Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Vom Osten lernen - und sparen - Berichte aus dem östlichen Teil der EU, die zum Nachdenken anregen:

http://www.faz.net/artikel/C3638/polen ... 87761.html

http://www.ftd.de/politik/europa/:euro- ... 5116.html

Daraus:
Im Gegenteil: Lettland, Polen oder Tschechien haben ihren Bürgern Einsparungen zugemutet, die in jedem südeuropäischen Land einen Volksaufstand ausgelöst hätten. Sie taten dies nach einem Marathon an Reformen, den sie nach dem Ende des Sozialismus in den 9er-Jahren ohnehin hatten hinter sich bringen müssen. Niemand braucht diesem Teil Europas zu erklären, was Sparen bedeutet und wie man sich aus einer Schuldenkrise befreit.

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cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Caviteño hat geschrieben:Vom Osten lernen - und sparen - Berichte aus dem östlichen Teil der EU, die zum Nachdenken anregen:

http://www.faz.net/artikel/C3638/polen ... 87761.html

http://www.ftd.de/politik/europa/:euro- ... 5116.html

Daraus:
Im Gegenteil: Lettland, Polen oder Tschechien haben ihren Bürgern Einsparungen zugemutet, die in jedem südeuropäischen Land einen Volksaufstand ausgelöst hätten. Sie taten dies nach einem Marathon an Reformen, den sie nach dem Ende des Sozialismus in den 9er-Jahren ohnehin hatten hinter sich bringen müssen. Niemand braucht diesem Teil Europas zu erklären, was Sparen bedeutet und wie man sich aus einer Schuldenkrise befreit.
Sehr brav, dass sich auch FAZ und FTD mit meinen Beiträgen informieren: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=55296#p55296 ;D
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Erste Fragen zur Bonität Deutschlands:
Insgesamt entsteht damit für den deutschen Steuerzahler aus allen bislang eingegangenen Verpflichtungen ein Haftungsrisiko von bis zu 465 Milliarden Euro. Und dabei wurde eine mögliche Insolvenz Italiens noch nicht einmal unterstellt.
Angesichts dieser gewaltigen Summe überrascht es nicht, dass Anleger längst auch die Bonität Deutschlands kritisch hinterfragen. "Die Märkte beobachten die deutsche Beteiligung an den Rettungspaketen mit zunehmender Nervosität und verlangen immer höhere Versicherungsprämien für deutsche Staatspapiere", sagt Sinn. Im August ist die jährliche Prämie für die Versicherung zehnjähriger Bundesanleihen erstmals auf ein Prozent der Versicherungssumme gestiegen. Sinn überschlägt: "Dies entspricht einer vermuteten Konkurswahrscheinlichkeit Deutschlands von knapp zehn Prozent innerhalb von zehn Jahren."
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... .114539-2

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cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Aha. Langsam spricht sich die Wahrheit herum. Hoffentlich werden viele munter, bevor Merkel den Staat endgültig in den Abgrund reitet. Ich glaube allerdings nicht mehr daran. :/
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Das letzte Aufgebot - Schäuble will die Transaktionssteuer notfalls auch nur im Euroraum bis Herbst durchsetzen.

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 18692.html

Man muß ihm aber lassen, seinen Humor hat er noch nicht verloren:
Zur Begründung sagte Schäuble: „Es muss jetzt schneller vorangehen. Wir dürfen nicht den Eindruck entstehen lassen, als ob wir von den Märkten getrieben wären. Denn eins ist klar: die Politik ist Herr des Verfahrens und nicht die Märkte.
(Hervorhebung von mir)

:D :kugel:

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cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Dieser Mann hat auch im Februar behauptet, die Krise sei vorbei, obwohl da selbst der größte Trottel sehen konnte, dass der Höhepunkt der Krise nicht einmal ansatzweise erreicht sein konnte.

Ich bin nicht sicher, ob dieser Mann nicht einfach vollkommen skrupellos ist (was ist in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt hat), oder mittlerweile wirklich nicht mehr zurechnungsfähig (womit unter anderem seine Gedächtnislücken in Sachen Parteispendenskandal etc. endlich zu entschuldigen wären).

