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Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 13:02
von CIC_Fan
lutherbeck hat geschrieben:Wie kleinlich...

:vogel:
warum ist es kleinlich hier den Wahrheitsgehalt zu überprüfen

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 13:40
von taddeo
lutherbeck hat geschrieben:Wie kleinlich...

:vogel:
Für kleinlich würde ich das nicht halten.
Der Papst kokettiert bewußt damit, daß er geradezu als die Inkarnation der Bescheidenheit ( :pfeif: ) wahrgenommen wird. Die Wahrheit dürfte sein, daß er das auf Kosten von (zig?) Millionen Euro pro Jahr Mehrkosten tut, die er damit im Vatikanhaushalt verursacht. Jeden anderen würde man für sowas medial lynchen, wenn es rauskommt - und die Instrumente dafür sind spätestens seit Limburg bekannt.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 13:49
von Gallus
taddeo hat geschrieben:Der Papst kokettiert bewußt damit, daß er geradezu als die Inkarnation der Bescheidenheit ( :pfeif: ) wahrgenommen wird.
Ähnliche Richtung:

http://www.welt.de/newsticker/news2/art ... n-Rom.html

Natürlich. Schlafsäcke mit Papstwappen. Man stelle sich vor, TvE hätte Schlafsäcke mit seinem Bischofswappen verteilt...

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 13:54
von Lilaimmerdieselbe
Johannes Paul II hat ein Hallenbad bauen lassen, das in seiner Abwesenheit auch andere nutzen durften, aber hauptsächlich, weil er als Papst nicht mehr in die Berge konnte. Als man ihn auf die Kosten ansprach, erklärte er, ein Konklave wäre viel teurer.
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 13:59
von Gallus
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Johannes Paul II hat ein Hallenbad bauen lassen, das in seiner Abwesenheit auch andere nutzen durften, aber hauptsächlich, weil er als Papst nicht mehr in die Berge konnte. Als man ihn auf die Kosten ansprach, erklärte er, ein Konklave wäre viel teurer.
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
Naja. Bescheidenheit und Demut hat auch viel damit zu tun, sich über gegebene Traditionen und Verhältnisse nicht einfach hinwegzusetzen, sondern sie anzunehmen. Ein Papst, der sich im Palast nicht wohlfühlt, aber trotzdem dort wohnt, der ist demütig und bescheiden. Einer, der demonstrativ eine Etage im Gästehaus bewohnt ist genau das Gegenteil von demütig und bescheiden.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 14:19
von PigRace
Gallus hat geschrieben:Bescheidenheit und Demut hat auch viel damit zu tun, sich über gegebene Traditionen und Verhältnisse nicht einfach hinwegzusetzen, sondern sie anzunehmen. Ein Papst, der sich im Palast nicht wohlfühlt, aber trotzdem dort wohnt, der ist demütig und bescheiden. Einer, der demonstrativ eine Etage im Gästehaus bewohnt ist genau das Gegenteil von demütig und bescheiden.
Danke, Gallus, exakt das ist es. Auf den Punkt gebracht.

PigRace

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 14:59
von Siard
PigRace hat geschrieben: Danke, Gallus, exakt das ist es. Auf den Punkt gebracht.

PigRace
:ja:

Warum ernennt Franziskus eigentlich nicht Leonardo Boff zum Kardinal?

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:01
von lifestylekatholik
Gallus hat geschrieben:Ein Papst, … der demonstrativ eine Etage im Gästehaus bewohnt …
Was meinst du mit »demonstrativ bewohnen«? Was sollte er tun, um sie nicht »demonstrativ« zu bewohnen?

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:11
von CIC_Fan
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Johannes Paul II hat ein Hallenbad bauen lassen, das in seiner Abwesenheit auch andere nutzen durften, aber hauptsächlich, weil er als Papst nicht mehr in die Berge konnte. Als man ihn auf die Kosten ansprach, erklärte er, ein Konklave wäre viel teurer.
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
ja nur dann soll er bitte aufhören seine bescheidenheit zu demonstrieren weil er ach so bescheiden ist gehen in castel Gandolfo die Tourismus betriebe bankrot aber hauptsache er ist bescheiden

