Bundestagswahl 2017

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Welche Parteien werden die neue Regierung stellen?

Umfrage endete am Sonntag 17. September 2017, 09:02

Die CDU erreicht die absolute Mehrheit
0
Keine Stimmen
Es geht mit einer GroKo weiter
10
50%
Es reicht für schwarz-gelb
4
20%
Es wird Jamaika geben
2
10%
Es reich für eine R2G Regierung
0
Keine Stimmen
Schwarz-Grün
1
5%
"Ampel" (Rot-Gelb-Grün)
0
Keine Stimmen
Allparteienregierung (gegen die AfD)
3
15%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Tinius hat geschrieben:
Donnerstag 14. September 2017, 18:26
SPD jetzt bei 20 Prozent.....noch...
http://www.wahlrecht.de/umfragen/

Spanne zwischen dem höchsten und niedrigsten Wert der Umfrageinstitute (immer in Prozentpunkten):

SPD = 4 - (20 - 24)
AfD = 4 - (8 - 12)
Grüne = 3 - (6 -9)

Dagegen die CDU nur 2 - (36,5 - 38,5) ebenso wie die FDP (8 - 10)

Merkwürdig.... aber es gilt:

Die Nervosität steigt
Die im Auftrag der jungen freiheit in den vergangenen Tagen durchgeführte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa bestätigt diese Stimmung (siehe auch Seite 5): Topthema für die Wahlentscheidung ist „Asyl und Zuwanderung“ bei 50 Prozent der Befragten. Deutlich wird auch, daß eine Mehrheit ablehnt, daß Angela Merkel Bundeskanzlerin bleibt. Das signalisiert eine theoretische Wechselstimmung.

Tinius
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Tinius »

Und wie soll man bitte Angela Merkel loswerden? Auch wenn die Union nur 28 Prozent bekäme, würde sie als Kandidatin der größten Fraktion Kanzlerin werden,

Nehmen wir ein Überraschungsergebnis:

Union 28

SPD 17

AfD 16

FDP 12

Grüne 10

Linke 12

Sonstige 5

Was kommt dann raus ???

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Stimmt, bei ungefähr 5% sonstige Parteien bräuchten Linke und AfD zusammen mindesten 48% , sonst bleibt Merkel Kanzler, wie auch immer.

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

@Tinius:

Ein solcher Fall wäre eine Traumkonstellation! :klatsch:

Warum?

Merkel wird sich bei einem Ergebnis von < 30% nicht mehr halten können. Die Frage wäre, ob sie bereits am Wahlabend zurücktritt oder kurze Zeit später gestürzt wird. Viele in der CDU sind mit ihrer Entscheidung zur Grenzöffnung nicht einverstanden; andere haben noch eine Rechnung offen.
Bei einem solchen Ergebnis - dem schlechtesten seit Bestehen der Partei - gäbe es eine "Nacht der langen Messer". Da würden alte Rechnungen beglichen und viele Gesichter (Altmaier, Kauder) sähe man nicht mehr.

In einem solchen - von Dir angenommenen Fall - würde Art. 63 Abs. 3 und 4 GG greifen. Da eine Wahl mit absoluter Mehrheit nicht möglich ist, würde der Bundespräsident vermutlich - statt eine Minderheitsregierung zu ernennen - den Bundestag auflösen und Neuwahlen ansetzen. Bei diesen Neuwahlen träte die Union mit einem neuen Kandidaten an (s.o. "Nacht der langen Messer") und Merkel wäre weg. ;D

Das hätte auch den Vorteil, das sich der neue Kandidat von der Merkelschen "Flüchtlings"politik distanzieren und einen anderen Kurs ankündigen würde. Ähnlich wie die CDU könnte sich auch die SPD von den "Altlasten" entsorgen und mit einem neuen Kandidaten/In in den Wahlkampf ziehen. Die Stimmenverluste der AfD bei einer solchen Neuwahl kann man sich vorstellen.

