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Deutschland als Bordell

Verfasst: Dienstag 14. Januar 2014, 18:54
von overkott
Seit die rot-grüne Bundesregierung vor 13 Jahren Prostitution legalisierte und Prostituierte in die Sozialversicherungen aufnahm, zieht es Sexgewerbetreibende und Sexkunden vor allem aus Osteuropa und sonstigen Ländern der Welt zwischen Rhein und Oder. Kriminalbeamte haben es seitdem schwerer, gegen Menschenhandel und Zwangsprostitution zu ermitteln. Dagegen wollen Länder wie Schweden, Prostitution langfristig abschaffen. Schließlich sind Sexarbeiter eine Hochrisikogruppe für psychische Störungen. Schweden will den Sumpf austrocknen, indem es gegen Freier vorgeht. Auch die große Koalition will in diesem Jahr das Prostitutionsgesetz umfassend überarbeiten. Kontrollen sollen erleichtert, Opfer besser geschützt, Täter konsquent bestraft werden. Künftig sollen auch Feier belangt werden können.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Dienstag 14. Januar 2014, 19:32
von Edi
Ja, wieder die Grünen und die SPD, die mit diesem neuen Gesetz die Zwangsprostitution gefördert haben. Noch vor kurzem hat die grüne Kantentante Künast diese Zusammenhänge abgestritten.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Dienstag 14. Januar 2014, 19:35
von overkott
Aber Feministin Schwarzer glaubt: So kann es nicht weiter gehen. Frauenkauf auch auf Leasingbasis ist menschenunwürdig.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 16:30
von overkott
Sex mit Minderjährigen. Dieses Thema dient eigentlich zur Abgrenzung. Abnormer Sex unter Erwachsenen wurde enttabuisiert. Sex mit Kindern hieß die neue Grenze. Fallen jetzt die letzten Hüllen?

Der aktuelle Fall betrifft Bilal Yusuf Mohammed. Der wurde soeben in Paris freigesprochen. Angeklagt war er wegen Sex mit einer Minderjährigen. Wo? In München. Im Hotel. Wie? Mit einer Prostituierten. Die war damals 17. Erst war sie als Geburtstagsgeschenk im Gespräch. Dann hieß es: Bilal habe ihr 700 Euro für die Nacht gezahlt. Nach dem Alter gefragt habe er sie nicht. Beteuert er. Und das Gericht scheint ihm offenbar zu glauben.

Zu glauben? Muss ein Freier seine Bedienung nicht nach dem Alter fragen? Sich den Ausweis zeigen lassen? Wäre diese Maßgabe nicht eine minimale Vorbeugung gegen Sex mit Minderjährigen? Ist der Freispruch nicht der sittliche Zusammenbruch einer Werte losen Gesellschaft?

Bilal ist Franzose und bayernweit bekannt. In München hört er auf den Namen Franck. Ein Schönheitskönig ist er nicht. Ein Autounfall entstellte ihn. Narben zeichnen sein Gesicht. Der Karneval ist da ganz unbarmherzig. Dafür kickt er um so besser. Der Ballkünstler spielt für Bayern. Franck Ribéry trat erst mit 23 zum Islam über. Damals nahm er den neuen Namen an. Mit 26 kam der faut pas.

Der faut pas ist inzwischen 21 Jahre alt und eine weit bekannte Barbie Puppe. Angeblich ist sie keusch geworden. Jedenfalls soll sie einen reichen Freund im Rücken haben. Ganz Frankreich weiß, weiß der Focus zu berichten, über ihr Urlaubsgeld Bescheid. Angeblich düst sie im Privatflieger für 20000 Euro in die Ferien und zahlt 1000 Euro für die Nacht in einer Luxusvilla. Aber sie geht auch arbeiten. In Paris lässt sie Unterwäsche schneidern. Eine Agentur versuchte sich im Image-Lifting. Doch die Schlüpfer der Ex-Prostituierten hüten den Laden, hieß es im Juli.

Das also ist der Hintergrund. Warum nun der Freispruch? Weil Ribéry sein großes Pfadfinder-Ehrenwort gegeben hat? Oder ist da mit guten Worten Geld geflossen?

