Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Einige Pleitekandidaten lernen schnell:
Das pleitebedrohte Euro-Land Portugal will mit seinen internationalen Geldgebern "flexiblere Bedingungen" zur Ausführung des Hilfs- und Sanierungsabkommens aushandeln.
(...)
Dem Beispiel Griechenlands, das ein umstrittenes Referendum über die finanzielle Hilfe der Europäischen Union plant, wolle sein Land nicht folgen, versicherte der liberal-konservative Politiker.
http://www.n-tv.de/wirtschaft/Portugal- ... 81581.html

Warum droht Frau Merkel eigentlich nicht einmal mit einem Referendum in Deutschland, ob die Bürger den Euro retten wollen? :pfeif:

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Caviteño hat geschrieben:
Warum droht Frau Merkel eigentlich nicht einmal mit einem Referendum in Deutschland, ob die Bürger den Euro retten wollen? :pfeif:
Vor dem Volk haben alle Berufsdemokraten in der EU Angst; und sie wissen auch warum.
Stürzt der €, stürzen sie mit. Alle.

.............und einige werden aufpassen müssen, daß man sie in hitzig-temperamentvollen Gegenden nicht etwa laternisieret oder, moderner, gaddafiisiert, was wirklich sehr bedauerlich wäre.

Griechenland, die "Wiege der Demokratie" könnte zum Grab für den € werden.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Abpfiff, Angst vor der eigenen Courage?:

http://www.tagesspiegel.de/politik/papa ... 9332.html
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
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TomS
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von TomS »

Die ganze Referendums-Sache war ein abgekartetes Spiel, da sie scheinbar nur ein Druckmittel gegen die konservative Opposition war:
Die FT hat geschrieben:Over in Athens, the narrative of today’s developments is becoming clearer. According to the prime minister’s comments to his cabinet, the key turning point appears to have been when Antonis Samaras, the conservative opposition leader, said today that he would be willing to back the new bail-out agreement in order to ensure Greece stays in the euro. The conservatives opposed Greece’s previous bail-out on the grounds that harsh austerity would deepen the country’s recession and leave banks without liquidity to fund investment. Kerin Hope has more from the text of Papandreou’s address to minister at their emergency meeting earlier:

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Torsten
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

TomS hat geschrieben:Die ganze Referendums-Sache war ein abgekartetes Spiel, da sie scheinbar nur ein Druckmittel gegen die konservative Opposition war:
Das ist die "Kraft der Wahrhaftigkeit" auf die ein Josef Ackermann gerne eine Laudatio hält.

TomS
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von TomS »

Es ist das alte Motto der EU-Apparatschiks: „Wenn es ernst wird, muss man lügen.“ Vgl. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 41525.html

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
TomS hat geschrieben:Die ganze Referendums-Sache war ein abgekartetes Spiel, da sie scheinbar nur ein Druckmittel gegen die konservative Opposition war:
Das ist die "Kraft der Wahrhaftigkeit" auf die ein Josef Ackermann gerne eine Laudatio hält.
Auch kein Buddhist.
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Robert Ketelhohn
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

TomS hat geschrieben:Die ganze Referendums-Sache war ein abgekartetes Spiel, da sie scheinbar nur ein Druckmittel gegen die konservative Opposition war
Das glaube ich eher nicht. Hier ist der massivst denkbare Druck ausgeübt worden. Aber wie auch immer, der Vorgang macht einmal wieder deutlich, daß in den libertär-demokratischen Staaten der westlichen Wertegemeinschaft daß Volk in den entscheidenden Dingen einen Dreck über sein Schicksal entscheiden darf. Die wahren Herren zwingen notfalls ihre Satrapen, umzusetzen, was sie entschieden haben. Brot und Spiele, wenn’s Brot mal weniger wird, dann um so mehr Spiele, Nato-Mohn aus Afghanistan via Thaçis Albanien, freies Arschficken für jedermann sogar mit Trauschein und Stricher mit Rentenanspruch, an erster Stelle aber immer, daß hinreichend Kohle und Grundbesitztitel in den Säckel der Herren wandern, jetzt und immerdar.
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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
TomS hat geschrieben:Die ganze Referendums-Sache war ein abgekartetes Spiel, da sie scheinbar nur ein Druckmittel gegen die konservative Opposition war
Das glaube ich eher nicht. Hier ist der massivst denkbare Druck ausgeübt worden. Aber wie auch immer, der Vorgang macht einmal wieder deutlich, daß in den libertär-demokratischen Staaten der westlichen Wertegemeinschaft daß Volk in den entscheidenden Dingen einen Dreck über sein Schicksal entscheiden darf. Die wahren Herren zwingen notfalls ihre Satrapen, umzusetzen, was sie entschieden haben. Brot und Spiele, wenn’s Brot mal weniger wird, dann um so mehr Spiele, Nato-Mohn aus Afghanistan via Thaçis Albanien, freies Arschficken für jedermann sogar mit Trauschein und Stricher mit Rentenanspruch, an erster Stelle aber immer, daß hinreichend Kohle und Grundbesitztitel in den Säckel der Herren wandern, jetzt und immerdar.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
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Tritonus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Tritonus »

