Buddhismus

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Nietenolaf hat geschrieben:
Erich Dumfarth hat geschrieben:Eine Gleichsetzung von Nationalsozialismus, Hitler und seinem 3. Reich, mit buddhistischer Lehre ist einfach Blödsinn.
Aus einer Sendung des Bayerischen Rundfunks vom 18. Juni 2000, anläßlich des Dalai-Lama-Besuchs in München:
Hugo Molter @ Bayerischer Rundfunk hat geschrieben: ... Im ersten Kriegsjahr besuchte eine SS-Delegation Tibet und wurde im Potala-Palast vom Staatsregenten Reting Riponche empfangen. Die Nationalsozialisten hatten an Tibet höchstes Interesse, weil sie dort den «Ursprung der nordischen Rassenseele» vermuteten. Bis jetzt verheimlicht der Dalai Lama der Welt, was das Mönchsregime 1939 mit der SS ausgehandelt hat. ...
....
Übrigens ist die Kritik am "Niveau" kein Argument.
Ich habe jetzt nicht viel Zeit, darum einstweilen nur soviel:

Der derzeitige Dalai Lama wurde 1935 geboren. 1937 wurde er von einer Delegation hoher Lamas, die auf der Suche nach der Reinkarnation des Dalai Lama waren, als solcher gefunden und als 14. Wiedergeburt des Dalai Lama anerkannt. 1939 wurde das zu diesem Zeitpunkt gerade über 4 Jahre alte Kind von der Tibetischen Regierung offiziell anerkannt.

Und nun fordert also Hugo Molter, das Oberhaupt des tibetanischen Buddhismus möge die - nach Molter - ausgehandelten Geheimpakte nicht länger verheimlichen - wohlgemerkt: der Dalai Lama war damals gerade mal 4 Jahre alt. Wie Du das nennen willst, ist Deine Sache, ich für mein Teil ziehe es vor solch eine Verschwörungstheorie schlicht als Blödsinn zu bewerten. Was hätte denn die Nazis von den Tibetaner haben wollen? Eine Geheimwaffe im Stile von Indiana Jones? Jäger des verlorenes Schatzes? Solche Mutmaßungen über Geheimpakte zwischen dem 3. Reich und Tibet halte ich für lächerlich. Was Heinrich Harrer betrifft, sein Verhältnis zum Dalai Lama, dazu abends später mehr, mit dem Faschismus hat das aber nichts zu tun.

Ich möchte übrigens noch anfügen, dass ich nicht - wie Du anzunehmen scheinst - für "Ökumene" mit dem Buddhismus bin, mit keiner seiner vielen Richtungen. Ökumene in Hinblick auf andere Religionen kann es auch gar nicht geben. Möglich ist einzig das, was Seine Heiligkeit, Papst Johannes Paul II., 263. Nachfolger des Heiligen Petrus, immer wieder versucht: der Dialog mit den Vertretern anderer Religionen. Diese Bestrebungen finde ich allerdings äusserst sinnvoll; die Alternative zum Reden ist Schießen. Ich ziehe das Reden vor.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Kann mir jemand mal kurz erklären bitte, wie eine Religion die einen personalen Gott bekennt mit einer Religion, die keinen personalen Gott bekennt "Ökumene" anstreben kann?


Und zweitens: ich gehe doch recht in der Annahme, daß es im Budhismus keinen personalen Gott gibt?


Danke,
:kratz:

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11340
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

Der Buddhismus hat nicht nur keinen personalen Gott, sondern gar keinen, was der jetzige Papst in seinem Buch auch angemerkt hat. Darüber haben sich die Buddhisten damals in Thailand schon echauffiert, als er dort zu Besuch war.
Zuletzt geändert von Edi am Montag 3. Mai 2004, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Edith hat geschrieben:Kann mir jemand mal kurz erklären bitte, wie eine Religion die einen personalen Gott bekennt mit einer Religion, die keinen personalen Gott bekennt "Ökumene" anstreben kann?


Und zweitens: ich gehe doch recht in der Annahme, daß es im Budhismus keinen personalen Gott gibt?


Danke,
:kratz:
Hallo Edith,

eins der Probleme: "den" Buddhismus gibt es nicht. Das Spektrum umfasst eine Art "höflichen" Atheismus (wie ich es mal salopp nenne), bis hin zum Polytheismus, wo alle möglichen Götter für alle möglichen Dinge zuständig sind. Gerade der tibetanische Budhhismus kennt viele Götter. Werden diese Götter von den an sie Glaubenden "personal" verstanden? Nun ja, glaubten die Griechen Zeus sei "personal" zu verstehen?
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Edi hat geschrieben:Der Buddhismus hat nicht nur keinen personalen Gott, sondern gar keinen ...
Das stimmt so nicht. Es kommt immer darauf an, von welchem Buddhismus Du sprichst. Ähnliches gilt übrigens auch für den Taoismus, der von manchen als atheistische Religion "verkauft" wird, dies aber in der religiösen Praxis mitnichten ist.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11340
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Beitrag von Edi »

@erich

Ja , stimmt schon was du sagst, dass Buddhismus unterschiedlich ist. Ich kenne Leute, da die zu Buddha beten, also Buddha sozusagen zu einem Gott machen.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Edi hat geschrieben:Der Buddhismus hat nicht nur keinen personalen Gott, sondern gar keinen, was der jetzige Papst in seinem Buch auch angemerkt hat. Darüber haben sich die Buddhisten damals in Thailand schon echauffiert, als er dort zu Besuch war.

