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"Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Sonntag 31. Juli 2011, 23:24
von Knecht Ruprecht
"Massiver" Katholikenschwund um sage und schreibe ,3% in Deutschland, was zu einem Anteil an der Gesamtbevölkerung von 3,2% führt.
http://www.spiegel.de/panorama/gesellsc ... 7,.html

spiegel.de als führende deutsche Kriegspartei gegen die Katholische Kirche ist sich wiedermal nicht zu lächerlich negativ Schlagzeilen gegen die Katholische Kirche zu verbreiten.

Man muss das mal an Relation setzen. Wie viel Geld der wohl bisher teuerste und längste Krieg 21 gegen die Katholische Kirche in Deutschland, spiegel. de gekostet hat?

Ich wüsste gerne welche Massenorganisation, ab sagen wir mal 5 Mio Mitgliedern in Deutschland einen geringeren Mitgliederschwund bzw. sogar einen Mitgliederzuwachs hat? Mit fällt da nichts ein, ausser vielleicht der Fussball Bundesliga, die Zuschauer auf hohem Niveau ins Stadion lockt.

Vermutlich steht die Katholische Kirche in Deutschland konkurrenzlos gut dar.

Komischer weise steht ein ähnlicher statistische Bericht von der EKD noch aus. Es müssen wohl millionen neuer Mitglieder dazugekommen sein, die erst einmal ausgezählt werden müssen. :D

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 00:02
von Nassos
In der Augsburger Allgemeinen ist zumindest eine reine zahlenmäßige Studie drin. Wichtig erschient ihnen die Austrittszahl, weil wohl zum ersten mal die Zahl der Austritte größer ist als die Zahl der Taufen.
Zurückzuführen auf die Mißbräuche.

Von der Evangelischen Kirche steht da nur drin, dass sie etwas weniger Mitglieder hat als die römisch-katholische Kirche (24.650.000 <=> 24.200.000)

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 10:14
von lutherbeck
Nun gut - man kann ja über die Quelle und die Art und Weise der Klage verschiedener Meinung sein - Tatsache ist und bleibt aber, daß die kath. Kirche mehr Mitglieder verliert als dazubekommt - und das alleine ist schlimm genug; da wäre schon einer zuviel!

:/

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 14:32
von ar26
Diese Zahl (Mitglieder der KdöR) sind eigentlich für gar nichts wichtig, außer für die Bonzen in den Ordinariaten und kirchlichen Verwaltungen, soweit die Mitglieder zur Kirchensteuer veranlagt werden. Relevant ist aus pastoraler Sicht einzig die Zahl der regelmäßiger Gottesdienstbesucher. Alle anderen "Katholiken" leben [DBK-Sprech on] pastoral ungeregelten Situation [DBK-Sprech off], also der Todsünde. Hier geht es also nicht um die Frage, ob die zum Amtsgericht latschen, sondern ob man einige (zurück-)holen kann.

Natürlich ist auch die Zahl der Gottesdienstbesucher rückläufig. In meinem Bistum sinkt diese Zahl seit zehn Jahren um knapp Tausend pro Jahr, so daß sie bei aktuell 29tausend liegt. Gleichzeitig gibt es jedes Jahr etwas mehr als 1100 Bestattungen, während sich Taufen und Austritte die Waage halten (etwa 1000 pro Jahr).

Was schließt man aus diesen Zahlen? Der Rückgang resultiert aus dem Versterben älterer, vor dem neuen Pfingsten sozialisierter Katholiken und kaum aus der Abwanderung ehemals aktiver Katholiken. Die Alten, denen die Teilnahme am Gottesdienst noch als Kern des religiösen Lebens bekannt, wenn auch nicht immer bewußt war, werden statistisch nicht regeneriert.

Dieser Zusammenhang mag in meiner Diözese aus historischen Gründen noch deutlicher sein als anderswo sein, weil es erst seit 1990 die Körperschaft des öffentlichen Rechtes gibt und damit eine Bereinigung der Zahlen einher ging.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 14:40
von ChrisCross
Der Katholikenschwund dürfte in ein paar Jahren erst wirklich interessant werden, wenn die Generation, die noch vor der Liturgiereform und zweitem Vatikanum kathololisch solzialisiert wurde, verstirbt. Dann sehen wir erst wo wir stehen. Die aktuellen Zahlen sind bei den medialen Hetzkampagnen eigentlich noch recht erfreulich.

