Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Lisieux
Beiträge: 126
Registriert: Dienstag 17. September 2013, 16:21

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Lisieux »

Piusderdritte hat geschrieben:EUPOLY Ein europäischer Alptraum
http://www.youtube.com/watch?v=a2tfcymJR-Q

ganz gute Zusammenfassung in 6 Minuten, der derzeitigen finanzpolitischen Lage.

;)
Warum mach es Sinn strukturschwache Staaten wie Alabama, Mississippi, Illinois mit California, New York, Texas oder Florida zu eine Dollarwährungsunion zu vereinen, aber In Europa Hass und Neid gegen sogenannte Armenhäuser zu schüren?

Warum kann ein urkapitalistischer Kontinent wie Nordamerika solidarischer sein wie ein soziales Europa.

Jesus würde sich im Grab umdrehen. Schaut euch heute mal die Favelas in Bulgarien uind RUmänien an, da stehen wir denen in Brasilien nicht nach.

Ich hoffe, dass Papst Franziskus ein wenig bewirken kann.

Was reg ich mich auf, wünsch euch eine schöne Zeit, besonders mit dem kölschen Babtyklüngel.

Paulus Minor
Beiträge: 330
Registriert: Mittwoch 24. November 2010, 00:01

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Paulus Minor »

Lisieux: "Jesus würde sich im Grab umdrehen."

Was soll das heißen? Jesus ist auferstanden; es gibt kein Grab, in dem er sich umdrehen würde.

Benutzeravatar
Lisieux
Beiträge: 126
Registriert: Dienstag 17. September 2013, 16:21

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Lisieux »

Du verstehst schon was ich meine?

Vielleicht während der 3 Tage?

Ich bin nicht Jesus, kann also nur in meiner Imagination glauben, dasse ER eher zu den Armen in den Favelas kommt als zu den Investmentbankern in der Wall Street oder der Frankfurter Börse.

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

Lisieux hat geschrieben:
Warum mach es Sinn strukturschwache Staaten wie Alabama, Mississippi, Illinois mit California, New York, Texas oder Florida zu eine Dollarwährungsunion zu vereinen, aber In Europa Hass und Neid gegen sogenannte Armenhäuser zu schüren?

Warum kann ein urkapitalistischer Kontinent wie Nordamerika solidarischer sein wie ein soziales Europa.
Die amerikanischen Bundesstaaten haften nicht gegenseitig für die Schulden, auch der Bundesstaat springt nicht für die Schulden der einzelnen Gliedstaaten ein - ein großer Unterschied zu Europa.
Ebenfalls bestehen hinsichtlich der hier vorhandenen Target-II-Salden, also der Möglichkeit für die Südländer, "auf Keife" im Norden einzukaufen, Unterschiede, auf die Prof. Sinn hingewiesen hat:
Im US-amerikanischen System wäre das nicht möglich gewesen. Dort sind die Target-Salden, also die Überziehungskredite zwischen den Distrikt-Notenbanken, in der Krise relativ zum BIP auf maximal 3% gestiegen und wurden durch Tilgung auf dem Wege der Übertragung sicherer Wertpapiere im April eines jeden Jahres immer wieder reduziert, bis auf ,1% oder 21 Mrd. US-Dollar in diesem April. In Europa, wo man für seine Importüberhänge hingegen unbegrenzt anschreiben lassen kann und nur 1% Zins für die Target-Salden zahlt, sind diese Salden geradezu explodiert und betragen am aktuellen Rand (März 212) 9,8% des BIP oder 925 Mrd. Euro. Müsste man in Europa wie in den USA die Target-Salden tilgen, wären die Zinsen im Süden höher. Deshalb würde einerseits mehr privates Kapital fließen. Andererseits wären die Sparanstrengungen größer, und entsprechend schneller würden sich die außenwirtschaftlichen Ungleichgewichte verringern. Die Bundesbank würde dann von den anderen Notenbanken für 6 Mrd. Euro sichere Wertpapiere erhalten, was sie in die Lage versetzten würde, den Banken und den Sparern, die dahinter stehen, die bei ihr angelegten Gelder bei Bedarf auch einmal wieder zurückzuzahlen. Meines Erachtens kann man die Rückzahlung nicht auf einen Schlag verlangen, aber die Zuwächse sollten ähnlich wie in den USA begrenzt werden und perspektivisch sollte man von den Salden wieder herunterkommen, ohne dass man dazu einen anderen kollektiven Geleitschutz für das Kapital in Form von Eurobonds oder ähnlichem erzeugen muss.
http://blog.handelsblatt.com/handelsblo ... er-gruner/

Ach so - erzähl mir doch mal, warum ich mit Rumänien und Bulgarien solidarisch sein soll, aber nicht mit der Ukraine oder Weißrussland? Warum soll ich überhaupt mit einem Land solidarisch sein, auf dessen Ausgabeverhalten ich keinen Einfluß habe? Wenn in Portugal jetzt das Rentenalter von 65 auf 66 angehoben wird, warum sollen die Deutschen dann bis 67 arbeiten und dafür einen Teil ihrer Steuergelder dorthin überweisen, damit man sich dort diese soziale Wohltat leisten kann?