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 16:44
von taddeo
Oh mei, Ovi. Da regst Du Dich wohl etwas zu künstlich über was auf, was völlig normal ist heutzutage - daß ein Mädchen viel älter daherkommt, als es ist.
Ob 17 oder 18 - wer will das heute noch unterscheiden? Schau Dir mal die 17jährige Tussi an, die dieser Tage bei den Grammys abgeräumt hat - die schaut aus wie 30, hat meine Frau unwillkürlich gesagt, als in den Fernsehnachrichten darüber berichtet wurde. Und daß ein Mädchen aus dem horizontalen Gewerbe mit entsprechender Schminke und Staffage auch schon ihres Lebenswandels wegen älter wirkt, wäre ja nun so neu wirklich nicht. Oder?

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 16:54
von overkott
Witzbold.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 17:22
von overkott
Wer ermittelt eigentlich in Deutschland gegen Ribéry? Ist Sex mit Minderjährigen hier erlaubt? Oder nur für Promis?

Für die Verhütung von Sex mit Minderjährigen ist vermutlich nicht einmal eine Sondergesetzgebung erforderlich.

Das konsequentere Vorgehen der Bundesregierung gegen Prostitution ist überfällig.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 18:02
von taddeo
overkott hat geschrieben:Das konsequentere Vorgehen der Bundesregierung gegen Prostitution ist überfällig.
Einen Dreck wird die Regierung tun.
Täglich ([Punkt]) über eine Million Männer nehmen hierzulande die Dienstleistungen von Nutten in Anspruch. Wieviele Frauen noch entsprechendes bei Männern tun, weiß man wohl nicht. Also vermutlich mehr Menschen, als sonntags in einen Gottesdienst gehen - von Werktagen ganz zu schweigen.
Glaubst Du im Ernst, daß die Regierung so eine Zahl von möglichen Wählern verprellen will, zumal keiner in der Regierung moralisch berechtigt scheint, da den Mund aufzumachen? Nein, das gehört zu "Brot und Spielen", womit die Regierung das Volk ruhigstellt, schon seit der Antike. Prostitution regulieren, besteuern, besozialabgaben meinetwegen - aber DAGEGEN vorgehen niemals.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 19:12
von San Marco
taddeo hat geschrieben:Täglich ([Punkt]) über eine Million Männer nehmen hierzulande die Dienstleistungen von Nutten in Anspruch.
Kleiner Hinweis: Das heißt richtig Prostituierte oder Hure. Nutte gehört zu den abfälligen, beleidigenden Begriffen.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 19:25
von overkott
Nach der am 30. Oktober 2008 vom Bundestag beschlossenen und am 5. November 2008 in Kraft getretenen[5] Neufassung von § 182 StGB sind sexuelle Handlungen mit Personen unter 18 Jahren dann strafbar, wenn eine der folgenden Voraussetzungen vorliegt:

Die sexuellen Handlungen finden gegen Entgelt statt (Abs. 2). Strafbar macht sich in diesem Fall nur ein mindestens 18 Jahre alter Täter.

Ignorantia legis non excusat ist ein Rechtsgrundsatz aus dem römischen Recht, der im deutschen Sprachraum als Volksweisheit „Unwissenheit schützt vor Strafe nicht“ bekannt ist. Diese alte Volksweisheit ist im heutigen Rechtsalltag – bis auf die wenigen Ausnahmen des unvermeidbaren Verbotsirrtums - überwiegend gültig.

Die heutige strafrechtliche Irrtumslehre geht davon aus, dass eine im Irrtum begangene Straftat nicht bestraft werden kann bzw. milder bestraft wird, wenn der Irrtum hätte vermieden werden können (§§ 16, 17 StGB). Bei Vermeidbarkeit steht es dem Gericht frei, ob es die Strafe mildern will (§ 17 Satz 2 StGB).

