Kreuzgang

Das Säbelrasseln des Vorsitzenden der CSU im Streit um die Flüchtlingsdebatte mit der Schwesterpartei markiert die Ambitionen in der Partei: Die Aussichten auf eine Kanzlerkandidatur dürften bei bundesweitem Antreten der CSU für Markus Söder schwinden. Die Minister der CSU in der Bundesregierung halten sich bedeckt, drängen nicht auf einen Bruch mit der Kanzlerin.

Die Vorteile eines bundesweiten Antretens für CDU und CSU liegen in einer bundesweiten Alternative zur AfD. Schließlich fehlt der CDU in Sachsen-Anhalt offenbar die Stärke einer Volkspartei, die AfD-Wähler zu integrieren. Auch in Sachsen ist das ungebrochene Vertrauen der Wähler in die CDU seit Kurt Biedenkopf Vergangenheit. Ebenso hat sich in Thüringen die CDU seit Bernhard Vogel verbraucht. Eine politische Produktdiversifikation in den Bundesländern böte eine Aussicht auf Erfolg: CDU und CSU als kompatible Produkte für unterschiedliche Zielgruppen.

Nachteile für CDU und CSU wären eine Schwächung in Bayern. Durch Reibungsverluste könnte die Mehrheit von 48 Prozent verschleißen. Die Identifikation der CSU mit Bayern ginge verloren.

Ein glänzender Abschluss der Ära Merkel mit geordnetem Übergang auf einen neuen Kanzler der CDU/CSU zeichnet sich derzeit nicht ab. Die Kanzerlin hat noch viele Jacken im Schrank.

Außerdem böte sich für viele Wähler mit der CSU eine alternative politische Heimat, und sie bräuchten nicht mehr NPD zu wählen.

So etwas gibt es doch schon, zumindest im Osten. Die Partei heißt DSU, existiert seit 199 ( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-1357493.html ), wurde anfangs ein bißchen von der CSU hochgepampert und erreichte bei der Volkskammerwahl 199 immerhin noch 6,3% der Stimmen. Inzwischen kennt sie allerdings kaum noch jemand.

Nach CSU und DSU wäre noch fast das ganze Alphabet als Anfangsbuchstabe für weitere CSU-Ableger frei, also ESU, FSU, GSU und so weiter. (NSU würde ich allerdings überspringen.)

PSU ginge auch: Petry Sachsen Union

Sinnlose Debatte. Die Funktionärskaste der CSU würde das Risiko in Bayern Macht einbüßen zu müssen, um deutschlandweit mitmischen zu können, niemals eingehen.

Wozu auch? Die CSU kümmert außerbayrisches Deutschland doch nur wirtschaftspolitisch.

Lorenz Seehofer hat keinen Grund zum Aufatmen. Mit 34 Prozent für die Schwesterpartei und seine CSU bundesweit kann er sich nicht zufrieden geben. Mehr wären am nächsten Sonntag jedoch nicht drin, prophezeit Forsa aktuell. Wenn Seehofer in vier Wochen Geburtstag feiert, könnten es schon 36 Prozent sein. Doch das Meinungsinstitut bietet keinen Anlass zu übertriebenem Optimismus. Wirklich erholt hat sich die Merkeltruppe noch nicht. Vielmehr sehen die Auguren Auflösungserscheinungen an den Rändern. Immer mehr AfD-Wähler wandern zu anderen Kleinparteien ab.

overkott hat geschrieben:Lorenz Seehofer hat keinen Grund zum Aufatmen. ......

Warum sollte er auch, es ist ja schließlich der Horst, der aufatmen würde!

Raphael hat geschrieben:

overkott hat geschrieben:Lorenz Seehofer hat keinen Grund zum Aufatmen. ......

Warum sollte er auch, es ist ja schließlich der Horst, der aufatmen würde!

Wir betreiben keinen Personenkult. Seehofer muss sich jedenfalls mächtig ins Zeug legen, wenn er mit seiner humanen Botschaft überzeugen will.

overkott hat geschrieben:Wir betreiben keinen Personenkult.

Aber sischer datt!

Insbesondere eine Person steht im Mittelpunkt des Christentums ..........

Albern. Es geht hier nicht um Lorenz, sondern um Humanität.

overkott hat geschrieben:Albern. Es geht hier nicht um Lorenz, sondern um Humanität.

Es geht immer um Jesus!