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Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 14:50
von Knecht Ruprecht
Den Befunden der Studie zufolge ist der Anteil der Austrittsentschlossenen bei den evangelischen Christen wesentlich höher als bei den Katholiken. Während bei den Protestanten 3,2 Prozent der Mitglieder ihrer Kirche den Rücken kehren wollen, sind es bei den Katholiken 1,6 Prozent
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 96279.html

Interessant, dass die antikirchlichen Kampagnen von spiegel.de, die sich ausschliesslich gegen die Katholische Kirche richten, nicht wirklich fruchten. Die Austrittswellen (wobei bei 1% von Welle zu sprechen eine sehr schlechte Vokabelkenntnis ist) scheinen bei der EKD doppelt so hoch zu sein und das obwohl es keine regelmässigen Kampagnen seitens spiegel.de gegen die EKD gibt.
Seltsam auch dass niemand nach "Reformen" bei der EKD schreit. Den Austrittswellen nach müssten die Zustände bei der EKD ja doppelt so schlimm sein wie bei der Katholischen Kirche.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 16:47
von ziphen
Hier ursprünglicher Artikel aus Christ und Welt
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Interessant, dass die antikirchlichen Kampagnen von spiegel.de, die sich ausschliesslich gegen die Katholische Kirche richten, nicht wirklich fruchten. Die Austrittswellen (wobei bei 1% von Welle zu sprechen eine sehr schlechte Vokabelkenntnis ist) scheinen bei der EKD doppelt so hoch zu sein und das obwohl es keine regelmässigen Kampagnen seitens spiegel.de gegen die EKD gibt.
Leider schadet schlechte Presse über die Katholische Kirche auch der EKD. Es sollen wegen der Mißbrauchsfälle in der Katholischen Kirche einige Leute aus den Landeskirchen ausgetreten sein. Wobei man sich natürlich fragen darf, warum die Leute das tun.

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Seltsam auch dass niemand nach "Reformen" bei der EKD schreit. Den Austrittswellen nach müssten die Zustände bei der EKD ja doppelt so schlimm sein wie bei der Katholischen Kirche.
Man verändert (nichts anderes meint man landläufig mit reformieren) doch fleißig immer mal wieder etwas (siehe z. B. Thematik neues Pfarrdienstrecht). Da man quasi ständig im Fluss ist, gibt es auch kein gesteigertes Verlangen, so wie es sich in den hiesigen Katholischen Bistümern aufgestaut hat.
Man hat auch längst erkannt, dass es an Jungen Menschen im Gottesdienst fehlt, weshalb man nach Innovationen in dem Bereich sucht. So wird dazu gerade beim Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster in Hildesheim etwas vorbereitet. Dazu ein Artikel


Nebenbei bemerkt: Es ist doch sehr erstaunlich, wie sich Deutschland in nur einem Jahr verändert hat.
Sinus-Milieus 2009 und Sinus-Milieus 2010.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 17:13
von Yeti
ziphen hat geschrieben:Leider schadet schlechte Presse über die Katholische Kirche auch der EKD.
Vielleicht erkennen die Menschen insgeheim etwas an, was man in der Werbepsychologie Alleinstellungsmerkmal nennt. :tuete:"

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 18:26
von Knecht Ruprecht
ziphen hat geschrieben:Hier ursprünglicher Artikel aus Christ und Welt
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Interessant, dass die antikirchlichen Kampagnen von spiegel.de, die sich ausschliesslich gegen die Katholische Kirche richten, nicht wirklich fruchten. Die Austrittswellen (wobei bei 1% von Welle zu sprechen eine sehr schlechte Vokabelkenntnis ist) scheinen bei der EKD doppelt so hoch zu sein und das obwohl es keine regelmässigen Kampagnen seitens spiegel.de gegen die EKD gibt.
Leider schadet schlechte Presse über die Katholische Kirche auch der EKD. Es sollen wegen der Mißbrauchsfälle in der Katholischen Kirche einige Leute aus den Landeskirchen ausgetreten sein. Wobei man sich natürlich fragen darf, warum die Leute das tun.