TomS hat geschrieben:Die ganze Referendums-Sache war ein abgekartetes Spiel, da sie scheinbar nur ein Druckmittel gegen die konservative Opposition war: ...
Ein abgekartetes Spiel vielleicht, aber m.E. mit einer völlig anderen Zielsetzung, als die Propagandafuzzies in allen unseren Tageszeitungen und Fernsehsendern es uns suggerieren wollen: Ich glaube, dass P. mit seinem Vorstoß für ein Referendum vorrangig das Ziel verfolgte, etwas Druck aus dem gegenwärtigen (und kommenden) griechischen Volkszorn rauszulassen. Insofern ging er kein Risiko ein, denn hätte ein Referendum stattgefunden, hätte ja schließlich "das Volk entschieden" und man hätte ihm folglich nichts vorwerfen können; jetzt, da kein Referendum stattfindet, kann er immerhin seinen Leuten sagen, dass der griechische Volkswille aufgrund des massiven ausländischen Drucks und der steigenden Nervosität der Börsenzocker und Wucherhansels leider unberücksichtigt bleiben muss.

Noch ein kleiner Artikel, der die Aktion von einer anderen Seite sieht (und den man demzufolge in "unserer" deutschen Presse vergeblich suchen würde):

http://rt.com/community/blogs/debunking ... democracy/

P.S. Ein Haufen korrupter Handlanger und Speichellecker wird auch dadurch nicht besser, dass er sich "konservative Opposition" nennt.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Die Finanzspekulation - lustig erklärt, aber mit mehr als einem Körnchen Wahrheit:

http://www.youtube.com/watch?v=h_hnY3KHpa

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Stephanie
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Stephanie »

Wird kaum der Gerechte gerettet, wo werde ich Sünder erscheinen? Die Last und Hitze des Tages habe ich nicht getragen. Die um die elfte Stunde kamen, denen zähle mich bei, Gott, und sei mein Erretter.

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Ähnliche Stellungnahmen auch in der FAZ:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 14358.html

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 16421.html

Erschreckend finde ich, daß tlw. (s. Artikel "Das demokratische Grundproblem der Eurozone", von Stephanie gepostet) offen dafür geworben wird, die Spekulation gegen größere EU-Staaten (genannt wird Italien) mit der Notenpresse zu bekämpfen, um Italien annehmbare Zinssätze zu garantieren:
Die Europäische Zentralbank könnte überdies die Kapitalmärkte beruhigen, indem sie klarmacht, dass sie jeden Sturm auf Staatsanleihen anderer gefährdeter, aber grundsätzlich solventer Länder wie Italien entschieden abwehren würde – notfalls über die Notenpresse. Das würde den gefürchteten und vernichtenden Anstieg der Zinssätze dort verhindern.
Es zeigt in meinen Augen, daß man die Urangst in Deutschland vor einer Inflation und einer damit verbundenen Entwertung des Ersparten im Ausland (der Artikel kommt aus der Schweiz) nicht kennt. Geldpolitik für Deutschland muß - historisch bedingt - anders aussehen, als Geldpolitik für Griechenland oder Spanien. Während Bundeskanzler Schmidt für seinen Satz "Lieber fünf Prozent Inflation als fünf Prozent Arbeitslosigkeit" gescholten wurde (er erreichte auch beides :) ), waren in den südeuropäischen Ländern derartige Inflationsraten kein Grund zur Sorge.

