Rauchen: Aspekte einer Leidenschaft

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Rauchst du?

Ja, regelmässig
12
24%
Ja, ab und zu
8
16%
Nein, habe aufgehört
5
10%
Nein.
24
49%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 49

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Maria Magdalena
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Nikotin und Alkohol Verbot für Priester

Beitrag von Maria Magdalena »

:/ Verlangt man mit dieser Forderung nicht gleich,daß jeder Mensch perfekt sein sollte? Und mal Hand auf's Herz!Wär bitte ist dies schon.
Denn selbst ein Priester ist bei all seinen Bemühen ein Gott gefälliges
Leben zu führen, doch nur ein Mensch(, die trotz ihrer Fehlerhaftigkeit
von Ihm geliebt werden).Also könnte man hier,so denke ich jedenfalls
auch etwas nachsichtig sein. Denn wie sagte Christus:" Wär ohne Schuld von euch ist der werfe den ersten Stein".

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Knecht Ruprecht
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Re: Nikotin und Alkohol Verbot für Priester

Beitrag von Knecht Ruprecht »

Sylvia hat geschrieben::/ Verlangt man mit dieser Forderung nicht gleich,daß jeder Mensch perfekt sein sollte? Und mal Hand auf's Herz!Wär bitte ist dies schon.
Denn selbst ein Priester ist bei all seinen Bemühen ein Gott gefälliges
Leben zu führen, doch nur ein Mensch(, die trotz ihrer Fehlerhaftigkeit
von Ihm geliebt werden).Also könnte man hier,so denke ich jedenfalls
auch etwas nachsichtig sein. Denn wie sagte Christus:" Wär ohne Schuld von euch ist der werfe den ersten Stein".
Nimmt zwingt einen Mann Priester zu werden. Und wenn ein Mann unbedingt Priester werden will, dann hat er eben ein überdurchschnittliches Leben zu führen. Auf dem Sofa liegen und Fernsehen gucken ist für einen Priester einfach zu wenig.

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Maria Magdalena
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Mal nach gefragt bei Knecht Ruprecht

Beitrag von Maria Magdalena »

:hmm: Könnte es sein, daß Sie nur von einen Extrem ins Nächst denken? Ohne Ihnen damit auf den Schlips tretten zu wollen!
Aber bei aller Erwartung, die man an einen Priester hat,so ist und bleibt er ein Mensch,der halt auch Fehler und Schwächen haben kann.
Und hier ist jedensfalls eher Verständnis und Hilfsbereitschaft angesagt als Verurteilung. Und sorry,ich denke kaum daß sich jemand zum Priester berufen fühlt,der lieber "auf dem Sofa liegt und sich via
Glotze verdummen läßt"! Also wäre die Grundfrage vielleicht eher
"Weshalb kann es passieren,daß ein Priester nikotin-und/oder alkohlsüchtig wird?
Noch mal, ich möcht nicht ,daß Sie meinen ich hätte Sie personlich angegriffen.Denn nach meiner Einstellung, habe ich dazu genau so wenig Recht , wie jeder andere Mensch.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Ich frag mich, was Knecht so für Priester kennt ... :troll:

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Angelika hat geschrieben:Ich frag mich, was Knecht so für Priester kennt ... :troll:
Ich kenne Priester vom sehen, so wie ich Bischöfe vom sehen kenne. Den Papst kenne ich vom Fernsehen sehen.

Ecce Homo
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Re: Dürfen Priester nikotin- und/oder alkoholsüchtig sein?

Beitrag von Ecce Homo »

Knecht Ruprecht hat geschrieben: Dürfen Priester nikotin- und/oder alkoholsüchtig sein? Und wenn ja, wieso?

Ich unterstütze ein möglichches Verbot von Tabak und Alkoholkonsum bei Priestern. Weil Raucher und Alkoholiker schlechte Menschen sind, und grade Priester keine schlechten Menschen sein sollen.