Wohlgemerkt - von mir aus können die Griechen, Portugiesen, Iren mit 5 in Rente gehen, wenn sie das aus eigenen Steuer- und/oder Beitragsmitteln finanzieren. Es geht aber wohl kaum an, "Solidarität" zu fordern, sich gleichzeitig sozialen Luxus zu gönnen und ihn von anderen bezahlen zu lassen.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11312
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Edi »

Caviteño hat geschrieben: Ach so - erzähl mir doch mal, warum ich mit Rumänien und Bulgarien solidarisch sein soll, aber nicht mit der Ukraine oder Weißrussland? Warum soll ich überhaupt mit einem Land solidarisch sein, auf dessen Ausgabeverhalten ich keinen Einfluß habe?
Das ist genau der Punkt und wenn man solidarisch ist, dann muss sich bei diesen Ländern auch etwas ändern. Sonst ist es ein Faß ohne Boden.
Auf der anderen Seite hat Deutschland auch schon über 2 Billionen Gesamtschulden, wie sollen die denn mal getilgt werden, mal ganz abgesehen davon, das sicher noch mehr Schulden hinzukommen werden, wenn die Südländern nicht mehr zurückzahlen können und das wird sicher so kommen, wenigstens bei einigen. Alle Experten sagen ja, das früher oder später mindestens bei Griechenland ein Schuldenschnitt kommen wird und der trifft dann den deutschen Steuerzahler. Due Herren Gauckler und Co. haben leicht reden, denn denen ihr unverdientes Riesengehalt ist gesichert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Lisieux
Beiträge: 126
Registriert: Dienstag 17. September 2013, 16:21

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Lisieux »

Zum Thema empfehle ich jetzt ARTE zu schauen, warum wiederholen sich gleiche Fehler und die damit verbundenen Entwicklungen? 1929 bis 2029?

Lisieux

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

Nachdem MM-News bereits vor drei Wochen über diese Studie des IWF berichtet hatte, greifen jetzt auch die sog. "seriösen" Medien den Bericht auf.
Angesichts der auf ein historisch hohes Niveau gestiegenen Verschuldung der Staaten stellt der IWF die Idee einer Vermögensabgabe in Höhe von 1 Prozent vor. Es gebe ein „neu belebtes Interesse“ an der Idee einer solchen Abgabe, die alle Besitzer von Ersparnissen, Wertpapieren sowie Immobilien betreffen würde. „Die Attraktivität einer solche Steuer“ liege darin, dass sie keine Verhaltensverzerrung bewirke, sofern es keine Ausweichmöglichkeit gebe und die Abgabe einmalig sei. Zudem werde sie von einigen Menschen als gerecht angesehen, schreiben die Washingtoner Finanzfachleute in einem Kasten im hinteren Teil des Fiskalberichts mit dem Titel „Taxing Times“.
(...)
Als historische Beispiele verweist der IWF auf Vermögensabgaben nach dem Ersten Weltkrieg und dem Zweiten Weltkrieg. Zudem erwähnt der IWF einen Aufsatz eines Mitarbeiters des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Dieser hatte im vergangenen Jahr eine 1-Prozent-Abgabe auf Vermögen in Europa angeregt. In Deutschland würde eine einmalige Besteuerung aller privaten Vermögen oberhalb von 25. Euro etwa 23 Milliarden Euro einbringen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 47951.html

Ähnlich auch:
http://www.focus.de/finanzen/news/staat ... 47912.html

Wie schreibt die FAZ treffend dazu:
Für die Eurozone hat der IWF das schon mal durchgerechnet. Wie man Sparer übers Wochenende enteignen kann, haben die „Euro-Retter“ in Zypern ja schon geübt, samt Kapitalverkehrskontrollen. Jetzt weiß man auch, warum die Europäische Zentralbank unlängst die Vermögen der privaten Haushalte in der Eurozone ermittelt hat. Zum Ärger für deutsche Politiker waren die Ergebnisse politisch leider nicht korrekt, kam doch heraus, dass Haushalte große Vermögen dort besitzen, wo wenig Steuern bezahlt werden. Doch nun wissen künftige Euro-Enteigner wenigstens, wo etwas zu holen sein könnte, auch wenn im Fall der Fälle wohl wieder nur dort die Abgabe brav bezahlt werden dürfte, wo jede Steuer verlässlich eingetrieben wird.
(...)
Mit seiner Vorarbeit zur Enteignung der Euro-Sparer disqualifiziert sich der Währungsfonds. Will der Fonds den letzten Rest des schwindenden Vertrauens zerstören, dass man in der Eurozone die Früchte seiner Arbeit und Sparsamkeit behalten darf? Einen Anreiz zum Sparen hat nur, wem vom Lohn nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben überhaupt etwas zum Sparen übrig bleibt und wer darauf vertrauen kann, dass das Ersparte seinen Wert behält und später nicht wegbesteuert wird. Das alles stellt die Euro-Krise nun in Frage. Soll so die Zukunft der Währungsunion aussehen? Wer Schulden macht, wird durch solidarische Hilfen anderer belohnt. Wer hingegen solide wirtschaftet, der wird erst zur Haftungsübernahme für andere gezwungen und dann mit Teilenteignung bestraft.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 47949.html
(Hervorhebung von mir)

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen - allenfalls wird immer unverständlicher, warum überhaupt noch jemand die Mißgeburt des Euros verteidigt. Oder glaubt man wirklich, daß eine solche Zwangsenteignung - die natürlich in D. vollständiger und konsequenter durchgeführt werden würde als z.B. in GR oder PT - die Freundschaft zwischen den Völkern stärken könnte.... :D :kugel:

Denjeningen, die jetzt darauf verweisen, daß es sich nur um "Pläne" oder "Gedankenspielereien" handeln würde, sei in Erinnerung gerufen, daß z.Zt. ein einer Großen Koalition gebastelt wird. Die letzte hatte die Rente mit 67 und eine Mehrwertsteuer-Erhöhung von 3% gebracht. Warum sollte es diesmal billiger werden, zumal die Steuer- und Sozialversicherungsmehreinnahmen bereits in den Koalitionsgesprächen verfrühstückt werden. :hmm:

Raphael

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Raphael »

Woher nehmen, wenn nicht stehlen! :roll:

Benutzeravatar
Ewald Mrnka
Beiträge: 7001
Registriert: Dienstag 30. November 2004, 11:06

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Ewald Mrnka »

Raphael hat geschrieben:Woher nehmen, wenn nicht stehlen! :roll:
Man wird dem räuberischen Diebstahl mindestens einen Euphemismus verpassen.
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Dr. Roberts: „Nun, sie können den Gold- und Silberpreis nicht manipulieren, wenn der Wechselkurs des Dollars gegenüber anderen Währungen fällt, weil der Rest der Welt keine Dollars mehr nutzt. Und das heißt, dass sie, fällt der Wert des Dollars, nicht mehr länger in der Lage sein werden, die Preisanstiege von Gold und Silber durch das Shorten dieser Märkte aufzuhalten. An diesem Punkt wird dann alles abrupt zu einem Ende kommen.

Solange der Dollar mehr oder weniger stabil ist, werden sie aber weiterhin versuchen, den Gold- und den Silberpreis einzudämmen. Sie werden diese Fähigkeit jedoch verlieren, wenn all diese alternativen Zahlungs- und Handelsmechanismen in Kraft sind und die Länder nicht mehr länger US-Dollars verwenden, um ihre Außenhandelsbilanzen auszugleichen.

Was ich damit sagen will, ist, dass der Tag kommen wird, wo sie nicht mehr länger in der Lage sind, diese Gold- und Silbermanipulation aufrecht zu halten. Fakt ist, dass dann Chaos herrschen wird. Der Anleihemarkt wird zusammenbrechen, weil ihnen die Kontrolle über die Zinssätze entgleiten wird. Die Banken werden zusammenbrechen. Der Aktienmarkt wird zusammenbrechen. Und aufgrund des geringeren Wechselkurses des US-Dollars wird auch Inflation importiert werden.

Diese Kombination aus fallendem Dollar und steigenden Inlandspreisen wird buchstäblich zu einer Flucht aus dem Dollar führen. Das ist es, was uns bevorsteht, und ich sehe schlicht keine Möglichkeit, wie sie es verhindern können.“
;) ;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Folgende Bücher sollte jeder gelesen haben:
Gutes Geld (Sonderheft)
vom Smart Investor Verlag
ISBN-13: 978-39432116
-----------------------------------
Geldsozialismus
von Roland Baader
ISBN-13: 978-3935197571
-----------------------------------
Vom Falschgeldsystem zum freien Marktgeld.
von Lothar-Gerd Reschke
ISBN-13: 978-3862682171
-----------------------------------
Vom Goldstandard zum Euro
von Bruno Bandulet
ISBN-13: 978-38644544
LINK:
http://homment.com/Va9tKZVqeh

Hallo,
habe drei von diesen vier Büchern durchgelesen, die Bücher sind ok.
Ich kann (auch wenn ich mich wiederhole) nur jedem raten, sich mit dem Geldsystem zu beschäftigen.
Was z.Zt. passiert, ist kein Zufall sondern sind die Auswirkungen eines Geldsystemes, welches sich im Niedergang befindet.
Eine Entschuldigung warum man sich damit nicht beschäftigen sollte, gibt es nicht!
Jeder ist davon betroffen.

;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Jede Bank in der heutigen Zeit ist ein kriminelles Unternehmen! Das Geschäftsmodell einer heutigen Bank impliziert Kriminalität doch geradezu! Wenn ich von einem ahnungslosen Bürger Geld(Energie) anvertraut bekomme und dieses dann bis auf die paar vorgeschriebenen Prozent 'Sicherheitsreserve' an einen Kreditnehmer weiterverleihe, dann ist das kriminell. Erst Recht wenn man bedenkt, dass beide Parteien jetzt Sichteinlagen haben, die in der Summe den ursprünglich eingezahlten Betrag bei weitem übersteigen. Das große Wunder der Geldschöpfung aus dem Nichts ist ein krimineller Akt. Der Fakt,dass jede Bank zu jedem beliebigen Zeitpunkt die Ansprüche ihrer Kunden nicht befriedigen kann,deutet auf kriminelle Machenschaften hin. Banken sind heututage per defintitionem kriminell, sie sind zusammen mit den Staaten, die ihre Machenschaften decken, das mit Abstand größte Verbrechertandem in der Geschichte der Menschheit.

sollte nur noch klar und deutlich auf den Punkt gebracht werden, Piusderdritte

:sauer:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Juergen »

Drollig!

