Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Gehört vor ein Volksgericht:

http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A21E754E7 ... ntent.html
Nur einer von vielen. Man kann unbesehen eigentlich fast alle standrechtlich aufknüpfen, die seit dem gott- und ehrlosen Vaterlandsverräter aus Ludwigshafen irgendwie eine einflussreiche politische Funktion ausübten. Lohnt sich aber nicht mehr. Man sollte lieber die Zeit nutzen, sich auf das Einsetzen der wahren Krise vorzubereiten. Das bisschen Reststaat, dass einmal Deutschland war, rafft sich in den nächsten Jahren freiwillig dahin.

Es ist zum Heulen.

Und ich war einmal Patriot.

Oder bin ich's noch? :achselzuck:
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Auch in den sog. Qualitätsmedien wird immer häufiger über ein Auseinanderbrechen der Währungsunion nachgedacht. So hat das Handelsblatt heute eine Kolumne veröffentlicht, in der vom Autor verschiedene Option für ein "Ende" der Währungsunion durchgespielt werden. Dabei geht man davon aus, daß "pigland" keine Kredite mehr erhält.

Die vom Autor als sog. dritte Option dargestellte Möglichkeit eines tlw. Ausscheiden aus der Währungsunion erscheint mir nicht so unrealistisch
Option eins: Die Regierung erklärt sich für zahlungsunfähig. Sie bietet allen Besitzern ihrer Staatsanleihen an, die Papiere mit einem Abschlag von 3 Prozent gegen neue zu tauschen, die wieder ordentlich bedient werden. Vielleicht werden die neuen Papiere von der Europäischen Union garantiert - wenn nicht, muss der Abschlag höher sein.

Option zwei: Pigland erklärt, dass alle Verträge nach pigländischem Recht rückwirkend ab null Uhr vom normalen Euro auf P-Euro umgestellt werden. Für Staatsanleihen, die nach ausländischem Recht begeben wurden (falls es die gibt), erklärt sich die Regierung für zahlungsunfähig, bietet aber den Umtausch zum Nennwert in P-Euro-Papiere an. Die Verantwortung für den P-Euro liegt bei der CPB (Central Pig-Bank). Der Vorteil: Das Land gibt seinen Wechselkurs frei und hilft so seinen Exporteuren. Der Nachteil: Die Währungsunion bricht auseinander.

Option drei: So ähnlich wie Option zwei, nur dass die Verantwortung für den P-Euro bei der Europäischen Zentralbank bleibt und die sich verpflichtet, jederzeit P-Euro mit einem Abschlag von 3 Prozent in normale Euro umzutauschen. Der Vorteil hier: Die beiden Euro ließen sich anschließend wieder zusammenführen.
Zwar räumt der Autor ein, daß es politisch wohl nicht gewollt ist, aber die Märkte eine solche Entwicklung durchaus in ihr Kalkül einbeziehen.:
Politische Gründe sprechen eher gegen ein Vorgehen dieser Art. Aber die Märkte scheinen ja mit irgendetwas in dieser Richtung zu rechnen, wie die Turbulenzen dort zeigen.

Und es gibt genau drei Punkte, an denen es gefährlich wird: Wenn der deutsche Steuerzahler nicht mehr mitspielt, wenn die Bürger von Pigland die harten Auflagen der EU nicht mehr akzeptieren oder wenn die Märkte Deutschland und der EU nicht mehr zutrauen, für alle Pigländer tatsächlich einstehen zu können. Alle drei Punkte sind schon zu spüren.
Quelle:
http://www.handelsblatt.com/meinung/kol ... en;272883

Die Option drei würde den Politikern helfen, ihr Gesicht zu wahren. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, daß die Bevölkerung in den betroffenen Ländern auf Dauer bereit sein wird, die verordneten Sparmaßnahmen zu tragen, um die Kredite zurückzuzahlen. Ebensowenig wie Deutsche und wahrscheinlich Niederländer bereit sind, weitere Kredite zu geben.

