Sodom und Co. II

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Samson83
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Samson83 »

cantus planus hat geschrieben:Nein. Sie ist durch und durch schädlich, weil jede weitere Aufwertung anderer "Lebensentwürfe" nicht nur die Familie schädigt, sondern das ganze Gesellschaftssystem, den Staat.
Ja.
Dass einige verirrte kirchliche Würdenträger bei diesem erbärmlichen Possenspiel wieder einmal meinen, mit leichter Verspätung hinterherfallen zu müssen, um vor dem Zeitgeist bestehen zu können, ist ebenso schädlich.
Ja.
Wir dürfen nicht zulassen, dass Sozialisten, Freimaurer und -denker, die CDU und anderes linkes Geschmeiss den Familienbegriff so wahllos umdeuten können, wie sie es mit anderen Begriffen zum Schaden aller bereits getan haben.
Die CDU als "linkes Geschmeiß" zu bezeichnen, ist schon cool :klatsch:
"Und der Vorhang im Tempel zerriß nicht in zwei Stücke von obenan bis untenaus, und die Erde erbebete nicht, und die Felsen zerrissen nicht, und die Gräber taten sich nicht auf, und dies ist die traurigste Geschichte der Welt." Michael Klonovsky

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cantus planus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von cantus planus »

Samson83 hat geschrieben:
Wir dürfen nicht zulassen, dass Sozialisten, Freimaurer und -denker, die CDU und anderes linkes Geschmeiss den Familienbegriff so wahllos umdeuten können, wie sie es mit anderen Begriffen zum Schaden aller bereits getan haben.
Die CDU als "linkes Geschmeiß" zu bezeichnen, ist schon cool :klatsch:
Die CDU unter Merkel und anderen Genossen ist Sozialismus in Reinform. Gott sei Dank haben sie noch nicht alles umsetzen können, was ihnen vorschwebt. Und Gott sei's geklagt: zu wenige in diesem Lande merken, was überhaupt los ist.

Um nicht alle über einen Kamm zu scheren: an der Basis gibt es viele CDUler, die vor physischen Qualen ob des Zustands ihrer Partei kaum mehr aufrecht stehen können. Mögen sie Mittel und Wege finden, diesen Zustand wenigstens zu lindern, wenn sie ihn schon nicht beenden können.
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Samson83
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Samson83 »

cantus planus hat geschrieben:
Samson83 hat geschrieben:
Wir dürfen nicht zulassen, dass Sozialisten, Freimaurer und -denker, die CDU und anderes linkes Geschmeiss den Familienbegriff so wahllos umdeuten können, wie sie es mit anderen Begriffen zum Schaden aller bereits getan haben.
Die CDU als "linkes Geschmeiß" zu bezeichnen, ist schon cool :klatsch:
Die CDU unter Merkel und anderen Genossen ist Sozialismus in Reinform. Gott sei Dank haben sie noch nicht alles umsetzen können, was ihnen vorschwebt. Und Gott sei's geklagt: zu wenige in diesem Lande merken, was überhaupt los ist.

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Gallus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Gallus »

Dieter hat geschrieben: Die sog. "Homo-Ehe" nein, aber Förderung von auf Dauer angelegten gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften durch rechtliche Absicherung.

Jaschke steht damit in einer Reihe mit Zollitsch, Schönborn, Woelki und Laun.

Diese Position ist die einzig vernünftige.
Was sollte daran vernünftig sein?

Die Kirche hat keinen Grund, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften zu fördern oder nur gutzuheißen. Weder die Tradition noch die Schriften geben das her.

Wenn wir die Angelegenheit dagegen rein politisch betrachten, so ist das wesentliche Argument für die Förderung (steuerlich usw.) der Ehe die Tatsache, daß die Ehe üblicherweise auf Nachwuchs ausgelegt ist. Das wiederum ist bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften nun einmal nicht der Fall. Also gibt es keinen Grund zur Förderung.

