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Weißrußland
Verfasst: Dienstag 21. März 2006, 20:13
von Robert Ketelhohn
Überwältigender Wahlsieg Lukaschenkos in Weißrußland
Lukaschenko für dritte Amtzeit als Präsident wiedergewählt – fast 83 Prozent für den Sieger
Minsk – Der Sieger der Präsidentschaftswahlen in Weißrußland heißt erwartungsgemäß Alexander Lukaschenko. Wie Lydia Jermoschina, die Vorsitzende der Zentralen Wahlkommission, in Minsk mitteilte, erhielt der bisherige Amtsinhaber 82,6 % der Stimmen und wurde damit für eine dritte Amtzeit gewählt.
Der zweitplacierte Kandidat, der mit beträchtlichen Millionensummen und Wahlkampfhelfern aus dem Westen unterstützte Physiker Alexander Milinkjewitsch, erhielt nur 6 %. Die übrigen Kandidaten, Sergej Gaidukewitsch und Alexander Kosulin, landeten noch weiter abgeschlagen dahinter.
Milinkjewitsch, der bis zu seiner Kür zu einem der drei „gemeinsamen“ Oppositionskandidaten im Oktober 2005 in seiner Heimat praktisch unbekannt war, hatte sich für seine Geldgeber dadurch ausgezeichnet, daß er in den USA studiert und obendrein das »George C. Marshall European Center for Security Studies« besucht hat, eine deutsch-amerikanische Militärhochschule in Garmisch-Partenkirchen.
Seit Oktober 2005 sendet bereits die deutsche Welle regierungsfeindliche Propaganda in russischer Sprache nach Weißrußland. Am 16. März 2006 nahm in Warschau der von der Europäischen Union finanzierte Sender »European Radio for Belarus« sein Programm auf. Er sendet gleichfalls Propaganda gegen Alexander Lukaschenko Richtung Weißrußland.
Alle Anstrengungen des Westens haben aber nicht zum angestrebten Erfolg geführt, sondern die Popularität, die Lukaschenko bei den Weißrussen genießt, eher noch verstärkt.
In der Tat beruht das »System Lukaschenko« auf einer breiten gesellschaftlichen Übereinstimmung. Es steht – anders als Rußland und die Ukraine – für einen Übergang von der bürokratisch-sozialistischen Ökonomie zur Marktwirtschaft ohne große soziale Verwerfungen. Es hat ein spezifisch weißrussisches sozialökonomisches Modell hervorgebracht, in dem sich das wirtschaftliche Wachstum, das höher als in allen anderen GUS-Ländern ist, in einer spürbaren Erhöhung des Lebensstandards niederschlägt. Es hat sowohl die sowjetische Mangelwirtschaft als auch die Verheerungen des ursprünglichen Versuchs ihrer brachialen marktwirtschaftlichen »Überwindung« aus den Jahren 1991-92 überwunden.
Eine Kaste von Oligarchen wie in Rußland und der Ukraine konnte sich so in Weißrußland nicht ausbilden. Ebenso gibt es keine Gebiete mit nennenswertem weißrussischen Nationalismus. So fehlt den westlichen Propagandisten, die hauptsächlich von Polen und Litauen aus agieren, jeder Anknüpfungspunkt für eine Mobilisierung des Volks nach ukrainischem Vorbild.
Verfasst: Dienstag 21. März 2006, 20:18
von Tacitus
Robert, du bist mir sage und schreibe drei Minuten zuvorgekommen. Ich wollte eben einen Thread zu diesem Thema eröffnen.
Ich wollte all diejenigen - und dazu gehörst natürlich besonders Du -, die über die Lage im chaotischen Osten bescheid wissen, fragen, was da los ist.
Siehst Du, seht Ihr, Lukaschenko wirklich so positiv?
Oder sind wieder die Amis schuld?
Ich meine, dass Lukaschenko vom Westen nicht gemocht wird, kann noch kein Grund sein, Lukaschenko gut zu finden, oder?
Mehr Argumente bringt Dein Beitrag ja kaum!
Verfasst: Dienstag 21. März 2006, 21:06
von Cosimo
Man kann Belarus zu seinem überwältigenden Vertrauensbeweis für Alexander Grigoryevich Lukashenko nur aufs herzlichste gratulieren. Mit viel Courage und ausgesprochener Intelligenz bewahrt er sein Land und Volk seit Jahren nun schon vorm schier unersättlichen Brüsseler Moloch, der im Gegensatz zu Georgien und der Ukraine in Belarus nicht erfolgreich die Fackel des Aufruhrs gegen die rechtmäßige Führung zu entzünden vermochte.

