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Re: Neues vom Papst

Verfasst: Mittwoch 4. Januar 2017, 23:40
von Pilger
Protasius hat geschrieben: Heißt das, Cölestin V. war deiner Meinung nach kein richtiger Papst?
Der fast 85-jährige Eremit stand im Ruf der Heiligkeit; bekannt dürfte er durch einen Brief an die versammelten Kardinäle geworden sein, den er als Haupt seiner Benediktinerkongregation geschrieben hatte und in welchem er sie aufforderte, endlich zur Wahl zu schreiten. Am 5. Juli 1294 wurde schließlich Pietro del Murrone in einer Inspirationswahl zum Papst gewählt, vielleicht auch als Strafe für den Brief....Für die Leitung der Kirche genügte Coelestins Erfahrung als Prior des Coelestinerordens jedoch nicht. Dem alten, unvorbereiteten und wenig gebildeten Einsiedler, der Latein nur aus Bibel und Liturgie kannte, glitt die Herrschaft bald aus den Händen....Unter Gewissensqualen ließ Coelestin von Kardinälen und Kanonisten prüfen, ob ein Rücktritt vom Papstamt zulässig wäre. Caetani brachte nun wider besseres Wissen legendäre Fälle von Abdankungen vor. Das überzeugte den Papst.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Coelestin_V.

Die Frage muss eigentlich lauten ob Bonifatius VIII. vom Heiligen Geist beim Konklave am 24. Dezember 1294 zum Papst berufen wurde ? Weil ja der Zurückgetretene Papst Pietro del Murrone Coelestin V. noch bis 19. Mai 1296 lebte (er starb eines natürlichen Todes) Zu dieser Zeit gab es Konklave in dem sich römische Adelsfamilien gegenüber standen und um Macht rangen, der Heilige Geist hatte dabei wenig mitzumischen. Irgendwie verstehe ich nicht warum dass immer wieder als Vergleich herangezogen wird.

Ganz ehrlich gesagt war die Wahl des fast 85-jährigen Eremit Pietro del Murrone wohl keine Berufung durch den Heiligen Geist sondern eher Strafe für den Brief an das Konklave.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Mittwoch 4. Januar 2017, 23:44
von umusungu
DieWahl eines Papstes nach den geltenden Regeln ist immer eine Erwählung durch den Hl. Geist.

Der Hl. Geist gibt allerdings die äußere Gestaltung dieses Dienstes an der Kirche nicht vor. Ein Rücktritt ist deshalb kein theologisches Problem.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Mittwoch 4. Januar 2017, 23:51
von Pilger
umusungu hat geschrieben:DieWahl eines Papstes nach den geltenden Regeln ist immer eine Erwählung durch den Hl. Geist.

Der Hl. Geist gibt allerdings die äußere Gestaltung dieses Dienstes an der Kirche nicht vor. Ein Rücktritt ist deshalb kein theologisches Problem.
meint umusungu und ich warte auf eine theologische Begründung seiner Meinung.
Immerhin gab es derartiges bis zum Rücktritt von Josef Ratzinger nicht, wie oben erläutert brachte Caetani wider besseres Wissen legendäre Fälle von Abdankungen vor. Das überzeugte Papst Coelestin V. ich würde darauf keine theologische Begründung stützen denn dann würde sie auf einer Lüge gründen und das kann nicht im Sinne des Heiligen Geistes sein.

Bin schon gespannt @umusungu

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Mittwoch 4. Januar 2017, 23:55
von Vir Probatus
umusungu hat geschrieben:DieWahl eines Papstes nach den geltenden Regeln ist immer eine Erwählung durch den Hl. Geist.
Sorry, aber das halte ich schlichtweg für Unfug.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 10:14
von Petrus_Agellus
Der Grad an journalistischer Verdrehung bei dieser Auflistung ist der vielbeklagten "Verwirrung" seitens des Papstes mindestens ebenbürtig. Was für eine Ansammlung an Geschwätz ohne Kontext.