Ich bekomme gerade Post von einer Bank.
Wenn man dort einen Kredit über 20.000,- Euro aufnimmt, dann bekommt man einen Gutschein von 200,- Euro.

Schade… ohne Kreditaufnahme bekommt man den Gutschein leider nicht.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Linus
Beiträge: 15072
Registriert: Donnerstag 25. Dezember 2003, 10:57
Wohnort: 4121 Hühnergeschrei

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Linus »

Nimm das Geld auf und Zahls am nächsten tag zurück. dann hast du bei einer 5 % p.a effektivverzinsung noch immer 130 Euro gewinn gemacht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

So werden marode Banken wieder solvent und es niemanden zahlt nur einen cent: :breitgrins:
Spanien greift den Banken des Landes vor dem Stresstest der Europäischen Zentralbank (EZB) mit einem milliardenschweren Bilanztrick unter die Arme. Damit können sie ihre Kapitalpolster um insgesamt rund 3 Milliarden Euro stärken, wie Wirtschaftsminister Luis de Guindos am Freitag sagte. Die Institute können ihre latenten Steueransprüche in tatsächliche Steuergutschriften umwandeln. Das koste den Staat „so gut wie nichts“, sagte de Guindos.

Die Steuergutschriften können sich Banken - anders als latente Steuern - als hartes Kernkapital anrechnen lassen. Experten zufolge könnte das entscheidenden Einfluss haben, ob spanische Banken den Stresstest der EZB im nächsten Jahr bestehen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 87254.html

Latente Steuern sind z.B. Steuererstattungsansprüche aus Verlustvorträgen. Haben die Banken in der Vergangenheit Verluste erwirtschaftet, können sie diese Verluste mit künftigen(!) Gewinnen verrechnen, d.h. sie zahlen dann weniger/keine Steuern. Diese - möglichen - künftigen Steuererstattungsansprüche werden als Eigenkapital behandelt und erhöhen so das Kernkapital - wichtig für den Streßtest der EZB.
Einzige Voraussetzung: Die Banken müssen auch tatsächlich Gewinne machen.... Das hängt davon ab, ob bisher alle faulen Kredite abgeschrieben bzw. ausgelagert wurden...

Wieder ein Hütchenspielertrick der Olivenstaaten und des EZB-Präsidenten Draghi, der die Banken auch nicht zwingt, die von ihnen gehaltenen Staatsanleihen mit ihrem tatsächlichem Wert zu bilanzieren.
Das ist im Grunde auch egal - die Endrechnung der geplanten Bankenunion wird sowieso von D. beglichen.

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Dr. Dirk »

[Orakel-Mode=On]
Viele erwarten den Zusammenbruch des Geldsystems, ich erwarte das nicht.
Die japanische Zentralbank hält inzwischen den allergrößten Anteil der Staatsverschuldung Japans. Die amerikanische Zentralbank kauft ebenfalls fleißig Staatsanleihen und in Europa wird es auch dazu kommen.

Was man jetzt noch braucht, ist eine offizielle Inflationsrate von 4-5% (die wirkliche Inflationsrate liegt ja meist höher) und noch mindestens ein Jahrzehnt niedriger Zinsen, dann hat sich die Schuldenlast ziemlich geräuschlos erledigt. Natürlich ist das nicht ohne Gefahr, v.a. droht eine Blase am Immobilienmarkt, eine Blase am Anleihenmarkt gibt es ja schon. Den Leuten wird jetzt suggeriert, dass die Niedrigzinspolitik langsam ausläuft, aber tatsächlich wird man da noch sehr lange drauf warten. Die Zentralbanken werden alles tun, damit möglichst wenig Geld auf der Bank ungenutzt herumliegt, sondern dazu genutzt wird, die Wirtschaft anzukurbeln. Und da bleibt ihnen noch einiges an Pulver, das noch verschossen werden kann.

Alles, was nur virtuellen Wert hat (Staatsanleihen, Bankeinlagen), wird verlieren. Gewinnen werden Sachwerte, also Dinge, die wirklich einen Wert haben (v.a. Unternehmensanteile, sprich Aktien - und Immobilien, aber bei Immobilien gibt es jetzt bereits Blasen (Frankreich, Holland)). Was mit Gold wird? Keine Ahnung - da es im bestehenden Geldsystem nur virtuellen Wert hat, wird es wahrscheinlich verlieren, weil die moderate Inflation und die aufgefressene Staatsverschuldung das Geldsystem stabilisieren wird. Es droht allenfalls auch eine Blase, die sich bei steigender Inflation aufbaut und dann platzt, wenn die Leute realisieren, dass sich die Schuldenlast langsam entwertet. Gold ist weniger als Anlageobjekt sinnvoll, vielmehr dafür, falls der riskante Weg der Notenbanken nicht funktionieren wird und tatsächlich massive Kreditblasen platzen. Also als Absicherung. Allerdings wird der Goldhandel dann sowieso verboten werden (und evtl. auch der Goldbesitz).