Einer der Gründe, warum der Euro nie funktionieren wird.....

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Der Ton wird immer rüder, bissiger und beleidigender.

http://www.stern.de/politik/ausland/ita ... 4727.html
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Torsten
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Satire?

Beitrag von Torsten »

Nach dem Rücktritt des griechischen Ministerpräsidenten Georgios Papandreou und der Übernahme der Amtsgeschäfte durch die Notstandsregierung, wurden die Streitkräfte des Landes in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Ein General, der nicht öffentlich genannt werden wollte, sagte gegenüber Reportern von AFP:"Wir sind willens und bereit, dieser Regierung jedwede Unterstützung zu geben, die sie zur Durchsetzung notwendiger Maßnahmen benötigt." Die Armee zeigt Präsenz in den Straßen Athens. Nach unbestätigten Angaben zufolge sollen auch Panzer Richtung Innenstadt rollen, um strategisch wichtige Punkte wie das Parlament, Banken und Kommunikationszentralen zu schützen. Gesichert sind Angaben, dass an den Einfallstraßen Athens Checkpoints errichtet wurden, um zu verhindern, dass größere Gruppen von Demonstranten in die Stadt gelangen. Beobachter sprechen angesichts der momentanen Situation im Land von einem starken Signal für die Märkte.

Tatsächlich sorgten die Meldungen über diesen entschlossenen und tatkräftigen Einstand der neuen Regierung bei den Anlegern für Aufatmen. Bis zum Mittag drehten die Börsen mit fast 5 Prozentpunkten ins Plus, wobei besonders Finanztitel gefragt waren. Am frühen Nachmittag verschärfte sich die Situation allerdings wieder. Schuld waren diesmal schlechte Nachrichten aus Italien. Gerüchte machten die Runde, wonach in einem der größten Finanzinstitute des Landes ein Buchungsfehler von mehreren Dutzend Milliarden Euro zu Lasten der Bilanz entdeckt wurde. Im weiteren Verlauf des Tages konkretisierten sich die Meldungen auf einen Fehlbetrag von mindesten 150 Milliarden Euro. Das brachte eine spürbare Verunsicherung in die Märkte. Die Zinsen für Staatsanleihen legten im gesamten Euroraum um 1,2 Prozentpunkte zu. Und auch die Finanztitel wurden wieder deutlich schlechter gehandelt, was die Gewinne vom Vormittag Makulatur werden ließ.

Angesichts der Verschärfung der Lage auf den Märkten für Staatsanleihen und dem Regierungswechsel in Griechenland, wurde am Abend in Berlin kurzfristig ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Staatspräsident Nikolas Sarkozy anberaumt. Ziel der Unterredung ist eine Abstimmung im Vorgehen gegen den Schuldensünder Italien, der sich am Ende dieses Tages Rekordzinsen zur Haushaltsfinanzierung gegenübersieht. Desweiteren beraten die Spitzen Deutschlands und Frankreich über weitergehende Maßnahmen zur Stabilisierung der Regierung in Athen. Es ist aber bereits durchgesickert, dass Einheiten der European Gendarmerie Force zur Unterstützung der örtlichen Sicherheitskräfte entsandt werden sollen.
Auf dem Internetportal "Indymedia" tauchen derweil erste Einträge auf, die von vereinzelten aber gezielten Schüssen auf Demonstranten berichten.

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Ewald Mrnka
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Ewald Mrnka »

Das westliche Finanzsystem droht zu kollabieren - und schon bereiten sich U$rael + Wadenbeißer auf einen neuen, lukrativen Raubzug vor:

http://www.focus.de/politik/ausland/nah ... 8121.html

http://diepresse.com/home/politik/ausse ... hannel=13
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Lesenswerter Beitrag von Habermas zur gegenwärtigen Eurokrise und der Verfassung Europa's:

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/e ... 17735.html
Papandreou hat das Verdienst, den zentralen Konflikt, der sich heute in die ungreifbaren Arkanverhandlungen zwischen Euro-Staaten und Banklobbyisten verschoben hat, für eine Schrecksekunde ins Licht jener Arena zurückgeholt zu haben, wo aus Betroffenen Beteiligte werden können. Gerade wenn nur die Wahl zwischen Pest und Cholera besteht, darf die Entscheidung nicht über die Köpfe einer demokratischen Bevölkerung hinweg getroffen werden. Das ist nicht nur eine Frage der Demokratie, hier steht die Würde auf dem Spiel. Ein Kommentator der „Financial Times“, die sonst mit den Idolen der Hochfinanz nicht zimperlich umgeht, vertrat nach Bekanntwerden des Referendumsvorhabens die pikante Meinung, eine Entscheidung politischer Natur sei eher Sache des Parlaments, während ein Referendum nur im Falle einer Verfassungsänderung angebracht sei. Hätte nicht die griechische Bevölkerung wenigstens nachträglich über den verfassungsändernden Souveränitätsverlust abstimmen sollen, der, wie auch in Irland und Portugal, mit den Auflagen der Troika aus EU, Weltwährungsfonds und Europäischer Zentralbank längst eingetreten war?
Hätte die deutsche Bevölkerung nicht ebenfalls über den Wohlstandstransfer Richtung Süden abstimmen müssen, der von Frau Merkel schwadronierend beschlossen wurde? :pfeif:

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cantus planus
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von cantus planus »

Caviteño hat geschrieben:Hätte die deutsche Bevölkerung nicht ebenfalls über den Wohlstandstransfer Richtung Süden abstimmen müssen, der von Frau Merkel schwadronierend beschlossen wurde? :pfeif:
Nein. Der war ja alternativlos. :pfeif:
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Torsten
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

Wohlstandstransfer und Boomerang:

http://dbtg.tv/vid/17/135/2/8

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Brutale Worte:
Dass der griechische Premier Papandreou nach Cannes zitiert und vor die Wahl gestellt wurde, entweder die Bedingungen für ein Hilfspaket anzunehmen oder faktisch aus der Eurozone ausgeschlossen zu werden, spricht Bände. Auch den Jongleur-Künsten Berlusconis soll eine Ende gesetzt werden: Italien, Gründungsmitglied der EWG, drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, wird, was sein Finanzgebaren angeht, künftig vom IWF überwacht.
(...)
Das wäre nicht durchzusetzen gewesen, stünde nicht Frankreich selbst am Abgrund. Sarkozy hat deshalb aus Selbstschutz dabei geholfen, die Notbremse zu ziehen.
Die Grenzen ihrer Souveränität haben die Märkte den betroffenen Staaten aufgezeigt: Man kann nicht endlos auf Pump leben, ohne dass die Gläubiger irgendwann Angst bekommen, sie könnten ihr Geld nicht mehr sehen. Demokratie kann auch nicht bedeuten, vertragliche Verpflichtungen einzugehen, aber andere dafür bezahlen zu lassen, wenn man sie nicht einhält.
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/politik/kris ... 17632.html

Vielleicht beherzigt Frau Merkel diesen Satz und sieht davon ab, weitere "Rettungsschirme" aufzuspannen, sonst wird über die Eckpunkte des deutschen Bundeshalt demnächst auch beim IWF in Washington, im ZK in Peking oder in der Wüste Arabiens entschieden. :pfeif:

TomS
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von TomS »

Man glaubt es nicht, aber es scheint war zu sein:
Die FAZ hat geschrieben:Euro-Retter wollen an Goldschatz der Bundesbank

Paris und Berlin wollen nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die Unabhängigkeit der Bundesbank untergraben. Mithilfe der Goldreserven der Bank soll die Haftung Deutschlands in der Schuldenkrise um mehr als 15 Milliarden Euro erhöht werden.
Ich merke anhand eines Artikels in der Welt (http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... sbank.html) gerade, dass das Thema schon gestern in der Presse thematisiert wurde. Unter dem Stichwort Sonderziehungsrechte (SZR), englisch Special Drawing Rights (SDR):
The Telegraph hat geschrieben:14.25 Reports are now emerging on Twitter that Germany was against increasing contributions to the IMF using SDR's (see 7.2 post for details of these financial instruments) and that Mrs Merkel left the meeting early to speak to German reporters.

