kann im August nur kurz reinschauen. Habt ihr das schon gesehen?:
http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=10342
Klaus Berger hatte in einem Artikel, der nun nicht mehr auf dem Netz verfuegbar ist, das folgende berichtet:
Der Artikel ist nicht mehr verfuegbar, in der Tagespost findet man das folgende:EDIT: OK, hab den Text rausgenommen weil er nicht mehr verbreitet werden darf.
Tja, was soll man denken? Dass der Spiegel nicht sachlich ueber Kirche berichtet ist ja kein Geheimniss, das weiss ich als Leser so oder so. Und dass ich von manchen Menschen im Alltag Sprueche hoere, wie Berger sie vom Chefredakteur gehoert haben will, weiss ich auch. Hat Berger nun das ganze richtig wiedergegeben oder nicht?Nach Paragraph 10 des Landespressegesetzes Bayern sind wir verpflichtet, ohne Rücksicht auf den Wahrheitsgehalt, folgende Gegendarstellung abzudrucken:
Gegendarstellung
„Die Tagespost“ veröffentlichte in ihrer Ausgabe Nr. 84 vom 15. Juli 2004, Seite 5, unter der Überschrift „Wie sich die Kirche in Deutschland ,knacken‘ lässt“ einen Beitrag von Klaus Berger.
1. Darin heißt es:
„Zusammen mit einer Gruppe junger Priester hatte der Verfasser dieses Artikels Ende Juni dieses Jahres Gelegenheit, den Chefredakteur der Online-Ausgabe des ,Spiegel‘ in Hamburg zu besuchen und zu befragen.“
Hierzu stelle ich fest: Der Verfasser hat nicht mit dem Chefredakteur, sondern mit mir, dem stellvertretenden Chefredakteur gesprochen.
2. Weiter heißt es:
„Im Mittelpunkt stand naturgemäß die Frage, warum ,Der Spiegel‘ so über die Kirchen, speziell die katholische berichtet, wie er es tut. Die Antwort des Redakteurs: Berichtet wird nur über Skandale, Abweichler und Negativtrends. Das Publikum erwartet es so [...].“
Hierzu stelle ich fest: Ich habe mich weder wörtlich noch sinngemäß so geäußert. Ich habe lediglich gesagt, daß Medien naturgemäß stärker über das Besondere als über das Allgemeine berichten und daß sogenannte Skandale es im Nachrichtengeschäft dadurch per se leichter haben, wahrgenommen zu werden.
3. Der Bericht sagt mir nach, die angebliche Publikumserwartung wie folgt begründet zu haben:
a) „Erstens sei die Kirche eine machtvolle kulturelle Institution. Die Berichterstattung versuche, diese Macht zu ,knacken‘ und gehe jedem Haarriss nach, aus dem beim nächsten Frost ein Absprengsel werden könnte.“
Hierzu stelle ich fest: Diese Aussage ist frei erfunden.
b) Weiter heißt es:
„Zweitens müsse die Kirche kritisiert werden, weil sie viele Dinge hochhalte, die nicht mehr in die heutige Zeit passten. Es kamen dann ausschließlich Gesichtspunkte aus dem sexuellen Bereich [...].“
Hierzu stelle ich fest: Diese Darstellung ist falsch. Im Gespräch darüber, welche Reibungspunkte die Institution Kirche den Medien biete, habe ich mehrere Punkte genannt, unter anderem auch die Rolle der Frauen und die hierarchische Ordnung.
c) Weiter heißt es:
„Kirche sei vordemokratisch. Insofern müsse sie bekämpft werden.“
Hierzu stelle ich fest: Ich habe dies weder wörtlich noch sinngemäß gesagt.
4. Über das Gespräch mit mir heißt es zudem:
„Auch das Instrument des Kampfes gegen die Kirche wurde den Besuchern verraten: Es sei das Prinzip ,Teile und herrsche‘. Man müsse die Kirche nicht von außen her angreifen; wer genau beobachte, stelle fest, dass sie das schon selbst besorgt. Man sehe nur auf die Rebellen, Ketzer und Abweichler, die sie immer wieder selbst produziert und publikumswirksam ächtet. Zu den kirchenzerstörerischen Elementen, die die Kirche selbst produziere, gehöre natürlich besonders die Bibelexegese. Es genüge, zu jedem christlichen Hochfest eine Handvoll Exegeten zu zitieren.“
Hierzu stelle ich fest: Ich habe dies weder wörtlich noch sinngemäß gesagt.
Hamburg den, 5. August 2004
Wolfgang Büchner
Stellvertretender Chefredakteur SPIEGEL ONLINE
Tja...
Gruss
Max