Ja , stimmt schon was du sagst, dass Buddhismus unterschiedlich ist. Ich kenne Leute, da die zu Buddha beten, also Buddha sozusagen zu einem Gott machen.
Das sind einfach zu sehr vereinfachte Aussagen. Buddhismus glaubt nicht an einen personalen Gott. Und ist damit sehr anders als das Christentum. Aber es glaubt an eine letzte Wirklichkeit, und inwiefern das mit dem christlichen Gott zusammenhaengt ist eine gute Frage. Buddhisten koennen mit vielen christlichen Aussagen ueber Gott viel anfangen, eben nur nicht mit den personalen.

Wenn Buddha als Gott verehrt wurde, dann war das nicht buddhistisch. Buddha hat sich nicht als Gott gesehen. Zu sagen, der Buddhismus wuerde ihn als Gott verehren ist genauso falsch, wie wenn Protestanten behaupten, der Papst werde wie Gott angebetet.

Gruss

Max
Zuletzt geändert von max72 am Montag 3. Mai 2004, 15:01, insgesamt 1-mal geändert.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Wo koennen sich Christentum und Buddhismus begegnen?

Im Buddhismus wird viel wert auf Mitgefuehl fuer alle lebenden Wesen gelegt. Alle Ethik des Buddhismus geht daraus hervor, weil ein unethisches Handeln Leid fuer andere Wesen bedeutet.
Hier gibt es Beruehrungspunkte zur christliche Naechstenliebe und Barmherzigkeit verstehen.

Im Buddhismus gibt es eine sehr detaillierte Analyse verschiedener "Geistesfaktoren", was eben passiert wenn ein Mensch etwas sieht und danach verlangen hat. Das sind im Prinzip sehr psychologische Aussagen und gar nicht rein buddhistsisch. Und haben viel zu sagen, wenn Christen vom Verlangen und den damit verbundenen Problemen sprechen.

Es ist vielen immer wieder aufgefallen, dass christliche Mystiker und Buddhisten sich in vielem zu verstehen scheinen. Was das bedeutet ist wirklich eine gute Frage, aber beide Religionen suchen die "letzte Wirklichkeit" zu verstehen. Als Christ frage ich mich, wenn Gott wirklich gegenwaertig ist, haben da nicht vielleicht Buddhisten auch etwas davon bemerkt? Und dies auf ihre Weise ausgedrueckt?

Worin sich Buddhismus und Christentum definitiv unterscheiden:

Im Buddhismus kennt man keinen personalen Gott.

Jesus kann im Buddhismus allenfalls eine anderer Buddha sein, niemals Gottes eingeborener Sohn.

Im Buddhismus gibt es Karma, man ist fuer seine Handlungen verantworlich und muss die Konsequenzen tragen. Vergebung, wie im Christentum, gibt es auf diese Weise nicht.


Das sind so ein paar Dinge, die mir spontan einfallen.

Gruesse

Max

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

sicherlich gibt es Gemeinsamkeiten...auf der ethischen, sozialen oder philosophischen Ebene.
Aber solche Gemeinsamkeiten finden sich mit allem und jeden. (Und das ist auch gut so!) :ja:

Wir reden ja hier aber von Ökumene, also auf der religiösen Ebene.
(Ich dachte bisher, Ökumene ist ein Begriff der sich auf Christen bezieht)?


Ich meine, es ist schon was anderes, wenn sich zwei Leute mit Ökumene beschäftigen, die beide an den gleichen Gott glauben, den gleichen Erlöser bekennen.... etc

als wenn ich mit jemanden rede, wo ich bereits beim Thema "Gott" einen Unterausschuß von Sachverständigen gründen muß, um sich darüber klar zu werden, wie und wo man eine Gemeinsamkeit konstruieren könnte.

Oder?

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

max72 hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Der Buddhismus hat nicht nur keinen personalen Gott, sondern gar keinen, was der jetzige Papst in seinem Buch auch angemerkt hat. Darüber haben sich die Buddhisten damals in Thailand schon echauffiert, als er dort zu Besuch war.

Ja , stimmt schon was du sagst, dass Buddhismus unterschiedlich ist. Ich kenne Leute, da die zu Buddha beten, also Buddha sozusagen zu einem Gott machen.
Das sind einfach zu sehr vereinfachte Aussagen. Buddhismus glaubt nicht an einen personalen Gott. Und ist damit sehr anders als das Christentum. Aber es glaubt an eine letzte Wirklichkeit, und inwiefern das mit dem christlichen Gott zusammenhaengt ist eine gute Frage. Buddhisten koennen mit vielen christlichen Aussagen ueber Gott viel anfangen, eben nur nicht mit den personalen.

Wenn Buddha als Gott verehrt wurde, dann war das nicht buddhistisch. Buddha hat sich nicht als Gott gesehen. Zu sagen, der Buddhismus wuerde ihn als Gott verehren ist genauso falsch, wie wenn Protestanten behaupten, der Papst werde wie Gott angebetet.

Gruss

Max
Eigentlich bin ich ja schon längst nicht mehr da, aber naja, für eine Bemerkung ist immer noch Zeit. Max, es gibt sehr viele verschiedene Strömungen im Buddhismus, darunter auch solche, die durchaus Götter verehren, die durchaus "personal" gesehen werden, mit fast schon menschlichen Zügen. Siehe etwa hier, die große Bhutan-Ausstellung im Völkerkundemuseum in Wien aus dem Jahr 2000.