Nachdem die Pariser Justiz die Zuhälter verknackt hat, sollte sich auf Initiative der Staatsanwaltschaft Herr Ribéry jetzt in Deutschland verantworten.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 19:40
von taddeo
San Marco hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Täglich ([Punkt]) über eine Million Männer nehmen hierzulande die Dienstleistungen von Nutten in Anspruch.
Kleiner Hinweis: Das heißt richtig Prostituierte oder Hure. Nutte gehört zu den abfälligen, beleidigenden Begriffen.
Ja und? Wenn schon politisch korrekt, dann muß es wohl "SexarbeiterInnen" heißen.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Donnerstag 30. Januar 2014, 20:51
von overkott
taddeo hat geschrieben:
San Marco hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Täglich ([Punkt]) über eine Million Männer nehmen hierzulande die Dienstleistungen von Nutten in Anspruch.
Kleiner Hinweis: Das heißt richtig Prostituierte oder Hure. Nutte gehört zu den abfälligen, beleidigenden Begriffen.
Ja und? Wenn schon politisch korrekt, dann muß es wohl "SexarbeiterInnen" heißen.
Die Migration dieser FacharbeiterInnen ist von der Bundesregierung nicht intendiert, vor allem nicht, wenn sie minderjährig sind. Der Verdacht auf Menschenhandel ist in diesem Fall erhöht.

Das Gesetzesvorhaben Schutz vor Missbrauch und Menschenhandel im Sexgewerbe ist zügig in Angriff zu nehmen.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 03:01
von Caviteño
overkott hat geschrieben:Wer ermittelt eigentlich in Deutschland gegen Ribéry? Ist Sex mit Minderjährigen hier erlaubt? Oder nur für Promis?
Stehst Du mit der Rechtsstaatlichkeit auf Kriegsfuß?

Ribéry ist in Frankreich in einem Prozeß freigesprochen worden. Willst Du einen Unionsbürger in D. deswegen erneut vor Gericht bringen, weil Dir das Urteil dort nicht paßt?

Wirf mal einen Blick auf Art. 13 III GG oder Art. 5 der Charta der Grundrechte der Europ. Union:
Artikel 5
Recht, wegen derselben Straftat nicht zweimal strafrechtlich verfolgt oder bestraft zu werden
Niemand darf wegen einer Straftat, derentwegen er bereits in der Union nach dem Gesetz rechtskräftig verurteilt oder freigesprochen worden ist, in einem Strafverfahren erneut verfolgt oder bestraft werden.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex ... 47:DE:PDF

Soll das für "Promis" oder bei bestimmten Straftatbeständen nicht gelten?
Erschreckend, solche Forderungen zu erheben :nein: :( :traurigtaps:

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 06:01
von Paulus Minor
San Marco hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Täglich ([Punkt]) über eine Million Männer nehmen hierzulande die Dienstleistungen von Nutten in Anspruch.
Kleiner Hinweis: Das heißt richtig Prostituierte oder Hure. Nutte gehört zu den abfälligen, beleidigenden Begriffen.
"Hure" ist letzlich nicht weniger abwertend als "Nutte". Eine positivere Bezeichnung ist "Freundenmädchen" (fille de joie).

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 07:40
von Raphael
overkott hat geschrieben:Wer ermittelt eigentlich in Deutschland gegen Ribéry?
Niemand!
overkott hat geschrieben:Ist Sex mit Minderjährigen hier erlaubt?
Wimre dann liegt das daran, daß in Deutschland GV mit Mädchen ab 16 grundsätzlich nicht (mehr) strafbar ist.
Es sei denn, es würden weitere Merkmale hinzutreten: Abhängigkeitsverhältnis, Gewaltandrohung etc.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 08:37
von overkott
Caviteño hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wer ermittelt eigentlich in Deutschland gegen Ribéry? Ist Sex mit Minderjährigen hier erlaubt? Oder nur für Promis?
Stehst Du mit der Rechtsstaatlichkeit auf Kriegsfuß?

Ribéry ist in Frankreich in einem Prozeß freigesprochen worden. Willst Du einen Unionsbürger in D. deswegen erneut vor Gericht bringen, weil Dir das Urteil dort nicht paßt?

Wirf mal einen Blick auf Art. 13 III GG oder Art. 5 der Charta der Grundrechte der Europ. Union:
Artikel 5
Recht, wegen derselben Straftat nicht zweimal strafrechtlich verfolgt oder bestraft zu werden
Niemand darf wegen einer Straftat, derentwegen er bereits in der Union nach dem Gesetz rechtskräftig verurteilt oder freigesprochen worden ist, in einem Strafverfahren erneut verfolgt oder bestraft werden.
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/Lex ... 47:DE:PDF

Soll das für "Promis" oder bei bestimmten Straftatbeständen nicht gelten?
Erschreckend, solche Forderungen zu erheben :nein: :( :traurigtaps:
Zunächst einmal stehen die Grundrechte ( z.B. Art. 3 ) über den Ausführungsbestimmungen, worauf auch die Auslegungsklauseln ausdrücklich hinweisen. Sinn macht die Ausführungsbestimmung ohnehin nur bei strafrechtlicher Rechtsgleichheit, wonach Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln ist. Ein Europa des doppelten Maßes ist kein einheitliches Europa.

