

Denkt ihr, es kommt zum angekündigten Besuch?
Wenn ja, wird er zu einem weiteren militärischen Konflikt führen?
Wann soll denn die Reise stattfinden ? Ein Datum finde ich nirgends nur AbsichtserklärungenTeDeum hat geschrieben: ↑Samstag 30. Juli 2022, 07:24Im Vorfeld des angekündigten Besuchs von Nancy Pelosi in Taiwan schaukeln sich die Emotionen hoch. Die USA verlegen die Reagan Carrier Strike Group (Flugzeugträgerverband) in die Südchinesische See, China zieht Kampfflugzeuge in die Küstenregion zusammen. Auch medial rüsten beide Seiten auf:
Denkt ihr, es kommt zum angekündigten Besuch?
Wenn ja, wird er zu einem weiteren militärischen Konflikt führen?
Taiwan ist völkerrechtlich ein Teil Chinas, auch wenn es sich inzwischen gerne davon lösen würde. Nicht Taiwan hat mit einem Ein-China-Anspruch angefangen, sondern die auf diese Insel Chinas geflohene rechtmäßige Kuomintang-Regierung.Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Samstag 30. Juli 2022, 11:42Wirklich ironisch finde ich eher, daß ursprünglich Taiwan (vorheriges Regierungssystem) mit dem "Ein-China-Anspruch" angefangen hatte.
Das wird aber sehr kontrovers diskutiert:
Bei "noch immer" wären es Beziehungen zur Republik China, Beziehungen zu Taiwan wären neueren Datums.
Ich habe sie nicht verglichen.
Der Begriff des Staatsvolkes umfaßt nach einigen Definitionen alle Personen, die der Regelungsmacht der Staatsgewalt im Staatsgebiet unterliegen. In anderen Definitionen sind nur die Staatsangehörigen gemeint. Es ist also egal, wo sie herkommen, denn auch die nach dem 2. Weltkrieg dorthin geflüchteten Han-Chinesen leben schon seit über 50 Jahren dort.
Woran gemessen? So mancher Bürgerkrieg(+) endete mit der faktischen Aufspaltung eines Staatsgebiets. Darf ein Gebiet sich nun auch entgegen des rechtlichen Rahmens eines dies nicht akzeptierenden Zentralstaates nach den Maßgaben des Völkerrechts (z.B. Kosovo-Urteil) von diesem lösen oder nicht?
Ein Staatsvolk ist was sich als ein Staatsvolk fühlt. Es gibt hier keine objektive Kriterien, sondern nur die Trägheit großer Menschenmassen unter dem Einfluß von dem was war (Geschichte) und ist (Ideologie, wirtschaftliche Interessen, Sprache, ...). Staaten existieren nur als menschliche Absprachen und Gewohnheiten, und fallen auch mit diesen - genauso wie andere Geister die wir lauthals riefen, z.B. das liebe Geld.
Sie waren schon dort, bevor die Japaner kamen.
Es ist nicht unbedingt wünschenswert für die Bevölkerung von Formosa, daß die VR China ihre Hoheitsrechte ausübt (siehe Hongkong). Eine Infragestellung der chinesischen staatlichen Einheit, würde jedoch zu einem Krieg führen.
Genau das ist der Punkt. Das Problem ist nicht das Fehlen eines Staatsvolks (das hat Österreich auch nicht ... ...) oder einer de-facto-Souveränität oder dass die Leute dort kein "Recht" auf Unabhängigkeit hätten, sondern dass Taiwan und seine westlichen Partner zur Vermeidung eines Krieges gut daran tun, die von Festlandchina definierte rote Linie einer offiziellen Anerkennung zu respektieren.
Ich bezog mich auf den Begriff des Staatsvolkes. Daß die Taiwan seine Hoheitsrechte über eine eigene Bevölkerung ausübt, dürfte wohl unstreitig sein.