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Seltsam auch dass niemand nach "Reformen" bei der EKD schreit. Den Austrittswellen nach müssten die Zustände bei der EKD ja doppelt so schlimm sein wie bei der Katholischen Kirche.
Man verändert (nichts anderes meint man landläufig mit reformieren) doch fleißig immer mal wieder etwas (siehe z. B. Thematik neues Pfarrdienstrecht). Da man quasi ständig im Fluss ist, gibt es auch kein gesteigertes Verlangen, so wie es sich in den hiesigen Katholischen Bistümern aufgestaut hat.
Man hat auch längst erkannt, dass es an Jungen Menschen im Gottesdienst fehlt, weshalb man nach Innovationen in dem Bereich sucht. So wird dazu gerade beim Ev. Zentrum für Gottesdienst und Kirchenmusik im Michaeliskloster in Hildesheim etwas vorbereitet. Dazu ein Artikel


Nebenbei bemerkt: Es ist doch sehr erstaunlich, wie sich Deutschland in nur einem Jahr verändert hat.
Sinus-Milieus 2009 und Sinus-Milieus 2010.

Du hast also auch keine Insiderinfos, wieso die zu erwartende Kirchenaustrittswelle in Deutschland bei der EKD doppelt so gross ist wie bei der Katholischen Kirche?

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 18:31
von ziphen
Yeti hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Leider schadet schlechte Presse über die Katholische Kirche auch der EKD.
Vielleicht erkennen die Menschen insgeheim etwas an, was man in der Werbepsychologie Alleinstellungsmerkmal nennt. :tuete:"
:achselzuck: Mir scheint das Gegenteil der Fall zu sein, sonst käme es nicht zu diesem Fehler.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 18:47
von ziphen
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Du hast also auch keine Insiderinfos, wieso die zu erwartende Kirchenaustrittswelle in Deutschland bei der EKD doppelt so gross ist wie bei der Katholischen Kirche?
:D Nö! Aber ich habe mir ein paar Mögliche Erklärungsversuche zurecht gebastelt.

Die Bindung an die Kirche ist bei den Katholiken (K) größer als bei den Protestanten (P).
K sehen in Kirche einen größeren Mehrwert.
K haben wegen Propaganda mehr Schiss um ihre Seele, weshalb sie unterbewusst den Kirchenaustritt scheuen.
P haben hingegen erkannt, dass sie auch ohne die (Institution) Kirche selig werden können.
P sind ehrlicher zu sich selbst und konsequenter in ihrem Handeln.
K zahlen weniger Einkommenssteuer und damit weniger Kirchensteuer als P, damit ist die Mitgliedschaft nicht so schmerzvoll.
Bei P sind empfänglicher für Wechsel von Landeskirchen zu Freikirchen, von Freikirchen zu Landeskirchen, von Freikirchen zu Freikirchen usw.
P sind empfänglicher für andere Religionen, weil sie deren Grundzüge schon aus Religionsunterricht und Gottesdienst kennen und diese in der Öffentlichkeit zudem stets in gutem Licht dargestellt werden, an welcher P wegen größerer Offenheit und Aufgeklärtheit mehr partizipieren.

...

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 18:54
von Sascha B.
ziphen hat geschrieben: P haben hingegen erkannt, dass sie auch ohne die (Institution) Kirche selig werden können.
...
Na dann viel Spass bei dem Versuch ohne Sakramente ans Ziel zu kommen.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 18:57
von cantus planus
ziphen hat geschrieben:K zahlen weniger Einkommenssteuer und damit weniger Kirchensteuer als P, damit ist die Mitgliedschaft nicht so schmerzvoll.
Was hat denn die Einkommenssteuer mit der Kirchenmitgliedschaft zu tun? :hae?:

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 19:04
von ziphen
cantus planus hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:K zahlen weniger Einkommenssteuer und damit weniger Kirchensteuer als P, damit ist die Mitgliedschaft nicht so schmerzvoll.
Was hat denn die Einkommenssteuer mit der Kirchenmitgliedschaft zu tun? :hae?:
Tante Wiki hat geschrieben:Die Bemessungsgrundlagen für die Kirchensteuern sind die Einkommensteuer bzw. Lohnsteuer (Kircheneinkommensteuer, Kirchenlohnsteuer) und die Grundsteuer A (Kirchengrundsteuer). Rechtlich möglich ist auch die Erhebung der Kirchensteuer als Zuschlag zur Vermögensteuer sowie zum Solidaritätszuschlag; die Kirchen in Deutschland haben auf diese beiden Möglichkeiten bisher verzichtet[1].
:hae?: Die Kirchensteuer wird nach der Einkommenssteuer festgesetzt. Wenn ich Geld sparen will und auf meinen Steuerberater höre und keine Skrupel habe, dann trete ich aus der Kirche aus.
Beantwortet das deine Frage oder zieltest du auf etwas anderes ab?

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 19:08
von cantus planus
Du schriebst, dass Katholiken weniger Einkommenssteuer zahlten, als Protestanten. Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. :hmm:

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 19:09
von Yeti
ziphen hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Du hast also auch keine Insiderinfos, wieso die zu erwartende Kirchenaustrittswelle in Deutschland bei der EKD doppelt so gross ist wie bei der Katholischen Kirche?
:D Nö! Aber ich habe mir ein paar Mögliche Erklärungsversuche zurecht gebastelt.

Die Bindung an die Kirche ist bei den Katholiken (K) größer als bei den Protestanten (P).
K sehen in Kirche einen größeren Mehrwert.
K haben wegen Propaganda mehr Schiss um ihre Seele, weshalb sie unterbewusst den Kirchenaustritt scheuen.
P haben hingegen erkannt, dass sie auch ohne die (Institution) Kirche selig werden können.
P sind ehrlicher zu sich selbst und konsequenter in ihrem Handeln.
K zahlen weniger Einkommenssteuer und damit weniger Kirchensteuer als P, damit ist die Mitgliedschaft nicht so schmerzvoll.
Bei P sind empfänglicher für Wechsel von Landeskirchen zu Freikirchen, von Freikirchen zu Landeskirchen, von Freikirchen zu Freikirchen usw.
P sind empfänglicher für andere Religionen, weil sie deren Grundzüge schon aus Religionsunterricht und Gottesdienst kennen und diese in der Öffentlichkeit zudem stets in gutem Licht dargestellt werden, an welcher P wegen größerer Offenheit und Aufgeklärtheit mehr partizipieren.

...
Also wenn das nicht holzschnittartig ist, weiß ich auch nicht. Im Endeffekt sind P also geislich toleranter als K, wenn sie zum Islam konvertieren, aber nicht, wenn sie Katholiken werden. Das ist typisch für ein Protestantentum, das nur noch die Haltung gegen den Papst vereinigt. Zum Glück gibt's auch noch P, mit denen man richtig gut diskutieren kann, weil sie über ihre Konfession wirklich Bescheid wissen.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 19:10
von Yeti
ziphen hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Leider schadet schlechte Presse über die Katholische Kirche auch der EKD.
Vielleicht erkennen die Menschen insgeheim etwas an, was man in der Werbepsychologie Alleinstellungsmerkmal nennt. :tuete:"
:achselzuck: Mir scheint das Gegenteil der Fall zu sein, sonst käme es nicht zu diesem Fehler.
Ich bitte höflich darum, mir die Funktionsweise dieser Logik zu erklären.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 19:18
von lifestylekatholik
ziphen hat geschrieben:K zahlen weniger Einkommenssteuer und damit weniger Kirchensteuer als P, damit ist die Mitgliedschaft nicht so schmerzvoll.
:kugel: :breitgrins:
ziphen hat geschrieben:P sind empfänglicher für andere Religionen, weil sie deren Grundzüge schon aus Religionsunterricht und Gottesdienst kennen
Hm, ich glaube, der Reliunterricht bei K&P nimmt sich nüscht. :/

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 19:36
von ziphen
Yeti hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Leider schadet schlechte Presse über die Katholische Kirche auch der EKD.
Vielleicht erkennen die Menschen insgeheim etwas an, was man in der Werbepsychologie Alleinstellungsmerkmal nennt. :tuete:"
:achselzuck: Mir scheint das Gegenteil der Fall zu sein, sonst käme es nicht zu diesem Fehler.
Ich bitte höflich darum, mir die Funktionsweise dieser Logik zu erklären.
:hmm: Vielleicht verstehe ich dich einfach falsch. In dem Fall bitte ich um Verzeihung.

