Gerichtsurteil zur Beschneidung

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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ivo Matthäus hat geschrieben:Jeder Eingriff in die körperliche Integrität ist tatbestandlich eine KV nach §§ 223 ff StGB.
Nein, eben nicht. Das ist doch der Unfug, der in seiner Konsequenz dann zu irrsinnigen
Rechtsbeugungen führt.
Eine tatbestandlich relevante Misshandlung ist der Definition nach jede üble, unangemessene Behandlung, durch die das körperliche Wohlbefinden [der betreffenden Person] mehr als nur unerheblich beeinträchtigt wird.

Man muss darum schon ziemlich säkularisiert sein, um in der fachgerechten Beschneidung eines männlichen Kindes, welche durch dessen Eltern aus religiösen Gründen veranlasst wurde, um ihren Sohn nach jüdischer Überzeugung als Angehöriger des Volk Gottes wissen zu können, eine üble und unangemessene Behandlung zu sehen.

Übel und unangemessen ist es dann schon eher, einem Säugling Ohrlöcher stechen zu lassen, noch übler wenn es sich dabei auch noch um einen männlichen Säugling handelt.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

[Dieser Beitrag wurde durch einen Moderator verändert und dadurch sinnlos.]
Zuletzt geändert von lifestylekatholik am Sonntag 15. Juli 2012, 13:43, insgesamt 1-mal geändert.
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cantus planus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Übel und unangemessen ist es dann schon eher, einem Säugling Ohrlöcher stechen zu lassen
Glücklicherweise kommt das nicht vor.
Doch, habe ich hier schon öfter gesehen. Allerdings nur bei Mädchen.
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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

taddeo hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Dafür haben sie Eltern.

Mann, darum geht es doch! ELTERNRECHT!
[Punkt]
Güterabwägung:
Elternrecht gem. Art. 4 I und 6 II GG vs. Recht auf körperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung gem. Art. 2 GG.
:hmm:
Mal ne ernstgemeinte Frage an unsere Rechtsgelehrten hier:
Wie sieht denn die Rechtsprechung dann die überaus häufige (Un-)Sitte, daß vielen Mädchen schon ab dem Säuglingsalter Ohrlöcher oder gar Piercings gestochen werden? Gilt das auch als strafbare Körperverletzung?
Man würde in einem strafrechtlichen Rechtsgutachten zunächst den objektiven und dann den subjektiven Tatbestand prüfen. Bei der Prüfung des objektiven Tatbestandes würde man zu dem Ergebnis kommen, dass das Stechen von Ohrlöchern eine Körperverletzung darstellt. Bei der Prüfung des subjektiven Tatbestandes würde man hier Vorsatz bejahen und anschließend die Einwilligung als einen in Betracht kommenden Rechtfertigungsgrund prüfen. Grundsätzlich ist die körperliche Unversehrtheit ein disponibles Rechtsgut (vgl. § 228 StGB). Ein Säugling ist natürlich nicht in der Lage, selbst einzuwilligen, wobei die Einwilligungsfähigkeit nicht von der Vollendung eines bestimmten Lebensjahrs abhängt, wie etwa die Volljährigkeit. Eltern sind natürlich grundsätzlich berechtigt, im Rahmen ihrer Vertretungsmacht, die sich allerdings am Kindeswohl zu orientieren hat, einzuwilligen.

Den Rest überlasse ich Deinem gesunden, juristisch nicht vorbelastenten Menschenverstand als Vater. ;) Aber bitte nicht vergessen, im Falle der Bejahung der Rechtswidrigkeit noch zu prüfen, ob denn auch schuldhaft gehandelt wurde. :blinker:
Zuletzt geändert von Marcus am Sonntag 15. Juli 2012, 15:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Orthographie berichtigt.
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lifestylekatholik
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von lifestylekatholik »

cantus planus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Übel und unangemessen ist es dann schon eher, einem Säugling Ohrlöcher stechen zu lassen
Glücklicherweise kommt das nicht vor.
Doch, habe ich hier schon öfter gesehen. Allerdings nur bei Mädchen.
Man hat meinen Beitrag nachträglich verändert (ohne das zu kennzeichnen). So wie er jetzt dasteht, ist er natürlich falsch.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Übel und unangemessen ist es dann schon eher, einem Säugling Ohrlöcher stechen zu lassen
Glücklicherweise kommt das nicht vor.
Doch, habe ich hier schon öfter gesehen. Allerdings nur bei Mädchen.
Man hat meinen Beitrag nachträglich verändert (ohne das zu kennzeichnen). So wie er jetzt dasteht, ist er natürlich falsch.
Da ist mir wohl versehentlich eine Fehlbedienung unterlaufen. Ich bitte das zu entschuldigen.
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cantus planus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von cantus planus »