Das Selbe gilt natürlich auch für Nonnen und katholische Mönche.
Sorry, aber sind Raucher schlechte Menschen? ;) Ich kenne einige, die keine schlechten Menschen sind???
Ich würde hier auch wirklich unterscheiden zwischen Rauchen und Trinken - das sind für mich zumindest zwei verschiedene Dinge... Rauchen ist zwar auf lange Sicht mit Sicherheit genauso schädlich (und geht meinetwegen genauso gegen ein von Gott gewolltes gesundes Leben), wird den Priester aber doch in seiner Fähigkeit, klar zu denken und zu urteilen nicht in dieser Weise negativ beeinflussen wie ein hoher Alkoholspiegel. Wenn man also raucht und "süchtig ist", d.h. nicht mehr so schnell aufhören kann und wieder eine Zigarette braucht, dann ist das was anderes - zumindest für mich - wie wenn einer ständig mit einer Fahne torkelt und nicht mehr wirklich "klar" ist...

Ich halte mir immer vor Augen, dass Priester auch nur ein schwaches menschliches Fleisch haben. dazu habe ich nämlich im Netz was gelesen, was mir sehr zu denken gegeben hat:

Gegen Ende des Großen Jubiläums lud der Papst Bischöfe zum Mittagessen ein. Das ist so seine Gewohnheit. Unter ihnen auch ein befreundeter Bischof. Er muss vor 12:30 das große, von Schweizer Gardisten bewachte Bronzetor passieren. Zeitig macht er sich auf den Weg, doch da gibt es Hindernisse, Stau, einen Auffahrunfall. Reichlich verspätet überquert er außer Atem den Petersplatz. Unter den Kolonnaden begegnet er einem heruntergekommenen Bettler. Ihre Blicke begegnen sich. Innerhalb von Sekunden erkennen sie einander und umarmen sich. Sie waren gemeinsam im Seminar und am Altar. Dann hing einer den Priesterrock an den Nagel, wurde laisiert und steht nun mit zerzaustem Bart da - ein Stadtstreicher [schätzungsweise auch alkoholisiert]. Der andere machte Karriere und ist soeben - rasiert und in Eile - im Begriff, zum Papst zu gehen.
Man stelle sich diesen Bischof in seiner Verlegenheit vor! Droben wartet der Papst auf ihn! Aber er hat Hemmungen, dem Freund zu sagen, dass er es eilig habe, dass wichtige Dinge auf ihn warten. Muss er zum Papst hinauf gehen, um möglicherweise über die Liebe zu reden - und den Freund hier sich selbst überlassen? Auf jeden Fall sagt er dem Freund: "Hör zu, ich muss zum Papst. Aber bitte warte hier auf mich. Geh nicht weg! Ich komme wieder, dann kannst du mir alles erzählen."
Außer Atem kommt der Bischof beim Papst im dritten Stock an. Die anderen sitzen schon am Tisch. Der Papst nimmt den Verspäteten ein wenig auf den Arm und der erzählt ihm dann von seinen Zwischenfällen und schließlich von seiner Begegnung mit dem Ex-Priester. "Heiligkeit, was soll ich Ihnen sagen?" Der Papst schaut ihn verblüfft an und fragt: "Haben Sie ihn allein gelassen?" - "Ja, aber er wartet auf mich, dann nehme ich ihn mit mir." Der Papst:"Gehen Sie hinunter und sagen Sie ihm, dass ihn der Papst zum Essen einlädt."
Der Bischof stürmt - Stufen überspringend - die Treppe hinunter. "Wenn ich ihn jetzt nicht finde, ist alles aus", denkt er. Aber sein Priester ist noch dort. Der Bischof erklärt ihm die Einladung, macht ihn ein wenig zurecht, skeptisch steigen beide die Treppe hinauf und setzen sich zu Tisch.
Der Papst schaut den armseligen Priester an. Das Elend des Eingeladenen in der hellen, sauberen Wohnung: ein krasser Widerspruch. Nicht so aber der prickelnde Moment, in dem man sich gegenseitig als Mensch erkennt und daran denkt, dass niemals etwas verloren geht, wie die Christen wissen. Der alte Papst fragt: "Möchten Sie meine Beichte abnehmen?"
Nach seiner Beichte verabschiedet der Papst die Bischöfe, die über ein Pastoral-Dokument zu beraten haben: "Ich denke, wir haben uns alles gesagt."
... Wir nehmen an, dass jener Priester seinen Weg wieder gefunden hat.