https://www.lifesitenews.com/news/2016- ... d-his-hand

Taddeo meinte neulich im AL-Thread, man solle aufhören, den Papst zu wichtig zu nehmen und damit die Kirchenuntergangsneurotik überwinden - Zustimmung. Ich fürchte allerdings tatsächlich, dass diese Zustände (und damit meine ich nicht eine gewisse "Uneindeutigkeit" der Lehre) zu einem Schisma führen. Es fehlt letztlich nur ein einziger Kardinal oder Bischof, der genug Irrsinn besitzt, es auszusprechen. Den Foren und Kommentarfunktionen nach zu Urteilen würde er bei dieser universell einsetzenden Schnappatmung, sobald der Papst wieder etwas nicht so geschliffen von sich gibt wie BXVI oder JPII (warum werden eigentlich immer nur diese beiden als Vergleich herangezogen?), ein leichtes Spiel haben.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 12:08
von CIC_Fan
Pilger hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben: Heißt das, Cölestin V. war deiner Meinung nach kein richtiger Papst?
Der fast 85-jährige Eremit stand im Ruf der Heiligkeit; bekannt dürfte er durch einen Brief an die versammelten Kardinäle geworden sein, den er als Haupt seiner Benediktinerkongregation geschrieben hatte und in welchem er sie aufforderte, endlich zur Wahl zu schreiten. Am 5. Juli 1294 wurde schließlich Pietro del Murrone in einer Inspirationswahl zum Papst gewählt, vielleicht auch als Strafe für den Brief....Für die Leitung der Kirche genügte Coelestins Erfahrung als Prior des Coelestinerordens jedoch nicht. Dem alten, unvorbereiteten und wenig gebildeten Einsiedler, der Latein nur aus Bibel und Liturgie kannte, glitt die Herrschaft bald aus den Händen....Unter Gewissensqualen ließ Coelestin von Kardinälen und Kanonisten prüfen, ob ein Rücktritt vom Papstamt zulässig wäre. Caetani brachte nun wider besseres Wissen legendäre Fälle von Abdankungen vor. Das überzeugte den Papst.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Coelestin_V.

Die Frage muss eigentlich lauten ob Bonifatius VIII. vom Heiligen Geist beim Konklave am 24. Dezember 1294 zum Papst berufen wurde ? Weil ja der Zurückgetretene Papst Pietro del Murrone Coelestin V. noch bis 19. Mai 1296 lebte (er starb eines natürlichen Todes) Zu dieser Zeit gab es Konklave in dem sich römische Adelsfamilien gegenüber standen und um Macht rangen, der Heilige Geist hatte dabei wenig mitzumischen. Irgendwie verstehe ich nicht warum dass immer wieder als Vergleich herangezogen wird.

Ganz ehrlich gesagt war die Wahl des fast 85-jährigen Eremit Pietro del Murrone wohl keine Berufung durch den Heiligen Geist sondern eher Strafe für den Brief an das Konklave.
Ist das Deine Beurteilung oder wieder etwas aus dem Privatoffenbarungs Tralala aus dem Du dein Wissen beziehst
Wie dem auch sei falsch von hinten bis vorne

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 12:35
von Pilger
Petrus_Agellus wer bist Du? Das du über Kardinäle (Dubia) oder Bischöfe urteilst(Irrsinn) die unter anderem nach der Prüfung ihres Gewiesnes der Überzeugung sind das die Treue gegenüber der göttlichen Offenbarung die Gott geschuldet ist, unendlich wichtiger ist als der Gehorsam gegenüber der Person des amtierenden Papstes.

Wie kann jemand aufhören, den Papst für zu wichtig zu nehmen wenn dieser mit einer „Planierraupe“ alles zerstört (Sakrament der Ehe (Dubia), Das Päpstliche Institut Johannes Paul II. für Studien zu Ehe und Familie, die Franziskaner der Immakulata, das Vertrauen zu den Kurien- Mitarbeitern…) was ihm und den Team Bergoglio nicht gefällt. Warten und zusehen bis „der Diesel der Planierraupe“ leer ist? Bei dogmatischen Differenzen also dem Abfall von dem Glaubenskern, den Abfall von dem vollständigen und unverfälschten Lehrgehalt der göttlichen Offenbarung, ist die Irrlehre das größte Übel. Die Einheit der Kirche des Leibes Christi ist ein großer Wert, aber nur die Einheit in der vollen unverfälschten offenbarte Wahrheit, und diese ist auch die einzige wahre Einheit das ist die Wahrheit die von der Kirche zu lehren ist.