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Caviteño hat geschrieben:Auch in den sog. Qualitätsmedien wird immer häufiger über ein Auseinanderbrechen der Währungsunion nachgedacht. So hat das Handelsblatt heute eine Kolumne veröffentlicht, in der vom Autor verschiedene Option für ein "Ende" der Währungsunion durchgespielt werden.
Wenn das, was gestern noch lauthals als Verschwörungstheorie verunglimpft wurde, in den Mainstreammedien ankommt, ist es deutlich später als fünf vor Zwölf!
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Haiduk
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Haiduk »

In der Schweiz macht sich der Bund der Steuerzahler für den Austritt aus IWF und Weltbank stark. Grund ist, daß auch die schweizer Steuerzahler von der nun in Aussicht stehenden Aufstockung des Euro-Rettungsschirms betroffen sein werden. Die SVP will nun anscheinend eine entsprechende Volksinitiative starten.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Die SVP scheint nichts anderes zu tun zu haben, als ständig irgendwelche bekloppten Umfragen zu starten. Oder es ist Zufall, dass es gerade jetzt so stark ist. Oder ich bemerke das erstmals, seit ich mich länger in der Schweiz aufhalte.

Das ist das, was ich neulich mit der "vermeintlichen Neutralität" etc. meinte. Wenn der Euro crasht, hängen britisches Pfund, der Schweizer Franken oder die dänische Krone genau so drin.

Da hilft auch ein Austritt aus solchen Gremien nichts. :vogel:
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Haiduk
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Haiduk »

cantus planus hat geschrieben:Das ist das, was ich neulich mit der "vermeintlichen Neutralität" etc. meinte. Wenn der Euro crasht, hängen britisches Pfund, der Schweizer Franken oder die dänische Krone genau so drin.
Das will mir nicht einleuchten. Wenn der Euro von der Politik aufgegeben wird, dann haben Großbritannien und die Schweiz ganz sicher geringere Sorgen, als die Länder der Euro-Zone. Daß dann sofort der Krieg ausbrechen würde, weil dann "Europa" gescheitert sei, ist sowieso ein Propaganda-Märchen der EU-Oligarchen.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Haiduk hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das ist das, was ich neulich mit der "vermeintlichen Neutralität" etc. meinte. Wenn der Euro crasht, hängen britisches Pfund, der Schweizer Franken oder die dänische Krone genau so drin.
Das will mir nicht einleuchten. Wenn der Euro von der Politik aufgegeben wird, dann haben Großbritannien und die Schweiz ganz sicher geringere Sorgen, als die Länder der Euro-Zone.
Natürlich haben zunächst einmal die Euroländer das Problem. Doch liegt die Schweiz mitten in der Eurozone: alle Handelspartner in der Nachbarschaft sind Euroländer, viel Handel wird in Euro abgewickelt. England und Dänemark hängen im Wirtschaftsraum mit drin, auch, wenn sie der Währungsunion nicht beigetreten sind.

Es ist doch hoffentlich niemand so naiv zu glauben, der Euro könnte zusammenbrechen, und in der Schweiz wäre man dann vor den Folgen sicher. :D

Ebenso gut könnte man bei Sturmflut ein Gesetz gegen zu hohen Wasserdruck erlassen.
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Benedikt

Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Benedikt »

cantus planus hat geschrieben:
Haiduk hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Das ist das, was ich neulich mit der "vermeintlichen Neutralität" etc. meinte. Wenn der Euro crasht, hängen britisches Pfund, der Schweizer Franken oder die dänische Krone genau so drin.
Das will mir nicht einleuchten. Wenn der Euro von der Politik aufgegeben wird, dann haben Großbritannien und die Schweiz ganz sicher geringere Sorgen, als die Länder der Euro-Zone.
Natürlich haben zunächst einmal die Euroländer das Problem. Doch liegt die Schweiz mitten in der Eurozone: alle Handelspartner in der Nachbarschaft sind Euroländer, viel Handel wird in Euro abgewickelt. England und Dänemark hängen im Wirtschaftsraum mit drin, auch, wenn sie der Währungsunion nicht beigetreten sind.

Es ist doch hoffentlich niemand so naiv zu glauben, der Euro könnte zusammenbrechen, und in der Schweiz wäre man dann vor den Folgen sicher. :D

Ebenso gut könnte man bei Sturmflut ein Gesetz gegen zu hohen Wasserdruck erlassen.
Der Franken hat bei einem Zusammenbruch des Euros geringere Probleme als bei der derzeitigen Inflation (Geldmengenausweitung) des Euro. Momentan müssen die Schweizer ihren Franken regelmäßig abwerten, um nicht von einem schwachen Euro betroffen zu sein. Ein Zusammenbruch des Euros wäre zwar kurzfristig schmerzhaft für den Franken, langfristig aber angenehmer.