Gewinner werden in der aktuellen Situation Sachwerte sein, v.a. Aktien. Hier hat man tatsächliche Werte und wir sind noch weit von Übertreibungen a la Dotcom-Blase im Jahr 2000 entfernt. Dass der DAX ein Allzeithoch nach dem anderen erreicht, liegt an den Dividenden, die in den letzten Jahren ausgezahlt wurden. Der DAX-Kursindex ist noch weit vom Niveau vom Jahr 2000 weg. In den USA ist der Aktienmarkt inzwischen insgesamt überbewertet, aber in Europa noch nicht einmal fair bewertet. Der DAX wird allein durch die Dividenden der nächsten Jahre bis 2015 auf 15000 steigen (derzeit 9400). Natürlich wird es Rückschläge geben, aber der Trend wird sein, dass Aktien profitieren, v.a. interessant sind Werte mit Substanz, die weniger als Spekulationsobjekte benutzt werden. Rückschläge werden eher den Effekt haben, noch mehr Geld für Aktien anzulocken. Alle erwarten jetzt auf diesem Niveau eine massive Korrektur - aber weil eben alle darauf warten, wird das wohl nicht passieren.

Aktien werden auch deshalb profitieren, weil die noch bestehenden "Hochzins"-Anlagen in den nächsten Jahren langsam auslaufen werden (ich habe auch noch Festgeld mit 3,3%, das 2016 wieder frei wird). Aus Mangel an Alternativen wird viel von dem kontinuierlich freiwerdenden Anlagegeld am Aktienmarkt landen, v.a. weil der derzeitige Aufschwung nach dem Einbruch 2008 an vielen auch institutionellen Anlegern vorbeigegangen ist. Aussteigen sollte man dann, wenn selbst die Bildzeitung beginnt, Aktien als Anlage zu empfehlen und wenn selbst beim Gang zum Bäcker man Hinz und Kunz über ihre Aktienanlagen diskutieren hört, wie das 2000 war. Bis dahin droht kaum Gefahr.
[Orakel-Mode=off]

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Glauben:
Viele erwarten den Zusammenbruch des Geldsystems, ich erwarte das nicht.
Wissen:
Bislang ist noch jede ungedeckte Papierwährung, in der Geschichte der Menschheit, zusammengebrochen.
;)
gruss, Piusderdritte
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Dr. Dirk
Beiträge: 1433
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 09:03

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Dr. Dirk »

Piusderdritte hat geschrieben:Glauben:
Viele erwarten den Zusammenbruch des Geldsystems, ich erwarte das nicht.
Wissen:
Bislang ist noch jede ungedeckte Papierwährung, in der Geschichte der Menschheit, zusammengebrochen.
;)
gruss, Piusderdritte
Viel Spaß beim Warten... :P

Außerdem: In welcher Währung die Sachwerte dann notieren, ist doch eigentlich egal.

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Außerdem: In welcher Währung die Sachwerte dann notieren, ist doch eigentlich egal.
so egal ist das nicht, z. B. wenn die Währung nichts mehr wert ist.
Viel Spaß beim Warten..
den Euro solange nutzen wie es geht.
Man sollte nur nicht in Euro sparen (Sparbuch, LV, Rentenversicherung etc.), das wird dann böse enden.
Die ganzen "Euro-Rettungsaktionen" waren ja nur reine Insolvenz-Verschleppungsmaßnahmen.
seit 5 Jahren versucht man verzweifelt den Euro durch Drucken von noch mehr Euros zu Retten.
Die Zukunft wird zeigen was passiert.
Wer Vertrauen zu den Euro-Politikern, gesteuert von Goldman-Sachs (=Rothschild) hat, kann ja gerne beim Euro bleiben.

EURO = PONZI
Der wo als letztes Euros in der Hand hält, hat Pech gehabt. :pfeif:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Benutzeravatar
Lisieux
Beiträge: 126
Registriert: Dienstag 17. September 2013, 16:21

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Lisieux »

So läuft das:

http://www.youtube.com/watch?v=qqUGoVez8xg

Gier, Geiz, [Punkt]

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

Warum kann es in Europa (oder in D.) keine ähnlichen Gesetze geben?
Mit gehöriger Verspätung haben die Vereinigten Staaten am Dienstag ein Kernelement ihrer Finanzmarktreform beschlossen: die sogenannte Volcker-Regel. Danach ist Banken bis auf wenige Ausnahmen der Eigenhandel mit Wertpapieren verboten. Zudem wird ihnen im Grundsatz untersagt, sich an Hedgefonds oder privaten Beteiligungsgesellschaften zu beteiligen oder in diese zu investieren.
(...)
Mit den neuen Vorschriften sollen riskante Spekulationsgeschäfte von Banken unterbunden werden, die im Krisenfall dazu führen können, dass die Finanzhäuser vom Steuerzahler herausgepaukt werden müssen. Das Verbot des lukrativen Eigenhandels trifft in Finanzkreisen auf scharfe Kritik.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/f ... 4985.html

Stattdessen berauscht man sich daran, daß man eine "Bankenunion" aufbaut. Ganz deutlich soll dabei der "bail-in" geregelt werden:
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble will zudem eine klare Haftungskaskade (Bail-in) durchsetzen, nach der erst Eigentümer, dann Gläubiger, große Einleger und danach Heimatstaaten bei Problemen einer Bank herangezogen werden müssen. Die Zeit des Bail-Out, in der die Steuerzahler für die Rettung eines Geldhauses geradestehen müssten, sei vorbei, sagte Schäuble seinen Amtskollegen.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 966.html

:D :kugel:

Ähnlich sah es in den Maastricht-Verträgen ja auch mit der Haftung für die Staatsschulden anderer Länder aus.
Ich bin überzeugt: Sobald der Vertrag über die Bankenunion unterschrieben wurde, werden die Einlagensicherungssysteme "vergemeinschaftet", um damit Zugriff auf die hohen deutschen Sparguthaben zu erhalten. Schließlich muß ja irgendwer für die maroden spanischen, ital., griechischen, portugiesischen und französischen Institute bezahlen.....

