Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

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Dieter
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Dieter »

Diese drei Afrikaner sollen also nach Italien abgeschoben werden. Was ist daran so schlimm? Sie werden dort europäischen Boden betreten haben, so dass Italien für sie zuständig ist. Wer aus Afrika um sein Leben geflohen ist, sollte froh sein, in Italien einen europäischen und hoch zivilisierten Zufluchtsort gefunden zu haben. Es gibt keinen Grund, von Italien nach Deutschland weiter zu ziehen, es sei denn, die höhere Sozialhilfe.

Ich hoffe, dass gegen die 50 - 80 deutschen "Aktivisten", die sich gegen die Polizei gestellt haben, ein Strafverfahren eingeleitet wird.

Das deutsche bzw europäische Asylrecht muss streng eingehalten werden, denn sonst wird in einiger Zeit kein Platz mehr für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sein und auch die deutsche/europäische Bevölkerung wird die Massenzuwanderung von Flüchtlingen dann nicht mehr mittragen wollen.

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Niels
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Niels »

Dieter hat geschrieben:Diese drei Afrikaner sollen also nach Italien abgeschoben werden. Was ist daran so schlimm? Sie werden dort europäischen Boden betreten haben, so dass Italien für sie zuständig ist. Wer aus Afrika um sein Leben geflohen ist, sollte froh sein, in Italien einen europäischen und hoch zivilisierten Zufluchtsort gefunden zu haben. Es gibt keinen Grund, von Italien nach Deutschland weiter zu ziehen, es sei denn, die höhere Sozialhilfe.

Ich hoffe, dass gegen die 50 - 80 deutschen "Aktivisten", die sich gegen die Polizei gestellt haben, ein Strafverfahren eingeleitet wird.

Das deutsche bzw europäische Asylrecht muss streng eingehalten werden, denn sonst wird in einiger Zeit kein Platz mehr für Flüchtlinge aus Kriegsgebieten sein und auch die deutsche/europäische Bevölkerung wird die Massenzuwanderung von Flüchtlingen dann nicht mehr mittragen wollen.
:daumen-rauf:

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Niels
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Niels »

Daraus:
(...) seien auch Dank des großen ehrenamtlichen Engagements bereits gut integriert.
Frage in die Runde (ganz unvoreingenommen): Ab wann ist jemand "integriert" bzw. "gut integriert"? :detektiv:
Noch 'ne Frage: Gibt's dazu schon sowas wie ein "höchstrichterliches Urteil"? :zirkusdirektor:

Tinius
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Tinius »

Niels hat geschrieben:Daraus:
(...) seien auch Dank des großen ehrenamtlichen Engagements bereits gut integriert.
Frage in die Runde (ganz unvoreingenommen): Ab wann ist jemand "integriert" bzw. "gut integriert"? :detektiv:
Noch 'ne Frage: Gibt's dazu schon sowas wie ein "höchstrichterliches Urteil"? :zirkusdirektor:
Der Grad der Integration wird im Streitfall auf dem Verwaltungsgerichtsweg festgelegt. Individuell, situationsbezogen.
So kann z.B. eine Kurdin, die mit falscher Identität als Araberin über den Libanon eingereist ist, als 13-fache Mutter ohne jede Deutschkenntnisse als integriert gelten, wenn sie ihre Kinder in die Schule schickt. 20-jähriger Stützenbezug inclusive.

Dieter
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Dieter »


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Niels
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Niels »

:panisch:
Was bleibt uns dann übrig, wohin wir uns flüchten können? Entweder die USA (eher nicht), Australien, Neuseeland, Russland oder Südafrika... :hmm:
Für gewisse Kleriker evtl. der Vatikanstaat... :nuckel:

Tinius
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Tinius »

Niels hat geschrieben::panisch:
Was bleibt uns dann übrig, wohin wir uns flüchten können? Entweder die USA (eher nicht), Australien, Neuseeland, Russland oder Südafrika... :hmm:
Für gewisse Kleriker evtl. der Vatikanstaat... :nuckel:
Nee.....Deutsch-Südwestafrika. Und die Schwaben flüchten als Vorhut dorthin, um in der Namib-Wüste ihre Kehrwoche auszuleben.

Caviteño
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Caviteño »

Niels hat geschrieben::panisch:
Was bleibt uns dann übrig, wohin wir uns flüchten können? Entweder die USA (eher nicht), Australien, Neuseeland, Russland oder Südafrika... :hmm:
Für gewisse Kleriker evtl. der Vatikanstaat... :nuckel:
Bei der Aufzählung hast Du Kanada vergessen.
Osteuropa dürfte als Einwanderungsziel für die "Flüchtlinge" auch nicht besonders beliebt sein. Uruguay und Chile wären in Südamerika eine Alternative, Costa Rica in Mittelamerika.
Wenn Du allerdings Wert darauf legst, legal keine Steuern zahlen zu müssen und ein Stück Land gratis geliehen zu bekommen, um Dein Haus zu bauen, gibt es nur eine Möglichkeit: Pitcairn. :ja:

http://www.immigration.pn/FAQ.php

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/pit ... 19628.html

PS: Da jeder dort Internet hat, kannst Du sogar den kreuzgang verfolgen - ist das kein Angebot?!! - wann packst Du?
Du solltest Dich beeilen: Es sind nur noch 35 Plätze frei - dann ist die angepeilte Bewohnerzahl von 8 erreicht. :D

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Siard
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Siard »


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mensch
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von mensch »

Dieter hat geschrieben:Diese drei Afrikaner sollen also nach Italien abgeschoben werden. Was ist daran so schlimm? Sie werden dort europäischen Boden betreten haben, so dass Italien für sie zuständig ist. Wer aus Afrika um sein Leben geflohen ist, sollte froh sein, in Italien einen europäischen und hoch zivilisierten Zufluchtsort gefunden zu haben. Es gibt keinen Grund, von Italien nach Deutschland weiter zu ziehen, es sei denn, die höhere Sozialhilfe.
Kürzlich gab es im Bundesland Brandenburg einen ähnlichen Fall. 2 Kameruner wollten aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland, sollten von hier aber nach Spanien verwiesen werden, weil dort die Zuständigkeit des Asylantrages liegt. Die evangelische Kirche hat nun öffentlichkeitswirksam Kirchenasyl gewährt, um eine Abschiebung nach Spanien (!) zu verhindern. Als ob ein Mensch in Spanien verfolgt oder gefoltert würde. Da wundere ich mich nicht, dass Politiker das Kirchenasyl infrage stellen, wenn Kirchen damit nicht mehr verantwortungsvoll umgehen, sondern es - aus meiner Sicht - missbräuchlich gewähren.

Caviteño
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Caviteño »

mensch hat geschrieben:
Kürzlich gab es im Bundesland Brandenburg einen ähnlichen Fall. 2 Kameruner wollten aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland, sollten von hier aber nach Spanien verwiesen werden, weil dort die Zuständigkeit des Asylantrages liegt. Die evangelische Kirche hat nun öffentlichkeitswirksam Kirchenasyl gewährt, um eine Abschiebung nach Spanien (!) zu verhindern. Als ob ein Mensch in Spanien verfolgt oder gefoltert würde. Da wundere ich mich nicht, dass Politiker das Kirchenasyl infrage stellen, wenn Kirchen damit nicht mehr verantwortungsvoll umgehen, sondern es - aus meiner Sicht - missbräuchlich gewähren.
Es geht doch nicht um "Flüchtlinge" im klassischen Sinne, es handelt sich um Wirtschaftsflüchtlinge, die sich ein besseres Leben erhoffen. Das zeigt sich auch im Fall der von Dir erwähnten Kameruner:
„Nach sechs Monaten der Nicht-Abschiebung ist dann automatisch Deutschland zuständig für ihr Asylverfahren“, erklärt der Frankfurter Künstler Michael Kurzwelly, der die Kameruner aus dem Chor kennt, ihnen einen Rechtsanwalt besorgt und um das Kirchenasyl gebeten hat. Nun recherchiert er eifrig, um stichhaltige Beweise für die menschenunwürdigen Asyl-Bedingungen in Spanien zu sammeln.
„Dort gibt es keinerlei Unterstützung vom Staat, eine Arbeitserlaubnis ist nichts wert, weil es keine Arbeit gibt. Deswegen will auch kein Flüchtling dort bleiben, ohne zu wissen, wovon er leben soll“, macht Kurzwelly deutlich.
(...)
Und diese Bürgerkriege, Rebellenaufstände, Auseinandersetzungen zwischen Moslems und Christen trieben die beiden Katholiken über mehrere Jahre immer weiter. Von ihrer Heimat aus zunächst in die Zentralafrikanische Republik, dann nach Nigeria, Niger, Algerien und schließlich Marokko.
Per Schlauchboot weiter über das Mittelmeer, wo sie aufgegriffen und schließlich in ein spanisches Abschiebegefängnis auf einer Insel gebracht wurden.
53 Tage saßen sie dann als „illegale Einwanderer“ in diesem Hochsicherheitstrakt mitten im Meer, drei Monate anschließend in einem Flüchtlingsheim auf dem Spanischen Festland. Zuletzt waren sie obdachlos, lebten auf der Straße, bis sie Geld für Bustickets nach Berlin zusammengesammelt hatten.
http://www.maz-online.de/Brandenburg/Im ... der-Flucht

Es gibt in Spanien also keine staatliche Unterstützung und deswegen macht man sich auf den Weg in andere Länder, in denen das Überleben einfacher ist. Mit politischer Verfolgung hat diese "Flucht" über viele Staaten nur wenig bis nichts gemein. Werden Kameruner auch in Algerien, Marokko oder gar in Spanien politisch verfolgt?

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mensch
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von mensch »

Caviteño hat geschrieben: Es geht doch nicht um "Flüchtlinge" im klassischen Sinne, es handelt sich um Wirtschaftsflüchtlinge, die sich ein besseres Leben erhoffen. Das zeigt sich auch im Fall der von Dir erwähnten Kameruner:
Woraus sie auch selbst gar kein Geheimnis machen. In einem Interview hat einer der beiden klar gesagt, dass sie aus Gründen der Unsicherheit in ihrem Land nach Deutschland kamen und später auch die Familie nachholen wollen.
Ich finde das auch gar nicht schlimm, und nachvollziehbar ist es allemal, wenn Menschen für ihre Familien eine bessere Welt wollen, nur fallen sie damit, wie Du richtig sagst, nicht unter Flüchtlinge. Sie könnten auch das normale Procedere der Einwanderung beschreiten, denn beide scheinen gesund und arbeitsfähig zu sein, zudem über eine solide Ausbildung zu verfügen. Ich frage mich, wer den Menschen immer suggiert, Asyl wäre der einzige Weg nach Deutschland.
Wären alle Menschen in Brandenburg aufgrund unklarer oder unsicherer Lage geflohen, würde es wohl seit 1989 keine Stadt mehr in Brandenburg geben, in denen Menschen wohnen würden.
„Dort gibt es keinerlei Unterstützung vom Staat, eine Arbeitserlaubnis ist nichts wert, weil es keine Arbeit gibt. Deswegen will auch kein Flüchtling dort bleiben, ohne zu wissen, wovon er leben soll“, macht Kurzwelly deutlich.
Erstaunlich, dass dieser Anwalt davon ausgeht, dass es in Deutschland kein Arbeitslosenproblem gibt. Selbst die Inländer haben mit den immer höheren Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu kämpfen und fallen durch's Raster. Wie kommt der Mann auf die Idee, dass ausgerechnet Asylbewerber sofort eine Anstellung finden oder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hätten?
Wenn Arbeitslosigkeit zu dem größeren Problem eines Asylbewerbers wird, stellt sich doch die Frage, wie groß die Probleme im Heimatland wirklich waren. Wer wirklich verfolgt ist, der ist über ein Leben in Frieden glücklich, und macht sich nicht primär Gedanken darum, ob er hier einen guten Job bekommt. Zumal es sich in Deutschland auch als Arbeitsloser gut leben lässt.

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Maurus
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Maurus »

mensch hat geschrieben:
„Dort gibt es keinerlei Unterstützung vom Staat, eine Arbeitserlaubnis ist nichts wert, weil es keine Arbeit gibt. Deswegen will auch kein Flüchtling dort bleiben, ohne zu wissen, wovon er leben soll“, macht Kurzwelly deutlich.
Erstaunlich, dass dieser Anwalt davon ausgeht, dass es in Deutschland kein Arbeitslosenproblem gibt.
Die Flüchtlinge kamen aus Spanien. Die Arbeitslosenquote in Spanien beträgt 24%, in Deutschland sind es 5%. Das relativiert das deutsche Problem doch erheblich.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Das Arbeitslosenproblem sehe ich bei Flüchtlingen in der Bundesrepublik auch nicht vordringlich.
Bei den bereits stattfindenden und noch im großen Maß bevorstehenden Abschiebungen der Roma zurück in die prekären Situationen ihrer Herkunftsländer, die meist von der EU Gelder zur Stabilisierung und Förderung gerade dieses diskriminierten Bevölkerungsteil bekommen und nicht richtig verwendet haben, kann ich mich über die Abschiebung von Afrikanern nach Italien oder Spanien allerdings auch nicht erregen.

Caviteño
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Caviteño »

mensch hat geschrieben: Ich finde das auch gar nicht schlimm, und nachvollziehbar ist es allemal, wenn Menschen für ihre Familien eine bessere Welt wollen, nur fallen sie damit, wie Du richtig sagst, nicht unter Flüchtlinge. Sie könnten auch das normale Procedere der Einwanderung beschreiten, denn beide scheinen gesund und arbeitsfähig zu sein, zudem über eine solide Ausbildung zu verfügen. Ich frage mich, wer den Menschen immer suggiert, Asyl wäre der einzige Weg nach Deutschland.
Für diese Personengruppe ist es der einzige Weg nach D..
Daueraufenthalte gibt es - sieht man von Asyl und Kontingentflüchtlingen ab - im wesentlichen nur für zwei Gruppen:
- Ehegatten
- Hochqualifizierte mit blue-card.

Voraussetzung für eine blue-card wäre ein Mangelberuf (dürfte bei "Elektriker" kaum der Fall sein) und ein Gehalt, das mindestens 37.752 € betragen muß. Das wären ca. 3.000 €/Monat zzgl. 20% AG-Sozialversicherung. Eine solche Gehaltsvorstellung wäre für einen "Elektriker" kaum realisierbar.

Im übrigen schreibt die Zeitung von "Elektrikern" und suggeriert damit, einen der deutschen Berufsausbildung vergleichbaren Kenntnisstand. Im Kamerun, wie in den meisten Ländern der Welt, ist aber das duale Ausbildungssystem weitgehend unbekannt. Die Arbeiten, für die hier eine erfahrener Geselle zuständig ist, erfolgen dort von einem Elektro-Ingenieur. Insofern sind die Berufsangaben in der Presse mit äußerster Vorsicht zu betrachten.

Mit dem geforderten relativ hohen Mindestgehalt in Mangelberufen soll das Lohndumping unterbunden werden. Es hat insofern natürlich seine Berechtigung. Für die Masse der hier einwandernden Wirtschaftsflüchtlinge gibt es keine legale Möglichkeit, hier einen Daueraufenthaltsstatus zu erhalten. Sie verfügen in den meisten Fällen nicht über die für den Arbeitsmarkt notwendige Qualifikation, um den Weg zu einer "blue-card" zu beschreiten.

Dieter
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Dieter »

"Sie verfügen in den meisten Fällen nicht über die für den Arbeitsmarkt notwendige Qualifikation"


Was tun? Die Anforderungen senken, so wie Berlin es mit den Abiturprüfungen tut?

Caviteño
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Caviteño »

Dieter hat geschrieben:"Sie verfügen in den meisten Fällen nicht über die für den Arbeitsmarkt notwendige Qualifikation"


Was tun? Die Anforderungen senken, so wie Berlin es mit den Abiturprüfungen tut?
Das ist bei den Abiturprüfungen möglich, vielleicht auch bei den Einstellungsvoraussetzungen im öffentl. Dienst. Für die blue-card muß aber auch ein Arbeitsplatz nachgewiesen werden. Welcher Unternehmer nimmt schon einen Handwerker, der nach deutschen Berufsmerkmalen allenfalls als Hilfsarbeiter einsatzfähig ist?

Bei Mangelberufen, z.B. Krankenschwestern oder Pflegekräften, führt kein Weg an einer staatlich koordinierten Anwerbung vorbei. Man sucht die Länder aus, die eine gute Ausbildung in den betreffenen Berufen haben und wirbt dort Krankenschwestern an. Dem gesamten Anwerbeprozeß liegen Regierungsvereinbarungen zugrunde, um den Arbeitskräften auch Rechtssicherheit (z.B. beim Gehalt und den Arbeitsbedingungen) zu geben. Dann finden Deutschkurse auf dem Niveau A 1 und A 2 im Heimatland statt und in D. werden fachspezifische Deutschkurse angeboten. So wurde es mit den Philippinen und China gemacht, aus denen in jüngster Zeit Krankenschwestern eine Beschäftigung in D. ermöglicht wurde.

Eine an diesen Beispielen orientierte Einwanderungspolitik unterscheidet sich grundlegend von dem gegenwärtigen Verfahren. Die absolute Mehrzahl der einreisenden "Flüchtlinge" werden dem deutschen Arbeitsmarkt allenfalls als Hilfskräfte zur Verfügung stehen - sofern sie überhaupt eine Beschäftigung anstreben.
Sobald Ausreisepflichten durchgesetzt werden sollen, bildet sich häufig eine Opposition aus "Bürgerrechtlern", die dies verhindern will. Dann werden die Aufenthaltsbedingungen gelockert, es werden Arbeitsgenehmigungen erteilt, Sozialhilfe in vollem Umfang gewährt und der Familiennachzug ermöglicht. Damit wird das Asylverfahren immer attraktiver, die Einwanderungsgesetze werden unterlaufen und Recht wird nicht mehr durch ein Gesetz, sondern durch die Beharrlichkeit der Ausreisepflichtigen geschaffen.

Ob dies richtig und Interesse der Zukunft des Landes ist, kann jeder selbst beurteilen.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

So allgemein kann man das über die Qualifikation der in Deutschland Asylsuchenden nicht sagen. Es trifft zwar auf fast alle Roma und viele Afrikaner zu, aus Russland, der Ukraine und dem Nahen Osten kommen aber auch viele Akademiker.

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TeDeum
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von TeDeum »

Wobei Akademiker in den Ex-Sowjetstaaten wie Russland, Ukraine & co. immer etwas anderes war. Abgesehen von der starken Verschulung der akademischen Lehre (ähnlich wie im Westen mit dem Bologna-Prozess angestoßen) bekam praktisch jeder ein Uni-Diplom, der sich nur etwas anstrengte. Ich finde auf die schnelle keine Statistik, aber gefühlt dürften bestimmt 2/3 eines Jahrgangs ein Uni-Diplom haben. Eine duale Berufausbildung - analog zu Deutschland - gibt es nicht. Die Lehre ist sehr theoretisch, stark passive Wissenaufnahme, wenig Praxiselemente (ändert sich aber gerade). So kommt es zu dem von Caviteño geschilderten Phänomen, dass diplomierte Elektro-Ingenieure ein ganz anderes Niveau als hierzulande haben.

Man beachte auch, dass es durchaus nicht unüblich war und ist, sich dort Zulassung und Abschlüsse durch Bestechung schlichtweg zu erkaufen. Ein Bekannter z.B. hat die Universität als Zahnmediziner verlassen, den würde ich aber nicht mal in meinen Mund schauen, geschweige denn mich behandeln lassen. Als ich ihn das letzte Mal sprach, verkaufte er Prothesen als Geschäftsmann. Man hüte sich davor, deutsche Verhältnisse auf den Rest der Welt zu übertragen und entsprechende Schlußfolgerungen zu ziehen.

Die Schwierigkeit auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist, dass hier die Anforderungen an Arbeitnehmer sehr hoch liegen. Durch den hohen (Aus)bildungsgrad und die Spezialisierung der Wirtschaftszweige. Mal an einem Beispiel: Vorhin zufällig eine Stellenanzeige für einen Mitarbeiter (Sachbearbeitung!) einer Personalabteilung in einem mittelständischen Unternehmen gelesen. Gesucht wird jemand mit guten Kenntnissen im deutschen Arbeitsrecht, guten SAP-Kenntnissen, Kenntnissen in irgendeiner HR-Software (kenn ich nicht), gute Kommunikationsskills (soll auch Interviews führen) und bitte Deutsch und Englisch fließend beherrschen. Das waren früher mal drei Jobs! Und das ist in anderen Ländern auch noch so. Deshalb tun sich viele Ausländer schwer, hier auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, gerade wenn es Akademiker sind. Glaubt mir, ich spreche aus Erfahrung. Handwerker haben hier vermutlich noch die besten Karten.

Caviteño
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Caviteño »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:So allgemein kann man das über die Qualifikation der in Deutschland Asylsuchenden nicht sagen. Es trifft zwar auf fast alle Roma und viele Afrikaner zu, aus Russland, der Ukraine und dem Nahen Osten kommen aber auch viele Akademiker.
Der Universitätsabschluß sagt relativ wenig über die Qualifikation aus und noch viel, viel weniger über seine Nutzung in D.. Dazu gehören nicht nur das fachliche Wissen, sondern auch entsprechende Deutschkenntnisse. Diese sind häufig schlecht und eignen sich nicht für den Einsatz in besonders sensiblen Bereichen, wie z.B. der Medizin. Leider ist die Überprüfung Ländersache, eine einheitliche Regelung gibt es nicht. Rheinland-Pfalz übernimmt hier wohl eine Vorreiterrolle und überprüft die Deutschkenntnisse angehender Ärzte genau, wie aus diesem Bericht hervorgeht:
Gita Manoppo hat in Indonesien Medizin studiert und sich dann in Deutschland beworben. Seit einigen Monaten arbeitet sie in einem Krankenhaus in der Nähe von Mainz als Assistenzärztin in der Inneren Medizin. Als sie nach Deutschland kam, gab man ihr für zehn Monate eine Berufserlaubnis. Damals hat niemand geprüft, ob sie sich verständlich machen kann und ob sie Patienten und Kollegen überhaupt versteht. Das hat sich geändert. Rheinland-Pfalz macht heute als erstes Bundesland in Deutschland einen Sprachtest, bevor ausländische Ärzte dort arbeiten dürfen, andere Länder ziehen nach.
(...)
Hoffart und Biegler sind Ärzte und gehören dem Vorstand der rheinland-pfälzischen Bezirksärztekammer an. Sie und acht weitere Prüfärzte nehmen als Mitglieder der Bezirksärztekammer Rheinhessen im Auftrag des rheinland-pfälzischen Sozialministeriums die Sprachprüfungen ab. Etwa 18 Sprachtests sind in Mainz bisher abgelegt worden, die meisten von Kandidaten aus Rumänien, Ungarn, Russland und Syrien. Rund vierzig Prozent der Bewerber bestehen den Test nicht.
(...)
Seit April 212 kann jeder Arzt in Deutschland die Approbation beantragen, unabhängig davon, welche Staatsangehörigkeit er hat und in welchem Land er studiert hat. Einreichen muss er dafür seinen Abschluss und ein Sprachdiplom des als „B2“ bezeichneten Niveaus – nur Rheinland-Pfalz will mehr. Das Sprachdiplom soll belegen, dass der Arzt die Hauptinhalte eines komplexen Textes zu einem abstrakten Thema verstanden hat und ein normales Gespräch ohne Probleme aufrechterhalten kann.
Wenn man dann in dem Bericht weiterliest, was sich offensichtlich in deutschen Krankenhäusern als "Arzt" tummelt, möchte man dort nicht unbedingt behandelt werden:
Der vorgebliche Patient nennt 1969 als Geburtsjahr, Kimeridze notiert 1996. Bei der Dosierung des Schmerzmittels verwechselt er zwei mit zwanzig Milligramm. Wenn er Bandscheibe meint, sagt er „Band“, und welche Funktion sie in der Wirbelsäule hat, kann er nicht erklären. Den Unterschied zwischen Kernspintomographie und Computertomographie kann er Hoffart nicht verständlich machen. Später wird er im Arztbrief schreiben: „Patient muss röntgen Hals machen. Ich überweise.“
Hoffart und Biegler dürfen in den Prüfungen nur die sprachliche Leistung bewerten. Die fachlichen Leistungen derer, die da vor ihnen sitzen, werden von anderen beurteilt. Wenn einer medizinischen Unsinn in korrektem Deutsch erklären kann, müssten sie ihn eigentlich bestehen lassen. „Das ist manchmal richtig schwierig mit dem eigenen Verantwortungsgefühl zu vereinbaren. Schließlich geht es um die Patientensicherheit“, sagt Hoffart. „Sprachliches und Fachliches immer scharf zu trennen, fällt schwer.“
(...)
Auch der Georgier Otar Kimeridze hat sich von Deutschland eine große Chance erwartet. Doch es scheint, als ahne er schon, dass seine Leistung wieder nicht reicht, als er nach dem Verfassen des Briefes am Computer in den Prüfungsraum zurückkommt. Er lächelt verlegen und sagt: „Das Leben ist zu kurz, um Deutsch zu lernen.“ Doch Hoffart und Biegler ist nicht zum Spaßen zumute. Kaum hat Kimeridze sich gesetzt, sagt Hoffart: „Ihr Brief und das Gespräch waren eine Katastrophe.“
Auf dem Brief fehlt der Name des Patienten, dafür hat er Dinge hineingeschrieben, die er weder erfragt noch untersucht hat, beispielsweise den täglichen Alkoholkonsum des Patienten oder die Schmerzempfindlichkeit des Unterbauchs. „Urkundenfälschung ist das“, sagt Hoffart. Otar Kimeridze gibt sich nach solchen Sätzen einsichtig. Sein Gesichtsausdruck schwankt zwischen Reue und Scham, er schaut nach unten und lächelt ratlos in die Runde. „Es tut mir leid“, sagt er immer wieder. Er habe wohl die Aufgabenstellung nicht verstanden. In Kimeridzes braunen Augen flimmert die Hoffnung, die beiden Prüfer mit solchen Sätzen noch umstimmen zu können.
Doch als er merkt, dass Hoffart und Biegler es ernst meinen und ihn wirklich ein zweites Mal durchfallen lassen, kippt die Stimmung. „Ich bin vierzig, ich war Chefarzt, ich kann alles“, sagt er mit forscher Stimme und drückt seine Faustballen auf die Tischplatte. „Bitte geben Sie die Urkunde, bitte.“ Doch einen Handel gibt es nicht. Otar Kimeridze sagt: „Aber dann muss ich heimfahren. Alles umsonst.“ Schweigen. „Gut“, sagt Kimeridze nach einigen Sekunden, schüttelt den Kopf und geht zur Tür. Kurz davor dreht er sich aber noch einmal um. Er muss etwas loswerden – andere Georgier, die mit ihm nach Deutschland gekommen seien, hätten solche Probleme nicht. „Sie dürfen schon“, sagt er in seinem verdrehten Deutsch und meint damit, dass seine georgischen Kollegen schon alleine Patienten behandeln dürfen. „Andere Städte sind nicht so streng.“
(Hervorhebung von mir)

http://www.faz.net/aktuell/politik/inla ... ageIndex_4

Einer Verwandten von mir wurde im Krankenhaus von einer osteuropäischen Ärztin mitgeteilt, die Untersuchungen hätten eine Lungenentzündung ergeben. Generell ist das nicht lebensdrohlich - es sei denn, man hat Leukämie und ist in der Chemo, wie die Verwandte. Die psychische Belastung, die sie dann mehrere Stunden hatte, bis der Chefarzt die Sache aufklären konnte, sprechen eigentlich nicht für den Einsatz dieser - vielleicht fachlich guten - Ärzte. All ihr Wissen ist nutzlos, wenn sie sich gegenüber dem Patienten nicht verständlich machen können.

In den USA müssen z.B. Krankenschwestern, egal in welchem Land sie graduiert wurden, für das "board exam" (Staatsexamen) eine Prüfung ablegen. Die erfolgt in einem multiple choice Verfahren - Sprache ist natürlich Englisch. In D. reicht in NRW die Vorlage einer entsprechenden Urkunde eines Landes, bei dem die Gleichwertigkeit der Ausbildung festgestellt wurde. Ob die Krankenschwester sich dann auch verständlich machen kann, ist unbeachtlich. In Bayern wird daneben auch noch ein praktisches Jahr gefordert, in dem man dann feststellen kann, ob die Krankenschwester auch über entsprechende Sprachkenntnisse verfügt.

Natürlich kann man wie der Gesundheitsminister des Landes NRW, Herr Schneider im Rahmen der "Willkommenskultur" fordern, daß die Patienten dann eben besser Englisch sprechen müßten:
Bessere Englischkenntnisse der Patienten in Deutschland könnten helfen, Verständigungsschwierigkeiten mit ausländischen Ärzten hierzulande zu verringern. Darauf hat der nordrhein-westfälische Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) angesichts der sprunghaft steigenden Zahl ausländischer Mediziner in Deutschland hingewiesen.
"Das Problem wäre schon gelöst, wenn mehr Patienten als bisher Englisch könnten", sagte Schneider bei einer Veranstaltung der Handwerkskammer Münster in seinem Vortrag.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... ernen.html

Ich glaube aber kaum, daß selbst hier im Forum diese Forderung eine Mehrheit hätte.

Ähnliches gilt auch für Facharbeiter in Fabriken oä. Die Herstellungsprozesse von Maschinen, Rohren oä müssen dokumentiert werden, damit man bei Fehlern die Ursachen feststellen kann. Uns wurde bei der Besichtigung der Thyssenwerke berichtet, daß jedes Rohr der Ostseepipeline in seinem Herstellungsprozeß von der Bramme bis zur Verlegung lückenlos mit allen Arbeitsschritten und den damit beschäftigten Arbeitern nachvollzogen werden kann. Ohne solide Deutschkenntnisse ist eine solche schriftliche Dokumentation nicht möglich. Wie sollen dann aber diese "Fachkräfte" beschäftigt werden, wenn sie nicht voll einsatzfähig sind?
Der dann meist folgende Hinweis auf Deutschkurse für Migranten hat auch so seine Schwierigkeiten. Dazu muß sich jeder einmal fragen, wie lange er wohl braucht, um z.B. in Syrien in seinem Beruf tätig zu sein und die erforderlichen Papiere in arabisch ausfüllen zu können.

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Maurus
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Maurus »

Die deutschen Krankenhäuser stellen diese Ärzte ein, weil die Stellen ansonsten frei bleiben würden. Wer dringend Leute braucht, kann weniger wählerisch sein.

Caviteño
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:Die deutschen Krankenhäuser stellen diese Ärzte ein, weil die Stellen ansonsten frei bleiben würden. Wer dringend Leute braucht, kann weniger wählerisch sein.
Weil die deutschen Ärzte in's Ausland gehen:
Zwischen 21 und 211 haben rund 3. Ärzte Baden-Württemberg verlassen und sind ins Ausland gegangen, vorwiegend nach Skandinavien, in die Schweiz und angloamerikanische Länder. Das berichtet die Ärztekammer des Landes im Vorfeld des Baden-Württembergischen Ärztetages.
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/5 ... land-gehen
Junge Ärzte wandern teilweise ins Ausland ab; im Jahr 21 sind insgesamt 17. Ärzte im Ausland tätig. Die Abwanderung von in Deutschland tätigen Ärzten in den letzten Jahren lag bei jährlich etwa 2.56. Laut Bundesärztekammer sind rund 16. Ärzte im Zeitraum zwischen 21 und 28 ausgewandert. Mehr als 3 Ärzte verließen Deutschland im Jahr 28 während im selben Jahr rund 1. ihr Medizinstudium abschlossen. Der Saldo von Zu- und Abwanderung bleibt stark negativ.
http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84rztemangel

Unzureichende Bezahlung insbesondere in den Krankenhäusern, ungeregelte Arbeitszeiten, großer beruflicher Druck, viel Verwaltungsarbeit. Es ist ja nicht nur im Gesundheitsbereich so, das andere Länder bessere Konditionen bieten. Man mag sich vielleicht wundern, warum es relativ viele deutsche Ärzte nach England zieht, obwohl der National Health Service nicht gerade einen exzellenten Ruf hat. Die Antwort findet man hier.

Ob die einzige Alternative zum Ärztemangel aber darin besteht, Ausländer, die sich weder richtig mit den Patienten unterhalten noch die notwendigen Krankenberichte zutreffend verfassen können, als Lückenbüßer einzusetzen, darf wohl bezweifelt werden.
Vielleicht sollte man, wie meine Frau auch immer meint, sich in D. zunächst einmal mit solchen eigenen Problemen auseinandersetzen und diese auch finanziell lösen, bevor man in der großen weiten Welt als Spender oder Retter auftritt. Hinweise, wo es besser werden müßte, um deutsche Ärzte nicht zu vergraulen, findet man im Netz.

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Maurus
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Maurus »

Das Gesundheitssystem ist unterfinanziert. Man hat nicht den Eindruck, dass die Politik das besonders kümmert. In ein paar Jahren, wenn man Ärzte auf dem Land mit der Lupe suchen muss, wird man ganz erstaunt tun, wie es dazu kommen konnte.

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Siard
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Re: Abschiebung - mit Nachschlüsseln in der Nacht

Beitrag von Siard »

Die Minister werden kaum in ein Krankenhaus kommen, in dem es diese Probleme gibt – also ist es ihnen egal.

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