Rauchen: Aspekte einer Leidenschaft

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.

Rauchst du?

Ja, regelmässig
12
24%
Ja, ab und zu
8
16%
Nein, habe aufgehört
5
10%
Nein.
24
49%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 49

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ist das nicht komisch? Rauchen (was das Herzinfarktrisiko erhöht) ist den Priestern erlaubt, Sex (der das Herzinfarktrisiko senkt) nicht.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Wer raucht denn hier überhaupt?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

cathol01 hat geschrieben:Ist das nicht komisch? Rauchen (was das Herzinfarktrisiko erhöht) ...
Das Leben in einer Stadt mit Straßenbahn erhöht auch das Risiko von einer ebensolchen überfahren zu werden. :ja:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Oh! Nur "Spaßvögel" in der Gegend. :naja:

:N:

PS, Erich. Gegenfrage: Sind alle Priester/Gläubigen der Westkirche Heilige? Es geht doch um Leitbilder und Ideale. Überliefert ist in Rußland, daß einst Patriarch Nikon (17. Jh) ein paar römische Priester aus seiner Residenz warf, weil diese Pfeife rauchten (sie begleiteten einen Kardinal aus Rom zu irgendwelchen Verhandlungen). Aber ich kann Dich beruhigen: rauchende Priester kenne ich nicht, und ich kenne niemanden, der welche kennt. Man sagt, daß es in Serbien mitunter diese Sitte geben soll, die dann allerdings "Genußrauchen" sein dürfte (diesen Begriff kann ich gut nachvollziehen).

PPS: Ja cool, da ist dieser Thread endlich da, wohin ihn die "Jecken" geredet haben.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Ich habe einmal gehört, Rauchen tun oft Menschen, die andere Menschen auf Distanz halten wollen. Vielleicht haben da Priester seltener ein Problem damit, da ihr Amt ihnen schon eine gewisse Distanz schafft.

Dafür glaube ich, dass es bei Priestern öfter zu höherem Alkoholkonsum kommt, was eher der Distanzüberwindung dient.

Vielleicht täusche ich mich aber auch.
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Edith
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Beitrag von Edith »

Julia Wolf hat geschrieben:Ich habe einmal gehört, Rauchen tun oft Menschen, die andere Menschen auf Distanz halten wollen.
Das ist ja eine hochinteressante These. :/
Ist nicht das Gegenteil richtig? Ich sehe imm Gruppen von Rauchern auf Gängen in Seminarpausen herumstehen.
Das sind die, die sich am schnellsten gegenseitig kennenlernen. :D :ja:

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Die, die sich schnell kennenlernen, lernen sich nicht wirklich kennen und bewahren sich eine innere Distanz. Sie haben meiner Ansicht nach Angst vor wirklicher Nähe und suchen daher eine oberflächlich-äußerliche Nähe. Die Zigarette sichert auch eine gewisse äußere Distanz (und man kann so tun, als wäre man sich wirklich nahe, was man aber nicht ist).

Aber ich bin nicht sicher, dass es stimmt, hab ich nur mal vor langer Zeit so gehört, hat mir aber eingeleuchtet.

Im übrigen ist die Zigarette ein typisches Beispiel dafür, dass eine Droge oder ein Suchtmittel, das aus seiner kulturellen Heimat exportiert wird, nicht in seiner rituellen Bedeutung exportiert wird und dann schädlich werden kann.
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Julia Wolf hat geschrieben:Im übrigen ist die Zigarette ein typisches Beispiel dafür, dass eine Droge oder ein Suchtmittel, das aus seiner kulturellen Heimat exportiert wird, nicht in seiner rituellen Bedeutung exportiert wird und dann schädlich werden kann.
Gut, daß Du das erwähnst. Ich denke nämlich, daß gerade auch die ursprünglich rituelle Bedeutung des Rauchens ein Umstand ist, der dagegen spricht, es zu tun. "Des Teufels Weihrauch"...

Edith
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Beitrag von Edith »

Julia Wolf hat geschrieben:Die, die sich schnell kennenlernen, lernen sich nicht wirklich kennen und bewahren sich eine innere Distanz. Sie haben meiner Ansicht nach Angst vor wirklicher Nähe und suchen daher eine oberflächlich-äußerliche Nähe.
Boah..... das nenne ich ein Paradebeispiel von Pauschalverurteilung.

Was sagst Du denn dann erst zu Leuten, die sich in Internetforen herumtreiben? ;D

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Siehst Du alles, was in anderen Religionen vorkommt, auch vor der Begegnung mit dem Christentum, als des Teufels?
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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Edith hat geschrieben: Was sagst Du denn dann erst zu Leuten, die sich in Internetforen herumtreiben? ;D
Was mich betrifft, denke ich genau das.