Quelle: http://www.fokolare.at/detail.php?id=129

Grüße und einen schönen Sonntag, Bk

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pierre10
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Rauchverbot, für oder gegen...

Beitrag von pierre10 »

Zum Thema Rauchen.

Es soll jetzt ein neues Gesetz kommen, womit das Rauchen in öffentlichen Räumen, also auch Restaurants, Bars, usw. verboten wird. Anlass ist die Erkenntnis, dass Passivraucher, also Menschen die selbst nicht rauchen aber sich in Räumen, in denen geraucht wird aufhalten (müssen), in hohem Maße gefährdet sind. Man spricht von 3-5000 Toten.

Niemand wird heute sagen, dass Rauchen gesund ist. Unzählige Raucher haben unzählige Methoden versucht, um davon weg zukommen, vom Kiosk mit Zigaretten über den Tabakhändler bis zur Industrie, viele verdienen am Raucher, profitieren und fördern so seinen Verfall.

So stellt sich die Frage:
Ist es ethisch vertretbar, am Leid anderer (in diesem Fall am Raucher) zu verdienen, ja sogar zu versuchen, Gesetze zu verhindern, die der Masse nutzen kann, dem Einzelnen aber finanzielle Einbußen bringt.

Pierre
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Immer diese rhetorischen Fragen... Nun ja, in Rußland wurden Raucher bis ins 17. Jahrhundert dadurch bestraft, daß man ihnen die Nasen abschnitt. War das ethisch vertretbar?
Zuletzt geändert von Nietenolaf am Dienstag 11. April 2006, 08:34, insgesamt 1-mal geändert.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich habe schon mehrfach in diesem Forum geschrieben, dass ich Todschlag oder Mord, für das eine gibt es 3 für das andere 7 lächerliche Jahre im Gefängnis, von der Gesellschaft sanktioniert haben möchte und wenn der Staat versagt, muss die Gesellschaft die Rolle des Staates übernehmen und Raucher sanktionieren.

Und zur ethischen Frage ist zu antworten, dass in einem Staat, in dem Prostitution erlaubt ist, es keine Ethik gibt.

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Pit
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Re: Rauchverbot, für oder gegen......

Beitrag von Pit »

Hallo Pierre,

aus England, konkret aus London und Cornwall, kenne ich es so, daß in Restaurants und Pubs neuerdings rauchen nicht mehr erlaubt ist, und es vorher so gehandhabt wurde, daß in den Pubs im "eigentlichen" Pub rauchen erlaubt war, der "Bar"-oder "Restaurant"-Teil des Pubs (in den meist auch die Familien zum Essen hingehen) Nichtraucherzone war.
In Behörden und anderen öffentlichen Räumen ist in England rauchen verboten.
Warum nicht auch bei uns ?

Gruß, Pit
Pierre hat geschrieben:Zum Thema Rauchen.

Es soll jetzt ein neues Gesetz kommen, womit das Rauchen in öffentlichen Räumen, also auch Restaurants, Bars, usw. verboten wird. Anlass ist die Erkenntnis, dass Passivraucher, also Menschen die selbst nicht rauchen aber sich in Räumen, in denen geraucht wird aufhalten (müssen), in hohem Maße gefährdet sind. Man spricht von 3-5000 Toten.

Niemand wird heute sagen, dass Rauchen gesund ist. Unzählige Raucher haben unzählige Methoden versucht, um davon weg zukommen, vom Kiosk mit Zigaretten über den Tabakhändler bis zur Industrie, viele verdienen am Raucher, profitieren und fördern so seinen Verfall.

So stellt sich die Frage:
Ist es ethisch vertretbar, am Leid anderer (in diesem Fall am Raucher) zu verdienen, ja sogar zu versuchen, Gesetze zu verhindern, die der Masse nutzen kann, dem Einzelnen aber finanzielle Einbußen bringt.

Pierre
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stellt euch vor, es gäbe Rauchverbot beim Conclave …
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Linus
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Beitrag von Linus »

Das gibts doch schon, anders ist es nicht zu erklären, dass die p.t. Cardinäle (wohl alles nichtraucher) keinen gescheiten Schwarzen bzw weißen Rauch zusammenbekommen.


