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Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 00:18
von Christ86
Jüngst wurde mir (in einem anderen Forum) vorgeworfen, ich sei zu stolz auf mein Land

. Ist denn der Stolz auf die eigene Nation etwas Falsches?
Ich sehe darin nichts Verkehrtes. Warum sollte man nicht stolz auf seine Herkunft/sein Volk sein? Ich rede hier nicht von Nationalismus oder Rassismus oder dem Gedanken von einer Herrenrasse - sondern von einem gesunden Nationalbewusstsein.
Ich als Schweizer (darf ich das sagen?

) sehe auch einige Völker als uns näher stehend an als andere - so z.B. die Deutschen, Österreicher oder die Franzosen.
Frage: darf man das heute nicht mehr - ist man dann Rassist oder Nationalist? Ist das Gutmenschenstum schon so weit, dass man sich nicht mehr als Angehöriger eines Volkes zu erkennen geben darf?
Was meint ihr?
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 00:39
von anneke6
Ohne lange zu zögern habe ich geantwortet: Nein, es ist nicht falsch.
Allerrdings kann ich dank eigener Erfahrung den Rat geben, daß man durchaus revisionistisch sein sollte. Vieles, was in den Schulbüchern über sein eigenes Land beziehungsweise "die anderen" stand ist nicht haltbar…
Aber einen Mißstand in der Geschichte des eigenen Landes zuzugeben beziehungsweise einzuräumen, daß man ein anderes Land zu Unrecht beschuldigt hat, tut dem Patriotismus keinen Abbruch, denn es gibt wohl kaum ein Land, das 100% verabscheunswürdig ist.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 00:49
von Christ86
anneke6 hat geschrieben:Ohne lange zu zögern habe ich geantwortet: Nein, es ist nicht falsch.
anneke6 hat geschrieben:Allerrdings kann ich dank eigener Erfahrung den Rat geben, daß man durchaus revisionistisch sein sollte. Vieles, was in den Schulbüchern über sein eigenes Land beziehungsweise "die anderen" stand ist nicht haltbar…
Bei uns steht nicht allzuviel Verurteilendes über die anderen in den Schulbüchern. Über den Nationalsozialismus wurde uns z.B. gesagt, dass er häufig gegen die Deutschen als Ganzes verwendet werde, dass das aber historisch falsch sei, da das damalige Regime nicht zögerte, auch deutsche Aufwiegler zu verfolgen. Ausserdem gab es auch in der Schweiz die "Braunen", die die Vereinigung mit Deutschland wollten, so wie es Deutsche und Österreicher (Baden, Voralberg) gab, die Anschluss zur Schweiz suchten, das wurde nie bestritten.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 01:10
von Christiane
Christ86 hat geschrieben:Jüngst wurde mir (in einem anderen Forum) vorgeworfen, ich sei zu stolz auf mein Land

. Ist denn der Stolz auf die eigene Nation etwas Falsches?
Ihr Schweizer seid ein kleines tapferes Völkchen, dass inmitten großer Nachbarnationen seit Jahrhunderten stolz seine Unabhängigkeit behauptet. Gegen eine gesunde Portion Patriotismus ist überhaupt nichts einzuwenden (im konkreten Fall wie auch allgemein). Im Gegenteil. Laß dir da bloß nichts einreden.
Christiane
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 01:14
von Christ86
Christiane hat geschrieben:Christ86 hat geschrieben:Jüngst wurde mir (in einem anderen Forum) vorgeworfen, ich sei zu stolz auf mein Land

. Ist denn der Stolz auf die eigene Nation etwas Falsches?
Ihr Schweizer seid ein kleines tapferes Völkchen, dass inmitten großer Nachbarnationen seit Jahrhunderten stolz seine Unabhängigkeit behauptet. Gegen eine gesunde Portion Patriotismus ist überhaupt nichts einzuwenden (im konkreten Fall wie auch allgemein). Im Gegenteil. Laß dir da bloß nichts einreden.
Christiane

