Ein Sonntag im Park!
Ein Sonntag im Park!
Gertrude aus Österreich empfiehlt Chinabesuchern einen Sonntag im Park. Immerhin kennt sie einen: den Kohlehügelpark gegenüber der Verbotenen Stadt. Sie erlebt den Sonntag dort wie einen Besuch im Zirkus einschließlich Donauwalzer mit wildfremden Leuten.
Die Kanzlerin wird wohl wenig Zeit für einen Donauwalzer haben, wenn sie von Sonntag bis Dienstag zum neunten Mal in Peking weilt. Seit 2011 trifft sich die Bundesregierung mit der chinesischen Regierung regelmäßig. Aber das letzte Treffen in Berlin ist schon eine Weile her. Den vor zwei Jahren festgesteckten Aktionsrahmen wollen die Minister nun mit Inhalt füllen. Schon jetzt sind die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder intensiv. Für deutsche Autobauer ist China inzwischen der größte Markt. Insgesamt ist China für Deutschland der viertgrößte Handelspartner hinter den USA, Frankreich und den Niederlanden. Umgekehrt ist Deutschland für China der wichtigste Handelspartner in Europa. Deutschland kauft in China mehr als in anderen Ländern.
Und doch gibt es Gesprächsbedarf. Die Kooperation deutscher Unternehmen mit China ist nicht leichter geworden. Sie fühlen sich durch Bürokram und Willkür gegängelt. Außerdem möchte sich keiner gerne in die Karten gucken lassen. Der deutsche Botschafter in China wünscht sich Cybersicherheit. Bisher zeigten die Chinesen an einem entsprechenden Abkommen wenig Interesse. Gleichzeitig möchten sie als Marktwirtschaft anerkannt werden. Doch der Staat mischt im chinesischen Markt weiterhin kräftig mit, vergibt Aufträge und Kredite, bestimmt das Preisniveau. Das belastet die Preisbildung über den Markt, führt zur Überproduktion. Vor allem deutsche Stahlkonzerne klagen über Verzerrungen des Wettbewerbs. Gleichzeitig möchte China mit Hightech noch billiger produzieren. Indien und Vietnam können das bereits. Deshalb kauft China nicht mehr einfach nur Maschinen, sondern gleich die Hersteller dieser Maschinen. In Augsburg wollen die Chinesen zum Beispiel den Industrieroboterbauer Kuka übernehmen.
Die Kanzlerin und ihre Minister haben nächste Woche also jede Menge Gesprächsstoff in Peking. Für Sonntag ist strahlendes Wetter angesagt, das sich bis Dienstag jedoch voraussichtlich auf angenehme 24 Grad abkühlen wird.
Die Kanzlerin wird wohl wenig Zeit für einen Donauwalzer haben, wenn sie von Sonntag bis Dienstag zum neunten Mal in Peking weilt. Seit 2011 trifft sich die Bundesregierung mit der chinesischen Regierung regelmäßig. Aber das letzte Treffen in Berlin ist schon eine Weile her. Den vor zwei Jahren festgesteckten Aktionsrahmen wollen die Minister nun mit Inhalt füllen. Schon jetzt sind die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder intensiv. Für deutsche Autobauer ist China inzwischen der größte Markt. Insgesamt ist China für Deutschland der viertgrößte Handelspartner hinter den USA, Frankreich und den Niederlanden. Umgekehrt ist Deutschland für China der wichtigste Handelspartner in Europa. Deutschland kauft in China mehr als in anderen Ländern.
Und doch gibt es Gesprächsbedarf. Die Kooperation deutscher Unternehmen mit China ist nicht leichter geworden. Sie fühlen sich durch Bürokram und Willkür gegängelt. Außerdem möchte sich keiner gerne in die Karten gucken lassen. Der deutsche Botschafter in China wünscht sich Cybersicherheit. Bisher zeigten die Chinesen an einem entsprechenden Abkommen wenig Interesse. Gleichzeitig möchten sie als Marktwirtschaft anerkannt werden. Doch der Staat mischt im chinesischen Markt weiterhin kräftig mit, vergibt Aufträge und Kredite, bestimmt das Preisniveau. Das belastet die Preisbildung über den Markt, führt zur Überproduktion. Vor allem deutsche Stahlkonzerne klagen über Verzerrungen des Wettbewerbs. Gleichzeitig möchte China mit Hightech noch billiger produzieren. Indien und Vietnam können das bereits. Deshalb kauft China nicht mehr einfach nur Maschinen, sondern gleich die Hersteller dieser Maschinen. In Augsburg wollen die Chinesen zum Beispiel den Industrieroboterbauer Kuka übernehmen.