Marcus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Übel und unangemessen ist es dann schon eher, einem Säugling Ohrlöcher stechen zu lassen
Glücklicherweise kommt das nicht vor.
Doch, habe ich hier schon öfter gesehen. Allerdings nur bei Mädchen.
Man hat meinen Beitrag nachträglich verändert (ohne das zu kennzeichnen). So wie er jetzt dasteht, ist er natürlich falsch.
Da ist mir wohl versehentlich eine Fehlbedienung unterlaufen. Ich bitte das zu entschuldigen.
Dafür darf Lifestyle dir ein Ohrloch stechen. :breitgrins:
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taddeo
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von taddeo »

Marcus hat geschrieben:Den Rest überlasse ich Deinem gesunden, juristisch nicht vorbelastenten Menschenverstand als Vater. ;)
Du wirst vielleicht lachen, aber ich habe es trotz einigen Kopfschüttelns in der (weiblichen) Verwandtschaft tatsächlich geschafft, meine Tochter bis heute vor Ohrlöchern zu bewahren. Als sie klein war, hab ich einfach gegen entsprechende Ansinnen zB der Tanten ("mogst zum Geburtstag koa Ohrringerl?") energisch mein Veto eingelegt; inzwischen wäre sie so alt, daß sie es selber entscheiden könnte, aber irgendwo sitzt da immer noch die (von mir tatkräftig geförderte) Unsicherheit, ob das wirklich zur Verschönerung und Verbesserung des weiblichen Befindens beiträgt. ;D

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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

taddeo hat geschrieben:
Marcus hat geschrieben:Den Rest überlasse ich Deinem gesunden, juristisch nicht vorbelastenten Menschenverstand als Vater. ;)
Du wirst vielleicht lachen, aber ich habe es trotz einigen Kopfschüttelns in der (weiblichen) Verwandtschaft tatsächlich geschafft, meine Tochter bis heute vor Ohrlöchern zu bewahren. Als sie klein war, hab ich einfach gegen entsprechende Ansinnen zB der Tanten ("mogst zum Geburtstag koa Ohrringerl?") energisch mein Veto eingelegt; inzwischen wäre sie so alt, daß sie es selber entscheiden könnte, aber irgendwo sitzt da immer noch die (von mir tatkräftig geförderte) Unsicherheit, ob das wirklich zur Verschönerung und Verbesserung des weiblichen Befindens beiträgt. ;D
:daumen-rauf:

Meine Mutter trägt bis heute keine Ohrringe und ich habe sie in meinem ganzen Leben auch noch nie mit Damenschminke gesehen. :neinfreu: Es gibt nichts über natürliche, weibliche Schönheit. :ja: Übrigens ist natürliche Schlichtheit auch gut mit der Tradition zu vereinbaren. :ja:
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taddeo
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von taddeo »

Marcus hat geschrieben:Es gibt nichts über natürliche, weibliche Schönheit. :ja:
Im Normalfall reicht das auch. Ich hab so meine Ressentiments gegenüber Weiblichkeit, die nicht ohne die Maler-, Lackierer- und Trockenbauer-Innung auskommt.
(Und manchmal könnten schon ein paar Pfund mehr auf den Rippen die Schminke im Gesicht ersetzen, mit der die Falten überpinselt werden sollen.)

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Torsten
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Torsten »

Marcus hat geschrieben:Meine Mutter trägt bis heute keine Ohrringe und ich habe sie in meinem ganzen Leben auch noch nie mit Damenschminke gesehen. :neinfreu: Es gibt nichts über natürliche, weibliche Schönheit. :ja:
Doch: Ein zum Hautton passender Concealer, ein frisch wirkender Blush, ein volumenerzeugender Mascara, ein haltbarer Kajal, ein buttriger Lidschatten und nachgezogene Augenbrauen. Dazu ein Gloss oder ein Lippenstift und ein schöner Nagellack. Das ist alles und in allem immer noch natürlicher und weiblicher, als formschönes und PS-starkes Blech männlich.