Vielleicht auch beides. Jedenfalls sollte man sich hüten, den Worten dieses Mannes Glauben zu schenken!
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Der Anfang vom Ende :hmm:
Griechische Medien berichteten, die Regierung mache sich nun große Sorgen um die nächste Tranche der Finanzhilfe. Finanzminister Evangelos Venizelos habe ein „äußerst negatives Klima“ beim jüngsten Finanzministertreffen der EU in Breslau festgestellt. Papandreou sei bereits auf dem Weg in die USA gewesen und kehre jetzt aus London nach Athen zurück, hieß es weiter.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 19166.html

http://www.faz.net/artikel/C3638/sorge ... 88228.html

Und zu den Unstimmigkeiten in der Koalition "Wer fällt zuerst - Regierung oder Euro?

http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... -Euro.html

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Dieser Mann hat auch im Februar behauptet, die Krise sei vorbei, obwohl da selbst der größte Trottel sehen konnte, dass der Höhepunkt der Krise nicht einmal ansatzweise erreicht sein konnte.

Ich bin nicht sicher, ob dieser Mann nicht einfach vollkommen skrupellos ist (was ist in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt hat), oder mittlerweile wirklich nicht mehr zurechnungsfähig (womit unter anderem seine Gedächtnislücken in Sachen Parteispendenskandal etc. endlich zu entschuldigen wären).

Vielleicht auch beides. Jedenfalls sollte man sich hüten, den Worten dieses Mannes Glauben zu schenken!
Der trojanische Rollstuhlfahrer ist absolut skrupellos und zurechnungsfähig............glauben kann man ihm nicht, wie allen Politikern.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Voraussetzungen, Vor- und Nachteile der Merkel'schen Handlungsmöglichkeiten werden hier dargestellt:

http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 22756.html

Neuwahlen sind nicht möglich, da es kein verfassungsfestes Wahlrecht gibt - armes Deutschland.

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Ich fürchte die "Euro-Krise" wird mehr und mehr zum Wirtschaftskrieg indem die schwachen Volkswirtschaften von den starken Volkswirtschaften aufgefressen werden. Wir sehen einen Raubtierkapitalismus in Reinkultur. Das "Schuldenproblem" erscheint immer deutlicher als Mittel zum Zweck.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

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Maurus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Maurus »

cantus planus hat geschrieben:Dieser Mann hat auch im Februar behauptet, die Krise sei vorbei, obwohl da selbst der größte Trottel sehen konnte, dass der Höhepunkt der Krise nicht einmal ansatzweise erreicht sein konnte.

Ich bin nicht sicher, ob dieser Mann nicht einfach vollkommen skrupellos ist (was ist in der Vergangenheit mehrfach unter Beweis gestellt hat), oder mittlerweile wirklich nicht mehr zurechnungsfähig (womit unter anderem seine Gedächtnislücken in Sachen Parteispendenskandal etc. endlich zu entschuldigen wären).

Vielleicht auch beides. Jedenfalls sollte man sich hüten, den Worten dieses Mannes Glauben zu schenken!
Die müssen doch permanent über- oder untertreiben, weil die Märkte jedes scheele Gucken gleich als Weltuntergang interpretieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Peregrin
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Peregrin »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Realistisch & phantastisch:

http://derstandard.at/13163917196/Exp ... n-umfassen
Ich habe ja schon länger 4. Milliarden vorgeschlagen, das könnte bis zum Frühjahr reichen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Die parlamentarische Beteiligung bei weiteren Krediten scheint geklärt:
n besonders sensiblen Fällen wie beim Kauf von Staatsanleihen von überschuldeten Euro-Ländern an den Börsen soll ein geheim tagendes Sondergremium über die deutsche Beteiligung an den Nothilfen entscheiden.
(...)
Nach der jetzt gefundenen Regelung darf der deutsche Vertreter in der EFSF-Spitze Maßnahmen nur zustimmen oder sich enthalten, wenn der Bundestag - oder das Sondergremium - vorher zugestimmt hat. Die neu geschaffenen Maßnahmen gelten dabei in der Regel als eilbedürftig und vertraulich. In diesem Fall soll das Sondergremium entscheiden, dem Mitglieder aller Fraktionen im Haushaltsausschuss angehören sollen, die vom Bundestagsplenum bestimmt werden. Grundsätzlich selbst entscheiden soll das Plenum über einen neuen Hilfsantrag eines Euro-Landes oder über eine Änderung des EFSF-Rahmenvertrages.
Von wegen - offene parlamentarische Kontrolle, der Kamikaze-Kurs bei der "Eurorettung" wird fortgesetzt und die Abnicker werden sich hüten, gegen die Regierung zu stimmen......