Danke

Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 01:29
von Juergen
Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 01:50
von Christiane
Juergen hat geschrieben:Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Wir Deutschen waren mal ein echtes Kulturvolk. Dahin müssten wir zurück. Aber meiner Meinung nach sollte es auch gar nicht darum gehen, ob eine Nation irgendwelche Glanzleistungen vorzuweisen hat. Die Identifikation mit dem eigenen Volk sollte zunächst mal davon unabhängig sein. Mit seiner eigenen Familie fühlt man sich ja auch nicht bloß verbunden, weil diverse Familienmitglieder es zu etwas gebracht haben (zumindest sollte es so sein). Soviel dazu. Wenn dann ein Volk zusätzlich noch von sich behaupten kann, im Laufe seiner Geschichte das eine oder andere Große vollbracht zu haben, um so schöner.
Christiane
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 08:34
von lifestylekatholik
Juergen hat geschrieben:Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Du sollst überhaupt nicht.
Welches Wort davon du betonen willst, sei dir überlassen.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 09:03
von Amandus2
Das Europa der Zukunft wird sich nicht mehr nach Staaten, sondern nach Kulturkreisen/Regionen organisieren.
In Europa haben ca. 100 Millionen Menschen Deutsch als Muttersprache. Es gilt, diese Sprache (und die von ihr ausgehende Kultur) zu pflegen, zu bewahren und vor allem zu verteidigen (Anglismen!).
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 09:53
von holzi
Stolz auf die eigene Herkunft und die Heimat ist nicht falsch, solange daraus nicht Überheblichkeit entsteht. Der Stolz auf die Heimat verpflichtet uns vielmehr, das, was wir an unserem Land schätzen zu bewahren, zu verteidigen und daran weiter zu bauen.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 10:36
von taddeo
Der Stolz war seit jeher die schlimmste der sogenannten "Hauptsünden", deren Reihenfolge sich am Ausmaß der darin manifestierten Ichbezogenheit bemißt. Insofern ist Stolz grundsätzlich etwas Verkehrtes.
Warum sollte man außerdem Stolz auf das eigene Volk sein? Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen. Wer kann etwas dafür, daß er diesem Volk angehört? Wer hat irgendwas zu dessen "Großtaten" in der Vergangenheit beigetragen?
Und was ist überhaupt das "eigene Volk"? Sind es - um von mir auszugehen - meine väterlichen Vorfahren, die Sudetendeutschen, oder meine mütterlichen, die Oberpfälzer? Sind es alle Altbaiern, oder gar alle Deutschen?
Ich persönlich kann mit dem Begriff "Stolz auf das eigene Volk" nicht das Geringste anfangen. Ich bin zwar froh, in Bayern zu leben, aber stolz darauf bin ich weiß Gott nicht. Ich könnte mir genauso gut vorstellen, etwa in Italien zu leben, wenn es sein müßte. Ich freue mich auch über meine beiden prächtigen Kinder, aber stolz auf sie zu sein widerstrebt mir zuinnerst - genauso wie "Stolz" über eigene Erfolge, die man ab und zu hat. Dankbar bin ich für all dies, aber ich weiß, daß diese Dinge eher ein Geschenk von Gottes Gnade sind als mein eigenes Verdienst.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 10:42
von lifestylekatholik
taddeo hat geschrieben:Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen.
Nein. Welcher Mutter glühen nicht Ohren und Augen, wenn ihr Sprössling beim Bundesmusikwettbewerb auf der Bühne grade sein Solo mit Bravour gemeistert hat.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 10:46
von taddeo
lifestylekatholik hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen.
Nein. Welcher Mutter glühen nicht Ohren und Augen, wenn ihr Sprössling beim Bundesmusikwettbewerb auf der Bühne grade sein Solo mit Bravour gemeistert hat.
Oh ja, das kenne ich. Aber diese Mütter empfinden das nicht als die Leistung eines anderen Menschen, sondern als ihre eigene: "Schaut her:
Mein Kind,
meine Erziehung,
meine Förderung ..." anstatt zu denken "Danke, lieber Gott, daß dieses Kind
trotz meiner Erziehung seine Talente so gut nutzen kann, die du ihm geschenkt hast".
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 10:56
von lifestylekatholik
taddeo hat geschrieben:lifestylekatholik hat geschrieben:Welcher Mutter glühen nicht Ohren und Augen, wenn ihr Sprössling beim Bundesmusikwettbewerb auf der Bühne grade sein Solo mit Bravour gemeistert hat.
Oh ja, das kenne ich. Aber diese Mütter empfinden das nicht als die Leistung eines anderen Menschen, sondern als ihre eigene: "Schaut her:
Mein Kind,
meine Erziehung,
meine Förderung ..." anstatt zu denken "Danke, lieber Gott, daß dieses Kind
trotz meiner Erziehung seine Talente so gut nutzen kann, die du ihm geschenkt hast".
Nee, da sprichste wohl von anderen Müttern. Die meinte ich nicht. Ich meinte wirklich die Mutter, die sich freut, dass ihr Kind das geschafft hat, und die stolz auf es ist.
Edit: Einen Aspekt habe ich vergessen: Du hast insofern Recht, als diese Mütter, von denen ich sprach, das tatsächlich nicht als Leistung eines anderen, fremden, abgetrennten, beziehungslosen Menschen empfinden, sondern tatsächlich empfinden: Das ist
mein Kind, das gehört zu mir und ich zu ihm, wir sind miteinander verbunden.
Wem das Gefühl für diese selbstverständliche Verbundenheit mit seiner Familie und seinem Volk aberzogen wurde, hat Schwierigkeiten, das nachzuempfinden.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 11:00
von Robert Ketelhohn
Christiane hat geschrieben:Identifikation mit dem eigenen Volk
Genau diese Formulierung habe ich in obigen Auswahlmöglichkeiten spon-
tan vermißt. Zum Stolz könnte ich höchstens sagen: »Kommt drauf an.«
(Aktuell:
)
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 13:54
von Marion
lifestylekatholik hat geschrieben:Wem das Gefühl für diese selbstverständliche Verbundenheit mit seiner Familie und seinem Volk aberzogen wurde, hat Schwierigkeiten, das nachzuempfinden.
Wenn man ein Weilchen weg von der Familie und seinem Volk ist wacht diese Verbundenheit wieder auf. Auch wenn es ganz dolle wegerzogen war und sich schon in Abscheu verwandelt hat.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 14:03
von Lioba
Stolz ist vielleicht ein schwieriges Wort- aber Identifikation klingt nunja - fade.
Welchen zutreffenden Begriff gibt es denn, der nicht konstruiert klingt?
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 14:05
von Marion
Selbstverständliche natürliche
Verbundenheit wie lifestylekatholik benutzt hat gefällt mir

Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 14:08
von taddeo
lifestylekatholik hat geschrieben:Wem das Gefühl für diese selbstverständliche Verbundenheit mit seiner Familie und seinem Volk aberzogen wurde, hat Schwierigkeiten, das nachzuempfinden.
Mir wurde da nie was "aberzogen". Trotzdem kann ich "Stolz auf das eigene Volk" nicht nachvollziehen.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 14:12
von Marion
Das Wort Stolz ist auch nix.
Man nennt es ja nicht Vaterlandstolz sondern Vaterlandsliebe.
Mir fällt grad auf die schnelle auch nichtmal was ein worauf ich stolz sein könnte, aber lieben tu ich es trotzdem mehr als andere.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 14:44
von lifestylekatholik
taddeo hat geschrieben:Mir wurde da nie was "aberzogen".
Ich glaube doch. Deine Reaktion »Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen«, ist die übliche (Denk- und) Wortschablone, die in Bundesdeutschland immer gesagt wird, wenn es um Nationalstolz geht. Das ist fast wie ein Pawlowscher Reflex. Und der ist anerzogen.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 14:53
von tmansor
Ich benutze ganz gerne den Begriff "Verbundenheit".
Tarec
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 16:07
von taddeo
lifestylekatholik hat geschrieben:taddeo hat geschrieben:Mir wurde da nie was "aberzogen".
Ich glaube doch. Deine Reaktion »Stolz sein könnte man bestenfalls auf eigene Leistungen«, ist die übliche (Denk- und) Wortschablone, die in Bundesdeutschland immer gesagt wird, wenn es um Nationalstolz geht. Das ist fast wie ein Pawlowscher Reflex. Und der ist anerzogen.

Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 16:53
von Epiklese
Der gängigen Formel, das nur man stolz auf etwas seien könne, das man selber auch erarbeitet hat, stehe ich eher skeptisch gegenüber, weil Stolz hier i.d.R. verstanden wird als die Attitüde des Gewinners, der sich eine Leistung zuschreibt. Und dieser Wettbewerbsirrsinn hat natürlich die Idee delegitimiert, daß Stolz nichts zu tun haben muss mit einer Leistung, die ihn erst
rechtfertigen muss, sondern auch empfunden werden kann jenseits der Frage, ob die Deutschen, Schweizer, Keniaer in dieser oder jener Statistik nun vorne auftauchen oder hinten, sondern einfach so gut und schlecht wie sind, stolz bejaht werden können.
Dazu kommt natürlich die Attitüde der Elementarteilchen; so wie Thatcher gesagt hat: "There's no such thing as society. There are only individuals."
Liberaler Unsinn also.
Edit: Wobei ich persönlich aber, also als jemand, dessen Familie aus verschiedenen Völkern und Nationen zusammengesetzt ist, so einen "klassischen" Nationalstolz nicht empfinde. Sollte ich vielleicht auch erwähnen, wenn ich vorher so bisschen holzhammerig über "liberalen Unsinn" schreibe u.dgl.

Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 23:13
von Nassos
Juergen hat geschrieben:Auf was soll ich aufgrund des kontingenten Ereignisses in Dtl. geboren zu sein, stolz sein?
Das hört sich etwas an wie "warum soll ich meine Eltern lieben, nur weil ich zufällig von ihnen geboren wurde". Ist doch schade... (nur Meine Meinung...)
Hand aufs Herz: noch nie für einen deutschen Sportler oder Mannschaft etwas Stolz empfunden? Mir ist selber als in diesem Land lebender Mensch froh ums Herz geworden, als die Leute sich
endlich befreiten und sich zu ihrer Fahne bekannten. Auch wenn sie das Feiern von uns Südis lernen mussten....

Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Montag 30. November 2009, 23:15
von Nassos
Es fehlt eine Antwort:
Stolz ja, aber in kritischem Umgang mit dem eigenen Volk.
Wo Menschen sind wird auch geschissen...
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 15:34
von Christian
In erster Linie fühle ich mich als Katholik. Ich bin durch die Taufe Mitglied der Kirche geworden ( im "mündigen" Alter besiegelte ich dies mit dem empfang der Sakramente). In meiner Volkszugehörigkeit bin ich "hineingeboren" worden. Mir fällt es schwer sich mit dem momentanen Deutschland zu identifizieren, jedoch bin ich von Geburt bis zum Tod Angehöriger "meines" Volkes. Stolz Deutscher zu sein bin ich nicht aber ich identifiziere mich mit meiner Heimat und ich liebe mein Vaterland.
Ich bin der Überzeugung, wenn sich mehr Menschen dem eigenen Volk zuwenden und Vaterlandsliebe entwickeln würden, bereit wären auch zum Wohle des Volkes kürzer zu treten , dass sich dann Probleme die sich z.Zt. anhäufen, leichter gelöst werden könnten.
Ich habe das Gefühl das wir Deutschen nur in Extreme denken entweder hassen wir unser Volk oder wir heroisieren es , mir fehlt der Mittelweg.
Gruß,
Christian
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 18:02
von Amandus2
Es wird wohl nicht mehr als zwei bis drei Jahrzehnte dauern, bis es überhaupt gar kein Deutschland mehr geben wird. Dann gibt es ein Europa mit der Hauptstadt Brüssel. Dieses Europa wird dann nach Regionen gegliedert sei. Bei diesen Regionen handelt es sich überwiegend um Sprachregionen, z.B. Katalonien, die Bretagne und Flandern.
Man wird dann nur noch auf die eigene Kultur stolz sein können, in unserem Fall auf die deutsche Kulturnation, zu der natürlich auch Österreich und die Deutschschweiz sowie Liechtenstein gehören.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 18:57
von Christian
Amandus2 hat geschrieben:
Man wird dann nur noch auf die eigene Kultur stolz sein können, in unserem Fall auf die deutsche Kulturnation, zu der natürlich auch Österreich und die Deutschschweiz sowie Liechtenstein gehören.
Das ist das was ich auch meine der Nationenbegriff ist relativ jung aber auch schon überholt. Die Nationalstaatsidee ist eine Fehlentwicklung der Geschichte gewesen. Tatsächlich hat ein Friese mehr gemeinsam mit einem Dänen oder Niederländer als mit einem Bayer oder Schwaben.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 19:18
von cantus planus
Richtig. Aber gerade die regionalen Stärken und gewachsenen Strukturen werden doch durch die EU systematisch aufgehebelt und zerstört. Das ist ein Irrweg, der böse enden wird. Ich warte auf den großen Knall. Die EU ist de facto längst am Ende jeder vernünftigen Regierbarkeit angekommen. Deshalb bin ich für eine stärkere Kompetenzverlagerung nach Brüssel. Je mehr man diesem Moloch in den Rachen wirft, desto früher wird er handlungsunfähig.
Leider wird es bis zum Ende für Deutschland noch entsetzlich teuer werden.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 20:38
von Robert Ketelhohn
Angesichts von ⅚ Zustimmung zu Antwort 1 – trotz teils vernünftiger
Beiträge – möchte ich doch einmal daran erinnern, daß Stolz oder Hoch-
mut die Haupt- oder Wurzelsünde schlechthin ist.
Re: Ist Stolz auf das eigene Volk etwas Verkehrtes?
Verfasst: Freitag 11. Dezember 2009, 20:41
von Sempre
Statt 'Stolz auf das eigene Volk' muss es 'Verehrung' heißen, wie in Du sollst Vater und Mutter ehren. Das Volk sind die Ahnen und deren Brut.
Gruß
Sempre