Linus, bekennender Pfeifen- und Zigarrentabakvernichter und als solcher Pyrotechni ähh ~mane :mrgreen:
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Auch der Heilige Vater raucht ab und an eine Marlboro. :ikb_pimp:

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Kai
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Beitrag von Kai »

Tacitus hat geschrieben:Auch der Heilige Vater raucht ab und an eine Marlboro. :ikb_pimp:
Echt? Woher kommt denn die Info, insbesondere in der Detailtiefe?

Falls Du dazu übrigens ein Foto verlinken köntest (Ratzinger/Benedikt mit Zigarette), das wäre astknorke.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Ich hab's in der Berichterstattung anlässlich seiner Wahl mal irgendwo gelesen. Ob's stimmt weiß ich natürlich auch nicht.
Bilder? :D

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pierre10
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Rauchverbot?oder Bananenrepublik

Beitrag von pierre10 »

Niemand kann heute ernstlich behaupten, dass Rauchen unschädlich ist.

Etwa 40% aller Deutschen rauchen, schaden sich also selbst und zwingen andere, den Rauch als Passivraucher einzuatmen und werden damit in ihrer Gesundheit beeinträchtigt.

Neue Regeln sollen hier eingreifen, so wie es in verschiedenen Ländern Europas, darunter auch Italien bereits geht.

Diese Regierung mit einer großen Koalition scheint unfähig, sich auf ein generelles Rauchverbot auch in Kneipen und Restaurants festlegen zu können. Damit wird wieder, wie bei fast allen Entscheidungen seit der letzten Wahl nicht etwa der Mensch im Mittelpunkt der Diskussionen stehen sondern die Ängste, einigen Wählern nicht zu gefallen und so Pöstchen bei einer nächsten Wahl zu verlieren.

Also doch: Bananenrepublik-

Pierre, mit großem Unverständnis
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Man sieht hier wieder, daß bestimmte Dinge in Deutschland nicht durchsetzbar sind. Rauchverbot in Kneipen ist wunderbar, geht überall, sogar in England kommt es nächstes Jahr - in Deutschland geht das nicht.

Tempolimit ist ein anderes Beispiel. Jeder weiß, daß es die Zahl der Unfälle deutlich reduziert, den Schadstoffausstoß, den Verkehrsfluß reguliert und beruhigt. Fahren ist weniger stressig und insgesamt auch kaum weniger schnell. Jeder, der mal in anderen Ländern gefahren ist, weiß, wie angenehm das ist. In Deutschland - nicht durchsetzbar. :/

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Tempolimit ist ein anderes Beispiel. Jeder weiß, daß es die Zahl der Unfälle deutlich reduziert, den Schadstoffausstoß, den Verkehrsfluß reguliert und beruhigt.
Das ist Unsinn. Insbesondere dort auf Autobahnen, wo Fahrbahn- und Verkehrssituation es nicht erfordern, bewirken Geschwindigkeitsbegrenzungen das Gegenteil.
Stephen Dedalus hat geschrieben:Fahren ist weniger stressig und insgesamt auch kaum weniger schnell.
Genau so ’n Quatsch. Nichts ermüdet und streßt so sehr – und macht unaufmerksam! –, wie beispielshalber permanent Tempo 100 fahren zu müssen. Wo ich Durchschnitt 200 km/h fahren kann, da bin ich immer voll da, geistig und körperlich, ich bewege mich, agiere und reagiere: Da macht das Fahren Spaß – und ist weitaus sicherer.

