Ausserdem soll es keine Privilegien mehr für Muslime geben (Dispensation vom Sportunterricht etc.)
Die Forderungen der JUSO:20min hat geschrieben:Die Juso wollen eine absolute Trennung von Religion und Staat: Die Kirchensteuer soll abgeschafft und religiöse Symbole aus Schulen verbannt werden.
Das Positionspapier, das die Juso gestern publik gemacht haben, ist radikal: Die Kirchensteuer soll abgeschafft, religiöse Symbole aus dem Unterricht verbannt und theologische Fakultäten an staatlichen Unis geschlossen werden. Religiöse Privilegien an Schulen wie etwa Dispense für Musliminnen soll es nicht mehr geben. Sogar die Berufung auf «Gott den Allmächtigen» wollen die Juso aus der Bundesverfassung streichen.
«Die Privilegien der christlichen Landeskirchen sind ein Affront für Nichtgläubige», begründet Juso-Präsident Cédric Wermuth die Anliegen, die Einzug ins SP-Parteiprogramm halten sollen. Die Freidenker-Vereinigung applaudiert: «Fantastisch, dass diese Forderungen von einer Partei aufgegriffen werden», so Geschäftsleiterin Reta Caspar zur «SonntagsZeitung».
Säuerlich reagierte CVP-Sprecherin Marianne Binder: «Die Linke muss uns nicht vorschreiben, was wir zu glauben und denken haben.» Für Thomas Wipf, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds, sind die Forderungen kontraproduktiv: «Das öffnet dem Sektierertum und dem Fundamentalismus Tür und Tor.» Da Religion nun mal gesellschaftliche Realität sei, müsse der Staat mit ihr auch tolerant umgehen, so Wipf.
(mu/20 Minuten)
Religionspapier JUSO hat geschrieben:Deshalb fordert die JUSO Schweiz die strikte Trennung von Staat und Religion...
..im Rechtswesen und in der Politik:
· Die Berufung auf «Gott den Allmächtigen» wird aus der Präambel der Bundesverfassung gestrichen.
· ParlamentarierInnen und Mitglieder von Regierungen dürfen nicht unter Berufung auf Gott vereidigt werden.
· Die Bestrebungen der Religionslobby (Bischofskonferenz, Evangelischer 65 Kirchenbund et cetera) einen Religionsartikel in der Verfassung zu verankern, werden zurückgewiesen.
· Bund und Kantone anerkennen keine Religionsgemeinschaften offiziell und dürfen keine Steuern für die Kirchen einziehen.
· Es werden keine parallelen Rechtssysteme (zum Beispiel das Scharia-Recht) zum
demokratisch legitimierten Recht akzeptiert. Die Menschenrechte sind universell, gelten also für alle Menschen. Einschränkungen dieser Menschenrechte seitens religiöser Gemeinschaften (zum Beispiel die Diskriminierung der Frau) werden nicht akzeptiert.
· Die Forderung, einen Artikel zum «Schutz von religiösen Gefühlen» in die
Menschenrechtscharta aufzunehmen, wird abgelehnt.
...in der Schule:
· Es werden keinerlei Dispensen aus religiösen Gründen (zum Beispiel vom
Schwimmunterricht) gewährt.
· Der Religionsunterricht an den Schulen wird durch Ethikunterricht ersetzt. Dieser Unterricht setzt sich unter anderem hinterfragend mit Religionen und Weltanschauungen auseinander.
Die Schulen stellen auch keine Räumlichkeiten für Religionsunterricht zur Verfügung.
· Schülerinnen und Schüler werden über die Gefahren von religiösen Gruppierungen (zum Beispiel evangelikale Freikirchen wie ICF) aufgeklärt.
· Der Unterricht an den Schulen orientiert sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen. So sind die Forderungen evangelikaler Kreise, die Vermittlung der Evolutionstheorie durch Theorien wie «Inteligent Design» zu «ergänzen» oder gar zu ersetzten, zurückzuweisen.
· Religiöse Privatschulen auf Kantons- und Volksschulebene sind nicht erlaubt.
...im öffentlichen Dienst und in staatlichen Institutionen:
· An den staatlichen Universitäten werden keine theologischen Fakultäten unterhalten und keine Geistlichen ausgebildet. Die Religionswissenschaft ist davon nicht betroffen.
· Staatsangestellte dürfen bei der Ausübungen ihrer beruflichen Tätigkeit keine religiösen Symbole tragen.
· In öffentlichen Gebäuden dürfen keine religiösen Symbole angebracht sein (zum Beispiel Kreuze in Schulzimmern).
· In den öffentlich-rechtlichen Medien dürfen keine Sendungen ausgestrahlt werden, die eine religiöse Weltsicht propagieren (zum Beispiel das «Wort zum Sonntag»).
· Glaubensgemeinschaften, die aktiv und aggressiv versuchen die demokratische Ordnung zu untergraben, werden verboten (zum Beispiel Scientology).
So sind die Sozialisten also drauf