From Paul Mason of the BBC's Newsnight, and Laura Kuenssberg of ITV:

Twitter @paulmasonnews Hearing that Merkel nixed the plan for the IMF to issue SDRs (ie print money) then left. Hence Sarko + Cam facial expressions like doom

Twitter @ITVLauraK Germany were big part of the block in the talks - so much so that Merkel left meeting early to talk to german reporters

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

TomS hat geschrieben:Man glaubt es nicht, aber es scheint war zu sein:
Die FAZ hat geschrieben:Euro-Retter wollen an Goldschatz der Bundesbank

Paris und Berlin wollen nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung die Unabhängigkeit der Bundesbank untergraben. Mithilfe der Goldreserven der Bank soll die Haftung Deutschlands in der Schuldenkrise um mehr als 15 Milliarden Euro erhöht werden.
Ich merke anhand eines Artikels in der Welt (http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... sbank.html) gerade, dass das Thema schon gestern in der Presse thematisiert wurde.
Bei der Kanzlerin glaube ich inzwischen alles, wenn es darum geht, Deutschland vor die Wand zu fahren.
Lt. dem verlinkten Welt-Artikel leistet die Bundesbank Widerstand:
Nach Angaben aus Verhandlungskreisen hat Merkel am Ende ihr Veto gegen den Plan eingelegt – sehr zum Ärger von Obama, Sarkozy und Cameron. Offenbar hat die Kanzlerin aber nicht aus Überzeugung gehandelt, sondern ist vielmehr am Widerstand der Bundesbank gescheitert. Die ist unabhängig.

Die Regierung kann die Notenbanker also nicht zwingen, ihre Währungsreserven für den Rettungsschirm herzugeben. Die Bundesbank habe in Cannes massiven Widerstand gegen die Begehrlichkeiten geleistet und den Plan so blockiert, heißt es. Merkel soll wenig begeistert gewesen sein von der Bockigkeit ihres früheren Wirtschaftsberaters Weidmann.
Als im August 211 (vor drei Monaten!!) von einer Verpfändung der griechischen Goldreserven für die Kredite geredet wurde, hat Merkel das ausgeschlossen:

http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... union-euro
"Ich rate, diesen Weg nicht weiter zu beschreiten", sagte Merkel.
und die Nickneger in ihrer Partei kuschten. Jetzt sollen die eigenen Goldreserven als Sicherheit dienen, damit man anderen Ländern noch mehr Kredite geben kann - verkehrte Welt.

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Robert Ketelhohn
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Unsere Goldreserven haben wir sowieso nicht mehr. Die
sind weg. „Ausgelagert“. :D

(Nach dem Krieg haben die Amerikaner, Engländer, und Franzosen
sie unter sich aufgeteilt. Sie lagern bis auf geringe Reste in Neuyork,
London und Paris. Bloß falls einer das noch nicht wußte.)
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Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unsere Goldreserven haben wir sowieso nicht mehr. Die
sind weg. „Ausgelagert“. :D

(Nach dem Krieg haben die Amerikaner, Engländer, und Franzosen
sie unter sich aufgeteilt. Sie lagern bis auf geringe Reste in Neuyork,
London und Paris. Bloß falls einer das noch nicht wußte.)
So kann man es sehen - oder:
Im Kalten Krieg sollte das Gold dort sicherer sein als in Frankfurt, wo die Rote Armee in wenigen Stunden gewesen wäre. Heute macht die Bundesbank betriebswirtschaftliche Gründe geltend, weil ein Transport nach Deutschland "hohe Kosten" verursachen würde, auch für den Bau neuer Tresore.
http://www.stern.de/wirtschaft/news/mae ... 26129.html

Das rechnet sich aber nur, wenn dort das Gold kostenlos aufbewahrt wird.... :D
Allerdings sollte man der Fairneß halber auch erwähnen, daß in den USA das Gold von 6 Nationen gelagert wird und es sich bei den Goldreserven nicht um das Gold der früheren Reichsbank handelt. Die jetzigen Goldreserven wurden durch die deutschen Exportüberschüsse der Gründerzeit ermöglicht:
Im Juni 195 griffen die Nordkoreaner ihre Verwandten in Südkorea an. Die Amerikaner rüsteten daraufhin kräftig auf, und auch die weltweite Nachfrage nach deutschen Maschinen, Anlagen und Kraftfahrzeugen zog deutlich an. Die Bundesrepublik erzielte deshalb hohe Leistungsbilanzüberschüsse. Gemäß den Bestimmungen der damaligen Europäischen Zahlungsunion (EZU) mussten die Schuldnerländer die aufgelaufenen Salden durch Goldzahlungen ausgleichen. Die Tresore der Bundesbank, dem Hauptgläubiger des Systems, füllten sich.

