Ernstgemeinte Frage zu Phobien/Ängsten

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Geronimo

Ernstgemeinte Frage zu Phobien/Ängsten

Beitrag von Geronimo »

Ihr Lieben,

ich bin auf der Suche nach Artikeln im Web oder Veröffentlichungen über eine bestimmte Art von Phobie - vielleicht kann mir jemand hier im Forum weiterhelfen? Ich muss mich da für jemanden kundig machen und finde absolut nichts. Vielleicht ist das unter einem bestimmten Fachbegriff, den ich kenne.

Es handelt sich um eine tiefsitzende Angst vor Fahrstuhlschächten, Glockentürmen und Maschinen (stillgelegte Maschinen vor allem, leere Fabrikgebäude) - bitte nicht lachen - das ganze ist für den Betreffenden ein großes Problem).

Bin für jeden Tip dankbar,

Geronimo

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Über die Ursache dieser Phobie kannst du net etwas verlauten lassen?
Schon die Begriffe Phobie durch Trauma ( Sinne von Verletzung) nachgeschaut,Psychologie, Psychiatrie googlemäßig bearbeitet?
Ich schau mal schnell nach.Sah mal auf einer Website etliche Links zu Ängsten-->Phobien,ob die noch vorhanden sind!
Gruß,
Elisabeth

Biggi
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Re: Ernstgemeinte Frage zu Phobien/Ängsten

Beitrag von Biggi »

Geronimo hat geschrieben: Es handelt sich um eine tiefsitzende Angst vor Fahrstuhlschächten, Glockentürmen und Maschinen (stillgelegte Maschinen vor allem, leere Fabrikgebäude) -
Glockentürme von innen oder von außen??? Wenn von innen, dann dürfte es sich wohl um Klaustrophobie (auch in der Schreibweise Claustrophobie) handeln. Wenn von außen... - keine Ahnung. Und worauf richtet sich diese Angst? Dass der Turm oder das leere Fabrikgebäude einstürzen könnte? Und was für Assoziationen verbinden sich mit den stillgelegten Maschinen? :kratz:
Nein, lustig ist das absolut nicht... zumindest nicht für den Betroffenen und für sein Umfeld!
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Die Links sind noch vorhanden!
http://www.kuettner-privat.de/links.html Eberhard hatte mal eine Weblog auf 20six.de.Ist leider auch verschwunden.Er ist Quäker und wohnt im Osten Deutschlands.
Falls du nix findest schreib ihm doch einfach ne Email.Kannst ruhig mir das in die Schuhe schieben,sollte er knatschen.Was eigentlich wohl jedoch net der Fall sein dürfte.

Gruß,
Elisabeth

Geronimo

Re: Ernstgemeinte Frage zu Phobien/Ängsten

Beitrag von Geronimo »

Biggi hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben: Es handelt sich um eine tiefsitzende Angst vor Fahrstuhlschächten, Glockentürmen und Maschinen (stillgelegte Maschinen vor allem, leere Fabrikgebäude) -
Glockentürme von innen oder von außen??? Wenn von innen, dann dürfte es sich wohl um Klaustrophobie (auch in der Schreibweise Claustrophobie) handeln. Wenn von außen... - keine Ahnung. Und worauf richtet sich diese Angst? Dass der Turm oder das leere Fabrikgebäude einstürzen könnte? Und was für Assoziationen verbinden sich mit den stillgelegten Maschinen? :kratz:
Nein, lustig ist das absolut nicht... zumindest nicht für den Betroffenen und für sein Umfeld!
Assoziationen ... gibt es eigentlich (noch) keine (das müsste wohl ein Therapeut auflösen); es ist ein schreckliches Grauen, eine tiefes Erschrecken. Vielleicht vor der Leere oder der Stille oder ...