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cantus planus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von cantus planus »

Noch haben nicht alle den Verstand verloren: http://www.abendblatt.de/hamburg/articl ... hwule.html
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Dieter
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Dieter »

Wie sollte man -realistisch betrachtet- denn mit Homosexuellen im Jahre 2012 umgehen?

- Soll man sie wieder -wie die Germanen- im Moor versenken?

- Soll man sie -wie die Inquisition im Mittelalter- auf dem Scheiterhaufen verbrennen?

- Soll man sie -wie die Nazis- in ein KZ sperren?

- Soll man sie -wie unter Adenauer- in Gefängnisse sperren?

- Soll man sie -wie im Islam- an Baukränen baumeln lassen?

Was wäre realistisch?

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lifestylekatholik
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Dieter hat geschrieben:Wie sollte man -realistisch betrachtet- denn mit Homosexuellen im Jahre 2012 umgehen?

- Soll man sie wieder -wie die Germanen- im Moor versenken?

- Soll man sie -wie die Inquisition im Mittelalter- auf dem Scheiterhaufen verbrennen?

- Soll man sie -wie die Nazis- in ein KZ sperren?

- Soll man sie -wie unter Adenauer- in Gefängnisse sperren?

- Soll man sie -wie im Islam- an Baukränen baumeln lassen?

Was wäre realistisch?
1. Von deinen Beispielen stimmt nicht eines.

2. Mit Homosexuellen soll man gar nichts machen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Thomas_de_Austria
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Die Germanen haben Schwule im Moor versenkt?! :freude: :kugel: :freude:

Genial. :D

civilisation
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von civilisation »

Wenn ich im "Domradio.de"-Interview Jaschkes Aussagen lese:
Ehe muss etwas ganz Eigenes bleiben. Ehe ist die Gemeinschaft von Mann und Frau und Sexualität in ihrer eigentlichen Form braucht eben auch das Miteinander von männlicher und weiblicher Geschlechtlichkeit und die Kinder müssen dazu gehören. Aber wir müssen homosexuellen Paaren gerecht werden. Ich bin dafür, dass hier gut überlegt und diskutiert wird, wie das aussehen kann, aber im Detail kenne ich mich hier nicht aus, das kann ich nicht beurteilen.
dann stellt sich mir unwillkürlich die Frage:

"Sexualität in ihrer eigentlichen Form" = Ordentliche Form des Geschlechtsverkehrs
"müssen homosexuellen Paaren gerecht werden" = Außerordentliche Form des GV?

:erschrocken:

Eine typische Aussage, die in den Kontext der Lehmann-Zollitsch-(und nun auch)Woelki-Kirche passt.

HeGe
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von HeGe »

lifestylekatholik hat geschrieben:1. Von deinen Beispielen stimmt nicht eines.

2. Mit Homosexuellen soll man gar nichts machen.
Erschüttere doch nicht einfach seine Glaubensgrundlage mit deinen blöden Fakten! Ignoranz ist immerhin oberstes Prinzip einer "aufgeklärten" Demokratie.
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cantus planus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von cantus planus »