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Ich hoffe vor allem, dass die USA endlich mit dem Gelddrucken aufhören. Das bringt nämlich mittlerweile sogar die Chinesen unter Druck. Da braucht sich rasend schnell die nächste Krise zusammen. Die USA gehen über Leichen, um ihr Spielgeld im Umlauf zu halten.
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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

cantus planus hat geschrieben:Ich hoffe vor allem, dass die USA endlich mit dem Gelddrucken aufhören. Das bringt nämlich mittlerweile sogar die Chinesen unter Druck. Da braucht sich rasend schnell die nächste Krise zusammen. Die USA gehen über Leichen, um ihr Spielgeld im Umlauf zu halten.
Die U$A wird mir dem Gelddrucken nicht aufhören (können).
Anglo-Amerigauner sind schon immer über Leichen gegangen; damit hatten die noch nie Probleme.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

civilisation
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von civilisation »

Währungsunion
Ein Drittel der Deutschen will die D-Mark zurück
http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 8382.html


Ich persönlich wollte den EUR noch nie - aber man hat mich ja nicht gefragt. Wie allerdings das Rad "zurückgedreht werden kann" ... :hae?:

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

civilisation hat geschrieben:Währungsunion
Ein Drittel der Deutschen will die D-Mark zurück
http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 8382.html


Ich persönlich wollte den EUR noch nie - aber man hat mich ja nicht gefragt. Wie allerdings das Rad "zurückgedreht werden kann" ... :hae?:
Propaganda á la Jupp.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Cath1105
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Cath1105 »

:hae?:
ET VERBUM CARO FACTUM EST

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Cath1105 hat geschrieben::hae?:
Joseph mit dem Klumpfuß, der Spargel quer essen konnte; war übrigens auch Sozialist.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

cantus planus, etwas weiter oben:
Wenn das, was gestern noch lauthals als Verschwörungstheorie verunglimpft wurde, in den Mainstreammedien ankommt, ist es deutlich später als fünf vor Zwölf!
Mich überrascht einzig, dass es bisher noch gutgegangen ist. Aber mittlerweile rechne ich jede Woche mit dem großen Knall. :/
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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Es sind von Leuten schon Vorschläge gemacht worden, den Euro aufzuspalten in einen südlichen und einen nördlichen. Der südliche mit den PIGS-Ländern müsse abgewertet werden. Wie das praktisch gehen soll, wurde aber nicht gesagt.
Man kann sich denken, dass neben Griechenland auch die andern Länder wie Portugal. Spanien und Itelien noch kommen werden. Bei Irland war es ja nicht das Land an sich, sondern die Garantie der Regierung für die irischen Banken, die das Problem ausgelöst hat. Was Italien angeht, so werden die auch kreative Buchführung gemahct haben, wie man das beschönigend nennt. Ich traue das denen zu, zumal die schon vor Jahren die EU mit falschen Angaben zur Menge der verarbeiteten Tomaten, wofür es EU-Zuschüsse gab, beschissen haben.

Die EU ist ohnehin ein Lotterverein, der zwar dauernd neue und oft unsinnige Regelungen und Verordnungen erlässt, die die Wirtschaft knebeln, aber andererseits nicht in der Lage ist, die eigenen Mitgliedsländer genau zu kontrollieren.
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Edi hat geschrieben:Es sind von Leuten schon Vorschläge gemacht worden, den Euro aufzuspalten in einen südlichen und einen nördlichen. Der südliche mit den PIGS-Ländern müsse abgewertet werden. Wie das praktisch gehen soll, wurde aber nicht gesagt.
Man kann sich denken, dass neben Griechenland auch die andern Länder wie Portugal. Spanien und Itelien noch kommen werden. Bei Irland war es ja nicht das Land an sich, sondern die Garantie der Regierung für die irischen Banken, die das Problem ausgelöst hat. Was Italien angeht, so werden die auch kreative Buchführung gemahct haben, wie man das beschönigend nennt.
Eine Möglichkeit hatte ich ja schon hier aufgezeigt:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=464629#p464629