(Es wäre doch sicher mal interessant, welchen Leserschwund der Spiegel verzeichnet, dass er ständig gegen die Kirche hetzt. Will man da etwas Leser bei den 69,8% Nicht-Katholiken gewinnen?)

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 16:09
von Caviteño
ChrisCross hat geschrieben:Der Katholikenschwund dürfte in ein paar Jahren erst wirklich interessant werden, wenn die Generation, die noch vor der Liturgiereform und zweitem Vatikanum kathololisch solzialisiert wurde, verstirbt. Dann sehen wir erst wo wir stehen.
Wenn ich sehe, daß ich - mit über 60 - bei der Vorabend- oder bei der Frühmesse am Sonntag zu den "Küken" gehöre, kann ich dem nur zustimmen. In der Vorabendmesse finden sich - außer dem Ministranten - höchstens zwei, drei Personen unter 30, in der Frühmesse überhaupt keine. Es mag natürlich auch an der Besonderheit einer Stadt liegen, aus der kaufkräftige junge Familien abwandern und nur noch Alte und Ausländer das Straßenbild bestimmen. Ich wage einmal die Behauptung, daß hier in 50/60 Jahren kein katholischer Gottesdienst mehr stattfindet.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 18:51
von Bernado
Caviteño hat geschrieben:
ChrisCross hat geschrieben:Der Katholikenschwund dürfte in ein paar Jahren erst wirklich interessant werden, wenn die Generation, die noch vor der Liturgiereform und zweitem Vatikanum kathololisch solzialisiert wurde, verstirbt. Dann sehen wir erst wo wir stehen.
Wenn ich sehe, daß ich - mit über 60 - bei der Vorabend- oder bei der Frühmesse am Sonntag zu den "Küken" gehöre, kann ich dem nur zustimmen. In der Vorabendmesse finden sich - außer dem Ministranten - höchstens zwei, drei Personen unter 30, in der Frühmesse überhaupt keine. Es mag natürlich auch an der Besonderheit einer Stadt liegen, aus der kaufkräftige junge Familien abwandern und nur noch Alte und Ausländer das Straßenbild bestimmen. Ich wage einmal die Behauptung, daß hier in 50/60 Jahren kein katholischer Gottesdienst mehr stattfindet.
Das ist der Punkt. Daniel Deckers, der mir ansonsten gestohlen bleiben kann, verweist heute in der FAZ in seinem Artikel zur Statistik darauf hin, daß die Zahl der "regelmäßigen" Gottesdienstbesucher (dazu gehört man, soweit ich weiß, wenn man so etwa alle vier Wochen zur Sonntagsmesse geht), daß also diese Zahl auf etwa 12 % nur mäßig zurückgegangen sei, während das Durchschnittsalter der Gottesdienstbesucher deutlich über dem Renteneintrittsalter liegt.

In 15 Jahren brauchen wir uns um den "Priestermangel" keine Sorgen mehr zu machen.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 18:55
von Juergen
Nassos hat geschrieben:Zurückzuführen auf die Mißbräuche.
Wirklich?

Ich dachte, der Grund wäre der Dialogprozess.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 19:27
von ChrisCross
Juergen hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Zurückzuführen auf die Mißbräuche.
Wirklich?

Ich dachte, der Grund wäre der Dialogprozess.
Bist du etwa wegen des Dialogs schon ausgetreten?

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 19:44
von Juergen
ChrisCross hat geschrieben:Bist du etwa wegen des Dialogs schon ausgetreten?
Nein, aber die Dialogprozess wäre sicher kein Grund einzutreten.


Aber ich halte die Reduktion auf die Mißbrauchsgeschichte als Begründung für verkürzt.

Ich vermute eher, daß die Leute den Eindruck gewinnen, daß die Kirche ihnen nichts mehr zu sagen hat und gleichsam in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt. Hauptgrund mag sein, daß es keine klaren Aussagen mehr von den Bischöfen in Deutschland gibt, sondern in jedem Punkte nur rumgeeiert wird. Wenn aber keine klaren Werte und Standpunkte mehr vertreten werden und man versucht, es jedem recht zu machen, gibt es eine Beliebigkeit - nicht nur in Bezug auf die Aussagen, sondern auch in Bezug darauf, wer sie tätigt.
Wenn der gleiche Singsang einmal von der Kirche kommt, und ein anderes mal von einer Ökopartei und ein weiteres mal von Sportverein, dann ist es egal ob ich Mitglied in der Kirche, der Ökopartei oder dem Sportverein bin. - Sie sagen ja eh' alle das gleiche.