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Sturm auf die Banken, Transferunion, höhere Inflation - und so ein Schwachsinn wird auch noch ausgezeichnet:
Der Harvard-Professor Kenneth Rogoff hat in einem Interview mit dem Handelsblatt (Donnerstagausgabe) vor einem Run auf südeuropäische Banken gewarnt. Die Gefahr, dass die Sparer dort ihre Konten leerten und das Geld in sichere Länder wie Deutschland überwiesen, sei aktuell das größte Risiko für die Euro-Zone, sagte der ehemalige Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, der als einer der weltweit führenden Experten für Staatsverschuldung gilt.

Was die Euro-Zone brauche, sei eine enge fiskalische Union, und das schnell.
(...)
Deutschland müsse dabei auf strenge Regeln achten, um nicht "noch in hundert Jahren für Süditalien zu zahlen."
(...)
Der Ökonom bekräftigte seine Forderung, die Zentralbanken müssten Inflationsraten von vier bis sechs Prozent zulassen, um die Bekämpfung der Schuldenkrise zu erleichtern.
(...)
Kenneth Rogoff erhält am Donnerstag in Frankfurt aus der Hand Josef Ackermanns den mit 5. Euro dotierten "Deutsche Bank Prize in Financial Economics".
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 33776.html

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Peregrin hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Realistisch & phantastisch:

http://derstandard.at/13163917196/Exp ... n-umfassen
Ich habe ja schon länger 4. Milliarden vorgeschlagen, das könnte bis zum Frühjahr reichen.
Man wir das den Deutschen (und den Österreichern) schon aus den Rippen schneiden.
Wenn die Deutschen ernsthaft zicken sollen, dann kann man sie ja jederzeit problemlos besetzen (netter ausgedückt: "befreien"); damit haben unsere "Freunde" Erfahrung.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Die meisten Kreuzgangster dürften zwar davon nicht betroffen sein, jedoch zeigt die Meldung, was von den Bankenversprechen zu halten ist:

http://www.faz.net/artikel/C31151/einla ... 9979.html
Der Bankenverband plant die Einlagensicherung drastisch zu reduzieren. Kunden privater Banken sollen künftig statt 1,5 Millionen Euro nur 437.5 Euro garantiert bekommen.
(...)
Zur Begründung der Reform sagte Massenberg, das derzeit gegebene Haftungsversprechen sei „nicht mehr realistisch“. Deshalb werde seit etwa zwei Jahren über Änderungen diskutiert. Es gehe darum, den Sicherungsfonds „glaubwürdiger und den Risiken entsprechend“ besser aufzustellen.
(...)
Einen unmittelbaren Rechtsanspruch auf die Leistungen eines freiwilligen Einlagensicherungsfonds gibt es - anders als bei der gesetzlichen Sicherung - für den Kunden nicht. Insbesondere im Falle einer ausufernden Bankenkrise ist eine ausreichende Leistung nicht garantiert.
(Hervorhebung von mir)

Das derzeit gegebene Haftungsversprechen ist genauso realistisch wie die von Frau Merkel und Herrn Steinbrück gegebene Garantie für alle Bankguthaben. Der letzte Satz in dem Artikel spricht Bände - wenn das allgemein bekannt wird.......

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Moody`s stuft acht griechische Banken um 2 Noten herab
Das Unglück nimmt seinen lauf, alle die es verhindern könnten, sind von der eigenen neoliberalen Ideologie gefangen.
Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben.... "Joh 15,18 - 15,19"

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

"Griechenland-Rettung" soll in D. über die Stromrechnung bezahlt werden:
Nach Reichenbachs Worten verhandeln deutsche Regierungsstellen mit Griechenland über den Ausbau der Sonnenenergie. Auf die Frage, ob deutsche Stromkunden griechische Solaranlagen fördern sollen, antwortete Reichenbach: „Genau daran arbeiten deutsche und griechische Behörden derzeit.“ Dies würde eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes erfordern.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... p465364=3

:patsch:

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Torsten
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

Die Griechen haben andere Sorgen
Nicht die Möglichkeit einer Staatspleite beschäftigt die Bürger, sondern der Überlebenskampf
Jetzt muss ich schon das "Neue Deutschland" zitieren. Es wird immer offensichtlicher, dass die Billionen an Euro, die zum Beispiel die Deutschen(bzw. ein Drittel von denen) an Sparvermögen besitzen, dass das kein abstrakter Reichtum ist. Es ist ein Reichtum, der ganz konkret zur Verelendung breiter Massen führt, die in der immerwährenden und stetig wachsenden Schuld einer kleinen Schicht "Besitzender" stehen. Denen nun ein mehr oder weniger großes Stück "wegzunehmen", das ist auch keine Lösung. Das hätten die innerhalb kürzester Zeit wieder kompensiert und wären darüber hinaus noch reicher als vorher. Ja, ich weiß, und das wäre ja auch leistungsfeindlich ..