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Bei Banken-Krise: Kein Anspruch auf Geld von Konto und Sparbuch
Deutsche Sparer haben für ihre Guthaben keine andere Sicherheit als das Wort von Angela Merkel. Es gibt keinen gesetzlichen Anspruch auf Auszahlung des bei der Bank angelegten Geldes. Auch alle Guthaben unter 1. Euro sind nicht geschützt. Bei diesem durchaus unerfreulichen Zustand wird es auch bleiben – bis neue Regeln in Europa beschlossen werden. Bis dahin sind die Sparer mindestens 12 Monate Freiwild.
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... -sparbuch/
auf jedenfall interessant zu lesen, für jeden der noch ein paar Euros auf dem Bankkonto hat.............. ;)
auch die Kommentare sind zum Teil sehr lesenswert.
:unbeteiligttu:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Möglicherweise Luxemburger Bank(en) vor der Pleite:
Luxemburger Außenminister Jean Asselborn dreht völlig durch!
http://www.focus.de/finanzen/doenchkolu ... 89664.html

Wer noch Anlageprodukte mit der WKN "LU" für Luxemburg hält, sollte sich beeilen den "Krams" los zu werden.

"LU" kommt in vielen Fonds vor, die auch in deutschen Depots lagern.
Gerne auch bei Treuhandgesellschaften, Stiftungen, Altervorsorgeprodukten etc,
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

Lesenswerte Analyse von Prof. Lucke zur Bankenunion:
Die Europäische Bankenunion wurde in Deutschland von Anfang an misstrauisch beäugt. Nachdem mit dem ESM ein dauerhaftes Instrument zur gemeinschaftlichen Haftung für notleidende Staatsschulden geschaffen worden war, lag der Verdacht nahe, dass die Bankenunion ebenfalls ein Vehikel zur Vergemeinschaftung von Schulden darstellen sollte.
Brisanterweise sind die Bankschulden mit fast 3 Billionen Euro mehr als dreimal so hoch wie die 9 Billionen Euro Staatsschulden der Euro-Zone. Dennoch war der Widerstand gegen die Bankenunion weitaus matter als der gegen die Einführung des ESM. Großen Teilen der Bevölkerung sind die mit der Bankenunion verbundenen Risiken nicht bewusst.
(...)
Was Woche beschlossen wurde, liest sich zunächst einmal gut. Einleger mit Guthaben unter 1. Euro sollen völlig verschont bleiben. Ob das glaubwürdig ist, steht nach der zyprischen Erfahrung zwar dahin, aber immerhin hat sich damals das Recht letztlich doch durchgesetzt. Steuermittel dürfen nur eingesetzt werden, wenn zuvor Aktionäre und unbesicherte Großgläubiger Forderungen in Höhe von acht Prozent der Bilanzsumme abgeschrieben oder in Eigenkapital umgewandelt haben. Das ist ein großer Puffer.
Und doch gibt es einen Pferdefuß.
(...)
Es klingt so harmlos: Die Banken sollen nationale Auffangfonds ansparen, die für die Abwicklung von nationalen Pleitebanken eingesetzt werden können, wenn der Verzicht der Gläubiger für die Rettung nicht ausreicht. Die Betonung liegt auf national. Das anzusparende Volumen ist gering: Über alle Eurostaaten hinweg soll es nach zehn Jahren 55 Milliarden Euro erreichen, wovon deutsche Banken 1 bis 12 Milliarden Euro zu tragen haben werden. Aber dieser Fonds soll nach zehn Jahren ein gemeinschaftlicher Abwicklungsfonds werden – und das ist die Tür, die man nicht hätte öffnen dürfen.
Die besondere Tücke liegt darin, dass die Tür nur einen Spaltbreit offen ist. Das regt niemanden auf, aber die Bundesregierung weiß, dass man Quantitäten schnell ändern kann. Wichtig ist die Qualität: Es wird einen gemeinschaftlich finanzierten Abwicklungsfonds geben.
(...)
Ist die Bankenunion mit dem kleinen, weit in der Zukunft liegenden gemeinschaftlichen Abwicklungsfonds erst einmal in trockenen Tüchern, kann man an drei Fingern abzählen wie es weitergeht: Angelegentlich der nächsten Krise wird es heißen, dass der Fonds zu klein sei. Das stimmt ja auch: 55 Milliarden Euro sind lächerlich wenig für den Bankensektor der Euro-Zone. Also wird man den Fonds aufstocken oder – schlimmer – ihm eine Kreditlinie beim ESM oder bei der EZB einräumen. Man wird sagen, dass man die Zehn-Jahres-Frist doch auch verkürzen könne, da die Vergemeinschaftung ja ohnehin früher oder später komme. Auch das stimmt und deshalb werden die Bürger es fatalistisch hinnehmen.
http://www.handelsblatt.com/meinung/kol ... 8-all.html