Zudem verkaufte der Internationale Währungsfonds vor allem in den Sechzigerjahren zur Wiederauffüllung seiner DM-Reserven Gold an die Frankfurter.
http://www.wiwo.de/finanzen/goldreserve ... 55574.html

Welch ein Unterschied!
Heute werden die deutschen Exportüberschüsse zur Finanzierung der Defizite in den PIGS herangezogen und D. bezahlt seinen Exportüberschuß mit eigenen Krediten (Target-II-Salden).

Caviteño
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Glasklare Analyse, aber wenig beruhigend - trotzdem ist dieser Artikel eine Pflichtlektüre. Er handelt von dem unverschämten Versuch des Blauhemds, die Goldreserven der Bundesbank für die Euroretter anzuzapfen und erläutert die hohen Verbindlichkeiten in der Bilanz der EZB:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 1877.html
Während der Bundestag um die Haftungsgrenze für Steuerzahler von 211 Milliarden Euro ringt, türmen sich heimlich über das Target genannte europäische Zahlungsverkehrssystem unglaubliche Kreditrisiken auf. Die Südschiene plus Irland sollen bei der deutschen, niederländischen und finnischen Notenbank mit etwa 63 Milliarden Euro in der Kreide stehen. Allein in den Monaten August und September sind die Forderungen der Bundesbank gegen das Euro-System von 343 auf 45 Milliarden Euro nach oben geschnellt. Die Verbindlichkeiten der Banca d’Italia haben sich in dieser Zeit um mehr als 8 Milliarden Euro erhöht. In den Daten der deutschen und italienischen Notenbank spiegelt sich die rasante Kapitalflucht aus Italien.
(...)
27 lag der Bestand an Targetkrediten der Bundesbank noch bei null, inzwischen ist er auf 45 Milliarden Euro gestiegen. Die Risiken daraus trägt die Bundesbank nicht allein, auf sie entfällt aber nach dem EZB-Kapitalschlüssel mit 27 Prozent der größte Teil. Das Euro-System konnte die Salden so lange kleinreden, wie man der Illusion nachhing, kein Land trete aus der Währungsunion aus. Irgendwann werde selbst Griechenland seine Kredite zurückzahlen, glaubte man. Doch was passiert, wenn die Griechen den Euro nicht mehr haben und lieber einen harten Schuldenschnitt vornehmen wollen? Das wäre eine Katastrophe für das Euro-System. Das im Vergleich zu den Krediten mickrige Eigenkapital der EZB wäre weg. Den Ausfall müssten die Steuerzahler tragen. Nicht von ungefähr lehnt die EZB jede Umschuldung kategorisch ab.
Frau Merkel wird erst dann mit dem Wahnsinn aufhören, wenn alles verschleudert wurde und der alte - ihr bekannte - Zustand (= DDR) erreicht ist. :(

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Robert Ketelhohn
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tatsächlich hilft bloß ein radikaler Schnitt. Nicht etwa nur Griechenland.
Der ganze €uro samt dem kompletten ihn tragenden System muß weg.

Allerdings gehört zu diesem System unsere gesamte Partitokratie. Darum führt der Weg nur über Re-
volution, Militärputsch oder Unterwerfung unter auswärtige Eroberer.
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Peregrin
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Peregrin »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Der ganze €uro samt dem kompletten ihn tragenden System muß weg.

oder Unterwerfung unter auswärtige Eroberer.
Mit ein bißchen Glück kriegen wir demnächst einen chinesischen Statthalter.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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taddeo
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Tatsächlich hilft bloß ein radikaler Schnitt. Nicht etwa nur Griechenland.
Der ganze €uro samt dem kompletten ihn tragenden System muß weg.

Allerdings gehört zu diesem System unsere gesamte Partitokratie. Darum führt der Weg nur über Re-
volution, Militärputsch oder Unterwerfung unter auswärtige Eroberer.
Als Unternehmer kann ich mich über den Euro nicht beschweren.