Verfasst: Dienstag 21. März 2006, 21:15
von Nietenolaf
Tacitus hat geschrieben:Mehr Argumente bringt Dein Beitrag ja kaum!
Wieso, lies doch noch einmal. Ich kann aus erster Hand auch nur sagen, daß es den Leuten in Weißrußland gut geht. Die Rentner, sonst in GUS-Staaten die Schicht am und unterm Existenzminimum, klagen in Weißrußland nicht. Kinderreiche Familien werden freigebig gefördert. Der Staat steht gut auf den Beinen, es gibt praktisch kein Elend; die Bevölkerung steht hinter der Regierung. Suche mal in einem beliebigen Ort der Welt eine noch so kleine Enklave weißrussischer Wirtschaftsflüchtlinge. Du wirst keine finden, wohl aber Georgier und v.a. Ukrainer, die z.B. inzwischen quasi die Mehrheit der Erntehilfsarbeiter in Spanien und Portugal stellen (und auch in Rußland zu Billiglöhnen arbeiten).
Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 02:40
von Uwe Schmidt
Tacitus hat geschrieben:Robert, du bist mir sage und schreibe drei Minuten zuvorgekommen. Ich wollte eben einen Thread zu diesem Thema eröffnen.
Ich wollte all diejenigen - und dazu gehörst natürlich besonders Du -, die über die Lage im chaotischen Osten bescheid wissen, fragen, was da los ist.
Siehst Du, seht Ihr, Lukaschenko wirklich so positiv?
Oder sind wieder die Amis schuld?
Ich meine, dass Lukaschenko vom Westen nicht gemocht wird, kann noch kein Grund sein, Lukaschenko gut zu finden, oder?
Mehr Argumente bringt Dein Beitrag ja kaum!
Gut finde ich ihn eigentlich auch nicht, aber er hält wenigstens die Heuschrecken davon ab, auch noch dieses unterentwickelte 10-Millionen-Ländchen ratzeputz abzufressen, Sitte & Moral zu verderben und sich zu unterwerfen.
Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 05:23
von Knecht Ruprecht
Nietenolaf hat geschrieben: Suche mal in einem beliebigen Ort der Welt eine noch so kleine Enklave weißrussischer Wirtschaftsflüchtlinge. Du wirst keine finden, wohl aber Georgier und v.a. Ukrainer, die z.B. inzwischen quasi die Mehrheit der Erntehilfsarbeiter in Spanien und Portugal stellen (und auch in Rußland zu Billiglöhnen arbeiten).[/color]
Mir ist ein anderer Indikator bekannt. In einem Beitrag über die französische Legion in ihrer brasilianischen Enklave, wurde berichtet, dass die meisten Legionäre aus der Ukraine und Weißrussland stammen und dieser Filmbeitrag wurde sicherlich noch vor der Demokratisierung der Ukraine erstellt. Die kriegen da übrigens 1000€ oder $ im Monat und sparen das. Im Dschungel fehlt es nämlich auch an Einkaufshäusern etc. zum Geld ausgeben.

Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 05:59
von Ewald Mrnka
Nietenolaf hat geschrieben:Tacitus hat geschrieben:Mehr Argumente bringt Dein Beitrag ja kaum!
Wieso, lies doch noch einmal. Ich kann aus erster Hand auch nur sagen, daß es den Leuten in Weißrußland gut geht. Die Rentner, sonst in GUS-Staaten die Schicht am und unterm Existenzminimum, klagen in Weißrußland nicht. Kinderreiche Familien werden freigebig gefördert. Der Staat steht gut auf den Beinen, es gibt praktisch kein Elend; die Bevölkerung steht hinter der Regierung. Suche mal in einem beliebigen Ort der Welt eine noch so kleine Enklave weißrussischer Wirtschaftsflüchtlinge. Du wirst keine finden, wohl aber Georgier und v.a. Ukrainer, die z.B. inzwischen quasi die Mehrheit der Erntehilfsarbeiter in Spanien und Portugal stellen (und auch in Rußland zu Billiglöhnen arbeiten).
Und genau das darf nicht sein. Der Westen will den Osten langfristig destabilisieren, um dort ungestört im Trüben fischen zu können. Über Weißrußland soll Rußland ausgehebelt werden. Der unterlegene Präsidentschaftskandidat "bittet" den Westen um "Hilfe". So etwas nennt man gewöhnlich Hochverrat.
Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 18:04
von Cosimo
Westgeld für Unruhestiftung:
”Vertreter der weißrussischen Opposition arbeiten heute in Brüssel, Paris und Vilnius und werden dort entlohnt.”
http://www.saar-echo.de/de/art.php?a=30441
Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 18:30
von Robert Ketelhohn
Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 22:21
von Knecht Ruprecht
Im Gegensatz zum geschätzten Franco, scheint Lukaschenko der rechte Glaube zu fehlen.
Verfasst: Mittwoch 22. März 2006, 23:08
von Robert Ketelhohn
Einen derartig unseriösen, nein: völlig abgedreht bösartigen, von
blanken Lügen nur so strotzenden Artikel wie diesen des Focus-
Schmierfinken Reitschuster habe ich schon lange nicht mehr ge-
lesen, Kordian. Und das will was heißen.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 12:15
von Tacitus
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Im Gegensatz zum geschätzten Franco, ...
Nimm das bitte zurück, Knecht!
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 14:53
von Knecht Ruprecht
Tacitus hat geschrieben:Knecht Ruprecht hat geschrieben:Im Gegensatz zum geschätzten Franco, ...
Nimm das bitte zurück, Knecht!
Was soll ich zurücknehmen? Das die Nation der Ungläubigen, Spanien, ihr ehemals christliches Erbe gegen Abtreibung und Homoehe eingetauscht hat?
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 17:40
von Ewald Mrnka
Ich habe auch nichts gegen Franco, im Gegenteil. Ich schätze ihnFranco:
Er hat Spanien vor den roten Bestien gerettet, er ließ sich nicht von Addi in den WKII hineinziehen und er konnte sein Land lange vor der westlichen Dekadenz bewahren.
Er war ein großer Staatsmann.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 17:46
von Cosimo
Ich halte zwar wenig davon den guten Generalissimo zu verklären doch in der Tat war er wie natürlich auch António de Oliveira Salazar nicht das Monstrum wie es die (linke) Geschichtswissenschaft (hinterhältiger Rufmord wird hier von ihr begangen) heute gerne verkündet, sondern im Gegenteil ein Staatsmann mit nicht zu leugnenden Qualitäten und Vorzügen und zeitlebens treuer Sohn der Kirche.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:10
von Knecht Ruprecht
Jedenfalls sahen sich die Sozialisten genötigt, mitternachts in aller Stille ein Francodenkmal zu beseitigen.
http://www.n24.de/politik/ausland/index ... 2301700002
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:17
von Cosimo
Na die sozialistische Nomenklatura, die heute in Spanien regiert ist ja um nichts besser als ihre Mutterpartei der 30er Jahre. Insgesamt lässt sich ohnehin konstatieren, daß der Sozialismus in romanischen Ländern immer schon viel gefährlicher und antiklerikaler ausfällt als anderswo. Im April fällt wohl leider auch Italien dem Sozialismus anheim und ähnliche grausige Entwicklungen werden sich dort einstellen wie in Spanien seit März 2004. Aber vielleicht schafft Silvio noch das Unglubliche.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:40
von Ewald Mrnka
Cosimo hat geschrieben:Ich halte zwar wenig davon den guten Generalissimo zu verklären doch in der Tat war er wie natürlich auch António de Oliveira Salazar nicht das Monstrum wie es die (linke) Geschichtswissenschaft (hinterhältiger Rufmord wird hier von ihr begangen) heute gerne verkündet, sondern im Gegenteil ein Staatsmann mit nicht zu leugnenden Qualitäten und Vorzügen und zeitlebens treuer Sohn der Kirche.
Wenn linksliberale Fundamentaldemokraten (nebst Herz-Jesu-Sozialisten) über einen der Großen herziehen und verleumden, dann weiß ich: Der Mann kann nicht schlecht gewesen sein.
Die Geschichtsbetrachtungen sind mittlerweile derart platt, unrefklektiert und ideologisch-propagandistisch aufgeladen, daß gewöhnlich eine schlichte Schwarz-weiß-Einteilung ausreicht.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 18:43
von Ewald Mrnka
@Cosimo
Das habe ich gerade gefunden:
http://www.kreuz.net/article.2903.html
Es paßt zu den Anmerkungen zu Franco.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 19:34
von Robert Ketelhohn
Spanien liegt im Südwesten, Weißrußland im Osten. Von hier aus gesehen. Soviel zur Orientierung.
Verfasst: Donnerstag 23. März 2006, 23:02
von Ewald Mrnka
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Spanien liegt im Südwesten, Weißrußland im Osten. Von hier aus gesehen. Soviel zur Orientierung.
Das ist schon richtig, wir sind vom Thema abgekommen.