Die Kanzlerin und ihre Minister haben nächste Woche also jede Menge Gesprächsstoff in Peking. Für Sonntag ist strahlendes Wetter angesagt, das sich bis Dienstag jedoch voraussichtlich auf angenehme 24 Grad abkühlen wird.
Re: Ein Sonntag im Park!
Dem Vernehmen nach reist die Kanzlerin schon vorher an.
Re: Ein Sonntag im Park!
Merkel bereitet alles vor, dass sie bald nicht nur Königin von Europa sein wird, sondern die Kaiserin der Welt...
Re: Ein Sonntag im Park!
Des Universums, Dieter, des Universums.
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Re: Ein Sonntag im Park!
Sonntag reist die Kanzlerin offiziell zu Deutsch-Chinesischen Regierungskonsultationen. Nach Ankunft wird sie an der Akademie der Wissenschaft zur Dr. h.c. promoviert und einen Vortrag halten. Abends speist sie mit dem chinesischen Ministerpräsidenten im kleinen Kreis im Sommerpalast. Sonnenuntergang ist 19:42 Uhr Ortszeit.
Am Montag geht es weiter mit einem Staatsempfang, Regierungsgesprächen sowie einer feierlichen Unterzeichnung von Regierungs- und Unternehmensvereinbarungen. Für den Nachmittag ist der Besuch von Veranstaltungen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit vorgesehen sowie Gespräche mit hochrangigen Repräsentanten des Staates. Der Staatspräsident bittet zum Dinner. Sonnenuntergang 19:42 Ortszeit.
Ein wenig Sightseeing schließt sich am Dienstag an mit Palast-, Museums- und Werksbesuch in Shenyang bei BMW, bevor sie abends in die Bundeshauptstadt zurückfliegt.
Das wäre auch mal ein Reisetipp für Gertrude aus Österreich.
Am Montag geht es weiter mit einem Staatsempfang, Regierungsgesprächen sowie einer feierlichen Unterzeichnung von Regierungs- und Unternehmensvereinbarungen. Für den Nachmittag ist der Besuch von Veranstaltungen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit vorgesehen sowie Gespräche mit hochrangigen Repräsentanten des Staates. Der Staatspräsident bittet zum Dinner. Sonnenuntergang 19:42 Ortszeit.
Ein wenig Sightseeing schließt sich am Dienstag an mit Palast-, Museums- und Werksbesuch in Shenyang bei BMW, bevor sie abends in die Bundeshauptstadt zurückfliegt.
Das wäre auch mal ein Reisetipp für Gertrude aus Österreich.
Zuletzt geändert von overkott am Freitag 10. Juni 2016, 14:10, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Ein Sonntag im Park!
Reist Du mit? Gibt's Reis? 

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Re: Ein Sonntag im Park!
Ich empfehle die Gruga.
Re: Ein Sonntag im Park!
Nicht alle Minister reisen mit, nur elf. Für die Kanzlerin wird der Besuch ein Mikadospiel. China zeigt sich dünnhäutig bei Menschenrechtsthemen und tough in der Außenpolitik. Die USA und Japan sind darüber keineswegs amüsiert. Die Kanzlerin, heißt es, wisse mit Stäbchen zu hantieren.
Re: Ein Sonntag im Park!
Die Ostzonendame sollte sich den kulturellen Gepflogenheiten des Landes der Mitte anpassen, einen Maoanzug tragen, evenuell die Fuesse abschnueren lassen (es scheint ja wohl noch in weit entlegegen Gebieten Chinas ueblich zu sein) und sich vorher operativ vielleicht die “Epikanthus”, die Mongolenfalte, bilden lassen, um den Gastgebern mit dem rechten Respekt (Vorsicht, Schimpfwort!) zu begegnen.
Ein-zwei chinesische Teil-stuecke aus dem chinesischem Theater auswendig lernen, um es als als Teil der hoefischen Zeremonie vorzufuehren. Und man wuerde ihr sicher zuhoeren was sie an Menschenrechte zu faseln gedenkt.
Wann eigentlich hat sie bei den ganzen - nun ja, Fluechtlingen, die deutschen Menschenrechte angesprochen , um das zu klaeren?