Der rechtliche Status von Hong Kong und Taiwan könnte doch unterschiedlicher nicht sein. Dazu muß man sich nur die chinesisch-britische Gemeinsame Erklärung zu Hongkong ansehen:
https://www.bundestag.de/resource/blob/ ... f-data.pdfIn der Gemeinsamen Erklärung heißt es, dass China beschlossen habe, die Ausübung der Souve-
ränität über ganz Hongkong mit Wirkung vom 1. Juli 1997 wieder aufzunehmen (Art. 1 der Ge-
meinsamen Erklärung). Das Vereinigte Königreich wiederum erklärt, Hongkong an diesem Tag
wieder in China einzugliedern (Art. 2 Gemeinsame Erklärung).
Man kann es drehen und wenden wie man will: Taiwan ist ein unabhängiger Staat, der auch mit einigen anderen Ländern diplomatische Beziehungen pflegt. In dieser Hinsicht erinnert die gegenwärtige Situation an die Hallstein-Doktrin im Kalten Krieg. Auch damals brach die Bundesrepublik ihre diplomatischen Beziehungen mit den Ländern ab, die die DDR anerkannten. Aber es gab immer Lösungen, um gesichtswahrend für beide Seiten die Probleme zu beseitigen.In China hat der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses (bestehend aus chinesischen Parlamentariern) das Recht auf endgültige Auslegung des Basic Law von Hongkong. Die letztinstanzlich verbindliche Auslegung des Basic Law erfolgt damit durch ein chinesisches politisches Organ, nicht durch die unabhängige Justiz Hongkongs.
Da hänge ich auch gedanklich. Es erscheint auf den ersten Blick keinen Sinn zu ergeben. Habe versucht mich gedanklich in einen US-Neocon zu versetzen. Zugegeben nicht einfach. Das perfekte Endspiel wäre eine nachhaltige Schwächung Russlands und Chinas und der Erhalt bzw. Ausbau der US-Hegemonie. Umgekehrt wäre es aus dieser Sicht ein Debakel, wenn die US-Hegemonie der letzten 30 Jahre verloren ginge, mit allen Konsequenzen. (Verlust Dollar als "Weltwährung", Gefahr des Aufbrechens alter Bündnisstrukturen usw. )
Ziemlich. Wenn Russland ausfällt frieren vielleicht ein paar Europäer einen Winter oder zwei. Wenn China ausfällt brechen eine Vielzahl von Produktions- und Handelsketten zusammen, und es wird viele Jahre dauern um für alles Alternativen zu schaffen. Bei einem ernsthaften Krieg zwischen China und den USA ist die Weltwirtschaft das erste Opfer.
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... chaft.htmlDie Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat sich offenbar zu einem Besuch in Taiwan entschieden. Nach Angaben der Website „Flightradar24“, die weltweite Flugbewegungen anhand offizieller Daten aufzeichnet, nimmt eine Boeing der US Air Force mit Pelosi an Bord Kurs auf die Hauptstadt Taipeh.
In Friedenszeiten, d.h. noch vor einem Jahr: Volle Zustimmung. Die beiderseitigen Abhängigkeiten sind (noch) da, die negativen Auswirkungen hätten alle positiven Auswirkungen überlagert. Aber wie ich schrieb, deutet sich eine Niederlage in der Ukraine sowie eine neue Wirtschaftskrise in den USA an. Aus der Sicht könnte man auf die Idee kommen, einen "lucky punch" setzen zu wollen, um von beiden Dingen abzulenken bzw. sie zu lösen. US National Security Advisor Jake Sullivan denkt schon seit 2019 laut darüber nach, wie man China dämonisieren und den USA einen "Pearl Harbour Moment" verschaffen kann.Trisagion hat geschrieben: ↑Montag 1. August 2022, 00:48Wenn China ausfällt brechen eine Vielzahl von Produktions- und Handelsketten zusammen, und es wird viele Jahre dauern um für alles Alternativen zu schaffen. Bei einem ernsthaften Krieg zwischen China und den USA ist die Weltwirtschaft das erste Opfer.