Ein Alleinstellungsmerkmal macht es mir doch gerade möglich etwas das dieses Merkmal hat von allen übrigen zu unterscheiden. Besagte Leute machen aber gerade keinen Unterschied, sind also nicht in der Lage zu unterscheiden. Pepsi = Coke (um ein hier neulich angesprochenen Problem als Vergleich heranzuziehen). Die Leute denken sich, wenn die eine Cola schlecht ist, dann ist es die andere auch, also verzichte ich komplett auf Cola und trinke Bier.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:04
von Knecht Ruprecht
Ich finde diese "Abstimmung" mit den Füssen sehr erfreulich. Natürlich wäre es interessant zu erfahren, wieso spiegel.de über diese Entwicklung nicht berichtet. "Normalerweise" müssten jetzt so Ratschläge wie, weniger Homoeehe und weniger Frauenweihe würden der EKD gut tun von spiegel.de/Küng usw. kommen. Nur passt das anscheinend nicht in die Agande, bei der jeder "Skandal" in der Katholischen Kirche in Deutschland dazu genutzt wird, die Katholische Kirche zur Homoehe und Frauenweihe zu zwingen. Im Grunde, müsste spiegel.de zum totalen Angriff gegen die Katholische Kirche übergehen, also nicht nur gegen den Klerus agitieren sondern auch gegen das "dumme Volk", welches fest geschlossen in der Kirche bleibt.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:06
von ziphen
cantus planus hat geschrieben:Du schriebst, dass Katholiken weniger Einkommenssteuer zahlten, als Protestanten. Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen. :hmm:
Das hast du aber vorher nicht gefragt.

Ist doch klar!
;D P sind viel schlauer, schöner, mutiger und durchsetzungsstärker als K. Deswegen verdienen sie mehr. Dass K mehr Kinder und damit Freibeträge haben, mehr spenden und damit absetzen können ist unwichtig. Außerdem widerlegen einige Forumsbenutzer hier die These mit dem Kinderreichtum.

Spaß bei Seite: Das war eine unbegründete Annahme. Meine angeführten Thesen sollten vielleicht nicht so ganz ernst genommen werden.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:19
von ziphen
Yeti hat geschrieben:Also wenn das nicht holzschnittartig ist, weiß ich auch nicht.
:ja: Ja, ist es!
Yeti hat geschrieben:Im Endeffekt sind P also geislich toleranter als K, wenn sie zum Islam konvertieren, aber nicht, wenn sie Katholiken werden. Das ist typisch für ein Protestantentum, das nur noch die Haltung gegen den Papst vereinigt. Zum Glück gibt's auch noch P, mit denen man richtig gut diskutieren kann, weil sie über ihre Konfession wirklich Bescheid wissen.
Wir sind Borg. Wir sind viele! :tuete:
Die einzelnen Gründe, warum jemand gerade zu dieser Konfession oder jener Religion wechselt, werden sicher sehr verschieden sein. Ich würde nicht einem Protestanten, der zum Islam übertritt, seine geistliche Toleranz absprechen -anders vielleicht bei seinem Verstand...- oder bescheinigen wollen.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:24
von Tritonus
ziphen hat geschrieben: ... P sind viel schlauer, schöner, mutiger und durchsetzungsstärker als K. ...
Du bist gar nicht mal so allein mit deiner spaßigen Behauptung:
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... liken.html

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:33
von lifestylekatholik
ziphen hat geschrieben:Außerdem widerlegen einige Forumsbenutzer hier die These mit dem Kinderreichtum.
:aetsch:

:D

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:37
von ziphen
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde diese "Abstimmung" mit den Füssen sehr erfreulich.
Ich eigentlich nicht. Die Leute die erst einmal weg sind, an die kommst du auch nicht mehr ran. Bekommen sie erst später Kinder, so wird es auch schwer an die heranzukommen usw. Soviel dann zum Missionsbefehl.