Sie sollte auch den Chinsen unbedingt deutlich machen, dass mit Staebchen essen ein riesiger Schaden in der Welt entsteht, man sollte ihr dazu die Zahlen der abgeholzten Waelder geben, die zu Staebchen umgeformt wurden. Das wuerde sicher beeinducken und den Gabelumsatz Richtung China foerdern.
Die Wirtschafts freuts, die Gruenen sowieso.
Ein-zwei chinesische Teil-stuecke aus dem chinesischem Theater auswendig lernen, um es als als Teil der hoefischen Zeremonie vorzufuehren. Und man wuerde ihr sicher zuhoeren was sie an Menschenrechte zu faseln gedenkt.
Wann eigentlich hat sie bei den ganzen - nun ja, Fluechtlingen, die deutschen Menschenrechte angesprochen , um das zu klaeren?
Sie sollte auch den Chinsen unbedingt deutlich machen, dass mit Staebchen essen ein riesiger Schaden in der Welt entsteht, man sollte ihr dazu die Zahlen der abgeholzten Waelder geben, die zu Staebchen umgeformt wurden. Das wuerde sicher beeinducken und den Gabelumsatz Richtung China foerdern.
Die Wirtschafts freuts, die Gruenen sowieso.
Re: Ein Sonntag im Park!
Kostet aber Eintritt. Weiß ich, weil ich vor ein paar Tagen mal da war.Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich empfehle die Gruga.

Zuletzt geändert von Niels am Freitag 10. Juni 2016, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Ein Sonntag im Park!
Die Chinesen kaufen deutsche Flughäfen in der Region. Ein Beispiel dafür ist Frankfurt Hahn. Vor allem ein irischer Billigflieger hob dort ab. Doch Frankfurt Hahn liegt nicht gleich um die Ecke. Vom Flughafen Bonn nach Bonn geht's schneller. Dreimal schneller. Als von Frankfurt Hahn nach Frankfurt. Das ist dann auch Ryanair aufgefallen. Nach Köln geht's sogar sechsmal schneller. Und damit natürlich auch viel billiger. Rheinland-Pfalz machte Miese am Flughafen Hahn und wollte seinen Anteil quitt werden. So verramschte das Land seine 80 Prozent an einen Investor aus Shanghai. Das Land bekam ein paar Millionen mit zwei Stellen, zahlt aber weiterhin Beihilfen. Da kann man mal nachrechnen, wann die Beihilfen den Erlös übersteigen. Dass chinesische Investoren Zeit haben können, zeigt ein Film über einen Flughafen bei Berlin.
Re: Ein Sonntag im Park!
Wenn die Dir Dein Fett zeitnah und günstig absaugen, sollte das kein Problem sein.
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Re: Ein Sonntag im Park!
Adipositas ist ein relativ junges Phänomen in China. Adidas auch. Der Sportartikelhersteller hat im Vorjahr soviel abgesetzt wie noch nie.
Re: Ein Sonntag im Park!
Bitte keine Schleichwerbung.overkott hat geschrieben:Adipositas ist ein relativ junges Phänomen in China. Adidas auch. Der Sportartikelhersteller hat im Vorjahr soviel abgesetzt wie noch nie.
Trägst Du die Schuhe, Ovi, um abzuspecken?
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Re: Ein Sonntag im Park!
Darf man hier nicht mehr Adipositas sagen, oder wie?Niels hat geschrieben:Bitte keine Schleichwerbung.overkott hat geschrieben:Adipositas ist ein relativ junges Phänomen in China. Adidas auch. Der Sportartikelhersteller hat im Vorjahr soviel abgesetzt wie noch nie.
Re: Ein Sonntag im Park!
Dass Länder Atolle zu künstliche Inseln erweitern, auf denen sogar Flugzeuge landen können, kennen die USA bereits von einem heutigen Naturschutzgebiet im nördlichen Pazifik. Der Baueifer Chinas zwischen Vietnam und den Philippinen wird allerdings gar nicht gerne gesehen, weil die USA ungehindert in diesem Gebiet navigieren möchten. Verständlich. Jede dritte Seemeile dieser Welt fahren Schiffe in diesen Gewässern. Auch andere Länder finden die chinesische Umtriebigkeit daher weder schicklich, noch legal.
Re: Ein Sonntag im Park!
Die Kanzerlin dürfte jetzt wohl noch im Sommerpalast weilen. Draußen war es heute lecker warm. Die Sonne ist vor einer guten Stunde untergegangen:
http://www.earthtv.com/de/kamerastandor ... ing-china/
Urlauber zieht es eher auf die Insel Hainan. Der Flug dahin ist ein Drittel billiger als nach Hawai. Nach Okinawa ist es aber nochmal 15 Euro billiger. Very humid, subtropisch eben. Dieses Paar hier ist ganz begeistert:
https://www.youtube.com/watch?v=zhuC7gePxXA
http://www.earthtv.com/de/kamerastandor ... ing-china/
Urlauber zieht es eher auf die Insel Hainan. Der Flug dahin ist ein Drittel billiger als nach Hawai. Nach Okinawa ist es aber nochmal 15 Euro billiger. Very humid, subtropisch eben. Dieses Paar hier ist ganz begeistert:
https://www.youtube.com/watch?v=zhuC7gePxXA
Re: Ein Sonntag im Park!
In Peking ist jetzt schon Montag. Die Uhr zeigt 1:26 Uhr. Vielleicht schnarcht die Kanzlerin. Ihr Mann wird es nicht verraten. Sie braucht den Schlaf. Der Tag wird anstrengend. Sie hat wichtige Gespräche mit dem Ministerpräsidenten und dem Staatspräsidenten. Dabei möchte sich die Kanzlerin für Nichtregierungsorganisationen einsetzen. Sie sollen die Gesellschaft weiterhin bereichern. In der letzten Zeit wurden Bürgerrechtler drangsaliert. Die Kanzlerin wünscht sich Rechtsstaatlichkeit auch für die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Sie möchte die Marktwirtschaft der Chinesen anerkennen, lehnt aber einen ruinösen Wettbewerb durch Preise unter Erstellungskosten ab. Nicht nur die Stahlkocher stöhnen unter dieser Last.
Re: Ein Sonntag im Park!
Insgesamt 24 Abkommen mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro sind ein wichtiges Ergebnis des deutsch-chinesischen Treffens auch für die Kanzlerin, die im Hinblick auf die Anerkennung als Marktwirtschaft den Chinesen versicherte, sich gut an die Versprechen von vor 15 Jahren erinnern zu können.
Rechtsstaatliche Rahmenbedingungen und eine ungehinderte Arbeit der Nichtregierungsorganisationen sind eine Voraussetzung für eine gedeihliche politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Rechtsstaatliche Rahmenbedingungen und eine ungehinderte Arbeit der Nichtregierungsorganisationen sind eine Voraussetzung für eine gedeihliche politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit.
Re: Ein Sonntag im Park!
Beliebst Du mal wieder zu scherzen?overkott hat geschrieben:Insgesamt 24 Abkommen mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro sind ein wichtiges Ergebnis des deutsch-chinesischen Treffens auch für die Kanzlerin, die im Hinblick auf die Anerkennung als Marktwirtschaft den Chinesen versicherte, sich gut an die Versprechen von vor 15 Jahren erinnern zu können.
Das Handelsvolumen zwischen D. und China betrug 2015 = 163 Mrden €. Das Volumen von 2,7 Mrden € entspricht 1,6% des jährlichen Handelsaustausches. Der dürfte in 2016 wahrscheinlich um erheblich mehr als 2,7 Mrden € steigen - sogar ganz ohne Abkommen.
Diese peanuts lobst Du als "wichtiges Ergebnis"?

Re: Ein Sonntag im Park!
Ein wichtiges Ergebnis ist das Optimum im Rahmen des Möglichen. Sicher waren die Beziehungen zu China schon einmal schlechter. Aber es gab auch schon Abkommen mit höherem Volumen.Caviteño hat geschrieben:Beliebst Du mal wieder zu scherzen?overkott hat geschrieben:Insgesamt 24 Abkommen mit einem Volumen von 2,7 Mrd. Euro sind ein wichtiges Ergebnis des deutsch-chinesischen Treffens auch für die Kanzlerin, die im Hinblick auf die Anerkennung als Marktwirtschaft den Chinesen versicherte, sich gut an die Versprechen von vor 15 Jahren erinnern zu können.
Das Handelsvolumen zwischen D. und China betrug 2015 = 163 Mrden €. Das Volumen von 2,7 Mrden € entspricht 1,6% des jährlichen Handelsaustausches. Der dürfte in 2016 wahrscheinlich um erheblich mehr als 2,7 Mrden € steigen - sogar ganz ohne Abkommen.
Diese peanuts lobst Du als "wichtiges Ergebnis"?