Mir fällt auf, daß im heutigen Internetangebot der FAZ zwei äußerst kritische Artikel über den Euro an erster Stelle stehen.
Im ersten Artikel geht es unter der Fast-BILD-Schlagzeile: Wir Deutschen sollen noch mehr zahlen. um die Einführung der EuroBonds.
Wegen der Höhe der deutschen Staatsschulden wird aus einem optisch kleinen prozentualen Zinsaufschlag für Deutschland von 1,58 Prozentpunkten ein riesiger Betrag. Die mehr als 17 Milliarden Euro müsste der Bund wegen der Schuldenbremse im Grundgesetz entweder jedes Jahr woanders einsparen oder aber die Steuern dauerhaft kräftig erhöhen. Um wie viel Geld es geht, zeigt ein Vergleich: Alle Bezieher von Arbeitslosengeld II (Hartz IV) erhalten zusammen 2 Milliarden Euro im Jahr.
Quelle:
http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A21E754E7 ... ntent.html


Im zweiten Artikel setzt man sich mit der Möglichkeit der Wieder-Einführung der DM auseinander und berücksichtigt dabei neben den technischen Schwierigkeiten auch die wirtschaftlichen Folgen einer solchen Aktion:
Während die Politik höchstens diskutiert, wie viele Rettungspakete wir noch schultern können, sind die Bürger längst weiter. Sie erlauben sich, das bisher Undenkbare zu denken: Die Rückkehr zur Deutschen Mark.
...
Bisher wagen es nur Außenseiter oder Ausländer, öffentlich über die D-Mark zu spekulieren.
...
In Deutschland sind solche Gedanken noch tabu. Ökonomen und Juristen erschrecken, wenn man sie danach fragt, als hätten sie Angst, mit Äußerungen dem Euro den Todesstoß zu versetzen. Und Politiker sind noch empfindlicher.
Den größten wirtschaftlichen Verlust sieht man in einer Abwertung der Investments im Ausland, soweit sie von Bundesbürgern oder dt. Unternehmen gehalten werden und man kommt zu folgendem Ergebnis:
Gesamtwirtschaftlich muss man jedoch immer gegenrechnen, was uns der Euro kostet, wenn wir dabeibleiben. Derzeit ist das noch nicht so viel, da die Hilfskredite von den überschuldeten Ländern zurückzuzahlen sind. Nur rechnet kaum noch einer damit, dass dies in voller Höhe geschieht. Noch teurer wird es, wenn größere Länder auch nach Hilfe rufen. Dann werden die Milliarden, für die Deutschland womöglich einstehen muss, immer unvorstellbarer, die deutsche Staatsverschuldung wächst enorm. Und es würde auch für Deutschland immer teurer werden, sich zu verschulden.
http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A21E754E7 ... ntent.html

Es erstaunt mich immer mehr, wie die FAZ in den letzten Wochen auf Distanz zum Euro gegangen ist. Befürwortende Artikel findet man - wenn überhaupt - nur noch im politischen Teil, im Wirtschaftsteil überwiegt ganz eindeutig die kritische Berichterstattung.

Die NZZ berichtete im Mai 21, daß die sog. PIIGS in den nächsten drei Jahren(!) einen Refinanzierungsbedarf von 2 Billionen (= 2. Milliarden) Euro haben. Die Differenz zum sog. "Rettungsschirm" iHv 75 Mrden € ist offensichtlich, die Forderung einer Verdoppelung auf 1,5 Billionen € dann nachvollziehbar.

Quelle:
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaf ... 5668.html

Es ist schon traurig, daß solche Zahlen in den deutschen Qualitätsmedien nicht genannt werden und man auf ausl. Nachrichtenquellen angewiesen ist. Nur die Spanien betreffende Zahl hatte - nach meiner Erinnerung - die FAZ vor einigen Tagen genannt.

