Re: Arabische "Revolution"
Verfasst: Samstag 4. August 2012, 13:56
Die Armen in Israel beschweren sich: "Für die Siedler im Westjordanland ist immer genug Geld da."
Direkt angesprochen war da übrigens nicht die „Ex-Freundin“, sondern ein Dritter, derRobert Ketelhohn hat geschrieben:Sie kennen Ihre Methoden der Immunisierung gegen Informationen, und Sie wissen,
daß ich sie kenne. Wir können uns also jeden Schmus sparen. Sie haben sich ent-
schieden, auf die Macht zu setzen statt auf die Wahrheit. Nun, das kann ich nicht än-
dern.
Weil hier aber mutmaßlich noch andere mitlesen, sei folgendes klargestellt. Erstens,
bei den von den Rebellen so genannten „Schabiha“-Milizen handelt es sich um eine
Art Bürgerwehr, die Hilfsaufgaben für die offiziellen Sicherheitskräfte erfüllt. Natür-
lich sind diese Bürgerwehren staatlich organisiert. Man kann sie wohl am ehesten mit
den „Kampfgruppen der Arbeiterklasse“ der früheren Zone vergleichen. Das ist nicht
besonders überraschend, ist doch das ganze Ba’ath-System, gerade in Sachen Organi-
sation und Bürokratie, vom sowjetischen Vorbild abgekupfert.
Das muß man nicht mögen (so wenig wie man „unsere“ Partitokratie mögen muß).
Mein Ding war das nie. Veränderungen immerhin hat Assad jun. aber seit langem an-
gestoßen. Freilich zeigt sich das System schwerfällig. Auch nicht überraschend. Unter
dem Eindruck von Mißfallenskundgebungen eines Teils der Bevölkerung (wenn auch
immer einer Minderheit) hat man das inzwischen beschleunigt, samt neuer Verfassung
und Wahlen, was zu begrüßen ist (solange man nicht gerade das korrupte westliche
System kopiert).
Doch darum geht es derzeit nicht mehr, sondern um die Abwehr eines äußeren Angriffs,
einer förmlichen Invasion, einer barbarischen, mörderischen Invasion, und darin steht
heute die große Mehrheit der Syrer hinter ihrer Armee zusammen, einschließlich der in-
ländischen Opposition gegen das Ba’ath-System.
Jenen Bürgerwehren, von den Rebellen und den hiesigen Medien „Schabiha“ genannt,
werden unter steter Berufung auf die Londoner „Syrische Beobachtungsstelle für Men-
schenrechte“, einen Anderthalb-Mann-Tante-Emma-Laden, fortwährend Greueltaten
und Massaker vorgeworfen. Nicht eines davon konnte je verifiziert werden, im Gegen-
teil: Wo sich die Geschehnisse objektiv klären lassen, stellt sich regelmäßig, wie im Fall
el-Hula, schnell heraus, daß die Rebellen selber das Massaker verübt haben, um es der
Syrischen Armee oder jenen Bürgerwehren in die Schuhe zu schieben, namentlich jedes-
mal unmittelbar vor den Sitzungen des Scherheitsrats der VN.
Heute übrigens wurde wieder ein neues Massaker der Rebellen gemeldet, an zwanzig
zuvor entführten Zivilisten im Damaszener Umland.
Die Opfer des Gemetzels der Rebellen in einer von ihnen besetzten Schule im Nordosten
Aleppos endlich, wovon ich oben die von den Mördern selbst auf Youtube veröffentlich-
ten Videos referenziert hatte, haben mit jenen Bürgerwehren nichts zu tun. Es handelte
sich um Angehörige – einschließlich des Stammesältesten oder Scheichs – des el-Berri-
Stamms aus dem Umland von Aleppo. Eines sunnitischen Stammes.
Hasserfüllte Milizennamen
Mona Sarkis
Die Kampfparole "Sunna vs. Shia" wird in Syrien immer lauter
[...] Seit Monaten verängstigen sie das Umfeld von Homs und Houla, in dem auch Alawiten und Schiiten leben. Sie, das sind die Männer der "Al-Farouq Brigade", eine berüchtigte Miliz, die der libanesischen Zeitung Al Akhbar zufolge über 16 Einheiten und an die 5.000 Mann verfügt. ..
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http://www.liveleak.com/view?i=d60_1344762979
Bei der Stadt ist die Verschärfung wohl naturgemäß gegeben.
cantus planus hat geschrieben:Der BND ist offenbar mit einem Spionageschiff im Mittelmeer in Sachen Syrien unterwegs: http://www.berliner-kurier.de/politik-- ... 21478.html
Und was ist mit diesen zehn Jahren Knast für die Vorbereitung eines Angriffskriegs? Gilt das nicht mehr?„Wir können stolz darauf sein, welchen wichtigen Beitrag wir zum Sturz des Assad-Regimes leisten“
Die Besatzung dieses Schiffes blickte auch schon in den Lauf der Bordkanone eines syrischen Kriegsschiffes.cantus planus hat geschrieben:Der BND ist offenbar mit einem Spionageschiff im Mittelmeer in Sachen Syrien unterwegs: http://www.berliner-kurier.de/politik-- ... 21478.html
Kriege zur Verbreitung der Demokratie sind doch keine Angriffskriege, man spricht hier von Befreiungskriegen.Peregrin hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Der BND ist offenbar mit einem Spionageschiff im Mittelmeer in Sachen Syrien unterwegs: http://www.berliner-kurier.de/politik-- ... 21478.htmlUnd was ist mit diesen zehn Jahren Knast für die Vorbereitung eines Angriffskriegs? Gilt das nicht mehr?„Wir können stolz darauf sein, welchen wichtigen Beitrag wir zum Sturz des Assad-Regimes leisten“
[OT]Ist ja beim Spiel Risiko: Ganz früher hieß es immer "erorbern", was dann in "befreien" geändert wurde. Blöd, wenn ein Land fünfmal hintereinander "befreit" wird. [/OT]Haiduk hat geschrieben:Kriege zur Verbreitung der Demokratie sind doch keine Angriffskriege, man spricht hier von Befreiungskriegen.
Der ägyptische Präsident Mohamed Mursi will zukünftig Seite an Seite mit China und dem Iran gehen um die Region zu befrieden und zu kontrollieren, sagte Michael Hughes, Außenpolitik-Stratege bei der in Washington ansässigen New World Strategies Coalition.
Ägypten war bisher seit Jahrzehnten abhängig von amerikanischer Hilfe und erhielt über eine Milliarde Dollar pro Jahr. Nun sucht Präsident Mohamed Mursi nach Geldgebern in China und sendet eine klare Botschaft, die eine Abkehr vom Westen bedeutet. Im Gegenzug soll Peking den benötigten Zugriff auf das Mittelmeer und den Suez Kanal erhalten. Ägypten schränkt damit die USA ein, für China ist dies ein Riesengewinn.
Es ist kein Geheimnis, dass Präsident Mursi nach China den Iran besuchen wird, der dem Westen ein Dorn im Auge ist. Angesichts der anhaltenden Spannungen über nukleare Projekte in Teheran, ist dies durchaus eine provokative Haltung. Es gibt jedoch viele gemeinsame Interessen die den Iran und Ägypten verbinden.Auch könnte Ägypten, aufgrund seiner Beziehung zu Israel, Druck ausüben um dieses Gerede über die Bombardierung des Irans zu stoppen. Ägyptens Annäherung an den Iran ist natürlich für Israel irritierend.
Auf lange Sicht wird Israel aber erkennen müssen, dass Ägypten alle Trümpfe in der Hand hat, denn es gibt zahlreiche überlebenswichtige Verträge, von denen Israel abhängig ist.
Nun, das würde dann aber massiv gegen die These sprechen, der "arabische Frühling" sei eine durch westliche Geheimdienste initiierte Revolution und kein wirklicher Volksaufstand.Haiduk hat geschrieben:Ägypten wendet sich vom Westen ab:
Der ägyptische Präsident Mohamed Mursi will zukünftig Seite an Seite mit China und dem Iran gehen um die Region zu befrieden und zu kontrollieren, sagte Michael Hughes, Außenpolitik-Stratege bei der in Washington ansässigen New World Strategies Coalition.