Dieter hat geschrieben:Wie sollte man -realistisch betrachtet- denn mit Homosexuellen im Jahre 2012 umgehen?
Mit Freundlichkeit und Nachsicht der Person begegnen, aber klar in der Sache bleiben.
Dieter hat geschrieben:Was wäre realistisch?
Wenn du gehst, indem du immer den zweiten Schritt setzt und den ersten auslässt, siehst du komisch aus. Die Frage der tatsächlichen Bestrafung, des Strafmaßes, ist zunächst einmal vollkommen sekundär. Es geht hier zunächst einmal darum, dass etwas Negatives überhaupt als solches festgestellt wird. Die Regierung Adenauer erklärte ihr Festhalten am Paragraphen 175 im Jahre 1962 wie folgt:
Vor allem stände auch für die Homosexuellen nichts im Wege, ihre nähere Umgebung durch Zusammenleben in eheähnlichen Verhältnissen zu belästigen. […] Ausgeprägter als in anderen Bereichen hat die Rechtsordnung gegenüber der männlichen Homosexualität die Aufgabe, durch die sittenbildende Kraft des Strafgesetzes einen Damm gegen die Ausbreitung eines lasterhaften Treibens zu errichten, das, wenn es um sich griffe, eine schwere Gefahr für eine gesunde und natürliche Lebensordnung im Volke bedeuten würde.
Ferner:
Die von interessierten Kreisen in den letzten Jahrzehnten wiederholt aufgestellte Behauptung, dass es sich bei dem gleichgeschlechtlichen Verkehr um einen natürlichen und deshalb nicht anstößigen Trieb handele, kann nur als Zweckbehauptung zurückgewiesen werden. […] Wo die gleichgeschlechtliche Unzucht um sich gegriffen und großen Umfang angenommen hat, war die Entartung des Volkes und der Verfall seiner sittlichen Kraft die Folge.
Diese Argumentation ist objektiv nicht zu beanstanden. Schon damals allerdings wurden nur noch wenige Fälle tatsächlich verfolgt und abgeurteilt. Wir sehen aber an diesen für manchen Gutmenschen unserer Tage ungeheuerlichen Formulierungen (die in einigen europäischen Ländern übrigens bereits strafbar wären!), dass die Befürchtungen eines Dammbruchs nach der Streichung des §175 mehr als gerechtfertigt waren.
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Gallus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Gallus »

Dieter hat geschrieben:Was wäre realistisch?
Im Katechismus habe ich keine Stelle gefunden, die sagt, daß die Verfolgung von Sündern im Sinne kirchlicher Lehre wäre. Das wäre ja auch unangenehm für uns alle.

Kannst Du eigentlich nur in den Alternativen "Verfolgung" und "Normalisierung und Förderung" denken?

Christian
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Christian »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Die Germanen haben Schwule im Moor versenkt?! :freude: :kugel: :freude:

Genial. :D
Behauptet nur Tacitus. Wenn Homosexuelle im Moor versenkt wurden, dann "nur " der passive Homosexuelle, da dieser als weibisch/schwach galt. Ein striktes Verbot dieser Unzucht kam erst durch die christliche Mission.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
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lifestylekatholik
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Christian hat geschrieben:
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Die Germanen haben Schwule im Moor versenkt?! :freude: :kugel: :freude:

Genial. :D
Behauptet nur Tacitus.
Nein, tut er nicht. Bitte doch genau lesen.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Gallus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Gallus »

cantus planus hat geschrieben:Diese Argumentation ist objektiv nicht zu beanstanden. Schon damals allerdings wurden nur noch wenige Fälle tatsächlich verfolgt und abgeurteilt. Wir sehen aber an diesen für manchen Gutmenschen unserer Tage ungeheuerlichen Formulierungen (die in einigen europäischen Ländern übrigens bereits strafbar wären!), dass die Befürchtungen eines Dammbruchs nach der Streichung des §175 mehr als gerechtfertigt waren.
Die Streichung des Paragraphen finde ich in Ordnung. Es ist gut, wenn der Staat sich in diesem Punkt nicht als Sittenwächter aufspielt und eine strafrechtliche Verfolgung androht. Aber er soll auf der anderen Seite eben auch keine Rolle als aktiver Förderer oder propagandistischer Unterstützer spielen.

Was ich allerdings erwarte, ist daß die Kirche auf dem Marktplatz der öffentlichen Meinung ganz klar ihre Lehre vertritt und den Leuten hilft, ihr Gewissen zu schulen. Und da versagen einige Würdenträger leider gerade vollkommen, leider auch Kardinal Woelki mit seinem Kirchentagsauftritt.