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Torsten
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Torsten »

taddeo hat geschrieben:(Und manchmal könnten schon ein paar Pfund mehr auf den Rippen die Schminke im Gesicht ersetzen, mit der die Falten überpinselt werden sollen.)
Wann hast Du eigentlich das letzte Mal eine ältere und dickere Frau geliebt?

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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

Torsten hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:(Und manchmal könnten schon ein paar Pfund mehr auf den Rippen die Schminke im Gesicht ersetzen, mit der die Falten überpinselt werden sollen.)
Wann hast Du eigentlich das letzte Mal eine ältere und dickere Frau geliebt?
Die meisten verheirateten Männer werden eines Tages eine Rentnerin zu lieben haben. Und ab einem gewissen Alter, ist die Bikini-Figur auch zweitrangig, ebenso der männliche Waschbrettbauch, wobei ich als Mann von keiner Frau eine Bikini-Figur erwarten würde.
Zuletzt geändert von Marcus am Sonntag 15. Juli 2012, 15:58, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Beitrag ergänzt.
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Haiduk
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Haiduk »

FAZ: Das Urteil:
Die Entscheidung des Kölner Landgerichts zur Beschneidung eines muslimischen Jungen hat eine lange Geschichte. Sie handelt von Angst, Schmerz und Hilflosigkeit.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Linus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Linus »

Ivo Matthäus hat geschrieben:Jeder Eingriff in die körperliche Integrität ist tatbestandlich eine KV nach §§ 223 ff StGB. Die Strafbarkeit entfällt mit einer wirksamen Einwilligung, und da fängt dann der Ärger an...

I. M.
Man vergleiche auch hierzu das Urteil des Göttinger Mensurenprozesses
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Pilgerer
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Pilgerer »

Ganz einfach wäre es, die jüdische und christliche Kultur als Wurzeln der deutschen Gesetzgebung anzuerkennen und auf diesem Boden die jüdische Beschneidung zu erlauben, von der dann auch andere Religionen Gebrauch machen dürfen.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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taddeo
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von taddeo »

Torsten hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:(Und manchmal könnten schon ein paar Pfund mehr auf den Rippen die Schminke im Gesicht ersetzen, mit der die Falten überpinselt werden sollen.)
Wann hast Du eigentlich das letzte Mal eine ältere und dickere Frau geliebt?
Als meine Schwiegereltern zum erstenmal Großeltern wurden, war mein Schwiegervater gerade 50, und er hatte herbe Probleme, sich mit dieser neuen Rolle abzufinden.
Sein bester Spruch damals war: "Opa sein waar ja ned so schlimm - aber jede Nacht mit a na Oma ins Bett geh müassn!" ;D

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Ewald Mrnka
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Ewald Mrnka »

Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Aletheia
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Aletheia »

Pilgerer hat geschrieben:Ganz einfach wäre es, die jüdische und christliche Kultur als Wurzeln der deutschen Gesetzgebung anzuerkennen und auf diesem Boden die jüdische Beschneidung zu erlauben, von der dann auch andere Religionen Gebrauch machen dürfen.
Ja - das wäre ganz einfach - wir kommen alle aus dieser einen Wurzel - Abraham. Nur die einen sind ja nicht beschnitten und also haben sie den Bund gebrochen, lt. Gen 17,14.

14Ein Unbeschnittener, eine männliche Person, die am Fleisch ihrer Vorhaut nicht beschnitten ist, soll aus ihrem Stammesverband ausgemerzt werden. Er hat meinen Bund gebrochen.

Also hat unsere christliche Kultur keine Wurzel mehr im Judentum.

Ich hab' da einen anderen Vorschlag - die acht Tage, um die es ja letztlich geht, die sind doch verhandelbar. Was sind denn acht Tage bei Gott?

Unsere Rechtskultur wurzelt in der Aufklärung. Und da wird sie auch hoffentlich weiterhin bleiben. Alles andere wäre ein herber Rückschritt. Frau Justizministerin hat schon erkannt, dass eine Ausnahme eine sehr diffizile Sache ist. Weil sie ja auch geschlechterdiskriminiert.

Fridericus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Fridericus »

Aletheia hat geschrieben:Ich hab' da einen anderen Vorschlag - die acht Tage, um die es ja letztlich geht, die sind doch verhandelbar. Was sind denn acht Tage bei Gott?
Wieso sollten die für die Juden verhandelbar sein? Was geschrieben steht, steht geschrieben.
Unsere Rechtskultur wurzelt in der Aufklärung. Und da wird sie auch hoffentlich weiterhin bleiben. Alles andere wäre ein herber Rückschritt.
Zum Leidwesen des gesamten Abendlandes hat sie leider viele irrige Gedanken der Aufklärung übernommen. Eine Abwendung davon wäre zum größten Wohle.

