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Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 21:09
von ad-fontes
Wie denkt ihr darüber?

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 21:23
von cantus planus
Mülltrennug war immer schon Schwachsinn. Und heute ist sie unsinniger denn je, weil sie technisch überholt ist und zweitens nichts zur Müllvermeidung beiträgt (was übrigens auch für's Flaschen- und Dosenpfand gilt). Dieses groteske System hat Deutschland nur, weil die entsprechende Lobby den fetten Kohl entsprechend gedüngt hat.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 21:44
von Protasius
Die Trennung von Altpapier und Restmüll halte ich für sehr sinnvoll. Dadurch werden Ressourcen geschont, weil das Altpapier wiederverwertet werden kann und keine aufwendige Müllsortierung dafür sorgen muß, daß man das kann. Außerdem sind Altpapiersammlungen ein nicht unwichtiger Einnahmeposten meiner Pfarrei und der Kolpingsfamilie.

Getrennter Glasmüll ist aus ähnlichen Gründen sinnvoll, weil man Altglas nur schwer aus anderen Müll heraussortieren kann (nicht magnetisch, Gewicht variiert je nach Zusammensetzung nicht unerheblich).

Biomüll produzieren wir zwar dank eines eigenen Komposthaufens nicht, aber für andere kann der durchaus sinnvoll sein.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 22:50
von Edi
Mülltrennung gibt es schon sehr lange in Form von Altpapiersammlungen, dann auch Glassammlungen und Sammlungen von Altkleidern. Dies alles längst vor der Zeit , wo man das Wort Ökologie kannte. inwieweit heute keine Trennung mehr wegen neuer technischer Entwicklungen nötig sein sollte, weiß ich nicht, da ich die neueste Technik nicht kenne. Ich glaube aber nicht, das man technisch ohne großen Aufwand und damit auch Kosten alles (einiges schon) trennen kann, ausser jemand belegt mir das.

Natürlich gälte es auch Müll zu vermeiden, indem die Hersteller Verpackung einsparen und beispielsweise mehr Konzentrate von Produkten angeboten werden müssten, auch durch Gesetze oder Verordnungen veranlasst, osnt geht das ja nicht. Ich denke da an ein Beispiel eines Allzweckreinigers, der lediglich um 1 % Wirkstoff enthält, statt wie üblich 4 - 6 %, wobei noch weit mehr machbar wären. In dem Falle dieses verdünnten Allzweckreinigers sind die Kosten für Verpackung und Fracht höher als die Kosten des Inhalts. Man transportiert also massenweise Wasser durch die Republik als ob nicht jader Anwender selber einen Wasserhahn hätte. Leider machen die Politiker hier nichts auch wenn mn sie darau anspricht. Die machen lieber nicht wenige unsinnige Gesetze und pagen damit die Leute wie ich heute wieder von einem Energiefachmann erfahren habe.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 22:53
von Marcus
Ich finde es toll, dass es mehrere Tonnen pro Haushalt gibt. Hat man eine Tonne vollgemüllt, stehen einem wenigstens noch zwei /drei andere zur Verfügung. :ja: Aber dass man den Müll trennen soll, habe ich bis jetzt noch nicht gehört. :hae?: Warum auch? Es kommt doch sowieso alles in die gleichen Behälter... :achselzuck:

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 23:10
von Tritonus
Mülltrennung von Hand und "Gelber Punkt" sind in Deutschland seit mindestens 15 Jahren technisch überholt und damit überflüssig.
Etwa Mitte der 9er wirkte ich im hessischen Aßlar (Lahn-Dill-Kreis) bei der Inbetriebnahme einer Müllverarbeitungsanlage mit, in der sämtlicher anfallender Hausmüll des Kreises nach einer sehr schnell laufenden Kompostierung und Trocknung vollautomatisch getrennt wird: Metalle (Fe und andere), Glas (nach Farben), ... es bleibt ein Rest aus hochwertigem Brennstoff (eine Art Torf) übrig, der in einem Kraftwerk den Strom für die Anlage liefert.