Den größten Anreiz zur Leistung hat ein Mensch, der nicht vor dem "Nichts", sondern vor einem veränderbaren Alles steht. Das gibt ihm die Initialzündung, weckt seine Kreativität, seine gottgegebenen Talente. Zum Wohle Aller. Ein Besitzender steht nicht vor einem veränderbaren Alles, er steht im Besitz von fast Allem. Während die anderen vor dem Nichts stehen. Was nichts anderes bewirkt als allgemeinen Stillstand. Armut für Alles. Das ist das "Programm".

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Nassos
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Nassos »

Genau das sagen mir meine Schwiegereltern, die derzeit hier sind.

Für einen Rentner, der eine Monatsrente von 500€ bezieht, ist eine Solidaritätsabgabe von 130€ durchaus ein sehr ernst zu nehmener Faktor.

Und trotzdem: den schon mal mit Yeti diskutierten Mentalitätswechsel bei den Griechen wird es meiner Ansicht nach sowieso nie geben. Aber ich glaube kaum, dass es gerade irgendjemanden vor Überraschung vom Hocker gehauen hat.

Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nietenolaf
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Nietenolaf »

Gibt's hierzulande eigentlich irgendwo auch nur eine Erwähnug dessen, daß die Wall Street seit ca. 2 Wochen besetzt ist und die Polizei dort gelegentlich die Leute auseinanderknüppelt? Die Proteste verbreiten sich derweil auch auf andere amerikanische Städte. Das sollte man, denke ich, verfolgen und unterstützen!

Und zum Thema hier ein netter Insider-Blick: "The governments don't rule the world. Goldman Sachs rules the world."

http://www.youtube.com/v/7VTdUWk9DLM

Hier das Originalinterview mit Alessio Rastani auf BBC (hört euch den Mann unbedingt an!):
http://youtu.be/lqN3amj6AcE
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Gamaliel
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Gamaliel »

Nietenolaf hat geschrieben:Und zum Thema hier ein netter Insider-Blick: "The governments don't rule the world. Goldman Sachs rules the world."
Das Video wollte ich auch schon posten, als ich davor aber noch die Quellenlage geprüft habe, nahm ich davon Abstand.

Der Grund steht hier:
'I'm an attention seeker not a trader'

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Das frühere Mitglied im wissenschaftlichem Beirat des Bundesfinanzministeriums, Prof. Stefan Homburg, sieht einen Zusammenbruch des Euros und eine kommende "Ketchup-Inflation":

http://www.sueddeutsche.de/geld/streit- ... -1.115197

Und der britische Außenminister hat den "Bau der Eurozone" als "kollektiven Wahnsinn" bezeichnet:
Großbritanniens Außenminister William Hague hat die Eurozone als "brennendes Haus ohne Ausgang" bezeichnet. "Es war Wahnsinn dieses System zu schaffen, jahrhundertelang wird darüber als eine Art historisches Monument kollektiven Wahnsinns geschrieben werden", sagte der konservative Politiker in einem Interview mit dem konservativen Polit-Magazin "The Spectator".
http://www.wort.lu/wort/web/europa_und_ ... hnsinn.php

"Scheitert der Euro, scheitert Europa - seine Rettung ist alternativlos und wir erhalten ein Vielfaches zurück"
(Worte der Großen Vorsitzenden)

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Raphael »

Caviteño hat geschrieben:Das frühere Mitglied im wissenschaftlichem Beirat des Bundesfinanzministeriums, Prof. Stefan Homburg, sieht einen Zusammenbruch des Euros und eine kommende "Ketchup-Inflation":

http://www.sueddeutsche.de/geld/streit- ... -1.115197
Erschreckend klare Worte eines Hochbegabten .........

civilisation
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von civilisation »

Recht hat er aber.
Als normaler Bürger kann man wenig machen. Die Geschichte zeigt, dass Regierungen, wenn es ernst wird, zu radikalen Mitteln greifen wie Enteignungen, Vermögensabgaben oder Goldbesitzverbot. Auch der normale Eigenheimbesitzer, Riester-Rentner oder Lebensversicherte wird sein Fett wegbekommen. Ist der Staatsnotstand erst erreicht, sind auch die Grundrechte außer Kraft.
Ansatzweise kann man das schon an diversen Politikern im Inland sowie auch bei Funktionären des EU-Molochs sehen ...

