Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

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Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 08:44
https://rumble.com/v272gye-we-are-fight ... an-fm.html

Video von Annalena Baerbock. Die höchste deutsche Diplomatin verkündet:
Annalena Baerbock hat geschrieben: We are fighting a war against Russia and not against each other.
Wir kämpfen also einen Krieg gegen Russland? Ist das jetzt hochoffiziell!?

Was sie zu so einer Äußerungen geritten hat, da kann ich nur spekulieren. Diplomatisches Fingerspitzengefühl ist es nicht.

Wer sich noch der Illusion hingab, es gehe nur um einen Konflikt Ukraine vs. Russland, wird von der Außenministerin eines Besseren belehrt ... :/
Pistorius hat kurz nach seiner Ernennung zum Verteidigungsminister von einer "indirekten Beteiligung" Deutschlands gesprochen.
Man sieht also unmißverständlich, daß die Nomenklatura ganz präzise in Kenntnis darüber ist, was die NATO mit der Ukraine tut; sie versucht nur, es in öffentlichen Statements sprachlich zu "bemänteln".
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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Lycobates
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Lycobates »

Dr.Hackenbush hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 07:56
Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 00:49
Haha die Polen vergessen tatsächlich oft, dass sie einen großen Teil Preußens besetzt halten. Ostpreußen im Falle Danzig, das mit Russland geteilt wurde. Ils ont du culot pourrait-on dire en effet ! ;)
Die Stadt Danzig, als freie Stadt - Geschichte.
Auf der Grafik sieht es so aus, als ob Ostpreußen mit Litauen geteilt wurde:
Bild
und wenn schon, dann mit der ehemaligen Sowjetunion.
Danzig ist in der Tat in Westpreußen wie die Provinz seit 1772 hieß, und deren Hauptstadt.
Ostpreußen wurde geteilt und 1945 unter polnische und sowjetische (heute Russische Föderation) Verwaltung gestellt.
Nur das Memelland (mit Memel und Heydekrug) kam an Litauen (schon 1920 bzw. 1923).

Kirchlich wurde das Gebiet der Freien Stadt Danzig Ende 1925 aus Teilen der Bistümer Kulm und Ermland als eigenständiges (direkt Rom unterstelltes) Bistum konstituiert (erster Bischof wurde der irischstämmige in Minsk geborene Prälat Edward O'Rourke). Die nach 1918 deutsch verbliebenen Teile der Provinz Westpreußen wurden (mit einigen ebenfalls deutsch verbliebenen Pfarren der Erzdiözese Gnesen-Posen) 1923 zur Apostolischen Administratur (ab 1930 Prälatur) Schneidemühl; die polnisch gewordenen Pfarren blieben bei Kulm, dessen letzter deutscher Bischof, Augustin Rosentreter, 1926 in Pelplin starb.
Ostpreußen gehört kirchlich zum Bistum Ermland. 1926 wurde das Memelgebiet von ihm abgetrennt und zu einer Prälatur erhoben mit Sitz in Memel (faktisch bis 1991).
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

Stefanro
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Stefanro »

Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 08:56
TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 08:44
https://rumble.com/v272gye-we-are-fight ... an-fm.html

Video von Annalena Baerbock. Die höchste deutsche Diplomatin verkündet:
Annalena Baerbock hat geschrieben: We are fighting a war against Russia and not against each other.
Wir kämpfen also einen Krieg gegen Russland? Ist das jetzt hochoffiziell!?

Was sie zu so einer Äußerungen geritten hat, da kann ich nur spekulieren. Diplomatisches Fingerspitzengefühl ist es nicht.

Wer sich noch der Illusion hingab, es gehe nur um einen Konflikt Ukraine vs. Russland, wird von der Außenministerin eines Besseren belehrt ... :/
Pistorius hat kurz nach seiner Ernennung zum Verteidigungsminister von einer "indirekten Beteiligung" Deutschlands gesprochen.
Man sieht also unmißverständlich, daß die Nomenklatura ganz präzise in Kenntnis darüber ist, was die NATO mit der Ukraine tut; sie versucht nur, es in öffentlichen Statements sprachlich zu "bemänteln".
Die Mitgliedsstaaten der NATO (nicht die NATO als militärische Organisation selbst) unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf gegen den völkerrechtswidrigen imperialistischen Angriff Russlands, der das Ziel hat Teile der Ukraine oder gar die gesamte Ukraine zu annektieren. Da die Ukraine einen Verteidigungskrieg gegen den Aggressor Russland führt, und dieser Verteidigungskrieg von den Unterstützern der Ukraine als gerechter Krieg der Ukraine angesehen wird, kommt es aus menschlich nachvollziehbaren Gründen hin und wieder zu einer Identifikation des Selbst mit diesem Verteidigungskrieg als "mein" bzw "unser". Aus politisch-diplomatischer Perspektive sind solche menschlichen Ausrutscher natürlich nicht gut und zeugen von einer ungeregelten Leidenschaft, die auch im politischen Geschäft eigentlich fehl am Platze ist.
Von einer "indirekten Beteiligung" kann allerdings nach meinem Dafürhalten bei Waffenlieferungen schon gesprochen werden. Eine solche "indirekte Beteiligung" ist völkerrechtlich in Ordnung und macht den Waffenlieferanten nicht zur Kriegspartei.

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:11
Die Mitgliedsstaaten der NATO (nicht die NATO als militärische Organisation selbst) unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf gegen den völkerrechtswidrigen imperialistischen Angriff Russlands, der das Ziel hat Teile der Ukraine oder gar die gesamte Ukraine zu annektieren.
Das ist die offizielle Lesart des Konflikts in Europa und Nordamerika. In anderen Teilen der Welt klingt das anders. In indischen Zeiten liest du z.B. Kommentare die sinngemäß "was die NATO da macht geht gar nicht!" lauten. Wenn du bei den Russen liest, dann hört es sich genau andersrum an. Da ist man überzeugt, dass man selbst einen gerechten Verteidigungskrieg zum eigenen Überleben führt.

"Die NATO steht doch an unseren Grenzen, nicht wir an ihren! Die NATO putscht mit ihren Farbenrevolutionen eine uns freundlich-gesinnte Regierung nach der anderen weg, bis wir umzingelt sind. Wir haben konkrete Friedenlösungen angeboten, sie haben sie nie angenommen. Wir müssen uns verteidigen."

Da sieht man, wie ein Konflikt komplett anders betrachtet werden kann. Leider weigert man sich diese Sichtweise verstehen zu wollen. Ich rede nicht von Zustimmung. Es geht um das Verstehen. Es findet keinerlei öffentliche Diskussion darüber statt. Lieber verurteilt man linke Anti-Krieg-Aktivisten für Nie wieder Krieg Aussagen.

Wenn ich mich aber weigere die Sicht der anderen Seite verstehen zu wollen, kann ich keine Lösung finden. Stattdessen setzt man auf die Entmenschlichung "die sind das ultimative Böse. Die sind eigentlich gar keine Menschen. Wir müssen sie töten" (oder "besiegen", in wessen Ohr das schöner klingt)

Darum eskaliert der Konflikt immer weiter.
Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:11
... kommt es aus menschlich nachvollziehbaren Gründen hin und wieder zu einer Identifikation des Selbst mit diesem Verteidigungskrieg als "mein" bzw "unser". Aus politisch-diplomatischer Perspektive sind solche menschlichen Ausrutscher natürlich nicht gut und zeugen von einer ungeregelten Leidenschaft, die auch im politischen Geschäft eigentlich fehl am Platze ist.
Das kann Annalena bei einer Diskussion beim Abendessen unter Freunden passieren. Aber gedankenlos solche Aussagen rauszuhauen, ohne die Konsequenzen zu überdenken, darf der höchsten Diplomatin eines Landes nie nie nie passieren. Das ist grob fahrlässig, sowas kann viele Menschenleben kosten. Und darüber hinaus ist es freie Propaganda für das russische Außenministerium. Die können der Welt zeigen: "Schaut her, da seht ihr die NATO Aggressoren".

Wie ich schon gestern schrieb, ich verstehe nicht, warum man in manchen Dingen nicht mehr Zurückhaltung übt sondern scheinbar öffentlichen Applaus (?) sucht.
Zuletzt geändert von TeDeum am Donnerstag 26. Januar 2023, 09:37, insgesamt 2-mal geändert.

Germanus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Germanus »

Manches Gedankengut, das von "Turold" hier ausgebreitet wird, macht der beabsichtigten Kriegstreiberei alle Ehre. Es bietet sich ja auch hervorragend an, das Menschliche, Sündige und auch Verwerfliche zum Anlass zu nehmen, zum Rundumschlag auszuholen und sich zur "Tempelreinigung" berechtigt zu fühlen. Ich finde diese Art von Schlussfolgerungen zutiefst erschütternd und abstoßend. Dass nun auch noch alle Register gezogen werden, um die Tragödie von Besetzung, Vertreibung und Vernichtung mit dem "Schisma" zu verbinden, verhöhnt nicht nur die Menschen, die anstelle von Canones und Kulturkatholizismus sich zu Christus bekannten und bekennen - in Russland und in der Ukraine und sonstwo -, ohne dass sie ein nicht korrekt geschnittener "abbito piano" oder die von der Ritenkongregation erlassenen und nicht perfekt umgesetzten Rubriken davon abbringen konnten und können. Manche mögen solche Menschen, die nicht römisch und katholisch sind, als minderwertige Abbilder Gottes bezeichnen; dann sind wir aber genau da, wo die Kriegstreiber die Welt hingebracht haben. "Der Russe" und "der Pole" haben die Hälfte meiner eigenen Familie aus ihrer Heimat vertrieben, z.T. in den 50er Jahren noch und mit allen Folgen und Begleitumständen. Obgleich einige mich wohl als christlichen Abschaum sehen, da orthodox - russisch-orthodox -, steht in dem Evangelium, wie wir es lesen: Vergebt, verzeiht, tut Gutes, betet für die, die euch hassen und verfolgen. Deshalb sehen wir es als unsere Pflicht an, gegen jede Form von Hass und Erniedrigung aufzustehen und auf die Erniedriger zuzugehen. Ein "Völkerrecht", das als Kostümierung hergenommen wird, um die Ukraine oder jedes andere Land sich gefügig zu machen und zur Ausbeutung freigibt, verdient diesen Namen nicht. Wo das zugelassen wird, scheint eine Diktatur ganz anderer und wohl auch schlimmer Art zu herrschen.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

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martin v. tours
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von martin v. tours »

Germanus :daumen-rauf: :daumen-rauf:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Stefanro
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Stefanro »

TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:31
Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:11
Die Mitgliedsstaaten der NATO (nicht die NATO als militärische Organisation selbst) unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf gegen den völkerrechtswidrigen imperialistischen Angriff Russlands, der das Ziel hat Teile der Ukraine oder gar die gesamte Ukraine zu annektieren.
Das ist die offizielle Lesart des Konflikts in Europa und Nordamerika. In anderen Teilen der Welt klingt das anders. In indischen Zeiten liest du z.B. Kommentare die sinngemäß "was die NATO da macht geht gar nicht!" lauten. Wenn du bei den Russen liest, dann hört es sich genau andersrum an. Da ist man überzeugt, dass man selbst einen gerechten Verteidigungskrieg zum eigenen Überleben führt.
Das mögen die Putin-treuen Russen so sehen und das magst auch du so sehen, dass ein Angriffskrieg mit der erklärten Absicht, sich das angegriffene Land einzuverleiben, weil es angeblich keine Existenzberechtigung habe, ein Verteidigungskrieg sei. Mir erscheint eine solche Sichtweise weder attraktiv noch plausibel.

Damit und mit dem oben Gesagten sei aber von meiner Seite alles gesagt, was dazu zu sagen ist und ich will in diesem Forum nicht den Fehler begehen, mich in unzuträglichen Threads/Themen oder Forenbereichen (wie "Das Brauhaus") zu verheddern, bloß weil sie da sind.

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:11
Die Mitgliedsstaaten der NATO (nicht die NATO als militärische Organisation selbst) unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf gegen den völkerrechtswidrigen imperialistischen Angriff Russlands, der das Ziel hat Teile der Ukraine oder gar die gesamte Ukraine zu annektieren.
Die feingeistige Unterscheidung zwischen "Die Mitgliedsstaaten der NATO (nicht die NATO als militärische Organisation selbst)" sollte man m.E. nicht ziehen. Denn die Maßnahmen zur Unterstützung werden über die NATO-Gremien abgestimmt; zumindest gilt das für die NATO-Länder, die nicht USA sind.

Im Übrigen begann der Krieg nicht 2022, sondern bereits 2014 mit dem Maidan-Putsch, der Regime-Change-Charakter hatte. Wer hatte da wohl seine Finger im schmutzigen Spiel? :detektiv:
Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:11
Da die Ukraine einen Verteidigungskrieg gegen den Aggressor Russland führt, und dieser Verteidigungskrieg von den Unterstützern der Ukraine als gerechter Krieg der Ukraine angesehen wird, kommt es aus menschlich nachvollziehbaren Gründen hin und wieder zu einer Identifikation des Selbst mit diesem Verteidigungskrieg als "mein" bzw "unser". Aus politisch-diplomatischer Perspektive sind solche menschlichen Ausrutscher natürlich nicht gut und zeugen von einer ungeregelten Leidenschaft, die auch im politischen Geschäft eigentlich fehl am Platze ist.
Von einer "indirekten Beteiligung" kann allerdings nach meinem Dafürhalten bei Waffenlieferungen schon gesprochen werden. Eine solche "indirekte Beteiligung" ist völkerrechtlich in Ordnung und macht den Waffenlieferanten nicht zur Kriegspartei.
Die Lage ist komplizierter, weil zwischen westlicher und russischer Kriegspropaganda einerseits und der Wahrheit andererseits schwer zu unterscheiden ist.

Es gibt Berichte darüber, daß westliche Militärs seit 2014 getarnt als Berater in der Ukraine unterwegs sind. Außerdem gibt es wohl Söldnertruppen von Ex-Militärs, die sogar aktiv in Kampfhandlungen eingreifen.
Das gleiche wird wohl für die "Rebellen" in der Ost-Ukraine gelten. Diese hat Putin seit 2014 auch nicht nur mit warmen Worten unterstützt.
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
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Stefanro
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Stefanro »

Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 10:37
Auch diesbzgl. gilt:
Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 10:34
Damit und mit dem oben Gesagten sei aber von meiner Seite alles gesagt, was dazu zu sagen ist und ich will in diesem Forum nicht den Fehler begehen, mich in unzuträglichen Threads/Themen oder Forenbereichen (wie "Das Brauhaus") zu verheddern, bloß weil sie da sind.

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 10:34
Das mögen die Putin-treuen Russen so sehen und das magst auch du so sehen, dass ein Angriffskrieg mit der erklärten Absicht, sich das angegriffene Land einzuverleiben, weil es angeblich keine Existenzberechtigung habe, ein Verteidigungskrieg sei. Mir erscheint eine solche Sichtweise weder attraktiv noch plausibel.
Lieber Stefanro, ich respektiere deine Sichtweise, aber bitte unterstelle mir keine Dinge, die ich nicht gesagt habe. Es ist es eine moderne Unsitte geworden, allein den Hinweis auf jede andere Sichtweise als die Offizielle EU/NATO Sichtweise als Verrat am Vaterland hinzustellen. Du darfst gern mit uns argumentieren, interessante Links oder Gedanken teilen.
Zuletzt geändert von TeDeum am Donnerstag 26. Januar 2023, 12:10, insgesamt 2-mal geändert.

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TeDeum
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von TeDeum »

Ein Nebenschauplatz ist derzeit Weißrussland. Präsident Selensky soll Präsident Lukashenko von Belarus geheim einen Vorschlag für einen Nichtangriffspakt unterbreitet haben. Lukashenko hat dieses privat an ihn gerichtete Schreiben öffentlich gemacht und in aller Öffentlichkeit abgelehnt.

Bis 2020 führte Weißrussland eine eigene, eher ausgleichende Außenpolitik zwischen der Ukraine und der Russischen Förderation. Nachdem die vom Westen unterstützte Revolution in Belarus scheiterte, änderte sich das. Die Ukraine hatte die vom Westen unterstützte Tichanowskaja als legitime Präsidentin anerkannt. Folglich feixten heute in Minsk führende Kräfte, Selensky solle seinen Nichtangriffspakt doch mit Tichanowskaja unterschreiben.

Die Situation in Belarus ist derweil undurchsichtig. Praktisch kaum ein Tag vergeht, an dem nicht neue Videos von russischem Kriegsmaterial auftauchen, welches nach Weißrussland verlegt wird. Militärübungen werden abgehalten, die weißrussische Armee wird offenbar in das russische Heer integriert? Laut Ex US-Militär Col. Douglas McGregor sollen sich mittlerweile knapp 100.000 Soldaten auf der weißrussischen Seite der Grenze befinden. Unklar für mich, ob er die weißrussische Armee (nur ca. 48.000 Soldaten) mitzählt oder nicht.

Auf ukrainischer Seite gibt es Handy-Videos zu sehen, welche die schnelle Anlage von Verteidigungsstellungen und Minenfeldern hinter der Grenze zeigen. Man scheint zumindest in Kiew damit zu rechnen, dass etwas kommen könnte.

Ist diese Armee nur dazu da, die Ukraine zum Verlegen von Einheiten an die Grenze zu verleiten und diese zu binden? Soll von dort ein Angriff gen Süden geführt werden? Dient diese Armee als schnelle Eingreiftruppe, sollte eine polnische Armee in der Westukraine einmarschieren? Die Lage ist ziemlich unklar. Klar ist nur, dass in Weißrussland irgendetwas passiert.

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Edi
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Edi »

Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 10:37
Im Übrigen begann der Krieg nicht 2022, sondern bereits 2014 mit dem Maidan-Putsch, der Regime-Change-Charakter hatte. Wer hatte da wohl seine Finger im schmutzigen Spiel? :detektiv:
Wer hat denn damals eingeräumt etwa 5 oder 6 Milliarden Dollar für den Regimechange in der Ukraine eingesetzt zu haben?
Es muss doch klar sein, wer da seine Finger in Form von viel Geld im Spiel hatte. Der Sohn vom Biden war ja in der Ukraine im Gassektor auch involviert.
Im März/April letzten Jahres gab es Verhandlungen zwischen der Ukraine und Rußland, die beinahe zu einer Einigung geführt hätten. Wer hat die denn damals hintertrieben, wenn nicht auch ein gewisser Boris Johnson?

