Daraus:
Zwischen Aachen und Görlitz wird nämlich inzwischen zu wenig Frischwasser verbraucht.
„In Deutschland sind die Versorgungsunternehmen vielerorts bereits gezwungen, die Abwasser- und Kanalisationsleitungen mit Frischwasser zu spülen, weil schon heute zu wenig Wasser durch sie hindurch läuft“, erläutert Weyand.
Nur so könnten Geruchsbelästigungen und Leitungsschäden durch Ablagerungen verhindert werden.
Dazu noch eine andere Geschichte aus unserer Region (nördl. Ruhrgebiet).
Bei der Besichtigung einer Kokerei, die in der Nähe des Rhein-Herne-Kanals liegt und auch nicht weit vom nächsten Fluß (Lippe) entfernt ist, sprachen wir das Problem des Wasserverbrauchs an.
Der Koks wird dort durch die sog. Koksnaßkühlung daran gehindert zu verbrennen. Der Verbrauch liegt bei ca. 2 m³ je Tonne Koks, bei den dort erzeugten 2 Mio Tonnen sind das 4 Mio m³ Wasser je Jahr.
Dieses Wasser wird weder dem Kanal noch dem Fluß (durch entsprechende Leitungen) entnommen. Vielmehr hat der örtliche Wasserversorger ein Angebot unterbreitet und liefert konkurrenzlos günstig
Trinkwasser, das dann zur Kokslöschung benutzt wird.
Während wir uns in der Besuchergruppe fassungslos anschauten, wurden uns die oben aufgeführten Argumente (Durchspülen der Wasserleitungen, die im Ruhrgebiet aus historischen Gründen jetzt überdimensioniert sind) dargelegt.
Die ganze Angelegenheit zeigt mal wieder, daß - in Abänderung von Willy Brandt - hier "zusammenwachsen soll, was nicht zusammen gehört". Die Wasserprobleme Südeuropas bedürfen eigener Lösungen und diese sind auf Nordeuropa nicht immer anwendbar.