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Marcus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Marcus »

Fridericus hat geschrieben:
Unsere Rechtskultur wurzelt in der Aufklärung. Und da wird sie auch hoffentlich weiterhin bleiben. Alles andere wäre ein herber Rückschritt.
Zum Leidwesen des gesamten Abendlandes hat sie leider viele irrige Gedanken der Aufklärung übernommen. Eine Abwendung davon wäre zum größten Wohle.
:daumen-rauf: Dem kann ich so nur zustimmen. :ja:
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Ewald Mrnka
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Ewald Mrnka »

Bei Dummköpfen, Narren & Doktrinären verwandelt sich Aufklärung in Aufkläricht; die §§-Ritter in Köln sind ein gutes Exempel für akademisch kostümierte Dummheit.

Weisheit & Vernunft:

http://www.derisraelit.org/
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
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Linus
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Linus »

Beschneidung: Affront aus Deutschland

Wien (OTS) - Affront gegen die Gemeinsamkeiten der Juden und
Muslime aus Deutschland. Die Beschneidung der Muslime in Deutschland
und in der Welt ist kein im Koran festgeschriebenes Gesetz, sondern
eine kulturelle "Verbundenheit" mit den Vorfahren. weiter
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Pilgerer
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Pilgerer »

Aletheia hat geschrieben:Also hat unsere christliche Kultur keine Wurzel mehr im Judentum.
Die jüdische Kultur ist für Deutschland bis zum Holokaust von Bedeutung. In vielen Städten war lange Zeit die jüdische Gemeinschaft die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Man hätte also in das deutsche Grundgesetz und in die normale Gesetzgebung jüdische und christliche Einflüsse aufnehmen können. Der im Grundgesetz verankerte Schutz der Familie ist ein Beispiel dafür, wie christliches Denken die Verfassungsväter 1948 auch gegen den Widerstand der Sozialisten prägte.
Alethia hat geschrieben:Ich hab' da einen anderen Vorschlag - die acht Tage, um die es ja letztlich geht, die sind doch verhandelbar. Was sind denn acht Tage bei Gott?
Auch Jesus wurde am achten Tag beschnitten, und seine Eltern hätten sich bestimmt nicht daran hindern lassen, wenn Herodes oder sonst jemand das verboten hätten. Es gibt liberale Juden, aber vermutlich praktizieren auch die die Beschneidung.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Haiduk
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Haiduk »

Pilgerer hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Also hat unsere christliche Kultur keine Wurzel mehr im Judentum.
Die jüdische Kultur ist für Deutschland bis zum Holokaust von Bedeutung. In vielen Städten war lange Zeit die jüdische Gemeinschaft die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Man hätte also in das deutsche Grundgesetz und in die normale Gesetzgebung jüdische und christliche Einflüsse aufnehmen können. Der im Grundgesetz verankerte Schutz der Familie ist ein Beispiel dafür, wie christliches Denken die Verfassungsväter 1948 auch gegen den Widerstand der Sozialisten prägte.
Wie stellst Du Dir das vor? Das Grundgesetz kennt Religion nur als etwas Abstraktes. In der Präambel des GG ist von der "Verantwortung vor Gott" die Rede. Daß es sich hier um den "Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs" handelt versteht sich von selbst. Wenn Du an ein jüdisches Sonderrecht gedacht hast, dann würdest Du Dich damit von der Gleichheit aller vor dem Gesetz verabschieden.
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel. (Mt. 5, 37)
Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. (2. Kor. 10,4)

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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Aletheia hat geschrieben:Unsere Rechtskultur wurzelt in der Aufklärung.
Richtig. Man könnte auch sagen: maurerisch-synagogal. (Nichts mit „christlich-jüdischem Abendland“. Das ist eine Fiktion, um den fundamentalen „Paradigmenwechsel“ zu verschleiern.) Pereat.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Aletheia »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Unsere Rechtskultur wurzelt in der Aufklärung.
Richtig. Man könnte auch sagen: maurerisch-synagogal. (Nichts mit „christlich-jüdischem Abendland“. Das ist eine Fiktion, um den fundamentalen „Paradigmenwechsel“ zu verschleiern.) Pereat.
Ich sehe das als ein tatsächlich fundamentalen Schnitt ( buchstäblich ) zwischen diesen beiden Kulturtraditionen. Und aus dieser Sicht verstehe ich auch die Seite der Religion(en), die hier zusammen stehen. Andererseits geht es in die Richtung, die die Aufklärung vorzeigt. Wobei eben die Aufklärung schon bei den Sophisten ansetzt und hier ja auch eine Wurzel des Rechtspositivismus ist.