"Der indische Mystiker und Magier Guru Rinpoche verankerte im achten Jahrhundert nach Christus den Buddhismus im gesamten Himalaya-Gebiet. Ihm gelang die Verschmelzung des Buddhismus mit vorbuddhistischen Vorstellungen, indem er deren Göttern einen Platz in der neuen Religion zuwies. Bis heute spielen Götter, die sich in Naturerscheinungen verkörpern, eine große Rolle im Leben der Bhutaner.
...
Die Götter der »Religion der Menschen« (mi chö) spielen im Gegensatz zu den Göttern der »Religion der Götter« (lha chö, damit ist der Buddhismus gemeint) eine bestimmende Rolle in der Organisation des alltäglichen Lebens. Sie regeln nicht nur das Verhältnis der Menschen zueinander, sondern auch das Verhältnis zwischen Menschen und der von ihnen bewohnten und genutzten Welt. Betrachten wir anhand einiger Beispiele, wie diese Götter in alltägliche Belange eingreifen.
Die Götter und die Gemeinschaft

Eine Bedingung für das Wohlwollen der Götter ist neben der regelmäßigen Darbringung von Opfern die Einhaltung ethischer und sozialer Normen. Dies betrifft sowohl den Umgang der Menschen miteinander als auch individuelles Verhalten.

Ein junger Mann aus dem bhutanischen Dorf Jakar etwa entwendete aus Geldgier aus einem Kloster einen wertvollen religiösen Text und verkaufte ihn. Die Gemeinschaft verlor dadurch ein wesentliches Stück ihres ideellen Besitzes, da dieser Text als die Sammlung der Worte des Buddha galt; darüber wachen die zum Schutz des Buddhismus verpflichteten Gottheiten.

Wird eine ethische oder soziale Regel gebrochen, entzieht der Gott seinen Schutz. Dadurch öffnet sich ein Tor für all die Übel wollenden Numen, die hinter jeder Ecke lauern, um den Menschen zu schaden. ..."

usw. usf.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Edith hat geschrieben:Wir reden ja hier aber von Ökumene, also auf der religiösen Ebene. (Ich dachte bisher, Ökumene ist ein Begriff der sich auf Christen bezieht)?
Das ist richtig. Darum ist es auch irreführend bzw. unglücklich ausgedrückt, wenn in Hinblick auf buddhistische Glaubensrichtungen von Ökumene gesprochen wird.

(so, jetzt bin ich wirklich weg)
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Stefan

Beitrag von Stefan »

Ökumene ist eine innerchristliche Angelegenheit, interreligiöser Dialog eine Angelegenheit zwischen Christentum und nichtchristlichen Religionen.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Edith hat geschrieben:
als wenn ich mit jemanden rede, wo ich bereits beim Thema "Gott" einen Unterausschuß von Sachverständigen gründen muß, um sich darüber klar zu werden, wie und wo man eine Gemeinsamkeit konstruieren könnte.

Oder?
Hallo Edith,

die Frage ist eben, was ist Gott. Gott ist unbeschreiblich. Alle Worte werden Gott nicht gerecht und sind nur ein Versuch das unbeschreibbare zu beschreiben.

Der Grund, dass es buddhistisch-christlichen Dialog gibt liegt hauptsaechlich darin, dass christlich-mystische Texte und buddhistische Texte oft eine grosse Aehnlichkeit aufweisen. Gerade wenn es um Gott oder die letzte Wirklichkeit geht. Was also bedeutet das?

Manche greifen da begeistert auf und behaupten, alle Religionen seien nur verschiedene Wege auf denselben Gipfel. Die mystische "Gipfelkerfahrung" hoert sich also dann bei Buddhisten wie christen aehnlich an, weil es derselbe Gipfel ist. Ich meine das ist voreilig. Die Beschreibung einer Gipfelerfahrung auf dem Mont Blanc mag sich aehnlich anhoeren wie die auf dem Matterhorn. Aber es sind zwei ganz unterschiedliche Berge.

Noch deutlicher wird das wenn man Meditation und Gebet vergleicht. Es gibt tatsaechlich viele Aehnlichkeiten zwischen christlicher Kontemplation und buddhistischer Meditation. Also meinen manche "das sei dasselbe". Aber die Beschreibung des Vorgang des Gehens hoert sich immer gleich an, aber die Richtung kann eine ganz andere sein.

Viele haben die Aehnlichkeiten zwischen Jesusgebet und Nembutsu gesehen. In beiden wird eine Anrufung wiederholt. Ist es dasselbe? nun, im Buddhismus ruft man eben Amida Buddha an, im Christentum Jesus. Und das ist nun wirklich nicht dasselbe.

Gruesse

Max

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Erich Dumfarth hat geschrieben: Max, es gibt sehr viele verschiedene Strömungen im Buddhismus, darunter auch solche, die durchaus Götter verehren, die durchaus "personal" gesehen werden, mit fast schon menschlichen Zügen. Siehe etwa hier, die große Bhutan-Ausstellung im Völkerkundemuseum in Wien aus dem Jahr 2000.
Hallo Erich,

das ist richtig, dass man hier von Goettern redet. Aber diese Goetter sind so etwas wie die roemischen Goetter und nicht GOTT. Im Buddhismus kannst Du als Gott wiedergeboren werden, also in einer Existenz, in der es keinerlei Sorgen und Leid gibt. Diese Existenz ist aber auch nicht ewig. Es ist vielleicht missverstaendlich, dass man das Gott nennt, den es ist von der Grundidee etwas ganz anderes als GOTT. Buddhistische Goetter sind nicht das, was das Universum zusammenhaelt, sondern Teil der Schoepfung.

Man muss auch sehen, dass im Volksbuddhismus viel sich findet, was die gebildeten Buddhisten an sich ablehnten. Das hing damit zusammen, dass man eben, wie du richtig sagst, vorbuddhistische Vorstellungen mitintegriert hatte. Was das Volk im christentum tat, hatte oft auch nicht die Zustimmung des Christentums an sich gefunden.