Es wird Zeit das sich das Team Bergoglio in Rom versammelt und den Papst bittet die „Planierraupe“ abzustellen und seiner Aufgabe als Brückenbauer verstärkt nachzukommen, Das er Zweifel ausräumt die er gesät hat das er wieder zusammenführt was er autoritär getrennt hat.. Das er versöhnt was er gespalten hat.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 12:44
von CIC_Fan
schwachsinn einfach schwachsinn hier sieht man sehr schön was geschieht wenn man sich auf Privatoffenbarungen verläßt

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 12:50
von Pilger
CIC_Fan hat geschrieben: Ist das Deine Beurteilung oder wieder etwas aus dem Privatoffenbarungs Tralala aus dem Du dein Wissen beziehst
Wie dem auch sei falsch von hinten bis vorne
Na ja @ CIC_Fan zum Ersten sind es Fakten die in den verlinkten wiki-Artikel niedergeschrieben und verlinkt sind.

Zum zweiten ist es eine Fakten bezogene Antwort auf die Frage von @Protasius
Wer diesbezüglich theologische Begründungen beizutragen hat möge das tun.

Was soll das Gefassel von Privatoffenbarungen?
Ich lese und interpretiere keine Privatoffenbarungen.

Ich stehe auf den festen Grund der Bibel (für dich ist das ja evangelisch) der Tradition und der Lehre der Väter. Und der Lehre aller Päpste also den kirchlichen Lehramt.

Was ist deiner Meinung nach falsch von hinten bis vorne die Bibel die Tradition oder die Lehre der Väter ? Oder die Ideale des Zeitgeistes? Die Interpretation des Sakrament der Ehe in oder durch Amoris laetitia? Oder was....?

@CIC_Fan Deine Beiträge sind sehr verwirrend welche Privatoffenbarungen kennst Du und woher? Was möchtest Du uns damit sagen?

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 12:55
von Petrus_Agellus
Wieso verstehst Du unter "Irrsinn", den ich ganz deutlich auf ein eventuelles Schisma bezogen habe, automatisch die Dubia? Die Fragen der Kardinäle an sich finde ich nicht problematisch - wenn AL zu irrigen Anwendungen führt, muss etwas klargestellt werden, kein Thema. Diese Fragen aber so zu verpacken, dass der Papst bei einfacher Ja/Nein-Beantwortung nur die Wahl zwischen der Ungültigkeitserklärung von FC oder AL hat, das ist prätenziös. Ebenso wie der Schritt an die Öffentlichkeit und Kardinal Burkes mühsame öffentliche Überlegungen einer formellen Korrektur des Papstes bzw. gar der möglichen Frage der Häresie.

Der Papst hat die Lehre nicht geändert, weder mit einer Fußnote noch sonst wie. Einer Strömung entgegenzukommen, die seit geraumer Zeit Gläubige in irregulären Situationen zur Kommunion einlädt ohne auf die Tradition, die Rechtslage bzw. überhaupt die möglichen Konsequenzen hinzuweisen, das finde ich keineswegs schlecht - es ist vielmehr sinnvoll, solche Strömungen aufzufangen und sie rechtzuleiten. Das tut der Papst indem er die Frage nach der Kommunionszulassung zwar mit dem Verweis auf die Einzelfallprüfung locker anzugehen scheint, tatsächlich aber immerfort das unauflösliche Ehesakrament sowie vor allem die Beichte hervorhebt und betont. Wenn die Beichtpraxis intakt wäre, würden sich Fragen über die Uneindeutigkeit von AL garnicht stellen. Dass sie es nicht ist und dass hier massiver Änderungsbedarf besteht, darauf weist der Papst doch immer wieder hin.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 13:00
von Sempre
Petrus_Agellus hat geschrieben:Diese Fragen aber so zu verpacken, dass der Papst bei einfacher Ja/Nein-Beantwortung nur die Wahl zwischen der Ungültigkeitserklärung von FC oder AL hat, das ist prätenziös.
Wenn Franz solche Vorlagen liefert ... :D

