Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Nun will beispielsweise Kühner Bœotia [bœ:'o:tia] ausgesprochen haben.

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Nun will beispielsweise Kühner Bœotia [bœ:'o:tia] ausgesprochen haben.
Raphael Kühner???Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Kühner
’tschuldigung, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Nur, ich finde eine bewusst nicht affrizierte Aussprache zum Kugeln.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Was heißt hier ""? Es wird behauptet, griechische Eigennamen seien von der
seit der Spätantike üblichen Assibilierung - zumindest im Fall der Verbindung
"ti+Vokal" - ausgenommen. Was ja zumindest möglich ist.
Das ist schon mal ganz aufschlussreich. Danke.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Im übrigen schau mal: http://www.google.de/search?as_q=Teodoz ... afe=images
Ja.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Raphael Kühner???
Bei der Gelegenheit: Was sagt ihr eigentlich zu den anderen (eventuellen) Ausnahmen?Kühner, Lateinische Grammatik, Teil I, § 4. B. Aussprache der Konsonanten, c) Die Zahnlaute: t und d. hat geschrieben:6. Ti wird vor einem Vokale von uns mit Assibilierung des t wie zi gesprochen, aber ohne Assibilierung in folgenden Fällen:
a) wenn das i lang ist, z. B. totīus;
b) wenn vor ti (mit kurzem i) ein t, s oder x vorhergeht, z. B. Attius, ostium, mixtio;
c) in griechischen Wörtern, z. B. Miltiades, Boeotia;
d) in der alten Infinitivform auf -ier, z. B. quatier, mittier st. quati, mitti.
[...]
Schon in Ordnung, mich haben nur [altsi'biade:s] und besonders die [latsedæ:'monii:] auf die Idee gebracht, wo es ja eigentlich ums c geht.lifestylekatholik hat geschrieben:’tschuldigung, ich wollte dir nicht zu nahe treten. Nur, ich finde eine bewusst nicht affrizierte Aussprache zum Kugeln.
http://www.archive.org/details/ausfhrlichegram3khgoogVulpius Herbipolensis hat geschrieben:Ja.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Raphael Kühner???
Das ist also seine Regel für die Schulaussprache. Punkt c) hat da den Griechischunterricht im Blick, dessen Erfolg auch in der Alltagssprache des humanistischen Gymnasiums aus allen Knopflöchern schauen soll.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Bei der Gelegenheit: Was sagt ihr eigentlich zu den anderen (eventuellen) Ausnahmen?Kühner, Lateinische Grammatik, Teil I, § 4. B. Aussprache der Konsonanten, c) Die Zahnlaute: t und d. hat geschrieben:6. Ti wird vor einem Vokale von uns mit Assibilierung des t wie zi gesprochen, aber ohne Assibilierung in folgenden Fällen:
a) wenn das i lang ist, z. B. totīus;
b) wenn vor ti (mit kurzem i) ein t, s oder x vorhergeht, z. B. Attius, ostium, mixtio;
c) in griechischen Wörtern, z. B. Miltiades, Boeotia;
d) in der alten Infinitivform auf -ier, z. B. quatier, mittier st. quati, mitti.
[...]
Hm. Da stellt sich die Frage, welche Quantität man für das i in diesen Fällen annimmt: Vielleicht wurden auch genau und ausschließlich die Formen [to:'ti:us] und ['to:tsius] (bzw. bei Bedarf ['to:tsjus]) verwendet, was der Regel unter a) nicht widerspricht.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Zu a): Auch eine Schulregel, entspricht nicht der mittellateinischen Aussprache, wie z. B. häufig vorkommendes tocius belegt.
Klar. Hab' halt mal die Aufstellung vollständig abgetippt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Zu b): Logisch, ist lautgesetzlich so.
Schon klar, hab' noch nie so eine Form in einem halbwegs normalen Text gesehen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Zu d):Ganz irrelevant.
Ja, dazu ist auch dein Vergleich mit dem Italienischen schon ganz interessant.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist also seine Regel für die Schulaussprache. Punkt c) hat da den Griechischunterricht im Blick, dessen Erfolg auch in der Alltagssprache des humanistischen Gymnasiums aus allen Knopflöchern schauen soll.