Gruesse

Max

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

Stefan hat geschrieben:Ökumene ist eine innerchristliche Angelegenheit, interreligiöser Dialog eine Angelegenheit zwischen Christentum und nichtchristlichen Religionen.
Also muß man auf die Frage, ob Ökumene mit Buddhismus möglich ist, klar mit nein antworten.

Und nun machen wir einen neuen Thread zum Thema interreligiöser Dialog mit dem Buddhismus auf. ;D

Stefan

Beitrag von Stefan »

Edith hat geschrieben: Also muß man auf die Frage, ob Ökumene mit Buddhismus möglich ist, klar mit nein antworten.

Und nun machen wir einen neuen Thread zum Thema interreligiöser Dialog mit dem Buddhismus auf. ;D
Zweimal Ja. (Ich bin aber nicht zuständig) :P

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Edith hat geschrieben: Und nun machen wir einen neuen Thread zum Thema interreligiöser Dialog mit dem Buddhismus auf. ;D
Warum neu? Der Titel sagt ja nix anderes als "Dialog mit dem Buddhismus"

Max

Edith
Beiträge: 2544
Registriert: Sonntag 5. Oktober 2003, 20:38

Beitrag von Edith »

max72 hat geschrieben:
Edith hat geschrieben: Und nun machen wir einen neuen Thread zum Thema interreligiöser Dialog mit dem Buddhismus auf. ;D
Warum neu? Der Titel sagt ja nix anderes als "Dialog mit dem Buddhismus"

Max
uuups.... da hat der Mann Recht... :cry:

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist mir etwas billig. Vielleicht könntest du mal näher beschreiben, was du den Trimondis konkret vorwirfst. Beispiele. (Aber besser im Nachbarstrang, wo’s um den Buddhismus selber geht. Ich weiß eh nicht, weshalb das hier abgetrennt wurde.)
Hoffentlich gibt's jetzt keine Verwirrung, aber ich wiederhole das ganze hier:
Raphael hat geschrieben:Zu dieser obszönen Verbindung zwischen Buddhismus und Nationalsozialismus gibt es übrigens hier Literatur!

GsJC
Raphael
So was aergert mich einfach. Wie wuerdet ihr es finden, wenn Buddhisten das Christentum anhand Karheinz Deschner beurteilen? Oder eben anhand der Aussagen Hitlers oben?? Sind wir so begeistert etwas zu finden, was den Buddhismus kritisiert, dass wir uns nicht mal drum kuemmern, wie serioes die Quellen sind?

Ich wiederhole ein frueheres email.

Der Buddhismus hat auch das Recht, objektiv beurteilt zu werden. Trimondi istr im Verhaeltnis zu Buddhismus etwa so wie "die Kriminalgeschichte des Christentums" fuer die Kirche.

Ein interessanter Artikel ueber Trimondi gibt's hier:

http://www.gwup.org/skeptiker-online/a01/dalai.html

und hier vor allem:
http://www.kath.ch/infosekten/text_deta ... meid=10662

Trimondi verwendet falsche Quellen und Zitate und jeder, der nur ein bischen ueber Buddhismus weiss, hinterschaut die falsche Argumentation.

Wenn Katholiken Quellen wie Trimondi verwenden, machen sie sich unglaubwuerdig. UNd muessen sich nicht wundern, wenn andere dann das Christentum mit Karlheinz Deschner kritisieren.

Gruss

Max

[/quote]

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Erich Dumfarth hat geschrieben:... ist einfach Blödsinn ...
... solch eine Verschwörungstheorie (ist) schlicht als Blödsinn zu bewerten ...
... die unappetitliche Arbeit gegen soviel Blödsinn (anzuschreiben) ...
... (ich) hasse ... solche Diskussionen, mehr noch: ich finde sie widerwärtig ...
Leute, wir wollen doch mal bitte nüchtern bleiben, denn besonders von Erich D. kommen fast nur Emotionen; es gab da diesen Spruch von den getroffenen Hunden... aber bleiben wir doch einmal am Strang: ich habe nicht behauptet, Hitler sei Buddhist gewesen, oder der Nazismus ist eine Art "deutscher Buddhismus". Ich habe versucht zu zeigen, zu welchen Ufern eindeutig buddhistisch und/oder lamaistisch beeinflußte Ideologien gelangen können. Meine Argumente diesbezüglich waren: die NS-Symbolik, der Einfluß einschlägiger buddhistisch-okkulter Publikationen auf verschiedene NS-Chefideologen, die tatsächliche antichristliche Ausrichtung des synkretistischen (aber von fernöstlicher Mystik dominierten, siehe Zitationen aus den "Lotusblüten") Okkultismus.
Erich & Co. kritisieren die Trimondis. Meinetwegen! In beiden Verweisen, die max72 brachte, lese ich aber keine Auseinandersetzung mit deren Theorien (außer, daß sie, wie bei Erich, allesamt einfach "Blödsinn" seien), sondern, speziell bei A. Kamphuis, eine Kritik der Methode, wie die Trimondis mit lamaistischen und buddhistischen religiösen Texten umgehen. Dazu nur eine kurze Bemerkung: da die fraglichen religiösen Texte, wenn man sie wörtlich nimmt, tatsächlich blutrünstig, wahnsinnig und krass sind, muß man sie interpretieren. Die Trimondis versuchen es auf die Art der "Tiefenpsychologie". Ob das legitim ist, weiß ich nicht. Jedenfalls versuchen sie, sich auf diese Art das Weltbild vorzustellen, das ein Mensch (evtl. auch "unterbewußt"?) haben muß, der diese Texte als Teil seiner Religiosität regelmäßig liest, betet oder singt, wie der Dalai Lama das anno 2000 in München ja auch tat. Die Ergebnisse sind möglicherweise Spekulation, aber diese wird durch allerlei Fakten ziemlich plausibel gemacht.