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 13:14
von Pilger
Petrus_Agellus hat geschrieben:Der Papst hat die Lehre nicht geändert, weder mit einer Fußnote noch sonst wie. .... Das tut der Papst indem er die Frage nach der Kommunionszulassung zwar mit dem Verweis auf die Einzelfallprüfung locker anzugehen scheint, tatsächlich aber immerfort das unauflösliche Ehesakrament sowie vor allem die Beichte hervorhebt und betont.....
Das mag ja durchaus gut gemeint sein aber kann die Quadratur des Kreises gelingen?
Oder ist es nicht so, entweder ist eine Frau schwanger oder eben nicht, "Grautöne" sind manchmal nützlich aber in manchen Fällen eben ein Ding der Unmöglichkeit. Entweder ist das Ehesakrament unauflöslich oder eben nicht. Das Evangelium und die Lehre der Kirche dazu sind kristallklar.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 13:21
von taddeo
Pilger hat geschrieben:Entweder ist das Ehesakrament unauflöslich oder eben nicht. Das Evangelium und die Lehre der Kirche dazu sind kristallklar.
Tja, wenn es denn so wäre ... :roll:

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 13:33
von Hubertus
Pilger hat geschrieben:Es wird Zeit das sich das Team Bergoglio in Rom versammelt und den Papst bittet die „Planierraupe“ abzustellen und seiner Aufgabe als Brückenbauer verstärkt nachzukommen
:hae?: Ich denke, er tut genau das, wozu ihn diese Leute gewählt haben.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 14:46
von Edi
Hubertus hat geschrieben:
Pilger hat geschrieben:Es wird Zeit das sich das Team Bergoglio in Rom versammelt und den Papst bittet die „Planierraupe“ abzustellen und seiner Aufgabe als Brückenbauer verstärkt nachzukommen
:hae?: Ich denke, er tut genau das, wozu ihn diese Leute gewählt haben.
Der Papst will sich ja nicht nur bei den Waldensern anbiedern (die haben ihm aber die kalte Schulter gezeigt), sondern auch bei den Juden. Er zählt nicht zu denen, die erkannt haben, was nötig wäre wie in folg. Link aufgezeigt wird. In Rom gibt es schon länger eine Kommission zur Neuevangelisierung, aber in Wahrheit will man die Kirche liberalisieren. Das Ergebnis wird sein, daß noch mehr Menschen der Kirche den Rücken zukehren, denn sie hat ihnen nicht mehr zu bieten als soziales Denken, das man auch anderswo findet. Viele öffentliche Gebete in der Kirche gehen nur bis zur Zimmerdecke, weil das Herz nicht dabei ist.

http://www.kath.net/news/5865

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 16:32
von Petrus_Agellus
taddeo hat geschrieben:
Pilger hat geschrieben:Entweder ist das Ehesakrament unauflöslich oder eben nicht. Das Evangelium und die Lehre der Kirche dazu sind kristallklar.
Tja, wenn es denn so wäre ... :roll:
Das ist eben das Problem - Christus sagt dazu (lt. Vulgata) in Mt 19, 9: "Dico autem vobis quia quicumque dimiserit uxorem suam, nisi ob fornicationem, et aliam duxerit, moechatur ”. "nisi" heißt "wenn nicht, außer" - ohne große Inhaltsverbiegung scheint der Satz auszusagen, dass eine Scheidung aus Willkür absolut dem Willen Gottes widerspreche, ein Ehebruch jedoch einen anderen Fall konstatiere und die Ehe in diesem Fall auflösbar sei. Interessant ist aber die unmittelbare Reaktion der Jünger, die sofort meinen, unter diesen Umständen sei es besser, erst gar nicht zu heiraten. Sie scheinen das Gebot durchaus absolut aufzufassen (die Reaktion bleibt trotzdem interessant). Ich öffne jetzt nicht das Fass der Textkritik, ich wollte das nur eingeworfen haben.