Ich glaube auch nicht, daß der Euro auf Dauer zu halten ist. Vielleicht werden die Politiker irgendwann einmal merken, daß es auch nicht zu Europäischen Einigung beiträgt, wenn die Zahlenden immer stärker auf die Empfängerländer und damit auch deren Bevölkerung schimpfen (Beispiel Griechenland). Eine Transferunion - in welcher Form auch immer - dürfte in D. auf sehr, sehr starke Ablehnung stoßen und ob am "deutschen Wesen" (Stabilitätsvorstellungen usw.) Griechenland, Spanien, Portugal usw. "genesen" werden, wage ich auch zu bezweifeln.

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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Man muss sich doch auch die Frage stellen, wer diese ganzen Probleme uns eingebrockt hat. Es sind ja nicht nur die griechischen Politiker, sondern auch andere und auch deutsche. Man hat damals gewusst, dass Griechenland noch nicht reif für den Euro ist und hat das Land trotzdem in den Euro aufgenommen. Damals war Eichel Finanzminister. Heute hat der Rollstuhlfahrer gesagt, die politischen Bedingungen hätten in Europa erst einheitlicher sein müssen, aber das hätten viele nicht gewollt. Ja, warum haben die Politgauner dann denn Euro eingeführt, statt zu warten bis diese Konditionen mehr und mehr in Richtung einheitlich gebracht worden wären.

Selbst Deutschland ist viel zu hoch verschuldet und man redet immer nur von Neuverschuldung oder dem Herunterfahren der Neuverschuldung. Neuverschuldung bedeutet aber, dass die Schulden immer grösser werden. Wenn eine Person oder eine Firma das so machen würden wie die Regierungen, wären sie längst bankrott. Man kann sich zwar mal verschulden, aber muss auch an die Rückführung der Schulden denken und nicht immer neue Schulden aufnehmen, wenn die alten noch nicht einmal getilgt sind. Das aber machen Politiker aller Couleur wie man weiß. Jeder kleine Bürgermeister will sich möglichst ein Denkmal setzen. Die Schuldentilgung ist ihm doch wurscht. Bis dahin ist er in Rente und kriegt wie auch Eichel eine tolle oft mehrfache Pension. Die Schulden müssen am Ende die kleinen Leute berappen durch Rentenkürzungen, Geldentwertung usw. usf.
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cantus planus
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von cantus planus »

Man darf nicht vergessen, nebst dem, was du da gerade aufgezählt hast, dass es einen sehr strengen Euro-Stabilitätspakt gab. Wer hat den mit allen Mitteln weichgeklopft, um den Sanktionen zu entgehen? Richtig: Deutschland unter Kanzler Schröder.

Man schreit ja heute nach Stabilitätskriterien, die es längst gegeben hätte. Und die vermutlich schon damals, aus den von dir genannten Gründen, kaum ausgereicht hätten. Dass man sich jetzt, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, wünscht, die Geschichte zurückdrehen zu können, ist nicht überraschend...
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Torsten
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Torsten »

Der Staat des Geldes und das Geld des Staates

Wer lebt über seine Verhältnisse?

Ja, ich weiss, es ist unpopulär. Aber es ist eine Tatsache.

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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Torsten hat geschrieben:Der Staat des Geldes und das Geld des Staates

Wer lebt über seine Verhältnisse?

Ja, ich weiss, es ist unpopulär. Aber es ist eine Tatsache.
Aus dem zweiten Link zitiert: "Wir hätten, so heißt es, über unsere Verhältnisse gelebt."

Wer ist wir? Habe ich vielleicht über meine Verhätnisse gelebt oder waren es die Politiker?
Ich habe immer nur das ausgegeben, was ich hatte und wenn ich einen Kredit gebraucht habe, habe ich ihn wieder auf Heller und Pfennig zurückgezahlt mit allen anfallenden Zinsen. Sowie mich gibt es noch Millionen andere Leute, die mit ihren Einnahmen auskommen, oft auch auskommen mussten.