Meinethalben können wir die Trimondis beiseite lassen. In diesem Forum (und in den Verweisen, die max72 brachte) bleiben sie meines Erachtens nahezu unangefochten, da die Kritiken jeweils bis auf Ausnahmen ohne Niveau waren (häufige Verwendung von Verbalinjurien wie "Blödsinn" und die Enthüllung der wahren Namen hinter dem Trimondi-Pseudonym sind nicht einmal polemisch). Lassen wir sie beiseite! Bleiben wir bei Primärquellen: z.B. dem Kalachakra-Tantra, den vedischen Schriften, den Realitäten des Lamaismus, und dessen europäischen okkulten Ausprägungen. Ich kann problemlos ohne die Trimondis auskommen; ich hatte nur versucht, mit Quellen zu arbeiten, die der deutschsprachigen Leserschaft des Kreuzgangs zugänglich sind.

Vergleichen wir doch einmal zentrale buddhistische Aussagen mit zentralen christlichen! Ich glaube, bei letzteren braucht man keine Psychoanalyse, es sei denn, man ist ohnehin davon besessen, wie etwa Drewermann. Es wird schwer werden, die "christlichen Greuel" wie die Inquisition mit der christlichen Religion zu begründen, während Monstrositäten z.B. des Lamaismus religiös fixiert, sakralisiert sind.

Und ganz besonders einem gläubigen und halbwegs erfahrenen, und nicht "geistlich allesfressenden" Christen muß doch der eisige luziferische Hauch auffallen, in den sich buddhistische und andere heidnische Weisheiten ergießen und unter Masken wie "friedliebende Weltanschauung", "Licht und Liebe", "Harmonie mit dem Kosmos" u.v.a. zum ärgsten Feind der Christenheit anwachsen, den die Welt je gesehen hat. "Das Böse macht ein freundliches Gesicht."

Deswegen auch zurück zum Titel: "Dialog mit dem Buddhismus". Meine erste Antwort darauf bleibt bestehen; ich habe jetzt lediglich versucht zu vermitteln, warum der Buddhismus einem Christen tatsächlich Finsternis ist.

Richtig und gut sind Worte wie in "Nostra Aetate", wenn es dort heißt, die "katholische Kirche lehnt nichts von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist"; ich würdige jegliches menschliche Bestreben, Gott, die Wahrheit zu erkennen. Leider ist der gefallene Mensch aber dem Bösen gegenüber anfällig, und hier braucht es jene von mir eingangs angesprochene Nüchternheit, um zu erkennen, was menschlich, und was dämonisch ist. Die menschliche Suche nach Wahrheit hat in Christus ihre Erfüllung; alles, was im Buddhismus entsprechend z.B. 1 Joh 2,22, 1 Joh 4,3, 2 Joh 1,7 als gut erkannt werden kann, ist das, von dem "Nostra Aetate" meint, daß es zu würdigen sei. Ich wäre aber vorsichtig, um nicht den Rest einfach mit zu schlucken.

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Nietenolaf hat geschrieben:
Vergleichen wir doch einmal zentrale buddhistische Aussagen mit zentralen christlichen! Ich glaube, bei letzteren braucht man keine Psychoanalyse, es sei denn, man ist ohnehin davon besessen, wie etwa Drewermann. Es wird schwer werden, die "christlichen Greuel" wie die Inquisition mit der christlichen Religion zu begründen, während Monstrositäten z.B. des Lamaismus religiös fixiert, sakralisiert sind.

.
Das wird aber getan. Ein buddhist hatte einmal das Christentum an dem Spruch "an ihre Fruechten sollt ihr sie erkennen" und da eben festgestellt, dass im Namen des Christentums Krieg und Inquisition geschahen. Deschner argumentiert ja aehnlich. Der Buddhist (ich werd den Namen noch raussuchen) hatte sogar Hitler's Zitate zum Christentum verwendet!

Man muss die Religion aber an ihrem Anspruch messen und nicht an den Missbraeuchen.

Tantra ist im Buddhismus selbst sehr umstritten und wird von manchen nicht als buddhistisch angesehen. Gut, man muss es interpretieren. Tantra verwendet erotische Sprache und Bilder. Wieviele Christen haben extrem erotische Bilder, im Zusammenhang mit dem Hohelied, verwendet. Hier koennte man ganz genauso eine Interpretation wie die der Trimondis konstruieren. Oder wieviele haben die Eucharistie als "Kannibalismus" bezeichnet.

Wir wollen ein Dialog mit Buddhismus. Also, was ist in diesen Religionen wahr und heilig? Wenn ein Dalai Lama zu Mitgefuehl mit allen fuehlenden Wesen aufruft, dann ist das doch sicherlich wahr, zum Beispiel.

Gruesse

max

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Nietenolaf hat geschrieben:Leute, wir wollen doch mal bitte nüchtern bleiben, denn besonders von Erich D. kommen fast nur Emotionen; es gab da diesen Spruch von den getroffenen Hunden...
Olaf,
1) von mir "kommen [keine] Emotionen", sondern schlicht eine Wertung dessen, was vorgebracht wurde.
2) ich bin Katholik, kein Buddhist, schon gar nicht tibetanischer Buddhist, somit auch kein "getroffener Hund".
3) dass eine solche Diskussion im Bereich "Theologie" abläuft, spricht imo der Intention dieses Boards Hohn.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Beitrag von Nietenolaf »

