Christ86 hat geschrieben:Hoi Maria
Und ich wundere mich über dini Ussage
Also ich kenne keinen einzigen Schweizer, der die Bezeichnung "Sinti und Roma" auf Schweizerdeutsch verwendet (vielleicht abgesehen von der SP).
Sovil ich weiss, bisch du Zürcherin. Ich bin au Zürcher. Und uf Züritütsch seit mer halt Zigüner, nöd Sinti und Roma - wie tönt denn das? Gang mal uf d'Schtraas und frög, was Sinti und Roma seget - da chömet verschtändnislosi Blick. Säg Zigüner und alles isch klar. Ide Ziitig schriebt mer villicht Roma, im Gschpräch seit mer Zigüner.
Hier sei allerdings angemerkt, dass der Grossteil der Menschen, die das Wort Zigeuner verwenden, dies wohl nicht negativ meinen. Man sagt Zigeuner, weil man es schon immer so gesagt hat. Wenn man das vermeiden will, sagt man schon eher Fahrende als Sinti und Roma.
Maria hat geschrieben:
Hi, Christ,
ich wundere mich sehr über Deine Aussagen!
Das Wort Zigeuner habe ich schon sehr lange nicht mehr gehört, ausser vielleicht in Schultheatern... "Sinti und Roma" ist gebräuchlich (wobei leider "Roma" auch schon negativ belastet ist...) oder aber man spricht von Fahrenden.
Statt "Neger" sagen auch Schweizer "Farbige"... zumindest in meinem Umfeld.
Wenn ein Schweizer "Pope" sagt, dann ist das wohl aus Unkenntnis, und man will sich damit sogar den Anstrich des Insiders geben. "Popen" kenne ich eher im negativen Sinn, dann auch angewendet auf röm.kath. Priester oder sogar auf reformierte Pfarrer, halt auf alle, die einer Amtskirche angehören.
Lg Maria
Ihr habt beide recht.
Du Christ, beschreibst das was in der Schweiz allgemein normal und üblich ist.
Du Maria, beschreibst eher den Umgang mit diesen Bezeichnungen in einem Umfeld, in dem man nähere Beziehungen mit denen hat, auf die sich diese Benennungen beziehen.
Das kann ich aus deinem Text herauslesen. Und so kenne ich es aus der Schweiz selbst.
Man sollte auch nicht vergessen dass durch die Tatsache dass es in der Deutschschweiz eine quasi zweisprachige Situation gibt - Mundart versus Schriftdeutsch - die Dinge sozusagen zweifach wahrgenommen werden.
In Deutschland herrscht aufgrund der Geschichte und dem Druck bestimmter Interessengruppen, die diese Geschichte dann als Hauptdruckmittel gebrauchen, um alles Mögliche durchzusetzen: Verbot von Kreuzen, Minarette, Halal-Produkte usw.
Ebenso geschieht es mit der Sprache.
Man versucht halt mittels der political correctness in der Sprache die Haltung der Bevölkerung gegenüber Minderheiten zu verbessern; klappt nicht immer wie im bei meinem Vorschreiber erkennen kann.
@Robert.
In vielem gehe ich ja in deinen Argumenten konform; aber hier bin ich ganz und gar nicht deiner Meinung.
Stell dir einfach einmal vor als Mensch schwarzafrikanischer Herkunft in einen Laden zu gehen und nach einer Packung Negerküssen zu verlangen.
Oder wenn dir das zu unvorstellbar erscheint, dann visualisiere dir doch die folgende Szene: du gehst in Afrika, Brasilien, USA, etc. in einen Laden und verlangst das berühmte Schaumgebäck nahmens "Weissenlippen".
Um dich herum alles Dunkelhäutige Kunden, die in dem Moment ganz zwangsläufig auf deine Lippen starren weil du ein Weisser bist.
Rassismus ist sehr subtil in unserem Land und gerade diese Subtilität macht das so verletzend.
LG Songul