Ich fürchte, Prof. Lucke wird Recht behalten. Es läuft alles auf eine Vergemeinschaftung der Schulden (nicht nur die der Staaten, auch die der Banken) hinaus. Die Bundesregierung läßt sich immer über den Tisch ziehen. Mir hat jedenfalls noch niemand schlüssig erklären können, warum eine Bankenunion zwingend für eine Währungsunion notwendig ist. :achselzuck:
Wenn eine französische, spanische oder griechische Bank pleite geht, ist dafür die nationale Regierung zuständig - ebenso wie in D..
Aber es geht "uns" ja so gut - das stimmt zwar nicht im Vergleich der Vermögen und der Renten innerhalb der Eurozone, aber Michel glaubt es halt gern und es entspricht seinem Weltbild.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Tritonus »

Piusderdritte hat geschrieben:... Wer noch Anlageprodukte mit der WKN "LU" für Luxemburg hält, sollte sich beeilen den "Krams" los zu werden. ...
Hurra, ich habe alle meine Depots (d.h. meinen Geldbeutel, meine Sparbüchse und mein Sparbuch) gecheckt, und da steht nirgendwo "LU" drauf! Schon wieder ein weltbewegendes Problem, das ich nicht habe.

Ausnahmsweise empfehle ich, einen kleinen Teil des Vermögens krisensicher in das Buch "Der Midaskomplex" von Wolfgang Harsch zu investieren:
"... Der Midaskomplex, als Gold- oder Geldkomplex, erscheint im Gegensatz zum Ödipuskomplex als ein prägenitaler Komplex, bei dem die Goldliebe sowohl die Eltern- und die Kinderliebe, als auch die Geschlechtsliebe ersetzt. ..."

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11312
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Edi »

Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Fahrenschon hat heute morgen in einem Interview des DLF auch gesagt, die Summe von 55 Milliarden sei viel zu niedrig im Notfall und auch erwähnt, dass die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken längst einen Feuerwehrfond haben. Diese sind ja viel kleiner als die Großbanken und arbeiten auch nicht so unseriös im allgemeinen. Wenn da mal einige Banken (was schon geschah) am Ende sind, kann der Feuerwehrfond sie problemos retten und das ist auch schon geschehen ohne dass es die Öffentlichkeit groß erfuhr.
Bei den Großbanken stehen ganz andere Summen auf dem Spiel.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Edi hat geschrieben:Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Fahrenschon hat heute morgen in einem Interview des DLF auch gesagt, die Summe von 55 Milliarden sei viel zu niedrig im Notfall und auch erwähnt, dass die Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken längst einen Feuerwehrfond haben. Diese sind ja viel kleiner als die Großbanken und arbeiten auch nicht so unseriös im allgemeinen. Wenn da mal einige Banken (was schon geschah) am Ende sind, kann der Feuerwehrfond sie problemos retten und das ist auch schon geschehen ohne dass es die Öffentlichkeit groß erfuhr.
Bei den Großbanken stehen ganz andere Summen auf dem Spiel.
Was soll der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Fahrenschon auch anderes erzählen?
Lehman Brothers war auch AAA bis zum letzten Tage.
Es ist logisch und dürfte jeden klar sein der sich mit dem Geldsystem beschäftigt hat, das nur Geld für sehr wenige vorhanden ist.
Der wo sein Geld als letztes abheben möchte, hat eben Pech gehabt.
Das war schon immer so und wird auch wohl so bleiben.

Wo es Gewinner gibt, muß es auch systembedingt, zwangsläufig auch Verlierer geben.

;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

Klare Worte - leider werden die Politiker dem keine Taten folgen lassen:
Im Kern wollen Banken weiterhin Geschäfte machen dürfen, deren Risiken sie der Gesellschaft aufhalsen. Denn sie weigern sich, den zentralen Sicherheitspuffer ihrer Bilanz – das Eigenkapital – auf eine sozialverträgliche Höhe zu bringen.
(...)
Die Steuerzahler haben ein Grundrecht darauf, nicht mit den Risiken der Geschäftspolitik von Banken behelligt zu werden. Sollen Banken doch zocken, spekulieren oder Casino spielen. Sollen sie sich als Trenn- oder Universalbank organisieren. Sie können machen, was sie wollen – unter einer Voraussetzung allerdings: Sie riskieren das eigene Geld, nicht das des Steuerzahlers. Man kann das auch als goldenes Gesetz der Marktwirtschaft formulieren: Risiko und Haftung gehören zusammen. Wer die Boni einstreicht, muss auch für die Verluste geradestehen.
(...)
Was also tun, wenn die Banken nicht freiwillig ihr Kapital erhöhen? Dann muss man sie zwingen. Kann eine liberale Zeitung das wirklich fordern? Ja. Gewiss, Zwang ist ein schmutziges Wort, um noch einmal den Nobelpreisträger Fama zu zitieren. „Rauspauken (Bail-out) ist aber noch viel, viel schmutziger.“
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 2223.html

:klatsch: :klatsch: :klatsch:

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Piusderdritte »

Geburtstag:
Ron Paul: Die Fed wird 1 - Happy Birthday und auf Nimmerwiedersehen!
Heute vor 1 Jahren wurde das Federal Reserve System in den USA gegründet. Aus diesem Anlass veröffentlichte Ron Paul letzte Woche eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Geschichte inklusive einer aktuellen Bewertung.