Erich Dumfarth hat geschrieben:1) von mir "kommen [keine] Emotionen", sondern schlicht eine Wertung dessen, was vorgebracht wurde.
Ich habe oben bewiesen, daß es Emotionen sind, die von Dir kommen. Ich wiederhole den Beweis hier:
Erich Dumfarth hat geschrieben:... ist einfach Blödsinn ...
... solch eine Verschwörungstheorie (ist) schlicht als Blödsinn zu bewerten ...
... die unappetitliche Arbeit gegen soviel Blödsinn (anzuschreiben) ...
... (ich) hasse ... solche Diskussionen, mehr noch: ich finde sie widerwärtig ...
Haß ist eine Emotion. "Blödsinn" ist eine emotionale Verbalinjurie. Nichts davon ähnelt auch nur einem wohlüberlegten Argument.
Erich Dumfarth hat geschrieben:2) ich bin Katholik, kein Buddhist, schon gar nicht tibetanischer Buddhist, somit auch kein "getroffener Hund".
Du läßt überdeutlich erkennen, daß Du Dich persönlich angegriffen fühlst. Das läßt den Schluß zu, daß Du mindestens ein Sympathisant, und also einer der "getroffenen Hunde" bist.
Erich Dumfarth hat geschrieben:3) dass eine solche Diskussion im Bereich "Theologie" abläuft, spricht imo der Intention dieses Boards Hohn.
Die Diskussion an sich tut das nicht, wohl aber das blindwütige Zappeln, das Du mit Deiner letzten Nachricht leider weiterführst. Dabei habe ich Dir schon zu verstehen gegeben, daß Du Dir damit selbst die Blöße gibst, und nicht etwa die Theorien der Trimondis ad absurdum führst.

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Dann muss ich mal Klartext reden: Deine Ausführungen zum Thema Buddhismus sind einfach Müll. Und ich sehe nicht ein, warum ich meine Zeit damit verplempern sollte jemanden mit Argumenten zu kommen, dessen Ansichten sich aus Quellen zu speisen scheinen, die in meinem Augen trübe sind vor blindwütigen Fanatismus.

Als Katholik zählt für mich die Lehre der Kirche und das Beispiel des Papstes. Und dass dessen Einschätzung anderer Religionen, darunter auch jene des Buddhismus, von der Deinen deutlich abweicht, nämlich von Respekt getragen wird, ist bekannt.

Das ist mein letzter Beitrag zu diesem Thema.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Beitrag von Juergen »

*Das Thema passt inzwischen nicht mehr recht in den Bereich Theologe. Daher wird es in PGW verschoben.*
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Beitrag von Ulrich »

Erich Dumfarth hat geschrieben: Als Katholik zählt für mich die Lehre der Kirche und das Beispiel des Papstes. Und dass dessen Einschätzung anderer Religionen, darunter auch jene des Buddhismus, von der Deinen deutlich abweicht, nämlich von Respekt getragen wird, ist bekannt.
Der Papst respektiert jahrhundertealte Traditionen warnt aber zugleich vor der Lehre. Dazu einige Zitate aus dem Buch, " Die Schwelle der Hoffnung überschreiten / Johannes Paul II. / Kapitel 14 - Buddha? " Unterstreichungen von mir !

Der Buddhismus ist in erheblichem Mass ein atheistisches System.
[...]
Es ist daher nicht falsch, jene Christen zu warnen, die sich voller Begeisterung beispielsweise gewissen Vorschlägen, z. B. den Techniken und Methoden der Meditation und der Askese widmen, die den religiösen Traditionen des Fernen Ostens entstammen. In gewissen Kreisen ist dies zu einer Art Mode geworden, die auf recht unkritische Weise angenommen wird. Zuerst muss man das eigene geistige Erbe kennen und darüber nachdenken, ob es denn tatsächlich leichtfertig beiseite geschoben werden kann.
[...]
Ein eigenständiges Problem ist das Wiederaufblühen der alten gnostischen Ideen in der Form des sogenannten New Age. Man darf sich nicht vortäuschen, daß dies zu einer religiösen Erneuerung führen kann. Es ist nur eine neue Weise die Gnosis zu praktizieren, das heisst jene Geisteshaltung, die im Namen einer tiefen Gotteserkennntnis das Wort GOTTES letztlich umkehrt und durch rein menschliche Worte ersetzt. Die Gnosis hat sich nie vom Terrain des Christentums abgewandt, sondern stets neben ihm existiert: entweder als philosophische Strömung oder, häufiger noch, als religiöse oder parareligiöse Zwischenform in entschiedenem, wenn auch nicht erklärtem Kontrast zu dem, was essentiell christlich ist.


max72 hat geschrieben: Wir wollen ein Dialog mit Buddhismus. Also, was ist in diesen Religionen wahr und heilig? Wenn ein Dalai Lama zu Mitgefuehl mit allen fuehlenden Wesen aufruft, dann ist das doch sicherlich wahr, zum Beispiel.
Zu Mitgefühl gegenüber allen fühlenden Wesen ruft auch der Verkäufer in der Zoohandlung auf.

Besteht dann nicht Anlass dazu sich des Verdachtes der Gefühlslosigkeit auszusetzen, wenn körperliche Gefühle kritisiert werden, die Menschen gleichgeschlechtlich gegeneinander und in immer wieder neuen Beziehungen ( Ehen ) entwickeln, welche aber eindeutig sündhaft und verwerfenswert sind, - da nicht heils- sondern unheilsbringend ? Resultiert daraus nicht der anhaltende Vorwurf der Intoleranz, wenn eben dieses "menschliche ? Mitgefühl" nicht bis an den Rand der Widerwärtigkeiten und darüber hinaus mitgetragen und akzeptiert wird ?