Jedenfalls haben die Amis ein gewisses Ziel schon erreicht: Deutschland kauft jetzt amerikanisches Gas und amerikanische Kampfbomber. Die Amis sitzen weit weg vom Kriegsgeschehen wie immer. Die waren immer schon dagegen dass unser Land eine halbwegs gute Beziehung zu Rußland hat. Letztes Jahr im Januar, also noch vor dem Urkrainekrieg hat der ehemalige SPD-Politiker Klaus von Dohnyani ein Buch zu dem Thema herausgegeben, wo er die Meinung vertritt, Europa müsse sich mehr von den USA emanzipieren, denn die USA hätten ganz andere Interessen als Europa.
Im übrigen: Schon der SPD-Politiker Bahr hat gewusst, dass es in der Politik keine Werte gibt, sondern nur Interessen. Diejenigen, die jetzt am meisten von Werten reden, haben vor noch nicht so langer Zeit. den Irak grundlos überfallen und in etwa 10 Jahren zwischen 150.000 und 600.000 Zivilisten umgebracht. Unsere Mainstreammedien und die meisten unserer Politiker wollen das nicht mehr hören. Man misst eben mit zweierlei Maß.
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 26. Januar 2023, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 12:09
Militärübungen werden abgehalten, die weißrussische Armee wird offenbar in das russische Heer integriert?
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Montag 17. Oktober 2022, 12:01
TeDeum hat geschrieben:
Montag 17. Oktober 2022, 10:19
Mittlerweile sind Tausende russischer Soldaten in Belarus eingetroffen. Es gibt unzähliges Videomaterial. Sie werden mit den belarussischen Truppen gemeinsame Verbände bilden.
Im Herbst 2021 vereinbarten Lukaschenka und Putin einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Belarus und Russland und eine stärkere militärische Interaktion der Staaten in zwei verschiedenen Vereinbarungen.[16][17]
https://de.wikipedia.org/wiki/Russisch- ... sche_Union
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Edi hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 12:21
Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 10:37
Im Übrigen begann der Krieg nicht 2022, sondern bereits 2014 mit dem Maidan-Putsch, der Regime-Change-Charakter hatte. Wer hatte da wohl seine Finger im schmutzigen Spiel? :detektiv:
Wer hat denn damals eingeräumt etwa 5 oder 6 Milliarden Dollar für den Regimechange in der Ukraine eingesetzt zu haben?
Es muss doch klar sein, wer da seine Finger in Form von viel Geld im Spiel hatte. Der Sohn vom Biden war ja in der Ukraine im Gassektor auch involviert.
Im März/April letzten Jahres gab es Verhandlungen zwischen der Ukraine und Rußland, die beinage zu einer Einigung geführt hätten. Wer hat die denn damals hintertrieben, wenn nicht auch ein gewisser Boris Johnson?

Jedenfalls haben die Amis ein gewisses Ziel schon erreicht: Deutschland kauft jetzt amerikanisches Gas und amerikanische Kampfbomber. Die Amis sitzen weit weg vom Kriegsgeschehen wie immer. Die waren immer schon dagegen dass unser Land eine halbwegs gute Beziehung zu Rußland hat. Letztes Jahr im Januar, also noch vor dem Urkrainekrieg hat der ehemalige SPD-Politiker Klaus von Dohnyabi ein Buch zu dem Thema herausgegeben, wo er die Meinung vertritt, Europa müsse sich mehr von den USA emanzipieren, denn die USA hätten ganz andere Interessen als Europa.
Was die Absichten der USA anbetrifft, ist ein Buch von Zbigniew Brzeziński aufklärend:
The Grand Chessboard!

Natürlich wird so ein Buch nicht 1 zu 1 in Regierungshandeln umgesetzt, aber es zeigt doch einige Hintergründe auf, die man bei der Beurteilung der Lage im Blick haben sollte .....................
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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Turold
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:11
Peduli hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 08:56
TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 08:44
https://rumble.com/v272gye-we-are-fight ... an-fm.html

Video von Annalena Baerbock. Die höchste deutsche Diplomatin verkündet:



Wir kämpfen also einen Krieg gegen Russland? Ist das jetzt hochoffiziell!?

Was sie zu so einer Äußerungen geritten hat, da kann ich nur spekulieren. Diplomatisches Fingerspitzengefühl ist es nicht.

Wer sich noch der Illusion hingab, es gehe nur um einen Konflikt Ukraine vs. Russland, wird von der Außenministerin eines Besseren belehrt ... :/
Pistorius hat kurz nach seiner Ernennung zum Verteidigungsminister von einer "indirekten Beteiligung" Deutschlands gesprochen.
Man sieht also unmißverständlich, daß die Nomenklatura ganz präzise in Kenntnis darüber ist, was die NATO mit der Ukraine tut; sie versucht nur, es in öffentlichen Statements sprachlich zu "bemänteln".
Die Mitgliedsstaaten der NATO (nicht die NATO als militärische Organisation selbst) unterstützen die Ukraine in ihrem Kampf gegen den völkerrechtswidrigen imperialistischen Angriff Russlands, der das Ziel hat Teile der Ukraine oder gar die gesamte Ukraine zu annektieren. Da die Ukraine einen Verteidigungskrieg gegen den Aggressor Russland führt, und dieser Verteidigungskrieg von den Unterstützern der Ukraine als gerechter Krieg der Ukraine angesehen wird, kommt es aus menschlich nachvollziehbaren Gründen hin und wieder zu einer Identifikation des Selbst mit diesem Verteidigungskrieg als "mein" bzw "unser". Aus politisch-diplomatischer Perspektive sind solche menschlichen Ausrutscher natürlich nicht gut und zeugen von einer ungeregelten Leidenschaft, die auch im politischen Geschäft eigentlich fehl am Platze ist.
Von einer "indirekten Beteiligung" kann allerdings nach meinem Dafürhalten bei Waffenlieferungen schon gesprochen werden. Eine solche "indirekte Beteiligung" ist völkerrechtlich in Ordnung und macht den Waffenlieferanten nicht zur Kriegspartei.
Vielen Dank, ich war erstaunt, dass ich so allein mit meiner Antwort war! In der Tat bin ich ein bisschen schokiert, dass Deutsche so wenig zu den Kompromissen und der Nostalgie der russischen Regierung mit dem Kommunismus zu sagen haben könnten…

In Frankreich betrifft es insbesondere linksextreme Politiker (zB. Mélenchon), die seit Jahrzehnten die russische Politik untergestützt haben. Es ist kein anderes als Subversion, zumindest für die Rechte (einige werden finanziert, es ist dokumentiert).

Auf ukrainischer Seite sind die Kriterien für einen gerechten Krieg absolut erfüllt: https://aquinas.cc/la/en/~ST.II-II.Q40.A1.C.3
Respondeo dicendum quod ad hoc quod aliquod bellum sit iustum, tria requiruntur.

Primo quidem, auctoritas principis, cuius mandato bellum est gerendum. (...)

Secundo, requiritur causa iusta, ut scilicet illi qui impugnantur propter aliquam culpam impugnationem mereantur. Unde Augustinus dicit, in libro quaest., iusta bella solent definiri quae ulciscuntur iniurias, si gens vel civitas plectenda est quae vel vindicare neglexerit quod a suis improbe factum est, vel reddere quod per iniuriam ablatum est.

Tertio, requiritur ut sit intentio bellantium recta, qua scilicet intenditur vel ut bonum promoveatur, vel ut malum vitetur. Unde Augustinus, in libro de verbis Dom., apud veros Dei cultores etiam illa bella pacata sunt quae non cupiditate aut crudelitate, sed pacis studio geruntur, ut mali coerceantur et boni subleventur. Potest autem contingere quod etiam si sit legitima auctoritas indicentis bellum et causa iusta, nihilominus propter pravam intentionem bellum reddatur illicitum. Dicit enim Augustinus, in libro contra Faust., nocendi cupiditas, ulciscendi crudelitas, implacatus et implacabilis animus, feritas rebellandi, libido dominandi, et si qua sunt similia, haec sunt quae in bellis iure culpantur.
Ich bin Franzose, entschuldigen Sie bitte die deutschen Fehler!

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

TeDeum hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:31
"Die NATO steht doch an unseren Grenzen, nicht wir an ihren! Die NATO putscht mit ihren Farbenrevolutionen eine uns freundlich-gesinnte Regierung nach der anderen weg, bis wir umzingelt sind. Wir haben konkrete Friedenlösungen angeboten, sie haben sie nie angenommen. Wir müssen uns verteidigen."
Der einzige Grenzen, wo die NATO war (in roter Farbe):

Bild

Der Rest ist nur Geschwätz… :nein:
Zuletzt geändert von Turold am Donnerstag 26. Januar 2023, 14:48, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin Franzose, entschuldigen Sie bitte die deutschen Fehler!

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Germanus hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 09:35
Manches Gedankengut, das von "Turold" hier ausgebreitet wird, macht der beabsichtigten Kriegstreiberei alle Ehre. Es bietet sich ja auch hervorragend an, das Menschliche, Sündige und auch Verwerfliche zum Anlass zu nehmen, zum Rundumschlag auszuholen und sich zur "Tempelreinigung" berechtigt zu fühlen. Ich finde diese Art von Schlussfolgerungen zutiefst erschütternd und abstoßend. Dass nun auch noch alle Register gezogen werden, um die Tragödie von Besetzung, Vertreibung und Vernichtung mit dem "Schisma" zu verbinden, verhöhnt nicht nur die Menschen, die anstelle von Canones und Kulturkatholizismus sich zu Christus bekannten und bekennen - in Russland und in der Ukraine und sonstwo -, ohne dass sie ein nicht korrekt geschnittener "abbito piano" oder die von der Ritenkongregation erlassenen und nicht perfekt umgesetzten Rubriken davon abbringen konnten und können. Manche mögen solche Menschen, die nicht römisch und katholisch sind, als minderwertige Abbilder Gottes bezeichnen; dann sind wir aber genau da, wo die Kriegstreiber die Welt hingebracht haben. "Der Russe" und "der Pole" haben die Hälfte meiner eigenen Familie aus ihrer Heimat vertrieben, z.T. in den 50er Jahren noch und mit allen Folgen und Begleitumständen. Obgleich einige mich wohl als christlichen Abschaum sehen, da orthodox - russisch-orthodox -, steht in dem Evangelium, wie wir es lesen: Vergebt, verzeiht, tut Gutes, betet für die, die euch hassen und verfolgen. Deshalb sehen wir es als unsere Pflicht an, gegen jede Form von Hass und Erniedrigung aufzustehen und auf die Erniedriger zuzugehen. Ein "Völkerrecht", das als Kostümierung hergenommen wird, um die Ukraine oder jedes andere Land sich gefügig zu machen und zur Ausbeutung freigibt, verdient diesen Namen nicht. Wo das zugelassen wird, scheint eine Diktatur ganz anderer und wohl auch schlimmer Art zu herrschen.
Es handelt sich nur um die Anwendung des Konzepts des "bellum iustum" nach St. Thomas von Aquin... Siehen Sie bitte meine andere Antwort.

Sie sind Orthodox? Zum Teil russischer Herkunft?
Ich bin Franzose, entschuldigen Sie bitte die deutschen Fehler!

Germanus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Germanus »

@ Turold:
Ja, ich bin orthodox. Und reinrassig Deutscher, sogar mit Wurzeln in Polen!
Und der "gerechte Krieg" - der wurde hier schon lang und breit diskutiert, die Gründe des Aquinaten ausgequetscht und, je nach Vorliebe, abgelehnt oder befürwortet. Um es kurz zu machen: Für mich hat ein "gerechter Krieg" überhaupt nie angefangen, wenn er auf Hass, Lüge, Machtzuwachs, Menschenverachtung und Scheinheiligkeit aufbaut. Die drei Punkte durchzugehen, möge mir erspart werden: Schon die "Autorität des Fürsten" umweht im Falle der Ukraine der Hauch eines Zweifels, erst recht umweht sie die angemaßte Autorität westlicher Mächte, die Ukrainer als "Untervolk" zu behandeln und zum Spielball ihrer Lust oder Unlust zu machen. Die Spitzfindigkeiten in Bezug auf die NATO sind da nur ein bescheidenes Rädchen im Räderwerk der Machtspiele, wo die scheinbar Guten alle Verträge so biegen dürfen, wie sie wollen, während die scheinbar Bösen "zum Wohle aller" hinzunehmen haben, was ihnen aufgetischt wird - egal, was vertragrechtlich gilt, s. die Minsker Verträge. Die "auctoritas principis" gehört somit völkerrechtlich zu den Variablen, die meiner Meinung nach nicht auf Machtansprüchen, sondern auf weisen und dem Menschen (wenn nicht Gott!) dienlichen Grundsätzen fußen sollte. Auch die anderen Argumente bzgl. des "gerechten Kriegs" ließen sich ähnlich bewerten. Viele Orthodoxe beten täglich darum, dass Gott ihnen "Siege über die Feinde schenken" möge. Das ist der "gerechte Krieg", denn diese Worte stammen aus dem Kreuztropar und beziehen sich geistlicherweise auf unseren Kampf gegen die Mächte des Bösen. Sich ihm zu stellen erfordert oft mehr Mut, als Menschen in den Tod zu schicken, die hilf- und haltlos Angst haben vor Unfreiheit und Verknechtung haben und deshalb gegeneinander aufgestachelt werden. Es ist ein Höllenspektakel, durch das jenes Zitat des Aquinaten eigentlich "in den Dreck gezogen" wird.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

Dr.Hackenbush
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Germanus hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 16:50
Ja, ich bin orthodox. Und reinrassig Deutscher, sogar mit Wurzeln in Polen!
heißt es, dass Deutsche, die keine Wurzeln in Polen haben, nicht so reinrassig sind wie Du?
Wenn das ein Reichsbürger liest, lacht er sich kaputt. :breitgrins:

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Turold
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Germanus hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 16:50
@ Turold:
Ja, ich bin orthodox. Und reinrassig Deutscher, sogar mit Wurzeln in Polen!
Und der "gerechte Krieg" - der wurde hier schon lang und breit diskutiert, die Gründe des Aquinaten ausgequetscht und, je nach Vorliebe, abgelehnt oder befürwortet. Um es kurz zu machen: Für mich hat ein "gerechter Krieg" überhaupt nie angefangen, wenn er auf Hass, Lüge, Machtzuwachs, Menschenverachtung und Scheinheiligkeit aufbaut. Die drei Punkte durchzugehen, möge mir erspart werden: Schon die "Autorität des Fürsten" umweht im Falle der Ukraine der Hauch eines Zweifels, erst recht umweht sie die angemaßte Autorität westlicher Mächte, die Ukrainer als "Untervolk" zu behandeln und zum Spielball ihrer Lust oder Unlust zu machen. Die Spitzfindigkeiten in Bezug auf die NATO sind da nur ein bescheidenes Rädchen im Räderwerk der Machtspiele, wo die scheinbar Guten alle Verträge so biegen dürfen, wie sie wollen, während die scheinbar Bösen "zum Wohle aller" hinzunehmen haben, was ihnen aufgetischt wird - egal, was vertragrechtlich gilt, s. die Minsker Verträge. Die "auctoritas principis" gehört somit völkerrechtlich zu den Variablen, die meiner Meinung nach nicht auf Machtansprüchen, sondern auf weisen und dem Menschen (wenn nicht Gott!) dienlichen Grundsätzen fußen sollte. Auch die anderen Argumente bzgl. des "gerechten Kriegs" ließen sich ähnlich bewerten. Viele Orthodoxe beten täglich darum, dass Gott ihnen "Siege über die Feinde schenken" möge. Das ist der "gerechte Krieg", denn diese Worte stammen aus dem Kreuztropar und beziehen sich geistlicherweise auf unseren Kampf gegen die Mächte des Bösen. Sich ihm zu stellen erfordert oft mehr Mut, als Menschen in den Tod zu schicken, die hilf- und haltlos Angst haben vor Unfreiheit und Verknechtung haben und deshalb gegeneinander aufgestachelt werden. Es ist ein Höllenspektakel, durch das jenes Zitat des Aquinaten eigentlich "in den Dreck gezogen" wird.
1. Sie erstaunen mich. Gibt es sogennante orthodoxe Theologen, die dieser Lehre des Heiligen Thomas von Aquin widersprechen? Dieser Krieg ist für die Ukrainer defensiv. Ganz einfach Selbstverteidigung. :|

2. Wenn Sie mir diese Frage gestatten: wenn Sie ein "reinrassiger" Deutscher sind, wie sind Sie zur Orthodoxie gekommen? Nicht durch Ihre Familie, nehme ich an?
Ich bin Franzose, entschuldigen Sie bitte die deutschen Fehler!

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Jakobgutbewohner »

Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 14:46
Es handelt sich nur um die Anwendung des Konzepts des "bellum iustum" nach St. Thomas von Aquin... Siehen Sie bitte meine andere Antwort.
Wenn du nicht hier als kriegstreibender Propagandist wirken wolltest, was hätte dich wohl gehindert auf diese Fragen einzugehen?
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Mittwoch 25. Januar 2023, 19:50
Und, was meinst du? Gab es in den letzten Jahrzehnten einen Staatsstreich in der entgegen dem Ergebnis einer damaligen Volksabstimmung zu einem eigenen Staat gemachten Ukraine?
"Selig sind ... die durch die Tore eingehen in die Stadt. Draußen aber sind die Hunde und die "Pharmazeuten" und die Buhler und die Mörder und die Götzendiener und jeder, der die Lüge liebt und tut." Off 22,14+15

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Libertas Ecclesiae
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Panzerlieferungen:

Unsere Regierung führt uns in den Krieg
Es ist der Triumph der Verantwortungslosigkeit und eine Unterwerfung unter US-Interessen zulasten der europäischen Bürger: Die Regierung folgt bei den Panzerlieferungen einer Kampagne zahlreicher in- und ausländischer Politiker und Medien. Deutschland wird immer tiefer in den Ukrainekrieg gezogen, weil auch die SPD nicht den Willen hat, sich dieser Gefahr entgegenzustellen. Dabei sind zwei Dinge offensichtlich: Das ist nicht „unser Krieg“ und weder Waffenlieferungen noch Wirtschaftskrieg lindern das schlimme Leid der ukrainischen Zivilisten.
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Siard
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Siard »

Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 17:44
Dieser Krieg ist für die Ukrainer defensiv. Ganz einfach Selbstverteidigung.
:D

Germanus
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Germanus »

Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 17:44
Germanus hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 16:50
@ Turold:
Ja, ich bin orthodox. Und reinrassig Deutscher, sogar mit Wurzeln in Polen!
Und der "gerechte Krieg" - der wurde hier schon lang und breit diskutiert, die Gründe des Aquinaten ausgequetscht und, je nach Vorliebe, abgelehnt oder befürwortet. Um es kurz zu machen: Für mich hat ein "gerechter Krieg" überhaupt nie angefangen, wenn er auf Hass, Lüge, Machtzuwachs, Menschenverachtung und Scheinheiligkeit aufbaut. Die drei Punkte durchzugehen, möge mir erspart werden: Schon die "Autorität des Fürsten" umweht im Falle der Ukraine der Hauch eines Zweifels, erst recht umweht sie die angemaßte Autorität westlicher Mächte, die Ukrainer als "Untervolk" zu behandeln und zum Spielball ihrer Lust oder Unlust zu machen. Die Spitzfindigkeiten in Bezug auf die NATO sind da nur ein bescheidenes Rädchen im Räderwerk der Machtspiele, wo die scheinbar Guten alle Verträge so biegen dürfen, wie sie wollen, während die scheinbar Bösen "zum Wohle aller" hinzunehmen haben, was ihnen aufgetischt wird - egal, was vertragrechtlich gilt, s. die Minsker Verträge. Die "auctoritas principis" gehört somit völkerrechtlich zu den Variablen, die meiner Meinung nach nicht auf Machtansprüchen, sondern auf weisen und dem Menschen (wenn nicht Gott!) dienlichen Grundsätzen fußen sollte. Auch die anderen Argumente bzgl. des "gerechten Kriegs" ließen sich ähnlich bewerten. Viele Orthodoxe beten täglich darum, dass Gott ihnen "Siege über die Feinde schenken" möge. Das ist der "gerechte Krieg", denn diese Worte stammen aus dem Kreuztropar und beziehen sich geistlicherweise auf unseren Kampf gegen die Mächte des Bösen. Sich ihm zu stellen erfordert oft mehr Mut, als Menschen in den Tod zu schicken, die hilf- und haltlos Angst haben vor Unfreiheit und Verknechtung haben und deshalb gegeneinander aufgestachelt werden. Es ist ein Höllenspektakel, durch das jenes Zitat des Aquinaten eigentlich "in den Dreck gezogen" wird.
1. Sie erstaunen mich. Gibt es sogennante orthodoxe Theologen, die dieser Lehre des Heiligen Thomas von Aquin widersprechen? Dieser Krieg ist für die Ukrainer defensiv. Ganz einfach Selbstverteidigung. :|

2. Wenn Sie mir diese Frage gestatten: wenn Sie ein "reinrassiger" Deutscher sind, wie sind Sie zur Orthodoxie gekommen? Nicht durch Ihre Familie, nehme ich an?
Ich nehme mal an, dass sich Orthodoxe, die sich der theol. Wissenschaft widmen, bedeutend differenzierter der konkreten Situation annehmen, als es ein Zitat aus dem Aquinaten vermag. Eine wichtige Frage wäre dabei: Wann beginnt der Krieg? Reicht es, wortgewaltig einen Kriegseintritt der Gegenpartei zu verkünden, ohne die Hintergründe abzuwägen? Könnte es nicht sein, dass die Aktion eine Reaktion war, die auf russischer und ukrainischer Seite notwendigerweise völlig gegenteilig bewertet wird. Und da ich kein Politiker bin, denke ich vor allem an die Menschen, die in Russland und in der Ukraine so aussehen, wie Menschen eben aussehen - dass ein jeder von ihnen also seine Würde hat -, und sie somit gleichermaßen ein Recht auf Unversehrheit und auch ein Recht auf ihre Heimat haben dürfen. Dass in der Ukraine politisch der Hass propagiert wird, ist zerstörerisch; ich bin mir nicht sicher, was der Aquinat dazu zu sagen hätte: Würde er die oben angeführten Argumente des gerechten Krieges als "tönendes Erz" einer Prüfung durch die Liebe unterziehen, die für Paulus auch Wunderwirkmacht etc. übersteigt?
Und zu Punkt 2 (und zum vorherigen Kommentar): Noch anders gesagt: "100 % Deutscher mit 50 % polnischer Beimischung", aber orthodox bin ich durch ein reales Wunder geworden.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

Dr.Hackenbush
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Dr.Hackenbush »

Germanus hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 21:08
Und zu Punkt 2 (und zum vorherigen Kommentar): Noch anders gesagt: "100 % Deutscher mit 50 % polnischer Beimischung", aber orthodox bin ich durch ein reales Wunder geworden.
und das macht Dich zum reinrassigen Deutschen?
Ach herrjemine :breitgrins:

Stefanro
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Stefanro »

Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 14:37
Vielen Dank, ich war erstaunt, dass ich so allein mit meiner Antwort war! In der Tat bin ich ein bisschen schokiert, dass Deutsche so wenig zu den Kompromissen und der Nostalgie der russischen Regierung mit dem Kommunismus zu sagen haben könnten…

In Frankreich betrifft es insbesondere linksextreme Politiker (zB. Mélenchon), die seit Jahrzehnten die russische Politik untergestützt haben. Es ist kein anderes als Subversion, zumindest für die Rechte (einige werden finanziert, es ist dokumentiert).

Auf ukrainischer Seite sind die Kriterien für einen gerechten Krieg absolut erfüllt: https://aquinas.cc/la/en/~ST.II-II.Q40.A1.C.3
Du bist nicht allein! Lass dich nicht täuschen von Internetforen wie diesem. Es gibt viele Katholiken, die so denken wie du bzgl. des Krieges der Ukraine gegen Russland, bloß schreiben die nicht in solchen Foren. Ich denke, wer dieses Thema diskutieren will, sollte besser ein politisches Forum aufsuchen als ein katholisches, und ich würde deshalb appellieren, sich in einem katholischen Forum besser den Themen des Glaubens zu widmen statt der weltlichen Politik.

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 19:26
Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 14:46
Es handelt sich nur um die Anwendung des Konzepts des "bellum iustum" nach St. Thomas von Aquin... Siehen Sie bitte meine andere Antwort.
Wenn du nicht hier als kriegstreibender Propagandist wirken wolltest, was hätte dich wohl gehindert auf diese Fragen einzugehen?
Jakobgutbewohner hat geschrieben:
Mittwoch 25. Januar 2023, 19:50
Und, was meinst du? Gab es in den letzten Jahrzehnten einen Staatsstreich in der entgegen dem Ergebnis einer damaligen Volksabstimmung zu einem eigenen Staat gemachten Ukraine?
Welche Frage habe ich nicht geantwortet? :hae?: Ich wäre ein "Propagandist", wenn Sie nur die Sprachelemente des Kremls und des KGB-Zwerges wiederholen? :hae?:
Ich bin Franzose, entschuldigen Sie bitte die deutschen Fehler!

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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Stefanro hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 23:02
Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 14:37
Vielen Dank, ich war erstaunt, dass ich so allein mit meiner Antwort war! In der Tat bin ich ein bisschen schokiert, dass Deutsche so wenig zu den Kompromissen und der Nostalgie der russischen Regierung mit dem Kommunismus zu sagen haben könnten…

In Frankreich betrifft es insbesondere linksextreme Politiker (zB. Mélenchon), die seit Jahrzehnten die russische Politik untergestützt haben. Es ist kein anderes als Subversion, zumindest für die Rechte (einige werden finanziert, es ist dokumentiert).

Auf ukrainischer Seite sind die Kriterien für einen gerechten Krieg absolut erfüllt: https://aquinas.cc/la/en/~ST.II-II.Q40.A1.C.3
Du bist nicht allein! Lass dich nicht täuschen von Internetforen wie diesem. Es gibt viele Katholiken, die so denken wie du bzgl. des Krieges der Ukraine gegen Russland, bloß schreiben die nicht in solchen Foren. Ich denke, wer dieses Thema diskutieren will, sollte besser ein politisches Forum aufsuchen als ein katholisches, und ich würde deshalb appellieren, sich in einem katholischen Forum besser den Themen des Glaubens zu widmen statt der weltlichen Politik.
Ich bin damit nicht einverstanden. Ich halte diese Meinungen für nicht akzeptabel unter Katholiken, und wir müssen meine Meinung nach gegen diese Meinungen diskutieren. Ich bin nur ein bisschen enttaüscht, weil ich gedacht hätte, dass katholischen Deutschen klarere Meinungen gehabt hätten, insofern als Deutschland die Diktatur des Kommunismus so kurz zuvor erlebt hat. Das ist vielleicht leider nicht der Tat. Zumindest im Internet, wo es stimmt, dass Minderheitsmeinungen manchmal lauter sein können… :nein:
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Germanus hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 21:08
Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 17:44
1. Sie erstaunen mich. Gibt es sogennante orthodoxe Theologen, die dieser Lehre des Heiligen Thomas von Aquin widersprechen? Dieser Krieg ist für die Ukrainer defensiv. Ganz einfach Selbstverteidigung. :|

2. Wenn Sie mir diese Frage gestatten: wenn Sie ein "reinrassiger" Deutscher sind, wie sind Sie zur Orthodoxie gekommen? Nicht durch Ihre Familie, nehme ich an?
Ich nehme mal an, dass sich Orthodoxe, die sich der theol. Wissenschaft widmen, bedeutend differenzierter der konkreten Situation annehmen, als es ein Zitat aus dem Aquinaten vermag. Eine wichtige Frage wäre dabei: Wann beginnt der Krieg? Reicht es, wortgewaltig einen Kriegseintritt der Gegenpartei zu verkünden, ohne die Hintergründe abzuwägen? Könnte es nicht sein, dass die Aktion eine Reaktion war, die auf russischer und ukrainischer Seite notwendigerweise völlig gegenteilig bewertet wird. Und da ich kein Politiker bin, denke ich vor allem an die Menschen, die in Russland und in der Ukraine so aussehen, wie Menschen eben aussehen - dass ein jeder von ihnen also seine Würde hat -, und sie somit gleichermaßen ein Recht auf Unversehrheit und auch ein Recht auf ihre Heimat haben dürfen. Dass in der Ukraine politisch der Hass propagiert wird, ist zerstörerisch; ich bin mir nicht sicher, was der Aquinat dazu zu sagen hätte: Würde er die oben angeführten Argumente des gerechten Krieges als "tönendes Erz" einer Prüfung durch die Liebe unterziehen, die für Paulus auch Wunderwirkmacht etc. übersteigt?
Und zu Punkt 2 (und zum vorherigen Kommentar): Noch anders gesagt: "100 % Deutscher mit 50 % polnischer Beimischung", aber orthodox bin ich durch ein reales Wunder geworden.
1. Ich bin damit nicht einverstanden. Das Konzept des "Bellum justum" kommt direkt von Kirchenvätern wie St. Augustinus.Ich dachte, die Orthodoxen würden die Kirchenväter verehren. :hae?:

2. Du kannst nicht 100 % Deutscher und 50 % polnischer sein, entschuldigung. Die Frage ist weder komplex noch gefangen, man muss sich nur anschauen, woher z. B. Ihre Großeltern kamen. Oder Ihre Urgroßeltern oder wer auch immer… :)
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Siard hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 20:37
Turold hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 17:44
Dieser Krieg ist für die Ukrainer defensiv. Ganz einfach Selbstverteidigung.
:D
Mariupol, am 25. März 2022 nach einem Monat der sogenannte "Befreiung" :
Bild

:nein:
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Turold »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
Donnerstag 26. Januar 2023, 20:03
Panzerlieferungen:

Unsere Regierung führt uns in den Krieg
Es ist der Triumph der Verantwortungslosigkeit und eine Unterwerfung unter US-Interessen zulasten der europäischen Bürger: Die Regierung folgt bei den Panzerlieferungen einer Kampagne zahlreicher in- und ausländischer Politiker und Medien. Deutschland wird immer tiefer in den Ukrainekrieg gezogen, weil auch die SPD nicht den Willen hat, sich dieser Gefahr entgegenzustellen. Dabei sind zwei Dinge offensichtlich: Das ist nicht „unser Krieg“ und weder Waffenlieferungen noch Wirtschaftskrieg lindern das schlimme Leid der ukrainischen Zivilisten.
Also wenn Ihr Land überfallen wird, sollte man sich also kampflos unterwerfen, um "das schlimme Leid der Zivilisten zu lindern"? Eine seltsame Logik entschuldigung... Ich mag lieber St. Thomas von Aquin.
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Peduli
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Re: Der Staatsstreich in der Ukraine und seine Folgen

Beitrag von Peduli »

Turold hat geschrieben:
Freitag 27. Januar 2023, 00:25
1. Ich bin damit nicht einverstanden. Das Konzept des "Bellum justum" kommt direkt von Kirchenvätern wie St. Augustinus.Ich dachte, die Orthodoxen würden die Kirchenväter verehren. :hae?:

......
In der "orthodoxen" Fraktion werden insbesondere die Kirchenlehrer der Ostkirchen verehrt, die Scholastik aber als zu kopflastig abgelehnt.

Das Konzept des "Bellum justum" ist bei der vorliegenden causa nicht so ohne weiteres anwendbar, weil es umstritten ist, wann der Krieg begonnen hat ..............
Wer nicht weiß, wo er herkommt, weiß auch nicht, wo er hinwill.
Schauen wir dankbar zurück, mutig vorwärts und gläubig aufwärts!

(F.J.S.)

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