Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Siard hat geschrieben:
Montag 30. Januar 2023, 14:16
Christian hat geschrieben:
Samstag 28. Januar 2023, 14:02
Ich bin kein Jurist aber aufgrund der Position als Außenministerin sind die Äußerungen von Baerbock ernstzunehmen eine Rücknahme ihrerseits oder Richtigstellung erfolgte von ihr persönlich nicht. Meines Erachtens hat sich die Dame nach §80 STGB. (Planung eines Angriffskriegs) schuldig gemacht.
Ein solcher Vorwurf steht eher aus anderen Gründen im Raum, und dann nicht nur gegen die derzeitige Außenministerin der BeeRDe und die gegenwärtige Regierung.
Der Satz von Frau Baerbock schlägt doch mehr Wellen als von ihr selber gewollt: :pfeif: :pfeif: :pfeif:
Strafanzeige gegen Baerbock

Und dann noch ein paar Worte zur juristischen Frage: Ist Deutschland bereits Kriegspartei im Ukraine-Konflikt?
Hier!
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

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Protasius
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

Edi hat geschrieben:
Samstag 4. Februar 2023, 08:46
https://thomas-h-stuetz.eu/category/bun ... enpolitik/
Gibt es irgendeine Gegend im deutschen Sprachraum, wo man tatsächlich so spricht, wie er schreibt? Jedes Substantiv mit einem Artikel versehen, und meistens einem unbestimmten; "ein Deutschland", "ein Russland", "ein China", "eine USA" ... Wenn ich diesen Text lese, komme ich mir vor, als ob ich einem Stammtischgespräch zuhöre, oder einem Youtube-Video, das ich nach höchstens zwei Minuten abschalten würde. Ansonsten ist das nichts, was ich nicht anderswo schon mal gehört hätte (bloß sprachlich geschliffener).
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Protasius hat geschrieben:
Samstag 4. Februar 2023, 12:44
Edi hat geschrieben:
Samstag 4. Februar 2023, 08:46
https://thomas-h-stuetz.eu/category/bun ... enpolitik/
Gibt es irgendeine Gegend im deutschen Sprachraum, wo man tatsächlich so spricht, wie er schreibt? Jedes Substantiv mit einem Artikel versehen, und meistens einem unbestimmten; "ein Deutschland", "ein Russland", "ein China", "eine USA" ...
Eher wohl nicht.
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Schulevonathen
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Schulevonathen »

Protasius hat geschrieben:
Samstag 4. Februar 2023, 12:44
Edi hat geschrieben:
Samstag 4. Februar 2023, 08:46
https://thomas-h-stuetz.eu/category/bun ... enpolitik/
Gibt es irgendeine Gegend im deutschen Sprachraum, wo man tatsächlich so spricht, wie er schreibt? Jedes Substantiv mit einem Artikel versehen, und meistens einem unbestimmten; "ein Deutschland", "ein Russland", "ein China", "eine USA" ...
Vielleicht eine Form von Hyperkorrektur, die dem Leitsatz folgt: Je gestelzter es klingt, desto hochsprachlicher ist es.

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

https://www.berliner-zeitung.de/open-so ... -li.314871

"Naftali Bennett wollte den Frieden zwischen Ukraine und Russland: Wer hat blockiert?

Israelischer Ex-Premier sprach erstmals über seine Verhandlungen mit Putin und Selenskyj. Der Waffenstillstand war angeblich zum Greifen nahe.

Ein Waffenstillstand sei damals, so Bennett, in greifbarer Nähe gewesen, beide Seiten waren zu erheblichen Zugeständnissen bereit. Doch vor allem Großbritannien und die USA hätten den Prozess beendet und auf eine Fortsetzung des Krieges gesetzt."

Die alten Kriegstreiber der USA und Englands und Deutschland macht mit.
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Germanus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Germanus »

Es sind viele Komponenten eines gewollten Krieges greifbar, unter anderem:
- Es gibt eine Verharmlosung von Tausenden von Menschen, die infolge von kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine seit 2014 schon getötet und verwundet wurden. Das zeigt auch der folgende Punkt.
- Die Floskel "der Angriffskrieg Russlands" wird eingesetzt z.B. nicht, um den Krieg an sich zu verurteilen, sondern um den Krieg in der Ukraine als alleinige Schuld Russlands hinzustellen, wenn nicht gar als Rechtfertigung für alle gesetzlichen und ungesetzlichen Maßnahmen, um diesen Krieg auszudehnen oder zu verlängern. Konkrete Beispiele für eine solche Rhetorik gibt es viele.
- Die Unterstützung der Ukraine durch Waffenlieferungen wird als Notwendigkeit hingestellt: "Die Ukraine wird angegriffen, sie muss sich wehren, wir müssen ihr helfen und Waffen liefern, sonst hört der Krieg nicht auf." (z.B. in Fernsehdiskussionen à la "Anne Will" zu hören). Verhandlungen sind da wohl unerwünscht, da Vertragsaushandlungen auf diplomatischer Ebene mittlerweile scheinbar kriegerisch gelöst werden müssen?
- Die religiöse Komponente des Krieges sollte nicht unterschätzt werden: Nicht-ukrainischsprachige Volksgruppen von ukrainischen Staatsbürgern werden verfolgt und bedroht, siehe http://www.events.orthodoxengland.org.u ... overnment/
- Andererseits wird der kirchliche Kalender von religiösen Gruppierungen als Erkennungsmerkmal für "Russen" oder "Nicht.Russen" - in Übersetzung "gut" oder "schlecht" angesehen, siehe https://orthochristian.com/150920.html. Ohne eine Anerkennung der ukrainischen Splittergruppen "Kiever Patriarchat" und "Autokephale ukrainisch-orthodoxe Kirche" als "Orthodoxe Kirche der Ukraine" durch den Phanar / Patr. Bartholomäus hätte ein Krieg niemals wirklich funktioniert, da die orth. Menschen in der Ukraine jetzt staatlicherseits auf eine ethnisch korrekte "Kirche", die "Orth. Kirche der Ukraine" verwiesen werden, was vorher nicht möglich war (infolge der Nichtanerkennung der Splittergruppen durch kein orth. Patriarchat). Das ist ein gravierender Umstand, der so sicher nicht vom Phanar und vom Patr. Bartholomäus gewollt und beabsichtigt war. Dennoch werden aufgrund dieses Umstands seit der Errichtung der "Orth. Kirche der Ukraine" massiv Christen in der Ukraine verfolgt, weil sie nicht staatskirchlich sind!
- Es wird an manchen Stellen darauf verwiesen, dass im Donbass-Gebiet vor Jahrzehnten künstlich russische Flüchtlinge angesiedelt wurden, was ein Vorgehen des ukrainischen Staates dort rechtfertige: Die Flüchtlingstragödie in Polen und Deutschland (infolge des 2. Weltkriegs) ist das beste Beispiel dafür, dass eine solche Flüchtlingspolitik sich nur nachteilig auswirkt und auch nicht durch wiederholte Säuberungen gutgemacht werden kann; allen Flüchtlingen wird dadurch nur noch mehr Leid angetan.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

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Siard
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Siard »

USA weisen Bericht zurück
So, wie damals bei Watergate?

Fuchsi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Fuchsi »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 12:02
USA weisen Bericht zurück
So, wie damals bei Watergate?
sehr informativ... :)

besonderes Schmankerl: die Sprengsätze liegen schon seit Dez. 2021, der russ. Einmarsch begann im Feb. 2022... und kurz darauf steht ein kleiner Schuljunge neben dem Herrn Lehrer und bekommt gesagt... so so aha nun ja... hmmm :D aber ich bin feeeeeest davoooon überzeeeeugt: Der böse Iwan wars... :narr:

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 13:41
besonderes Schmankerl: die Sprengsätze liegen schon seit Dez. 2021, der russ. Einmarsch begann im Feb. 2022... so so aha nun ja... hmmm :D aber ich bin feeeeeest davoooon überzeeeeugt: Der böse Iwan wars... :narr:
DAS hab ich nich' lesen können! :hmm:
Der US-Journalist Hersh hatte zuvor berichtet, US-Marinetaucher hätten im vergangenen Juni bei einer vom Weißen Haus angeordneten und von der CIA geplanten verdeckten Operation mithilfe Norwegens Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht. Die Sprengsätze seien dann im September ferngezündet worden.
Da geht's also immer um 2022. 8)

Aber nichtsdestoweniger:
Eine Reporterlegende wie Hersh würde wohl seinen Namen nicht für Fake-News hergeben.
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Siard
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Siard »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 12:02
USA weisen Bericht zurück
So, wie damals bei Watergate?
How America Took Out The Nord Stream Pipeline
Originalveröffentlichung bei Seymour Hersh

Fuchsi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Fuchsi »

Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 13:47
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 13:41
besonderes Schmankerl: die Sprengsätze liegen schon seit Dez. 2021, der russ. Einmarsch begann im Feb. 2022... so so aha nun ja... hmmm :D aber ich bin feeeeeest davoooon überzeeeeugt: Der böse Iwan wars... :narr:
DAS hab ich nich' lesen können! :hmm:
Der US-Journalist Hersh hatte zuvor berichtet, US-Marinetaucher hätten im vergangenen Juni bei einer vom Weißen Haus angeordneten und von der CIA geplanten verdeckten Operation mithilfe Norwegens Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht. Die Sprengsätze seien dann im September ferngezündet worden.
Da geht's also immer um 2022. 8)

Aber nichtsdestoweniger:
Eine Reporterlegende wie Hersh würde wohl seinen Namen nicht für Fake-News hergeben.
Sorry da hab ich nen Bock geschossen, wenn auch nur nen kleinen. Genauer geguckt steht da:
Die Idee für eine Zerstörung der Pipelines soll demnach schon im Dezember 2021 entstanden sein.
Läuft meines Erachtens auf das gleiche hinaus... vorher schon gewusst... dass Putin... Bäng wird nötig... ah so...

Christian
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Christian »

Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 15:26
Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 13:47
Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 13:41
besonderes Schmankerl: die Sprengsätze liegen schon seit Dez. 2021, der russ. Einmarsch begann im Feb. 2022... so so aha nun ja... hmmm :D aber ich bin feeeeeest davoooon überzeeeeugt: Der böse Iwan wars... :narr:
DAS hab ich nich' lesen können! :hmm:
Der US-Journalist Hersh hatte zuvor berichtet, US-Marinetaucher hätten im vergangenen Juni bei einer vom Weißen Haus angeordneten und von der CIA geplanten verdeckten Operation mithilfe Norwegens Sprengsätze an den Gaspipelines angebracht. Die Sprengsätze seien dann im September ferngezündet worden.
Da geht's also immer um 2022. 8)

Aber nichtsdestoweniger:
Eine Reporterlegende wie Hersh würde wohl seinen Namen nicht für Fake-News hergeben.
Sorry da hab ich nen Bock geschossen, wenn auch nur nen kleinen. Genauer geguckt steht da:
Die Idee für eine Zerstörung der Pipelines soll demnach schon im Dezember 2021 entstanden sein.
Läuft meines Erachtens auf das gleiche hinaus... vorher schon gewusst... dass Putin... Bäng wird nötig... ah so...
Es stellt sich die Frage wie dieser kriegerischer Akt behandelt werdn soll. Die Bundesregierung scheint kein Interesse an der Aufklärung zu haben. Was nun ?

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

Es stellt sich Dir nur eine Frage weil Du diese Vasallen als "Bundesregierung" betrachtest.
Deutschland HAT keine souveräne Bundesregierung (und da ist es auch egal welche Partei den Kanzler stellt)

Wie schon mal hier geschrieben: Amerika ist das Imperium. Wir hier bestenfalls die Provinz Judäa.
Der nette Olaf darf temporär den König Herodes spielen. Für den Pöbel (wir)ist er der "König", aber nur solange er spurt.

Ich bin weder Reichsbürger oder glaube an eine mögliche Veränderung. Ich nehme diese Show und Publikumsverarsche einfach hin (weil ich eh nichts anderes tun kann)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Fuchsi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Fuchsi »

...die einzige wirksame Möglichkeit, auf künftige Unterlassung derartiger Dinge zu pochen, hätte das andere Ende von Nordstream. Dortiger ist allerdings klug genug um nicht über jedes Stöckchen, welches im hingehalten wird, zu springen zumal unsere Seite von Nordstream so oder so den Korken draufgestopft hat...

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Protasius
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

Fuchsi hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 18:57
...die einzige wirksame Möglichkeit, auf künftige Unterlassung derartiger Dinge zu pochen, hätte das andere Ende von Nordstream. Dortiger ist allerdings klug genug um nicht über jedes Stöckchen, welches im hingehalten wird, zu springen zumal unsere Seite von Nordstream so oder so den Korken draufgestopft hat...
Ignoriert wird das auf der anderen Seite des neuen eisernen Vorhangs aber nicht; bspw. erklärt Konstantin Kosatschow, stellvertretender Sprecher des Föderationsrates, auf seinem Telegramkanal, daß das nichts anderes sei als der Vorwurf des Staatsterrorismus gegenüber den USA und ihren Verbündeten in der NATO, und dies sei der schwerwiegendste Vorwurf, den man einem Staat machen könne. Hier der entsprechende Bericht in den Iswestija: В Совфеде оценили расследование о причастности США к пордыву СП

Nachtrag: In einem anderen Artikel wird auch die Reaktion des Kremls wiedergegeben.
Iswestija hat geschrieben:В Кремле отметили проделанную Хершем работу, однако считают, что вряд ли она вызовет массовый интерес в западных СМИ. Как пояснил пресс-секретарь президента Дмитрий Песков, некоторые моменты можно оспаривать, некоторые нуждаются в доказательстве, но статья примечательна глубиной анализа, стройностью изложения. Как подтвердил «Известиям» сам Херш, после публикации ему позвонило намного больше российских журналистов, чем западных.
Im Kreml wird die von Hersh verrichtete Arbeit zur Kenntnis genommen, jedoch wird davon ausgegangen, daß er schwerlich größeres Interesse bei den westlichen Medien hervorrufen wird. Wie der Pressesekretär des Präsidenten, Dmitrij Peskow, erläuterte, könne man einige Punkte diskutieren, einige benötigten Beweise, doch der Artikel sei bemerkenswert wegen seiner tiefen Analyse und des harmonischen Aufbaus. Wie den "Iswestija" Hersh selbst bestätigte, wurde er nach Veröffentlichung des Artikels von sehr viel mehr russischen als westlichen Journalisten angerufen.
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Christian hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 17:46
Es stellt sich die Frage wie dieser kriegerischer Akt behandelt werdn soll. Die Bundesregierung scheint kein Interesse an der Aufklärung zu haben. Was nun ?
Außerdem stellt sich die Frage, wie der Bundeskanzler das Geschehen mit seinem Amtseid vereinbaren kann. :hmm:
Offensichtlicher kann eine Schädigung des Wohles kaum sein .......
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Fuchsi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Fuchsi »

Meiner Einschätzung nach kann man nichts machen, gar nichts, genauso wie in den klischeehaften Ami-TV-Serien und -Filmen ein "Rowdy" die gesamte Highschool terrorisiert und er kommt damit immer durch. Treffender angesiedelt kann eine Metapher nicht sein :pfeif: :breitgrins:

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Edi hat geschrieben:
Mittwoch 8. Februar 2023, 13:50
https://www.berliner-zeitung.de/open-so ... -li.314871

"Naftali Bennett wollte den Frieden zwischen Ukraine und Russland: Wer hat blockiert?
Das fast fünfstündige Bennett Interview bot noch ein paar andere Details. So seine Erzählung vom Kremlbesuch im März 2022, kurz nach Kriegsausbruch. Er fragte, ob Putin ihm versprechen könne, Selensky nicht zu töten. Selensky soll sich bis dahin ausschließlich im Bunker aufgehalten haben. Laut Bennett versprach Putin, Selensky nicht zu töten. Noch auf dem Weg zum Flughafen rief Bennett in Kiev an und teile Ze die Neuigkeit mit.

Ein paar Stunden später sitzt Ze dann plötzlich wieder in seinem Büro und nimmt sein berühmtes „Ich habe keine Angst“ Video auf, in dem er Putin u.a. als Feigling beschimpft. Einmal Entertainer, immer Entertainer :D

Aber stellt sich natürlich die Frage, warum Bennett so etwas plötzlich öffentlich erzählt …


Germanus hat geschrieben:
Mittwoch 8. Februar 2023, 16:25
Es sind viele Komponenten eines gewollten Krieges greifbar, unter anderem:
Alles richtig und wichtig. Leider auch zu kompliziert. "Der Rus ist schuld" ist einfacher, speziell für die Generation „Kalter Krieg“. Da muss nicht viel nachdenken, das hat man schon vor 50 Jahren „gelernt“. Siehe auch darauf aufbauende Propaganda a la („Putin will das Sowjetreich wieder aufbauen“)

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 14:11
How America Took Out The Nord Stream Pipeline
Originalveröffentlichung bei Seymour Hersh
Mal in Stichpunkten nachgezeichnet: (gern bitte ergänzen / korrigieren)

- die USA sollen im Rahmen einer NATO Übung die Sprengsätze angebracht haben. (Da hänge ich, denn wer an einer größeren Militärübung teilgenommen hat, weiß wie da alles durchgetaktet und wie viele „Augen“ es gibt. Auch und gerade vom Gegner… aber diese Frage besitzt keine Endrelevanz)

- Die Sprengsätze sind seit Dezember 2021 in Position. Passend dazu Bidens Drohung im Januar 2022, neben Scholz stehend, er werde Nord Stream 2 beenden, wenn Russland angreife.

- Die Sprengung selbst sei von einem norwegischen (!) Flugzeug ausgelöst worden, welches eine Sonarboje abgeworfen habe.

- Norwegen sei gegenüber den USA bereit gewesen, weil es dadurch zum größten europ. Gaslieferanten aufsteige

- Schweden und Dänemark seien als Anrainer auch informiert gewesen sein. (nette Nachbarn …)

- Motiv sei die Angst der Amerikaner, dass sich Europa und insbesondere Deutschland aufgrund der ökonomischen Vorteile stärker an Russland orientiere und der U.S. Einfluss in Europa verschwinde.

- Man saß nicht *nach* dem Angriff der Russen zusammen und diskutierte „was können wir tun?“. Was Hersh beschriebt ist eine detaillierte Planung im Vorfeld! Der Krieg ist *nicht* der Auslöser für diese Aktion.

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 12:02
USA weisen Bericht zurück
So, wie damals bei Watergate?
Das Dementi ist interesant. Keiner der im Bericht genannten Personen dementiert. Alle schweigen. Stattdessen schickt man einen Sprecher vor.

Was Hershs Enthüllung in meinen Augen glaubwürdig macht, ist die logisch nachvollziehbare Darlegung von Motiv, Planung und Ausführung. Ob jedes Detail stimmt… wer weiß. Spannend woher Sy Hersh seine Infos hat. Er muss Tippgeber aus dem Pentagon / Militär haben.

Interessant auch: Laut dem Bericht sieht man, dass es im Endeffekt nur 4 Personen in den USA sind, welche den ganzen Ukraine Krieg managen. Das sind Fanatiker. Und entsprechend handeln sie. Die hebeln sogar ihre US-Verfassung aus, indem sie am US-Kongress vorbei die NS2-Sprengung durchziehen. Da ist also auch US-innenpolitisch eine Komponente in der Sache. Es zeugt davon, wie a) rücksichtslos diese Leute sind und b) unverwundbar sie sich halten.


Interessant die Reaktionen der deutschen Mainstream Presse. Ich habe nach der Veröffentlichung die großen Newsseiten angesurft. Praktisch bei allen inhaltlich das Gleiche - Artikel mit ad hominem Angriffe auf einen "verwirrten alten Mann". Wie erstaunlich sich die Berichte gleichen, an zwei Beispielen:

Bild
Bild

Jetzt mal im Ernst. Haben die alle ein Handbuch, wie sie da argumentieren sollen?

martin v. tours hat geschrieben:
Donnerstag 9. Februar 2023, 18:17
Es stellt sich Dir nur eine Frage weil Du diese Vasallen als "Bundesregierung" betrachtest.
Deutschland HAT keine souveräne Bundesregierung (und da ist es auch egal welche Partei den Kanzler stellt)

Wie schon mal hier geschrieben: Amerika ist das Imperium. Wir hier bestenfalls die Provinz Judäa.
Der nette Olaf darf temporär den König Herodes spielen. Für den Pöbel (wir)ist er der "König", aber nur solange er spurt.
Was ist eigentlich mit den Vergewaltigungen auf SPD-Tagungen und den vertraulichen Dokumenten im Hausmüll von Scholz passiert, als er im Februar nicht spuren und der Ukraine nur „nicht-tödliche Waffen“ liefern wollte? Erinnert sich noch jemand? :blinker:

Die USA waren seit 1945 nett zur Bundesrepublik, weil wir für sie nützlich waren. (als Rammbock gegen die Kommunisten). So wie diese aufrichtige Liebe und untrennbare Unterstützung neuerdings die Ukrainer abbekommen. Sobald es mit der Nützlichkeit vorbei ist, sprengt man schon mal Infrastrukturprojekte bei seinen „Verbündeten“.

Oder in einfachen Worten: Die Bundesrepublik als prison bitch der USA. Olaf - die Seife ...

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Bernhard vom Moonofalabama hat auch einige Anmerkungen zur Hersh-Story: https://www.moonofalabama.org/2023/02/s ... tions.html

Und noch eine Analyse aus Telepolis zu den Reaktionen der deutschen Presse auf Hershs Report: https://www.telepolis.de/features/Harsc ... ?seite=all

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Seymour Hersh hat geschrieben:Die Befürchtung war allerdings, dass die Bomben nicht funktionieren würden, wenn sie zu lange im Wasser blieben, was bei zwei Bomben tatsächlich auch der Fall sein sollte.
https://www.anti-spiegel.ru/2023/hersh- ... en-stellen
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Die neue Trash-Serie von und mit dem Schauspieler Selenskyj: „Gute Waffen, schlechte Waffen“

Ukraine fordert Streumunition und Phosphor-Brandwaffen
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Zum Glück ist noch so viel Restvernunft (?) vorhanden, um so einer Forderung nicht nachzugeben. Oder aber es ist der Befürchtung geschuldet, Russland werde mit gleichen Mitteln antworten.

Fällt noch jemandem auf, dass die gleichen Medien, die uns noch vor einigen Wochen den nahen Sieg der Ukraine versprachen und Russland wirtschaftlich und militärisch in Ruinen zeichneten, plötzlich leise werden? Jeglicher Triumphalismus scheint verschwunden. Wir sehen zwar die üblichen gewohnten Artikel über astronomische russische Verluste, Armee-Zwist und Munitionsknappheit. Aber der der-Sieg-ist-nah Jubel scheint vorüber?

In München haben wir die Münchner Sicherheitskonferenz. Soweit wenig überraschendes. Macron verletzt die "Omerta" mit seiner "ich hab's euch gesagt" Rede, in der er behauptete, er sei immer schon gegen die Regime Change Pläne in Moskau gewesen und das ganze Vorhaben sei hoffnungslos. :hmm:

Neuer Ton ist nicht mehr vom ukrainischen Sieg zu sprechen, sondern "die Verhinderung eines russischen Sieges".

Ich bin immer noch vom Realitätsverlust der westlichen Elite erstaunt. Wir hören davon, dass es keine Munition mehr gibt, keine Artillerie, keine ausreichenden Panzer. Gleichzeitig stellt man sich breitbeinig hin, fordert die Ukraine zum Kampf auf und bekundet Unterstützung "so lange es brauche". Kurzum, man eskaliert weiter. Details interessieren nicht. Das ist die Handschrift von Fanatikern.

Zitat des Tages:
Das Risiko einer Eskalation des Konflikts in der Ukraine ist für die NATO unvergleichbar mit der Gefahr eines russischen Sieges.
Das zeigt, welchen Geistes diese Leute sind.

Es gehören Friedensverhandlungen angestrengt, um das Leid zu beenden und einen Modus Vivendi mit der Russischen Föderation zu finden. Aber so lange Fanatiker wie Biden, Nuland, Sullivan und Blinken das Zepter in der Hand haben, wird das kaum passieren. Kampf - Sieg oder Tod. Und wenn der ganze Westen dabei versenkt wird ... :motz:

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Die Münchner Sicherheitskonferenz ist zu Ende. Sie lässt sich mit drei Worten zusammenfassen: Waffen, Waffen, Waffen.

Gegenstimmen waren nicht vorgesehen. Der einzige Gast mit abweichender Meinung war Chinas Wang Yi, der ein Positionspapier Chinas zur Ukraine in Kürze in Aussicht stellte. Obwohl keiner von Waffenstillstand sprach, ergänzte Blinken gleich, dass man einem Waffenstillstand nicht zustimmen werde. Und wehe China liefere Waffen an Russland, dies würde schließlich zu mehr Toten und einer Verlängerung des Konflikts führen.

Der geneigte FAZ, NZZ und Bild Leser reibt sich freilich die Augen - wurde ihm doch im letzten Jahr eingetrichtert, Waffenlieferungen würden Leben retten und den Krieg verkürzen. Die Doppelzüngigkeit des Westens scheint zur neuen Regel geworden.

Der ukrainische Vize Kubrakow nahm das auch gleich zum Anlass nach geächteter Streumunition und Phosphorbomben zu fragen, was selbst den NATO-Falken etwas zu weit ging.

Olaf Scholz hat jetzt seine kriegerische Rhetorik aufgerüstet und verteilte Seitenhiebe auf die Partner, die Deutschland erst zur Panzerlieferung drängten und jetzt aber selber nichts liefern.

Rishi Sunak (UK) forderte "to double down" der Bemühungen, ein Begriff aus der Casino Welt, bei welcher der Spieler seinen Einsatz verdoppelt, um ggf. vorherige Verluste wieder auszugleichen. Nach Siegeszuversicht klingt das nicht.

Ursula von der Leyen gewährte einen Einblick ins Sanktionsregime, wonach man die Sanktionen gegen Russland bereits im Dezember fertig hatte. Also 2-3 Monate *VOR* dem russischen Angriff. Das westliche Narrativ vom "unprovozierten" Angriff auf die unschuldige kleine Ukraine wird gar nicht mehr vorgespielt.

George Soros rief zum Regime Change in Indien auf, welches zwar eine Demokratie sei, aber Premier Modi sei keiner. Lustig wenn stinkreiche alte Oligarchen bestimmen wollen, wer Demokrat sei oder nicht. Die Antwort von Indiens Außenminister Jaishankar ließ nicht lange auf sich warten, George Soros sei "old, rich, opinionated and dangerous". So macht man sich Freunde in der Welt.

Den peinlichsten Aussetzer leistete sich (mal wieder) Annalena Baerbock, als sie forderte, Putin müsse seinen Kurs um 360° drehen. :achselzuck:

Putin hat eine Rede an die Nation angekündigt. Das Internet quillt naturgemäß über mit Spekulationen. Von einer Aufnahme Weißrusslands in die Russische Föderation bis hin zur Anerkennung der NATO als Kriegspartei. Diese Woche wird hochinteressant.

Nahezu gleichzeitig will Biden (nach Blitzbesuch in Kiew heute) in Polen eine Rede halten. Der Erwartung nach wird er die russische Bevölkerung zur Revolution gegen Putin & Gefolge aufrufen und nette Worte über die russische Bevölkerung finden, nachdem man zu Kriegsbeginn noch alles und jeden Russen zu Bösewichten machte. Wer erinnert sich noch an die Entlassung des Münchner Chefphilamonikers Valery Gergijew, die Boykotte gegen Netrebko oder das Verbot von russischen Fahnen in der Öffentlichkeit ? Die Russen erinnern sich. Entsprechend gering dürften die Erfolgsaussichten sein. Wenn man russische Kommentare im web liest, dann haben diese Aktionen eher zu einer "Wagenburg-Mentalität" geführt.

Peduli
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Registriert: Dienstag 26. Juli 2022, 04:07

Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

TeDeum hat geschrieben:
Montag 20. Februar 2023, 16:25
Die Münchner Sicherheitskonferenz ist zu Ende. Sie lässt sich mit drei Worten zusammenfassen: Waffen, Waffen, Waffen.

Gegenstimmen waren nicht vorgesehen. Der einzige Gast mit abweichender Meinung war Chinas Wang Yi, der ein Positionspapier Chinas zur Ukraine in Kürze in Aussicht stellte. Obwohl keiner von Waffenstillstand sprach, ergänzte Blinken gleich, dass man einem Waffenstillstand nicht zustimmen werde. Und wehe China liefere Waffen an Russland, dies würde schließlich zu mehr Toten und einer Verlängerung des Konflikts führen.

Der geneigte FAZ, NZZ und Bild Leser reibt sich freilich die Augen - wurde ihm doch im letzten Jahr eingetrichtert, Waffenlieferungen würden Leben retten und den Krieg verkürzen. Die Doppelzüngigkeit des Westens scheint zur neuen Regel geworden.

Der ukrainische Vize Kubrakow nahm das auch gleich zum Anlass nach geächteter Streumunition und Phosphorbomben zu fragen, was selbst den NATO-Falken etwas zu weit ging.

Olaf Scholz hat jetzt seine kriegerische Rhetorik aufgerüstet und verteilte Seitenhiebe auf die Partner, die Deutschland erst zur Panzerlieferung drängten und jetzt aber selber nichts liefern.

Rishi Sunak (UK) forderte "to double down" der Bemühungen, ein Begriff aus der Casino Welt, bei welcher der Spieler seinen Einsatz verdoppelt, um ggf. vorherige Verluste wieder auszugleichen. Nach Siegeszuversicht klingt das nicht.

Ursula von der Leyen gewährte einen Einblick ins Sanktionsregime, wonach man die Sanktionen gegen Russland bereits im Dezember fertig hatte. Also 2-3 Monate *VOR* dem russischen Angriff. Das westliche Narrativ vom "unprovozierten" Angriff auf die unschuldige kleine Ukraine wird gar nicht mehr vorgespielt.

George Soros rief zum Regime Change in Indien auf, welches zwar eine Demokratie sei, aber Premier Modi sei keiner. Lustig wenn stinkreiche alte Oligarchen bestimmen wollen, wer Demokrat sei oder nicht. Die Antwort von Indiens Außenminister Jaishankar ließ nicht lange auf sich warten, George Soros sei "old, rich, opinionated and dangerous". So macht man sich Freunde in der Welt.

Den peinlichsten Aussetzer leistete sich (mal wieder) Annalena Baerbock, als sie forderte, Putin müsse seinen Kurs um 360° drehen. :achselzuck:

Putin hat eine Rede an die Nation angekündigt. Das Internet quillt naturgemäß über mit Spekulationen. Von einer Aufnahme Weißrusslands in die Russische Föderation bis hin zur Anerkennung der NATO als Kriegspartei. Diese Woche wird hochinteressant.

Nahezu gleichzeitig will Biden (nach Blitzbesuch in Kiew heute) in Polen eine Rede halten. Der Erwartung nach wird er die russische Bevölkerung zur Revolution gegen Putin & Gefolge aufrufen und nette Worte über die russische Bevölkerung finden, nachdem man zu Kriegsbeginn noch alles und jeden Russen zu Bösewichten machte. Wer erinnert sich noch an die Entlassung des Münchner Chefphilamonikers Valery Gergijew, die Boykotte gegen Netrebko oder das Verbot von russischen Fahnen in der Öffentlichkeit ? Die Russen erinnern sich. Entsprechend gering dürften die Erfolgsaussichten sein. Wenn man russische Kommentare im web liest, dann haben diese Aktionen eher zu einer "Wagenburg-Mentalität" geführt.
Am 25.2. ist Friedendemo vor dem Brandenburger Tor.
Organisiert von Alice Schwarzer und Sarah Wagenknecht. Nach zunächst ablehnendem Statement von Sarah dürfen AfD'ler jetzt doch teilnehmen. Oskar, der alte Jesuitenschüler, hat ihr wohl die Leviten gelesen. :pfeif: :pfeif: :pfeif:

Zu Baerbock's Lapsus: Datt Tanzmariechen is' noch im Aachener Karneval! :emil:
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Etwas zur Entstehungsgeschichte des Ukrainekriegs:

https://www.ipg-journal.de/kommentar/ar ... giert-560/
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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holzi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von holzi »

Hab heute eine nette Karikatur zur Sicherheitskonferenz gesehen. Fragt einer: "Was bringt diese Sicherheitskonferenz eigentlich für unsere Sicherheit?" - antwortet der andere: "Ungefähr genauso viel wie die Klimakonferenzen für unser Klima!"
:daumen-rauf:

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Libertas Ecclesiae
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Die Münchner Waffenbörse
Woher kommen die Kampfpanzer? Was ist mit Kampfjets? Streumunition? Die Münchner Sicherheitskonferenz hat etwas von Waffenbörse.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Protasius
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Protasius »

Bemerkenswert heuchlerisch bezüglich doppelter Standards fand ich auch ein Interview der UN-Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika, in dem sie mögliche Waffenlieferungen Chinas an Rußland wörtlich als eine rote Linie bezeichnete.
QUESTION: Right, but should we not believe the Chinese when they say they want peace with Ukraine? We just heard that from the foreign minister yesterday. And yet, U.S. intelligence is indicating, according to officials, that they want to give lethal aid to Ukraine. So what should Americans believe?

AMBASSADOR THOMAS-GREENFIELD: Well, we welcome the Chinese announcement that they want peace because that’s what we always want to pursue in situations like this. But we also have to be clear that if there are any thoughts and efforts by the Chinese and others to provide lethal support to the Russians and their brutal attack against Ukraine, that that is unacceptable. Again, that would be a red line.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Edi hat geschrieben:
Montag 20. Februar 2023, 17:26
Etwas zur Entstehungsgeschichte des Ukrainekriegs:

https://www.ipg-journal.de/kommentar/ar ... giert-560/
Der Artikel hat an Aktualität nichts verloren, obwohl er aus dem Jahre 2014 stammt. :daumen-rauf: :daumen-rauf: :daumen-rauf:

Insbesondere interessant der Kommentar von Yota Berlin dazu ..........
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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