Stephen Dedalus hat geschrieben:Jeder, der mal in anderen Ländern gefahren ist, weiß, wie angenehm das ist.
Übel, übel.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist Unsinn. Insbesondere dort auf Autobahnen, wo Fahrbahn- und Verkehrssituation es nicht erfordern, bewirken Geschwindigkeitsbegrenzungen das Gegenteil.
Ja, das mag sein, wenn man ständig Begrenzungen auf Aufhebungen von Begrenzungen hat mit unübersichtlichen Situationen und Baustellen. Dies gilt jedoch nicht für ein generelles Tempolimit auf allen Autobahnen von 120 oder 130 kmh.
Genau so ’n Quatsch. Nichts ermüdet und streßt so sehr – und macht unaufmerksam! –, wie beispielshalber permanent Tempo 100 fahren zu müssen. Wo ich Durchschnitt 200 km/h fahren kann, da bin ich immer voll da, geistig und körperlich, ich bewege mich, agiere und reagiere: Da macht das Fahren Spaß – und ist weitaus sicherer.
Das Problem ist jedoch nicht, daß jemand 200 kmh fährt, sondern daß es erhebliche Geschwindigkeitsdifferenzen gibt. Wenn alle 200 fahren, läuft die Sache wie geschmiert. Die gefährlichen Situationen entstehen, wenn ein Wagen nur 110 kmh fährt, der andere aber 220 kmh. Diese Differenzen werden immer wieder zur Falle. Ausscheren von langsameren Fahrzeugen, schnelles Abbremsen, zu geringer Fahrzeugabstand. Das wird zwar immer wieder gepredigt, ist aber in die Hirne der dt. Autofahrer nicht reinzukriegen. Aber es war schon immer so, daß beim Auto in Deutschland die Vernunft aufhört.

Ich bin selbst kein lahmarschiger Fahrer, habe aber schon sehr viele kritische Situationen erlebt, in denen eben genau das zum Problem wurde. Trotz regelmäßiger Kontrolle im Rückspiegel tauchten plötzlich Wagen mit unglaublich hoher Geschwindigkeit wie aus dem Nichts auf. Da kannste 180 fahren und kriegst trotzdem Lichthupe und Drängelei bis an die Stoßstange.

Gruß
SD

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ja Deutsche und Autos, selbstüberschätzung pur. Ich kenne viele Deutsche die wissen wie man ein Gaspedal durchtritt, aber keine die auch autofahren können, geschwiege denn mit solchen "Adrinalingeschwindigkeiten".

LG
Fiore
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Mich schockiert übrigens viel mehr, dass es in Deutschland ein neues Gesetz gibt, welches das Rauchen überall ermöglicht und nur spezielle raucherfreie Zonen in der Öffentlichkeit vorsieht.



Das ist das selbe mit den Ziggarettenautomaten, man darf überall rauchen, darum stehen die auch überall. Obwohl ich gar nicht drauf achte ob die irgendwo stehen. Ich verstehe auch gar nicht woher das kommt, dass jemand meint, überall rauchen zu können. Wieso die Kirche das Rauchen nicht verbietet habe ich auch schon öfter an dieser Stelle gefragt. Hat jemand die Päpste rauchen sehen? Die wurde ja nun rund um die Uhr über Kemara überwacht. Die rauchen nicht, weil gute Menschen nicht rauchen. Eine andere Sache die öffentlich verboten gehört ist das vor sich hinspucken. Das habe ich wenn ich es beobachtet habe, dann ausschließlich bei jungen und alten Männer aus der Tükei stammend, wobei die jungen Männer allesamt in Deutschland geboren sind, beobachtet. Das geht nicht, das gehört verboten, weil es einfach wiederlich ist.


Edit durch Mod. Bestimmte Dinge müssen wir hier nicht diskutieren.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Edit durch Mod.

Während die "Gefährdung" beim Rauchen im Freien nur in einem engen Radius gegeben ist und sich mir nichts dir nichts verflüchtigt. Niemand verpflichtet dich einem Raucher an den Lippen zu kleben um seinen Abgasstrom mitzubekommen. Apropos da ist die Gefährdung durch Autoabgase wesentlich realer als wie ein Raucher an der Bushaltestelle.
Das geht nicht, das gehört verboten, weil es einfach wiederlich ist.
Du kannst nichts verbieten nur weils dir nicht passt. Jemand anderem passt vielleicht dein Aussehen nicht und findet dein Haarfarbe widerlich.

LG
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ja, Rauchen ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Alkohol ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, fettes Essen ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Fleisch ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Zucker ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Lasst uns alle unseren Grasburger essen, uns an den Händen fassen und im Kreis herumtanzen... :roll:
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Edit durch Mod

Zum Rauchen
Verflüchtigt sich Rauch (schnell)?
Ja
Bleibt dadruch die Geruchsbelästigung über einen langen Zetraum bestehen?
Nein
Sind im Rauch Krankheitsereger?
Ja
Ist die Gesundheitgefährund lokal begrenzt?
Ja
Ist die Gesundheitsgefährdung dauerhaft?
Nein

Also Knecht wieso ist Kot im Freien vergleichbar mit Rauchen?

