2. Tatsächlich widerspricht die verfügbare Quellenlage für die Zeit vom 4. Jahrhundert bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert, d.h. bis zur Fahrt des Columbus und bis zur Weltumrundung durch Magellan, dem immer noch verbreiteten Bild vom mittelalterlichen Weltbewußtsein. Hunderte von Quellen, von denen im Kontext der hier vorgelegten Untersuchung nur einige exemplarisch vorgestellt werden können, legen Beweis dafür ab, daß die Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde auch in dieser Zeit verbreitet und selbstverständlich war. Allerdings geht es in der folgenden Darstellung nicht darum festzustellen, daß das geozentrische Weltmodell falsch ist - d.h. unseren heutigen Beschreibungsprinzipien unangemessen -, sondern daß das Globusmodell für die Erde, welches auch unverzichtbarer Bestandteil des geozentrischen Weltmodells ist, einschließlich seiner Konsequenzen für die mentalen Koordinaten des geographischen Raumes des Menschen von der Spätantike bis zur Frühen Neuzeit cum grano salis richtig ist.
http://ling.kgw.tu-berlin.de/semiotik/d ... rueg03.htm
Eine zu flache Erdscheibe
Eine zu flache Erdscheibe
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!
Das ist aber nichts Neues!
Nur sehr zurückgebliebene Zeitgenossen glaubten zu Galileis oder Kolumbus' Zeiten noch an eine flache Erde, die Diskussion von Kolumbus mit den Gelehrten der Universität von Salamanca ging z. B. nur darum, wie groß der Umfang der Erdkugel sei, und ob es möglich sei, so große Strecken über offene See zurückzulegen.
Tatsächlich hatten schon die alten Griechen verblüffend genau den Erdumfang berechnet (z. B. Erathostenes), die Lehre von der Erde als Kugel war schon damals weit verbreitet.
Der Streitpunkt um den es bei Kopernikus ging, war lediglich, ob sich die Sonne um die erde bewegt oder umgekehrt.
Das Ptolemäische Weltbild stellte nämlich die Erde (als Kugel!) in den Mittelpunkt, und alle Gestirne drehten sich um die Erde
Werner
Nur sehr zurückgebliebene Zeitgenossen glaubten zu Galileis oder Kolumbus' Zeiten noch an eine flache Erde, die Diskussion von Kolumbus mit den Gelehrten der Universität von Salamanca ging z. B. nur darum, wie groß der Umfang der Erdkugel sei, und ob es möglich sei, so große Strecken über offene See zurückzulegen.
Tatsächlich hatten schon die alten Griechen verblüffend genau den Erdumfang berechnet (z. B. Erathostenes), die Lehre von der Erde als Kugel war schon damals weit verbreitet.
Der Streitpunkt um den es bei Kopernikus ging, war lediglich, ob sich die Sonne um die erde bewegt oder umgekehrt.
Das Ptolemäische Weltbild stellte nämlich die Erde (als Kugel!) in den Mittelpunkt, und alle Gestirne drehten sich um die Erde
Werner
Carl Friedrich von Weizaecker hatte auch mal sehr schoen dargelegt, dass es guten Grund hatte zuerst gegenueber der Theorie skeptisch zu sein, dass die Sonne im Zentrum steht. Man wusste ja dass ansonsten die Erde mit riesiger Geschwindigkeit um die Sonne laufen musste. Wieso das keinen riesigen Fahrtwind auf der Erde erzeugen sollte war mit dem damaligen Kenntnisstand wirklich nicht ganz zu verstehen.
Von heutiger Sicht scheint es manchen so irre, dass man sich gegen das heliozentrische Weltbild wehrte. Aber wenn man sich in die damalige Zeit reindenkt merkt man, dass halt gewisse Fragen erst geklaert werden mussten. Nachher ist man immer schlauer.
Gruss
Max
Von heutiger Sicht scheint es manchen so irre, dass man sich gegen das heliozentrische Weltbild wehrte. Aber wenn man sich in die damalige Zeit reindenkt merkt man, dass halt gewisse Fragen erst geklaert werden mussten. Nachher ist man immer schlauer.
Gruss
Max
Hast Recht.Werner001 hat geschrieben:Der Widerstand gegen ein heliozentrisches Weltbild ist schon verständlich!
Es ist aber tatsächlich ein weit verbreiteter Irrglaube, daß es beim Fall Galilei um das Thema flache Erde vs. kugelförmige Erde ging (fragt mal in eurem Bekanntenkreis herum).
Darauf wollte Erich hinaus.
Werner
Weizsaecker legte, so als Nebenbemerkung, sogar ganz interessante Gruende das warum es damals nicht sop offensichtlich war zu erkennen, dass das was man im Fernrohr sah die Wirklichkeit zeigte. Da hatte man einige ganze Menge Erkenntnistheoretischer Dinge zu loesen; koennen wir uns heut halt gar nicht mehr recht vorstellen...
(Fragt man sich, wie die Zukunft auf die heutige Zeit sehen wird. Das koennte sehr unerwartet und ueberraschend sein...)
Gruss
Max