Mitgefühl ist in diesem Zusammenhang nicht mehr und nicht weniger als das, was die Kirche schon immer als „Körnchen Wahrheit“ anerkennt, welches in den verschiedenen Religionen gegenwärtig oder verborgen ist. So spricht der Papst im zitierten Buch von den sogenannten semina Verbi ( Samen des Wortes ), die es in den Traditionen des Fernen Ostens zu erschliessen gilt, um vor dem Hintergrund der Bedürfnisse der heutigen Welt eine Art gemeinsamen Weg zu finden. Er betont in diesem Zusammenhang die wahrhaft weltweite Sorge des Konzils, geleitet von dem Glauben, dass der Schöpfergott in Jesus Christus alle retten will.

Entdecke den „Samen des Wortes“, baue darauf auf und verkünde Jesus Christus den einzigen Erlöser und Mittler = die Fülle der Wahrheit !

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Ulrich hat geschrieben: Zu Mitgefühl gegenüber allen fühlenden Wesen ruft auch der Verkäufer in der Zoohandlung auf.

Besteht dann nicht Anlass dazu sich des Verdachtes der Gefühlslosigkeit auszusetzen, wenn körperliche Gefühle kritisiert werden, die Menschen gleichgeschlechtlich gegeneinander und in immer wieder neuen Beziehungen ( Ehen ) entwickeln, welche aber eindeutig sündhaft und verwerfenswert sind, - da nicht heils- sondern unheilsbringend ? Resultiert daraus nicht der anhaltende Vorwurf der Intoleranz, wenn eben dieses "menschliche ? Mitgefühl" nicht bis an den Rand der Widerwärtigkeiten und darüber hinaus mitgetragen und akzeptiert wird ?
Schade, ich hatte mir in diesem thread eine bessere Diskussion vorgestellt. Ein Buddhist waere beleidigt bei mancher falscher Darstellung seiner Lehre in diesem thread. Auch wenn es Unterschiede und Differenzen gibt, so gebietet es doch der Respekt, das gute in der anderen Religion zu schaetzen. Und dass Buddhisten, was Naechstenliebe angeht, den christen ebenbuertig sind, darf man nicht verleugnen.

Wie war das mit der goldenen Regel? Wollt ihr, dass Buddhisten genauso abschaetzig ueber das Christentum diskutieren?

Die buddhistische Ethik ist fast gleich wie die christliche. Gerade was Sexualitaet angeht. Dass dere westliche Populaerbuddhismus da einiges hingebogen hat, ist dieses "waehlen was man mag", was der Dalai Lama selbst ablehnt.

Dass gerade der westliche Buddhismus mehr New Age als Buddhismus, und dass New Age eine ganze Menge Gnostik ist, ist sicher richtig.

Max

Benutzeravatar
Erich_D
Beiträge: 1098
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:58
Wohnort: Salzbayern
Kontaktdaten:

Beitrag von Erich_D »

Ulrich hat geschrieben:
Erich Dumfarth hat geschrieben: Als Katholik zählt für mich die Lehre der Kirche und das Beispiel des Papstes. Und dass dessen Einschätzung anderer Religionen, darunter auch jene des Buddhismus, von der Deinen deutlich abweicht, nämlich von Respekt getragen wird, ist bekannt.
Der Papst respektiert jahrhundertealte Traditionen warnt aber zugleich vor der Lehre. Dazu einige Zitate aus dem Buch, " Die Schwelle der Hoffnung überschreiten / Johannes Paul II. / Kapitel 14 - Buddha? "
Na, das ist allerdings ein ausgesprochen selektives Zitieren. Denn eigentlich "warnt" der Papst in Deinen Zitaten nicht vor dem Buddhismus - da wird nur lapidar angefügt er sei "in erheblichem Mass ein atheistisches System" (was cum grano salis richtig ist, wenngleich nicht zu generalisieren - es kommt immer darauf an, von welcher "Spielart" des Buddhismus man spricht) - sondern vor der modischen und unreflektierten Übernahme fernöstlicher Methoden der Mediation und Askese. Dem ist auch zuzustimmen, insbesondere da innerhalb unseres eigenes Glaubens und unserer eigenen Traditionen ein vielfach mißachteter Schatz an Spiritualität, Meditations-, Gebets- und Andachtsformen besteht, der in keinster Weise hinter jenen der östlichen Religionen zurücksteht. Und auch seine Warnung vor religiösem Synkretismus und vor gnostischen Strömungen hat nicht unmittelbar mit dem Buddhismus zu tun, als vielmehr mit einer heute vielfach verbreiteten Strömung sich eine Art Patchwork-Religion selber zu stricken, verbreitet vor allem bei uns, im nachchristlichen Westen.

Ich möchte also eher sagen, dass der Papst weniger vor diesen Religionen warnt, als vielmehr vor einer bei uns verbreiteten spirituellen Fast-Food-Gesinnung, einer Art "sich religiös fühen" anstelle von religiös sein.

Was den zweiten Teil Deines Postings betrifft, so hat er mit dem Buddhismus nichts zu tun, weder in Hinblick auf Mehrfachehen, noch homosexuelle Beziehungen. Mir gegenüber hat übrigens noch kein Verkäufer in einem Zoo-Fachgeschäft zum Mitgefühl gegenüber allen lebenden Wesen aufgerufen, eher dazu, ich möge doch das gerade erworbene Tier bei der Kasse bezahlen. Nur Bares ist Wahres in diesem Geschäft.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Das soll mal oben bleiben, weil es wichtig genug ist. Habe heute leider keine Zeit mehr. Morgen …
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Ulrich
Beiträge: 153
Registriert: Mittwoch 5. Mai 2004, 00:16
Wohnort: Köln

Beitrag von Ulrich »

max72 hat geschrieben:
Dass dere westliche Populaerbuddhismus da einiges hingebogen hat, ist dieses "waehlen was man mag", was der Dalai Lama selbst ablehnt.
Dazu seine „Heiligkeit“ der Dalai Lama, einige Fragen beantwortent, entnommen „Dalai Lama / Die Weisheit des Herzens / Goldmann-Verlag 1987“. Unterstreichungen von mir !