Natürlich ist hier die kirchliche Tradition maßgeblich in der Umsetzung. Wir hätten ja ein Problem, würden wir diese Stelle ohne Tradition beleuchten - wäre ein einmaliger Ehebruch genug für eine Scheidung? Oder braucht es dazu schon "Hartnäckigkeit"? Ab wann wäre die Ehe dann definitiv unrettbar?

Das alles sind Fragen, die sich im Lehramt nicht stellen, entsprechend spart Franziskus sie aus - auch mit der berühmten Fußnote. Wo da ein Kreis ist, der quadriert werden müsste, sehe ich nicht wirklich. Gleichzeitig gibt es Grenzfälle, in denen FC zumindest m. E. keine Antwort gibt - nehmen wir an (einen vergleichbaren Fall kenne ich), eine Frau wird von ihrem im Nachhinein als nicht gläubig erkannten Mann verlassen und er weigert sich, beim Annullierungsverfahren irgendwie mitzuspielen. Die Ehe wäre zwar ganz offensichtlich ungültig, die formelle Nichtigkeitserklärung würde aber an der Nicht-Kooperation des Partners bzw. am anderweitigen Platzen des Prozesses scheitern. Die Frau findet nach geraumer Zeit einen gläubigen Partner, der mit ihr eine Ehe im Sinne des Evangeliums führen will; eine kirchliche Trauung scheitert am Formalen. Muss sie nun mit dem neuen, gläubigen Partner eine Josefsehe führen, weil ein Dokument fehlt?

Der Papst hat vermutlich auch mit solchen Hintergedanken die Annullierungsverfahren vereinfacht - wenn jetzt jemand sich aufgrund der Neuerung bemüßigt fühlt, eine gültige Ehe durch Vorspiegelung falscher Tatsachen annullieren zu lassen, tut er das nicht mit Rückendeckung des Papstes, der zumindest in meiner Wahrnehmung seine Beweggründe sehr deutlich gemacht hat. Wer so handelt, hat sich ggf. vor einem ganz anderen Richter zu verantworten.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 17:19
von Edi

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 17:36
von CIC_Fan
Also im großen und Ganzen wußte ich das
Wo bei es doch so war Pater Bergolio wurde doch zum Beichtvater in einem Sanatorium gemacht weil er zu konservativ war

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 17:42
von taddeo
@ Petrus Agellus

Das habe ich gar nicht gemeint mit meinem Einwand.
Ich dachte eher daran, daß eine sakramentale Ehe (von der Pilger geredet hat) eben nach der Lehre der Kirche gar nicht vollkommen unauflöslich ist, sondern nur dann, wenn sie auch vollzogen ist. Davon steht aber im Evangelium nichts ausdrücklich drin, soweit ich weiß. Die Konsens-Lehre des kirchlichen Eherechts stammt aus dem antiken römischen Recht, die Copula-Lehre hingegen aus dem heidnisch-germanischen "Eherecht", für das Christentum zusammengeführt wurde das erst im 12. Jahrhundert unter Papst Alexander III. Haben also die Christen vorher 1000 Jahre lang und danach bis Trient nochmal 400 Jahre lang nicht richtig geheiratet, wenn für sie ausschließlich das jeweils geltende zivile Eherecht galt, wenn es um das rechtmäßige Zustandekommen einer Ehe und eventuelle Möglichkeiten einer Trennung der Ehe ging?