Weder China noch die USA haben auch nur das geringste Interesse an einer offenen Auseinandersetzung, schonmal überhaupt nicht wenn die Weltwirtschaft eh schon wackelt.
Hast du den Saker gelesen? Der schreibt das ganz ähnlich: http://thesaker.is/nancy-braves-the-chi ... -and-wins/TeDeum hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. August 2022, 09:51[...]
Für die USA ist das ein taktischer Sieg. Strategisch aber ein Fehler. Warum? Wenn die USA Russland irgendwie zu Fall bringen wollen, dann ginge das nur über einen Kompromiss mit China. Diese Chance dürfte man sich für das nächste Jahrzehnt verbaut haben.
Der Gewinner des gestrigen Tages war Russland. Einerseits wurde China näher an Moskaus Seite geschubst, andererseits beweist Russland der Welt, dass sie die einzige Macht sind, die sich von den USA nicht rumschubsen und einschüchtern lassen. Dafür fliegen Russland in Afrika, Südamerika und Asien die Herzen der Menschen zu. Wie ein Bekannter aus Westafrika zu mir meinte: "Die kämpfen unseren Kampf für uns".
Pelosi dürfte heute wieder nach Hause fliegen. Die Chinesen halten in den nächsten Tagen Militärübungen vor den Küsten Taiwans ab. Einige Vermutungen gehen in Richtung Seeblockade Taiwans (a la Kuba-Krise). Andere erwarten eine Beruhigung der Situation. Die nächsten Tage bleiben spannend.
Danke, lese deine Beiträge auch gern! Aber nein, ich bin keine Primärquelle und ich habe keine Ambitionen. Ich poste nur hier und auf diversen Blogs / Telegramkanälen. Ich lese tagtäglich von NYT über BBC und RT bis hin zu ukr. und russ. Telegramkanälen alles, was ich an lesenswerten Quellen finden kann. Gestern habe ich sogar - Luft anhalten - per VPN das russische Erste in der Live-Berichterstattung zu Pelosi gesehen. Ich bin jetzt offiziell "desinformiert"martin v. tours hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. August 2022, 12:34@ TeDeum
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Du solltest Kommentare schreiben für lesenswerte Zeitschriften (gibt´s nicht mehr viele).
Klar und schlüssig erklärt.
Ich habe mich mit der Causa nicht intensive beschäftigt und weiß eigentlich nicht WARUM Nancy Pelosi da hingeflogen ist?
Was war der Grund?
Ja, Du hast das geschrieben. Die Wirtschaft in der USA hat sicher Probleme, das ist aus öffentlich zugänglichen Daten gut bekannt. Zur Lage in der Ukraine gibt es hingegen nur wenig zuverlässiges. Ich mache mir eher darum Sorgen, daß unklar ist auf welche Art und Weise sich Russland aus dem Konflikt zurückziehen kann ohne eine politisch unmögliche Kapitulation.
Ich nehme an da kommt jetzt irgendeine Machtdemonstration die nicht zum Krieg führt. Gefangennahme eines taiwanesischen Schiffs, kurze Handelsblockade, oder derlei. Den Preis für Pelosis Flug zahlt Taiwan sicher noch irgendwie.
Kann durchaus sein, daß das umgekehrt eine Ansage der USA an Russland war "wir haben vor China keine Angst, und China wird euch nicht helfen wenn sie nichtmal Taiwan 'verteidigen'".TeDeum hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. August 2022, 09:51Für die USA ist das ein taktischer Sieg. Strategisch aber ein Fehler. Warum? Wenn die USA Russland irgendwie zu Fall bringen wollen, dann ginge das nur über einen Kompromiss mit China. Diese Chance dürfte man sich für das nächste Jahrzehnt verbaut haben.
Bei beidem wäre ich mir nicht so sicher. China und die USA können sich die Welt eigentlich recht gut aufteilen, und sie sind sich letztlich einig darin daß man zwar mit dem Militär protzt und einschüchtert aber mit Geld erobert. Russland stört die Kreise beider, kulturell, geographisch und in seiner relativ zu Bevölkerungszahl und Wirtschaftsproduktion komplett überzogenen Militarisierung. Und die USA hat ja schon beträchtlich Gewinne auf Kosten Russlands eingefahren (NATO Erweiterung, Europäer erhöhen wie schon lange von der USA gefordert Militärausgaben, Russland leidet unter Sanktionen die hauptsächlich die Europäer etwas kosten, Russland verschleisst viel Material und Soldaten in der Ukraine aber die USA nur ein wenig Material und Geld).
Die Aussage ist dadaistisch. Es scheint zwar ein wohlgeformter Satz zu sein, aber der Inhalt ist absurd bis unverstehbar.
Finde gerade heutzutage lässt sich recht genau nachzeichnen, was wo und wie passiert. Wir wissen z.B. das gestern die ukrainische Donbass-Front auf Höhe Peski - Avdeevka kollabierte und die Russen die ehemals gut befestigten Stellungen eingenommen haben. Wir wissen, wie die ukrainischen Soldaten Vorort die Situation erlebten. Im ukrainischen Original hier nachzulesen. Hier die etwas holprige Übersetzung von Google.
Warum sollte sich Russland aus dem Konflikt zurückziehen, wenn es gerade dabei ist auf ganzer Linie zu siegen? Moskau wird nichts dergleichen tun, man wird im Gegenteil täglich den Preis für Frieden noch erhöhen. Das tut man ja bereits. Siehe die Ankündigung die Ziele zu erweitern.
Das vermute ich auch. Der Artikel von Saker.is, den Holzi gestern verlinkte, hat noch ein wenig beachtetes (aber gutes) Argument angeführt: diese (aus chinesischer Sicht) feindliche Aktion der USA dient dazu die Reihen in China zu schließen und die staatliche Propaganda zu füttern. ("Wir wollen ja keinen Krieg. Aber die anderen zwingen uns ...") Die US-PR-Aktion als Treiber des Jingoismus in China.
Ja, eine wahrscheinliche Intention seitens der USA, auch um mit dieser PR-Aktion die Zweifel an der schwindenden Macht der USA zu ersticken. Über gegenseitige Ansagen dürften Russland und die USA seit Februar hinaus sein, d.h. bringen wird das nichts. Es wäre aber ein Trugschluss zu denken, dass weil China dieses Mal nichts tat, sie auch künftig nichts tun werden. Ich rechne damit, dass Peking spätestens seit vorgestern bewusst wurde, dass ein bewaffneter Konflikt unausweichlich ist. Wahrscheinlich schon viel, viel früher.
Wie kommst du zu dieser Erkenntnis im Bezug auf Russland ?Trisagion hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. August 2022, 23:43Bei beidem wäre ich mir nicht so sicher. China und die USA können sich die Welt eigentlich recht gut aufteilen, und sie sind sich letztlich einig darin daß man zwar mit dem Militär protzt und einschüchtert aber mit Geld erobert. Russland stört die Kreise beider, kulturell, geographisch und in seiner relativ zu Bevölkerungszahl und Wirtschaftsproduktion komplett überzogenen Militarisierung.
Das ist die US-Sicht der Dinge. Da dich meine Worte ohnehin nicht zur Reflektion bringen werden, warten wir einfach mal noch ein paar Monate ab und dann reden wir nochmalTrisagion hat geschrieben: ↑Mittwoch 3. August 2022, 23:43Und die USA hat ja schon beträchtlich Gewinne auf Kosten Russlands eingefahren (NATO Erweiterung, Europäer erhöhen wie schon lange von der USA gefordert Militärausgaben, Russland leidet unter Sanktionen die hauptsächlich die Europäer etwas kosten, Russland verschleisst viel Material und Soldaten in der Ukraine aber die USA nur ein wenig Material und Geld).
Dann nochmal in anderen Worten: Knapp 80% der Weltbevölkerung klatschen und freuen sich, dass der Bully mal verdroschen wird. Wenn auch nur in Form eines Stellvertreterkrieges. RT & co. freuen sich über explodierende Zugriffszahlen in Süd- und Lateinamerika, Afrika und Asien. Sprich mit Afrikanern, Südamerikanern oder Asiaten in diesen Ländern über die USA und die "rule-based order". Das sind für den Westen mindestens auf die nächsten beiden Jahrzehnte verlorene Kontinente.
Wohl kaum, schon gar nicht bzgl. wichtiger Fragen bzgl. Truppenbewegungen, Logistik, etc. Selbstverständlich hast Du auch wieder ein "Russland siegt, hurrah" Beispiel gewählt, belegt mit .. nun, nichts. Derlei "Augenzeugenberichte" scheinen Dir am Herzen zu liegen, mich interessieren sie ganz ehrlich gesagt nicht für fünf Pfennig. Weder kann man sagen was davon "echt" ist und was der jeweiligen Propaganda-Maschine entsprungen ist. Noch sagt uns eine Stimme aus dem Feld in der Regel viel - außer daß Krieg furchtbar ist, was wir schon wußten. Derlei ist prima im Nachhinein, wenn man eine Doku macht und den kalten Zahlen und Fakten ein menschliches Anlitz verleihen will. Daraus diese kalten Zahlen und Fakten ableiten zu wollen ist hingegen verwegen...
Dieser Krieg ist ruinös für Russland, wirtschaftlich und politisch. Selbst ihr eigentliches Ziel, die erheblichen Bodenschätze im Donbas und die Landbrücke zur Krim, dürften es jetzt schon nicht mehr wert sein, netto. Je länger das andauert, desto schlimmer für Russland. Und da reden wir noch nicht mal davon ob die eroberten Gebiete zu halten wären, wenn sie ihnen denn in die Hand fielen. Da sie ja so ziemlich wahllos alles platt bomben, inklusive der zu befreienden Russen die konsequent von Besitz und Leben befreit werden, werden da wohl massive Zwangsumsiedelungen nötig sein. Den Wiederaufbau dieser Gebiete kann Russland kaum selber stemmen. Und die Ukraine, oder jedenfalls westliches Geld, wird dann sicher ukrainische Separatisten in der Region finanzieren.TeDeum hat geschrieben: ↑Donnerstag 4. August 2022, 10:55Warum sollte sich Russland aus dem Konflikt zurückziehen, wenn es gerade dabei ist auf ganzer Linie zu siegen? Moskau wird nichts dergleichen tun, man wird im Gegenteil täglich den Preis für Frieden noch erhöhen. Das tut man ja bereits. Siehe die Ankündigung die Ziele zu erweitern.
Der Westen könnte das endlos so weiter machen, ohne große Probleme. Der Westen wird das auch weitermachen, selbst wenn die Russen "gewinnen" - da wird dann der Widerstand finanziert und ausgerüstet. Auf der kontra-russischen Seite ist derzeit das Hauptproblem vermutlich das "Menschenmaterial" der Ukraine. Schließlich verschleißt der Westen hier russische Kräfte mittels ukrainischer statt mit den eigenen, und irgendwann hat sich das halt erschöpft.
Ich denke eher nein. China expandiert seine Machtsphäre ganz hervorragend ohne einen Krieg mit den USA. Und im Gegensatz zu den USA kalkuliert China seinen Vorteil in der Regel gut.
Unausweichlich? Jeder kann und wird hier mit dem Status Quo leben. Ein wenig Säbelrasseln ändert daran nichts.
Ich verstehe Deine Fragen nicht.
Selbst wenn Russland in der Ukraine "gewinnen" sollte hat die USA ja bereits gewonnen. Ich sehe jetzt nicht was ein paar Monate daran ändern sollten, außer die machen den Fehler direkt militärisch einzusteigen.
Deine Abschätzung wer hier applaudiert dürfte mindestens um einen Faktor zehn zu hoch gegriffen sein. 80% der Weltbevölkerung dürfte an dem Krieg nur interessieren, daß ihr eigenes Leben teurer wird (wenn sie nicht gleich deswegen verhungern).
Wenn das russische Verteidigungsministerium heute verkündet, Pisky eingenommen zu haben und der ukrainische Generalstab verkündet, dass man sich aus Pisky und Avdeevka zurückzieht, dann kann man festhalten, dass die Russen Pisky erobert haben. Darum meine Nennung der beiden als beste Quelle. Und so ergibt sich sehr wohl ein gutes Lagebild.Trisagion hat geschrieben: ↑Donnerstag 4. August 2022, 13:03Wohl kaum, schon gar nicht bzgl. wichtiger Fragen bzgl. Truppenbewegungen, Logistik, etc. Selbstverständlich hast Du auch wieder ein "Russland siegt, hurrah" Beispiel gewählt, belegt mit .. nun, nichts. Derlei "Augenzeugenberichte" scheinen Dir am Herzen zu liegen, mich interessieren sie ganz ehrlich gesagt nicht für fünf Pfennig. Weder kann man sagen was davon "echt" ist und was der jeweiligen Propaganda-Maschine entsprungen ist. Noch sagt uns eine Stimme aus dem Feld in der Regel viel - außer daß Krieg furchtbar ist, was wir schon wußten. Derlei ist prima im Nachhinein, wenn man eine Doku macht und den kalten Zahlen und Fakten ein menschliches Anlitz verleihen will. Daraus diese kalten Zahlen und Fakten ableiten zu wollen ist hingegen verwegen...
Wir hören seit Ende Februar, dass Russland ruiniert ist, bankrott ist, kurz vor dem Zahlungsausfall steht und nicht mehr lange durchhält. Jetzt sind 6 Monate vergangen, aber das Leben in Russland geht normal weiter, es gibt weder Massenarbeitslosigkeit noch Hyperinflation noch leere Geschäfte. Strom, Gas und Nahrung ist gesichert. Die Welt kauft fröhlich Rohstoffe bei den Russen ein und der Rubel als Ausdruck davon stark wie lange nicht. Alles während der Westen und insbesondere Europa selbstverursacht tagtäglich weiter Richtung tiefe Rezession und Blackouts driftet.Trisagion hat geschrieben: ↑Donnerstag 4. August 2022, 13:03Dieser Krieg ist ruinös für Russland, wirtschaftlich und politisch. Selbst ihr eigentliches Ziel, die erheblichen Bodenschätze im Donbas und die Landbrücke zur Krim, dürften es jetzt schon nicht mehr wert sein, netto. Je länger das andauert, desto schlimmer für Russland. Und da reden wir noch nicht mal davon ob die eroberten Gebiete zu halten wären, wenn sie ihnen denn in die Hand fielen. Da sie ja so ziemlich wahllos alles platt bomben, inklusive der zu befreienden Russen die konsequent von Besitz und Leben befreit werden, werden da wohl massive Zwangsumsiedelungen nötig sein. Den Wiederaufbau dieser Gebiete kann Russland kaum selber stemmen. Und die Ukraine, oder jedenfalls westliches Geld, wird dann sicher ukrainische Separatisten in der Region finanzieren.
Wenn man das endlos weitermachen könnte, warum stellt man die Waffenlieferungen mit Verweis auf leere Lager und mangelnde Produktionskapazitäten ein ?Trisagion hat geschrieben: ↑Donnerstag 4. August 2022, 13:03Der Westen könnte das endlos so weiter machen, ohne große Probleme. Der Westen wird das auch weitermachen, selbst wenn die Russen "gewinnen" - da wird dann der Widerstand finanziert und ausgerüstet. Auf der kontra-russischen Seite ist derzeit das Hauptproblem vermutlich das "Menschenmaterial" der Ukraine. Schließlich verschleißt der Westen hier russische Kräfte mittels ukrainischer statt mit den eigenen, und irgendwann hat sich das halt erschöpft.