LG
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Weitere Diskussionen über Körperausscheidungen bitte per PN, wer's mag. Hier wirds gelöscht.

Gruß
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Linus
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Beitrag von Linus »

Knecht Ruprecht hat geschrieben: Hat jemand die Päpste
Gerüchtweise - wobei sie mir durchaus verifizierbar erscheinen - wurde BXVI als Kardinal des öfteren in der Via di Tor Millina Virginierrauchend gesehen. Ein Baier eben. :kiss:
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Linus
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Beitrag von Linus »

HeGe hat geschrieben:Ja, Rauchen ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Alkohol ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, fettes Essen ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Fleisch ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Zucker ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Lasst uns alle unseren Grasburger essen, uns an den Händen fassen und im Kreis herumtanzen... :roll:
Du vergisst: Sex ist gesundheitsgefährdend (zumindest so wie ihn der großteil der Bevölerung betreibt) sollte unbedingt verboten werden. (Dann müssen wir hier den Kreuzgang um eine neurotische Zwangszölibatäre Ecke erweitern) :D :D
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

HeGe hat geschrieben:Ja, Rauchen ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Alkohol ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, fettes Essen ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Fleisch ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Ja, Zucker ist gesundheitsgefährdend. Sollte verboten werden.

Lasst uns alle unseren Grasburger essen, uns an den Händen fassen und im Kreis herumtanzen... :roll:
Ich denke, das ist nicht der Punkt.
Jeder ist für seine eigene Gesundheit verantworltlich. Jedoch ist es nicht möglich, zu rauchen, ohne daß andere Anwesende mitrauchen. Und um diesen Effekt geht es doch.

Meinetwegen sollen die Leute schmöken, bis sie hecheln. Aber vor der Kneipe. Ich will meine Leberzirrhose schließlich in rauchfreier Luft pflegen. :D

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holzi
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Beitrag von holzi »

FioreGraz hat geschrieben:Ja Deutsche und Autos, selbstüberschätzung pur. Ich kenne viele Deutsche die wissen wie man ein Gaspedal durchtritt, aber keine die auch autofahren können, geschwiege denn mit solchen "Adrinalingeschwindigkeiten".

LG
Fiore
Geh, hör ma' auf mit Selbstüberschätzung. Wennst auf der A3 Richtung Passau fährst, dann weisst, dass Selbstüberschätzung und Straßenrowdytum als Österreicher inkarniert sind: "Schnö no' Gasge'm, bevur ma dahaam san!" Die fahr'n wie die bekannte g'sgengte Sau! Drängeln, Lichthupe, Rechtsvorbei - einfach alles was dazug'hört! Auch bei den Elefantenrennen sind die Ösis die Spezialisten, die links eine halbe Stunde lang mit 81,456 km/h an dem mit 80,75 km/h fahrenden Brummi auf der rechten Spur vorbeizuckeln. Und dahinter zwei Kilometer Schlange.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Raucher, können ja soetwas wie ein Luftbalon über ihren Kopf tun und darin dann rauchen, wenn sie unbedingt öffentlich rauchen müssen und nicht bei sich im Bett oder auf der Toilette.

Die Frage ist, warum es diese Selbstverständlichkeit gibt, in der Öffentlichkeit rauchen zu können. Menschen einfach zur Seite schupschen tut man auch nicht, wenn sie im Weg stehen und es eine Selbstverstndlichkeit ist seiner Wege zu gehen. Man fasst oder spricht auch keine Menschen an in der Öffentlichkeit an, sondern hält zu einander Abstand.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist Unsinn. Insbesondere dort auf Autobahnen, wo Fahrbahn- und Verkehrssituation es nicht erfordern, bewirken Geschwindigkeitsbegrenzungen das Gegenteil.
Ja, das mag sein, wenn man ständig Begrenzungen auf Aufhebungen von Begrenzungen hat mit unübersichtlichen Situationen und Baustellen. Dies gilt jedoch nicht für ein generelles Tempolimit auf allen Autobahnen von 120 oder 130 kmh.
Doch, genau dafür gilt das! Man wird doch rammdösig inner Birne, wenn man ständig stupide bloß 130 fahren darf, oder sogar 100 wie früher in der Zone.