Diese miserabelen Spitzbuben, wagen es zu sagen ohne sich selber zu beschuldigen, wir alle seien das gewesen. Diese Leute haben weder bei sich gespart noch an den Staatsausgaben. Wieso muss eigentlich eine Bundespräsident und Grüßaugust im Jahr 200.000 Euro haben und das auch wenn er sein Amt nicht mehr hat., also zeitlebens? Wäre nicht schon die Hälfte genug?
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Torsten
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Torsten »

>Wer ist wir?<

Wenn ein Fließbandarbeiter bei Opel oder bei irgendeinem Autokonzern nur deshalb noch eine Arbeit hat, weil der Staat eine Abwrackprämie bereitstellt, dann lebt er über "unsere Verhältnisse". Auch wenn er sich sonst nichts zu Schulden kommen lässt. Und wenn Deutschland Exportweltmeister ist, dann braucht sich dieses Land nicht wundern, wenn die anderen irgendwann mal pleite sind. Und dann muss man ihnen finanziell unter die Arme greifen, dass die weiter kaufen können. Es ist nämlich leider so, dass auch bei keiner mehr vohandenen realen Verwertung in dieser Verwertung gearbeitet werden muss, um seine Brötchen zu verdienen. Damit will ich nicht sagen, dass jede Arbeit über "unseren Verhältnissen" liegt. Aber sehr viel Arbeit in den unterschiedlichsten Bereichen.

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Edi
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Edi »

Torsten hat geschrieben:>Wer ist wir?<

Wenn ein Fließbandarbeiter bei Opel oder bei irgendeinem Autokonzern nur deshalb noch eine Arbeit hat, weil der Staat eine Abwrackprämie bereitstellt, dann lebt er über "unsere Verhältnisse". Auch wenn er sich sonst nichts zu Schulden kommen lässt.
Der Staat hat wahrscheinlich einen Großteil der Prämie wieder durch die Steuern hereinbekommen, sei es MwSt oder auch EK-Steuer der Arbeiter. In dem Fall mag das also sinnvoll gewesen sein.

Jedoch muss jedes EU-Land seine Finanz- und Wirtschaftsprobleme selber lösen und kann nicht erwarten, dass andere immer einspringen. Anonsten müsste die EU zentral regiert werden und die einzelnen Parlamente hätten nichts mehr oder nicht mehr viel zu sagen. Das ist aber derzeit nicht der Fall und auch vom Grundgesetz hier nicht gedeckt.

Im übrigen hat der Schäuble mal wieder gelogen, indem er gerade der BIldzeitung gesagt hat, Kohl habe die Deutschen vom Euro überzeugt, wohl wissend, dass wir darüber gar nicht abstimmen durften. Zudem meinte er der Euro habe Krieg in Europa mit vermieden. Ja hatten wir denn Kriege zwischen den EU-Ländern vor der Euroeinführung? Der Mann ist doch nicht ganz bei Trost, aber das war er ja schon immer.

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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Torsten hat geschrieben: Und wenn Deutschland Exportweltmeister ist, dann braucht sich dieses Land nicht wundern, wenn die anderen irgendwann mal pleite sind. Und dann muss man ihnen finanziell unter die Arme greifen, dass die weiter kaufen können.
Ja, diese Version wird uns immer von den Politikern erzählt, wohlwissend, daß die Handelsbilanz nur ein Teil der Zahlungsbilanz ist. Die Zahlungsbilanz enthält nämlich neben der Handelsbilanz (die den Güteraustausch abbildet) für den sog. Außenbeitrag auch noch die sog. Dienstleistungsbilanz, in der ua die Einnahmen aus dem Reiseverkehr erfaßt werden.

Wenn nun, um einmal Spanien als Beispiel zu nehmen, Deutschland durch seine Exporte nach Spanien einen Überschuß in der Handelsbilanz erzielt, führt dies nicht automatisch dazu, das es diesen Überschuß durch Hilfe (= finanziell unter die Arme greifen) praktisch selbst bezahlen muß. Der Ausgleich kann durch den Reiseverkehr kommen; so sieht es auch in der Realität aus. Mit anderen Worten bezahlen dann die Spanier ihre deutschen Importe mit ihren Dienstleistungen an die deutschen Urlauber. Ähnliches kann man ja für den größten Teil der PIIGS-Staaten sagen. Man sollte daher nicht nur die Handelsbilanz, sondern die gesamte Zahlungsbilanz betrachten.