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Torsten
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Torsten »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Unterwerfung unter auswärtige Eroberer.
http://www.youtube.com/watch?v=4u3LJvL ... be&t=2m18s :pfeif:

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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Caviteño »

Peregrin hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Der ganze €uro samt dem kompletten ihn tragenden System muß weg.

oder Unterwerfung unter auswärtige Eroberer.
Mit ein bißchen Glück kriegen wir demnächst einen chinesischen Statthalter.
Chinesen sind nicht blöd, sondern häufig hervorragende Geschäftsleute (im Gegenteil zu anderen sogar trotz ihrer sozialistischen Vergangenheit) - die investieren nicht in ein marodes (Euro)System. Die ganze Diskussion um die Heranziehung der (deutschen) Gold- und Währungsreserven kommt doch nur daher, daß die Chinesen (und andere) eben nicht in den EFSF investieren wollen:
Dahinter steht das Problem, dass die 44 Mrd. Euro aus der EFSF viel zu wenig sind, um große Volkswirtschaften wie Italien oder später sogar Frankreich zu stützen. Hinzu kommt, dass die Euro-Staaten in Cannes damit scheiterten, reiche Schwellenländer wie China oder Brasilien zu Beiträgen für die Euro-Rettung zu bewegen.
http://www.ftd.de/politik/europa/:einsa ... campaign=/
Hintergrund für das Gerangel um die Währungsreserven dürfte sein, dass die Europäer Schwierigkeiten haben, Investoren für die EFSF zu finden.
(...)
Allerdings sind potentielle Investoren, zum Beispiel aus China, zurückhaltend mit Zusagen. In Cannes hieß es, viele Staaten wollten nur einzahlen, wenn der IWF mit an Bord sei. Deshalb wurde darüber gestritten, wie IWF und EFSF zusammenarbeiten könnten - noch ohne Ergebnis.
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 19855.html

Die Beteiligung des IWF hat - nach früheren Berichten in der FAZ - sichergestellt, daß "harte" Sparauflagen für Griechenland durchgesetzt wurden. Wären nur - wie anfänglich von Schäuble gewünscht - die Europäer mit der "Rettung" befaßt, hätte es vermutlich bisher viel mehr Geld bei weitaus geringeren Sparmaßnahmen der Griechen gekostet.
Man kann es drehen, wie man will, die ganze Krise zeigt doch die altbekannten "Weisheiten":
1. Niemand kann gezwungen werden, Staatsanleihen zu kaufen und damit den Staaten ein Leben auf Pump zu ermöglichen.
2. Ab einem bestimmten Schuldenstand geben die Parlamente ihr Budgetrecht ab und die Gläubiger (egal ob Troika, IWF, Pariser Club) bestimmen maßgeblich die Politik des (Staats-)schuldners.

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Melody
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von Melody »

Papandreou macht Platz für Übergangsregierung: http://de.reuters.com/article/worldNews ... 9211117

Sagt mal, warum möchte man Griechenland eigentlich zwingend im Euro drinbehalten?
Und möchten die Griechen das selbst auch???

Irgendwo - vielleicht auch hier - hatte ich mal die These gehört, dass man es so machen müsste wie irgendwann mal in der Türkei, dass die eigene Währung (also Wiedereinführung des Drachmen) abgewertet werden müsse, und durch den dann stärkeren Tourismus könnte sich das Land von selbst retten (schließlich seien Landschaft und Strände in etwa dieselben). So oder ähnlich sei es bei der Türkei gewesen?!
Wäre das nicht besser für Griechenland?!

Nicht, dass ich selbst den Griechen nicht helfen möchte, aber ich frage mich, ob ein Austritt aus dem Euro nicht wirklich besser für sie wäre?! :achselzuck:
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taddeo
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Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:Nicht, dass ich selbst den Griechen nicht helfen möchte, aber ich frage mich, ob ein Austritt aus dem Euro nicht wirklich besser für sie wäre?! :achselzuck:
Ob das für die Griechen besser wäre, ist mehr als fraglich - aber das interessiert in der derzeitigen Lage eigentlich nur am Rande.
Die wichtigere Frage ist, ob es für die Euro-Zone besser wäre. Natürlich könnte es zunächst mal nen positiven Effekt für die Währungsstabilität des Euro haben und auch für den Schuldenstand der Euro-Länder. Kurzfristig zumindest. Aber die längerfristigen Folgen könnten verheerend sein, wenn die Finanzmärkte das Ganze in den falschen Hals kriegen.

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