Verfasst: Freitag 24. März 2006, 00:50
von Uwe Schmidt
Ewald Mrnka hat geschrieben:Ich habe auch nichts gegen Franco, im Gegenteil. Ich schätze ihnFranco:
Er hat Spanien vor den roten Bestien gerettet, er ließ sich nicht von Addi in den WKII hineinziehen und er konnte sein Land lange vor der westlichen Dekadenz bewahren.
Er war ein großer Staatsmann.
Ist auch meine Meinung. Er war zwar Faschist und damit Handlanger der Hochfinanz, aber immerhin hat er die armen Spanier vor dem grundbösen Kommunismus bewahrt.
Verfasst: Freitag 24. März 2006, 05:59
von Ewald Mrnka
Das ist auch so ein Charakteristikum der modernen Demokraten: Die Vergangenheit wird verteufelt und dämonisiert, damit jeder die demokratisch-liberale Gegenwart noch schöner findet, als sie eh schon ist.
Die Geschichte wird aus der Sicht der gegenwärtig Herrschenden umgeschrieben. Orwell hat das sehr anschaulich geschildert.
In Weißrußland zeigt sich wieder einmal, daß der wirkliche Volkswille, so er denn tatsächlich einmal in einer Wahl zum Ausdruck kommt, die richtigen Demokraten (Jakobiner) empfindlich stört.
Da wird denn nach Haaren in der Suppe gesucht. Demokraten akzeptieren nämlich nur dann die Ergebnisse einer Wahl, wenn sie dem volonte generale entspricht, ihrem Willen, ihren Interessen.
Der eigentliche Volkswille ist doof, ist "Populismus", Stammtisch. Aber gegen den Vokswillen kat man sich im Laufe der Jahrzehnte eine Menge Tricks einfallen lassen und die funktionieren recht gut.
Mit Lukaschenko wird man auch noch fertig.
Verfasst: Samstag 25. März 2006, 16:38
von Robert Ketelhohn
Derzeit versuchen die westlichen Befehlsgeber, deren Koordinatoren
von Warschau uns Wilna aus die Direktiven an ihre Einsatztruppen
in Minsk weiterleiten, die Probe aufs Exempel: Ist es möglich, mit
einer kleinen Minderheit von ein paar hundert Aktivisten, die viel-
leicht noch wenige tausend Sympathisanten direkt mobilisieren und
bei maximal 10 % der Bevölkerung mit Zustimmung rechnen kön-
nen, eine Revolution zu machen?
Offenbar denkt man ans Beispiel früherer Revolutionen im Rußland
des beginnenden 20. Jahrhunderts. Damals hat die Sache funktio-
niert, und zwar durchaus nicht unähnlich, abgesehen von der Rolle
des Fernsehens.
Verfasst: Samstag 25. März 2006, 16:48
von Cosimo
Nun es ist kaum zu vermuten, daß die subversiven Kräfte in Belarus dem Wiffzack Lukashenko gewachsen sind was natürlich die Exekutive nicht von ihrer Pflicht entbindet gegen diesen hochverräterischen Aufwiegler Milinkewitsch samt seinen paar fixenden Terroristen auf der Straße mit gebotener Schärfe vorzugehen.
Verfasst: Samstag 25. März 2006, 16:50
von Ewald Mrnka
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Derzeit versuchen die westlichen Befehlsgeber, deren Koordinatoren
von Warschau uns Wilna aus die Direktiven an ihre Einsatztruppen
in Minsk weiterleiten, die Probe aufs Exempel: Ist es möglich, mit
einer kleinen Minderheit von ein paar hundert Aktivisten, die viel-
leicht noch wenige tausend Sympathisanten direkt mobilisieren und
bei maximal 10 % der Bevölkerung mit Zustimmung rechnen kön-
nen, eine Revolution zu machen?
Offenbar denkt man ans Beispiel früherer Revolutionen im Rußland
des beginnenden 20. Jahrhunderts. Damals hat die Sache funktio-
niert, und zwar durchaus nicht unähnlich, abgesehen von der Rolle
des Fernsehens.
Das kann man schon machen. Die Große Französische Revolution war über Strecken auch nur eine Sache, die vor allem in Paris von ein paar Leuten gesteuert worden war. Ein paar Aufmischer, einige Geldgeber und etwas Pöbel fürs Grobe & Blutige - das reicht und reichte für die meisten "Revolutionen".
Mit der gehörigen kriminellen Energie kann man schon viel erreichen.
Verfasst: Montag 27. März 2006, 02:53
von Robert Ketelhohn
Wieder Ruhe im Zentrum von Minsk?
In Weißrußland hat die Polizei die unerlaubten Demonstrationen
vorerst beendet. Mehrere hundert Demonstranten wurden in Ge-
wahrsam genommen. Es wird damit gerechnet, daß viele der Fest-
genommenen zu einigen Tagen Ordnungshaft verurteilt werden.