Kritisch wird die ganze Angelegenheit doch nur in dem Augenblick, wenn deutsche Urlauber ausbleiben, weil z.B. das spanische Preisniveau zu hoch ist. Nur in diesem Fall hilft auch ein "unter die Arme greifen" nicht mehr (es sei denn, es handelt sich um nicht rückzahlbare Darlehn - vulgo Geschenke), denn auch dadurch wird das Land nicht wettbewerbsfähig. Die Folge wäre eine Daueralimentierung oder - wie es heute heißt - der Einstieg in die Transferunion. Um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen bleiben dem Lande nur zwei Möglichkeiten: Preise (und damit die Löhne) senken oder eine Abwertung der Währung. Die erste Möglichkeit kann zu sozialen Unruhen führen und ist deswegen bei Politikern nicht beliebt, die zweite ist im System des Euros im Augenblick nicht vorgesehen.
Der einfachste Lösungsweg ist natürlich, einen Großsponsor zu finden, der dem "armen Verwandten" mal kurzfristig unter die "Arme greift", um den - natürlich nur vorübergehenden - Zahlungsengpaß zu überbrücken. Nur, solange das Land nicht wettbewerbsfähig ist, wird sich an der klammen Situation nichts ändern. Wenn dann noch verschärfend hinzukommt, daß in kurzer Zeit ein großer Teil der laufenden Kredite umgeschuldet werden muß, wird die Angelegenheit prekär.
Hinter den Plänen steht die Angst, dass sich die Schuldenkrise 211 wegen des gewaltigen Geldbedarfs der europäischen Regierungen und Banken dramatisch zuspitzt. Staaten wie Portugal und Spanien könnten erhebliche Probleme bekommen, sich mit neuen Krediten zu versorgen. Die Länder der Euro-Zone müssen im kommenden Jahr so viele Schulden refinanzieren wie nie zuvor seit Einführung der Gemeinschaftswährung.
Der italienischen Bank Unicredit zufolge laufen Anleihen im Volumen von 56 Mrd. Euro aus - 45 Mrd. Euro mehr als in diesem Jahr. Rechnet man die Neuverschuldung hinzu, müssen die Staaten sogar 925 Mrd. Euro bei Anlegern einsammeln, wie die Analysten schätzen. Die Commerzbank kommt auf 867 Mrd. Euro ohne EFSF und Griechenland-Hilfen. Allein im Januar werden die Euro-Länder laut Unicredit versuchen, ungefähr 1 Mrd. Euro aufzutreiben
http://www.ftd.de/politik/europa/:euro- ... campaign=/
(Hervorhebung von mir)

Wie soll ein nicht-wettbewerbsfähiges Land seine Schulden - einschl. aufgelaufener Zinsen (die natürlich wegen des Ausfallrisikos auch höher sind) - denn jemals wieder zurückzahlen? :hae?:
Bei der Größenordnung bezweifle ich, daß dies durch Kredite (Rettungsschirm, Eurobonds oä) dauerhaft möglich sein wird.

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Lioba
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Lioba »

Als der Euro eingeführt wurde, haben die Wenigsten begriffen wozu. Das Argument für den Normalbürger war doch das Wegfallen des Geldwechselns auf Reisen in der EU. :patsch:
Ich finde eine Währungsunion zwischen souveränen Staaten schwierig.
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Robert Ketelhohn
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lioba hat geschrieben:Ich finde eine Währungsunion zwischen souveränen Staaten schwierig.
Hä! hä! spätestens hinterher sind die Staaten nicht mehr souverain.
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Haiduk
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Haiduk »

Caviteño hat geschrieben:Wenn nun, um einmal Spanien als Beispiel zu nehmen, Deutschland durch seine Exporte nach Spanien einen Überschuß in der Handelsbilanz erzielt, führt dies nicht automatisch dazu, das es diesen Überschuß durch Hilfe (= finanziell unter die Arme greifen) praktisch selbst bezahlen muß. Der Ausgleich kann durch den Reiseverkehr kommen; so sieht es auch in der Realität aus. Mit anderen Worten bezahlen dann die Spanier ihre deutschen Importe mit ihren Dienstleistungen an die deutschen Urlauber. Ähnliches kann man ja für den größten Teil der PIIGS-Staaten sagen. Man sollte daher nicht nur die Handelsbilanz, sondern die gesamte Zahlungsbilanz betrachten.
In dieser Bilanz spielen auch die Gelder eine Rolle, die von Gastarbeitern in ihre Heimatländer geschickt werden. Bei Spanien waren das im vergangenen Jahr gut 7 Mrd. Euro, bei Griechenland 0,9 Mrd. Euro, bei Italien 6,75 Mrd. Euro.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Lioba hat geschrieben: Ich finde eine Währungsunion zwischen souveränen Staaten schwierig.
Mit richtigem Geld kann man das machen. Die Lateinische Münzunion hatte eine Weile ganz gut geklappt (die Griechen haben übrigens schon damals beschissen, die können offenbar nicht anders).