Es wär ja super praktisch, wenn die kirchliche Ehelehre so kristallklar wäre, wie von Pilger behauptet. Das ist sie aber leider nicht, und das war sie auch nie, von Anfang an nicht. Christus macht die von dir zitierte Einschränkung mit dem Ehebruch (die aber in unserem heutigen Eherecht NICHT rezipiert ist), die Kirche machte die Einschränkung der Consummatio, von der Christus nix gesagt hat. Also wo ist da was "kristallklar", bitteschön??? :hmm: :achselzuck:

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:07
von Petrus_Agellus
taddeo hat geschrieben:@ Petrus Agellus

Das habe ich gar nicht gemeint mit meinem Einwand.
Ich dachte eher daran, daß eine sakramentale Ehe (von der Pilger geredet hat) eben nach der Lehre der Kirche gar nicht vollkommen unauflöslich ist, sondern nur dann, wenn sie auch vollzogen ist. Davon steht aber im Evangelium nichts ausdrücklich drin, soweit ich weiß. Die Konsens-Lehre des kirchlichen Eherechts stammt aus dem antiken römischen Recht, die Copula-Lehre hingegen aus dem heidnisch-germanischen "Eherecht", für das Christentum zusammengeführt wurde das erst im 12. Jahrhundert unter Papst Alexander III. Haben also die Christen vorher 1000 Jahre lang und danach bis Trient nochmal 400 Jahre lang nicht richtig geheiratet, wenn für sie ausschließlich das jeweils geltende zivile Eherecht galt, wenn es um das rechtmäßige Zustandekommen einer Ehe und eventuelle Möglichkeiten einer Trennung der Ehe ging?

Es wär ja super praktisch, wenn die kirchliche Ehelehre so kristallklar wäre, wie von Pilger behauptet. Das ist sie aber leider nicht, und das war sie auch nie, von Anfang an nicht. Christus macht die von dir zitierte Einschränkung mit dem Ehebruch (die aber in unserem heutigen Eherecht NICHT rezipiert ist), die Kirche machte die Einschränkung der Consummatio, von der Christus nix gesagt hat. Also wo ist da was "kristallklar", bitteschön??? :hmm: :achselzuck:
Man könnte tatsächlich fragen, mit welchem Recht die Kirche die Consummatio hinzugenommen, aber die Fornicatio gestrichen hat. Fällt das in den dogmatischen Bereich und ist damit irrtumslos?

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:28
von taddeo
Richte ein "dubium" an die Glaubenskongregation, um das zu klären. ;D :pfeif:

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:37
von Protasius
taddeo hat geschrieben:Richte ein "dubium" an die Glaubenskongregation, um das zu klären. ;D :pfeif:
Darf man das als Laie eigentlich? Ich habe gehört, man müsse Bischof sein, damit man berechtigt zur Einreichung von Dubia ist (oder wenigstens um mit einer Antwort rechnen zu dürfen).

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:39
von CIC_Fan
anfragen kann man immer ich denke es darf nicht "Dubia" heißen bei Ecclesia Dei funktioniert das immer

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:43
von taddeo
Ich fürchte fast, wenn es heute geltendes Recht würde, daß man im Fall eines Ehebruchs des Partners das Recht hätte, sich zu trennen und wieder kirchlich zu heiraten, dann hätten die Ehegerichte auf einen Schlag fast keine Arbeit mehr und die Kirche kaum mehr ein Problem mit zu Unrecht wiederverheirateten Geschiedenen. :pfeif:

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:45
von Petrus_Agellus
taddeo hat geschrieben:Richte ein "dubium" an die Glaubenskongregation, um das zu klären. ;D :pfeif:
Mit oder ohne Presse? :kugel:

Jedenfalls ist es interessant, dass dieser Aspekt in der ganzen Diskussion so überhaupt keine Rolle spielt.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 18:49
von Protasius
taddeo hat geschrieben:Ich fürchte fast, wenn es heute geltendes Recht würde, daß man im Fall eines Ehebruchs des Partners das Recht hätte, sich zu trennen und wieder kirchlich zu heiraten, dann hätten die Ehegerichte auf einen Schlag fast keine Arbeit mehr und die Kirche kaum mehr ein Problem mit zu Unrecht wiederverheirateten Geschiedenen. :pfeif:
Löste sich das Problem dann nicht von selbst, wenn der eine Ehepartner eine neue Zivilehe einginge, welche einen hartnäckigen fortgesetzten Ehebruch darstellt? Der andere könnte dann ja wg. Ehebruch die Trennung beantragen.

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 19:42
von Niels
Vir Probatus hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:DieWahl eines Papstes nach den geltenden Regeln ist immer eine Erwählung durch den Hl. Geist.
Sorry, aber das halte ich schlichtweg für Unfug.
Glaubst Du, dass Umu das wirklich glaubt? Ich glaube: eher nicht. (Lies mal, was er so über BXVI gschrieben hat.) :nuckel:

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 20:57
von taddeo
Protasius hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ich fürchte fast, wenn es heute geltendes Recht würde, daß man im Fall eines Ehebruchs des Partners das Recht hätte, sich zu trennen und wieder kirchlich zu heiraten, dann hätten die Ehegerichte auf einen Schlag fast keine Arbeit mehr und die Kirche kaum mehr ein Problem mit zu Unrecht wiederverheirateten Geschiedenen. :pfeif:
Löste sich das Problem dann nicht von selbst, wenn der eine Ehepartner eine neue Zivilehe einginge, welche einen hartnäckigen fortgesetzten Ehebruch darstellt? Der andere könnte dann ja wg. Ehebruch die Trennung beantragen.
Stimmt, das wär auch eine Variante ... soweit hab ich gar nicht gedacht. :D

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Donnerstag 5. Januar 2017, 21:12
von umusungu
Niels hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:DieWahl eines Papstes nach den geltenden Regeln ist immer eine Erwählung durch den Hl. Geist.
Sorry, aber das halte ich schlichtweg für Unfug.
Glaubst Du, dass Umu das wirklich glaubt? Ich glaube: eher nicht. (Lies mal, was er so über BXVI gschrieben hat.) :nuckel:
stillschweigend habe ich natürlich Deine Bestätigung der Wahl vorausgesetzt. Der Hl. Geist wird Dich nicht übergehen......

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 01:37
von Vir Probatus

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 01:55
von Sempre
Vir Probatus hat geschrieben:Alles menschlich:

https://www.youtube.com/watch?v=Ly6VgIug4yg
Das glaube ich nicht, Vir Probatus. Ist zwar ARD und mit Schmollschnäuzchen vorgetragen, das aber weder von Judith Rakers noch von Caren Miosga. "Kurz vor Benedikts Rücktritt wurden die Bankautomaten der Vatikanbank abgeschaltet." Was sind denn das für Vörschwörungstheorien? Haben die zuviel Pilger gelesen?

Re: Neues vom Papst

Verfasst: Freitag 6. Januar 2017, 14:03
von Petrus_Agellus
taddeo hat geschrieben:Richte ein "dubium" an die Glaubenskongregation, um das zu klären. ;D :pfeif:
taddeo hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ich fürchte fast, wenn es heute geltendes Recht würde, daß man im Fall eines Ehebruchs des Partners das Recht hätte, sich zu trennen und wieder kirchlich zu heiraten, dann hätten die Ehegerichte auf einen Schlag fast keine Arbeit mehr und die Kirche kaum mehr ein Problem mit zu Unrecht wiederverheirateten Geschiedenen. :pfeif:
Löste sich das Problem dann nicht von selbst, wenn der eine Ehepartner eine neue Zivilehe einginge, welche einen hartnäckigen fortgesetzten Ehebruch darstellt? Der andere könnte dann ja wg. Ehebruch die Trennung beantragen.
Stimmt, das wär auch eine Variante ... soweit hab ich gar nicht gedacht. :D
Mal Schmäh beiseite - wann immer jemand nach zweitausend Jahren Lehramt meint, etwas mit einem simplen Zitat beanstanden zu können, gibt es für gewöhnlich einen Rattenschwanz an Gegenargumentation (was ja auch gut so ist). Ich würde der Glaubenskongregation den Aufwand gerne ersparen, falls hier jemand eine Idee dazu hat ;)