Zu nennenswerten Zwischenfällen oder Zusammenstößen kam es
bei den Polizeiaktionen nicht.
Zugleich wurde jedoch bekannt, daß einer der unterlegenen Kan-
didaten fürs Präsidentenamt, der Drittplacierte Alexander Kosulin,
verhaftet wurde, nachdem er öffentlich zu Gewaltaktionen und der
Erstürmung öffentlicher Gebäude aufgerufen hatte.
[/color]
Verfasst: Montag 27. März 2006, 10:28
von Martin O
Ewald Mrnka hat geschrieben:
Das kann man schon machen. Die Große Französische Revolution war über Strecken auch nur eine Sache, die vor allem in Paris von ein paar Leuten gesteuert worden war. Ein paar Aufmischer, einige Geldgeber und etwas Pöbel fürs Grobe & Blutige - das reicht und reichte für die meisten "Revolutionen".
Mit der gehörigen kriminellen Energie kann man schon viel erreichen.
Warum so weit zurückgehen? Wir haben es doch erlebt, wie 1945 eine angloamerikanische Militärmacht mit Hilfe einiger hochverräterischer Krimineller die gewählte deutsche Regierung stürzte und wie 1989 mit Hilfe massiver kapitalistischer Unterstützung in ganz Osteuropa Regierungen, die von 99 Prozent ihrer Bürger unterstützt wurden, durch eine kleine, dekadente und hochverräterische Minderheit gestürzt wurden?
Verfasst: Montag 27. März 2006, 12:07
von prim_ass
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Wieder Ruhe im Zentrum von Minsk?
In Weißrußland hat die Polizei die unerlaubten Demonstrationen
vorerst beendet. Mehrere hundert Demonstranten wurden in Ge-
wahrsam genommen. Es wird damit gerechnet, daß viele der Fest-
genommenen zu einigen Tagen Ordnungshaft verurteilt werden.
Zu nennenswerten Zwischenfällen oder Zusammenstößen kam es
bei den Polizeiaktionen nicht.
Zugleich wurde jedoch bekannt, daß einer der unterlegenen Kan-
didaten fürs Präsidentenamt, der Drittplacierte Alexander Kosulin,
verhaftet wurde, nachdem er öffentlich zu Gewaltaktionen und der
Erstürmung öffentlicher Gebäude aufgerufen hatte.
[/color]
Sowas gibts aber nur in Diktaturen. In einer Demokratie werden unangemeldete Demonstrationen, Kundgebungen oder Besetzungen mit Sicherheit nicht von der Polizei - und auch nicht gewaltsam - aufgelöst, schon gar nicht vor Regierungsgebäuden oder Parlamentsgebäuden. In einer Demokratie kommt sowas nicht vor. Wie wir alle ja wissen...
Verfasst: Montag 27. März 2006, 15:11
von Robert Ketelhohn
Nein, die Bilder aus Frankreich … aus Genua vom Wirtschaftsgipfel …
in Berlin an jedem ersten Mai … nein, das hab’ ich alles nur geträumt.
Ebenso wie den Belagerungszustand, unter dem Berlin steht, wenn ein
amerikanischer Präsident oder Kriegsminister anreist … alles nur ge-
träumt …
Verfasst: Montag 27. März 2006, 15:38
von prim_ass
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, die Bilder aus Frankreich … aus Genua vom Wirtschaftsgipfel …
in Berlin an jedem ersten Mai … nein, das hab’ ich alles nur geträumt.
Ebenso wie den Belagerungszustand, unter dem Berlin steht, wenn ein
amerikanischer Präsident oder Kriegsminister anreist … alles nur ge-
träumt …
Solche Fernsehbilder, wie wir sie empfangen konnten (Frankreich, Italien), sind ja durch den russischen Geheimdienst getürkt. Sowas gibts in westlichen Demokratien nicht...

Verfasst: Montag 27. März 2006, 18:50
von Tacitus
Martin O hat geschrieben:
Warum so weit zurückgehen? Wir haben es doch erlebt, wie 1945 eine angloamerikanische Militärmacht mit Hilfe einiger hochverräterischer Krimineller die gewählte deutsche Regierung stürzte und wie 1989 mit Hilfe massiver kapitalistischer Unterstützung in ganz Osteuropa Regierungen, die von 99 Prozent ihrer Bürger unterstützt wurden, durch eine kleine, dekadente und hochverräterische Minderheit gestürzt wurden?
Dieser ironische Beitrag verdient eine Auszeichnung!