Bin aber am lernen: von Büchern über Internet, wo schon ein Wechsel-Dialog möglich ist, zur konkreten, tiefer reichenden Begegnung.
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Edith
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Beitrag von Edith »

Julia Wolf hat geschrieben:Siehst Du alles, was in anderen Religionen vorkommt, auch vor der Begegnung mit dem Christentum, als des Teufels?
Wie kommst Du denn jetzt darauf?
"Des Teufels Weihrauch" bezog sich doch auf den "blauen Dunst". ??

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Ja, bei den Indianeren, als rituelles Rauchen.
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Edith
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Beitrag von Edith »

Julia Wolf hat geschrieben:
Edith hat geschrieben: Was sagst Du denn dann erst zu Leuten, die sich in Internetforen herumtreiben? ;D
Was mich betrifft, denke ich genau das.

Bin aber am lernen: von Büchern über Internet, wo schon ein Wechsel-Dialog möglich ist, zur konkreten, tiefer reichenden Begegnung.
Drum bin ich ja auch dafür, sich persönlich zu treffen (mindestens mal telefonieren ab und ann... etc), nicht nur virtuell - wie Du weißt. :)

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Julia Wolf hat geschrieben:Siehst Du alles, was in anderen Religionen vorkommt, auch vor der Begegnung mit dem Christentum, als des Teufels?
Nein, Julia, nicht alles und nichts pauschal. Ich habe, wenn ich mich recht entsinne, im Thread "Marienerscheinungen" schon geschrieben, woran ich mich halte, wenn ich andere Religionen etc. betrachte. Vielleicht noch eines: "Denn alle Götter der Völker sind Götzen, der HERR aber hat die Himmel gemacht. (Ps. 96,5). ;)
Edith hat geschrieben:Drum bin ich ja auch dafür, sich persönlich zu treffen (mindestens mal telefonieren ab und ann... etc), nicht nur virtuell - wie Du weißt.
Nu da - ruf doch mal an: 069-133 050 407 89.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Immer mehr Jugendliche in Deutschland greifen zur Zigarette: Eine Studie der Universitäten Ulm und Münster beweist, dass der Anteil von jungen Rauchern im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren in den vergangenen Jahren dramatisch angestiegen ist. In den Jahren 1994/95 griffen etwa 21 Prozent der Jugendlichen mindestens einmal im Monat zur Zigarette, fünf Jahre später waren es schon mehr als 28 Prozent.

Noch alarmierender ist der Anteil der Jugendlichen, die täglich rauchten: Der stieg im selben Zeitraum von zehn auf fast 14 Prozent. Dabei sind Mädchen besonders häufig unter den Rauchern.
Quelle: http://www.naturkost.de/meldungen/2003/030414gv1.html
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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

cathol01 hat geschrieben:
Dabei sind Mädchen besonders häufig unter den Rauchern.
Quelle: http://www.naturkost.de/meldungen/2003/030414gv1.html[/quote]

Ich habe mal gehört, und das erscheint mir auch plausibel, dass Mädchen zu rauchen beginnen, um weniger Hunger zu haben und damit weniger zuzunehmen.

Hier zeigt sich meiner Ansicht nach das Problem unserer Gesellschaft, dass sich viele nicht mehr selbst annehmen können, wie sie sind, auch bei den Kindern und Jugendlichen.
Wie denn auch, ohne religiösen Hintergrund? Nur dass die Kinder und Jugendlichen nichts mehr dazu können, sie wissen es nicht mehr anders. Oder selbst wenn sie es vom Sachwissen her anders wissen, so fehlt die gelebte Erfahrung im Umfeld, bei den Eltern.
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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

Nietenolaf hat geschrieben:

"Denn alle Götter der Völker sind Götzen, der HERR aber hat die Himmel gemacht.[/i] (Ps. 96,5). ;)
Mir fällt auf, dass es heißt:
"Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" "NEBEN mir"
Das könnte man vielleicht so interpretieren, dass Götter "unter mir" nicht schlimm sind.
Und tatsächlich gibt es in vielen Naturreligionen die Vorstellung von etwas, das über all den einzelnen Göttern steht, was der Urgrund oder wie man es nennen möchte, ist.
Ich sehe - zumindest in Religionen, die das Christentum (Judentum) noch nicht kannten - die Göttervielfalt einfach als Eigenschaftenvielfalt des einen Gottes, dargestellt eben in verschiedenen Gestalten. Wie viele Namen hat doch im Islam der Eine Gott! Diese verschiedenen Namen werden für mich in anderen Religionen durch verschiedene Gottheiten verbildlicht.
Ich kann darin noch nichts Schlimmes erkennen. Schlimm wird es erst, wenn ich einen dieser Teileigenschaften absolut setze, und nicht den Urgrund dahinter erkenne.
Aber das ist im Christentum auch möglich, z.B. wenn ich Gott nur als streng und strafend sehe, oder umgekehrt, wenn ich ihn nur als barmherzig und großzügig sehe. Oder auch, wenn ich eine einzige Form der Verehrung, des Gebetes usw. als die einzig wahre anerkenne. Dann wird diese Form zum Götzen, zum Instrument, zum magischen Mittel. Gott ist nicht mehr gefragt, welchen Weg er sich wählen will, den Menschen nahe zu kommen, der Weg ist von den Menschen festgelegt.
Überall, wo Gottes Geist auf bestimmte Erscheinungsweisen starr festgelegt wird, herrscht für mich ein falscher, beengender, instrumentalsierender Götzendienst.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Julia Wolf hat geschrieben:»Das könnte man vielleicht so interpretieren, dass Götter "unter mir" nicht schlimm sind.«
König David (Ps 109 [110]) hat geschrieben:»Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel deiner Füße!«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Julia Wolf hat geschrieben:Ich habe mal gehört, und das erscheint mir auch plausibel, dass Mädchen zu rauchen beginnen, um weniger Hunger zu haben und damit weniger zuzunehmen.
Das stimmt! Es gibt viele Gründe, wieso Jugendliche anfangen zu rauchen:
- Cool sein
- Neugier
- Etwas „Verbotenes“ tun
- Probleme
- Gruppenzwang (um zur Clique zu gehören)
- Beruhigung
- Aufmunterung
- um erwachsener zu erscheinen
- um selbstbewusster zu erscheinen
- Suche nach Genuss
- Ersatzbefriedigung
- Langeweile
- Verführung durch Werbung
- (Mädchen) um abzunehmen

Die Sache mit dem Abnehmen ist tatsächlich ernst zu nehmen. 60 Prozent der Mädchen sind mit ihrem Aussehen unzufrieden, weil sie sich dauernd mit Models vergleichen. Ich habe mit meiner 10. Klasse mal über das Thema Lifestyle geredet. Da entsteht in der Tat ein gewisser Druck, dem die Jugendlichen sich, oft ohne es zu merken, beugen.
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lancelot
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Beitrag von lancelot »

4 Schnipsel zum Thema, einfach so, ohne Schlußfolgerungen:

- Nietenolaf meinte ganz oben, daß aus einem rauchenden Theologenkopf nicht viel Reines kommen kann - nun, Hans Urs von Balthasar war Raucher.

- Chesterton hat sein ganzes Leben lang gegen alle Abstinenzler, Gesundheitsapostel und andere Einmischer das Recht auf eine gute Zigarre verteidigt - neben dem Recht auf ein Bier.

- Konservative Presbyterianer haben vor einigen Jahren in den U.S. of A. das Nicotine Theological Journal gegründet. Rauchen dient hier ebenfalls als Symbol der Verteidigung gegen Politische Korrektheiten aller Art. (Es gibt leider keine Web-Ausgabe davon, lediglich von Zeit zu Zeit Zitate davon in anderen Zeitschriften, bei First Things z.B.

- In meiner eigenen Pfarrgemeinde habe ich manchmal den Eindruck - frei nach Böll -, daß es schlimmer ist, im Pfarrheim zu rauchen als die Himmelfahrt Mariä zu leugnen.

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Julia Wolf
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Beitrag von Julia Wolf »

lancelot hat geschrieben: - In meiner eigenen Pfarrgemeinde habe ich manchmal den Eindruck - frei nach Böll -, daß es schlimmer ist, im Pfarrheim zu rauchen als die Himmelfahrt Mariä zu leugnen.
Also, mein Mann ist starker Raucher, ich seh das nicht so eng, wenn auch nicht unbedingt gerne. Zu enge Einstellungen sind mir schlimmer als Rauchgeruch - und Raucher, die ständig das Rauchen aufgeben, saugrantig sind, die Umgebung nerven - nur um bald wieder anzufangen, nerven.

