Arabische "Revolution"

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Gamaliel
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Gamaliel »

Syrien: Eskalierender Bürgerkrieg löst Angst unter Armeniern aus

Daraus:
Der Konflikt in Syrien wird mehr und mehr zu einem Bürgerkrieg, und auch unter den syrischen Armeniern wächst die Angst.
[...]
Es gebe zwar keine offiziellen und öffentlichen Stellungnahmen aus dem armenischen Milieu, aber die meisten Armenier stünden auf Seiten Assads, weil sie das abschreckende Beispiel der Entwicklung im Irak vor Augen haben, wo seit dem US-amerikanischen Einmarsch fast die Hälfte der Christen flüchten musste.
Die armenische Zeitschrift zitierte auch den Priester Karekin Bedourian, der heute als Pfarrer in Massachusetts tätig ist und sein Heimatland Syrien an der Jahreswende besucht hat: "In der Vergangenheit konnten wir auch bei Nacht kreuz und quer durchs Land fahren - ohne jede Furcht. Jetzt war es nicht mehr möglich, ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen von Stadt zu Stadt zu reisen. Die Rebellen waren überall - und sie haben jene Leute bedrängt, die sich ihnen nicht anschließen und bei den Protesten nicht mitmachen wollten." Sein Eindruck sei, dass die Rebellen "die wahre Bedeutung von Freiheit und Patriotismus nicht verstehen" und Schachfiguren in den Händen ausländischer Regierungen darstellen.

Pilgerer
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Pilgerer »

Den Christen Syriens wie auch des Libanons fehlt die Einheit. Das macht es schwer, ihre Interessen gegenüber den Muslimen zu sammeln und zu artikulieren. Ansonsten wäre ein christlicher Staat in Arabien eine Möglichkeit, den Christen einen sicheren Zufluchtsort zu gewähren, so wie es Israel für die arabischen Juden war.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Nietenolaf
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

Pilgerer hat geschrieben:Den Christen Syriens wie auch des Libanons fehlt die Einheit.
Woraus schließt Du das? Hast Du schon einmal vom Patriarchat von Antiochia gehört? Dieses ist in Einheit mit der gesamten Orthodoxen Kirche weltweit. Hier ein Bild vom 12. November 2011, erkennst Du die Personen darauf?

Bild

Oder wen meinst Du mit "Christen"?
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Benedikt

Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Benedikt »

@Nassos
Im Libanon sind die Christen mehrheitlich katholisch (26% der Bev. lt. Wikipedia), meist maronitisch (21%). 8% sind orthodox, die auch wiederum in die Jakobiten und Melkiten zu unterteilen sind.

In Syrien stellen die Melkiten die Mehrheit, es folgen die Jakobiten, dann die Katholiken und die Armenier.

Von Einheit unter den Christen also keine Spur. Das unselige Engagement prot. "Missionare", die vor allem proselytisch tätig sind, mal außen vorgelassen.

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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es ging um politische Einheit.

(Im Libanon besteht allerdings tatsächlich das Problem, daß ein Teil
der Christen mit dem Hariri-Clan kollaboriert.)
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Pilgerer
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Pilgerer »

Nietenolaf hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:Den Christen Syriens wie auch des Libanons fehlt die Einheit.
Woraus schließt Du das? Hast Du schon einmal vom Patriarchat von Antiochia gehört? Dieses ist in Einheit mit der gesamten Orthodoxen Kirche weltweit. Hier ein Bild vom 12. November 2011, erkennst Du die Personen darauf?
Es fehlt, soweit ich sehe, das Bemühen um eine gemeinsame christliche politische Position. Stattdessen unterstützen die einen Assad, die anderen die Opposition. Im Libanon ist es ähnlich: manche Christen sind im Bündnis mit der Hisbollah, andere verbünden sich mit den Sunniten. So werden sie oftmals zu Spielbällen der mächtigeren islamischen Bewegungen. Anstatt für christliche Politik einzutreten, unterstützen die Christen in den arabischen Staaten meistens säkulare Parteien.
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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hinter der Fichte hat geschrieben:Festnahme französischer Militärs in Homs