Mit Papierwährungen & unter Berufsdemokraten kann das natürlich nicht funzen; da will jeder jeden über den Tisch ziehen. Am Ende bezahlen immer nur die Tüchtigen Rechnungen für die Nullen & Faulpelze.
Das wird uns gerade so schön und anschaullich vorexerziert, daß es sogar Idioten & Gutmenschen zu kapieren beginnen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Lioba
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Lioba »

Mit richtigem Geld kann man das machen.
Richtiges Geld ist ja auch sein Geld wert.7,3 g Gold sind überall 7,3 g Gold. Schuldscheine und Schecks über solche Münzen - sofern gedeckt- sind auch überall gleichviel wert. Aber unser Finanzsystem funktioniert anders.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
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Caviteño
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Caviteño »

Lioba hat geschrieben: Richtiges Geld ist ja auch sein Geld wert.7,3 g Gold sind überall 7,3 g Gold. Schuldscheine und Schecks über solche Münzen - sofern gedeckt- sind auch überall gleichviel wert. Aber unser Finanzsystem funktioniert anders.
Darüber wurde auch für den Euro nachgedacht; es war von einer Golddeckung von 25% die Rede:
Es verdichten sich die Anzeichen, daß sowohl im Finanzministerium wie auch in der Deutschen Bundesbank Pläne erörtert werden, den Notenumlauf der künftigen Euro-Währung mit einer Golddeckung von wahrscheinlich 25 Prozent zu versehen.

Ein solchermaßen mit Gold unterlegtes Euro-Geld dürfte der skeptischen Bevölkerung ungleich besser nahezubringen sein, als schieres Papiergeld. Die Anbindung des Notenumlaufs an eine Golddeckung ließe zudem gewisse stabilitätspolitische Stützen erwarten. Denn angesichts der beschränkten Menge Goldes könnte diese Geldmenge dann nicht mehr beliebig ausgeweitet werden.
....
Bei einem Dollarkurs von 1,48 DM berechnete sich der Wert der deutschen Goldreserven dann auf etwa 7 Mrd. DM. Dies würde mehr als ausreichen, um den Umlauf deutscher DM-Banknoten (226 Mrd. DM) zu einem Viertel mit Gold zu decken. Ebenso gut stehen Frankreich und Italien da. Andere Länder, wie beispielsweise Dänemark, wären gezwungen Gold hinzuzukaufen, um ihren Anteil an der zukünftigen Euro-Währung entsprechend mit Gold zu decken.
http://www.welt.de/print-welt/article66 ... hrung.html

Dazu ist es natürlich nicht gekommen; die Währung wäre dann ja nicht manipulierbar gewesen (Gelddrucken unmöglich) und wir hätten vermutlich auch nicht das Vergnügen der letzten Finanzkrise auskosten dürfen...
Ob der Schweizer Franken immer noch - wie im Artikel aus 1995 beschrieben - zu 4% durch Gold gedeckt ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

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Ewald Mrnka
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Re: Das Ende der europäischen Währung, des EUROs ...

Beitrag von Ewald Mrnka »

Lioba hat geschrieben:
Mit richtigem Geld kann man das machen.
Richtiges Geld ist ja auch sein Geld wert.7,3 g Gold sind überall 7,3 g Gold. Schuldscheine und Schecks über solche Münzen - sofern gedeckt- sind auch überall gleichviel wert. Aber unser Finanzsystem funktioniert anders.
Wie das demokratisch-betrügerische Finanz-Papier-"System" "funktioniert", ist zur Zeit sehr schön zu beobachten.

Demnächst werden wir auch noch die politischen Aus- und Nebenwirkungen erleben-ertragen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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