Thomas_de_Austria
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Thomas_de_Austria »

Das steht bei Tacitus
Tacitus, [i]Germania[/i], Cap. XII hat geschrieben:Distinctio poenarum ex delicto. Proditores et transfugas arboribus suspendunt, ignavos et imbelles et corpore infames caeno ac palude iniecta insuper crate mergunt.
---

Ein echter kleiner Ausflug in die Historie. Das kam tatsächlich vor, dafür, aber es war auch nicht die Kirche:
Constitutio Criminals Theresiana Artikel 74, § 1 hat geschrieben:
Das abscheuliche Laster der Unkeuschheit wider die Natur, oder sodomitische Sünd wird verübt erstlich: wenn von einem Menschen mit einem Viehe, oder toden Körpern; andertens: wenn zwischen Personen einerley Geschlechts, als Mann mit Mann, Weib mit Weib, oder auch Weib mit Mann wider die Ordnung der Natur Unzucht getrieben wird; wozu drittens: gewissermassen auch die von Jemanden allein begehenden widernatürlichen Unkeuschheiten zu rechnen sind.
Zur Strafe:
Constitutio Criminals Theresiana Artikel 74, § 6 hat geschrieben:
Erstlich: Ein dergleichen Uebelthäter, so sich mit ein- oder mehreren unvernünftigen Viehe vergriffen, und die That vollbracht, samt dem Viehe, so es anderst noch vorhanden, durch das lebendige Feuer von der Erde vertilget werden. […]
Andertens: Ein Knabenschänder, oder aber da sonst ein Mensch mit dem andern sodomitische Sünd getrieben hätte, der solle anfangs enthauptet, und nachfolgendes dessen Körper samt dem Kopf verbrennet; und endlich
Drittens: All-übrige widernatürliche Unkeuschheiten willkührlich nach Gestalt der Umständen schärffer, oder gelinder gestraffet werden.
Hier wird das aber niemand für irgendwen fordern.

Christian
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Christian »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Die Germanen haben Schwule im Moor versenkt?! :freude: :kugel: :freude:

Genial. :D
Behauptet nur Tacitus.
Nein, tut er nicht. Bitte doch genau lesen.
Stimmt, tut er tatsächlich nicht. Ich hatte es anders in Erinnerung.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
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cantus planus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von cantus planus »

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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Gallus hat geschrieben:Die Streichung des Paragraphen finde ich in Ordnung. …

Was ich allerdings erwarte, ist daß die Kirche auf dem Marktplatz der öffentlichen Meinung ganz klar ihre Lehre vertritt und den Leuten hilft, ihr Gewissen zu schulen.
Äh, du befürwortest auf der einen Seite, dass der Staat explizit Unzucht aus dem Strafrecht streicht und damit quasi für unbedenklich erklärt, auf der anderen Seite soll dann aber die Kirche die Leute, nachdem ihnen die Leitplanken durch das Strafrecht genommen sind, allein zur Einsicht bringen? Pardon, aber das erscheint mir ziemlich widersprüchlich und – genau genommen – unmenschlich.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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lifestylekatholik
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ein echter kleiner Ausflug in die Historie. Das kam tatsächlich vor
Nein, das stimmt nicht. Warum kann hier keiner lesen? :achselzuck:

Ah, in Roberts Artikel, den Cantus verlinkt hat, steht’s doch:
Robert hat geschrieben:Die Idee endlich, es hätten sich nicht wieviele Sodomiten auch immer von wem auch immer wie auch immer hinrichten lassen, wenn ihnen die Korrektur ihrer verkehrten „Orientierung“ möglich gewesen wäre, ist völlig unsinnig. Bestraft wird man (und wurde damals erst recht) für die begangene Tat, nicht für eine „Orientierung“.
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Thomas_de_Austria
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Thomas_de_Austria »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ein echter kleiner Ausflug in die Historie. Das kam tatsächlich vor
Nein, das stimmt nicht. Warum kann hier keiner lesen? :achselzuck:

Ah, in Roberts Artikel, den Cantus verlinkt hat, steht’s doch:
Robert hat geschrieben:Die Idee endlich, es hätten sich nicht wieviele Sodomiten auch immer von wem auch immer wie auch immer hinrichten lassen, wenn ihnen die Korrektur ihrer verkehrten „Orientierung“ möglich gewesen wäre, ist völlig unsinnig. Bestraft wird man (und wurde damals erst recht) für die begangene Tat, nicht für eine „Orientierung“.
Ich sage ja nichts anderes. Dort steht überhaupt nichts von irgendeiner Orientierung. Natürlich war das der Fall, wenn jemand die genannten Handlungen begangen hatte, dann kam das vor, wenn man ihn dabei erwischte, alles andere wäre ja völlig absurd.

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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ich sage ja nichts anderes. Dort steht überhaupt nichts von irgendeiner Orientierung.
Eben, da steht nichts von Homosexellen oder Schwulen, also nichts von Orientierung. Aber Dieters Beitrag sprach von Homosexuellen und angeblichen Strafen für sie. Du schreibst daraufhin: Da gab’s die. – Nein, da gab’s die eben nicht. Da gibt’s keine Strafen für Homosexuelle, sondern für begangene Akte, unabhängig von der neuen Erfindung sexueller "Identitäten".
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Gallus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Gallus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Die Streichung des Paragraphen finde ich in Ordnung. …

Was ich allerdings erwarte, ist daß die Kirche auf dem Marktplatz der öffentlichen Meinung ganz klar ihre Lehre vertritt und den Leuten hilft, ihr Gewissen zu schulen.
Äh, du befürwortest auf der einen Seite, dass der Staat explizit Unzucht aus dem Strafrecht streicht und damit quasi für unbedenklich erklärt, auf der anderen Seite soll dann aber die Kirche die Leute, nachdem ihnen die Leitplanken durch das Strafrecht genommen sind, allein zur Einsicht bringen? Pardon, aber das erscheint mir ziemlich widersprüchlich und – genau genommen – unmenschlich.
Wenn der Staat sich um alles kümmern soll, was bedenklich ist, dann hätte er auch z.B. meinen Schokoladenkonsum zu kontrollieren. Aber sollte er das? Oder wäre es besser, wenn ich zu der Einsicht komme, daß Mäßigung für einen Christen angemessen ist und dann versuche, aus mir selbst heraus entsprechend zu handeln?

Wir reden hier ja nicht über Mord und Totschlag, sondern über einen Lebensstil, auf den die Betroffenen sich einlassen. Es wird niemandem Gewalt angetan. Also ist es, denke ich, eine Sache des Einzelnen und seines – hoffentlich durch die unverfälschte kirchliche Lehre geschulten – Gewissens.

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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Thomas_de_Austria »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ich sage ja nichts anderes. Dort steht überhaupt nichts von irgendeiner Orientierung.
Eben, da steht nichts von Homosexellen oder Schwulen, also nichts von Orientierung. Aber Dieters Beitrag sprach von Homosexuellen und angeblichen Strafen für sie. Du schreibst daraufhin: Da gab’s die. – Nein, da gab’s die eben nicht. Da gibt’s keine Strafen für Homosexuelle, sondern für begangene Akte, unabhängig von der neuen Erfindung sexueller "Identitäten".
Ich habe geschrieben das kam damals vor, das Zitierte, Strafen für diese und jene Handlungen. Auf das Zeug von Dieter dachte ich dabei überhaupt nicht, das lag mir dabei überhaupt fern.

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lifestylekatholik
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Gallus hat geschrieben:Wir reden hier ja nicht über Mord und Totschlag, sondern über einen Lebensstil, auf den die Betroffenen sich einlassen. Es wird niemandem Gewalt angetan.
Wir sind hier unterschiedlicher Auffassung.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Wir reden hier ja nicht über Mord und Totschlag, sondern über einen Lebensstil, auf den die Betroffenen sich einlassen. Es wird niemandem Gewalt angetan.
Wir sind hier unterschiedlicher Auffassung.
:ja:

Das Problem fängt schon mit den "konservativen Werten" an, die solche Pärchen angeblich leben. Die Umdeutung des Familienbegriffs hängt hier ebenso in der Luft wie ganz konkret die Änderung des Adoptionsrechts. Da kann man eben nicht einfach sagen, der Staat solle sich raushalten, weil es eine Privatangelegenheit sei.

