Freispruch für Amanda Knox
Verfasst: Montag 3. Oktober 2011, 22:48
Freispruch für Amanda Knox: http://www.faz.net/aktuell/italien-frei ... 81241.html
Der katholische Treffpunkt im Internet.
https://www.kreuzgang.org/
Eine gute Nachricht. Dieser Prozeß war von Beginn an mit so vielen Ermittlungspannen und Merkwürdigkeiten belastet, daß alles andere als ein Freispruch seltsam gewesen wäre. Allein das erste, später widerrufene "Geständnis" - da haben italienische Polizisten ohne Dolmetscher eine Amerikanerin in die Mangel genommen, die damals praktisch kein Wort Italienisch verstand oder sprach.Niels hat geschrieben:Freispruch für Amanda Knox: http://www.faz.net/aktuell/italien-frei ... 81241.html
Na ja. Die Indizien waren, oder besser: sind doch nach wie vor ziemlich erdrückend. Es sind eher formale Fehler bei den Ermittlungsarbeiten, die jetzt – neben der öffentlichen Kampagne – das Gericht zum Freispruch bewogen haben.taddeo hat geschrieben:Eine gute Nachricht.Niels hat geschrieben:Freispruch für Amanda Knox: http://www.faz.net/aktuell/italien-frei ... 81241.html
Ja, absolut.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Non sequitur.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Na ja. Die Indizien waren, oder besser: sind doch nach wie vor ziemlich erdrückend. Es sind eher formale Fehler bei den Ermittlungsarbeiten, die jetzt – neben der öffentlichen Kampagne – das Gericht zum Freispruch bewogen haben.taddeo hat geschrieben:Eine gute Nachricht.Niels hat geschrieben:Freispruch für Amanda Knox: http://www.faz.net/aktuell/italien-frei ... 81241.html
Die Unschuld vom Lande nehme ich Fräulein Knox nicht ab. Aber das ist letztlich die alte Problematik bei Indizienprozessen. Nicht umsonst sind klassische Detektivkrimis – ob nun mit Hercule Poirot, Miss Marple oder Adrian Monk – dramaturgisch immer so angelegt, daß als Folge der Überführung durch die vom Helden zusammengetragenen und präsentierten Indizien der Täter gesteht, sei es direkt, sei es implizit durch Flucht, Geiselnahme, Zusammenbruch oder dergleichen.
Ja, das Geständnis. Daran fehlt es hier. Eigentlich nur daran. Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Ich habe nicht logisch geschlossen oder zu schließen versucht. Insofern trifft deine Anmerkung nicht. Ich habe eine Meinung geäußert und eine Tatsache benannt.Niels hat geschrieben:Non sequitur.
Kann sein, kann nicht sein. Der Wahrheit hätte es wohl nicht geholfen.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ja, absolut.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Wahrscheinlich doch.Maurus hat geschrieben:Kann sein, kann nicht sein. Der Wahrheit hätte es wohl nicht geholfen.
Nebenan wird mir verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Deo zu benutzen, das wäre gegen die Nächstenliebe, und hier wird Folter als Option diskutiert und (fast) alle schweigen dazu. - Indiskutabel sind dann wohl auch die anderen Beiträge solcher Christen.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ja, absolut.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Dem Problem, dass unter der Folter jeder sagt, was der andere hören will, war man sich doch immer bewusst. Man hat sie ja auch nur in Fällen angewandt, in denen man heute nach freier Beweiswürdigung einfach einen Schuldspruch verhängen würde. Nach den Feststellungen des Berufungsgerichts wäre dafür mE kein Raum mehr gewesen.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wahrscheinlich doch.Maurus hat geschrieben:Kann sein, kann nicht sein. Der Wahrheit hätte es wohl nicht geholfen.
Welche wären das? In der Schilderung, die ich gelesen habe, ist mir nichts aufgefallen, was gegen Knox' Version der Ereignisse spricht.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Indizien waren, oder besser: sind doch nach wie vor ziemlich erdrückend.