Ich denke ich werde dabei bleiben, es im Normalfall [to:'ti:us] auszusprechen und wenn z. B. ein Versmaß etwas anderes erfordert ['to:tsius] bzw. ['to:tsjus].Robert Ketelhohn hat geschrieben:a) totius: Kann sein, daß man das irgendwann auch vorn betont hat, wie sich das alte System der Längen und Kürzen ohnehin abgeschliffen hat.
popolo ist bestimmt was unanständiges.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Pianto subito … sparga il popolo santo.
Franto subito … venga il processo, e dannata la memoria.
Quanto subìto … ne ha la Chiesa!
Marion hat geschrieben:popolo ist bestimmt was Unanständiges.
Marion, das ist kein Latein, eröffne mal eine Italienisch-Schule.Marion hat geschrieben:popolo ist bestimmt was unanständiges.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Pianto subito … sparga il popolo santo.
Franto subito … venga il processo, e dannata la memoria.
Quanto subìto … ne ha la Chiesa!
Was heißt das alles auf Deutsch?
Vgl. auch die Schreibung saciati für satiati.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Danke!
Ich denke ich werde dabei bleiben, es im Normalfall [to:'ti:us] auszusprechen und wenn z. B. ein Versmaß etwas anderes erfordert ['to:tsius] bzw. ['to:tsjus].Robert Ketelhohn hat geschrieben:a) totius: Kann sein, daß man das irgendwann auch vorn betont hat, wie sich das alte System der Längen und Kürzen ohnehin abgeschliffen hat.
Normalerweise sicher.ad-fontes hat geschrieben:(oder tatsächlich die Reisende, die Botin?)
ad-fontes hat geschrieben:Vgl. auch die Schreibung saciati für satiati.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Danke!Ich denke ich werde dabei bleiben, es im Normalfall [to:'ti:us] auszusprechen und wenn z. B. ein Versmaß etwas anderes erfordert ['to:tsius] bzw. ['to:tsjus].Robert Ketelhohn hat geschrieben:a) totius: Kann sein, daß man das irgendwann auch vorn betont hat, wie sich das alte System der Längen und Kürzen ohnehin abgeschliffen hat.
Wohl Schreibvarianten, die darauf hindeuten, dass die Ausspracheunterschiede z. B. zwischen b und v oder auch zwischen œ und e in der entsprechenden Region zur entsprechenden Zeit sehr gering oder nicht vorhanden waren.ad-fontes hat geschrieben:Nur Schreibvarianten oder Ausspracheunterschiede?
Das ist die rheinische Variante.ad-fontes hat geschrieben: G > J: jenua statt genua
Entschuldige, ich hatte die Ausgangsfrage nicht im Blick.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:ad-fontes hat geschrieben:Vgl. auch die Schreibung saciati für satiati.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Danke!Ich denke ich werde dabei bleiben, es im Normalfall [to:'ti:us] auszusprechen und wenn z. B. ein Versmaß etwas anderes erfordert ['to:tsius] bzw. ['to:tsjus].Robert Ketelhohn hat geschrieben:a) totius: Kann sein, daß man das irgendwann auch vorn betont hat, wie sich das alte System der Längen und Kürzen ohnehin abgeschliffen hat.Hier ist das erste i sicher kurz, also [satsi'a:ti:]. Das ist ja klar. Etwas anderes ist es mit der Länge des i in totius.
Nachdem das irgendwie untergegangen ist, hol' ich's nochmal nach vorne.Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Nochmal zwei Fragen zur Aussprache:
I.
Auf welche Laute genau bezieht sich die Muta-cum-liquida-Regel:
Bei den Mutæ (oder für Robert: "bei den mutis"?) ist es klar, aber bei den Liquiden, ...?
Sind in diesem Zusammenhang Liquide im engeren Sinn (ich meine nur l und r)
betroffen oder auch die Nasale? Da kann man sogar in ein und derselben
Grammatik verschiedene Aufzählungen finden.
II.
neuter: dreisilbig ['ne-u-ter] oder zweisilbig (['neu-ter] bzw.) ['noi-ter]?
Niels hat geschrieben:Das ist die rheinische Variante.ad-fontes hat geschrieben: G > J: jenua statt genua