(Ein kleiner Artikel, zugegeben ein ziemliches Jubelpamphlet: http://www.helector.de/presse/meldungen ... rnaca.html )

Funktioniert alles bestens, in Deutschland ist es vielleicht trotzdem nicht so recht zukunftsfähig. Damals habe ich gelernt: Mit dem "Gelben Punkt" sollte man sich nicht anlegen. Es geht um richtig viel Geld.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 14. März 2012, 23:56
von Fiacrius
Also, ich war früher ein absoluter Befürworter der [Punkt] (Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich wäre in Konkurrenz zu Otto getreten mit dem Teebeutel)
Und dann bin ich in den letzten 17 Jahren sechs mal umgezogen und habe dabei fast jedes Mal neu lernen müssen was wo reinkommt. Nachdem beim vorvorletzten Umzug ich an einen Hausmeister geraten bin der jedes Fetzele nachsortiert und einem Predigten hält, als wäre man irgendein Lausbub, habe ich es irgendwann komplett boykottiert und ihm gesagt, er könne sich seine Trennung sonst wo hinschieben. Der Müll ging genau da rein, wo Platz war. Nicht mal die Hälfte des Wertmülls wird wiederverwertet sondern mit dem sonstigen Restmüll zu Wärme weiterverarbeitet. Man muss sich nicht zum Volldepp machen lassen. Mittlerweile wohne ich ja wieder in meiner alten Heimat und selbst in diesen sechs Jahren wurden die Tonnen wasweißichwieoft neu konfiguriert (Da hat man sich auch zeitweise an irgendwelche Beutel gewöhnt und dann wieder was anderes) Grüne Tonne für den Grünen Punkt ohne Papier plus Schwarze Tonne für den Rest. Dann gab es eine Mehrkammertonne, dann wieder eine Grüne Tonne plus braune Mehrkammertonne (Restmüll/Bioabfall) plus blaue Glausboxen. Der neueste Stand ist jetzt eine Grüne Tonne, eine braune (manche haben auch eine schwarze, warum weiß ich nicht), eine hellbraune für Gartenabfälle und die Glasbox. Papier sollte extra gesammelt werden und zu einer Sammlung gebracht werden, wohl ganz ökologisch mit dem Auto. Ohne mich. Fehlt nur noch, dass wir verschiedene Glasboxen bekommen für die entsprechenden Farben

:aetsch:

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 00:09
von Caviteño
cantus planus hat geschrieben:Mülltrennug war immer schon Schwachsinn.
Der Schwachsinn wird jetzt auch hier auf den PH eingeführt - sogar mit den gleichen Farben. Ich traf im November einen Philippino, der nach D. flog, um sich dort das System der Müllentsorgung erklären zu lassen - scheint also wohl ein "Exportschlager" zu sein, gesponsort von der Bundesregierung, die natürlich Flug und Aufenthalt bezahlte.

Hier wurden jetzt sogar Plastiktüten verboten. Das Hauptnahrungsmittel Fisch wird also schön in Plastikpapier eingeschlagen (ggfs. mehrfach) und dann in einer Papiertüte dem Käufer übergeben... :patsch: Allerdings dürfen die beliebten take-out-Mahlzeiten weiterhin in Styroporschachteln abgegeben werden... :patsch:

Ansonsten empfehle ich jedem, in D. einmal mit der VHS ein Müllverbrennungskraftwerk oä zu besichtigen. Dann hat man kein schlechtes Gewissen mehr....

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 00:26
von Protasius
Fiacrius hat geschrieben:Fehlt nur noch, dass wir verschiedene Glasboxen bekommen für die entsprechenden Farben
Wieso, gibt es bei euch etwa nicht die grünen, weißen und braunen Glascontainer, in die ich seit bald wohl fünfzehn Jahren unseren Glasmüll einwerfe? Früher gab es auf dem Sammelplatz auch noch einen großen grünen Container, in den man Dosen reinschmeissen konnte, aber die schmeißt man aus irgendwelchen Gründen jetzt in den Gelben Sack (da kommt bei uns der Grüne-Punkt-Müll rein).

