Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

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Caviteño
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Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Auf Anregung der USA hat die Schweizer Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen der Vergabe der Fußball-WM in Russland (218) und in Qatar (222) eingeleitet:
Die Schweizer Staatsanwaltschaft hat rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 218 an Russland und 222 an Qatar ein Strafverfahren eröffnet. In dem Zusammenhang seien im Hauptquartier des Fußball-Weltverbandes Fifa in Zürich elektronische Daten und Dokumente sichergestellt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Es bestehe der Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung sowie Geldwäscherei. Die Ermittlungen würden nicht gegen konkrete Personen laufen, hieß es.
Bereits zuvor seien Schweizer Finanzinstitute angeordnet worden, die Bankunterlagen zu erheben. „Die heute sicher gestellten elektronischen Daten und Akten sowie die erhobenen Bankunterlagen dienen sowohl dem Schweizer Strafverfahren als auch ausländischen Strafverfahren“, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Die USA hatten die Festnahme von verdächtigen Personen in der Schweiz veranlaßt:
Die Schweizer Sicherheitsbehörden sind in der Nacht in einem Züricher Luxushotel gegen Fifa-Funktionäre vorgegangen, dabei wurden nach Behördenangaben sechs Personen festgenommen. Sie befinden sich in Auslieferungshaft. Die Maßnahme sei auf Anordnung des Schweizers Bundesamts für Justiz erfolgt, sagte der Behördensprecher Folco Galli der Deutschen Presse-Agentur.
Die Polizeiaktion in dem Nobelhotel Baur au Lac sei auf Anfrage des amerikanischen Justizministeriums erfolgt. Die Festgenommenen werden laut Galli „von den US-Behörden verdächtigt, Bestechungsgelder in Höhe von über 1 Millionen Dollar angenommen zu haben“. Das Geld sei von Sportmedien- und Sportvermarktungsunternehmen gezahlt worden. Als Gegenleistung hätten diese Unternehmen Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechte an Fußball-Turnieren in den Vereinigten Staaten und in Lateinamerika erhalten.
(...)
Nach Angaben des “Wall Street Journal“ ermitteln FBI und Staatsanwaltschaft in New York seit Jahren gegen die Fifa. 211 sei ihnen ein Durchbruch geglückt, als der damalige amerikanische Vertreter im Fifa-Exekutivkomitee, Charles „Chuck“ Blazer, sich zur Zusammenarbeit bereit erklärte. Die Ermittler hatten ihn wegen Steuerhinterziehung im Visier.
http://www.faz.net/aktuell/sport/sportp ... 13695.html

Der Fußball dürfte - was Korruption und Schwindel angeht - auf einer Stufe mit dem mafiösen Boxsport stehen. Schließlich sind schon vor Jahrzehnten auch in D. Spiele gegen Geld verkauft worden und daß bei der Vergabe der Fußball-WM nach Qatar Geld geflossen sein soll, wurde auch schon mehrfach gemutmaßt.

Umso erstaunlicher ist es, daß jetzt - aufgrund us-amerikanischer Ermittlungen(!) - wohl Bewegung in die Sache kommt. Man darf auf den Ausgang gespannt sein. Daß die USA einen Auslieferungsantrag gestellt haben, berechtigt zu der Hoffnung, daß die Richter vor den Fußballfunktionären nicht einknicken, man verhandelt schließlich nicht in München....
Warum wurden eigentlich in Europa keine Ermittlungen durchgeführt?

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben: Umso erstaunlicher ist es, daß jetzt - aufgrund us-amerikanischer Ermittlungen(!) - wohl Bewegung in die Sache kommt.
[...]
Warum wurden eigentlich in Europa keine Ermittlungen durchgeführt?
Das ist einfach. Jeder verfolgt zuerst einmal die Verbrechen (oder auch nicht), die in seinem eigenen Land geplant und durchgeführt wurden.
An official statement by the Swiss Federal Office of Justice said the six football officials have received millions of dollars over the years for crimes set up and organized from the US, with American banks involved in the payments.

( http://rt.com/news/262325-fifa-official ... orruption/ , Hervorhebungen von mir)

Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben: Umso erstaunlicher ist es, daß jetzt - aufgrund us-amerikanischer Ermittlungen(!) - wohl Bewegung in die Sache kommt.
[...]
Warum wurden eigentlich in Europa keine Ermittlungen durchgeführt?
Das ist einfach. Jeder verfolgt zuerst einmal die Verbrechen (oder auch nicht), die in seinem eigenen Land geplant und durchgeführt wurden.
Richtig, die einen ermitteln, die anderen nicht. Das in Europa nicht ermittelt wurde, lag bzw. liegt wohl kaum daran, das man hier keine Rechtsgrundlage gefunden hätte. In Spanien z.B. sind die Ermittlungsbefugnisse der Staatsanwaltschaft ähnlich weitreichend wie in den USA - Untersuchungsrichter Baltazar Garzón läßt grüßen.

Bezeichnend ist doch wohl, daß der deutsche Hans-Joachim Eckert als Spruchkammervorsitzender der Ethikkommission die FIFA von allen Korruptionsvorwürfen freigesprochen hat, während sein Co-Ermittler, der us-amerikanische Staatsanwalt Michael Garcia zu einer anderen Auffassung kam:
Als der Chef der Ethik-Spruchkammer, der Münchner Richter Hans-Joachim Eckert, am Donnerstagmorgen sein Urteil veröffentlichte, schien alles wie immer bei der Fifa. Erst wird unter viel Getöse so getan, als würde ermittelt, reformiert, aufgeräumt. Und am Ende werden alle freigesprochen. War was? Weitermachen.
Doch diesmal könnte es für die Fifa anders kommen. Da beschwert sich plötzlich einer: Michael Garcia, der Chef der Ethik-Untersuchungskammer, der Mann fürs Grobe, der mit Eckert zusammenarbeiten sollte. Er hat für die Fifa die WM-Vergaben an Russland und Katar auf 35 Seiten und mit 2. Dokumenten untersucht und sieht seine Arbeit nun gefährdet. Eckerts Bericht enthalte "viele unvollständige und falsche Darstellungen und Schlüsse", sagt der amerikanische Staatsanwalt. Das ist hart. Der Kerl meint es ernst. Damit konnte die arme Fifa nicht rechnen.
(...)
Es sind zwei verschiedene Typen, die beim Showdown aufeinandertreffen. Auf der einen Seite steht Garcia, der unabhängige Mafiajäger, der Cowboy. Er hat sich in die Materie jahrelang eingearbeitet, die kriminelle Welt des Fußballs kennengelernt. Garcia soll nach Informationen der Zeitung Die Welt den Präsidenten Sepp Blatter in seinem Bericht scharf kritisiert haben.
(...)
Auf der anderen Seite steht Eckert, der Paragraphenreiter, die graue Maus. Wie naiv und wohlwollend er denkt, weiß man aus der Vergangenheit. Vor wenigen Jahren wurde bekannt, dass der Fifa-Chef Sepp Blatter, als er noch zweiter Mann in der Fifa war, von Bestechungsgeld an den damaligen Fifa-Boss Havelange wusste. Er leitete die Millionen einfach weiter und schwieg. Ein ungeheuerlicher Vorgang, Blatter hätte zurücktreten müssen. Eckert nannte Blatter "ungeschickt". Die Fachwelt reagierte fassungslos.
Sportpolitisch ist der Strafrichter Eckert unbeleckt, ein paar Nümmerchen zu klein. Kein Wort von ihm auch dazu, dass Blatter alles dafür tat, die wahren Ausmaße des großen ISL-Schmiergeldskandals zu vertuschen. Die ehemalige Sportrechteagentur zahlte über die Jahre mindestens 1 Millionen Euro, unter anderem an Fifa-Mitglieder. Blatter zahlte lieber bei einem Deal Millionen an ein Schweizer Gericht, um weitere Aufklärung zu verhindern.
http://www.zeit.de/sport/214-11/fifa-g ... korruption

Das gerade ein Strafrichter vom Müchener Landgericht die FIFA in seinem Untersuchungsbericht von allen Korruptionsvorwürfen freigesprochen hat, läßt an einen anderen Prozeß denken. Auch hier gibt es Parallelen: Die US-Staatsanwaltschaft nutzte einen Steuersünder, um verdeckt bei der FIFA zu ermitteln:
Then there's the second New York connection: Attorney General Loretta Lynch.
She oversaw the case in Brooklyn before she was appointed to lead the Justice Department.
But why did U.S. authorities start looking into FIFA to begin with?
When FIFA cleared itself of wrongdoing, the FBI wasn't ready to do the same.
It wanted to know whether any of the allegations of bribe-taking and kickbacks by FIFA officials took place on American soil.
And it knew it was on the right track, especially after it secured the cooperation of a former top FIFA official -- and an American -- named Chuck Blazer.
Blazer had found himself in a bind. He hadn't paid his taxes for many, many years and was looking at serious prison time. So he became an informant, who provided documents and recordings of meetings with FIFA colleagues that hinted at not-so-kosher dealings, law enforcement officials said.
http://edition.cnn.com/215/5/27/us/fi ... index.html

Wie gesagt: Man muß auch ermitteln wollen - und die Absicht scheint in D., wenn es um Fußball oder andere sportliche Ereignisse und den damit verbundenen Personen geht, nicht besonders ausgeprägt.

maliems
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von maliems »

was sagt denn beckenbauer? der müsste doch auch drinstecken, oder?

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ar26
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von ar26 »

Ich verneige mich regelrecht vor dieser glorreichen und gerechten nordamerikanischen Nation, die hier heldenhaft und selbstlos gegen die Spitze der Ungerechtigkeiten auf dieser Erde, also die Vergabe der Fussball-WM, vorgeht. Dagegen verblassen Lappalien wie Hungersnöte, Kriege oder Terrorismus. Wozu den Islamischen Staat bekämpfen, wenn man es mit der FIFA zu tun hat.

Hoffentlich muss die Bundesrepublik nicht mit einer militärischen Zurechtweisung im Namen der Mächte des Guten, also der Vereinigten Staaten, rechnen, weil hier nach wie vor Millionen Menschen durch aktives Fußballschauen mit dieser Terrororganisation namens FIFA sympathisieren. Auch ich gehörte bis zum letzten WM-Finale dazu. Da die Internetseite von RTL keinen live-stream bietet, der bei mir läuft, bin ich jetzt allerdings von diesem Terror-Netzwerk abgeschnitten, gewissermaßen bis zur nächsten EM im Schläfer-Modus :D .
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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umusungu
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von umusungu »

Weltschmerz.....

Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

ar26 hat geschrieben:Ich verneige mich regelrecht vor dieser glorreichen und gerechten nordamerikanischen Nation, die hier heldenhaft und selbstlos gegen die Spitze der Ungerechtigkeiten auf dieser Erde, also die Vergabe der Fussball-WM, vorgeht. Dagegen verblassen Lappalien wie Hungersnöte, Kriege oder Terrorismus. Wozu den Islamischen Staat bekämpfen, wenn man es mit der FIFA zu tun hat.

Hoffentlich muss die Bundesrepublik nicht mit einer militärischen Zurechtweisung im Namen der Mächte des Guten, also der Vereinigten Staaten, rechnen, weil hier nach wie vor Millionen Menschen durch aktives Fußballschauen mit dieser Terrororganisation namens FIFA sympathisieren. Auch ich gehörte bis zum letzten WM-Finale dazu. Da die Internetseite von RTL keinen live-stream bietet, der bei mir läuft, bin ich jetzt allerdings von diesem Terror-Netzwerk abgeschnitten, gewissermaßen bis zur nächsten EM im Schläfer-Modus :D .
Gutes Beispiel, daß der Fußball"sport" in Europa und scheinbar besonders in D. Narrenfreiheit genießt. Was zählen schon Gesetze, mafiaähnliche Zustände oder Korruption, wenn es um Tore geht.... :/
Dennoch bleibt es überraschend, dass ein Land wie die USA, das sowohl im internationalen Fußball wie auch als Ort der Fifa-Korruption eher eine untergeordnete Rolle spielt, nun derart in die Sturmspitze drängt. Allerdings müssen sich die Schweiz und andere Nationen die Frage gefallen lassen, was sie eigentlich all die Jahre über getan haben.
Die Korruption bei der Fifa war lange Zeit eines der offensten Geheimnisse der Weltgeschichte. Offenbar brauchte es jedoch erst eine Ermittlungsgruppe in Brooklyn, um diese Dinge ernst zu nehmen und nicht nur als Kavaliersdelikt abzutun.
http://www.welt.de/sport/fussball/artic ... ielen.html