Aber ich verstehe die Pfarrgemeinde schon: wenn jemand raucht, dann rieche ich das auch, wenn jemand die Himmelfahrt Mariäs leugnet, dann rieche ich nichts. :ja:
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Samurai
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Beitrag von Samurai »

Mir wurde der "Raucheffekt" so beschrieben, daß der Körper durch die Zigarette Giftstoffe aufnimmt und der Körper in die Verteidigung gezwungen wird. Wenn der Körper die Abwehr aufbaut soll das angenehme Gefühl für den Raucher entstehen.
Da ein Mensch zu beginn keine besondere Abwehr besitzt, soll die "erste" Zigarette angeblich immer schlecht schmecken. Erst nach ein paar Mal baut sich also die "Verteidigung" und das damit entstehende Gefühl auf.
Wenn diese Ansicht richtig ist, würde ich es als falsch empfinden zu rauchen, weil man sich sozusagen selber betrügt und schädigt.
Gelegentlich soll es Menschen gegeben haben, die ein Baby erst in Bedrängnis bringen, z.B. Mund und Nase zuhalten, danach aber liebevoll beruhigen
und aus diesem Sicherheit schenken sich ein positives Gefühl holen.
Ist jetzt ein großer Sprung von Zigarette zu Unmenschlichkeit, aber ich sehe eine Ähnlichkeit im Muster des Vortäuschens.
"Kann ich auch mein Lieblingsglas auf´s Bett fallen lassen und Hurra es ist noch heil rufen"
:mrgreen:

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cathol01
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Rauchen: Aspekte einer Leidenschaft

Beitrag von cathol01 »

Wieso rauchen wir? Sind wir wirklich davon abhängig? Oder meinen wir das nur?
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Erich_D
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Re: Abhängigkeit

Beitrag von Erich_D »

cathol01 hat geschrieben:Wieso rauchen wir? Sind wir wirklich davon abhängig? Oder meinen wir das nur?
Ich rauche nicht. Daher bin ich auch nicht davon abhängig. Wenn Du nur meinst, davon abhängig zu sein, dürfte das Aufhören für Dich keinerlei Problem sein: ändere Deine Meinung, und schon hast Du kein Verlangen nach Deinem Suchtmittel.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

Ralf

Beitrag von Ralf »

Es gibt eindeutig eine körperliche Abhängigkei von Nikotin, allerdings ist diese auch ohne pharmakolog. Hilfsmittel überwindbar (diverse Freunde bezeugen dies).
Ich rauche übrigens nicht, habe noch nie an einer Zigarette gezogen.

Stefan

Beitrag von Stefan »

Abhängigkeit per se muß nicht schlecht sein (von Nikotin natürlich schon).
Wer behauptet, völlig unabhängig zu sein, sagt m.E. nicht die Wahrheit. (Gibt es Unabhängigkeitssucht?)

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Ralf hat geschrieben: ... habe noch nie an einer Zigarette gezogen.
Echt?! Wow! Kein bisschen neugierig gewesen als Jugendlicher??? :shock:
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Nö, nicht wirklich. Neugier war eher bei Sachen da, die einen krassen Effekt hatten (wie Haschisch, aber auch nie probiert). Außerdem starb, als ich dort in der Familie Gastschüler war, gerade der Vater meiner US-Gastfamilie. Naja, er siechte so dahin. Kettenraucher, die Lunge war so geteert, dass der Tod nicht stolperte. Bronchialkrebs halt.

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Jeder Mensch ist abhängig: von Essen, Trinken und Schlaf.

Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin soll so gering sein, dass man sie bei Entzug gar nicht merkt.

Wer raucht denn übrigens von euch?
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Ralf

Beitrag von Ralf »

cathol01 hat geschrieben:Jeder Mensch ist abhängig: von Essen, Trinken und Schlaf.
Diese Gleichsetzung führt den Begriff der Abhängigkeit ad absurdum, denke ich.
Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin soll so gering sein, dass man sie bei Entzug gar nicht merkt.
Und dies läst vermuten, dass Du es noch nicht oft ernsthaft versucht hast.

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

cathol01 hat geschrieben:Jeder Mensch ist abhängig: von Essen, Trinken und Schlaf.

Die körperliche Abhängigkeit vom Nikotin soll so gering sein, dass man sie bei Entzug gar nicht merkt.

Wer raucht denn übrigens von euch?
Zur körperlichen Abhängigkeit - schalt mal Google unter dem Stichwort "Nikotinabhängigkeit" ein. Eine ziemliche Anzahl von Ärzten ist mit dieser Sucht beschäftigt, ebenso die Krankenkassen.
Ich hab vor vielen Jahren selbst mit dem Rauchen aufgehört, nachdem ich ca. 12 Jahre lang geraucht hatte (und nicht zu wenig am Tag) und zwar von einer Stunde zur nächsten. Man braucht mindestens sechs Wochen, bis überhaupt das Verlangen nach der Zigarette in den Hintergrund tritt. Ein Jahr lang dürfte es dauern, bis das ganze Gift wirklich aus dem Körper verschwunden ist.


Geronimo

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