@ Tritonus
:glubsch: Ups, äh... ich meine: Danke, ich weiß, das ich ein Genie bin. :doktor:

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 20:40
von cantus planus
ziphen hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich finde diese "Abstimmung" mit den Füssen sehr erfreulich.
Ich eigentlich nicht. Die Leute die erst einmal weg sind, an die kommst du auch nicht mehr ran. Bekommen sie erst später Kinder, so wird es auch schwer an die heranzukommen usw. Soviel dann zum Missionsbefehl.
Wenn die kirchliche Erfüllung des Missionsbefehls sich darin erschöpft, per Finanzamt Geld einheben zu lassen, kann man das genau so vergessen...

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Mittwoch 21. Dezember 2011, 21:10
von Yeti
ziphen hat geschrieben:Meine angeführten Thesen sollten vielleicht nicht so ganz ernst genommen werden.
Bist du die evangelische Reinkarnation von overkott?

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 00:13
von ziphen
Yeti hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben:Meine angeführten Thesen sollten vielleicht nicht so ganz ernst genommen werden.
Bist du die evangelische Reinkarnation von overkott?
Nein, ich hoffe er lebt noch. Ich denke auch nicht, dass ich ihm das Wasser reichen kann.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 07:00
von Knecht Ruprecht
Jetzt kann man ein interessantes Bild zeichnen.

In Deutschland...

...hat die Katholische Kirche zu viele Mitglieder für die es zu wenige Priester gibt.
...das "dumme Volk" findet die Katholische Kirchen ganz OK, die "Eliten" scheinbar nicht.

...hat die EKD zu wenige Mitglieder für die es zu viele "Pfarrer-/innen" gibt.
...das "dumme Volk" flüchtet aus der EKD, die "Eliten" drängen hinein.

Offenkundig scheint der Neid der Eliten, von spiegel.de und anderen auf diese grosse Volksunterstützung der Katholischen Kriche in Deutschland extrem gross zu sein, so dass man damit die ständigen Kampfhandlungen gegen die Katholische Kirche erklären könnte.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 07:08
von Knecht Ruprecht
Harsche Kritik an der Umfrage kam von der Evangelischen Kirche. Der Sprecher der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ­Reinhard Mawick, bezeichnete sie als „alarmistisches Szenario, das sich nicht bewahrheitet“. Es gebe keinerlei Anzeichen dafür, dass sich grundsätzlich etwas an der Kirchenbindung der Protestanten ändere. „Diesen Alarmismus halten wir für völlig übertrieben.“

Von offizieller katholischer Seite verlautete, dass keine besonderen Maßnahmen wie Image- oder Werbekampagnen geplant seien. Der Papstbesuch und der eingeleitete Dialogprozess seien eine angemessene Reaktion auf die Austrittswelle.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/i ... 35e98.html

Zur EKD Reaktion :D

Ich weiß zwar nicht, was der Vertreter der Katholischen Kirche mit Dialogprozess meint, aber ich lese in der Aussage nichts Possitives heraus.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 10:16
von Clemens
Einige wichtige Punkte hat ziphen aber gewiss ganz richtig getroffen:

Wer katholisch ist, glaubt (zumindest theoretisch) daran, dass die Kirche fürs Seelenheil wichtig ist.
Der "normale" Protestant hat von klein auf eingetrichtert bekommen, dass die Kirche als Institution fürs Seelenheil eher unwichtig ist. Dass daraus im Falle der Unzufriedenheit oder inneren Distanzierung ein unterschiedliches Austrittsverhalten folgt, liegt m.E. auf der Hand.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 10:32
von irenäus
Tritonus hat geschrieben:
ziphen hat geschrieben: ... P sind viel schlauer, schöner, mutiger und durchsetzungsstärker als K. ...
Du bist gar nicht mal so allein mit deiner spaßigen Behauptung:
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... liken.html
Der Statistik glaube ich durchaus. Fragt sich nur, wo die Gründe zu suchen sind. Ich bezweifele (meist ;) ), dass Katholiken dümmer sind. Allerdings haben sie mehr Kinder und einen anderen Familiensinn. Der Geist für Gemeinschaft ist stärker ausgeprägt.