Im syrischen Homs sind nach englischen, französischen und russischen Quellen 1.500 Personen, meist ausländische Kämpfer, durch die syrische Armee gefangengenommen worden, darunter auch zehn französische Offiziere und Soldaten. Wie syrische Medien berichten, befindet sich ein Oberst darunter. Die Franzosen wendeten sich nach der Gefangennahme an die Syrier und verlangten als Kriegsgefangene behandelt zu werden. Sie weigerten sich allerdings Angaben zu ihrer Identität, Dienstgraden und ihrer Zugehörigkeit zu machen. Sie sollen dem französischen Geheimdienst DSGE angehören.
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Peregrin
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Peregrin »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Hinter der Fichte hat geschrieben:Festnahme französischer Militärs in Homs
Die Franzosen wendeten sich nach der Gefangennahme an die Syrier und verlangten als Kriegsgefangene behandelt zu werden. Sie weigerten sich allerdings Angaben zu ihrer Identität, Dienstgraden und ihrer Zugehörigkeit zu machen. Sie sollen dem französischen Geheimdienst DSGE angehören.
Kriegsgefangene? Befindet sich denn Frankreich im Krieg mit Syrien? Die können froh sein, wenn sie nicht aufgehängt werden.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Man könnte schön sagen, daß diese Staaten – VStvA, VKvGuN, Frankreich –
sich im permanenten Kriege mit der ganzen zivilisierten Welt befinden. Aller-
dings ist nicht einzusehen, weshalb man gegen sie, die sie alles Kriegs- und
Friedensrecht der Völker aus Prinzip mit Füßen treten, die Normen jenes Völ-
kerrechts beachten und befolgen sollte. Oder wer pochte angesichts eines tol-
len Hundes auf Paragraphen des Tierschutzgesetzes?)
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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wladimir Wladimirowitsch Putin hat geschrieben:Ich denke nach wie vor, dass die Sicherheit aller Länder der Welt unteilbar und hypertrophe Gewaltanwendung unzulässig ist und dass die grundlegenden Völkerrechtsnormen von allen strikt befolgt werden sollten. Eine Vernachlässigung dieser Prinzipien führt zu einer Destabilisierung der internationalen Beziehungen.
Durch eben dieses Prisma betrachten wir einige Aspekte des Verhaltens der USA und der Nato, die der heutigen Entwicklungslogik widersprechen und sich auf Stereotype aus dem Blockdenken stützen. Alle verstehen, was ich damit meine: die Nato-Erweiterung, die die Errichtung von neuen Objekten der Militärinfrastruktur einschließt, und die von den USA inspirierten Pläne der Allianz zur Aufstellung der europäischen Raketenabwehr. Ich hätte dieses Thema nicht erwähnt, wenn solche Spielchen nicht unmittelbar an den russischen Grenzen geführt, wenn sie unsere Sicherheit und die Stabilität auf der Welt nicht gefährden würden.

Unsere Argumente sind allgemein bekannt, ich will sie auch nicht schon wieder durchkauen, aber leider sind unsere westlichen Partner dafür nicht aufnahmefähig und schieben sie von sich.

Uns bereitet es Sorgen, dass die Nato mit ihren jüngsten Aktivitäten unser gegenseitiges Vertrauen verletzt, obwohl sich die Umrisse unserer „neuen“ Beziehungen mit der Allianz noch nicht einmal endgültig geformt haben. Ein derartiges Vorgehen wirkt sich wie ein Querschläger auf die Erfüllung von globalen Aufgaben aus und hindert die Festigung einer positiven Agenda der internationalen Beziehungen, bremst ihre konstruktive Entwicklung.

Die zahlreichen bewaffneten Konflikte, die in jüngster Zeit ausgebrochen sind und die durch humanitäre Ziele gerechtfertigt werden, verletzt das seit Jahrhunderten heilige Prinzip der staatlichen Souveränität. In den internationalen Beziehungen entsteht ein neues Vakuum – ein moralisch-rechtliches.

Man sagt oft, die Menschenrechte hätten Vorrang gegenüber der staatlichen Souveränität. Das stimmt zweifelsohne – jegliche Verbrechen gegen die Menschlichkeit müssen von internationalen Gerichten geahndet werden. Wenn aber unter solchen Vorwänden die staatliche Souveränität einfach verletzt wird, wenn die Menschenrechte von äußeren Kräften selektiv beschützt werden, wenn bei der „Verteidigung der Menschenrechte“ die Rechte von vielen anderen Menschen verletzt werden, darunter das allerwichtigste und heilige Recht auf Leben, dann handelt es sich nicht um eine edle Sache, sondern um ganz einfache Demagogie.

Wichtig ist, dass die Uno und ihr Sicherheitsrat dem Diktat seitens einiger Länder und der Willkür in der Weltgemeinschaft effektiv entgegentreten können. Niemand darf sich UN-Vollmachten aneignen, besonders wenn es um die Gewaltanwendung gegenüber souveränen Staaten geht. Vor allem gilt das für die Nato, die für eine „Verteidigungsallianz“ untypische Funktionen ausüben will. All das ist mehr als ernsthaft. Wir wissen noch zu gut, wie Staaten, die Opfer der „humanitären“ Einsätze und des Exports der „Raketen- und Bomben-Demokratie“ geworden sind, vergebens zu Völkerrechtsnormen und trivialen menschlichen Anstand aufgerufen hatten.

Es sieht so aus, als würden die Nato-Länder und vor allem die USA eine eigenartige Vorstellung von Sicherheit haben, die sich von unserer grundsätzlich unterscheidet. Die Amerikaner sind von der Idee besessen, sich die absolute Unantastbarkeit zu sichern, was allerdings utopisch und unerfüllbar ist – sowohl aus technologischer als auch aus geopolitischer Sicht. Das ist der Kern des Problems.

Die absolute Unantastbarkeit eines Landes würde die absolute Verletzbarkeit aller anderen bedeuten. Eine solche Perspektive wäre inakzeptabel. Eine andere Sache ist, dass viele Länder aus allgemein bekannten Gründen darüber nicht direkt reden wollen. Russland wird aber immer das Kind offen beim Namen nennen. Ich betone erneut, dass die Verletzung des Prinzips der Einheit und Unteilbarkeit der Sicherheit - besonders trotz öfter deklarierter Treue zu diesem Prinzip - immer große Gefahren verursachen kann. Letztendlich wäre das auch für Staaten gefährlich, die solche Verletzungen aus verschiedenen Gründen initiieren.


„Arabischer Frühling“: Lehren und Schlüsse

Vor einem Jahr hat die Welt ein neues Phänomen kennengelernt: Den fast zeitgleichen Ausbruch von Protesten gegen die autoritären Regimes in vielen arabischen Ländern. Ursprünglich wurde der „Arabische Frühling“ mit der Hoffnung auf positive Wandlungen wahrgenommen. Die Sympathien der Russen gehörten den Kräften, die demokratische Reformen forderten.

Bald wurde aber klar, dass sich die Situation in vielen Ländern nach einem nicht gerade zivilisierten Szenario entwickelte. Statt der Festigung der Demokratie und der Verteidigung der Rechte der Minderheit kam es zu Machtstürzen, wobei die Dominanz der einen Kräfte durch eine noch aggressivere Dominanz der anderen abgelöst wurde.

Die Situation verschlimmerte sich wegen der Einmischung von äußeren Kräften in diese inneren Konflikte, zumal diese Einmischung mit Gewaltanwendung verbunden war. Es kam sogar dazu, dass mehrere Länder unter dem Vorwand der Humanität ihre Luftstreitkräfte eingesetzt und das libysche Regime gestürzt haben. Der Höhepunkt waren die widerlichen TV-Bilder der nicht einmal mittelalterlichen, sondern sogar archaisch wirkenden Tötung Muammar Gaddafis.

Es ist unzulässig, dass sich das „libysche Szenario“ nun auch in Syrien wiederholt. Die Weltgemeinschaft sollte sich vor allem um eine innere Aussöhnung in Syrien bemühen. Die Gewalt sollte möglichst schnell unterbunden werden, von wo auch immer sie kommen mag. In Syrien sollte endlich ein nationaler Dialog beginnen – ohne jegliche Vorbedingungen, ohne internationale Intervention und unter Berücksichtigung der Souveränität dieses Landes. Dadurch würden Voraussetzungen dafür entstehen, dass die von der syrischen Führung verkündeten Maßnahmen zur Demokratisierung tatsächlich in Erfüllung gehen. Das Wichtigste ist, einen großen Bürgerkrieg zu verhindern. Daran wird die russische Diplomatie immer arbeiten.

Wir haben aus den traurigen Erfahrungen der letzten Zeit gelernt und sind gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, die als Signal zu einer militärischen Einmischung in die innenpolitischen Prozesse Syriens gedeutet werden könnten. Das ist die prinzipielle Position Russlands, das neben China Anfang Februar eine doppelsinnige Resolution blockiert hat, die in Wahrheit Gewaltaktionen einer der Konfliktseiten stimulieren würde.

In diesem Zusammenhang und angesichts der fast schon hysterischen Reaktion auf das russisch-chinesische Veto im Weltsicherheitsrat warne ich unsere westlichen Kollegen abermals vor dem Versuch, zu dem bereits erprobten Schema zu greifen: Hat der UN-Sicherheitsrat dieser oder jener Aktion zugestimmt – dann ist das gut, wenn nicht, dann bilden wir eine Koalition der interessierten Staaten und schlagen zu.

Die Logik eines solchen Verhaltens ist unproduktiv und sehr gefährlich. Sie kann nur böse Folgen haben. Jedenfalls wird dadurch die Regelung der Situation innerhalb eines von einem Konflikt betroffenen Landes behindert. Noch schlimmer ist aber, dass dadurch das Gleichgewicht des internationalen Sicherheitssystems gestört und die Autorität und die zentrale Rolle der Uno verletzt werden. Nicht zu vergessen ist, dass das Vetorecht im UN-Sicherheitsrat keine Kapriole ist, sondern ein unentbehrlicher Teil der Weltordnung, die in der Uno-Charta festgeschrieben ist – auf Initiative der USA wohlgemerkt. Der Sinn des Vetorechts besteht darin, dass die Entscheidungen, gegen die ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrats auftritt, nicht begründet und wirksam sein können.

Ich rechne damit, dass die USA und andere Länder die traurigen Erfahrungen berücksichtigen und auf ein gewaltsames Szenario in Syrien ohne die Zustimmung des UN-Sicherheitsrats verzichten. Ich kann eigentlich nicht nachvollziehen, warum diese Länder so aggressiv vorgehen und nicht die Geduld haben, gemeinsam einen ausbalancierten und sicheren Ausweg zu finden, zumal ein solcher sich angesichts der erwähnten Syrien-Resolution bereits nahezu abgezeichnet hätte. Man müsste nur dasselbe von der bewaffneten Opposition verlangen wie von den Regierungskräften – darunter den Abzug der bewaffneten Verbände aus den Städten. Der Verzicht darauf war zynisch. Wenn wir die friedlichen Einwohner beschützen wollen (für Russland ist das das allerwichtigste Ziel), dann sollten alle Teilnehmer der bewaffneten Konfrontation zur Ordnung gerufen werden.

Und es gibt noch einen Aspekt: Es ist nun einmal so geschehen, dass die russischen Unternehmen in allen vom „arabischen Frühling“ betroffenen Ländern, wie auch früher im Irak, ihre vor Jahrzehnten errungenen Positionen und damit große Aufträge verlieren. Die dadurch entstandenen Lücken schließen Unternehmen aus den Ländern, die sich am Sturz der alten Regimes beteiligt haben.

Es entsteht manchmal der Eindruck, dass die tragischen Ereignisse nicht nur durch die Sorge um die Menschenrechte, sondern durch das Interesse gewisser Kräfte an einer Umverteilung der dortigen Märkte bedingt waren. Egal wie, aber wir können uns so etwas nicht gefallen lassen. Wir wollen mit den neuen Regierungen in den arabischen Ländern aktiv zusammenarbeiten, um unsere Wirtschaftspositionen baldmöglichst zurückzugewinnen.

Im Allgemeinen kann man aus den Ereignissen in der arabischen Welt einiges lernen. Sie zeigen nämlich, dass ein gewaltsames Aufdrängen der Demokratie überraschende Ergebnisse bringen kann. Es entstehen Kräfte, darunter religiöse Extremisten, die den Entwicklungskurs ihrer Länder, darunter ihre säkulare Staatsform, ändern wollen.

Russland pflegte immer gute Kontakte mit den Anhängern des Islam, deren Lebensansichten den Traditionen der russischen Muslime ähnlich sind. Wir sind bereit, diese Kontakte auch unter den neuen Bedingungen auszubauen. Wir sind an einer Intensivierung der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen mit allen arabischen Ländern interessiert, darunter auch mit jenen, die sich von den internen Erschütterungen erst noch erholen. Noch mehr als das: Ich sehe gute Voraussetzungen dafür, dass Russland seine führenden Positionen im Nahen Osten behält, wo wir immer viele Freunde hatten.

Was den arabisch-israelischen Konflikt angeht, so wurde immer noch kein „Wunderrezept“ zu seiner Regelung erfunden. Man darf jedoch nicht aufgeben. Angesichts unserer engen Kontakte mit der israelischen und auch der palästinensischen Führung wird die russische Diplomatie sowohl im bilateralen Format als auch im Rahmen des vermittelnden Nahost-Quartetts die Wiederaufnahme des Friedensprozesses anspornen und ihre Aktivitäten dabei mit der Arabischen Liga koordinieren.

Der „arabische Frühling“ hat außerdem deutlich gezeigt, dass die öffentliche Meinung der Weltgemeinschaft heutzutage durch die aktive Verwendung der neuesten Informations- und Kommunikationstechnologien geprägt wird. Das Internet, die sozialen Netzwerke, der Mobilfunk usw. haben sich neben dem Fernsehen als effizientes Instrument der Innen- und Außenpolitik etabliert. Das ist ein neuer Faktor, der berücksichtigt werden sollte; dazu gehört auch die Verringerung des Risikos seiner Verwendung durch Terroristen und Kriminelle, ohne die einzigartige Kommunikationsfreiheit im Internet einzuschränken.

Immer häufiger wird inzwischen der Begriff „Soft Power“ verwendet, der einen ganzen Komplex von Instrumenten und Methoden zur Erreichung von außenpolitischen Zielen bedeutet, allerdings ohne jeglichen Waffeneinsatz, sondern lediglich mithilfe von Informationstechnologien und anderen Hebeln der Einwirkung. Leider werden diese Methoden oft zur Förderung des Extremismus, Separatismus, Nationalismus und zur Manipulation der öffentlichen Meinung verwendet. Manchmal kommt es auch zu einer direkten Einmischung in die Innenpolitik von souveränen Staaten.

Man sollte einen klaren Unterschied zwischen der Redefreiheit und den normalen politischen Aktivitäten einerseits und der Verwendung von rechtswidrigen Instrumenten von „Soft Power“ machen. Die zivilisierte Arbeit von humanitären und wohltätigen Nichtregierungsorganisationen (NGO) ist immer willkommen, auch wenn sie Kritik an den Behörden üben. Aber die Aktivitäten von „Pseudo-NGO“ und anderen Strukturen, die unter Mitwirkung äußerer Kräfte die Situation in diesem oder jenem Land destabilisieren, sind inakzeptabel.

Die Rede ist von Fällen, wenn sich die NGOs nicht auf die Interessen und Ressourcen gewisser Sozialgruppen eines Landes stützen, sondern von äußeren Kräften finanziert und betreut werden. In der Welt gibt es viele „Einfluss-Agenten“ von Großstaaten, Bündnissen und Korporationen. Wenn sie offen agieren, ist das nur eine Form des zivilisierten Lobbyismus. Auch Russland hat Institutionen wie die Föderale Agentur für die Angelegenheiten der GUS und der im Ausland lebenden Landsleute (Rossotrudnitschestwo), die Stiftung „Russische Welt“ oder unsere führenden Universitäten, die nach begabten Studenten im Ausland suchen.

Russland nutzt aber nicht nationale NGOs anderer Länder aus und finanziert nicht diese NGOs sowie ausländische politische Organisationen zur Förderung seiner Interessen. Auch China, Indien und Brasilien tun so etwas nicht. Unseres Erachtens sollte die Innenpolitik und öffentliche Meinung in anderen Ländern ausschließlich offen beeinflusst werden. Dann werden die Teilnehmer dieser Kontakte maximal verantwortungsvoll handeln.


Neue Herausforderungen und Gefahren

Der Iran zieht zurzeit die Aufmerksamkeit der ganzen Welt auf sich. Russland ist selbstverständlich um die immer größer werdende Gefahr eines militärischen Schlags gegen dieses Land besorgt. Sollte es dazu kommen, dann würde das katastrophale Folgen haben, deren wahrer Umfang kaum vorstellbar wäre.

Ich bin überzeugt, dass das Problem ausschließlich auf friedlichem Wege gelöst werden sollte. Wir schlagen vor, das Recht des Iran auf die Entwicklung eines zivilen Atomprogramms, darunter auf die Urananreicherung, anzuerkennen. Dafür sollten seine Aktivitäten im Atombereich jedoch unter strenger und umfassender Kontrolle seitens der IAEA erfolgen. Wenn das funktioniert, dann sollten jegliche anti-iranische Sanktionen, darunter einseitige, aufgehoben werden. Der Westen neigt zuletzt allzu stark zur „Bestrafung“ einzelner Länder. Beim geringsten Anlass greift er zu seiner Sanktions- oder auch Militärkeule. Man sollte aber nicht vergessen, dass das 19. und sogar das 20. Jahrhundert schon lange vorbei sind.

Genauso ernsthaft ist die Situation um die nordkoreanische Atomfrage. Pjöngjang verletzt das Regime der Nonproliferation, spricht offen von seinen Ambitionen auf eigene Atomwaffen und hat mittlerweile zwei Atomtests durchgeführt. Nordkorea als Atomwaffenbesitzer wäre für uns inakzeptabel. Deshalb treten wir konsequent für den atomwaffenfreien Status der Korea-Halbinsel ein, verwenden dabei allerdings ausschließlich politische bzw. diplomatische Mittel und plädieren für die baldmöglichste Wiederaufnahme der entsprechenden Sechser-Verhandlungen.

Es sieht aber so aus, als würden nicht alle unseren Partner diese Position teilen. Meines Erachtens sollte man derzeit besonders vorsichtig vorgehen. Unzulässig wären jegliche Versuche, den neuen nordkoreanischen Machthaber unter Druck zu setzen, die ihn im Grunde zu unbedachten Gegenmaßnahmen provozieren würden.

Nicht zu übersehen ist, dass Russland und Nordkorea aneinander grenzen, und Nachbarn sucht man sich bekanntlich nicht aus. Wir werden unseren aktiven Dialog mit der Führung dieses Landes fortsetzen, unsere Kontakte im Sinne der guten Nachbarschaft pflegen und Pjöngjang zur Lösung seines Atomproblems überreden. Offensichtlich ist, dass wir es viel leichter hätten, wenn auf der Halbinsel gegenseitiges Vertrauen herrschen und der Dialog zwischen beiden Koreas weiter gehen würde.

Angesichts der Spannungen um der Atomprogramme Nordkoreas und des Irans komme ich manchmal auf den Gedanken, wie das Risiko der Atomwaffenverbreitung entsteht und wer dieses Risiko fördert. Ich habe den Eindruck, dass die zuletzt häufig gewordenen bewaffneten Einmischungen in die inneren Angelegenheiten einzelner Länder dieses oder jenes autoritären Regimes zum Atomwaffenbesitz provozieren könnten. Solche Herrscher könnten den Eindruck haben, dass sie sich nur mit einer Atombombe in Sicherheit wiegen und dass niemand es wagen würde, sie anzugreifen. Die Länder, die keine eigenen Atomwaffen haben, müssten sich aber auf „humanitäre“ Interventionen gefasst machen.

Egal ob uns das gefällt oder nicht, Tatsache ist, dass einige Länder wegen solcher Einmischungen von außerhalb auf solche Gedanken kommen. Deshalb entstehen immer neue „Schwellenländer“, die kurz vor der Entwicklung eigener Atomwaffen stehen. Unter solchen Bedingungen werden atomwaffenfreie Zonen, die in verschiedenen Teilen der Erde eingerichtet werden, immer wichtiger. Auf Russlands Initiative hat die Arbeit an der Bildung eines solchen Raums im Nahen Osten begonnen.

Wir sollten unser Bestes tun, dass niemand in die Versuchung kommt, eigene Massenvernichtungswaffen zu entwickeln. Zu diesem Zweck sollten aber auch die Bekämpfer der Waffenverbreitung sich umstellen, besonders jene von ihnen, die andere Länder unter Anwendung der Militärstärke bestrafen, ohne zu diplomatischen Mitteln zu greifen. So ist das beispielsweise im Irak passiert, dessen Probleme nach der nahezu zehnjährigen Okkupation nur noch größer wurden.

Wenn die Gründe für die Entwicklung von Atomwaffen endlich beseitigt werden, dann könnte das internationale Regime der Nonproliferation anhand der aktuellen Verträge wirklich universal und dingfest gemacht werden. Dank dieses Regimes könnten alle interessierten Länder vom „friedlichen Atom“ unter IAEA-Kontrolle maximal profitieren.

Für Russland wäre das sehr nützlich, weil wir auf dem internationalen Markt aktiv sind, neue Atomkraftwerke mit modernen und sicheren Technologien bauen und an der Entwicklung von multilateralen Urananreicherungszentren und Kernbrennstoffbanken teilnehmen.

Große Sorgen ruft die Zukunft Afghanistans hervor. Wir haben bekanntlich die Militäroperation zur internationalen Unterstützung dieses Landes befürwortet. Das internationale Militärkontingent unter der Schirmherrschaft der Nato hat seine Aufgaben jedoch nicht erfüllen können. Die aus Afghanistan stammende Terror- und Drogengefahr wird nicht geringer. Seitdem die Amerikaner ihren Abzug aus diesem Land im Jahr 2014 angekündigt haben, errichten sie dort und in den Nachbarländern Stützpunkte, deren Ziele und Vollmachten aber unklar sind. Unbekannt ist auch, wie lange sie dort bleiben sollen. Wir lassen uns so etwas selbstverständlich nicht gefallen.

Russlands Interessen in Afghanistan sind offensichtlich und eindeutig. Afghanistan ist nicht weit entfernt von Russland. Wir sind an einer stabilen und friedlichen Entwicklung dieses Landes interessiert. Am Wichtigsten ist, dass es nicht mehr das Ursprungsland der Drogengefahr sein wird. Der illegale Drogenhandel hat sich als eine der schlimmsten Gefahren etabliert, die den Genpool von ganzen Nationen vernichtet, eine günstige Basis für Korruption und Kriminalität bildet und die Destabilisierung der Situation unmittelbar in Afghanistan zur Folge hat. Nicht zu übersehen ist, dass die Drogenproduktion in Afghanistan nicht geringer wird, sondern im vergangenen Jahr sogar um fast 40 Prozent gewachsen ist. Russland ist mit einem Angriff des Heroins konfrontiert, das für die Gesundheit unserer Bürger sehr schädlich ist.

Wenn man den Umfang der afghanischen Drogengefahr bedenkt, kann man sie nur gemeinsam unter der Führung der UNO und der regionalen Organisationen wie OVKS, SOZ und GUS beseitigen. Wir sind bereit, die Operation zur Unterstützung des afghanischen Volkes maximal aktiv zu fördern – allerdings unter der Bedingung, dass das internationale Kontingent in Afghanistan intensiver vorgeht und Rücksicht auf unsere Interessen nimmt, indem es sich mit der physischen Vernichtung von Drogenanbauflächen und illegalen Drogenlaboren befasst.

Neben der Intensivierung der Anti-Drogen-Maßnahmen in Afghanistan sollten auch die Beförderung der Opiate auf die Außenmärkte, die Finanzierung des Drogenhandels und die Zulieferung von chemischen Stoffen für die Heroinproduktion zuverlässig blockiert werden. Das Ziel ist, ein umfassendes System der Anti-Drogen-Sicherheit in der Region zu errichten. Russland wird sein Bestes tun, um die Bemühungen der Weltgemeinschaft zu bündeln, damit im Kampf gegen die globale Drogengefahr endlich die Wende kommt.

Es ist schwer zu sagen, wie sich die Situation in Afghanistan weiter entwickelt. Die bisherigen Erfahrungen zeugen davon, dass die militärische Präsenz anderer Länder das Land nie zur Ruhe brachte. Nur die Afghanen selbst können ihre Probleme lösen. Russlands Rolle sehe ich darin, dem afghanischen Volk unter Mitwirkung der Nachbarländer bei der Entwicklung einer stabilen Wirtschaft zu helfen, die Widerstandsfähigkeit der afghanischen Streitkräfte im Kampf gegen den Terrorismus und Drogenhandel zu fördern. Wir haben nichts dagegen, dass am nationalen Aussöhnungsprozess auch die Mitglieder der bewaffneten Opposition, darunter die Taliban, teilnehmen – allerdings unter der Bedingung, dass sie auf die Gewaltanwendung verzichten, das Grundgesetz des Landes akzeptieren, ihre Kontakte mit der Al Qaida und anderen terroristischen Gruppierungen einstellen. Im Prinzip glaube ich, dass die Bildung eines friedlichen, stabilen, unabhängigen und neutralen afghanischen Staats durchaus erreichbar ist.

Die vor Jahren und Jahrzehnten eingefrorene Instabilität schafft eine günstige Umgebung für den internationalen Terrorismus. Alle räumen ein, dass er eine der gefährlichsten Herausforderungen an die Weltgemeinschaft darstellt. Nicht zu übersehen ist, dass die Krisenzonen, wo die terroristische Gefahr entsteht, in der Nähe der russischen Grenzen liegen – viel näher als von unseren europäischen und amerikanischen Partnern.

In der UNO wurde eine globale Anti-Terror-Strategie vereinbart, doch es entsteht der Eindruck, dass der Kampf gegen dieses Übel nicht nach einem universalen Plan und nicht konsequent erfolgt, sondern nur als Reaktion auf die schlimmsten barbarischen Auswüchse des Terrors. Die zivilisierte Welt sollte nicht auf große Tragödien wie die Anschläge in New York im September 2001 oder auf ein neues Beslan (Massengeiselnahme im September 2004) warten, um sich erst dann zusammenzureißen und entschlossen zu handeln.

Ich will die bisherigen Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terrorismus nicht negieren. Erfolge gab es natürlich auch. So wurde die Kooperation zwischen den Geheimdiensten und Rechtsschutzorganen verschiedener Länder in den letzten Jahren viel aktiver. Offensichtlich ist aber auch, dass die Anti-Terror-Kooperation noch viele Reserven hat. Ich muss auch feststellen, dass es in der Welt immer noch „Doppelstandards“ gibt, so dass Terroristen in verschiedenen Ländern unterschiedlich wahrgenommen werden – als „schlimme“ und „nicht besonders schlimme“. Letztere werden von manchen Kräften in ihrem politischen Spiel eingesetzt, darunter bei der Destabilisierung von unliebsam gewordenen politischen Regimes.

Bei der Vorbeugung des Terrorismus sollten alle Gesellschaftsinstitutionen wie Massenmedien, religiöse Vereinigungen, Nichtregierungsorganisationen, das Bildungs- und Forschungswesen und die Unternehmenskreise zum Einsatz kommen. Erforderlich ist ein Dialog zwischen verschiedenen Konfessionen oder sogar zwischen verschiedenen Zivilisationen, wenn wir die Sache noch umfassender betrachten. Russland ist ein multikonfessioneller Staat, wir hatten nie religiöse Kriege. Wir könnten unseren Beitrag zur internationalen Diskussion zu diesem Thema leisten.
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

Um einmal auf den Beitrag zurückzukommen, den ich hier vor fast einem Jahr brachte ("In Libyen achtet man die Christen") - vor einer Woche gab es in Benghazi folgende Szene:

http://www.youtube.com/v/lubTLu_AnFA

Interessant war, dass ich das Zeugnis von Erzpr. Sacharja damals auch ins "Orthodoxe Forum" gestellt hatte - wo ich mich sonst eigentlich nicht hintraue. Da kamen sofort die Anfeindungen, auch von einem Kleriker, dass das nicht sein könne, denn in Libyen herrsche ja der "militante Islam", wovon allein schon die grüne Flagge zeuge. Nun, heute sind wir dann, dank der NATO-Bomben, endlich soweit.
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Befrieden, zivilisieren, hinauf zum Edelmenschen: die Mission der Nato in Libyen und weltweit

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Endlich zivilisatorische Forschritten in Libyen:

http://www.youtube.com/v/yuCJcaQRIuA?version=3&hl=de_DE
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Peregrin »

Ja, Obama kann stolz auf sich sein.
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Torsten
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Torsten »

Unvollständiges Bild: Berichterstattung aus Syrien

Auch die Tagesthemen senden Bilder von Abu Salah: "Helft uns, schreit dieser Mann, die Verletzten zu behandeln und die zu retten, die überlebt haben. Hier überall in Baba Amr bombt das Regime Assad." (ARD, tagesthemen 22.02.2012).

Thomas Hinrich: "Khaled Abu Saleh ist mir persönlich nicht bekannt. Ich kann ihnen nur sagen, wie wir mit dem Bildmaterial umgehen. Wenn es eine Quelle gibt, nur eine Videoquelle über ein bestimmtes Ereignis, taucht es in der Regel nicht auf."

Nach einer Prüfung kommt die Redaktion nun zu der Einschätzung, dass man den Ausschnitt besser nicht genommen hätte.
Da ist keiner, der in die Redaktion der Tagesschau/Tagesthemen hereinplatzt und sagt: So und so müsst ihr über diesen Konflikt berichten, wenn ihr weiterhin finanzieller Nutznießer des Grundversorgungsauftrages sein wollt. Da herrscht vielleicht nicht einmal Sympathie für die Politik des Westens, um diese Art der Berichtverfälschung zu erklären. Und bloße Unfähigkeit mag ich schon gleich gar nicht unterstellen. Was ist es dann?

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Bernado
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Bernado »

Torsten hat geschrieben:Da ist keiner, der in die Redaktion der Tagesschau/Tagesthemen hereinplatzt und sagt: So und so müsst ihr über diesen Konflikt berichten, wenn ihr weiterhin finanzieller Nutznießer des Grundversorgungsauftrages sein wollt. Da herrscht vielleicht nicht einmal Sympathie für die Politik des Westens, um diese Art der Berichtverfälschung zu erklären. Und bloße Unfähigkeit mag ich schon gleich gar nicht unterstellen. Was ist es dann?
Herdentrieb?
Ich habe den Eindruck, die enorme Beschleunigung der Produktion und Verbreitung von Nachrichten veranlasst die Nachrichtenredakteuer, nur noch das wahrzunehmen, worüber gerade alle ein großes Geschrei machen - und dann auch inhaltlich im Strom des Geschreis mitzuschwimmen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Torsten
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Torsten »

Bernado hat geschrieben:Herdentrieb?
Und der Hirte trägt eine Mistgabel.

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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Es gibt da schon sehr klare Anweisungen in den Redaktionen.
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Nietenolaf
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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Robert Ketelhohn
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:Kleine Analyse zu möglichen Hintergründen der Rolle des Katar im "arabischen Frühling":

1. Die große Verarschung - Griff nach Russlands Nasen
2. CH4 für Millionen
3. Der Katar als Filiale transnationaler Konzerne
4. Gaskrieg
5. Ausblick: Dark Future
Diese Analyse sollte unbedingt den russischen Behörden bekannt gemacht werden.
In Deutschland allen, die nicht zur Merkelschen Hochverräter-Clicque gehören.
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Nietenolaf
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Diese Analyse sollte unbedingt den russischen Behörden bekannt gemacht werden.
In Deutschland allen, die nicht zur Merkelschen Hochverräter-Clicque gehören.
Ich habe gerade die Faxnummer verlegt... aber man hofft ja, dass zumindest die "Behörden" nicht gleichzeitig blöd und dabei nicht pro-amerikanisch sind. Aber es gibt auch eine neue Nachricht analog zu der vom Mordanschlag auf den Emir von Katar im September vorigen Jahres:
The News Tribe hat geschrieben:‘Attempted military coup against Qatari regime fails’
Doha: A military coup was staged against the regime of US-backed Qatari King Sheikh Hamad bin Khalifa al-Thani with no success, a Saudi TV channel reports.
According to Al Arabiya TV, a number of high-ranking military officers rose against the Qatari Emir, triggering fierce clashes between some 30 military officers and US-backed royal guards outside the Emir’s palace, the report said on Tuesday. (...)
Eine kleine Evaluation: "In Doha nichts Neues?"[/color]
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Nietenolaf
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

Nachtrag: Sieh an, sieh an. Es gibt ein paar Informationen darüber, dass das Außenminister-Treffen der AL mit Annan in Doha stattgefunden hat, aber (noch) keine direkten Bilder davon, auch nicht bei Aljazeera (die Konferenzbilder dort sind schätzungsweise aus Paris oder Stambul). Reuters scheint etwas ausführlicher, aber ob Annan nun etwas gesagt hat oder nicht, kommt dabei nicht heraus, stattdessen wird der TNK-Mogul Scheich Hamad Al-Thani, nebenbei Außen- und Premierminister des Katar, mit seiner Kriegstreiberei gefeatured.

Eine Meldung über den (gescheiterten) Staatsstreich im Katar gibt es nur in ganz wenigen "feindlichen" Quellen wie PressTV und FarsNews sowie in "alternativen" Medien.
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Nietenolaf »

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Torsten
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Torsten »

http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 12842.html

"Die Außenmauer des Gebäudes wird durch die gewaltige Detonation stark zerstört. Nach Berichten von Augenzeugen halten sich die Zerstörungen im Inneren in Grenzen.
Das nennt man streuen von Verdachtsmomenten. Weil nicht sein kann was nicht sein darf. Dass die sogenannte syrische Opposition ein vom Ausland gesteuerter und finanzierter Haufen skrupelloser Terroristen ist, die ihre PR-Abteilung in einer "in London ansässigen Menschenrechtsorganisation" hat. Wann waren Geheimdienste je Menschenrechtsorganisationen?

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Ewald Mrnka
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Ewald Mrnka »

Torsten hat geschrieben:
http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 12842.html

"Die Außenmauer des Gebäudes wird durch die gewaltige Detonation stark zerstört. Nach Berichten von Augenzeugen halten sich die Zerstörungen im Inneren in Grenzen.
Das nennt man streuen von Verdachtsmomenten. Weil nicht sein kann was nicht sein darf. Dass die sogenannte syrische Opposition ein vom Ausland gesteuerter und finanzierter Haufen skrupelloser Terroristen ist, die ihre PR-Abteilung in einer "in London ansässigen Menschenrechtsorganisation" hat. Wann waren Geheimdienste je Menschenrechtsorganisationen?
Man kann getrost davon ausgehen, daß die "Syrische Opposition" nichts weiter als eine skrupellose mörderische Bande ist.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

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Torsten
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Re: Arabische "Revolution"

Beitrag von Torsten »

Wann ließ sich bei "Menschenrechtsorganisationen" nie eine Verbindung zu Geheimdiensten ziehen? Liebe Geheimdienstler: Wann habt ihr je den Menschen gedient? Fangt endlich mal an, richtig zu arbeiten - zu dienen! :D

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