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Der Nächste überlegt zu gehen:
Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), erwägt, sich wegen des Streits um den Euro-Rettungsschirm und des Drucks auf ihn aus den eigenen Reihen aus der Politik zurück zu ziehen.
(...)
Bosbach fügte hinzu, er sei sich darüber klar gewesen, „dass es Ärger gibt, wenn man sich entscheidet, nicht für die Regierungsvorlage zu stimmen. Ich bin ja nicht naiv. Aber was ich in den letzten Wochen erlebt habe, das habe ich mir so nicht vorgestellt. Das gilt insbesondere für Vorwürfe, die tief ins Persönliche gehen.“ So habe man ihm unterstellt, „dass ich noch eine Rechnung offen hätte, weil meine Karriereerwartungen enttäuscht wurden.
(...)
Auch habe man ihn zum Anti-Europäer abgestempelt, der zu dumm sei, die politische Bedeutung der europäischen Einigung zu erkennen, und ihm nahe gelegt, in der Öffentlichkeit zu schweigen. Das sei zu viel gewesen.
http://www.handelsblatt.com/politik/deu ... 75468.html

Es fragt sich, wer hier "zu dumm ist" - für mich ist die Antwort klar.

Und obwohl der Rettungsschirm als Gesetz noch nicht vom Bundesrat abgesegnet (-genickt) geschweige denn im BGBl. veröffentlicht wurde, fängt Schäuble schon an zu Tricksen:
Die Finanzminister der Euro-Gruppe werden bei ihrem Treffen am Montag nach Angaben von Vertretern der Euro-Zone voraussichtlich keine Entscheidung über eine EFSF-Ausweitung durch einen Hebel treffen. Ein solcher Mechanismus werde jedoch Thema der Gespräche sein, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

„Die Minister werden am Montag einer Lösung näherkommen, aber noch kein Ergebnis erzielen“, sagte ein mit den Vorbereitungen des Treffens betrauter Beamter. Es werde jedoch eine Hebel-Methode ausgewählt, die keinen neuen Ratifizierungs-Prozess erfordere.
(Hervorhebung von mir)

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 748.html

Ähnlicher Bericht auch in der FAZ:

http://www.faz.net/artikel/C3638/erwei ... 26134.html

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Torsten
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

Es werde jedoch eine Hebel-Methode ausgewählt, die keinen neuen Ratifizierungs-Prozess erfordere.

Wie können wir uns das bildlich vorstellen? Es funktioniert genau andersherum, wie wir die Anwendung eines Hebels kennen. Wir haben eine kurze Seite, auf der das Gewicht der versprochenen Garantien, der einigen hundert Milliarden Euro liegt. Dann haben wir einen Angelpunkt, das sind die Schultern der Bevölkerung Europas. Und dann haben wir die andere Seite, die noch nicht existiert, die aber aus dem Gewicht und dem Angelpunkt emporwachsen soll. Mit einem vielfachen des Gewichts, welches durch Versprechungen, Hoffnung und Vertrauen auf die Leidens- und Tragfähigkeit der Schultern auf unbestimmte Zeit so erleichtert wird, dass es die Welt der Reichen nicht aus den Angeln hebt.


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Gamaliel
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Gamaliel »

Sehenswert!

Wie Finanzprodukte und Rettungsschirme "funktionieren". Erklärt von Kabarettist Chin Meyer.

http://www.youtube.com/v/LddORgxk7Gs?version=3

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sternchen
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von sternchen »

Italiens Ratingherabstufung
Italien lässt grüßen: Rating von Bank Austria herabgestuft
Aber kein Grund zur Sorge, wie aus gut unterrichteten Medien-Kreisen zu erfahren ist, wird ein Finanzinvestor Namens "Wenck" das globale Finanzmarktsystem vor den Zusammenbruch retten.
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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Die (scheinbar) endlose Geschichte:

http://www.sueddeutsche.de/geld/finanzk ... -1.1156925
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