Bevor Du jetzt die Frage nach dem möglichen Kandidaten stellst: Ich weiß es nicht, könnte mir aber vorstellen, das sowohl Schäuble (als Übergangskanzler) als auch Seehofer es machen würden. Seehofer war nicht im Kabinett Merkel und hätte zumindest den Vorteil größerer Glaubwürdigkeit i. S. "Flüchtlings"politik. Das wäre für die Neuwahl entscheidend.

Also: Die Welt geht nicht unter und D. versinkt nicht in Chaos und Anarchie, wenn Merkel aus dem Amt gewählt wird - auch wenn man sich das kaum vorstellen kann.
Es ist schon auffallend, daß ein solches Szenario in der Presse nicht diskutiert wird. Eigentlich bieten sich Neuwahlen mit neuen Kandidaten an, falls die AfD "zu stark" wird. Vielleicht liegt es daran, das ein solches Szenario der möglichen Abwahl von Merkel nur dann eintreten kann, wenn eine Regierungsbildung durch Zweierkoalition nicht erfolgen kann. Das tritt aber nur ein, wenn eine Partei besonders stark wird, mit der niemand koalieren will.

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Hubertus
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Hubertus »

Woraus schließt Du, daß es in einem solchen Falle nicht zu einer Dreier-Koalition kommen könnte? Sowohl die "Schwampel" als auch "Deutschland" und "Jamaika" wären rechnerisch möglich. An die Kraft der Union zu einem solchen innerparteilichen Kraftakt glaube ich nicht (mehr).
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Ok, was den Kraftakt der Union betrifft, gehen wir dann von unterschiedlichen Annahmen aus. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Verlust von einem Drittel der Mandate spurlos an der CDU vorbeigehen wird. Viele werden ihre Posten verlieren und man muß einen Schuldigen finden. Die Loyalität zu Merkel, die man nach der Grenzöffnung beobachten konnte, war mE nur dem Umstand geschuldet, das es keinen Streit kurz vor der BTW geben soll. Sie wird enden, wenn die Merkel nicht mehr erfolgreich ist und der Wähler durch ein solches Ergebnis sagt: Merkel muß weg.

Solltest Du allerdings Recht haben und man sich weiterdurchwurschteln, könnte die AfD noch stärker werden.

Raphael

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Raphael »

Neues aus der Demoskopie: :emil:
ARD-Deutschlandtrend
SPD rutscht auf 20 Prozent ab, AfD drittstärkste Kraft
Bild

(Quelle)

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ziphen
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von ziphen »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 08:12
Die Loyalität zu Merkel, die man nach der Grenzöffnung beobachten konnte, war mE nur dem Umstand geschuldet, das es keinen Streit kurz vor der BTW geben soll.
Dieser Satz erscheint mir unsinnig. Zum Zeitpunkt der großen Grenzöffnung war gerade die Mitte der Wahlperiode erreicht.
Zuletzt geändert von ziphen am Freitag 15. September 2017, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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PascalBlaise
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von PascalBlaise »

Raphael hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 08:56
Neues aus der Demoskopie: :emil:
ARD-Deutschlandtrend
SPD rutscht auf 20 Prozent ab, AfD drittstärkste Kraft
Bild

(Quelle)
Interessant ist, dass es demnach fast für Schwarz-Blau reichen würde.
Jetzt müssten Sie nur noch keine Nazis mehr in ihren Reihen haben (von Beust), dann wäre es eine Option :pfeif:
– et lux in tenebris lucet et tenebrae eam non comprehenderunt –

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

ziphen hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 10:40
Caviteño hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 08:12
Die Loyalität zu Merkel, die man nach der Grenzöffnung beobachten konnte, war mE nur dem Umstand geschuldet, das es keinen Streit kurz vor der BTW geben soll.
Dieser Satz ist erscheint mir unsinnig. Zum Zeitpunkt der großen Grenzöffnung war gerade die Mitte der Wahlperiode erreicht.
Ich hatte geschrieben, das man "kurz vor der BTW" keinen Streit wollte. Da war der Parteitag in Essen - im Dezember 2016. Merkel erhielt nur 89,5% der Stimmen!
Sie erhielt bei der Wahl 845 von 944 gültigen Stimmen. 5 Stimmen waren ungültig, 57 der insgesamt 1001 Delegierten hatten ihre Stimmkarte nicht abgegeben.

Für die Kanzlerin ein Dämpfer! Es ist ihr zweitschlechtestes Ergebnis. Vor zwei Jahren hatte sie 96,7 Prozent bekommen.
http://www.bild.de/politik/inland/angel ... .bild.html

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ziphen
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von ziphen »

Caviteño hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 10:50
Ich hatte geschrieben, das man "kurz vor der BTW" keinen Streit wollte. Da war der Parteitag in Essen - im Dezember 2016. Merkel erhielt nur 89,5% der Stimmen!
Ok, ich habe deine Aussage zeitlich anders eingeordnet. Ich dachte, du würdest dich auf die Zeit unmittelbar nach der Grenzöffnung beziehen.
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das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Raphael

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Raphael »

PascalBlaise hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 10:46
Raphael hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 08:56
Neues aus der Demoskopie: :emil:
ARD-Deutschlandtrend
SPD rutscht auf 20 Prozent ab, AfD drittstärkste Kraft
Bild

(Quelle)
Interessant ist, dass es demnach fast für Schwarz-Blau reichen würde.
Jetzt müssten Sie nur noch keine Nazis mehr in ihren Reihen haben (von Beust), dann wäre es eine Option :pfeif:
49% der Stimmen dürften für eine Mehrheit der Parlamentssitze klar ausreichend sein.

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umusungu
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von umusungu »

AfD organisiert Protest bei Merkel-Auftritten

AfD räumt ein, die Proteste bei Merkel-auftritten selbst zu organisieren. "Bei der AfD gehört es zum Pflichtprogramm, zu Veranstaltungen mit Regierugnspolitikern zu fahren" (Rene Springer, persönlicher referent von herrn Gauland).
Einer aus dem Kreisverband, in dem die Veranstaltung stattfindet, meldet eine Demo an; der Landesverband lade dann per email alle Mitgleider dazu ein.
https://www.merkur.de/politik/afd-gibt- ... 82497.html

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von HeGe »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 13:50
AfD organisiert Protest bei Merkel-Auftritten

AfD räumt ein, die Proteste bei Merkel-auftritten selbst zu organisieren. "Bei der AfD gehört es zum Pflichtprogramm, zu Veranstaltungen mit Regierugnspolitikern zu fahren" (Rene Springer, persönlicher referent von herrn Gauland).
Einer aus dem Kreisverband, in dem die Veranstaltung stattfindet, meldet eine Demo an; der Landesverband lade dann per email alle Mitgleider dazu ein.
https://www.merkur.de/politik/afd-gibt- ... 82497.html
Das machen bspw. die JuSos doch schon immer so, wo ist also die meldenswerte Nachricht? :hae?:
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umusungu
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von umusungu »

Die Protestler sind Anhänger der NPD, AfD und lokaler rechtsradikaler Organisationen. Sie machen gemeinsame Sache, grenzen sich nicht voneinander ab.

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umusungu
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von umusungu »

Wenn Taktlosigkeiten und Grenzüberschreitungen nicht Attitüde sind, sondern Wesensmerkmale eines Kandidaten oder einer Partei? Dann lügt sich jeder in die Tasche, der glaubt, das eine vom anderen trennen zu können. Die Tröter von Torgau zu verurteilen, aber sein Kreuz bei Alice Weidel oder Alexander Gauland machen zu wollen, wäre eine Form der Schizophrenie.
http://www.pnn.de/politik/1215719/

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

ziphen hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 10:55
Ok, ich habe deine Aussage zeitlich anders eingeordnet. Ich dachte, du würdest dich auf die Zeit unmittelbar nach der Grenzöffnung beziehen.
Es braucht(e) eine gewisse Zeit, bis sich die Folgen von Merkels einsamer Entscheidung auch für die Abgeordneten zeigten. Im Grunde war das erst nach Köln der Fall. Zur Zeit des CDU-Parteitages im Dezember 2015 in Karlsruhe herrschte ja noch - zumindest bei diesen Menschen - die Willkommens-Euphorie.

Insofern wundert es mich nicht, daß die Umfragewerte für die AfD immer weiter ansteigen. Im Gegensatz zur "Eurorettung" können die Folgen nicht in irgendwelchen Nebenhaushalten oder Finanzvehikeln versteckt werden. Man sieht sie täglich auf den Straßen, merkt es beim Wettbewerb um einfache Arbeitsplätze oder billige Wohnungen, liest in den Zeitungen von der gestiegenen Kriminalität. Nicht umsonst hat die AfD bei der Landtagswahl in NRW mit über 15% hier bei uns das höchste Ergebnis landesweit erzielt. Wenn man sich einmal umhört, könnte dieses Ergebnis noch getopt werden. Bei Landtagswahlen ging es "um nix", aber jetzt steht die Verursacherin zur Wahl und da kocht die Stimmung hoch. Die AfD macht auch kaum Wahlkampf; die wenigen Plakate werden nicht zerstört und und Wahlstände werden nur vereinzelt aufgestellt. Man scheint zu wissen, wie die Stimmung ist.

Für die SPD galt immer die Marke 50%+ - jetzt dürfte sie um die 40% kämpfen. Es gab auch von keiner Partei prominenten Besuch; da bekommt das Wort von der "no go area" plötzlich eine ganz andere Bedeutung. :breitgrins:
Erschwerend für die Altparteien kommt mE hinzu, das sich hier (und wohl auch bundesweit) immer mehr Menschen offen zur Wahl der AfD bekennen, egal ob am Tresen oder im Zug. Es ist erstaunlich und wenig politisch korrekt, was man da zu hören bekommt. Die Taktik, die offenen Wähler der Partei als "Nazi", "rechtsradikal" oä zu verunglimpfen ist gescheitert. Das gleiche gilt für den Versuch, das Thema "Flüchtlinge" aus dem Wahlkampf zu halten. Jetzt stehen Union und SPD vor dem Scherbenhaufen und wissen nicht, was los ist.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von HeGe »

umusungu hat geschrieben:
Freitag 15. September 2017, 13:56
Die Protestler sind Anhänger der NPD, AfD und lokaler rechtsradikaler Organisationen. Sie machen gemeinsame Sache, grenzen sich nicht voneinander ab.
Das mag dein Vorwurf sein, ist aber nicht der Vorwurf, der im Artikel steht. Da ist sogar ausdrücklich nur von einer Einladung an die AfD-Mitglieder die Rede. Danach ist alleine die Organisation des Protestes scheinbar schon verwerflich.

Ein anderes Thema ist die Art des Protestes. Aber solange alles friedlich bleibt...
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Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

AfD ante portas
Noch im Sommer sprach sich Deutschlands politische Klasse parteiübergreifend Trost zu: Mit der AfD werde es schon nicht so schlimm kommen, weil ja der Flüchtlingszulauf nachlässt und die Partei sich immer radikaler präsentiere. Heute, ungezählte AfD-Tabubrüche später, weicht die Hoffnung dem Erschrecken darüber, dass die Rechtspopulisten in zwei Wochen als drittstärkste Kraft in den Bundestag einziehen könnten.
(...)
Sie wird gewählt, weil sie die „Merkel-muss-weg-Partei“ ist. Und die erhält umso mehr Zulauf, je gesicherter die Wiederwahl der Kanzlerin erscheint, ob nun in dieser oder jener Parteienkoalition. Selbst Wähler, die sich in ihrer Selbstwahrnehmung nicht als „rechts“ betrachten, führt die Abwesenheit einer rot-rot-grünen Gefahr in Versuchung, ihrem Unmut über Merkels Asylpolitik am Wahltag freien Lauf zu lassen.
Tja, der Wahlkampf ist ganz anders verlaufen, als die Planer es sich vorgestellt haben. Selbst die verzweifelten Versuche, über fake-news der AfD ein paar Prozentpunkte abzuringen, scheinen nicht zu funktionieren. Jetzt versucht man, wenn möglich, auf den Zug aufzuspringen, um noch zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Lindner hat schon die Forderungen der AfD adaptiert, de Maziére ebenfalls. Seehofer versucht mit seiner Forderung nach einer Obergrenze incl. Familiennachzug - der Familiennachzug für die Subsidiären soll natürlich weiter ausgesetzt werden - ein weiteres Ansteigen der AfD-Stimmen zu verhindern. Wer hätte diese Kehrtwendungen vor sechs Monaten für möglich gehalten? :pfeif:

Was bereits die Republikaner erreichten, gelingt der AfD vor ihrem Einzug in den Bundestag: Ein Umdenken in der Migrationspolitik. Man darf gespannt, wie sich Merkel positionieren wird, wenn bei einer GroKo die AfD drittstärkste Partei und Oppositionsführerin wird. Die Wahlkämpfer werden - vielleicht zum ersten Mal - mit dem Unmut der Bevölkerung konfrontiert. Ob sie Merkel nach deutlichen Verlusten weiter folgen werden, ist ungewiß. Vielleicht erleben wir bald eine neue Piroutte dieser Dreh-Kanzlerin, die ihre roten Linien überschreitet wie Bürger die Zebrastreifen.

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Edi
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Edi »

Inzwischen werben schon Firmen indirekt für die AfD:

http://www.faz.net/aktuell/politik/bund ... 1505499613
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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ziphen
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von ziphen »

Edi hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 10:47
Inzwischen werben schon Firmen indirekt für die AfD:

http://www.faz.net/aktuell/politik/bund ... 1505499613
Erstaunlich, dass diese Unternehmer es sich trauen, solch ein Plakat aufzustellen. Ich denke, selbst wenn man dieser Ansicht ist, würde man sich aus Rücksicht auf das Geschäft und das Ansehen des Unternehmens solche Äußerungen verkneifen. Und außerdem ist erstaunlich, dass das Plakat, obwohl es bereits „seit ein paar Tagen [...] für Aufregung“ sorgt, noch steht.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Vielleicht fühlen sich AfDler auch ohne Grund verfolgt.

Raphael

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Raphael »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 20:28
Vielleicht fühlen sich AfDler auch ohne Grund verfolgt.
Vielleicht besteht der Mond auch aus Käse! :roll:

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umusungu
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von umusungu »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 20:28
Vielleicht fühlen sich AfDler auch ohne Grund verfolgt.
Durch wen sollten AfDler denn verfolgt werden?.. Es scheint Albträume zu geben.....

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Edi
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Edi »

Raphael hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 20:40
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 20:28
Vielleicht fühlen sich AfDler auch ohne Grund verfolgt.
Vielleicht besteht der Mond auch aus Käse! :roll:
Gut gekontert !

Der umusungu auf seiner Hängematte hat auch noch nicht gecheckt, daß etliche AfD-Veranstaltungen inzwischen von der Polizei geschützt werden müssen und daß deren Büros manchmal beschädigt werden oder Autos von bekannten AfD-Mitgliedern abgefackelt wurde und anderes mehr. Welch ein Bindgänger muss man eigentlich sein, wenn man das nicht weiß oder wissen will.
Zuletzt geändert von Edi am Samstag 16. September 2017, 21:24, insgesamt 4-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Raphael

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Raphael »

umusungu hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 21:14
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 20:28
Vielleicht fühlen sich AfDler auch ohne Grund verfolgt.
Durch wen sollten AfDler denn verfolgt werden?.. Es scheint Albträume zu geben.....
Von den diversen Anschlägen auf Parteibüros der Afd oder Privatautos bzw. Privathäuser von AfD-Mitgliedern haben Sie aber schon gehört, Hochwürden, oder? :detektiv:

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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von umusungu »

Der umusungu auf seiner Hängematte
Wovon man keine Ahnung hat, darüber solltest du besser schweigen.....

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich habe auch von dem Anschlag auf Frau Münteferings Auto gehört und bin in die Sperrungen wegen des Anschlag auf einen lokalen NP'D-Führers geraten. Die jeweiligen Parteigenossen demonstrieren deutlich weniger Verfolgungsangst.

Raphael

Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Raphael »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 21:28
Ich habe auch von dem Anschlag auf Frau Münteferings Auto gehört und bin in die Sperrungen wegen des Anschlag auf einen lokalen NP'D-Führers geraten. Die jeweiligen Parteigenossen demonstrieren deutlich weniger Verfolgungsangst.
So what? 8)

Weil das mit Frau Münteferings Auto geschehen ist, dürfen die ungesetzlichen Attacken auf die AfD bzw. ihre Mitglieder ausgeblendet werden? :patsch:

Caviteño
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Caviteño »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:
Samstag 16. September 2017, 21:28
Ich habe auch von dem Anschlag auf Frau Münteferings Auto gehört und bin in die Sperrungen wegen des Anschlag auf einen lokalen NP'D-Führers geraten. Die jeweiligen Parteigenossen demonstrieren deutlich weniger Verfolgungsangst.
BKA-Lagebild: 2250 Straftaten in Zusammenhang mit Bundestagswahlkampf

Daraus:
Zu den Zielen von Attacken während des Wahlkampfes gehören laut BKA immer öfter auch Vertreter oder Helfer der Partei Alternative für Deutschland (AfD). „Zu erwähnen sind insbesondere Kandidaten der AfD und deren Veranstaltungen, die vermehrt von den Meldungen der Sachbeschädigungen und Störungen betroffen sind“, heißt es in diesem Zusammenhang im BKA-Lagebild.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... kampf.html

Niemand wird bestreiten, daß es auch Fälle gegen die Vertreter anderer Parteien gibt bzw. gegeben hat. Man schließt aber die Augen vor den Tatsachen, wenn man nicht anerkennt, daß es überwiegend AfD-Politiker oder deren Plakate sind, die hauptsächlich das Ziel von Angriffen darstellen.

Man muß doch einfach nur einmal einen Blick auf die Straßen werfen. Sofern AfD-Plakate vorhanden sind, werden sie häufig zerstört. AfD-Wahlstände sind - sofern überhaupt vorhanden - nur mit vielen Mitgliedern zu "sichern". Häufig bilden sich Menschenketten, um Interessente daran zu hindern, sich Informationen über das Programm dieser Partei zu holen. Daneben kommen nicht strafbare Sachverhalte, wie z.B. die Schwierigkeiten überhaupt Räume für Wahlveranstaltungen zu buchen oder dort -ohne massiven Polizeischutz- Eintritt zu erhalten.
Wenn Du das unter einer funktionierenden Demokratie verstehst, ist es ok. Ich wähle dagegen die Worte der Großen Alternativlosen: "Das ist nicht mehr mein Land!"

Lilaimmerdieselbe
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Re: Bundestagswahl 2017

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Nein, und auch das NPD-Auto darf nicht gesprengt werden, genauso wenig, und das finde ich um Klassen perfider, dürfen Parlamentarier und Kommunalpolitiker und ihre Familien bedroht werden.
Aber AfDler machen aus ihrer nicht signifikant höheren Bedrohung eine Verfolgung.
Hattest Du entsprechendes von der grünen, nicht mehr kandidierenden Menschenrechtlerin gehört, deren Computer mehrfach ausgespäht und die selbst bespitzelt wurde? Brüstet sich irgendein SPDler damit, wie mutig er doch ist? Hast Du gehört, dass sich irgendwer aus der CDU darüber beschwert hat, wie sie doch leiden, weil Merkel im Osten mehrfach niedergeschrien wurde?

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