HeGe
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von HeGe »

Caviteño hat geschrieben:Gutes Beispiel, daß der Fußball"sport" in Europa und scheinbar besonders in D. Narrenfreiheit genießt. Was zählen schon Gesetze, mafiaähnliche Zustände oder Korruption, wenn es um Tore geht.... :/
Es geht hier um Fußball, einen Sport mit wenig Rückhalt in den USA, da fällt den US-Amerikanern ein rigoroses Vorgehen leicht. Wenn es bspw. um die NFL ginge, sähe die Sache m.E. anders aus.
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Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

HeGe hat geschrieben: Es geht hier um Fußball, einen Sport mit wenig Rückhalt in den USA, da fällt den US-Amerikanern ein rigoroses Vorgehen leicht. Wenn es bspw. um die NFL ginge, sähe die Sache m.E. anders aus.
Wenn die Strafverfolgung sich am Rückhalt in der Bevölkerung orientiert, stimmt aber etwas nicht im Rechtsstaat. Ob die Staatsanwälte in New York bei ähnlichen kriminellen Handlungen in der NFL ebenso zurückhaltend wären wie ihre europ. Kollegen beim Fußball, kann man wohl bezweifeln. Im Bankensystem haben sie jedenfalls unterschiedslos gegen eigene und ausländische Banken Milliardenstrafen verhängt. Wahrscheinlicher erscheint mir, daß die dortigen Sportfunktionäre aufgrund der effektiveren Strafverfolgungsbehörden, vor derartigen Handlungen zurückschrecken. Es geht nicht um peanuts - da stehen über 1 Mio € im Raum. Blatter war ja wohl nicht ohne Grund seit 211 nicht mehr in den USA..... :breitgrins:

Die Unterschiede zwischen den USA und Europa sind schon bemerkenswert und erstrecken sich nicht nur auf die Strafverfolgung. Während die großen us-amerikanischen Sponsoren der FIFA (Coca Cola, Visa, Mc Donald's) Druck ausüben und androhen, ihr Engagement zu überdenken, halten sich Sponsoren aus Europa (adidas und Gazprom) bedeckt.

Große Unternehmen können es sich heute nicht mehr leisten, mit mafiösen Strukturen in Verbindung gebracht zu werden oder diese sogar noch zu sponsern. Hyunday bringt es auf den Punkt:
"Als Unternehmen, für das ethische Normen und Transparenz den höchsten Stellenwert besitzen, sind wir extrem besorgt über die eingeleiteten rechtlichen Schritte gegen bestimmte Fifa-Führungskräfte."
http://www.welt.de/sport/fussball/artic ... Druck.html

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Gallus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Gallus »

Du hast vollkommen Recht. Wer eine korrupte Organisation als Sponsor unterstützt, kann sein Geld auch gleich verbrennen. Das hätte im Zweifel sogar noch einen größeren positiven Effekt, wenn man es geschickt inszeniert. :)

Das gleiche geht übrigens auch in die andere Richtung. Schalke 04 wurde durch seinen Hauptsponsor Gazprom noch unsympathischer. Und während der FC Barcelona früher als "katalanische Nationalmannschaft" ohne Trikotsponsor unterwegs war, regen sich heute die eigenen Fans massiv darüber auf, dass sie ausgerechnet Qatar als Trikotsponsor haben.

Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Große Unternehmen können es sich heute nicht mehr leisten, mit mafiösen Strukturen in Verbindung gebracht zu werden ...
:roll: Selten so einen Bullshit gelesen. Machst Du uns jetzt hier den ovi?
Beschäftige Dich mal mit "compliance", dann weißt Du auch, wovon die Rede ist.

Darüber hinaus:
Warum meinst Du wohl, wollen die US-Gesellschaften ihr Engagement bei der FIFA überprüfen, wenn dort keine grundlegenden Reformen erfolgen? Doch nicht aus Jux und Dollerei. Meinst Du etwa, es macht dem Vorstand Spaß in der Presse, in talk-shows und auf den Hauptversammlungen "gegrillt" zu werden, weil sie Beziehungen zu mafiösen Organisationen unterhalten?

Wie Gallus schon schrieb: Die falsche Werbefläche (hier: FIFA-Veranstaltungen) führt zu einer Negativwerbung - das Geld kann man besser sparen.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Compliance ... :kugel: ... gab's schon immer. (Sogar bei der Mafia.) Die Frage ist, ob man es ernst meint oder ob eine Fassade aufgebaut wird.

Und sorry, die sensationelle Wende vor vier Jahren ist mir tatsächlich entgangen, denn da war ich schon in Rente. Davor, d.h. während meines gesamten Berufslebens war Korruption allgemeine Praxis in Deutschland. Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 211 über "mein" Unternehmen (ist einfach dumm gelaufen, als man nach jahrzehntelanger bundesdeutscher Schmier-Routine so leichtsinnig und dreist wurde, dass es jeder Dorfpolizist bemerken musste):
"Das ist wie bei der Mafia"

... das war die Zeit von Heuchelei und Hybris: Dass der kurzfristige, mit illegalen Mitteln erzielte Geschäftserfolg von Übel sei, diese Losung kannten alle Siemens-Leute. Die Realität war in vielen Bereichen des Konzerns aber dennoch eine ganz andere: Es wurde kräftig bestochen. Fahnder stießen auf rund 43 illegale Zahlungen. Sie protokollierten mehr als 33 dubiose Projekte - von Kraftwerken in Israel bis hin zu fälschungssicheren Ausweisen in Argentinien. Mit umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro war Landschaftspflege der besonderen Art betrieben worden.

( http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... -1.14657 , vom 14.1.211 )
Heute, so habe ich gerade mit Staunen erfahren :patsch: , läuft es gaaanz anders ab:
... Heute ist Siemens bei der Korruptionsbekämpfung das deutsche Vorzeige-Unternehmen. Der Konzern hat sich zu sauberen Geschäften verpflichtet. Bei Verstößen gilt weltweit das Gebot: null Toleranz. "Siemens wird niemanden mehr bestechen", ...
Ach so. Danke. Da habe ich ja eine echte Revolution glatt verpennt. (Wenn's denn eine war, und nicht nur ein Eimer voller öffentlichkeitswirksamer Krokodilstränen.)

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Gallus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Gallus »

Tritonus hat geschrieben:Ach so. Danke. Da habe ich ja eine echte Revolution glatt verpennt. (Wenn's denn eine war, und nicht nur ein Eimer voller öffentlichkeitswirksamer Krokodilstränen.)
Hast Du Dir auch mal die Sanktionen angesehen, die hier eine Rolle spiele können? Z.B. in einem Markt wie den USA von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen zu sein, das riskiert man als Siemens lieber nicht. Entsprechend ernst nimmt man das mit der Compliance.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Wie die Fußball-WM 2006 nach Deutschland geholt wurde:

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Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Gallus hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:Ach so. Danke. Da habe ich ja eine echte Revolution glatt verpennt. (Wenn's denn eine war, und nicht nur ein Eimer voller öffentlichkeitswirksamer Krokodilstränen.)
Hast Du Dir auch mal die Sanktionen angesehen, die hier eine Rolle spiele können? Z.B. in einem Markt wie den USA von öffentlichen Aufträgen ausgeschlossen zu sein, das riskiert man als Siemens lieber nicht. Entsprechend ernst nimmt man das mit der Compliance.
Siemens hat ja auch viel Lehrgeld gezahlt:

28 zahlte man 8 Millionen an die US-Behörden und weitere 6 Millionen als Geldstrafe in D. Als Korruptionsbekämpfer und insoweit als compliance-Beauftragten setzte man dann Theo Waigel ein.

http://www.zeit.de/online/28/51/sieme ... ion-strafe

Compliance und der Corporate Governance Kodex ist im Grunde erst seit der Jahrtausendwende ein Thema. Der erste Entwurf wurde erst in 22 veröffentlicht. Auch die Bestechung von Privatpersonen im internationalen Rechtsverkehr ist in D. erst ab 22 strafbar.

Um wieder auf das Thema FIFA zurückzukommen:
In der Schweiz liegt die Strafbarkeit von Korruption bei Sportverbänden anders; deswegen fühlen sie sich dort auch so wohl:
Eigentlich hätten sich die korrupten Fifa-Funktionäre in der Schweiz sicher fühlen können: Ohne das Zutun der USA hätte ihnen die Strafjustiz wohl keinerlei Probleme bereitet. Denn internationale Sportverbände wie der Weltfussballverband Fifa geniessen hierzulande nach wie vor einen Sonderstatus, allen Skandalen zum Trotz. Sie sind nicht nur weitgehend von der Steuerpflicht befreit, auch bei Bestechung gibt es für sie eine Extrawurst.
Dafür sorgte der Bundesrat bereits 24, damals unter der Federführung von Christoph Blocher als Vorsteher des Justizdepartements. Zu jener Zeit wurden die heutigen Strafbestimmungen zur sogenannten Privatbestechung in der Schweiz eingeführt. Seit 26 ist nicht nur die Bestechung von Beamten strafbar, sondern auch von Akteuren der Privatwirtschaft. Allerdings können Strafverfolger in diesen Fällen erst aus den Startlöchern kommen, wenn sich private Geschädigte melden.
Ausserdem sah der Bundesrat davon ab, dass die neuen Bestimmungen auch für Sportverbände wie die Fifa oder das IOC gelten: Die Sportverbände würden nämlich nicht unter diesen Straftatbestand fallen, wenn Mitglieder eines solchen Verbandes von einem kandidierenden Staat finanzielle Vorteile für die Erteilung des Zuschlags entgegennehmen würden - also etwa Geld für die Stimmabgabe für einen bestimmten WM-Austragungsort.
Bundesrätin Simonetta Sommarugas Justizdepartement wollte diese Zustände im Jahr 213 ändern. Sie plante, mit der Revision des Korruptionsstrafrechts auch die Bestechung von Privatpersonen künftig zum Offizialdelikt erklären lassen. Das würde auch Sportverbände treffen. Damit müssten Bestechungsvorfälle auch bei der Fifa von Amts wegen verfolgt werden. Bis vor kurzem sah es aus, dass es anders kommt – auch auf Betreiben der Fifa.
Denn es war der Weltfussballverband, der sich mit Händen und Füssen gegen eine Verschärfung der Bestechungsbestimmungen stemmte – bisher mit Erfolg. Die Truppe um Fifa-Generalsekretär Jérôme Falcke weibelte eifrig bei Parlamentariern für ein Nein zu Punkten der Revision und fand vor allem bei Bürgerlichen und der Wirtschaft viel Zustimmung. Denn auch der Wirtschaftsdachverband Economiesuisse und der Schweizerische Gewerbeverband waren dagegen, dass Privatbestechung zum Offizialdelikt würde.
http://www.handelszeitung.ch/unternehme ... ben-78968

Auch hier wieder der Hinweis, daß offensichtlich nur die USA in der Lage sind/waren, eine Untersuchung gegen diesen korrupten Verein zu eröffnen.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben:Auch hier wieder der Hinweis, daß offensichtlich nur die USA in der Lage sind/waren, eine Untersuchung gegen diesen korrupten Verein zu eröffnen.
Na klar, irgendwas müssen sie ja draufhaben. Und da kennen sie sich aus, denn das betreiben sie industriell. Ein gutes Viertel aller Strafgefangenen weltweit sitzt in den USA ein.

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Gallus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Gallus »

Tritonus hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Auch hier wieder der Hinweis, daß offensichtlich nur die USA in der Lage sind/waren, eine Untersuchung gegen diesen korrupten Verein zu eröffnen.
Na klar, irgendwas müssen sie ja draufhaben. Und da kennen sie sich aus, denn das betreiben sie industriell. Ein gutes Viertel aller Strafgefangenen weltweit sitzt in den USA ein.
Ach, daher weht der Wind. Hirnloser und reflexhafter Anti-Amerikanismus. Das erklärt natürlich einiges.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Blödsinn. Ein Teil meiner Verwandtschaft hat einen US-amerikanischen Pass. Die kämen nicht auf die Idee, jede harte Kritik an ihrem System als "hirnlosen Antiamerikanismus" zu bezeichnen. (Eher im Gegenteil, solche schleimigen Beiträge wie Deiner wären ihnen höchst peinlich.)

Hast Du noch was auf der sachlichen Ebene? Ist es nicht so, dass ein Viertel aller Strafgefangenen weltweit in den USA einsitzen? (Außer denjenigen natürlich, die seit Jahren extraterritorial eingesperrt sind.)

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Gallus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Gallus »

Tritonus hat geschrieben:Blödsinn. Ein Teil meiner Verwandtschaft hat einen US-amerikanischen Pass. Die kämen nicht auf die Idee, jede harte Kritik an ihrem System als "hirnlosen Antiamerikanismus" zu bezeichnen. (Eher im Gegenteil, solche schleimigen Beiträge wie Deiner wären ihnen höchst peinlich.)
Jaja, klar. "Ich doch nicht, einige meine besten Freunde sind...". Der Evergreen.
Tritonus hat geschrieben:Hast Du noch was auf der sachlichen Ebene? Ist es nicht so, dass ein Viertel aller Strafgefangenen weltweit in den USA einsitzen? (Außer denjenigen natürlich, die seit Jahren extraterritorial eingesperrt sind.)
Keine Ahnung. Ist mir auch schnurz. Aber wenn man von der Strafverfolgung einer Handvoll korrupter Fifa-Funktionäre als erstes eine Brücke schlägt zu "ein Viertel aller Strafgefangenen sind...", dann haben sich da halt ein paar Denkmuster eingebrannt, die, vorsichtig gesagt, schräg sind.

Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Einmal abgesehen von dem obigen Geplänkel:

Es ist doch zu hinterfragen, wenn der wichtigste Teilverband in der FIFA, also Europa, nicht die Möglichkeit hat, dem "Regime Blatter" die rote Karte zu zeigen und Änderungen durchzusetzen. Man ist darauf angewiesen, daß die USA nicht nur die Ermittlungen aufnehmen, sondern auch Anklage erheben und Untersuchungen durchführen, um diesen Sumpf an Korruption und Bereicherung trocken zu legen.

Überlegungen in der UEFA zu einem Rückzug aus allen FIFA-Wettbewerben werden wohl nie Realität werden. Kann sich wirklich jemand vorstellen, die europ. Nationalmannschaften würden die WM in Russland und Qatar boykottieren - wie damals die Olympischen Spiele in Moskau? :D

Wer also eine "saubere" FIFA will, kann weder auf die UEFA, die allein zu schwach ist, noch auf die europ. Strafverfolgungsbehörden (die nicht wollen und/oder nicht können) hoffen. Er ist wieder einmal - wie auch der Bundesinnenminister heute ausführte - auf die USA angewiesen. Schon frustierend, wie Blatter den reichen europ. Nationalverbänden auf der Nase herumtanzen kann.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Caviteño hat geschrieben:... "Regime Blatter" ... Sumpf an Korruption und Bereicherung ...
Oh ja, das pöhse Regime Blatter ...

Zur Erinnerung: Die gesamte EU wird momentan von einem bis ins Mark korrupten Saufkopf geführt -- tipp einfach mal "Juncker" und "korrupt" oder "Juncker the drunker" bei Google ein und lies zur Gedächtnisauffrischung die ersten paar Zeitungsartikel, die da als Suchergebnis auftauchen --, der sich selbst bei EU-Gipfeltreffen vor laufenden Kameras nicht mehr auf den Beinen halten kann, ohne Unsinn zu lallen und deutlich zu schwanken ( https://www.youtube.com/watch?v=lEUdxM_Mj8g ) und dessen einziges Verdienst es zu sein scheint, dass er trotz (oder wegen?) konstanter Trunkenheit und mafiösem Gebaren doch immerhin noch etwas besser zu ertragen ist als ein nüchterner Martin Schulz.

Und jetzt die Preisfrage: Ist das "Regime Blatter" (das ich ehrlich gesagt gar nicht beurteilen kann, denn ich weiß nicht mehr darüber als alle anderen Zeitungsleser, d.h. also nur das, was der Pöbel wissen soll) wirklich das Problem für Europa? Oder könnte es bei der ganzen Aktion, die momentan läuft und hochgekocht wird, einfach nur mal wieder um Brot und Spiele für die Doofen gehen?
Zuletzt geändert von Tritonus am Freitag 29. Mai 2015, 01:18, insgesamt 1-mal geändert.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Gallus hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben: Ein gutes Viertel aller Strafgefangenen weltweit sitzt in den USA ein.
Hirnloser und reflexhafter Anti-Amerikanismus.
Gallus hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:Ist es nicht so, dass ein Viertel aller Strafgefangenen weltweit in den USA einsitzen?
Keine Ahnung. Ist mir auch schnurz.
Alles klar. Dann weiterhin Prost. :prost:

Isidor_von_Sevilla
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Isidor_von_Sevilla »

Tritonus hat geschrieben:Compliance ... :kugel: ... gab's schon immer. (Sogar bei der Mafia.) Die Frage ist, ob man es ernst meint oder ob eine Fassade aufgebaut wird.
Das kommt d'rauf an. Kühl kalkulierende Ökonomen berechnen, ob ein Verstoß gegen die Gesetze nicht doch teurer werden wird als der evtl. entstehende Gewinn aus dem abzuschließenden Geschäft.
Tritonus hat geschrieben:Und sorry, die sensationelle Wende vor vier Jahren ist mir tatsächlich entgangen, denn da war ich schon in Rente.
Wie jetzt? Aus solch mafiösen Strukturen beziehst Du aktuell Deine Rente oder zumindest einen Teil von ihr?
Tritonus hat geschrieben:Davor, d.h. während meines gesamten Berufslebens war Korruption allgemeine Praxis in Deutschland. Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 211 über "mein" Unternehmen (ist einfach dumm gelaufen, als man nach jahrzehntelanger bundesdeutscher Schmier-Routine so leichtsinnig und dreist wurde, dass es jeder Dorfpolizist bemerken musste):
"Das ist wie bei der Mafia"

... das war die Zeit von Heuchelei und Hybris: Dass der kurzfristige, mit illegalen Mitteln erzielte Geschäftserfolg von Übel sei, diese Losung kannten alle Siemens-Leute. Die Realität war in vielen Bereichen des Konzerns aber dennoch eine ganz andere: Es wurde kräftig bestochen. Fahnder stießen auf rund 43 illegale Zahlungen. Sie protokollierten mehr als 33 dubiose Projekte - von Kraftwerken in Israel bis hin zu fälschungssicheren Ausweisen in Argentinien. Mit umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro war Landschaftspflege der besonderen Art betrieben worden.

( http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/s ... -1.14657 , vom 14.1.211 )
Bis zum Ende des letzten Jahrtausends waren Bestechungszahlungen (sog. Nützliche Abgaben) sogar steuerlich als Betriebsausgaben abzugsfähig. Heute wird da etwas mehr Aufwand betrieben, um den wahren Charakter solcher Zahlungen zu verschleiern. Der Kreativität sind da wenige Grenzen gesetzt .............
Tritonus hat geschrieben:Heute, so habe ich gerade mit Staunen erfahren :patsch: , läuft es gaaanz anders ab:
... Heute ist Siemens bei der Korruptionsbekämpfung das deutsche Vorzeige-Unternehmen. Der Konzern hat sich zu sauberen Geschäften verpflichtet. Bei Verstößen gilt weltweit das Gebot: null Toleranz. "Siemens wird niemanden mehr bestechen", ...
Ach so. Danke. Da habe ich ja eine echte Revolution glatt verpennt. (Wenn's denn eine war, und nicht nur ein Eimer voller öffentlichkeitswirksamer Krokodilstränen.)
Wie schon gesagt: Alles eine Frage der kaufmännischen Kalkulation!
Es gibt auch solche, die wohl die Sprache verehren, nicht aber DAS WORT anbeten!

Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben: Zur Erinnerung: Die gesamte EU wird momentan von einem bis ins Mark korrupten Saufkopf geführt
Ich weiß zwar nicht, was Herr Juncker mit dem FIFA-Skandal zu tun hat, aber im Grunde bestätigt sich meine Aussage:

Wie soll ein Europa mit solchen Führungspersönlichkeiten den Augiasstall FIFA mit ihrem Präsidenten Blatter an der Spitze ausmisten? :achselzuck:
Da ist man auf die Ermittlungsarbeit und -willen der USA angewiesen - man selbst ist dazu nicht in der Lage oder man is tnicht gewillt, sich mit "dem Fußball" anzulegen.

Die UEFA bringt noch nicht einmal alle Länder ihres Verbandes auf Linie, an einen Boykott der WM 218 und 222 glaubt niemand. Die beiden europäischen FIFA-Sponsoren (adidas und gazprom) fallen durch beredtes Schweigen oder Abwiegeln auf, während die US-Gesellschaften deutlich eine Änderung verlangen und ihre Mitgliedschaft in Frage stellen. Johnson&Johnson und McDonald's sind bereits als WM-Sponsoren ausgeschieden. Platini, der Präsident der UEFA, ist ebenfalls nicht über jeden Zweifel erhaben:
Für Aufsehen sorgte auch die Rolle Platinis, die er bei der umstrittenen Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 218 und 222 gespielt hatte: Platini stimmte als Europa-Vertreter in der FIFA für eine Vergabe der WM 222 an Katar, auch wenn er sich kurz danach dafür einsetzte, dass das Turnier aufgrund der Temperaturen, die im Sommer in Katar herrschen, im Winter ausgetragen wird. Einige Wochen nach der Vergabe der WM 222 wurde Platinis Sohn Laurent Europa-Chef der Gruppe Qatar Sport Investments, was den Verdacht von Korruption aufkommen ließ. Außerdem soll er von russischen Offiziellen ein Picasso-Gemälde erhalten haben.
Im April 214 wurde nach einer journalistischen Recherche ein weiterer Interessenskonflikt öffentlich, der den Verdacht von Nepotismus bestärkte: Die UEFA hatte unter Platinis Vorsitz seit Oktober 28 über Jahre mehrere Aufträge zur Herstellung von Musikstücken – wie der offiziellen Hymne der UEFA Europa League – an Platinis Schwiegersohn Yohann Zveig vergeben, der später unter anderem auch vom Deutschen Fußball-Bund engagiert wurde.
Im Rahmen der Weltmeisterschaft in Brasilien nahm Platini, wie andere Funktionäre auch, vom brasilianischen Verband eine Uhr im Wert von rund 25. Dollar als Geschenk an. Als dies allgemein publik wurde, weigerte sich Platini die Uhr zurückzugeben und begründete dies mit seiner höflichen Erziehung. Er kündigte an, eine karitative Spende im gleichen Wert tätigen zu wollen. Nach Androhung der FIFA, diejenigen Funktionäre suspendieren zu wollen, die die Uhren nicht zurückgeben würden, retournierte er die Uhr an einen Mitarbeiter der FIFA.
http://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Platini#Kritik

Wie soll ein solcher Mann glaubwürdig gegen Blatter opponieren und andere Verbände aus korruptionsanfälligen Staaten in Afrika, der Karibik oder in Asien überzeugen? :D
Da muß sich der Vertreter des jeweiligen Landes doch nur fürsorglich nach dem Wohlergehen des Sohnes erkundigen, um Platini auflaufen zu lassen......
Isidor_von_Sevilla hat geschrieben: Bis zum Ende des letzten Jahrtausends waren Bestechungszahlungen (sog. Nützliche Abgaben) sogar steuerlich als Betriebsausgaben abzugsfähig. Heute wird da etwas mehr Aufwand betrieben, um den wahren Charakter solcher Zahlungen zu verschleiern. Der Kreativität sind da wenige Grenzen gesetzt .............
Richtig - aber seit dem Ende der 9'iger Jahre ist es auch weitaus gefährlicher geworden, daß die Taten entdeckt werden. Die OECD-Antikorruptionskonvention wurde 1997 aufgelegt und inzwischen sind ihr all 34 OECD-Mitglieder und sieben Nicht-Miglieder beigetreten. Ihre Umsetzung wird in regelmäßigen Abständen überprüft, die Länderberichte sind hier einsehbar.