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:16
von overkott
taddeo hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Könnte man die Ernennung von Erzbischof Karl Josef Rauber nicht auch als Affront gegen Papst Benedikt XVI. bewerten?
Allmählich kann man mehr als nur dies als Affront gegen die Pontifikate von Papst Benedikt (nicht so sehr gegen ihn persönlich, denke ich) und seinen Vorgängern bewerten.
Papst Franziskus agiert mehr als seine Vorgänger wie ein absolutistischer Monarch, so nach dem Motto "L'eglise c'est moi".
Der Heilige Vater predigt den Kindern und Jugendlichen Chaos und ist dabei glaubwürdig: Macht, was ihr wollt, mach ich ja auch. Er ist human zum EU-Parlament und macht auch manchen frommen Firlefanz mit.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:19
von taddeo
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
Ja, das dürfte es jederzeit - wenn es wirklich darum ginge. Aber dann sollte es der Papst auch so kommunizieren. Allerdings wird man nicht zum Papst gewählt, um sich wohlzufühlen.
Und ob der Unterschied zwischen der päpstlichen Wohnung und dem Gästehaus wirklich so groß ist? Wenn es ihm um Kontakt zu den Menschen ginge, könnte er zB jederzeit im Apostolischen Palast wohnen, arbeiten und schlafen, aber zu den Mahlzeiten in die Kantine gehen. Ich glaube kaum, daß er jetzt mehr unter die Leute kommt, wenn er im Gästehaus schläft und wohnt (man kann ja sicher trotzdem nicht einfach mal bei ihm klingeln). Und zum Arbeiten wird er auch nur die Leute um sich haben, die er dazu braucht (egal, wo er das tut), und für offizielle Termine muß er ja trotzdem in den Apostolischen Palast.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:24
von Athanasius0570
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Johannes Paul II hat ein Hallenbad bauen lassen, das in seiner Abwesenheit auch andere nutzen durften, aber hauptsächlich, weil er als Papst nicht mehr in die Berge konnte. Als man ihn auf die Kosten ansprach, erklärte er, ein Konklave wäre viel teurer.
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
Das sehe ich genau so.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:30
von Siard
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
Das sehe ich genau so.
Nein, darf es nicht. Der Diener der Diener Gottes, der immer viel von einer Armen Kirche für die Armen redet, der sich seiner Bescheidenheit rühmt, darf sich nicht zu schade sein, so unbequem zu leben, wie seine gescholtenen Vorgänger.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 15:34
von Edi
taddeo hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
Ja, das dürfte es jederzeit - wenn es wirklich darum ginge. Aber dann sollte es der Papst auch so kommunizieren. Allerdings wird man nicht zum Papst gewählt, um sich wohlzufühlen.
Und ob der Unterschied zwischen der päpstlichen Wohnung und dem Gästehaus wirklich so groß ist? Wenn es ihm um Kontakt zu den Menschen ginge, könnte er zB jederzeit im Apostolischen Palast wohnen, arbeiten und schlafen, aber zu den Mahlzeiten in die Kantine gehen. Ich glaube kaum, daß er jetzt mehr unter die Leute kommt, wenn er im Gästehaus schläft und wohnt (man kann ja sicher trotzdem nicht einfach mal bei ihm klingeln). Und zum Arbeiten wird er auch nur die Leute um sich haben, die er dazu braucht (egal, wo er das tut), und für offizielle Termine muß er ja trotzdem in den Apostolischen Palast.
Wie berichtet wird, hat der Papst auch als Kardinal schon immer für sich Sonderwünsche aller Art in Anspruch genommen. Das wird es wohl sein und die kann man nicht unter dem Stichwort Bescheidenheit und Demut zusammenfassen. Es sind eben Sonderwünsche auch wenn sie nach außen als "Demut" und "Bescheidenheit" erscheinen. Schon eher wäre es Demut, wenn er sich den vorliegenden Gegebenheiten fügt. Eine persönliche Note innerhalb dieser Gegebenheiten wird ja wohl jeder Papst gehabt haben.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 16:46
von Apollonia
CIC_Fan hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Johannes Paul II hat ein Hallenbad bauen lassen, das in seiner Abwesenheit auch andere nutzen durften, aber hauptsächlich, weil er als Papst nicht mehr in die Berge konnte. Als man ihn auf die Kosten ansprach, erklärte er, ein Konklave wäre viel teurer.
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
ja nur dann soll er bitte aufhören seine bescheidenheit zu demonstrieren weil er ach so bescheiden ist gehen in castel Gandolfo die Tourismus betriebe bankrot aber hauptsache er ist bescheiden
Ist es Aufgabe des Papstes, als Touristenattraktion herzuhalten? Vielleicht hat er gute Gründe, diesen Ort sowie die bisherigen Papstgemächer zu meiden?

