Ab August können sich Frauen, die mit Arbeitslosengeld II oder Grundsicherung leben, die Kosten für rezeptpflichtige, vom Arzt verschriebene Verhütungsmittel erstatten lassen. (...) Die meisten Paare mit wenig Geld verhüten mit Kondomen, ist die Erfahrung der vier Sozialarbeiterinnen, die in den Beratungsstellen des Diakonischen Werks, des Sozialdiensts katholischer Frauen, von "pro familia" und "Donum vitae" arbeiten. Kondome aber sind die unsicherste Verhütungsmethode, und seit den Zeiten von Hartz IV erleben die Beraterinnen immer häufiger, dass Geldmangel der Grund für eine ungewollte Schwangerschaft ist. (...) Im März kam grünes Licht vom Gemeinderat (die BZ berichtete). Die Stadtverwaltung rechnet mit 300 Interessierten und 36 000 Euro Kosten im Jahr. Jede Frau, die zu einer der Beratungsstellen kommt – oder deren Ansprechpartnerin zum Beispiel in der sozialpädagogischen Familienhilfe mit den Stellen zusammenarbeitet – kann die Pille, Spirale und andere über Rezept verschriebene Verhütungsmittel erstattet bekommen, nicht aber Kondome. Zwar müssen formal zwei psychosoziale Kriterien erfüllt werden, die aber seien so breit gefasst, dass alle darunter fallen, sind die Sozialarbeiterinnen überzeugt. Langfristig hoffen sie auf eine grundsätzliche Lösung: Wenn eine Frau gegen die Nicht-Berücksichtigung im Regelsatz klagen würde, müsste bei einem Erfolg vor Gericht der Bund die Kosten tragen. (Hervorhebung von mir)
Eine Schande, ja ein Skandal - da jammern die Kommunen, dass allüberall Geldmangel herrscht, und dann haben sie Geld Verhütungsmittel zu finanzieren. Und der Bund katholischer Frauen mischt natürlich auch noch mit.
Gab es schon eine Protestnote vom Erzbischof und eine Ermahnung des BKF?
Also ich bin jetzt ein wenig verstört. Kondome sollen also "die unsicherste Verhütungsmethode" sein. Ich war ob der vielen Aufklärungskampagnen bislang immer von absoluter Sicherheit ausgegangen. Sollten die liberalen und aufgeklärten Zeitgenossen, die unser Leben nach dem Ende des finsteren Mittelalters so wunderbar organisieren, etwa unrecht haben. Das kann nicht sein, die Stadt Freiburg lügt also!
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!
ar26 hat geschrieben:Also ich bin jetzt ein wenig verstört. Kondome sollen also "die unsicherste Verhütungsmethode" sein. Ich war ob der vielen Aufklärungskampagnen bislang immer von absoluter Sicherheit ausgegangen. Sollten die liberalen und aufgeklärten Zeitgenossen, die unser Leben nach dem Ende des finsteren Mittelalters so wunderbar organisieren, etwa unrecht haben. Das kann nicht sein, die Stadt Freiburg lügt also!
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
ar26 hat geschrieben:Also ich bin jetzt ein wenig verstört. Kondome sollen also "die unsicherste Verhütungsmethode" sein. Ich war ob der vielen Aufklärungskampagnen bislang immer von absoluter Sicherheit ausgegangen. Sollten die liberalen und aufgeklärten Zeitgenossen, die unser Leben nach dem Ende des finsteren Mittelalters so wunderbar organisieren, etwa unrecht haben. Das kann nicht sein, die Stadt Freiburg lügt also!
Wobei es da verschiedene Listen geben mag, gerade beim Kondom spielen halt ganz stark die Anwendungsfehler mit hinein.
Ich finde es aber auch irgendwo "lustig", hier so eine Aussage zu lesen, wo man sich auf der anderen Seite ständig darüber aufregt, dass der Papst selbst für Aids-Kranke Kondome verbietet.
Aber soll er vielleicht russisches Roulette für gut befinden?!
Wim1964 hat geschrieben:Gab es schon eine Protestnote vom Erzbischof und eine Ermahnung des BKF?
Träum weiter. Erzrobby muss sich erstmal um die häretischen Credos kümmern und dann mit seinen Mitarbeitern weiter versuchen, den Papastbesuch möglichst unatraktiv zu gestalten.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1