Diese Sortiertechnik scheint ja wirklich gut zu sein, aber Altpapier bekommt man dem Artikel zufolge trotzdem nicht aus dem Müll heraus. Abgesehen davon sehe ich nicht ein, warum man diese dem Anschein nach nicht gerade billige Sortiertechnik einsetzen soll, wenn das vom Müllerzeuger leicht selbst erledigt werden kann. Geschichten wie die von Fiacrius können ja kaum der Regelfall sein.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 00:27
von Fiacrius
So ganz nebenbei bedeutet jede Umstellung auch Aufwand und Mehrkosten sowie eine Festlegung auf bestimmte Wertstoffe. Hätte man nur eine Tonne (oder sagen wir zwei, eine für Biomüll, eine für den Rest), könnten sich die Verwerter die Sortierung jeweils umstellen, ohne dass man wieder einmal im ganzen Landkreis Broschüren raushauen muss oder es gar zum großen Tonnentausch kommt.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 00:30
von Fiacrius
Protasius hat geschrieben:
Fiacrius hat geschrieben:Fehlt nur noch, dass wir verschiedene Glasboxen bekommen für die entsprechenden Farben
Wieso, gibt es bei euch etwa nicht die grünen, weißen und braunen Glascontainer, in die ich seit bald wohl fünfzehn Jahren unseren Glasmüll einwerfe? Früher gab es auf dem Sammelplatz auch noch einen großen grünen Container, in den man Dosen reinschmeissen konnte, aber die schmeißt man aus irgendwelchen Gründen jetzt in den Gelben Sack (da kommt bei uns der Grüne-Punkt-Müll rein).

Diese Sortiertechnik scheint ja wirklich gut zu sein, aber Altpapier bekommt man dem Artikel zufolge trotzdem nicht aus dem Müll heraus. Abgesehen davon sehe ich nicht ein, warum man diese dem Anschein nach nicht gerade billige Sortiertechnik einsetzen soll, wenn das vom Müllerzeuger leicht selbst erledigt werden kann. Geschichten wie die von Fiacrius können ja kaum der Regelfall sein.
Ob es der Regelfall ist, kann ich nicht sagen. Ich für mich sortiere nicht rum, wenn es am Ende wieder zusammengeworfen wird und im Ofen landet.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 01:52
von Sempre
Hier in Brasilien stellt man seinen Hausmüll in genau den Verpackungen in einen Müllkorb vor der Türe, oder auf die Mauer oder so, in dem die Sachen auch geliefert wurden. Plastiktüten, Kartons, Plastiksäcke, etc. pp. Viele Leute sammeln gesondert Dosen (Bier, Limo, etc.), überall gibt es private Dosensammler, die sie abholen und versilbern.

Die vielfarbige Tonnenserie, grün, gelb, blau, rot gibt es gelegentlich in der Stadt, im Naturpark, an Schulen, ist aber insgesamt bedeutungslos. Der Müllwagen, der dann kommt, ist derselbe wie sonst.

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 09:23
von Linus
cantus planus hat geschrieben:Mülltrennug war immer schon Schwachsinn. Und heute ist sie unsinniger denn je, weil sie technisch überholt ist und zweitens nichts zur Müllvermeidung beiträgt (was übrigens auch für's Flaschen- und Dosenpfand gilt). Dieses groteske System hat Deutschland nur, weil die entsprechende Lobby den fetten Kohl entsprechend gedüngt hat.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 51,.html

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Donnerstag 15. März 2012, 19:40
von Yeti
"Mülltrennung beim Frühstück" Ein kluges Lied für alle Anhänger der "Grünen Khmer".

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Samstag 17. März 2012, 06:30
von Esperanto
Wenn man sonst keine Hobbies hat...

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Samstag 17. März 2012, 13:03
von Juergen
Mülltrennung ist eine katholische Erfindung.
Für näheres klicke man bitte den Link in folgendem Posting an
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=519238#p519238

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Montag 17. Dezember 2018, 11:28
von Niels
"Pfand, Recycling, Lizenzgebühren: Ab Januar gelten neue Regeln für Verpackungen": https://www.focus.de/finanzen/news/zahl ... 77930.html

Nicht weniger Verpackungen, aber umso mehr "Lizenzgebühren"... cui bono? Der Umwelt hilft's nicht, aber den Geldbörsen mancher Herrschaften...
:zirkusdirektor:

Ob Verpackungskünstler Christo bei seinem nächsten Projekt auch "Lizenzgebühren" zahlen muss? Er könnte ja anbieten, die im Artikel genannte "Zentrale Stelle" einzupacken. :kugel:

Insgesamt: Völlig verrückt, das Ganze. :vogel:

Re: Mülltrennung sinnvoll?

Verfasst: Montag 17. Dezember 2018, 15:46
von Juergen
Mit den un­ter­schied­li­chen Pfand­prei­sen setzt man sich als nor­ma­ler Kun­de doch gar nicht au­s­ein­an­der. Man kauft das Pro­dukt, zahlt es in­kl. Pfand und be­kommt das Pfand spät­er wie­der. Hier mal ein klei­ner, ab­so­lut un­voll­stän­di­ger Über­blick, der nur gän­gi­ge Din­ge be­han­delt:

Beim Pfand gibt es schon beim Mehr­weg­pfand ei­ne Un­zahl an Pfand­be­trä­gen.
Der „Rah­men“, al­so das Plas­tik­teil hat im­mer 1,50€ Pfand. Hin­zu kommt das Pfand pro Fla­sche und so er­gibt sich aus der Sum­me Rah­men + An­zahl der Fla­schen * Pfand pro Fla­sche ei­ne gro­ße An­zahl un­ter­schied­li­cher Pfand­be­trä­ge.
Auf nor­ma­le Bier­fla­schen wer­den 0,08€/Fla­sche fäl­lig. Kis­ten gibt es in den Grö­ßen für 8, 9, 10, 11, 12, 16, 20, 24, 27, 28 oder 30 Fla­schen. Auf man­che Dä­ni­schen Bie­re wer­den 0,10€/Fla­sche fäl­lig. Die gibt es vor al­lem in 30er Kis­ten. Auf Bü­g­el­fla­schen zahlt man 0,15€/Fla­sche Pfand. Die gibt es meist in 16er oder 20er Kis­ten.
Bei Mi­ne­ral­was­ser und Li­mo­na­den zahlt man eben­falls 0,15€/Fla­sche Pfand. Kis­ten­grö­ßen gibt es für 6, 10, 11, 12, 15 oder 20 Fla­schen


Und dann ha­ben wir auch noch das Ein­weg­pfand, das auf Do­sen, Kunst­stoff­fla­schen und Ein­weg-Glas­fla­schen er­ho­ben wird. Es gilt für Bier, Bier­misch­ge­trän­ge, Mi­ne­ral­was­ser, Soft-Drinks, Al­co­pops usw.
Bei nor­ma­len Fla­schen und Do­sen sind es im­mer 0,25€. Bei Par­ty­fäs­sern mit Bier sind es 5-.€ Auch da gibt es Wa­re in Käs­ten (z.B. PET Cy­cle Sys­tem). Für die Käs­ten zahlt man wie beim Bier 1,50€/Kas­ten. Üb­li­che Käs­ten gibt es für 6 oder 11 Fla­schen

Die neue Re­ge­lung er­wei­tert die Pa­let­te nun im Frucht­nek­tar und Ge­mü­s­e­nek­tar mit Koh­len­säu­re und Ge­trän­ke die mit mehr als 50% an Milch­pro­duk­ten (Mol­ke o.ä.) gemischt wur­den.

Pfand­frei sind wei­ter­hin: Frucht­säf­te, Wein, Sprit, Milch und Milch­pro­duk­te.