Das Interessante an der "Szene" ist ja eben dieser penetrante Drang, alles in die Öffentlichkeit zu tragen und die öffentliche Meinung zu manipulieren. Und das gelingt ganz hervorragend. Schon deshalb geht das Argument fehl.
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Gallus
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Gallus »

cantus planus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Wir reden hier ja nicht über Mord und Totschlag, sondern über einen Lebensstil, auf den die Betroffenen sich einlassen. Es wird niemandem Gewalt angetan.
Wir sind hier unterschiedlicher Auffassung.
:ja:

Das Problem fängt schon mit den "konservativen Werten" an, die solche Pärchen angeblich leben. Die Umdeutung des Familienbegriffs hängt hier ebenso in der Luft wie ganz konkret die Änderung des Adoptionsrechts. Da kann man eben nicht einfach sagen, der Staat solle sich raushalten, weil es eine Privatangelegenheit sei.
Oh, da bin ich ganz Deiner Meinung. Deshalb: kein Adoptionsrecht, keine steuerliche Gleichstellung und auch keine eingetragenen Partnerschaften. Es sollte alles unterlassen werden, was staatlicherseits unternommen wird um zu signalisieren, daß gleichgeschlechtliche Partnerschaften der Ehe oder gar der Familie gleichgestellt werden. Wenn ich die strafrechtliche Verfolgung ablehne folgt daraus nicht, daß ich es gut finde, wenn der Staat auf der anderen Seite durch Symbolpolitik oder finanzielle Unterstützung aktiv die gesellschaftliche Akzeptanz fördert.

Gerade deswegen sind auch die Äußerungen von Woelki, Jaschke u.a. so falsch, weil dort unterschwellig gesagt wird, daß mit hinreichend viel Treue auch aus eine gleichgeschlechtlichen Partnerschaft eine Art Ehesimulation werden kann, die auch aus kirchlicher Sicht schon irgendwie okay ist.

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Heinrich II
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Heinrich II »

cantus planus hat geschrieben:Um nicht alle über einen Kamm zu scheren: an der Basis gibt es viele CDUler, die vor physischen Qualen ob des Zustands ihrer Partei kaum mehr aufrecht stehen können. Mögen sie Mittel und Wege finden, diesen Zustand wenigstens zu lindern, wenn sie ihn schon nicht beenden können.
http://linkstrend-stoppen.de/
Wer euch ein anderes Evangelium verkündet, als ihr angenommen habt, der sei verflucht. Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen, oder geht es mir um Gott?

Christian
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Christian »

Gallus hat geschrieben: Oh, da bin ich ganz Deiner Meinung. Deshalb: kein Adoptionsrecht, keine steuerliche Gleichstellung und auch keine eingetragenen Partnerschaften. Es sollte alles unterlassen werden, was staatlicherseits unternommen wird um zu signalisieren, daß gleichgeschlechtliche Partnerschaften der Ehe oder gar der Familie gleichgestellt werden. Wenn ich die strafrechtliche Verfolgung ablehne folgt daraus nicht, daß ich es gut finde, wenn der Staat auf der anderen Seite durch Symbolpolitik oder finanzielle Unterstützung aktiv die gesellschaftliche Akzeptanz fördert.
Wenn der Staat der Meinung ist er soll dies machen, soll er es machen. Es sind jedoch die Politiker die dieses befürworten, welche sich zu verantworten haben.
Gerade deswegen sind auch die Äußerungen von Woelki, Jaschke u.a. so falsch, weil dort unterschwellig gesagt wird, daß mit hinreichend viel Treue auch aus eine gleichgeschlechtlichen Partnerschaft eine Art Ehesimulation werden kann, die auch aus kirchlicher Sicht schon irgendwie okay ist.
Gerade wir als Kirche müssen auf die Sünde hinweisen und diese nicht tolerieren alles andere ist Anbiederung und hier sind es die Hirten, welche siche sich zu verantworten haben. Sünde muß Sünde genannt werden damit hat der Staat nichts zu tun, der Staat hat für Gläubige aber auch für "Nichtgläubige" zu sorgen, aber um das Seelenheil beider muß sich die Kirche bemühen.
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Erich Remaque