Gründet man Familie und kommt seiner Verantwortung voll nach, kann man sich eben nicht beruflich uneingeschränkt verwirklichen. Protestanten sind eben aufgeklärter und haben weniger Hemmungen, ihre Kinder von Fremden in privaten und staatlichen Institutionen aufziehen zu lassen.

Mir passt nicht, dass der Artikel suggeriert, Katholiken seien irgendwie "blöder" und den genannten Eliten Futter liefert. Allerdings will ich mit meinem Beitrag auch nicht den Eindruck erwecken, Protestanten würden nicht auch in großer Zahl vorbildliches Familien- und Sozialleben führen.

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 10:38
von Fiacrius
Nun, als jemand der die Katholische Kirche zwischenzeitlich verließ, würde ich diese Aussage etwas genauer betrachten: Zuerst einmal finde ich die Vorhersage einer Austrittswelle insofern gewagt, da solche Austrittsschübe eigentlich nur nach markanten Ereignissen (Skandale, Richtungswechsel o.ä.) auftreten. Von daher halte ich das für ungenau. Nachvollziehbar wäre evtl. ein "demografisches Sinken" der Mitgliedszahlen, da es salopp gesprochen weniger Nachwuchs gibt und dieser dann seltener getauft wird. Das ist aber eine eher kontinuierliche Entwicklung, die vielleicht dadurch verstärkt wird, dass nun eine Generation ins Erwachsenenalter kommt, die bereits einen signifikant kleineren Anteil an Getauften/Gläubigen hat.
Wovon ich allerdings nichts halte, ist Entwicklungen einfach zu ignorieren.
Auf katholischer Seite halte ich es durchaus für richtig, verstärkt eigene Positionen als Alternative zu einem ungesunden Weltbild aufzuzeigen, zu vertreten und auch bewusst zu leben. Dass man dabei nicht unbedingt gleich Massen anzieht, liegt auf der Hand. Wichtig ist es, dass sich die Kirche nicht permanent jagen lässt, d.h. dass andere die Themen bestimmen wollen, über die sich man über die Kirche ausschließlich zu unterhalten hat. Ich selbst beispielsweise bin immer noch ein klarer Verfechter für verheiratete Priester und für den Zugang der Frauen zum priesterlichen Dienst, halte diese Positionen aber in anbetracht der Notwendigkeit der Stärkung der Kirche in der momentan gesellschaftlichen Bewegung für ausgesprochen zweitrangig. Desweiteren hat eine Kirche mehr als nur den Auftrag, ihre Mitglieder zu verwalten und Gottesdienste anzubieten; sie muss mehr als nur "da sein".
Den vorher erwähnten Dialogprozess der DBK kann ich nicht so recht einordnen, irgendwie läuft er komplett an mir vorbei (ich halte ihn sowieso eher als kurzfristige Reaktion auf die verheerende Wirkung der Mißbrauchskandale ohne einen wirklich dauerhaften Sinn und Zweck)
Dafür war, so sehe ich es zumindest, der Papstbesuch auch in seiner eigentlichen Botschaft eine ausgesprochen gute Sache. Benedikt XVI. hat dieses kirchliche (vielleicht auch längerfristig gesellschaftliche) oben beschriebene Umdenken angestoßen. Wenn dies sein eigentliches Ziel dieses Besuchs war, dann dürfte es auf lange Sicht ein Erfolg gewesen sein. Und als Deutscher hatte er einen direkteren Zugang, der weitere Weg liegt nun bei der hiesigen Kirche. SIE muss glaubwürdig für dieses alternative Weltbild stehen.

Fiacrius

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 11:25
von cantus planus
Fiacrius hat geschrieben:Wovon ich allerdings nichts halte, ist Entwicklungen einfach zu ignorieren.
:klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:Auf katholischer Seite halte ich es durchaus für richtig, verstärkt eigene Positionen als Alternative zu einem ungesunden Weltbild aufzuzeigen, zu vertreten und auch bewusst zu leben. Dass man dabei nicht unbedingt gleich Massen anzieht, liegt auf der Hand. Wichtig ist es, dass sich die Kirche nicht permanent jagen lässt, d.h. dass andere die Themen bestimmen wollen, über die sich man über die Kirche ausschließlich zu unterhalten hat.
:klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:Ich selbst beispielsweise bin immer noch ein klarer Verfechter für verheiratete Priester [...]
Ich auch. :klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:[...] und für den Zugang der Frauen zum priesterlichen Dienst, [...]
Das Thema ist nun in der Tat definitiv abgeschlossen.
Fiacrius hat geschrieben:[...]halte diese Positionen aber in anbetracht der Notwendigkeit der Stärkung der Kirche in der momentan gesellschaftlichen Bewegung für ausgesprochen zweitrangig.
:klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:Den vorher erwähnten Dialogprozess der DBK kann ich nicht so recht einordnen, irgendwie läuft er komplett an mir vorbei (ich halte ihn sowieso eher als kurzfristige Reaktion auf die verheerende Wirkung der Mißbrauchskandale ohne einen wirklich dauerhaften Sinn und Zweck)
:klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:Dafür war, so sehe ich es zumindest, der Papstbesuch auch in seiner eigentlichen Botschaft eine ausgesprochen gute Sache. Benedikt XVI. hat dieses kirchliche (vielleicht auch längerfristig gesellschaftliche) oben beschriebene Umdenken angestoßen. Wenn dies sein eigentliches Ziel dieses Besuchs war, dann dürfte es auf lange Sicht ein Erfolg gewesen sein. Und als Deutscher hatte er einen direkteren Zugang, der weitere Weg liegt nun bei der hiesigen Kirche. SIE muss glaubwürdig für dieses alternative Weltbild stehen.
:klatsch:

Nun schreib genau das an die Mailadresse der Deutschen Bischofskonferenz. :daumen-rauf:

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 12:22
von ziphen
cantus planus hat geschrieben:
Fiacrius hat geschrieben:Ich selbst beispielsweise bin immer noch ein klarer Verfechter für verheiratete Priester [...]
Ich auch. :klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:[...] und für den Zugang der Frauen zum priesterlichen Dienst, [...]
Das Thema ist nun in der Tat definitiv abgeschlossen.
:hae?: Nanu? Auch du, mein Sohn Brutus?

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 12:26
von cantus planus
ziphen hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Fiacrius hat geschrieben:Ich selbst beispielsweise bin immer noch ein klarer Verfechter für verheiratete Priester [...]
Ich auch. :klatsch:
Fiacrius hat geschrieben:[...] und für den Zugang der Frauen zum priesterlichen Dienst, [...]
Das Thema ist nun in der Tat definitiv abgeschlossen.
:hae?: Nanu? Auch du, mein Sohn Brutus?
Seit Jahren. Zuletzt ausdrücklich am 28.1.2011 hier im Forum:
cantus planus hat geschrieben:Der Zölibat ist kein Dogma. Es gibt aber einen Status Quo, und die Kirche ist gut beraten, diesen nicht vorschnell um des Zeitgeists Willen aufzugeben. Insbesondere nicht, um möglichst viele Leute ins Pfarramt zu ziehen. Das funktioniert schon bei den Protestanten nicht.

Dennoch würde eine Lockerung des Zölibat, theologisch begründet und sorgfältig vorbereitet, nicht bedeuten, dass die Kirche substantiell Katholisches aufgibt. In dieser Frage sollte man die Kirche wirklich im Dorfe lassen. Allerdings ist das Thema derzeit nicht sachlich anzugehen, da es von Revolutionären okkupiert wird, die diese Frage ebenso wie die Frauenweihe (die ich natürlich ablehne) als Trojanisches Pferd für wesentlich weitreichendere Reformen mißbrauchen wollen.

Daher ist es richtig, dass die Kirche diese Diskussion für den Moment beendet erklärt und den Status Quo beibehält. Den Worten Kardinal Brandmüllers in dieser Sache ist kaum etwas hinzuzufügen.
Noch Fragen? :breitgrins:

Re: Den Kirchen in Deutschland droht eine Austrittswelle

Verfasst: Donnerstag 22. Dezember 2011, 12:31
von ziphen
cantus planus hat geschrieben:Noch Fragen? :breitgrins:
:neinfreu: Nö, aber ich muss gestehen, dass ich dir das nicht zugetraut hätte.