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 16:54
von taddeo
Apollonia hat geschrieben:Ist es Aufgabe des Papstes, als Touristenattraktion herzuhalten? Vielleicht hat er gute Gründe, diesen Ort sowie die bisherigen Papstgemächer zu meiden?
Dann wäre es ein Leichtes, diese Gründe einfach mal zu nennen und alle Irritationen zu beseitigen.
Bisher schaut es jedenfalls so aus, als würden allein die Bezeichnungen "Apostolischer Palast" und "Päpstliche Sommerresidenz" reichen, um die Nutzung der betreffenden Gebäudlichkeiten für nen armen Papst untragbar zu machen.
Ja Himmeldonnerwetter, soll man denn das alte Gemäuer einfach abreißen? Castel Gandolfo steht jetzt seit langem praktisch leer, weil es nicht mal Papst Benedikt zeitweise nutzen kann, wenn der amtierende Papst sich dort nicht blicken läßt. Es kostet ein Vermögen, so eine alte Burg permanent in Schuß zu halten, wenn sie nicht genutzt wird. Wenn sie wenigstens nen neuen James-Bond-Film dort drehen würden, dann käme wieder ein bißchen was davon rein ...

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 17:03
von Apollonia
Vielleicht hat er einfach gesunde Instinkte. http://www.katholisches.info/213/1/1 ... konklaves/

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 17:16
von Athanasius0570
Ich lese gerade (wiedereinmal) "Die Schlüssel von Sankt Peter" v. Roger Peyrefitte. Da hat mich die Kritik an Pius XII., die zu Beginn des III. Kapitels im Zweiten Teil dem liberalen, aber altrömischer Grandezza verpflichteten Kardinal Belloro in den Mund gelegt wird, an viele der Kommentare hier erinnert:
Roger Peyrefitte hat geschrieben:Der Kardinal übte am Heiligen Vater Kritik, weil er die traditionellen Neujahrsglückwünsche des römischen Adels nicht hatte entgegennehmen wollen.
"Seine einzige Sorge ist, sich die Herzen der Arbeiter zu gewinnen; ob er wohl glaubt, das auf so billige Weise zu erreichen? Im übrigen verärgert er den Adel, ist aber nur zu glücklich, weiterhin über dessen Dienste verfügen zu können. [...] Er liebt diese halben Maßnahmen, die alle Welt mißvergnügt lassen, ohne jemanden wirklich zufriedenzustellen.
So geschah es auch, daß er es sich vor einem Jahr einfallen ließ, uns Kardinälen die Schleppe zu nehmen, obwohl wir ihm doch nichts getan und, im Gegenteil, ihn erst zum Papst gemacht haben. Er dürfte als solcher mehr Rücksicht auf Menschen nehmen, die sich durch Eidesleistung ihm gegenüber zur Treue und zum Gehorsam 'bis zur Vergießung des Blutes' verpflichtet haben. Es hat nicht den Anschein, als ob er uns für dies Versprechen sehr dankbar wäre, denn er erklärt uns für überflüssig, und hält manchen Kardinalsposten in skandalöser Weise vakant. Er liebt uns nicht, und wir geben ihm das zurück.
[...] Die einleitenden Worte der Meldung, die ich nicht vergessen habe, ließen mich noch mehr stutzen: 'In größter Besorgnis über die besonderen Zeiterscheinungen, die die Menschen von heute in ständiger Unruhe halten und sie immer höhere Ansprüche stellen lassen, haben Wir es für Unsere Pflicht gehalten, uns dem daraus sich ergebenden ernsten Rat zu einer zurückhaltenderen, gemäßigteren und strengeren Lebensführung nicht zu verschließen.' Diese Trompete von Jericho oder des Jüngsten Gerichts erklang, um zu folgendem Ergebnis zu führen: daß die Herren Kardinäle die Schleppe ihrer Soutane stutzen, ihren Umhang um die Hälfte verkleinern und statt Seide Wolle tragen sollten, soweit das möglich sei.
Man muß wirklich Optimist sein, um sich vorzustellen, daß eine solche Reform, samt ihrer Ergänzung bei den Nonnenhauben, die Welt wieder ins Lot bringen könnte. Das Schönste ist, daß die Kardinäle aufgefordert wurden, die Einsparungen aus diesem Stückchen Stoff für Werke der Nächstenliebe, der Erziehung, des Kultus und des Apostolates zu verwenden. Selbst wenn sie sich Tag für Tag ein Gewand anfertigen ließen, während der Umhang gewöhnlich ein ganzes Leben lang vorhält, wäre es reichlich wenig, was sie damit so vielen guten Werken noch hinzuzufügen hätten.
Dazu wagt der Heilige Vater noch bei diesem kleine Stück Stoff zu behaupten, daß er als erster das Beispiel zu einer zurückhaltenderen, gemäßigteren und strengeren Lebensführung' gegeben habe. Nie zuvor hat ihn Schwester Pasqualina in mehr Spitzen gehüllt. Die anderen Päpste hatten einen Spitzenvolant an ihrem Chorrock; dieser hier hat Spitzen vom Nabel bis zu den Füßen, [...]
Die widerspruchsvollen Maßnahmen Papst Pius' XII. haben tatsächlich einen Fehler: sie sehen wie kleinliche Rechenkunststücke aus [...]; seit diesen Spitzfindigkeiten mit den Rockschwänzen wissen wir nicht mehr, was wir jenen entgegenhalten sollen, die behaupten, der Papst habe bei dem Volksentscheid für die Republik und gegen die Monarchie stimmen lassen, um der einzige Souverän in Italien zu sein."
Nichts Neues unter der Sonne ...

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 17:22
von Athanasius0570
Oder gleich anschließend zur Heiligsprechung von Päpsten:
Roger Peyrefitte hat geschrieben:"Schließlich, meine lieben Freunde", sagte Seine Eminenz, "haben wir einen großen Trost: die Heiligsprechung Pius' X. ist beschlossene Sache. [...] Obgleich wir bereits siebenundsiebzig Päpste heiliggesprochen haben, hält Pius XII. darauf, einen weiteren Heiligen in ihren Reihen zu entdecken. Die Kanonisierung eines Mannes, der die Heiligkeit als Beruf hat, denn er wird ja Heiliger Vater genannt, scheint mir so überflüssig wie die Ausrufung der Madonna als Königin oder die Proklamierung Christi zum König. Bei der auffallenden Bedeutungslosigkeit Pius' X. hätt er ruhig einer der sieben nur seliggesprochenen Päpste bleiben können."

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 17:26
von Gallus
lifestylekatholik hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Ein Papst, … der demonstrativ eine Etage im Gästehaus bewohnt …
Was meinst du mit »demonstrativ bewohnen«? Was sollte er tun, um sie nicht »demonstrativ« zu bewohnen?
In den Apostolischen Palast umziehen. Ein Papst kann sich nicht auf eine nicht-demonstrative Art weigern, seinen Wohnsitz an dem Ort zu nehmen, der seit Jahrhunderten für alle Päpste gut genug war. Nur für Bergoglio nicht.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 21:01
von lifestylekatholik
Gallus hat geschrieben:Ein Papst kann sich nicht auf eine nicht-demonstrative Art weigern, seinen Wohnsitz an dem Ort zu nehmen, der seit Jahrhunderten für alle Päpste gut genug war. Nur für Bergoglio nicht.
Es tut mir leid, aber ich sehe das Problem nicht ganz. Mag er doch nächtigen, wo er will. Er ist ja noch nicht nach Avignon umgezogen.
:achselzuck:

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 21:55
von taddeo
lifestylekatholik hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Ein Papst kann sich nicht auf eine nicht-demonstrative Art weigern, seinen Wohnsitz an dem Ort zu nehmen, der seit Jahrhunderten für alle Päpste gut genug war. Nur für Bergoglio nicht.
Es tut mir leid, aber ich sehe das Problem nicht ganz. Mag er doch nächtigen, wo er will. Er ist ja noch nicht nach Avignon umgezogen.
:achselzuck:
Schlafen kann er im Grunde, wo er will - und wenn es in den Vatikanischen Gärten unter freiem Himmel wäre, mit einem Gaucho-Gaul als Kopfkissen und einem Mate-Becher in der Hand. Das gehört zur Omnipotenz des Papstes in weltlichen Dingen.
Worum es hier zuletzt ging, war nur die Feststellung, daß es nicht von Bescheidenheit zeugt, durch Extrawürste enorme Zusatzkosten zu verursachen. Einen Bischof läßt man (auch päpstlicherseits) dafür über die Klinge springen, als Papst läßt man sich dafür für seine Bescheidenheit heiligsprechen. Das paßt nicht zusammen.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 22:26
von Pit
Gallus hat geschrieben: In den Apostolischen Palast umziehen.....
und die - ich meine sechs - Ordensschwestern in Anspruch nehmen,die ihm zustehen,damit diese ihm- je nach Aufgabenteilung - morgens beim Ankleiden helfen,das Frühstück machen,den Haushalt führen,dazu noch den Kammerdiener und natürlich den persönlichen Sekretär,eben,weil das immer schon so war und sich der Papst dem nicht einfach verweigern kann? :hmm:

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 22:33
von Pit
Apollonia hat geschrieben: Ist es Aufgabe des Papstes, als Touristenattraktion herzuhalten?
Eben, vieleicht sehe ich es falsch,aber wenn die Bewohner von Castel Gandolfo den Heiligen Vater als Haupttouristenmagneten ihres Ortes betrachten,dann sollten die sich vieleicht mal Gedanken über ihre eigene Einstellung machen,auch über die zum Papst.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Dienstag 6. Januar 2015, 22:54
von lifestylekatholik
taddeo hat geschrieben:Einen Bischof läßt man (auch päpstlicherseits) dafür über die Klinge springen, als Papst läßt man sich dafür für seine Bescheidenheit heiligsprechen. Das paßt nicht zusammen.
Das Problem in Limburg war doch nicht die Unbescheidenheit des Bischofs, sondern der Unwille in der Öffentlichkeit darüber. Da sich die Öffentlichkeit über die Bleibe des Papstes und deren mögliche Zusatzkosten nicht erregt zeigt, ist es doch eigentlich auch nicht nötig, da was zu verändern.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 01:50
von Siard
Pit hat geschrieben:und die - ich meine sechs - Ordensschwestern in Anspruch nehmen,die ihm zustehen,damit diese ihm- je nach Aufgabenteilung - morgens beim Ankleiden helfen,das Frühstück machen,den Haushalt führen,dazu noch den Kammerdiener und natürlich den persönlichen Sekretär,eben,weil das immer schon so war und sich der Papst dem nicht einfach verweigern kann? :hmm:
Sicher führt er sich jetzt selbst den Haushalt, macht sich das Frühstück und ist sein eigener Sekretär. – Ja, ne is klar. :maske:

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 05:43
von Hubertus
taddeo hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
Ja, das dürfte es jederzeit - wenn es wirklich darum ginge. Aber dann sollte es der Papst auch so kommunizieren. Allerdings wird man nicht zum Papst gewählt, um sich wohlzufühlen.
Und ob der Unterschied zwischen der päpstlichen Wohnung und dem Gästehaus wirklich so groß ist? Wenn es ihm um Kontakt zu den Menschen ginge, könnte er zB jederzeit im Apostolischen Palast wohnen, arbeiten und schlafen, aber zu den Mahlzeiten in die Kantine gehen. Ich glaube kaum, daß er jetzt mehr unter die Leute kommt, wenn er im Gästehaus schläft und wohnt (man kann ja sicher trotzdem nicht einfach mal bei ihm klingeln). Und zum Arbeiten wird er auch nur die Leute um sich haben, die er dazu braucht (egal, wo er das tut), und für offizielle Termine muß er ja trotzdem in den Apostolischen Palast.
Absolute Zustimmung, nur - jetzt kann er ja nicht mehr "zurück"! Soll er nach zwei Jahren jetzt doch noch in die Apostolischen Gemächer ziehen? Nein, aus der "Nummer" kommt er jetzt nicht mehr heraus.

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 06:59
von Caviteño
Wenn er sich tatsächlich so für die "Armen" einsetzen wollte, hätte er das bereits in seiner Zeit als Erzbischof von Bs. As. tun können.
Das Erzbistum gehört mit Sicherheit nicht zu den armen Bistümern auf dieser Erde. Es dürfte - ähnlich wie das Erzbistum Manila - über ganz erhebliche Finanzreserven, Beteiligungen, Grundbesitz und andere Vermögenswerte verfügen. Die arg. Verfassung schreibt sogar in ihrem Art. 2 der kath. Kirche eine priviligierte Rolle zu. In der Presse wurde jedenfalls nie über große und über das übliche Maß hinausgehende Aktionen berichtet.

Insofern sehe ich seine Äußerungen zur "armen Kirche" mit einer gewissen Distanz und halte mich an das Bibelwort "An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen!". ;D

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:29
von CIC_Fan
Apollonia hat geschrieben:
CIC_Fan hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Johannes Paul II hat ein Hallenbad bauen lassen, das in seiner Abwesenheit auch andere nutzen durften, aber hauptsächlich, weil er als Papst nicht mehr in die Berge konnte. Als man ihn auf die Kosten ansprach, erklärte er, ein Konklave wäre viel teurer.
Ich denke, bei des jetzigen Papstes Wohnung geht es weniger um Bescheidenheit als um sein Wohlbefinden. Darf es.
ja nur dann soll er bitte aufhören seine bescheidenheit zu demonstrieren weil er ach so bescheiden ist gehen in castel Gandolfo die Tourismus betriebe bankrot aber hauptsache er ist bescheiden
Ist es Aufgabe des Papstes, als Touristenattraktion herzuhalten? Vielleicht hat er gute Gründe, diesen Ort sowie die bisherigen Papstgemächer zu meiden?
oh ja die geheimen gründe das ist doch lächerlich der Mann ist ein Egoist wie er im Buche steht sonst gar nix
so ein unwürdiges und rücksichtslosen verhalten hat seit Jahrhunderten kein Papst an den Tag gelegt

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:30
von CIC_Fan
taddeo hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben:Ist es Aufgabe des Papstes, als Touristenattraktion herzuhalten? Vielleicht hat er gute Gründe, diesen Ort sowie die bisherigen Papstgemächer zu meiden?
Dann wäre es ein Leichtes, diese Gründe einfach mal zu nennen und alle Irritationen zu beseitigen.
Bisher schaut es jedenfalls so aus, als würden allein die Bezeichnungen "Apostolischer Palast" und "Päpstliche Sommerresidenz" reichen, um die Nutzung der betreffenden Gebäudlichkeiten für nen armen Papst untragbar zu machen.
Ja Himmeldonnerwetter, soll man denn das alte Gemäuer einfach abreißen? Castel Gandolfo steht jetzt seit langem praktisch leer, weil es nicht mal Papst Benedikt zeitweise nutzen kann, wenn der amtierende Papst sich dort nicht blicken läßt. Es kostet ein Vermögen, so eine alte Burg permanent in Schuß zu halten, wenn sie nicht genutzt wird. Wenn sie wenigstens nen neuen James-Bond-Film dort drehen würden, dann käme wieder ein bißchen was davon rein ...
aber das ist dem Egoisten Papst Franz doch egal hauptsache er lebt seinen Stolz aus

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:32
von CIC_Fan
Athanasius57 hat geschrieben:Ich lese gerade (wiedereinmal) "Die Schlüssel von Sankt Peter" v. Roger Peyrefitte. Da hat mich die Kritik an Pius XII., die zu Beginn des III. Kapitels im Zweiten Teil dem liberalen, aber altrömischer Grandezza verpflichteten Kardinal Belloro in den Mund gelegt wird, an viele der Kommentare hier erinnert:
Roger Peyrefitte hat geschrieben:Der Kardinal übte am Heiligen Vater Kritik, weil er die traditionellen Neujahrsglückwünsche des römischen Adels nicht hatte entgegennehmen wollen.
"Seine einzige Sorge ist, sich die Herzen der Arbeiter zu gewinnen; ob er wohl glaubt, das auf so billige Weise zu erreichen? Im übrigen verärgert er den Adel, ist aber nur zu glücklich, weiterhin über dessen Dienste verfügen zu können. [...] Er liebt diese halben Maßnahmen, die alle Welt mißvergnügt lassen, ohne jemanden wirklich zufriedenzustellen.
So geschah es auch, daß er es sich vor einem Jahr einfallen ließ, uns Kardinälen die Schleppe zu nehmen, obwohl wir ihm doch nichts getan und, im Gegenteil, ihn erst zum Papst gemacht haben. Er dürfte als solcher mehr Rücksicht auf Menschen nehmen, die sich durch Eidesleistung ihm gegenüber zur Treue und zum Gehorsam 'bis zur Vergießung des Blutes' verpflichtet haben. Es hat nicht den Anschein, als ob er uns für dies Versprechen sehr dankbar wäre, denn er erklärt uns für überflüssig, und hält manchen Kardinalsposten in skandalöser Weise vakant. Er liebt uns nicht, und wir geben ihm das zurück.
[...] Die einleitenden Worte der Meldung, die ich nicht vergessen habe, ließen mich noch mehr stutzen: 'In größter Besorgnis über die besonderen Zeiterscheinungen, die die Menschen von heute in ständiger Unruhe halten und sie immer höhere Ansprüche stellen lassen, haben Wir es für Unsere Pflicht gehalten, uns dem daraus sich ergebenden ernsten Rat zu einer zurückhaltenderen, gemäßigteren und strengeren Lebensführung nicht zu verschließen.' Diese Trompete von Jericho oder des Jüngsten Gerichts erklang, um zu folgendem Ergebnis zu führen: daß die Herren Kardinäle die Schleppe ihrer Soutane stutzen, ihren Umhang um die Hälfte verkleinern und statt Seide Wolle tragen sollten, soweit das möglich sei.
Man muß wirklich Optimist sein, um sich vorzustellen, daß eine solche Reform, samt ihrer Ergänzung bei den Nonnenhauben, die Welt wieder ins Lot bringen könnte. Das Schönste ist, daß die Kardinäle aufgefordert wurden, die Einsparungen aus diesem Stückchen Stoff für Werke der Nächstenliebe, der Erziehung, des Kultus und des Apostolates zu verwenden. Selbst wenn sie sich Tag für Tag ein Gewand anfertigen ließen, während der Umhang gewöhnlich ein ganzes Leben lang vorhält, wäre es reichlich wenig, was sie damit so vielen guten Werken noch hinzuzufügen hätten.
Dazu wagt der Heilige Vater noch bei diesem kleine Stück Stoff zu behaupten, daß er als erster das Beispiel zu einer zurückhaltenderen, gemäßigteren und strengeren Lebensführung' gegeben habe. Nie zuvor hat ihn Schwester Pasqualina in mehr Spitzen gehüllt. Die anderen Päpste hatten einen Spitzenvolant an ihrem Chorrock; dieser hier hat Spitzen vom Nabel bis zu den Füßen, [...]
Die widerspruchsvollen Maßnahmen Papst Pius' XII. haben tatsächlich einen Fehler: sie sehen wie kleinliche Rechenkunststücke aus [...]; seit diesen Spitzfindigkeiten mit den Rockschwänzen wissen wir nicht mehr, was wir jenen entgegenhalten sollen, die behaupten, der Papst habe bei dem Volksentscheid für die Republik und gegen die Monarchie stimmen lassen, um der einzige Souverän in Italien zu sein."
Nichts Neues unter der Sonne ...
du mußt auch sein buch über den Malteser Orden lesen :)
http://www.zvab.com/displayBookDetails. ... 111295&b=1

Re: Malachias' Rache - Der weiße Mann in Rom

Verfasst: Mittwoch 7. Januar 2015, 12:36
von CIC_Fan
Pit hat geschrieben:
Apollonia hat geschrieben: Ist es Aufgabe des Papstes, als Touristenattraktion herzuhalten?
Eben, vieleicht sehe ich es falsch,aber wenn die Bewohner von Castel Gandolfo den Heiligen Vater als Haupttouristenmagneten ihres Ortes betrachten,dann sollten die sich vieleicht mal Gedanken über ihre eigene Einstellung machen,auch über die zum Papst.
sie machen ihn nicht dazu es hat sich logisch so ergeben aber andere Leute sind dem Egoisten Papst Franziskus ja egal so lange er seinen Stolz im Form von Bescheidenheit ausleben kann