Zu prüfen ist daher, ob der Freispruch auf dem Revisionsweg kassiert werden kann. Dabei geht es auch um die Kompetenzfrage. Da der Tatort nicht in Frankreich lag, stellt sich die Frage, ob die Pariser überhaupt zuständig sind oder nicht. Ggf. ist eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzureichen.

Das Urteil hat grundsätzliche Bedeutung. Dabei geht es um den Schutz von Minderjährigen. Wer die Beweislast den Opfern zuweist, untergräbt den Schutz der Minderjährigen.

Konkret ist Herr Ribéry objektiv schuldig. Umstritten ist die Frage nach seiner subjektiven Schuld. Vom unvermeidbaren Verbotsirrtum ist nicht auszugehen. Herr Ribéry kann nicht beweisen, gutgläubig gehandelt zu haben. Dies wäre der Fall, wenn ein schriftlicher Dienstleistungsvertrag mit Altersangabe vorläge. Wäre die Altersangabe falsch, könnte dies nicht unbedingt Herrn Ribéry angelastet werden.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 10:48
von Caviteño
overkott hat geschrieben:Zunächst einmal stehen die Grundrechte ( z.B. Art. 3 ) über den Ausführungsbestimmungen, worauf auch die Auslegungsklauseln ausdrücklich hinweisen. Sinn macht die Ausführungsbestimmung ohnehin nur bei strafrechtlicher Rechtsgleichheit, wonach Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln ist. Ein Europa des doppelten Maßes ist kein einheitliches Europa.
Von welchen "Ausführungsbestimmungen" redest Du?
Ich hoffe mal, Du degradierst nicht die "Charta der Grundrechte der Europäischen Union" dazu. Und im übrigen sieht auch das Grundgesetz in Art. 103 Abs. 3 das Verbot einer Doppelbestrafung vor.
overkott hat geschrieben: Zu prüfen ist daher, ob der Freispruch auf dem Revisionsweg kassiert werden kann. Dabei geht es auch um die Kompetenzfrage. Da der Tatort nicht in Frankreich lag, stellt sich die Frage, ob die Pariser überhaupt zuständig sind oder nicht. Ggf. ist eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einzureichen.
Die Staatsanwaltschaft hat bereits auf Freispruch plädiert - wer sollte eine Revision anregen? :achselzuck:
Zur Zuständigkeit: Ribery ist Franzose und kann daher natürlich vor einem franz. Gericht angeklagt werden, ebenso wie pädophile Deutsche, die in Manila ihrer schmutzigen Neigung nachgegangen sind, vor ein deutsches Gericht gestellt werden können - glücklicherweise!.
Im übrigen - wie Raphael schrieb - wäre der Vorgang in D. überhaupt nicht strafbewehrt - ob es Dir nun paßt oder nicht. Er hätte in D. überhaupt nicht vor Gericht gestellt werden können.
overkott hat geschrieben: Das Urteil hat grundsätzliche Bedeutung. Dabei geht es um den Schutz von Minderjährigen. Wer die Beweislast den Opfern zuweist, untergräbt den Schutz der Minderjährigen.
Zum Schutz der Minderjährigen gibt es entsprechende Gesetze. Die Beweislast haben nicht die Opfer, sondern die Staatsanwaltschaft.
overkott hat geschrieben: Konkret ist Herr Ribéry objektiv schuldig. Umstritten ist die Frage nach seiner subjektiven Schuld. Vom unvermeidbaren Verbotsirrtum ist nicht auszugehen. Herr Ribéry kann nicht beweisen, gutgläubig gehandelt zu haben. Dies wäre der Fall, wenn ein schriftlicher Dienstleistungsvertrag mit Altersangabe vorläge. Wäre die Altersangabe falsch, könnte dies nicht unbedingt Herrn Ribéry angelastet werden.
Nicht Herr Ribery muß nachweisen, daß er das Alter kannte - die Staatsanwaltschaft muß ihm das beweisen.

Wie ich schon vermutete, Du scheinst mit einem rechtsstaatlichem erhebliche Verfahren Schwierigkeiten zu haben.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 11:28
von overkott
Aus christlicher Verantwortung geht es zunächst um eine moralische Bewertung des Falls. Der Freispruch für Missbrauch einer Minderjährigen ist nicht zu verteidigen. Zielrichtung der Argumentation muss der Schutz der Minderjährigen sein. Das grundsätzliche Bekenntnis zu diesem Schutz muss sich im konkreten Fall erhärten. Den Täter laufen zu lassen, entspräche dem von Jesus scharf verurteilten Legalismus. Auch die Beichte befreit nicht von objektiver Schuld.
Caviteño hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Zunächst einmal stehen die Grundrechte ( z.B. Art. 3 ) über den Ausführungsbestimmungen, worauf auch die Auslegungsklauseln ausdrücklich hinweisen. Sinn macht die Ausführungsbestimmung ohnehin nur bei strafrechtlicher Rechtsgleichheit, wonach Gleiches gleich und Ungleiches ungleich zu behandeln ist. Ein Europa des doppelten Maßes ist kein einheitliches Europa.
Von welchen "Ausführungsbestimmungen" redest Du?
Ich hoffe mal, Du degradierst nicht die "Charta der Grundrechte der Europäischen Union" dazu. Und im übrigen sieht auch das Grundgesetz in Art. 103 Abs. 3 das Verbot einer Doppelbestrafung vor.
Die Charta der Grundrechte enthält neben Grundrechten, Ausführungsbestimmungen und Auslegungsklauseln.
Die Staatsanwaltschaft hat bereits auf Freispruch plädiert - wer sollte eine Revision anregen? :achselzuck:
Zum Beispiel das Opfer. Auch Verbände könnten eine Normenkontrollklage anstrengen.
Zur Zuständigkeit: Ribery ist Franzose und kann daher natürlich vor einem franz. Gericht angeklagt werden, ebenso wie pädophile Deutsche, die in Manila ihrer schmutzigen Neigung nachgegangen sind, vor ein deutsches Gericht gestellt werden können - glücklicherweise!.
Im übrigen - wie Raphael schrieb - wäre der Vorgang in D. überhaupt nicht strafbewehrt - ob es Dir nun paßt oder nicht. Er hätte in D. überhaupt nicht vor Gericht gestellt werden können.
Die Tat verstößt gegen den vor sechs Jahren novellierten §182 StGB Abs. 2. Auf die Tat stehen bis zu fünf Jahre Gefängnis oder Geldstrafe.
overkott hat geschrieben: Das Urteil hat grundsätzliche Bedeutung. Dabei geht es um den Schutz von Minderjährigen. Wer die Beweislast den Opfern zuweist, untergräbt den Schutz der Minderjährigen.
Zum Schutz der Minderjährigen gibt es entsprechende Gesetze. Die Beweislast haben nicht die Opfer, sondern die Staatsanwaltschaft.
Das Opfer ist in diesem Fall die Minderjährige. Deren Schutzinteresse muss im Auftrag des Staates die Staatsanwaltschaft vertreten. Tut sie das nicht, hat sie versagt.
overkott hat geschrieben: Konkret ist Herr Ribéry objektiv schuldig. Umstritten ist die Frage nach seiner subjektiven Schuld. Vom unvermeidbaren Verbotsirrtum ist nicht auszugehen. Herr Ribéry kann nicht beweisen, gutgläubig gehandelt zu haben. Dies wäre der Fall, wenn ein schriftlicher Dienstleistungsvertrag mit Altersangabe vorläge. Wäre die Altersangabe falsch, könnte dies nicht unbedingt Herrn Ribéry angelastet werden.
Nicht Herr Ribery muß nachweisen, daß er das Alter kannte - die Staatsanwaltschaft muß ihm das beweisen.
Die Staatsanwaltschaft kann und muss nur objektive Schuld beweisen. Bei subjektiven Voraussetzungen kann nur der Angeklagte seine Unschuld beweisen und muss es daher auch tun. Die Beweislast bei subjektiver Schuld unzudrehen, ist sinnwidrig.

Die konsequente Anwendung des §182 StGB dient im Allgemeinen dem Schutz der Minderjährigen, im Konkreten dem Vorgehen gegen unkontrollierte Prostitution auf der Straße oder in Privatenhäusern. Bei einem lizensierten und enstprechend besteuerten Barbetrieb sind die Behörden in der Pflicht, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und ggf. dafür zu sorgen. Die Barkunden können sich dort auf die AGB berufen. Im Fall von Herrn Ribéry handelte es sich nicht um einen Barbesuch. Gutgläubiges Handeln kann nicht unterstellt werden.

Die strafrechtliche Würdigung des Falls hat bei einem Prominenten öffentliche Signalwirkung. In Deutschland darf der Missbrauch Minderjähriger nicht geduldet werden.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 13:21
von Raphael
overkott hat geschrieben:
caviteno hat geschrieben:Zur Zuständigkeit: Ribery ist Franzose und kann daher natürlich vor einem franz. Gericht angeklagt werden, ebenso wie pädophile Deutsche, die in Manila ihrer schmutzigen Neigung nachgegangen sind, vor ein deutsches Gericht gestellt werden können - glücklicherweise!.
Im übrigen - wie Raphael schrieb - wäre der Vorgang in D. überhaupt nicht strafbewehrt - ob es Dir nun paßt oder nicht. Er hätte in D. überhaupt nicht vor Gericht gestellt werden können.
Die Tat verstößt gegen den vor sechs Jahren novellierten §182 StGB Abs. 2. Auf die Tat stehen bis zu fünf Jahre Gefängnis oder Geldstrafe.
Upps, Du hast recht, ovi, diese Neuerung kannte ich bisher nicht! :tuete:

In der Tat, der neue §182 StGB Abs. 2 lautet:
Ebenso [d.h. mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.] wird eine Person über achtzehn Jahren bestraft, die eine Person unter achtzehn Jahren dadurch missbraucht, dass sie gegen Entgelt sexuelle Handlungen an ihr vornimmt oder an sich von ihr vornehmen lässt.
Danach hätte die Münchner StA eigentlich eine Handhabe zum Eingreifen gehabt. Warum sie's nicht tut, ist mir schleierhaft, denn zumindest ein Anfangsverdacht müßte gegeben gewesen sein. :achselzuck:

Daß es für sie schwierig wird, den Nachweis darüber zu führen, Ribery hätte positive Kenntnis über das Alter der Prostituierten gehabt, hätte eigentlich bei der Einleitung des Verfahrens keine Rolle spielen dürfen.
Außerdem ist § 182 StGB ein Offizialdelikt.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Freitag 31. Januar 2014, 15:47
von overkott
Aus christlicher Verantwortung kann man selbst die staatlich kontrollierte Prostitution nicht bejubeln. Häufig findet sich in deren Umfeld Gewalt. Die Biedermänner des Gewerbes haben ihre Leute fürs Grobe. Zur Gewalt kommt Sucht: Alkohol, Tabeletten, Drogen. Die wenigsten Frauen nehmen freiwillig dieses Schicksal in Kauf. Viele Frauen sind bereits traumatisiert, bevor sie ins Gewerbe einsteigen. Vergewaltigungen und Missbrauch gehen der Prostitution häufig voraus. Fast alle machen traumatisierende Erfahrungen im Laufe der Zeit. Die wirtschaftliche Schieflage in Europa zieht Armutsprostituierte und Freier ins enthemmte Deutschland. Im großen Stil findet Prostitution in Großanlagen statt. Die Sexsilos nennen sich Pascha oder Paradise. Deren Betreiber präsentieren sich als Hoteliers. Gepflegtes Auftreten und die Sprache der Prospekte täuschen über das trügerische Geschäft hinweg. Eine Frau muss drei Männer bedienen, bevor sie etwas einnimmt. Der Durchlauf an Damen in den Silos ist hoch. Was im Plüsch hochpreisig begann, endet oft in der Gosse. Von einem normalen Gewerbe kann also keine Rede sein. Das Prostitutionsgesetz ist "weitgehend ins Leere gelaufen", resümiert Frau von der Leyen, die sich mit dem Milieu beschäftigen musste, bevor sie zur Bundeswehr wechselte. Was jetzt auf Sylt läuft, ist eine schillernde Geschichte. Wo es Glücksspiel gibt, ist Prostitution nicht weit. Baurechtlich sei bereits alles unter Dach und Fach, heißt es. Am neuen Bordell führe kein Weg vorbei. Und doch will niemand bei der Genehmigung gewusst haben, worum es eigentlich geht. Deshalb gibt es jetzt eine Feigenblattmaßnahme. Die Damen sollen wenigstens von der Straße fern gehalten werden. Aber auch die Herren sind nicht immer vornehme Kundschaft.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 00:04
von Piusderdritte
Mein Vorschlag: Verbot der Kinder-Sex Partei "Die Grünen"!
Das wäre dann schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 00:19
von umusungu
Hört doch endlich auf, auf den Frauen herumzuhacken...
die Männer sind die Haupt-Übeltäter - die Männer suchen Befriedigung - die Männer sind die Widerlinge.
Doch die Frauen werden immer angemacht ....!

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 00:42
von ad_hoc
Lieber Gott. Warum hast Du bloss nicht den Adam allein, sondern auch die arme, bedauernswerte Eva bestraft? Da versteht der umusungu kein Spass.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 00:46
von Lilaimmerdieselbe
Nun, die Schweden zum Beispiel haben den Ansatz umgesetzt, die Freier zu bestrafen, um die Nachfrage einzudämmen und die soziale Ächtung der Prostitution deutlich zu machen.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 00:56
von ad_hoc
Selbstverständlich ist klar:
Alle an der Prostitution Beteiligten müssen bestraft werden. Angefangen bei den Zuhältern, und über die Bordellwirte und deren Angestellten hinaus auch die Prostituierten selbst sowie deren Kunden.

Bei Gewaltprostitution selbstverständlich nicht die Opfer, aber alle daran Verdienenden sowie die Kunden. Gleiches gilt für Sex mit Abhängigen.

Gruß, ad_hoc

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 11:57
von Salmantizenser
umusungu hat geschrieben:Hört doch endlich auf, auf den Frauen herumzuhacken...
die Männer sind die Haupt-Übeltäter - die Männer suchen Befriedigung - die Männer sind die Widerlinge.
Doch die Frauen werden immer angemacht ....!
Ich bin mit umusunug ja nicht oft einer Meinung, aber hier stimme ich ihm zu.

Es gibt praktisch keine Prostitution, die außerhalb von kriminellen Gewaltverhältnissen stattfindet. Ferner werden selbst die "besseren Prostituierten", dass heißt die, welche nicht unter falschen Versprechungen nach Deutschland gebracht und durch Gewalt und Drogen zur Prostitution gezwungen wurden, finanziell derart ausgenutzt, sodass ein Job bei Amazon im Vergleich wie ein Lottogewinn ausschaut.
Dazu kommt, dass das Prostituieren kein Job wie jeder andere ist und da auch niemand sein "Hobby zum Beruf" macht. Die verursachten seelischen Schäden bei Prostituierten sind massiv und gleichen denen, die durch jahrelange Vergewaltigungen geschehen. Oftmals sind die jungen Frauen oder Mädchen, die sich "freiwillig" in ein Prostitutionsverhältnis begeben, selbst Opfer von Vergewaltigung und Missbrauch gewesen. Daher erscheint die Bestrafung dieser Person eigentlich nur wie blanker Hohn.

Die Legalisierung der Prostitution durch die rotgrüne Regierung hat die Lage natürlich noch massiv verschärft. Die Zahlen der Prostituierten (und Freier!) sind einfach nur erschreckend.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 18:27
von koukol
http://www.augsburger-allgemeine.de/aug ... 43247.html

"Die Pläne für ein Großbordell sorgen im Lechhauser Industriegebiet für Aufregung – nicht nur bei benachbarten Firmen, sondern auch bei Muslimen, deren Moschee sich nur zwei Häuser weiter befindet. "

"Das Grundstück liegt nur gut 1 Meter von der leer stehenden Firmenhalle entfernt, in welcher Huseyin Arkun, ein Geschäftsmann aus der Oberpfalz, das Bordell eröffnen will – es wäre das bislang größte Haus dieser Art in Augsburg."