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lifestylekatholik
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von lifestylekatholik »

Christian hat geschrieben:der Staat hat für Gläubige aber auch für "Nichtgläubige" zu sorgen
Ja. Aber auch er hat die Pflicht, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Nichtgläubigen leichter machen, die Wahrheit des Glaubens zu erkennen. Das tut er nicht, wenn er meint, Greueltaten gingen ihn nichts an.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Samson83
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Samson83 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:Die Streichung des Paragraphen finde ich in Ordnung. …

Was ich allerdings erwarte, ist daß die Kirche auf dem Marktplatz der öffentlichen Meinung ganz klar ihre Lehre vertritt und den Leuten hilft, ihr Gewissen zu schulen.
Äh, du befürwortest auf der einen Seite, dass der Staat explizit Unzucht aus dem Strafrecht streicht und damit quasi für unbedenklich erklärt, auf der anderen Seite soll dann aber die Kirche die Leute, nachdem ihnen die Leitplanken durch das Strafrecht genommen sind, allein zur Einsicht bringen? Pardon, aber das erscheint mir ziemlich widersprüchlich und – genau genommen – unmenschlich.
Ich glaube, du hast hier ein falsches, aber unter Rechtslaien verbreitetes Fehlverständnis des Zwecks staatlichen Strafens. Strafrecht dient dem Rechtsgüterschutz, und nur den aus der Verfassung ableitbaren Rechten. (das mag man für falsch halten, wie man von mir aus auch das gesamte Verfassungsrecht für falsch halten kann; aber faktisch IST dies geltende Rechtsdogmatik). Ein Verbot homosexueller Handlungen ließe sich gegebenenfalls aus Art. 6 GG ableiten (was aber ein Eheverständnis voraussetzt, dass auch vom BverfG kaum geteilt wird) dürfte aber unverhältnismäßig in Art. 2 (Abs. 1 und 2) GG eingreifen.
Strafrecht hat nicht den Zweck, etwas "für bedenklich zu erklären". Zu welchem Irrsinn dieses Strafverständnis führt, kann man z.B. im Betäubungsmittelstrafrecht und § 130 StGB ablesen.
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Re: Sodom und Co. II

Beitrag von Samson83 »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Christian hat geschrieben:der Staat hat für Gläubige aber auch für "Nichtgläubige" zu sorgen
Ja. Aber auch er hat die Pflicht, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Nichtgläubigen leichter machen, die Wahrheit des Glaubens zu erkennen. Das tut er nicht, wenn er meint, Greueltaten gingen ihn nichts an.
Das mit der Greueltat ist aber eine innerkirchliche Wertung, die nicht einfach für Ungläubige als verbindlich anerkannt werden kann. Nicht, so lange die Mehrheit der Staatsbürger diese Wertung nicht teilt.
Andererseits ist ein starker Staat evidentermaßen auf einen starken Familienschutz angewiesen; und dies setzt eine Alleinstärkung des Staates Ehe voraus.
Aber auch die klassische Definition von Ehe kann staatlicherseits nicht als dauerhaft manifestierte Selbstverständlichkeit betrachtet werden.
"Und der Vorhang im Tempel zerriß nicht in zwei Stücke von obenan bis untenaus, und die Erde erbebete nicht, und die Felsen zerrissen nicht, und die Gräber taten sich nicht auf, und dies ist die traurigste Geschichte der Welt." Michael Klonovsky

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