Schon der leichte psychische Stress der Vernehmung durch unwirsche Polizisten hat Knox zusammenbrechen und ein absurdes Geständnis unterzeichnen lassen. Ich sehe nicht, wie mehr Schmerz zu besseren Ergebnissen führen soll.Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Linus hat geschrieben:(Die Aussage war: wäre dieser Fall am Anfang der Frühen Neuzeit verhandelt worden, wäre es wohl zu einer peinlichen Befragung der A. Knox gekommen.)
Vom Deo weiß ich nichts, außer Deo soli gloria. Ansonsten versuche ich mit solchen Bemerkungen stets zum Nachdenken anzuregen, was natürlich nicht in jedem Fall gelingt. Hier geht es letztlich um zweierlei: generell um eine implizite Warnung vor dem Hochmut der Moderne und speziell um die Problematik der Rechtsfindung im Strafrecht.Petra hat geschrieben:Nebenan wird mir verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Deo zu benutzen, das wäre gegen die Nächstenliebe, und hier wird Folter als Option diskutiert und (fast) alle schweigen dazu. - Indiskutabel sind dann wohl auch die anderen Beiträge solcher Christen.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ja, absolut.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Petra hat geschrieben:Nebenan wird mir verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Deo zu benutzen, das wäre gegen die Nächstenliebe, und hier wird Folter als Option diskutiert und (fast) alle schweigen dazu. - Indiskutabel sind dann wohl auch die anderen Beiträge solcher Christen.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ja, absolut.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
Das sehe ich übrigens ähnlich, auch wenn ich nicht für die Wiedereinführung der peinlichen Befragung bin - nicht, dass mir wieder einer so kommt ...Robert Ketelhohn hat geschrieben:Mir scheint, die Verurteilung Beschuldigter aufgrund von Indizien ohne Geständnis sei kein geringeres Problem als die Anwendung der peinlichen Befragung.
Das war natürlich ein gewisses Problem, wie wir auch heute gewisse Probleme haben, natürlich, allerdings trifft "jeder" nicht zu.Maurus hat geschrieben:Dem Problem, dass unter der Folter jeder sagt, was der andere hören will, war man sich doch immer bewusst.
Maurus hat geschrieben:Nach den Feststellungen des Berufungsgerichts wäre dafür mE kein Raum mehr gewesen.
Wer nicht geschwiegen hat, wird auch nicht gemeint gewesen sein.Thomas_de_Austria hat geschrieben:Entschuldigung, aber was ist das bitte für ein Unfug? Ich habe oben extra geschrieben, dass meine Zustimmung zu Roberts Satz, nicht so aufzufassen ist, dass ich für die peinliche Befragung wäre, selbst, wenn sie gegenwärtig rechtlich möglich wäre. Also 'mal halblang hier, ja?
Kannste froh sein, dass wenigstens Eine Deine Beiträge aufmerksam liest.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ansonsten versuche ich mit solchen Bemerkungen stets zum Nachdenken anzuregen, was natürlich nicht in jedem Fall gelingt.
Non sequitur.Petra hat geschrieben: und hier wird Folter als Option diskutiert und (fast) alle schweigen dazu. - Indiskutabel sind dann wohl auch die anderen Beiträge solcher Christen.
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Ja, absolut.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das wäre einmal ein klassischer Anwendungsfall der peinlichen Befragung gewesen.
So?Torsten hat geschrieben:Non sequitur.Petra hat geschrieben: und hier wird Folter als Option diskutiert und (fast) alle schweigen dazu. - Indiskutabel sind dann wohl auch die anderen Beiträge solcher Christen.Was mich betrifft, ich habe es gelesen und verstanden wie Thomas_de_Austria.
Thomas_de_Austria hat geschrieben:Mit meiner Zustimmung zu dem von Robert zitierten Satz, wollte ich übrigens nicht zum Ausdruck bringen, dass man sie der peinlichen Befragung unterwerfen sollte, [...] sehe ich das, was Robert gesagt hat, als durchaus zutreffend an und bin mir sogar ziemlich sicher, dass das so gewesen wäre. In einigen Gebieten des Hl. Röm. Reichs zu gewissen Zeiten sogar definitiv.
Statt des einmal hätte in dem Satz ein damals stehen müssen, dann wären Missverständnisse gar nicht erst aufgekommen. Aber so was kann jedem ja mal passieren.Torsten hat geschrieben:Thomas_de_Austria hat geschrieben:Mit meiner Zustimmung zu dem von Robert zitierten Satz, wollte ich übrigens nicht zum Ausdruck bringen, dass man sie der peinlichen Befragung unterwerfen sollte, [...] sehe ich das, was Robert gesagt hat, als durchaus zutreffend an und bin mir sogar ziemlich sicher, dass das so gewesen wäre. In einigen Gebieten des Hl. Röm. Reichs zu gewissen Zeiten sogar definitiv.
Torsten hat geschrieben:Die peinliche Befragung ist in meinen Augen keine Rechtsfindung sondern bereits eine Strafanwendung […]
Nein. (Das Bad sah erst nach der kriminaltechnischen Behandlung so aus.) Für die verlinkte Desinformationsquelle konnte das Bad aber vermutlich gar nicht "blutig" genug sein...Pelikan hat geschrieben:Sah das Badezimmer wirklich schon so aus, als Knox ihre Dusche genommen hat?
Sehr praktisch, danke.Gamaliel hat geschrieben:Zu einer umfangreichen Sammlung von Originalfotos vom Tatort (auch obigem Badezimmer) geht's hier: Interior of the Upstairs Flat Where Murder Occurred
Nein, die kassiert Millionen.overkott hat geschrieben:Wäre Frau Fox schuldig gesprochen worden, wäre der Amerikanerin die Todesstrafe erspart geblieben. Aus Mangel an Beweisen bleibt ihr auch eine lebenslängliche Haftstrafe erspart. Aber angenommen, die Frau ist unschuldig: Wird sie je wieder ein normales Leben führen können?
Ich habe von dir schon deutlich intelligentere Aussagen gelesen. – Anhand irgendwelcher Photos können wir hier selbstverständlich kein Urteil fällen, weder so noch so. (Welche Spuren von Guede du auf den Bildern erkennest, interessierte mich aber schon einmal. Virtuellen Negergeruch?) Darüber hinaus haben wir aber überhaupt kein Urteil zu fällen – worüber wir froh sein dürfen.Pelikan hat geschrieben:Sehr praktisch, danke.Gamaliel hat geschrieben:Zu einer umfangreichen Sammlung von Originalfotos vom Tatort (auch obigem Badezimmer) geht's hier: Interior of the Upstairs Flat Where Murder Occurred
Ich sehe da keine Indizien gegen Knox oder Sollecito, erst recht keine "erdrückenden". Alle Spuren, die zweifelsfrei nach der Tat enstanden sind, stammen von Guede.
Sag das mal den Brüdern Grimm, daß sie ihre Märchen mit:Petra hat geschrieben:Statt des einmal hätte in dem Satz ein damals stehen müssen,
dann wären Missverständnisse gar nicht erst aufgekommen.
Aber so was kann jedem ja mal passieren.
Handabdruck, Fußabdrücke, Exkremente.Robert Ketelhohn hat geschrieben:(Welche Spuren von Guede du auf den Bildern erkennest, interessierte mich aber schon einmal.
Kann schon sein, daß ich diese Indizien nicht zur Kenntnis genommen habe. Ich lese ja auch nur Presseberichte, genau wie du, und natürlich nicht alle. Deshalb hättest du die Indizien, die du für gewichtig hältst, auch nur stichpunktartig aufzulisten brauchen, dann hätte ich sie einordnen können. Das hätte dich weniger Zeit gekostet als die Rundumschläge, für die du dich stattdessen entschieden hast.Was die Indizien gegen Sollecito und Frl. Knox betrifft – kriminaltechnisch erhobene Spuren ebenso wie die Aussagen von Zeugen und Beschuldigten –, geht es vor allem um deren Bewertung, nicht um das Vorhandensein. Wer suggeriert, es gebe keine schlüssigen Indizien, der hat entweder keine Ahnung oder sagt nicht die Wahrheit.
Ach so, daher weht der Wind. Nichts für ungut, ich wollte dich ja nicht von der Aufklärung der nächsten Weltverschwörung abhalten.... amerikanischem Geld ... amerikanisiert ... typisch amerikanische ...