Stephen Dedalus hat geschrieben:Das Problem ist jedoch nicht, daß jemand 200 kmh fährt, sondern daß es erhebliche Geschwindigkeitsdifferenzen gibt. Wenn alle 200 fahren, läuft die Sache wie geschmiert. Die gefährlichen Situationen entstehen, wenn ein Wagen nur 110 kmh fährt, der andere aber 220 kmh. Diese Differenzen werden immer wieder zur Falle. Ausscheren von langsameren Fahrzeugen, schnelles Abbremsen, zu geringer Fahrzeugabstand. Das wird zwar immer wieder gepredigt, ist aber in die Hirne der dt. Autofahrer nicht reinzukriegen. Aber es war schon immer so, daß beim Auto in Deutschland die Vernunft aufhört.

Ich bin selbst kein lahmarschiger Fahrer, habe aber schon sehr viele kritische Situationen erlebt, in denen eben genau das zum Problem wurde. Trotz regelmäßiger Kontrolle im Rückspiegel tauchten plötzlich Wagen mit unglaublich hoher Geschwindigkeit wie aus dem Nichts auf. Da kannste 180 fahren und kriegst trotzdem Lichthupe und Drängelei bis an die Stoßstange.
Na ja. Aus der andern Sicht gibt es die, die unbedingt noch schnell auf die Überholspur müssen, obwohl sie genau sehen, daß sich ein Schnellerer nähert, den sie dadurch zum abrupten Bremsen zwingen. Viele machen das sogar, obwohl sie sehen können, daß hinter dem Schnellen keiner kommt und sie ihn nur durchzulassen bräuchten, um dann ganz gemütlich ausscheren zu können. Diese Sorte kriegt von mir auch die Lichthupe, denn sie gefährdet den Verkehr.

Im übrigen sind es nicht die 200- oder 220-Fahrer, die den Verkehr gefährden. Die fahren nämlich in aller Regel hochkonzentriert, fahren vorausschauend und haben den Fuß schon über dem Bremspedal, wenn sie wittern – und sie wittern es –, daß vor ihnen gleich einer ausschert.

Die wirkliche Gefahrenquelle sind unsichere und unerfahrene Fahrer, übermüdete und solche unter Alkohol- oder Drogeneinfluß. In den genannten Geschwindigkeitsbereichen fahren davon in aller Regel nur unerfahrene Fahrer, und zwar auch nur dann, wenn sie jung und männlich sind und ein entsprechendes Auto haben. In diesem Zusammenhang hielte ich Beschränkungen für sinnvoll, zum Beispiel über 130 km/h erst ab 25 Jahren und mit mindestens fünf Jahren Fahrpraxis, was sowohl für Fahrer als auch Halter gelten sollte.

Das wäre eine Maßnahme, die sofort meinen Beifall fände. Aber darum muß man nicht die quälen, die’s können.
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Es ist interessant, daß wir bei dieser Diskussion gleich wieder dabei landen zu entscheiden, wer sich richtig und wer sich falsch verhält - wobei wir natürlich immer alle der Meinung sind, daß die anderen die Fehler machen. Autofahren in Deutschland kommt mir immer vor wie die Schlacht an der Somme: Jeder Meter zählt, kein Bodengewinn dem Feind!

Darum geht es imho aber gar nicht. Wenn hohe Geschwindigkeitsdifferenzen fortlaufend gefährliche Situationen provozieren, dann ist es sinnvoll, diese zu vermeiden. Wenn der Verkehr bei einem Tempolimit von 120 km/h dann zwischen 100 und 140 fließt, entsehen wesentlich weniger solcher Situationen.
Daher muß ein Tempolimit her.

Natürlich haben die "Gerneschnellfahrer" dann das Gefühl, sie werden bestraft. Und ein zentraler Aspekt des gewöhnlichen deutschen Männlichkeitsverhaltens ("meiner ist schneller als Deiner!") würde auch wegfallen. :D

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