Die Fed sei bei geheimen Verhandlungen zwischen Bankern und Politikern entstanden und habe ein Bankenkartell und einen Rat von Regierungsaufsehern geschaffen, die über die Jahre immer mächtiger geworden wären. Die Gesetzesvorlage für die Entstehung der Fed sei unter großem Druck durchgesetzt worden. Kurz bevor sich der Kongress in die Weihnachtspause verabschiedet hätte und bereits viele Mitglieder abwesend gewesen wären. Diese hinterhältige Methode hätte ein Vorbote der heimtückischen Auswirkungen der Fed auf die US-Wirtschaft sein können - Handlungen ohne Transparenz.

Die Fed sei mit dem angeblichen Ziel gegründet worden, Finanzkrisen zu verhindern, habe aber stattdessen ständig neue verursacht. Nur wenige Jahre nach ihrer Geburt habe die inflationäre Währungspolitik der Fed zur Finanzierung des Ersten Weltkriegs zu der Depression von 192 geführt. Nachdem sich die Wirtschaft von dieser Episode erholt hätte, habe eine weitere Zufuhr leichten Geldes und billiger Kredite durch die Fed zu den Wilden Zwanzigern und der Großen Depression geführt, der schlimmsten Wirtschaftskrise in der US-amerikanischen Geschichte.

Doch obwohl die Fed immer und immer wieder die gleichen Fehler gemacht hätte, habe niemand in Washington den Sinn des Systems jemals in Frage gestellt. Stattdessen hätte die Fed nach jedem Vorfall mehr Macht über die Wirtschaft erhalten. Obwohl die Fed die Stagflation in den 197ern verursacht habe, hätte der Kongress die Federal Reserve 1978 mit der Aufgabe betraut, Vollbeschäftigung und Preisstabilität zu erhalten. Paul vergleicht das, als würde man den Insassen die Befehlsgewalt über die Irrenanstalt übergeben.

Heute würden sich die giftigen Auswirkungen eines Jahrhunderts lockerer Finanzpolitik bemerkbar machen: die US-Wirtschaft versinkt im Sumpf der Mittelmäßigkeit und ist völlig abhängig vom Fluss leichten Geldes der Zentralbank. Vor einem Jahrhundert hätten Politiker nicht verstanden, dass die Ursache der finanziellen Ängste des 19. Jahrhunderts in den verdeckte Absprachen zwischen Regierung und Bankensektor lag. Das wachsende Monopol der Regierung auf die Geldschöpfung, nahezu unüberwindbare Barrieren für den Zugang zur Bankenwelt zum Schutz politisch bevorzugter Amtsinhaber und die bevorzugte Behandlung von Regierungsschulden hätten gemeinsam ein wackeliges, panikanfälliges Bankensystem geschaffen.

Heute wüssten wir es freilich besser. Wir wüssten, dass die Federal Reserve Absprachen zwischen Banken und Politikern weiter stärkt. Wir wüssten, dass die inflationäre Währungspolitik der Fed der Wall Street weiterhin Gewinne einbringt, während die Main Street verarmt. Und wir wüssten, dass das derzeitige Währungsregime am Rande eines Abgrunds taumelt. 1 Jahre seien lang genug, daher fordert Paul: Weg mit der Fed!
http://www.goldseiten.de/artikel/191885 ... sehen.html
Weg mit der Fed!
:daumen-rauf:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Paulus Minor
Beiträge: 330
Registriert: Mittwoch 24. November 2010, 00:01

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Paulus Minor »

Piusderdritte hat geschrieben: Weg mit der Fed!
:daumen-rauf:
Na, wenn das Piusderdritte fordert, werden die Amis bestimmt nachgeben!

Caviteño
Beiträge: 12677
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Caviteño »

Piusderdritte hat geschrieben:Geburtstag:
Weg mit der Fed!
:daumen-rauf:
Im Gegensatz zur EZB hat die Fed einen Vorteil, den Ausgleich der hier als "Target-Salden" bekannten Ungleichgewichte:
In den Vereinigten Staaten gibt es zwölf Distrikte der Notenbank „Fed“, und zwischen ihnen gibt es Target-ähnliche Salden (ISA-Salden). Diese Salden müssen jeden April getilgt werden, indem die „District-Fed“, die ihre Druckerpresse im Übermaß betätigte, für das netto abfließende Geld handelbare Wertpapiere, die sie nicht selbst schaffen kann (gold-backed securities), bilateral an die jeweils anderen District-Feds überträgt. Dazu werden Eigentumsanteile an einem Clearing-Portfolio der Fed, das bundesstaatliche Wertpapiere enthält, zwischen den District-Feds verschoben.
(Auszug aus einem Beitrag von Prof. Sinn in der FAZ)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/h ... 63386.html

Warum sollte man nicht gute Sachen der FED übernehmen? :hmm:

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11312
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Finanzmärkte - Finanzkrise - Zentralbanken II

Beitrag von Edi »

War das nicht so, dass man die Eigenkapitalquote der Banken auf 9 % erhöhen wollte bis in einigen Jahren, natürlich durch gesetzliche Bestimmungen ? Oder ist das wieder in Vergessenheit geraten und auf eine reine Empfehlung reduziert worden?

Da die Banken die Politiker beraten, was man bei der Eurokrise ja gesehen hat, haben wir wahrscheinlich nicht viel zu erwarten in dieser Hinsicht.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema