Der Mann weiß doch überhaupt nicht, wovon er redet; seine Forderungen sind in sich bereits widersprüchlich.
"Auch als Kirche sagen wir: Wir brauchen eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz der "Passauer Neuen Presse" (Samstagsausgabe). Deutschland könne "nicht alle Notleidenden der Welt aufnehmen".
"Jeder, der europäischen Boden betritt, muss anständig behandelt werden und ein faires Verfahren erhalten", sagte der Erzbischof von München und Freising. Die Grenze Europas dürfe "keine Grenze des Todes sein".
Also: Er fordert eine Reduzierung der Flüchtlingszahlen, will aber gleichzeitig das Asylrecht nicht geändert wissen und jedem Migranten "ein faires Verfahren" zusprechen.
Wie soll das zueinander passen, wenn man sich nicht auf die vollkommen nichtssagende Formel "Bekämpfung der Fluchtursachen" zurückziehen will?
Der Kardinal sollte eigentlich die Schwierigkeiten kennen, die mit der Ausschaffung illegaler Migranten verbunden sind; häufig sind es auch Kirchengemeinden, die hier den staatlichen Behörden in die Arme fallen (Kirchenasyl).
Eine deutliche Reduzierung der sog. "Flüchtlings"zahlen geht nur über eine Verringerung der Attraktivität. Dafür sind viele verschiedene Maßnahmen denkbar, die zusammenwirken können/müssen.
Es ist schon mehr als bedauerlich, daß die Spitze der deutschen Katholiken so lange benötigt, um zu der Erkenntnis zu gelangen, die fast alle "Stammtische" schon vor Monaten hatten: Eine ungehinderte und schrankenlose Zuwanderung von Menschen aus kulturfremden Ländern, deren Schul- und Berufausbildung in den allermeisten Fällen mit den Erfordernissen eines (noch) high-tech-Landes nicht kompatibel ist, führt zu sozialen Spannungen in D. und ist dem größten Teil der Bevölkerung nicht zu vermitteln.
Besonders widerlich: Natürlich liegt das nicht an der "Willkommens-Kultur". Schuld ist die AfD und alle anderen, die sich kritisch äußern. Daß die Situation erst durch die Grenzöffnung und die dadurch entstandene Sogwirkung entstanden und außer Kontrolle geraten ist, es sich also um klares Politikversagen handelt, verschweigt der Kardinal. Auch ein Wort zu den Vertrags- und Gesetzesverstößen der Bundesregierung fehlt.