Es ist ja wohl bezeichnend, daß es die Bischofskonferenz auf dem kleinen Dienstweg schafft, innerhalb weniger Wochen eine Handreichung in Bezug auf den Friedensgruß in Zeiten der Vogelgrippe herauszugeben, aber jahrelang nichts in Bezug auf die Einsetzungsworte passiert.
Da sieht man, wo in Deutschland die Prioritäten gesetzt werden.


Schafe, die solche Hirten haben, brauchen keinen Wolf mehr, um vor die Hunde zu gehen.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 20:38
von Nassos
Ich hatte nicht den Eindruck, dass es auf die Mißbräuche reduziert war, sondern dass die Mißbräuche der Grund dafür sind, dass es diesesmal ein "Rekord" erreicht wurde.

@ChrisCross: die Spitze gegen den Spiegel kannst Du Dir sparen, mein Lieber. Im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche spielte es nämlich überhaupt keine Rolle, ob seine Leserschaft verschwinden würde, das wäre nicht mal nen warmen Furz wert.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 20:56
von Caviteño
Juergen hat geschrieben:
Ich vermute eher, daß die Leute den Eindruck gewinnen, daß die Kirche ihnen nichts mehr zu sagen hat und gleichsam in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt. Hauptgrund mag sein, daß es keine klaren Aussagen mehr von den Bischöfen in Deutschland gibt, sondern in jedem Punkte nur rumgeeiert wird. Wenn aber keine klaren Werte und Standpunkte mehr vertreten werden und man versucht, es jedem recht zu machen, gibt es eine Beliebigkeit - nicht nur in Bezug auf die Aussagen, sondern auch in Bezug darauf, wer sie tätigt.
Wenn der gleiche Singsang einmal von der Kirche kommt, und ein anderes mal von einer Ökopartei und ein weiteres mal von Sportverein, dann ist es egal ob ich Mitglied in der Kirche, der Ökopartei oder dem Sportverein bin. - Sie sagen ja eh' alle das gleiche.

Sehe ich auch so. :ja:

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 21:57
von Peregrin
Nassos hat geschrieben: @ChrisCross: die Spitze gegen den Spiegel kannst Du Dir sparen, mein Lieber. Im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche spielte es nämlich überhaupt keine Rolle, ob seine Leserschaft verschwinden würde, das wäre nicht mal nen warmen Furz wert.
Zur Bewertung der Entwicklung ist das schon interessant, denn alle diese Rückgänge sind ja letztlich Ausdruck der demographischen Entwicklung. Die Deutschen sterben aus und werden durch eine neue Bevölkerung ersetzt, die eben keine deutschen Zeitungen liest und nicht in deutsche Kirchen geht. Man muß den Rückgang also relativ sehen: Wenn er über dem der Zeitungen liegt, hält sich die Kirche eh ganz gut, wenn er stärker ist, dann läuft es nicht so toll.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Montag 1. August 2011, 22:38
von Maurus
ChrisCross hat geschrieben:Der Katholikenschwund dürfte in ein paar Jahren erst wirklich interessant werden, wenn die Generation, die noch vor der Liturgiereform und zweitem Vatikanum kathololisch solzialisiert wurde, verstirbt. Dann sehen wir erst wo wir stehen. Die aktuellen Zahlen sind bei den medialen Hetzkampagnen eigentlich noch recht erfreulich.

(Es wäre doch sicher mal interessant, welchen Leserschwund der Spiegel verzeichnet, dass er ständig gegen die Kirche hetzt. Will man da etwas Leser bei den 69,8% Nicht-Katholiken gewinnen?)
Der Spiegel war schon antiklerikal, als der Gottesdienstbesuch in D noch bei 50% lag.

Re: "Massiver" Katholikenschwund um 0,3% auf 30,2% der Gesamtbev

Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 10:43
von Marcus
Was haben bzw. hatten Linksliberale schon mit Kirche und dem christlichen Glauben zu tun? Letztlich schreibt die Redaktion des Spiegels ihre Artikel nur so, dass sich ihre ideologisch überzeugten Stammleser in ihrer eigenen Meinung bestätigt fühlen können.