Frage:
Der Buddha-Dharma, wie ihn die Tibeter praktizieren, schließt die Meditation über eine umfangreiche Ordnung von Symbolen und Gottheiten ein. Könnnen dadurch für das westliche Bewusstsein mit seinem montheistischen Hintergrund irgendwelche Probleme entstehen?

Antwort:
Das hängt von Charakter des Meditierenden ab. Einige mögen diese Gottheiten sehr! ( Lachen .) Jeder muss selber entscheiden, was ihm zusagt.

Frage:
Es wird auch die Meinung vertreten, dass diese Symbole und Gottheiten so verändert werden sollten, dass sie denen unserer eigenen Kultur entsprechen.

Antwort:
[...]
Die höchste der buddhistischen Meditationsgottheiten ist der Buddha. Sollten Sie andere bevorzugen, so praktizieren Sie mit diesen anderen, wenn nicht, nehmen Sie einfach den Buddha.


Ich erspare mir unter Verweis auf die unterstrichenen Stellen mangels Zeit erweiterte Kommentare. Diese Stellen / Antworten des im aufgeklärten Westen so ehrfurchtsvoll mit „Seine Heiligkeit“ angesprochenen Dalai Lama sprechen für sich und ich überlasse es dem kritischen Leser auf was die Ablehnung des, - „waehlen was man mag, was der Dalai Lama selbst ablehnt“, - zutreffen mag.

Auf das kontaktieren verschiedenster Gottheiten / Dämonen jedenfalls nicht. Oder ?

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich

max72
Beiträge: 1032
Registriert: Montag 10. November 2003, 16:42

Beitrag von max72 »

Ulrich hat geschrieben: Ich erspare mir unter Verweis auf die unterstrichenen Stellen mangels Zeit erweiterte Kommentare. Diese Stellen / Antworten des im aufgeklärten Westen so ehrfurchtsvoll mit „Seine Heiligkeit“ angesprochenen Dalai Lama sprechen für sich und ich überlasse es dem kritischen Leser auf was die Ablehnung des, - „waehlen was man mag, was der Dalai Lama selbst ablehnt“, - zutreffen mag.

Auf das kontaktieren verschiedenster Gottheiten / Dämonen jedenfalls nicht. Oder ?

Mit freundlichen Grüßen
Ulrich
Ulrich, Dein Zitat ist ein Gespraech, das Buddhisten anspricht und nicht im geringsten Christen ansprechen will. Die Frage ist an westliche Buddhisten gerichtet. Ein Buddhist kann aus verschiedenen Gottheiten waehlen. Das ist aber was ganz anderes als dieses "herauspicken". IM Westen pickt man sich Meditation heraus, die moralischen Forderungen des Buddhismus laesst man weg, weil das Forderungen an einen stellen wuerde. Man findet Reinkarnation toll, obwohl Buddhismus die Erloesung von der leidvollen Reinkarnation will.

Im Christentum waehlt man auch, ob man lieber Rosenkranz betet oder Jesusgebet. Deswegen ist Dein Kommentar, Ulrich, wirklich aus dem Zusammenhang gerissen.

Da wiederhole ich zum x-ten Male dieses Zitat des Dalai Lama:

"In den USA habe ich Menschen gesehen, die den Buddhismus annehmen wie man die Kleider wechselt", berichtete der Dalai Lama. "Das ist wie New Age. Sie picken sich etwas aus dem Buddhismus, dem Hinduismus und von hier und da heraus, und das ist nicht heilsam." Er sei dem Papst begegnet, der - wie er - "ein Gegner des Kommunismus" sei. "Diese Vergangenheit des Freiheitsraubes haben wir beide gemeinsam", erklärte das Religionsoberhaupt. "Wir stehen uns daher sehr nahe. Ich bewundere seine Energie und seine Menschlichkeit sowie seine Bemühung, die Religionen in Assisi aufeinander zu führen."

Zwischen den Religionen gebe es bereits "eine Annäherung und gegenseitiges Verständnis". Es könne jedoch keine "Vereinheitlichung" geben. "Es ist wichtig für die Gläubigen, eine Wahrheit, eine Religion zu besitzen. Mehrere Religionen und mehrere Wahrheiten sind ein Widerspruch. Ich bin Buddhist, daher ist für mich der Buddhismus die einzige Wahrheit und die einzige Religion, für meinen christlichen Freund ist das Christentum die einzige Wahrheit und Religion". er respektiere und bewundere seine christlichen und muslimischen Freunde, betonte der Dalai Lama. "Wenn sie aber mit Vereinigung Vermischung zum Ausdruck bringen wollen, dann ist das nicht möglich und auch nicht von Nutzen."


http://www.kath.net/detail.php?id=6152

Das kann doch jeder Christ unterschreiben, oder etwa nicht?

Gruss

Max
Zuletzt geändert von max72 am Donnerstag 6. Mai 2004, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.

Ralf

Beitrag von Ralf »

Bedingt.

Der Satz "Es ist wichtig für die Gläubigen" suggeriert eine Psycho-Hygiene, als wäre der Glaube für das seel. Wohlbefinden da. Das ist er mitnichten, auch wenn er das ab und an verursachen kann. Die Schrift und die Kirchengeschichte zeigen aber auch mannigfaltige Beispiele, dass Wohlbefinden wirklich nicht auf der Prioritätenliste steht.
Dass "mehrere Wahrheiten ein Widerspruch" seien, das allerdings ist natürlich richtig. Ebensowenig wie es in der Schöpfung Widersprüche gibt, kann es sie im Schöpfer geben.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema