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Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 14:21
von cantus planus
Den meisten Nachwuchs bekommen in Deutschland Arbeitslose und Migranten. Vor den dramatischen Folgen dieser "vererbten Armut" warnt mittlerweile auch der Kinderschutzbund:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... inder.html
Es besteht kein Zweifel, dass Deutschland, in dem angeblich alle gleich sind oder gleich gemacht werden sollen, wieder zu einer Klassengesellschaft geworden ist.
Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 18:16
von Caviteño
Bei aller Skepsis gegenüber den Zahlen der "Helferindustrie" - Sarrazin hat auf diesen Sachverhalt schon vor einem Jahr hingewiesen. Aber die Statistiken waren ja angeblich "getürkt" und das Buch lt. der obersten Rezensentin der Bundesrepublik aufgrund einer Ferndiagnose "nicht hilfreich".
Willkommen in der Wirklichkeit.

Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 19:51
von cantus planus
Tja...

Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 20:30
von Edi
cantus planus hat geschrieben:Den meisten Nachwuchs bekommen in Deutschland Arbeitslose und Migranten.
Die Arbeitslosen haben auch mehr Zeit, was sollen sie sonst tun?
Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 22:19
von phylax
Das ist ein abwertendes Argument, dass früher ähnlich auch gegenüber Menschen in der sog. 3. Welt bemüht wurde. Vielleicht ist es ja eher so, dass diejenigen sich nicht normal verhalten, die nur ein oder gar kein Kind mehr auf die Welt bringen
Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 22:33
von Edi
phylax hat geschrieben:Das ist ein abwertendes Argument, dass früher ähnlich auch gegenüber Menschen in der sog. 3. Welt bemüht wurde. Vielleicht ist es ja eher so, dass diejenigen sich nicht normal verhalten, die nur ein oder gar kein Kind mehr auf die Welt bringen
Ich habe nur mal zugespitzt wie Herr Geißler gerade auch. Man kann das sicher nicht verallgemeinern. Es ist natürlich auch richtig, dass viele, die es sich leisten könnten, zu wenige Kinder haben.
Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 22:34
von Pit
Edi hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Den meisten Nachwuchs bekommen in Deutschland Arbeitslose und Migranten.
Die Arbeitslosen haben auch mehr Zeit,
was sollen sie sonst tun?
stundenlang RTL2 und Pro/ schauen, wenn sie nicht gerade wieder mehrere Bier und eine Flasche Korn geleert haben und so besoffen sind, daß sie nichts mehr mitbekommen--
um die Klischees zu erweitern.

Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Donnerstag 4. August 2011, 22:45
von ChrisCross
Pit hat geschrieben:Edi hat geschrieben:cantus planus hat geschrieben:Den meisten Nachwuchs bekommen in Deutschland Arbeitslose und Migranten.
Die Arbeitslosen haben auch mehr Zeit,
was sollen sie sonst tun?
stundenlang RTL2 und Pro/ schauen, wenn sie nicht gerade wieder mehrere Bier und eine Flasche Korn geleert haben und so besoffen sind, daß sie nichts mehr mitbekommen--
um die Klischees zu erweitern.

So, hier gibt's noch ein paar Klischees. Aber mal ganz neben all diesen Klischees, ist es wohl zutreffend, das gerade die beiden genannten Gruppen im Durchschnitt mher Kinder haben. Woran das liegen mag, ist für das Thema des Thread wohl höchstens zweitrangig.
Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Freitag 5. August 2011, 07:59
von Caviteño
Edi hat geschrieben:
Die Arbeitslosen haben auch mehr Zeit, was sollen sie sonst tun?
Wieso? Sie verhalten sich doch ökonomisch richtig:
Interessant ist es, die Höhe des Kindergeldes und der Bedarfssätze für Kinder in der Grundsicherung mit den tatsächlichen Ausgaben der Familien zu vergleichen:
• Das Kindergeld für das erste und zweite Kind beträgt monatlich je 185 Euro, für zwei Kinder sind das also 370 Euro. Der Mehrbetrag in der Grundsicherung für ein Kind beträgt 322 Euro, für zwei Kinder also 644 Euro.
• Ein Paar ohne Kinder hat in Deutschland durchschnittliche monatliche Konsumausgaben von 2398 Euro, die Konsumausgaben eines Paares mit Kind(ern) betragen 2820 Euro, sind also 422 Euro monatlich höher. Durchschnittlich leben in einem Haushalt mit Kindern zwei Kinder, das ist nach wie vor die übliche Familiengröße, sofern überhaupt Kinder vorhanden sind.
• Haushalte mit vier Personen (dies müssen keine Kinder sein) geben durchschnittlich 2964 Euro aus, also 566 Euro mehr als ein Paar.
In der Grundsicherung für Kinder ist also ein Differenzbetrag vorgesehen, der über den Mehrausgaben liegt, die alle deutschen Haushalte für Kinder durchschnittlich aufwenden. Man kann für seine Kinder aber durchaus auch weniger ausgeben als der Durchschnitt, ohne dass diese hungern müssten. Das heißt letztlich, dass der Empfänger von Transferleistungen seinen Lebensstandard erhöhen kann, indem er Kinder bekommt. Damit ist die natürliche Ordnung der Welt auf den Kopf gestellt. Allein das Kindergeld ist heute schon so hoch, dass es die durchschnittlichen Mehrausgaben für Kinder nahezu abdeckt, bei kleineren Kindern sogar mehr als das.
Mit anderen Worten: Kinder und insbesondere viele Kinder machen es der Unterschicht leichter, das Leben ohne reguläre Arbeit recht angenehm zu gestalten, denn die Geldleistungen für Kinder können als »Deckungsbeitrag« für den Lebensstandard der Erwachsenen zweckentfremdet werden. Diese leider vielfach zu beobachtende Praxis lässt sich unterbinden, indem man die Bedarfssätze für Kinder im System der Grundsicherung senkt und die so eingesparten Gelder in die Ganztagsbetreuung und in Mahlzeiten in Schule und Kindergarten investiert.
(Hervorhebung von mir)
Quelle der Zahlen:
Alle Zahlen siehe »Wirtschaftsrechnungen privater Haushalte 2007«, in: Statisisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch 2009, Wiesbaden 2009, S. 555f.
Quelle Zitat:
Sarrazin, Deutschland schafft sich ab, S. 190 pdf-Datei
Solche Aussagen sind natürlich ein rotes Tuch, beruhen allerdings auf den - in diesem Fall natürlich "getürkten" - Statistiken des Bundesamtes.
Was den Lösungsvorschlag betrifft muß man sich nur die Aufregung über die geplanten Gutscheine von Frau von der Leyen in Erinnerung rufen.
Re: Vererbtes Prekariat dank Arbeitsloser und Migranten
Verfasst: Freitag 5. August 2011, 23:08
von Ewald Mrnka
cantus planus hat geschrieben:Den meisten Nachwuchs bekommen in Deutschland Arbeitslose und Migranten. Vor den dramatischen Folgen dieser "vererbten Armut" warnt mittlerweile auch der Kinderschutzbund:
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... inder.html
Es besteht kein Zweifel, dass Deutschland, in dem angeblich alle gleich sind oder gleich gemacht werden sollen, wieder zu einer Klassengesellschaft geworden ist.
"Klassengesellschaft" bringt es auf den Punkt
Proles= Nachkommenschaft = Proletarier/Proleten.
Das neue, weitgehend unproduktive Proletariat wird über Sterererhöhungen, forcierte Ausbeutung der Tüchtigen und über hemmungslose Schuldenaufnahme herangezüchtet & alimentiert.
Aber man ist verpflichtet derlei alles ohne Vorbehalte zu akzeptieren & gutzuheißen, weil man sonst mit den gesamten humanitären Phrasen zugedröhnt und in ich-weiß-nicht-welche Ecke gestellt wird.
Also: Sehen wir es positiv, freuen wir uns über den Bevölkerungszuwachs, die unbegrenzte Erweiterung der Transferleistunggesellschaft!