Ägypten war bisher seit Jahrzehnten abhängig von amerikanischer Hilfe und erhielt über eine Milliarde Dollar pro Jahr. Nun sucht Präsident Mohamed Mursi nach Geldgebern in China und sendet eine klare Botschaft, die eine Abkehr vom Westen bedeutet. Im Gegenzug soll Peking den benötigten Zugriff auf das Mittelmeer und den Suez Kanal erhalten. Ägypten schränkt damit die USA ein, für China ist dies ein Riesengewinn.
Es ist kein Geheimnis, dass Präsident Mursi nach China den Iran besuchen wird, der dem Westen ein Dorn im Auge ist. Angesichts der anhaltenden Spannungen über nukleare Projekte in Teheran, ist dies durchaus eine provokative Haltung. Es gibt jedoch viele gemeinsame Interessen die den Iran und Ägypten verbinden.Auch könnte Ägypten, aufgrund seiner Beziehung zu Israel, Druck ausüben um dieses Gerede über die Bombardierung des Irans zu stoppen. Ägyptens Annäherung an den Iran ist natürlich für Israel irritierend.
Auf lange Sicht wird Israel aber erkennen müssen, dass Ägypten alle Trümpfe in der Hand hat, denn es gibt zahlreiche überlebenswichtige Verträge, von denen Israel abhängig ist.
Das tut es ja gerade eben nicht. Der Sinn liegt ja diesen Thesen zufolge im Schaffen und Aufrechterhalten von Instabilität.Raphael hat geschrieben:Nun, das würde dann aber massiv gegen die These sprechen, der "arabische Frühling" sei eine durch westliche Geheimdienste initiierte Revolution und kein wirklicher Volksaufstand.
Es kann nur Unsinn dabei herauskommen, wenn man diese Fragen in Bezug auf "den arabischen Frühlung" erörtert. Jedes der Länder hatte eine eigene Vorgeschichte und ein spezifisches Verhältnis zu den USA. Wenn westliche Geheimdienste in Libyen oder Syrien eingesetzt wurden bzw. werden, dann aus dem Interesse heraus ein widerspenstiges oder sogar feindlich gesonnenes Regierungssystem zu beseitigen. Im Gegensatz dazu war Ägypten seit Jahrzehnten ein Klientelstaat des Westens. Da ging es eher um die Frage, wie sich der nicht mehr haltbare Zustand ohne Kontrollverlust überwinden läßt. Wenn Ägypten nun bei China an die Tür klopft und er dort herzlich willkommen geheißen wird, dann ist die amerikanische Außenpolitik hier offenbar gescheitert: Ägypten ist pleite, die Chinesen haben so viel buntes Papier, daß sie darin baden könntenRaphael hat geschrieben:Nun, das würde dann aber massiv gegen die These sprechen, der "arabische Frühling" sei eine durch westliche Geheimdienste initiierte Revolution und kein wirklicher Volksaufstand.Haiduk hat geschrieben:Ägypten wendet sich vom Westen ab:
Der ägyptische Präsident Mohamed Mursi will zukünftig Seite an Seite mit China und dem Iran gehen um die Region zu befrieden und zu kontrollieren, sagte Michael Hughes, Außenpolitik-Stratege bei der in Washington ansässigen New World Strategies Coalition.
Ägypten war bisher seit Jahrzehnten abhängig von amerikanischer Hilfe und erhielt über eine Milliarde Dollar pro Jahr. Nun sucht Präsident Mohamed Mursi nach Geldgebern in China und sendet eine klare Botschaft, die eine Abkehr vom Westen bedeutet. Im Gegenzug soll Peking den benötigten Zugriff auf das Mittelmeer und den Suez Kanal erhalten. Ägypten schränkt damit die USA ein, für China ist dies ein Riesengewinn.
Es ist kein Geheimnis, dass Präsident Mursi nach China den Iran besuchen wird, der dem Westen ein Dorn im Auge ist. Angesichts der anhaltenden Spannungen über nukleare Projekte in Teheran, ist dies durchaus eine provokative Haltung. Es gibt jedoch viele gemeinsame Interessen die den Iran und Ägypten verbinden.Auch könnte Ägypten, aufgrund seiner Beziehung zu Israel, Druck ausüben um dieses Gerede über die Bombardierung des Irans zu stoppen. Ägyptens Annäherung an den Iran ist natürlich für Israel irritierend.
