ar26 hat geschrieben: Das derzeitige Agitieren der CDU gegen R2G zielt darauf ab, möglichst viele Konservative zu überzeugen CDU und nicht AfD zu wählen, um wenigsten Jamaika möglich zu machen. Das bedeutet: wer Mutti in die Suppe spucken will, muss sie in die dann nicht mehr so große Koalition zwingen, d.h. AfD wählen.
PS: R2G ist dank AfD sowieso ausgeschlossen. Die CDU hofft einfach darauf, daß Konservative diesen Zusammenhang nicht erkennen. D.h. jeder Konservative, der Mutti auf den Leim geht, verschenkt nicht nur seine Stimme, sondern erklärt, blöd zu sein.
Das sehe ich - nach gegenwärtigem Stand - genauso.
Je stärker die AfD wird, desto wahrscheinlicher muß es eine sog. "Große Koalition" werden. Das hätte auf den ersten Blick zwei Vorteile:
1. Die AfD würde stärkste Oppositionspartei; sie hätte damit das Recht als Erster auf Regierungserklärungen und z.B. bei der Haushaltsdebatte zu antworten. Vorteil: größere publizistische Aufmerksamkeit
2. Der Vorsitz des wichtigen Haushaltsausschusses (man denke in diesem Zusammenhang an die künftig wieder notwendigen GR-"Hilfen") würde traditionell von der AfD als größter Oppositionspartei besetzt.
Ein weiterer spekulativer Punkt käme hinzu:
Gemessen an den
Zweitstimmen 2013 erhielt die CDU 34,1% und die CSU 7,4%. Geht man - lt. Vorhersagen - von einem Ergebnis der Unionsparteien von ca. 30% aus, dürften ca. 6% auf die CSU entfallen. Ob die verbleibenden 24% CDU zusammen mit den SPD-Stimmen überhaupt reichen werden, eine Kanzlermehrheit zu stellen, ist zumindest zweifelhaft. Die CSU könnte daher - im Wissen um ihre starke Stellung und
vor allem aus Angst vor einem derben Verlust bei den Landtagswahlen im Herbst 2018 - versuchen, auf ihren Forderungen "alternativlos" zu bestehen und praktisch eine AfD 2.0 zu werden. Hier böte sich insbesondere die "Flüchtlings"politik an.
Ob unter diesen Voraussetzungen überhaupt eine Regierungsbildung möglich wäre oder ob es nicht zu Neuwahlen (mit einem neuen Unions-Kanzlerkandidaten, ggfs. aus der CSU) käme, darüber kann trefflich spekuliert werden.
Merkel wird an der Macht bleiben, wenn es ihr gelingt, eine "Große Koalition" zu bilden. Ist das aufgrund des Wahlergebnisses nicht möglich oder verweigert sich die CSU, wird die neue Regierung nicht mehr von Merkel geführt werden.