Was den Glockenturm betrifft, gibt es tatsächlich ein Erlebnis, dass der Betreffende als Kind fast einmal hier im Dom in den Glockenturm gestürzt wäre (irgendein Volltrottel hatte die Tür nur angelehnt und das Kind wollte bei einer Turmbesteigung dort reinrennen. Stell ich mir auch schrecklich vor ...du rennst wo rein und stehst plötzlich dicht über dem Gestänge der Glocken und vor der Tiefe ...) Ob es stimmt, dass die Glocken dann auch zu läuten auffingen oder zu schwingen ...das kann nun auch lediglich Phanzasie sein. Soweit ich weiß, dürfen die Glocken nie geläutet werden, wenn Turmbesteigung ist. Da verquickt sich wahrscheinlich in der Phantasie.

Geronimo

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Eine Phobie hat immer eine Ursache. Meine Freundin hat eine Ärztephobie. Sie hatte in ihrer Kindheit ein negatives Erlebnis in einer Arztpraxis. Leider konnte ich sie noch nicht zu einer Therapie überreden. Am Hilfreichsten ist bei so einer begrenzten und klar definierbaren Phobie eine kognitive Verhaltenstherapie bei einem Verhaltenstherapeuten.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

cathol01 hat geschrieben:Am Hilfreichsten ist bei so einer begrenzten und klar definierbaren Phobie eine kognitive Verhaltenstherapie bei einem Verhaltenstherapeuten.
Das wäre mir neu. Im Rahmen von Verhaltenstherapien kann es zu Symptomverschiebungen kommen, die dann ggf. "weniger belastend" sind.
Schließlich geht es um Desensibilisierung und nicht vordringlich um die Auflösung von Ursachen.

Die in der Fragestellung geschilderten Angstsyndrome sind nicht klar einzugrenzen. Ggf. ist da schon eine Form der Generalisierung eingetreten.
Um von einer Phobie zu reden, wären mehr Begleitsymptome zu untersuchen.
Das Ganze kann aus der Ferne nicht bis gar nicht beurteilt werden. Erst Recht sollten "aus Nichts" keine Therapievorschläge abgeleitet werden.

Bernd (kopfschüttelnd)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Also auf den ewigen Streit zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse möchte ich hier nicht eingehen. Oft wird heute ja glücklicherweise auch beides kombiniert.
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Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

cathol01 hat geschrieben: Also auf den ewigen Streit zwischen Verhaltenstherapie und Psychoanalyse möchte ich hier nicht eingehen.
Das war mit meinem "Hinweis" auch nicht gemeint! Sorry, falls ich ein wenig harsch geschrieben haben sollte.
cathol01 hat geschrieben:Oft wird heute ja glücklicherweise auch beides kombiniert.
Yes!

Bernd Heinrich

Samurai
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Beitrag von Samurai »

Es gibt ein Buch, mit eher humoristischen Ansatz, mit dem Titel "Heute schon Angst gehabt?". Besteht nur aus Phobienamen und ein zwei Beispielen dazu.
Einige Ängste würde ich als spontan erfunden erklären oder zumindest nicht als richtige Phobie bezeichnen. Bsp. Die Angst ob es noch reicht die Frisur zu richten, bevor die Ampel auf grün umspringt.

Bringt mich aber auch direkt zu Geronimo. Das Beispiel eben läßt sich leicht umgehen. Frage wäre, muß man diese Phobie behandeln?
Fahrstuhlschächten und Glockentürme kann man meiden, falls nicht schon der Anblick eines Glockenturms aus der Ferne Ängste hervorruft.
Bis jetzt beschrieben scheint sich alles auf diesen Beinahesturz zurückzuführen. Maschinen werden nicht selten im Fernsehen gezeigt, genügt ein Fernsehbild als Auslöser oder muß er direkt in der Nähe sein.

Wenn Du Dich für ihn kundig machst bedeutet das auch, daß er sich Computer nicht nähert?

Letztendlich ist es nicht doch sowas wie Höhenangst und Maschinen aktivieren sein Trauma?

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Hinter dieser Angst steckt was anderes ... Stichwort Herzphobie. Die ist auch vorhanden. Man sollte den ganzen Komplex behandeln, um diesem Menschen das Urvertrauen ins Leben zu ermöglichen. Ich würde halt gern helfen ... aber eher durch versteckte Hinweise. Weil das Wort Therapie in dem Zusammenhang nicht sofort im Raum stehen soll.

Meine Gedanken gehen nicht in die Richtung "unter allen Umständen therapieren" mit dem Hintergedanken "alle müssen genormt sein" ... eher eine Tür aufstoßen und ein bißchen Weite hineinlassen ... wenn ihr versteht, was ich meine.

Geronimo

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Geronimo hat geschrieben: Hinter dieser Angst steckt was anderes ... Stichwort Herzphobie. Die ist auch vorhanden.
Oh, dann sollte man diffenentialdiagnostisch erst mal herausfinden, ob nicht alle Symptome im Rahmen einer Herzphobie stattfinden.
Geronimo hat geschrieben:Man sollte den ganzen Komplex behandeln, um diesem Menschen das Urvertrauen ins Leben zu ermöglichen. Ich würde halt gern helfen ... aber eher durch versteckte Hinweise. Weil das Wort Therapie in dem Zusammenhang nicht sofort im Raum stehen soll.
Warum? Therapie ist nichts "schlimmes". Es kann auch für einen "Leidenden"/Kranken "erleichternd" sein, wenn jeamnd das Wort Therapie mal ins Spiel bringt.

Bernd Heinrich

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

In dem Fall nicht .... wegen völlig falscher Vorstellung von Therapien.

Ich habe ja auch die Erfahrung gemacht, dass die Leute, wenn sie erst mal mit so Therapie in Kontakt kamen, richtig Hoffnung schöpften. Aber es besteht doch (oder grade) in vielen Fällen eine regelrechte "Therapie? Mit mir nicht!" - Haltung.
Ich führe das auf die Medien zurück und ihre undifferenzierten Berichterstattung über Jahrzehnte, wo alles therapeutische munter in einen Topf geworfen wurde und die Leute nicht mal eine Psychotherapie von einer Gestalttherapie unterscheiden konnten.
Das Bild von der Couch ist halt immer noch in den Köpfen präsent ...

Geronimo

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Wird die Couch eigentlich noch benutzt? Mir fällt auf, dass sie in keiner psychotherapeutischen Praxis fehlt.
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Biggi
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Beitrag von Biggi »

cathol01 hat geschrieben:Wird die Couch eigentlich noch benutzt? Mir fällt auf, dass sie in keiner psychotherapeutischen Praxis fehlt.
Äh, wie viele kennst du denn bereits??? :kratz: ;)
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Junia
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Beitrag von Junia »

cathol01 hat geschrieben:Wird die Couch eigentlich noch benutzt? Mir fällt auf, dass sie in keiner psychotherapeutischen Praxis fehlt.
nein, die couch findet man in (fast) keiner Praxis mehr ..... (und ich kenne einige)

junia

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Junia
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Beitrag von Junia »

Bei einer Phobie handelt es sich um eine Angsterkrankung. Diese Angst ist auf etwas spezielles gerichtet, das kann eine Situation, ein Gegenstand ein Lebewesen oder ein anderer Mensch sein, die normalerweise keine solche Angst hervorrufen.

Wie bei Angststörungen im allgemeinen spielt auch bei der Phobie die Vermeidung der angstaus- lösenden Situation eine große Rolle. Solange es dem Phobiker gelingt diese angstauslösende Situation zu meiden, wird er auch nicht mit seiner Angst konfrontiert.

Phobien können als Agoraphobie, Sozialphobie oder als spezielle Phobie auftreten.

Agoraphobie (Platzangst):

Die Agoraphobie ist eine starke Angst/Furcht vor einem Aufenthalt in der Öffentlichkeit.

Vor allem vor Orte, von denen eine Flucht nur schwer möglich wäre oder einem Ort, wo im Falle der benötigten Hilfe keine Hilfe verfügbar wäre, richtet sich diese Phobie. Am häufigsten meidet der Phobiker bei dieser Art der Phobie einen Aufenthalt in einer Menschenmenge (Straßenbahn, Kaufhäuser, Bahnhöfe usw.), Aufzügen, Brücken, Tunnel, belebte Straßen usw.

Der Mensch, der unter einer Agoraphobie leidet verläßt seine Wohnung nur selten, es ist ihm aufgrund seine Befürchtungen nicht möglich, wenn dann in aller Regel nur unter Begleitung.

Die Agoraphobie beginnt häufig mit einem Panikanfall. Der Phobiker entwickelt nun eine Angst davor, daß sich diese Panikattacke wiederholen könnte. Im eigentlichen hat der Phobiker dann eine Angst vor der Angst entwickelt, die das Leben des Phobikers komplett beherrschen kann.

Soziale Phobien:

Bei der Sozialphobie handelt es sich um die Angst, in einer Gruppe von Menschen im Mittelpunkt zu stehen und den Blicken anderer ausgesetzt zu sein. Die sozial Phobie kann sich in Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder den Drang zur Toilette zu müssen äußern.

Der sozial Phobiker ist sich meist bewußt darüber, daß seine Ängste überzogen und unbegründet sind, ohne jedoch etwas dagegen tun zu können. Soziale Phobien sind in der Regel mit einem niedrigen Selbstwertgefühl und einer übertriebenen Angst vor Kritik verbunden.

Das Vermeidungsverhalten des sozial Phobikers kann zu starker sozialer Isolierung führen.

Spezifische Phobie:

Spezifische Phobien beziehen sich auf ganz bestimmte Situationen, z.B. auf:

Tiere (Zoophobie), Höhe (Akrophobie), Angst in engen Räumen (Klaustrophobie) usw.

Wenn der Phobiker diese bestimmte Situation nicht meiden kann, kann er in eine Panikattacke geraten. Die Lebensqualität des Phobikers hängt im starken Maße damit zusammen, wieweit die phobische Situation vermieden werden kann.

(soweit mal Erklärungen zum Krankheitsbild)

Nun ist es aber in der Praxis so: je mehr die Situationen vermieden werden, umso größer wird das Problem, bis es sich generalisiert hat.

Aus diesem Teufelskreis kommt man nur heraus, in dem man immer wieder in diese angst-auslösende Situation hinein geht und sie bewusst aushält. Je öfter man das macht, um so eher überwindet man die Angst. Das ist auch das grundlegende Element in der Verhaltenstherapie.
Wenn jemand z.b. eine Spinnenphobie hat, dann nähert man sich dem Tierchen gegenüber so nahe, wie es noch keine Angst auslöst. Das nächste Mal versucht man es noch näher .... bis man eben merkt, dass man die Angst "im Griff" hat und einem die Spinne nix tut, wenn man ihr nix tut .....
Im grunde genommen meine ich, dass eine Phobie ohne Therapie kaum überwunden wird.

junia (die Erfahrung mit einer generalisierten Angststörung hat)

Bernd Heinrich Stein

Beitrag von Bernd Heinrich Stein »

Geronimo hat geschrieben:
...... und die Leute nicht mal eine Psychotherapie von einer Gestalttherapie unterscheiden konnten.


Geronimo
Auch die Gestalttherapie ist eine Psychotherapie!

Bernd Heinrich

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Oha! Das habe ich anders mitbekommen - aber vielleicht handelte es sich da um Etikettenschwindel ... :mrgreen:

Im Ernst: Ich rede hier von klassischer Psychotherapie. Die meisten Gestalt-Therapeuten, die ich kenne, machen eben diese nicht ... Wir wollen jetzt nicht hoffen, dass das ein Frankfurter Phänomen ist ...

Geronimo

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Junia hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Wird die Couch eigentlich noch benutzt? Mir fällt auf, dass sie in keiner psychotherapeutischen Praxis fehlt.
nein, die couch findet man in (fast) keiner Praxis mehr ..... (und ich kenne einige)

junia
Es gab vor kurzem einen Fotoband über Psychoanlytiker-Couches heute, der irgendwo im Fernsehen vorgestellt wurde. Die verschiedenen Einrichtungsstile zwischen plüschig und karg waren interessant.

Meines Wissens ist bei der klassischen freudschen Analyse die Couch nach wie vor üblich. Bei anderen Therapieformen war sie es nie.

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Geronimo hat geschrieben:Oha! Das habe ich anders mitbekommen - aber vielleicht handelte es sich da um Etikettenschwindel ... :mrgreen:

Im Ernst: Ich rede hier von klassischer Psychotherapie. Die meisten Gestalt-Therapeuten, die ich kenne, machen eben diese nicht ... Wir wollen jetzt nicht hoffen, dass das ein Frankfurter Phänomen ist ...

Geronimo
Ach aje.
Psychotherapie ist die nichtmedikamentöse Heilbehandlung für psychische Erkrankungen, vergleichbar mit physikalischen Therapien auf somatischer Ebene. Seelenmassage, wenn du so willst.
Die Urform, von Sigmund Freud entwickelt, ist die Psychoanalyse. Da in Antwort, Weiterentwicklung, Widerspruch usw. zur Freudschen Theorie zahlreiche andere Theorien über das menschliche Seelenleben entstanden sind, haben sich dementsprechend auch zahlreiche Richtungen und Schulen der Psychotherapie entfaltet. Die moderne Psychoanalyse, die Gesprächstherapie, die Gestalttherapie, das sind die bekanntesten. Es gibt aber noch diverse Arten der Gruppenanalyse, Bewegungstherapien, Familientherapie, und, und, und, ...

In Österreich gibt's aufgrund des Psychotherapiegesetzes ein öffentliches Verzeichnis der zugelassenen Psychotherapeuten. In dem sind auch die Methoden genannt, in denen die eingetragenen Therapeuten ausgebildet sind. Die muss ich aber selber erst suchen. Versteckt sich wahrscheinlich irgendwo auf der Homepage des Gesundheitsministeriums.

http://www.psyonline.at/ Da kann man ein Verzeichnis der hierzulande anerkannten Therapierichtungen finden.
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Biggi
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Beitrag von Biggi »

Junia hat geschrieben: . bis man eben merkt, dass man die Angst "im Griff" hat und einem die Spinne nix tut, wenn man ihr nix tut .....
Nicht mal, "wenn man ihr was tut", tut einem die Spinne was... - zumindest gilt das für die einheimischen. Das nur als Hinweis an alle Arachnophobiker hier... besonders unter den Moderatösen.... ;)
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

Edith
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Beitrag von Edith »

Biggi hat geschrieben:
Junia hat geschrieben: . bis man eben merkt, dass man die Angst "im Griff" hat und einem die Spinne nix tut, wenn man ihr nix tut .....
Nicht mal, "wenn man ihr was tut", tut einem die Spinne was... - zumindest gilt das für die einheimischen. Das nur als Hinweis an alle Arachnophobiker hier... besonders unter den Moderatösen.... ;)
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Biggi
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Beitrag von Biggi »

Edith hat geschrieben:
Biggi hat geschrieben:
Junia hat geschrieben: . bis man eben merkt, dass man die Angst "im Griff" hat und einem die Spinne nix tut, wenn man ihr nix tut .....
Nicht mal, "wenn man ihr was tut", tut einem die Spinne was... - zumindest gilt das für die einheimischen. Das nur als Hinweis an alle Arachnophobiker hier... besonders unter den Moderatösen.... ;)
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Pass auf, gleich kriecht dir eine Spinne über die [Punkt] :D :D :D

(Du kannst ihr ja dann "was tun" durch zubeißen... und mal abwarten, ob sie zurückbeißt.)
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Edith
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Beitrag von Edith »

Biggi hat geschrieben:
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Pass auf, gleich kriecht dir eine Spinne über die [Punkt] :D :D :D
*patsch*

und tot..... :mrgreen:

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Fichtel-Wichtel
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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Hab kein Problem mit Spinnen,spinnenählchen Tieren.Hab jedoch schon häufiger erlebt,daß nur der Anblick bei manchen Menschen ausreichte,schon hatten sie Pickel und ähnliches am Mund.Wenn ich mich dann schon mal als Spinnenkiller betätigen mußte,dann jedoch nur mit dem Latschen der Spinnenängstler,und Auftraggeber für die Spinnenkillings.

Also ein gewisses Verständnis ist bei mir schon für so spezielle Ängste bei meinen Mitmenschen vorhanden.


Gruß,
Elisabeth
Zuletzt geändert von Fichtel-Wichtel am Montag 4. Oktober 2004, 17:02, insgesamt 1-mal geändert.

Edith
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Beitrag von Edith »

Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Also ein gewisses Verständnis ist bei mir schon für so spezielle Ängste bei meinen Mitmenschen vorhanden.
Gruß,
Elisabeth
:huhu:
Hallo Freund!!

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Beitrag von Fichtel-Wichtel »

Edith hat geschrieben:
Fichtel-Wichtel hat geschrieben:
Also ein gewisses Verständnis ist bei mir schon für so spezielle Ängste bei meinen Mitmenschen vorhanden.
Gruß,
Elisabeth
:huhu:
Hallo Freund!!
@ Edith! Danke ,is ja gut!

Gruß,
Elisabeth

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Junia
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Beitrag von Junia »

[quote="Anastasis

Meines Wissens ist bei der klassischen freudschen Analyse die Couch nach wie vor üblich. Bei anderen Therapieformen war sie es nie.[/quote]

So viel ich weiß, ist die Freudsche Psychoanalyse nicht mehr so der Hit. Mir haben etliche Leute schon erzählt, dass diese Form auch nicht mehr so gelehrt wird - in Reinform auch nicht mehr angewendet.

junia

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Junia
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Beitrag von Junia »

Edith hat geschrieben:
Biggi hat geschrieben:
Junia hat geschrieben: . bis man eben merkt, dass man die Angst "im Griff" hat und einem die Spinne nix tut, wenn man ihr nix tut .....
Nicht mal, "wenn man ihr was tut", tut einem die Spinne was... - zumindest gilt das für die einheimischen. Das nur als Hinweis an alle Arachnophobiker hier... besonders unter den Moderatösen.... ;)
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tja, ich kenne schon einige solche Spinnen-Liebhaber, die sich solche Tierchen (und es gibt giftige Spinnen) halten wie andere ihre Goldfische. igitt .... :/ muss nicht unbedingt in meinem Umfeld sein ....

junia

Anastasis

Beitrag von Anastasis »

Junia hat geschrieben:
Anastasis hat geschrieben:
Meines Wissens ist bei der klassischen freudschen Analyse die Couch nach wie vor üblich. Bei anderen Therapieformen war sie es nie.
So viel ich weiß, ist die Freudsche Psychoanalyse nicht mehr so der Hit. Mir haben etliche Leute schon erzählt, dass diese Form auch nicht mehr so gelehrt wird - in Reinform auch nicht mehr angewendet.

junia
Ein Freund von mir macht grade eine, und zwar ganz klassisch "freudianisch"... nicht, daß ich das verstehen könnte - aber es ist ja schließlich seine Psyche, nicht meine... :/

(Ähm - und, nicht zu vergessen: sein Geld...)

Samurai
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Beitrag von Samurai »

Vielleicht ist es ein erster Schritt Übungen zur Willensstärkung zu machen?
Beispielsweise nur mit der linken Hand Gläser in die Hand nehmen.

Wenn der Wille geübt wurde, vielleicht mit Phobien anderer Menschen vertraut machen. Versuchen zu erkennen, was für manche Menschen aus welchen Gründen Horror ist.
Erkennen, daß es viele grausame Dinge gibt, die genauso heftig sind wie einen Turm runterzufallen.
Also nicht beruhigen, sondern andere schlimme Dinge zeigen, mit der Idee zu verstehen, daß man mit seiner Phobie sehr persönlich gedacht hat und man sich wundert, warum die andere Dinge einem gar nicht so eine Angst machen.
Aufspüren und beobachten des eigenen "Saboteurs", der blockiert, wenn der Verstand schon sagt, daß alles in Ordnung ist.
Willensübung mit Saboteur kombinieren und nach dieser Phase langsam dem Turm und Maschinenproblem nähern.

So würde ich es versuchen, wenn ich keine Fremdhilfe finden würde.

Vielleicht auch Teilziele abstecken.. die Willensübung drei Wochen durchhalten.. usw. damit verstanden wird, daß es vorangeht.

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