Auf lange Sicht wird Israel aber erkennen müssen, dass Ägypten alle Trümpfe in der Hand hat, denn es gibt zahlreiche überlebenswichtige Verträge, von denen Israel abhängig ist.
Der CIA hätte seine Handlanger sicherlich besser im Griff als das sie bei der erstbesten Gelegenheit in das feindliche Lager überlaufen könnten.
Noch immer Demonstationen in Ägypten. Und noch immer kein Wort davon in der Presse.cantus planus hat geschrieben:Ich erfahre eben von einem Insider vor Ort:
"Gestern abend demonstrierten Hunderttausende in Ägypten gegen das Islamisten-Regime Präsident Mursis, darunter auch gemäßigte Muslime. Der Präsident setzte zuerst bewaffnete Schläger, dann Panzerfahrzeuge gegen die Demonstranten ein. Und KEIN westliches Medium berichtet..."
Erschreckend.
„Kontrolliertes Chaos“. Allerdings könnte man das angelsächsische Kaklül als gescheitert ansehen, wenn Ägypten sich tatsächlich und stabil »China und Iran« anschlösse. Das sehe ich aber noch nicht. Und wenn, dann könnte man staunen, wie schnell die Wahhabiten in Ägypten wieder) aktiv würden.Nietenolaf hat geschrieben:Das tut es ja gerade eben nicht. Der Sinn liegt ja diesen Thesen zufolge im Schaffen und Aufrechterhalten von Instabilität.Raphael hat geschrieben:Nun, das würde dann aber massiv gegen die These sprechen, der "arabische Frühling" sei eine durch westliche Geheimdienste initiierte Revolution und kein wirklicher Volksaufstand.
Auch die Wahhabiten kämen nicht ohne Geld aus, wenn sie einen Staat länger als drei Tage regieren wollen. Gleichgültig wer in Ägypten das Heft in der Hand hat — er wird immer einen Geldgeber brauchen. Wenigstens zum Unterhalt der eigenen Gefolgschaft muß es reichen. Wer nicht mal das vorweisen kann, der wird auch keine Machtbasis haben. Man darf nicht vergessen, daß es soziale Proteste waren, die Mubarak stürzten. Selbst wenn irgendwelche Geheimdienste mit gezündelt haben — der Zunder lag auf der Straße.Robert Ketelhohn hat geschrieben:„Kontrolliertes Chaos“. Allerdings könnte man das angelsächsische Kaklül als gescheitert ansehen, wenn Ägypten sich tatsächlich und stabil »China und Iran« anschlösse. Das sehe ich aber noch nicht. Und wenn, dann könnte man staunen, wie schnell die Wahhabiten in Ägypten wieder) aktiv würden.Nietenolaf hat geschrieben:Das tut es ja gerade eben nicht. Der Sinn liegt ja diesen Thesen zufolge im Schaffen und Aufrechterhalten von Instabilität.Raphael hat geschrieben:Nun, das würde dann aber massiv gegen die These sprechen, der "arabische Frühling" sei eine durch westliche Geheimdienste initiierte Revolution und kein wirklicher Volksaufstand.
http://koptisch.wordpress.com/212/8/2 ... more-36927"Mitte August wurde Rableh von den schwerbewaffneten Aufständischen eingekesselt. Brücken wurden zerstört und die überwiegend christliche Bevölkerung ist seitdem von der Außenwelt abgeschnitten. Obwohl Agenzia Fides, die Nachrichtenagentur des Vatikans, über die dort stattfindende Tragödie berichtete und auch die Namen von drei ermordeten Bewohnern nennt, die das Dorf verlassen wollten, um Nahrungsmittel zu besorgen, hüllt sich die linientreue internationale Presse in Schweigen. Lediglich die kanadische Zeitung National Post widmete dem Vorfall einen Artikel. Ansonsten findet sich die Information nur in speziell katholischen Nachrichtenquellen und bei Russia Today, einer seit jeher als objektiv bekannten News-Seite."