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Sonntag 2. Februar 2014, 18:38
von Yeti
umusungu hat geschrieben:Hört doch endlich auf, auf den Frauen herumzuhacken...
die Männer sind die Haupt-Übeltäter - die Männer suchen Befriedigung - die Männer sind die Widerlinge.
Doch die Frauen werden immer angemacht ....!
Dein Frauenbild ehrt dich, aber ich würde es nicht so verallgemeinern, sonst sieht das zu sehr nach männlichem Selbsthass aus. Auch Frauen können große Widerlinge sein. Es gibt eben Herren, wie es auch Kerle gibt und es gibt Damen und eben Weiber.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Montag 3. Februar 2014, 03:04
von lifestylekatholik
Salmantizenser hat geschrieben:Es gibt praktisch keine Prostitution, die außerhalb von kriminellen Gewaltverhältnissen stattfindet.
Das ist schlicht falsch.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Montag 3. Februar 2014, 23:39
von Pilgerer
ad_hoc hat geschrieben:Selbstverständlich ist klar:
Alle an der Prostitution Beteiligten müssen bestraft werden. Angefangen bei den Zuhältern, und über die Bordellwirte und deren Angestellten hinaus auch die Prostituierten selbst sowie deren Kunden.

Bei Gewaltprostitution selbstverständlich nicht die Opfer, aber alle daran Verdienenden sowie die Kunden. Gleiches gilt für Sex mit Abhängigen.

Gruß, ad_hoc
Als Jesus sagte, "werdet wie die Kinder", meinte er vor allem, dass wir das Böse verlernen sollen. Dazu gehören Dinge wie Prostitution. Am besten ist, sich nicht mit sowas zu sehr zu beschäftigen. Denn womit sich jemand zu genau beschäftigt, das sieht er, und was er sieht, das beginnt er in der Seele zu begehren. So kommt auch bei der verurteilenden Beschäftigung mit der Sünde schleichend die Versuchung zur Sünde.
Besser ist also, die Alternative oder den Ausweg aus dem Bösen zu suchen, damit letztlich ein moralischer Fortschritt möglich wird.

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Samstag 8. Februar 2014, 16:53
von taddeo
overkott hat geschrieben:Aus christlicher Verantwortung kann man selbst die staatlich kontrollierte Prostitution nicht bejubeln. Häufig findet sich in deren Umfeld Gewalt. Die Biedermänner des Gewerbes haben ihre Leute fürs Grobe. Zur Gewalt kommt Sucht: Alkohol, Tabeletten, Drogen. Die wenigsten Frauen nehmen freiwillig dieses Schicksal in Kauf. Viele Frauen sind bereits traumatisiert, bevor sie ins Gewerbe einsteigen. Vergewaltigungen und Missbrauch gehen der Prostitution häufig voraus. Fast alle machen traumatisierende Erfahrungen im Laufe der Zeit. Die wirtschaftliche Schieflage in Europa zieht Armutsprostituierte und Freier ins enthemmte Deutschland. Im großen Stil findet Prostitution in Großanlagen statt. Die Sexsilos nennen sich Pascha oder Paradise. Deren Betreiber präsentieren sich als Hoteliers. Gepflegtes Auftreten und die Sprache der Prospekte täuschen über das trügerische Geschäft hinweg. Eine Frau muss drei Männer bedienen, bevor sie etwas einnimmt. Der Durchlauf an Damen in den Silos ist hoch. Was im Plüsch hochpreisig begann, endet oft in der Gosse. Von einem normalen Gewerbe kann also keine Rede sein. Das Prostitutionsgesetz ist "weitgehend ins Leere gelaufen", resümiert Frau von der Leyen, die sich mit dem Milieu beschäftigen musste, bevor sie zur Bundeswehr wechselte. Was jetzt auf Sylt läuft, ist eine schillernde Geschichte. Wo es Glücksspiel gibt, ist Prostitution nicht weit. Baurechtlich sei bereits alles unter Dach und Fach, heißt es. Am neuen Bordell führe kein Weg vorbei. Und doch will niemand bei der Genehmigung gewusst haben, worum es eigentlich geht. Deshalb gibt es jetzt eine Feigenblattmaßnahme. Die Damen sollen wenigstens von der Straße fern gehalten werden. Aber auch die Herren sind nicht immer vornehme Kundschaft.
Hier, Ovi, DAS sind die staatlich relevanten Überlegungen zur Prostitution:
Einnahmen "völlig unzureichend" - Bund will künftig mehr Steuern aus Prostitution einnehmen

Re: Deutschland als Bordell

Verfasst: Samstag 8. Februar 2014, 22:37
von Peregrin
Karl Kraus hat geschrieben: ... denn der Staat ist eine Hure, die sich nicht blitzen läßt.