Das GG hat ja die Gleichstellung der Geschlechter eingeführt und damit die Ordnung in der Familie berührt. Die vorbehaltlose Annahme der UN-Kinderrechtekonvention durch Deutschland berührt nun ebenso diese Ordnung, nun aber im Verhältnis der Eltern und Kinder. Die Rechte der Menschen untereinander sind andere Verhältnisse, als die zwischen Mensch und Gott. Und daher denke ich, dass die einzige Möglichkeit für den Rechtsfrieden darin besteht, die in diesem Punkt bestehende Differenz durch die Rechtsordnung anzuerkennen. Das heißt, es werden Ausnahmeregelungen formuliert für Muslime und Juden. Das aber ist ein Fortschritt unserer Rechtsordnung und der aufgeklärten Sicht.

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Robert Ketelhohn
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Gut, wir verstehen uns. Fein. Ich weiß auch, daß es auf absehbare Zeit und nach
menschlichem Ermessen keinen Weg zurück gibt. Ob allerdings die von dir vorge-
schlagene Toleranz gegenüber „den Religionen“ tatsächlich gewährt wird, und
zwar da, wo ’s drauf an kommt und insbesondere den Christen, nicht bloß Juden
und vielleicht „ein Stück weit“ den Muslimen, bleibt m. E. sehr fraglich. Die Salz-
kottener Inhaftierten können ein anderes Lied singen. (Ich auch. Obschon ich jene
Toleranz durchaus erfahren habe und dessen froh bin – aber nur individuell und
inoffiziell. Amtlich gibt es nur beinharte Intoleranz.)
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Fridericus »

Aletheia hat geschrieben:Das aber ist ein Fortschritt unserer Rechtsordnung und der aufgeklärten Sicht.
Überall wo die Aufklärung und ihre Nachbeter einen Fortschritt propagieren, ist es ein weiterer Schritt hin zum bodenlosen Abgrund.

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Sonnenschein
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Sonnenschein »


Pilgerer
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Re: Gerichtsurteil zur Beschneidung

Beitrag von Pilgerer »

Haiduk hat geschrieben:
Pilgerer hat geschrieben:
Aletheia hat geschrieben:Also hat unsere christliche Kultur keine Wurzel mehr im Judentum.
Die jüdische Kultur ist für Deutschland bis zum Holokaust von Bedeutung. In vielen Städten war lange Zeit die jüdische Gemeinschaft die zweitgrößte Religionsgemeinschaft. Man hätte also in das deutsche Grundgesetz und in die normale Gesetzgebung jüdische und christliche Einflüsse aufnehmen können. Der im Grundgesetz verankerte Schutz der Familie ist ein Beispiel dafür, wie christliches Denken die Verfassungsväter 1948 auch gegen den Widerstand der Sozialisten prägte.
Wie stellst Du Dir das vor? Das Grundgesetz kennt Religion nur als etwas Abstraktes. In der Präambel des GG ist von der "Verantwortung vor Gott" die Rede. Daß es sich hier um den "Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs" handelt versteht sich von selbst. Wenn Du an ein jüdisches Sonderrecht gedacht hast, dann würdest Du Dich damit von der Gleichheit aller vor dem Gesetz verabschieden.
Jedes Staatsrecht braucht irgendwelche Quellen, die es in seinen Werten inspirieren. Das kann eine bestimmte Religion sein, das können mehrere Religionen sein oder säkulare Weltbilder (z.B. Aufklärung, Freimaurer, Marxismus). In Deutschland war das GG (ähnlich den Landesverfassungen) ein Kompromiss zwischen den Parteien im parlamentarischen Rat. Dazu kamen die allgemein üblichen Grundlagen des modernen Rechtsstaates, die sich aus der Aufklärung ableiten. Die CDU hat im parlamentarischen Rat zum Beispiel die Rechte der Familie durchgesetzt, aber auch den Gottesbezug in der Präambel.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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