In D. wurden - neben den Änderungen des Steuerrechts - auch sog. Schwerpunktstaatsanwaltschaften für die Korruptionsbekämpfung eingerichtet; bekannt ist hier die Staatanwaltschaf Frankfurt. Die Spezialisierung hat zur Folge, daß auch relativ komplizierte Vorgänge aufgedeckt werden. So ist z.B. die Nutzung von Wetterderivaten bei der Geldwäsche und Korruption ein "alter Hut".
Hinzu kommt der gigantische Aufwand, den inzwischen Staatsanwaltschaft und Unternehmen treiben, wenn ein Korruptionsverdacht besteht:
Offensichtlich wurden bei den Entscheidungen in den USA der enorme Aufwand, den Siemens für die Aufklärung be­trieben hat, die Konsequenz, mit der das Unternehmen im Bereich Compliance ausgerichtet wurde, und die Radikalität, mit der auf der obersten Managementebene Personen ausge­tauscht wurden, als Milderungsgründe berücksichtigt. Im Zusammenhang mit den Ermittlungen wurden 14 Millionen Dokumente, 38 Millionen Finanztransaktionen und zehn Millionen Bankbelege durchgesehen. Auch im Verhältnis zu bisher verhängten Strafen haben die 8 Millionen Dollar der US-Behörden eine neue Dimension. Die bisher höchste Geldbuße von 44 Millionen Dollar musste das US-Unternehmen Baker Hughes im vorletzten Jahr zahlen. Siemens hat also in der Summe den mit Abstand höchsten Geldbetrag gezahlt, der seit Inkrafttreten der OECD-Antikorruptionskonvention jemals eingefordert wurde.
Angesichts dieser Größenordnung erübrigt sich fast ein "kühles kalkulieren" durch die Ökonomen - vom imageverlust ganz zu schweigen.

Tritonus
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Tritonus »

Caviteno hat geschrieben:Wie soll ein Europa mit solchen Führungspersönlichkeiten den Augiasstall FIFA mit ihrem Präsidenten Blatter an der Spitze ausmisten? :achselzuck:
:umkuck: Da würden noch ganz andere mit hochgehen. Und dann würde rauskommen, dass es Korruption nicht nur in der FIFA gibt. Ich erinnere unter anderem an ein Interview des schweizerischen BILD-Ersatzes "BLICK" mit J. Blatter im Jahr 212, in dem es auch um das Thema Korruption ging:
[...]
[Reporter:] Mit den Vergaben der WM 218 an Russland und 222 an Katar kam gleich wieder der Vorwurf der gekauften WM.
[Blatter:] Gekaufte WM … Da erinnere ich mich an die WM-Vergabe für 26, wo im letzten Moment jemand den Raum verliess. Und man so statt 1 zu 1 bei der Abstimmung ein 1 zu 9 für Deutschland hatte. Ich bin froh, musste ich keinen Stichentscheid fällen. Aber, na ja, es steht plötzlich einer auf und geht. Vielleicht war ich da auch zu gutmütig und zu naiv.

[Reporter:] Sie vermuten, die WM 26 in Deutschland sei gekauft gewesen?
[Blatter:] Nein, ich vermute nichts. Ich stelle fest.
[...]
( http://www.blick.ch/sport/fussball/das- ... 6272.html )

Caviteño
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Tritonus hat geschrieben: :umkuck: Da würden noch ganz andere mit hochgehen. Und dann würde rauskommen, dass es Korruption nicht nur in der FIFA gibt. Ich erinnere unter anderem an ein Interview des schweizerischen BILD-Ersatzes "BLICK" mit J. Blatter im Jahr 2012, in dem es auch um das Thema Korruption ging:
Da gibt es doch viel bessere Berichte, wie dieser hier
Doch in erster Linie richtete sich der Blick der Strippenzieher auf eine andere Gruppe: den asiatischen Block.
Vier Asiaten saßen damals im Exekutivkomitee: Mohammed Bin Hammam (Katar), Abdullah Al-Dabal (Saudi-Arabien), Chung Mong-joon (Südkorea) und Worawi Makudi (Thailand). Einerseits war dieses Quartett noch sauer, weil Fifa-Chef Blatter dem asiatischen Verband einen versprochenen zusätzlichen WM-Startplatz verwehrte. Doch zugleich war merkwürdig, was sich in den Wochen vor der Züricher Entscheidung auf dem politischen und wirtschaftlichen Terrain abspielte. Da stieg beispielsweise DaimlerChrysler, das über Mercedes-Benz zu den wichtigsten Sponsoren des DFB zählt, beim südkoreanischen Autohersteller Hyundai ein - Fifa-Wahlmann Chung ist der sechste Sohn des Hyundai-Gründers.
Da verkaufte eine Firma des Thailänders Makudi plötzlich deutsche Edelkarossen - wobei: Es war gar nicht seine Firma, wie er später erklärte, sondern die Firma seiner Frau. Da kam es zu diversen Investitionen deutscher Dax-Konzerne in Asien. Und da fällte der Bundessicherheitsrat unter Kanzler Schröder nie dementierten Berichten zufolge den Beschluss, 1200 Panzerfäuste nach Saudi-Arabien zu liefern, zu dessen Königshaus auch der Fifa-Vorstand Al-Dabal zählt. Ein Zusammenhang wird von allen Beteiligten bestritten, und doch stimmte das asiatische Quartett in der entscheidenden Sitzung geschlossen für Deutschland, wie Bin Hammam später selbst zugab.
Das Problem: Selbst die Voten der acht Europäer und der vier Asiaten reichten noch nicht. Nun stand es ja erst zwölf zu zwölf, bei einer Pattsituation würde die Präsidentenstimme Sepp Blatters entscheiden. Noch sprach immer alles für eine WM 2006 in Südafrika. Musste nun noch einer der vorher umgarnten Kandidaten aus Afrika oder Amerika umkippen, um die Mehrheit für Deutschland zu sichern?
Nein. Denn plötzlich verließ der Neuseeländer Charles Dempsey das Fifa-Hauptquartier.
Dazu muß man allerdings auch sagen, das Blatter die WM nicht in D. sondern in Südafrika haben wollte.

Wenn die Anschuldigung war sein sollten, bezeugen sie doch nur, was ich weiter oben schrieb und hier gern wiederhole:
Caviteño hat geschrieben: Gutes Beispiel, daß der Fußball"sport" in Europa und scheinbar besonders in D. Narrenfreiheit genießt. Was zählen schon Gesetze, mafiaähnliche Zustände oder Korruption, wenn es um Tore geht.... :/
oder ist bekannt, daß irgendeine Staatsanwaltschaft irgendwo in diesem Lande ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat? :nein:

Um gegen den Verdacht der Bestechung bei der FIFA vorzugehen braucht es dann die US-Justiz, hinter deren breitem Rücken jetzt auch "unsere" Politiker die Forderung nach einem Rücktritt usw. erheben können. Das nenn ich Rückgrat - fragt sich nur bei wem.....

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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Guter Kommentar in der SZ zur Rolle der UEFA in dem gestrigen Trauerspiel:
Es gibt auch einen Grund, die Wiederwahl Sepp Blatters zu begrüßen. Immerhin wirft die Fußballfamilie mit diesem Votum den US-Ermittlern den Fehdehandschuh hin. Justizministerin Loretta Lynch hatte jüngst im Zuge eines dramatischen Auftritts keinen Zweifel gelassen, dass die Bundespolizei FBI das Räubernest ausräuchern will, das sich wie ein Bruchband um die Fifa gelegt hat. Eine völlige Erneuerung hatte sie öffentlich gefordert, ungewöhnlich genug, und den Appell mit der Drohung verbunden, dass die Verhaftungswelle in Zürich nur eine erste Aufwärmübung sei.
(...)
Die Uefa aber kann bald ähnlich beschädigt sein wie die Fifa. Hätte Blatter eine Schein-Opposition aufgestellt, hätte die nicht stümperhafter agieren können als Platini und Co. Die Uefa ist das Zentralgestirn im Fußballkosmos, sie regiert jene Weltregion, in der 8 Prozent aller wichtigen Geschäftsvorgänge ablaufen. Hier wirken die Helden des Traumgewerbes, die größten Klubs und Investments. Trotzdem ist die Uefa außerstande, dem ewigen Sepp eine starke Figur in den Weg zu stellen. Sie versteckte sich hinter einem Mann, der kaum farbloser sein könnte: Prinz Ali war sogar aus Sicht der Europäer, die ihn positioniert hatten, nur als Platzhalter für eine Amtszeit gedacht.
Der schlimmste Fehler ist aber, dass die Uefa nicht die Steilvorlage des FBI am Tagungsort nutzte und Blatters Krönungsmesse boykottierte. Obwohl das sogar offen angedacht wurde. Sie vertraute der Hochrechnung des Jordaniers und seiner Berater. Und rasselte in die Pleite.
Ein letzter Schuss steckt noch in der Büchse. Am kommenden Samstag beim Champions-League-Finale in Berlin gibt es ein Strategietreffen. Dann will die Uefa "jede Option" gegen das Zürcher Endlosregime prüfen: vom Rückzug ihrer acht Mitglieder im Fifa-Vorstand bis zum Rückzug von Europas Verbänden aus allen Fifa-Bewerben. Dann darf sich der DFB nicht aus der Verantwortung stehlen. Der Weltmeister und weltgrößte Verband wird als Gastgeber der Uefa in Berlin Profil zeigen müssen.
Warum geht er nicht, vereint mit gleichgesinnten Verbänden, erst mal raus aus Blatters Fifa? Keine Sorge: Eine WM ohne Deutschland, Frankreich, England, Holland - das wird es nie geben. Weil es keine WM ohne die Milliarden von TV und Sponsoren geben kann. Der Druck verstörter Geldgeber aber könnte den Wechsel herbeiführen - womöglich noch flotter als das FBI.
http://www.sueddeutsche.de/sport/nach-d ... -1.2499212

Richtig - man muß es nur wie Blatter machen und Geld als Mittel zum Zweck einsetzen. Das ist offensichtlich die einzige Sprache, die verstanden wird.
Allerdings dürfte die UEFA wohl kaum die Kraft haben, sich zu einem derartigen Schritt durchzuringen.

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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von ziphen »

Caviteño hat geschrieben:
Dann will die Uefa "jede Option" gegen das Zürcher Endlosregime prüfen: vom Rückzug ihrer acht Mitglieder im Fifa-Vorstand bis zum Rückzug von Europas Verbänden aus allen Fifa-Bewerben.
http://www.sueddeutsche.de/sport/nach-d ... -1.2499212
:kugel: :kugel: :kugel:
Soviel Rückgrat haben die nicht, die Manschaften aus den Wettbewerben abzuziehen. Außerdem brächte das bestimmt Einnahmeeinbußen für die Verbände mit sich.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

ziphen hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:
Dann will die Uefa "jede Option" gegen das Zürcher Endlosregime prüfen: vom Rückzug ihrer acht Mitglieder im Fifa-Vorstand bis zum Rückzug von Europas Verbänden aus allen Fifa-Bewerben.
http://www.sueddeutsche.de/sport/nach-d ... -1.2499212
:kugel: :kugel: :kugel:
Soviel Rückgrat haben die nicht, die Manschaften aus den Wettbewerben abzuziehen. Außerdem brächte das bestimmt Einnahmeeinbußen für die Verbände mit sich.
Es gäbe z.B. die Möglichkeit eine "offene europ. Meisterschaft" (einer Marketingagentur wird sicherlich ein guter Name einfallen) durchzuführen und dazu die Länder Südamerikas einzuladen. Findet die dann noch zum Zeitpunkt der FIFA-WM statt, dürfte die Beantwortung der Frage, welches Ereignis sie finanzieren wollen, für die Sponsoren und TV-Anstalten einfach sein.

Wie sagte gestern die Kanzlerin - allerdings in anderem Zusammenhang: Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg - denn was ist die FIFA ohne die UEFA? :pfeif:

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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Betrifft zwar nicht die WM's in Russland und in Qatar und ist auch schon mehr als zehn Jahre her - trotzdem kümmert sich jetzt die Justiz um den "Kaiser":

Schweizer Justiz zur WM-Affäre: Ermittlungen gegen Beckenbauer wegen Geldwäsche und Untreue

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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von Caviteño »

Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit der Affäre um die Vergabe der Fußball-WM 26 nicht nur gegen Beckenbauer. Auch gegen die Ex-DFB-Präsidenten Zwanziger und Niersbach sowie den Ex-DFB-Generalsekretär Schmidt wurden Strafverfahren eröffnet.
https://www.tagesschau.de/eilmeldung/ei ... -1675.html

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Re: Fußball WM 2018 in Russland und 2022 in Qatar

Beitrag von guatuso »

Ja Leute, fuer so etwas haben die Menschen hier in Mittelamerika kein Verstaendnis, dass der Politik wegen eine Weltmeisterschaft ausgesetzt wird. Ich glaube solche Ueberlegungen sind nur in jenen Laendern vorhanden, die sich an Feindschaften reiben (muessen?) (und um einen Lebenszweck zu haben?) Ich habe noch etwas von Politik im Sport gehalten, ob das bei Olympiaden so war (USA geht nicht nach Russland) oder wie jetzt. Man aendert dadurch gar nichts. Meien unpolitische Meinung.

Na, zumindest haben wir gestern gegen Haiti gewonnen. Mal schaun was wird.

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