Ukraine

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Ukraine

Beitrag von Piusderdritte »

In der Ukraine sind wohl ausländische Killerbanden unterwegs, die sowohl Demonstranten umbringen, als auch versuchen Polizisten umzubringen.
Die ausländischen Terrorgruppen haben den Auftrag, wie in Syrien, den Hass der Polizei, wie auch den Hass der Bevölkerung anzustacheln.
Eine Destabilisierung des Landes, wie in Syrien, scheint wohl das Ziel zu sein. Hauptsache Bürgerkrieg, alles andere ist denen völlig egal.
Man kann nur hoffen das der russiche Geheimdienst diese Kriminellen Subjekte elimenieren wird.

Bezahlt werden diese Söldner von den westlichen üblichen Verdächtigen.
:daumen-runter: :daumen-runter:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Ukraine

Beitrag von lifestylekatholik »

Reinhard Lauterbach (Junge Welt) hat geschrieben:Putsch in der Westukraine

Faschisten stürmen Behörden und zwingen Gouverneure zum Rücktritt. Fernsehsender ruft Demonstranten zur Bewaffnung auf

… Daß hinter diesen Aktionen ukrainische Faschisten stehen, scheint nach ihren Selbstzeugnissen wenig zweifelhaft. Über den Sturm der Gebietsverwaltung in Tscherkassy kursiert ein Internet-Video. Darauf ist eine Menge von mehreren hundert vermummten Leuten zu sehen, die vor dem Gebäude mit ausgestreckten Armen Parolen rufen. Ein Film von der Besetzungsaktion in Rovno zeigt, wie die Polizei nach erfolgloser Verteidigung des Gebäudes durch ein Spalier der Angreifer abzieht. Diese schreien dazu immer wieder im Wechsel »Ruhm der Ukraine« und »Ruhm den Helden« – die typische Grußformel der Faschisten. Aufnahmen aus Tschernowcy zeigen in der Menge die rot-schwarzen Fahnen der faschistischen Gruppe UNA-UNSO. In Kiew besetzten Anhänger der Bewegung »Rechter Sektor« das Gebäude des Landwirtschaftsministeriums, …
Quelle
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Benutzeravatar
umusungu
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 5048
Registriert: Donnerstag 1. Januar 2004, 13:30

Re: Ukraine

Beitrag von umusungu »

die "Faschismus-Theorie" halte ich nicht für bewiesen.......

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Man braucht da keine Theorien. Es sind offenkundige Nazis,
die da zugang sind. Augenscheinlich haben die den Auftrag,
ein ukrainisches Bengasi zu schaffen, oder wenigstens ein
er-Raqqa.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

ad_hoc
Beiträge: 4877
Registriert: Mittwoch 14. Januar 2004, 12:14

Re: Ukraine

Beitrag von ad_hoc »

Ich habe keine Zweifel daran, dass die Unruhen in der Ukraine von außen (USA und deren EU-Hiwis) geschürt werden.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3479
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Ukraine

Beitrag von martin v. tours »

Das ist für jeden, der es sehen WILL, offensichtlich.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Ukraine

Beitrag von Torsten »

umusungu hat geschrieben:die "Faschismus-Theorie" halte ich nicht für bewiesen.......
spon hat geschrieben:Krise in der Ukraine: Neue Straßenschlachten beenden Waffenruhe in Kiew
Aus Kiew berichtet Matthias Gebauer

[...] Mit den neuen Ausschreitungen in Kiew scheint sich die Befürchtung zu bestätigen, dass die politische Führung der Opposition die Kontrolle über die Demonstranten immer mehr verliert. Die Aufrufe zu friedlichem Protest und einem landesweiten Streik, die Klitschko über den Tag stets wiederholt hatte, blieben bei den von Hooligans, rechten Schlägertrupps und anderen Krawallbrüdern durchsetzten Demonstranten an den Barrikaden ungehört. "Janukowitsch will Krieg", sagte einer von ihnen gegen Mitternacht, "genau den wird er von uns heute Nacht bekommen."
Wenn Spiegel-Online das schon einräumen muss, dann scheint doch was dran zu sein.

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Ukraine

Beitrag von Piusderdritte »

Wenn Spiegel-Online das schon einräumen muss, dann scheint doch was dran zu sein.
Der Spiegel ist System-Presse, und die hat die Bevölkerung zu desinformieren, im Sinne des Systems.
Der Spiegel ist ein gutes Beispiel für Propagnda Presse ala DDR oder drittes Reich.
;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Klitschko selbst hatte zum Zuschlagen aufgerufen, für den Fall, daß
die Regierung nicht kapituliere.

Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei. Wenn die legitime, gewählte
Regierung es weiter mit Entgegenkommen und Kompromissen ver-
sucht, steht der Ukraine das Schicksal Syriens bevor.

Drei Polizisten wurden gestern nacht von den Terroristen gefangen-
genommen und im Stadtratsgebäude festgehalten. Einer wurde in-
zwischen freigelassen, mit einer Stichverletzung, die beiden andern
werden noch als Geiseln gehalten.

Ein Milizoffizier wurde in der Nacht in Kiew auf der Straße erschossen.
In Tscherkassy ging heute nacht nahe einer Polizeistation ein Spreng-
satz hoch, erheblicher Sachschaden entstand, glücklicherweise keine
Verletzten.

In Lemberg, Stanislau (Iwano-Frankowsk) und Rowno haben Stepan-
Bandera-Brigaden die Verwaltungsgebäude gestürmt und besetzt. Dort
soll augenscheinlich eine Art ukrainisches Bengasi geschaffen werden.

Wenn die Regierung jetzt nicht massiv gegen die terroristischen Rechts-
brecher durchgreift, läuft die Situation aus dem Ruder, mit unabsehba-
ren Folgen.

Freilich ist realistischerweise auch die Möglichkeit einzukalkulieren, daß
der Westen – namentlich die Oblaste Lemberg, Tarnopol und Stanislau –
nicht gehalten werden können und sich abspalten.

Sollen sie sich Österreich anschließen … ihr Problem ist, daß sie allein
nicht lebensfähig sind und bloß von dem leben, was Dnjepropjetrowsk
und Donjezk erwirtschaften und was ihre zahllosen Männer, die im Aus-
land arbeiten, heimschicken.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3241
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Ukraine

Beitrag von ar26 »

Ich mach jetzt mal den advocatus diaboli und frage, warum den Westukrainern nicht das zugestanden werden sollte, was den Osseten praktisch zugestanden wurde, nämlich Unabhängigkeit vom Nachfolgestaat der jeweiligen Sowjetrepublik? Letztlich scheint die Antwort darauf hinaus zu laufen, ob man pro-Moskau denkt oder anders.

Daß diese Proteste im Ausland entfacht wurden ist offensichtlich, ebenso, daß dort in Kiew keine Einheimischen auf dem Majdan stehen sondern Lemberger, Kolomeer, Stanislauer usw. Es ändert aber nichts daran, daß die Bevölkerung in der Westukraine aus Gründen die mehrere Jahrhunderte zurückreichen, gen Westen orientiert ist.

Fraglich ist, wem dieser Umstand mehr schadet. Hier im Forum scheint allgemeiner Konsens zu sein, daß dies Moskauer Interessen abträglich sei, was mir nicht ganz einleuchtend ist. Bei einer Teilung verbliebe der -Robert wies zutreffend daraufhin- wirtschaftlich interessante Ostteil in russischem Einflussbereich. Anstatt eines ständigen Unruheherdes hätte Moskau einen loyalen, sprachlich wie kulturell nahestenden Verbündeten, der zudem wirtschaftlich lebensfähig ist. Der Westen, speziell die EU, hätte ein weiteres Armenhaus zu versorgen. Zwar könnten die Amerikaner dort militärische Präsenz aufbauen, deren strategische Nutzen scheint mir allerdings nicht so gewaltig.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Piusderdritte
Beiträge: 720
Registriert: Dienstag 16. Juli 2013, 19:48

Re: Ukraine

Beitrag von Piusderdritte »

ar26,
es geht überhaupt nicht in diesem Konflikt um Russen oder Ukrainer oder Teilung oder nicht Teilung.

Es geht mal wieder wie fast immer, um die Macht von Satans Bänker

das ist eingentlich alles. Das man einen Vorwand braucht, um Konflikte zu schüren ist doch logisch.

Lese dir mal das Buch von
Andrew Carrington Hitchcock
durch!:
Satans Banker
http://www.buecher.de/shop/oeffentliche ... /28163463/
Klitschko lehnt Angebot von Präsident Janukowitsch ab
http://deutsche-wirtschafts-nachrichten ... witsch-ab/
;)
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

Benutzeravatar
ar26
Beiträge: 3241
Registriert: Sonntag 19. November 2006, 10:46
Wohnort: Sachsen

Re: Ukraine

Beitrag von ar26 »

@Piusderdritte
Du magst ja recht haben, aber was gerade hat die Finanzoligarchie von einem ständigen Unruheherd Ukraine. Geld lässt sich damit nicht verdienen. Letztlich interessieren die doch nur die Rohstoffe der Ostukraine und vor allem Russlands. Wenn sich Russland und die "russischen" Ukrainer klug verhalten, gehen sie bei einer Teilung aus diesem Konflikt jedoch gestärkt hervor, daß sie sich ein krankes Glied amputiert haben lassen, jedoch kein gesundes.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Die Welt« hat mir gerade einen Artikel, den ich dabei war zu kommentieren, unterm Hintern weg gesperrt.

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... raine.html



Also dann hier:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Die Karte oben ist Müll. Auf der Krim ist das Ukrainische kaum existent. Es gibt mehr Sprecher des Tatarischen als des Ukrainischen. 19 von 2 Einwohnern bevorzugen das Russische (also auch der Großteil der ukrainischen und tatarischen Muttersprachler).

Aber auch für Kirowograd, Tscherkassy, Poltawa, Sumy und die Stadt Kiew würde ich das Überwiegen des Ukrainischen bezweifeln. Man darf sich dabei nicht von den Angaben zum Anteil der Muttersprachler laut der Volkszählung von 21 täuschen lassen. Ein Großteil der Ukrainer ist vollkommen zweisprachig, wobei deren Anteil seit zwei Jahrzehnten kontinuierlich zurückgeht, aber nur ganz im Westen zugunsten des Ukrainischen, im Zentrum, im Süden und im Osten zugunsten des Russischen, das dort nach neueren Erhebungen von 27 (Rasumkow-Zentrum) und 211 (Ukrainische Akademie der Wissenschaften) besonders unter der jüngeren Bevölkerung erheblich an Boden gewinnt, der Zwangsukrainisierung an den Schulen zum Trotz.

Um als Beispiel Kiew zu nennen: Dort sprachen 25 39,9 % zu Haus Russisch, 18,1 % Ukrainisch und 41,2 % umständeabhängig beide Sprachen. Die letzte Zahl geht entgegen dem, was man angesichts der politischen Rahmenbedingungen erwarten könnte, zugunsten derjenigen der Russischsprecher zurück, obgleich es sich ganz überwiegend der Nationalität nach um Ukrainer handelt.

(So viel mal ausnahmsweise als apolitischen, sozusagen ethnolinguistischen Beitrag.)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Re: Ukraine

Beitrag von Nietenolaf »

http://www.youtube.com/v/q31XRznPlbg

Das sind Mönche aus dem Kiewer Höhlenkloster. Die haben sich stunden- und tagelang zwischen Barrikaden und Polizeikräfte gestellt, immer so in 4-6-Stunden-Schichten...
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

Stefan

Re: Ukraine

Beitrag von Stefan »

Wie stark unterscheidet sich denn die russische von der ukrainischen Sprache?
Ein paar Buchstaben sind anders, aber sind sie so unterschiedlich?
Ich habe eh nie verstanden, warum so viele Ukrainer trotz eigener Muttersprache russisch bevorzugen.

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Ukraine

Beitrag von Peregrin »

ar26 hat geschrieben:@Piusderdritte
Du magst ja recht haben, aber was gerade hat die Finanzoligarchie von einem ständigen Unruheherd Ukraine. Geld lässt sich damit nicht verdienen. Letztlich interessieren die doch nur die Rohstoffe der Ostukraine und vor allem Russlands. Wenn sich Russland und die "russischen" Ukrainer klug verhalten, gehen sie bei einer Teilung aus diesem Konflikt jedoch gestärkt hervor, daß sie sich ein krankes Glied amputiert haben lassen, jedoch kein gesundes.
Damit wäre der letzte Pufferstaat weg. Letztlich geht es doch um Rußland. Zu Jelzins Zeiten wollten sie das Land aufteilen und sich den Zugriff insbesondere aufs rohstoffreiche Sibirien sichern, nur kam ihnen Putin dazwischen. Seither gehen sie über Leichen, um Rußland einzuschnüren und dort das gleiche Chaos auszulösen wie überall, damit sie sich dann doch irgendwann die Filetstücke unter den Nagel reißen können.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Reinhard
cum angelis psallat Domino
Beiträge: 2161
Registriert: Montag 30. Mai 2011, 11:06
Wohnort: in der ostdeutschen Diaspora

Re: Ukraine

Beitrag von Reinhard »

Nietenolaf hat geschrieben:...

Das sind Mönche aus dem Kiewer Höhlenkloster. Die haben sich stunden- und tagelang zwischen Barrikaden und Polizeikräfte gestellt, immer so in 4-6-Stunden-Schichten...
Das beeindruckt mich sehr ! - - stundenlang mit erhobenen Händen zu stehen ist nämlich sauhart, und die Kälte kommt dazu !

Was rufen sie dort ? (mein russisch reicht nicht, um es zu verstehen ...) Und: stehen sie zum Schutz der Barrikaden gegen die Polizei / Miliz, oder zum Schutz der Polizei gegen den randalierenden Mob von den Barrikaden ?
Ich verstehe zu wenig, was wirklich vorgeht, denn "der Westen" stellt die Regierung / Polizei als kaum gehemmte Schläger dar, während russische Kommentare die Proteste als vom Westen gesteuerten Putsch beschreiben ...

Nietenolaf: worum geht es hinter den Kulissen, wer will was, in Wirklichkeit ?

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Re: Ukraine

Beitrag von Nietenolaf »

Reinhard hat geschrieben:Das beeindruckt mich sehr ! - - stundenlang mit erhobenen Händen zu stehen ist nämlich sauhart, und die Kälte kommt dazu !
Die haben die Hände ja nicht die ganze Zeit erhoben gehabt. Aber sie stehen so ziemlich im Steinhagel, was man gut erkennt.
Reinhard hat geschrieben:Was rufen sie dort ? (mein russisch reicht nicht, um es zu verstehen ...) Und: stehen sie zum Schutz der Barrikaden gegen die Polizei / Miliz, oder zum Schutz der Polizei gegen den randalierenden Mob von den Barrikaden ?
Sie stehen mit dem Rücken zum Berkut und "gegen" den Mob. Eigentlich sind sie nur da, um Gewaltanwendung zu unterbinden. Die Priester/Mönche lösen sich aller x Stunden ab - ist wirklich ziemlich kalt. Sie beten die ganze Zeit ganz kanonische Fürbitten. Ist vielfach auf Video dokumentiert.
Gerufen wird so einiges, primär "Hört auf, Steine zu schmeißen" und "Kommt hinter die Barrikaden". Wer da was ruft ist unklar, jedenfalls sind es nicht die Geistlichen.

Das hier ist zwar russischer Text, aber es sind noch ein paar Fotos dabei: http://orthoview.ru/nochnaya-molitva-na ... -eto-bylo/
Reinhard hat geschrieben:Ich verstehe zu wenig, was wirklich vorgeht, denn "der Westen" stellt die Regierung / Polizei als kaum gehemmte Schläger dar, während russische Kommentare die Proteste als vom Westen gesteuerten Putsch beschreiben ...
Kaum gehemmte Schläger? Warte mal... nur zwei Beispiele:
1. Erstürmung der Regionaladministration Winniza gestern, am Sonntag: http://www.youtube.com/watch?v=WIIaAuqxrzQ
2. Ein Zusammenschnitt von den Vorgängen auf der Gruschewskogo-Straße in Kiew Ende letzter Woche: http://www.youtube.com/watch?v=lK8LJ4lDja

Durchhalten & Anschauen!
Reinhard hat geschrieben:Nietenolaf: worum geht es hinter den Kulissen, wer will was, in Wirklichkeit ?
Ich habe keine Ahnung...
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

Benutzeravatar
PaceVeritas
Beiträge: 1007
Registriert: Freitag 13. April 2007, 22:26

Re: Ukraine

Beitrag von PaceVeritas »

Heute gab es im DLF ein Interview mit dem evangelischen Pastor Haska aus Brandenburg, z. Z. Kiew, der sich mit Talar und Amtskreuz "zwischen die Fronten" begeben hat. http://www.deutschlandfunk.de/ukraine-m ... _id=275744
» Sic enim dilexit Deus mundum ... «
(Joh. 3,16)
[/color]

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:Kaum gehemmte Schläger? Warte mal... nur zwei Beispiele:
1. Erstürmung der Regionaladministration Winniza gestern, am Sonntag: http://www.youtube.com/watch?v=WIIaAuqxrzQ
Das hat DuRohr für nicht angemeldete Nutzer gesperrt; hier ohne Anmeldung:

http://www.youtube.com/v/WIIaAuqxrzQ?hl=de_DE&version=3

Dann gleich auch noch das andere:

http://www.youtube.com/v/lK8LJ4lDja?hl=de_DE&version=3
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3479
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Ukraine

Beitrag von martin v. tours »

Solche Filme wird man in westlichen "freien" Fernsehkanälen wohl nie sehen.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Robert Ketelhohn
Beiträge: 26021
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 09:26
Wohnort: Velten in der Mark
Kontaktdaten:

Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stefan hat geschrieben:Wie stark unterscheidet sich denn die russische von der ukrainischen Sprache?
Am auffälligsten sind auf den ersten Blick Unterschiede in Morphologie und Lautbestand, wie etwa der sogenannte Itazismus (vgl. russ. хлеб – ukr. хліб, russ. кошка – ukr. кішка). Beträchtlich sind auch die lexikalischen Unterschiede. Das Ukrainische steht in dieser Hinsicht dem Weißrussischen am nächsten, danach dem Polnischen und Slowakischen noch vor dem Russischen. Die grammatischen und syntaktischen Strukturen dagegen stimmen weitgehend überein, soweit ich es beurteilen kann.

Vergleichen kann man das vielleicht am ehesten dem Verhältnis von Hochdeutsch und Niederländisch, wobei eigentlichen Hoch- und Schriftsprachencharakter das Ukrainische zunächst nur im Westen, namentlich in Galizien (Rotrußland) gewinnen konnte. Darüber hinaus – besonders in der Zentralukraine – stand es lange als Umgangs- und Alltagssprache vieler hinter der russischen überregionalen Verkehrs-, Amts-, Schrift- und gerade auch Litteratursprache zurück.

Teils schon in sowjetischer Zeit, vor allem aber seit den neunziger Jahren hat man von Staats wegen das Ukrainische aus dieser untergeordneten Position zu erheben getrachtet. Als Amts- und Schulsprache hat man es dekretiert, auch für die Medien wenigstens die Präsenz des Ukrainischen deutlich erhöht.

Als Verkehrssprache außerhalb Galiziens behauptet sich aber, wie neuere Untersuchungen aus den 2000er Jahren zeigen – und zu meiner eigenen Überraschung, wie ich gestehen muß –, das Russische nicht nur, es gewinnt an Boden, bis in die Familien hinein. Eine Ursache scheint darin zu liegen, daß primär ukrainische Muttersprachler außerhalb Galiziens „ihre“ Sprache, die insgesamt weit weniger Bedeutung hat und der außerhalb des engeren Sprecherkreises eher etwas Exotisches eignet, kaum aktiv verteidigen oder gar aggressiv in den Vordergrund stellen, während die primär russischen Muttersprachler ihre Sprache sehr aktiv und hartnäckig verteidigen.

Es geht also deutlich eher ein bevorzugt ukrainisch sozialisierter Ukrainer zum Russischen über als ein bevorzugt russisch sozialisierter Ukrainer zum Ukrainischen. Nach dem Motto: Wer Puschkin und Gogol hat, braucht keinen Schewtschenko.

So jedenfalls stellt sich mir die Quintessenz der entsprechenden Erhebungen der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften und anderer Institute aus den letzten Jahren dar.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Fragesteller
Beiträge: 1691
Registriert: Freitag 18. Mai 2012, 10:41

Re: Ukraine

Beitrag von Fragesteller »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wie stark unterscheidet sich denn die russische von der ukrainischen Sprache?
Eine Ursache scheint darin zu liegen, daß primär ukrainische Muttersprachler außerhalb Galiziens „ihre“ Sprache, die insgesamt weit weniger Bedeutung hat und der außerhalb des engeren Sprecherkreises eher etwas Exotisches eignet, kaum aktiv verteidigen oder gar aggressiv in den Vordergrund stellen, während die primär russischen Muttersprachler ihre Sprache sehr aktiv und hartnäckig verteidigen.
D. h. der ukrainische Nationalismus ist (als Breitenphänomen) auch nur dort beheimatet? Oder gehen hier Gesinnung und Sprachpraxis hier nicht zusammen?

Stefan

Re: Ukraine

Beitrag von Stefan »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Wie stark unterscheidet sich denn die russische von der ukrainischen Sprache?
Das Ukrainische steht in dieser Hinsicht dem Weißrussischen am nächsten, danach dem Polnischen und Slowakischen noch vor dem Russischen.
Das hätte ich anders vermutet, insbesondere in Bezug auf das Slowakische. Polnisch lässt sich ja noch geschichtlich halbwegs erklären.
Vergleichen kann man das vielleicht am ehesten dem Verhältnis von Hochdeutsch und Niederländisch
Auch hier hätte ich eher eine Verhältnis Hochdeutsch/Bayrisch oder Schwyzerdütsch vermutet. Nederlands ist doch recht verschieden.
Teils schon in sowjetischer Zeit, vor allem aber seit den neunziger Jahren hat man von Staats wegen das Ukrainische aus dieser untergeordneten Position zu erheben getrachtet. Als Amts- und Schulsprache hat man es dekretiert, auch für die Medien wenigstens die Präsenz des Ukrainischen deutlich erhöht.
Fand der Einfluß des Russischen denn erst in der Sowjetzeit statt, oder gab es frühere Traditionen?
Wie muss man sich das Sprachengefüge in der Ukraine in vorsowjetischer Zeit vorstellen?
Als Verkehrssprache außerhalb Galiziens behauptet sich aber, wie neuere Untersuchungen aus den 2er Jahren zeigen – und zu meiner eigenen Überraschung, wie ich gestehen muß –, das Russische nicht nur, es gewinnt an Boden, bis in die Familien hinein.
Was ich auch so wahrgenommen habe - im direkten Unterschied zu den anderen slawischen oder baltischen Sprachen. Hier gibt es doch eine - wohl durch sowjetische Russifizierungspolitik verursachte - flächendeckende Abneigung gegenüber der russischen Sprache. Hier unterscheidet sich die Ukraine von den übrigen nichtrussischen Ex-Ostblock Ländern...und steht eigentlich im Widerspruch zu sonst üblichen national geprägten Tendenzen.
Evtl. ist es eine ähnliche Erscheinung wie es in Deutschland einmal modern war, französisch zu sprechen, oder neuerdings englisch. Sozusagen als Statussymbol, um dadurch einen bestimmten stand in der Gesellschaft zu markieren (wie auch immer motiviert)?

Übrigens gibt es hier eine Umfrage, angeblich repräsentativ, die das Verhältnis Rußland/Ukraine aus russischer Sicht beschreibt:
http://wciom.ru/index.php?id=459&uid=114634
Danach schätzen ca. 74% der Russen zur Ukraine als neutral - kühl - angespannt ein. Daher kann es also eher nicht kommen, weil man sich so gut versteht....

Benutzeravatar
Nietenolaf
Beiträge: 3053
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 14:26
Wohnort: Blasegast

Re: Ukraine

Beitrag von Nietenolaf »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das hat DuRohr für nicht angemeldete Nutzer gesperrt; hier ohne Anmeldung...
Danke. Weiß nicht, ob das folgende jetzt für alle funktioniert. Ein paar Aufnahmen von den Pro-EU-Protesten Ende November / Anfang Dezember 2013, zu denen sich damals namhafte Demokraten wie Westerwelle, Nuland und Ashton gesellt hatten:

http://www.youtube.com/v/6xuDveZEguc

Die ganzen sechsehneinhalb Minuten bitte durchhalten und dann die aktuellen Kommentare zum "Euromaidan" der europäischen Politiker und Integratoren in der Presse genießen. Wer's präziser mag: das sind die Jungs des Herrn Tjagnibok, einer der drei "regimekritischen" Gallionsfiguren, denen man heute in Europa so gern die Hand gibt. (Dabei ist klar, dass er und seine Banden nur Rammbock sind, die eine bestehende Ordnung umstoßen sollen, wonach man sie abschreiben wird.)
In dem Video (courtesy Ukr. Ministerium des Innern) wird übrigens die "regimekritische Journalistin" Tatjana Tschornowil gefeatured, die später von irgendwem nächtens brutal verprügelt wurde.

Erschreckend ist teilweise die Professionalität, mit der die kriminellen Banden vorgehen. Ganz vorn irres Gesocks, und aus den zweiten und dritten Reihen greifen punktuell regelrecht gefährliche Brutalos gnadenlos an und verschwinden wieder in der Biomasse.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Ukraine

Beitrag von Tritonus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Als Verkehrssprache außerhalb Galiziens behauptet sich aber, wie neuere Untersuchungen aus den 2000er Jahren zeigen – und zu meiner eigenen Überraschung, wie ich gestehen muß –, das Russische nicht nur, es gewinnt an Boden, bis in die Familien hinein. [...] So jedenfalls stellt sich mir die Quintessenz der entsprechenden Erhebungen der Ukrainischen Akademie der Wissenschaften und anderer Institute aus den letzten Jahren dar.
Ganz ähnliche Eindrücke habe ich auch gewonnen, und zwar mehrmals zufällig und völlig unakademisch: Als ich z.B. einmal vor einigen Monaten eine längere Wartezeit am Flughafen in Düsseldorf überbrücken musste, mischte ich mich vor lauter Langeweile in die Schlange vor dem Check-In-Schalter nach Kiew mit dem Ziel, mal ein paar Brocken Ukrainisch aufzuschnappen und auszuprobieren, ob ich vielleicht auf Anhieb einige Worte davon verstehen könnte. Zu meiner großen Überraschung hörte ich dort eine halbe Stunde lang weit und breit nichts anderes als gewöhnliches Russisch.
Stefan hat geschrieben:Was ich auch so wahrgenommen habe - im direkten Unterschied zu den anderen slawischen oder baltischen Sprachen. Hier gibt es doch eine - wohl durch sowjetische Russifizierungspolitik verursachte - flächendeckende Abneigung gegenüber der russischen Sprache. Hier unterscheidet sich die Ukraine von den übrigen nichtrussischen Ex-Ostblock Ländern...und steht eigentlich im Widerspruch zu sonst üblichen national geprägten Tendenzen.
Diese flächendeckende Abneigung gegenüber der russichen Sprache in einigen Nachfolgestaaten der Sowjetunion (die mancherorts schon ans Absurde grenzt) mag ja menschlich nachvollziehbar sein und vor allem perfekt ins frischgebackene eigene nationale Konzept passen. Inzwischen haben aber die Intelligenteren in diesen Staaten erkannt, dass man sich ironischerweise gerade dadurch auch von seinen eigenen Wurzeln abschneidet und ins kulturelle Niemandsland befördert.

Das liegt unter anderem daran, dass einige heutige offizielle Amtssprachen mit den Entwicklungen (vor allem) des 20.Jahrhunderts einfach nicht mitgehalten haben. Ein Beispiel, das wahrscheinlich nicht nur für Staaten in Zentralasien typisch ist: Auf Usbekisch oder Tadschikisch konnte man noch in den 1990ern zwar prima auf dem Basar feilschen, uralte Geschichten über Emire und Kalifen erzählen oder auch nationalistische Stammtischparolen absondern, aber -- nur mal so als Beispiel: -- keinen einzigen wissenschaftlichen oder technischen Sachverhalt angemessen ausdrücken. Diese Sprachen sind einfach irgendwann auf einem umgangssprachlich-antiquierten Niveau "stehengeblieben", alle Forschung und Lehre fand auf Russisch statt, Lehrwerke und wissenschaftliche Veröffentlichungen jeder Art existierten zu 99% auf Russisch. Diese Sprache plötzlich strikt abzulehnen, bombte diese Staaten auf vielen Gebieten um Jahrzehnte zurück und zwang sie, ihre eigene Sprache erst einmal komplett neu zu erfinden und auf "den aktuellen Stand" zu bringen.

(Dieser Zwang, die ursprünglich längst eingeschlafene und heutige offizielle Nationalsprache mit rührender Hingabe wieder aufzuwecken und mit Müh und Not für die heutige Zeit zu ertüchtigen, ist auch ein amüsantes Nebenthema des Romans "Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch", der mir vor ein paar Jahren zufällig in die Finger fiel.)

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Ukraine

Beitrag von lifestylekatholik »

Tritonus hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Was ich auch so wahrgenommen habe - im direkten Unterschied zu den anderen slawischen oder baltischen Sprachen. Hier gibt es doch eine - wohl durch sowjetische Russifizierungspolitik verursachte - flächendeckende Abneigung gegenüber der russischen Sprache. Hier unterscheidet sich die Ukraine von den übrigen nichtrussischen Ex-Ostblock Ländern...und steht eigentlich im Widerspruch zu sonst üblichen national geprägten Tendenzen.
Diese flächendeckende Abneigung gegenüber der russichen Sprache in einigen Nachfolgestaaten der Sowjetunion (die mancherorts schon ans Absurde grenzt) mag ja menschlich nachvollziehbar sein und vor allem perfekt ins frischgebackene eigene nationale Konzept passen. Inzwischen haben aber die Intelligenteren in diesen Staaten erkannt, dass man sich ironischerweise gerade dadurch auch von seinen eigenen Wurzeln abschneidet und ins kulturelle Niemandsland befördert.
Unsinn.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Ukraine

Beitrag von Tritonus »

lifestylekatholik hat geschrieben:Unsinn.
:huhu: Hallo, mein kleiner Kultur- und Sprachexperte, mein Lifestyle-Lieblingstroll, der nicht einmal seinen eigenen Anmeldenamen ohne trendy fashionable Anglizismen hinkriegt, ist gerade aufgewacht.

Vielleicht lieferst Du noch den Hauch einer Begründung für Deinen fundierten Beitrag nach, wenn Du Dich etwas besser fühlst.

Fragesteller
Beiträge: 1691
Registriert: Freitag 18. Mai 2012, 10:41

Re: Ukraine

Beitrag von Fragesteller »

Tritonus hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Unsinn.
:huhu: Hallo, mein kleiner Kultur- und Sprachexperte, mein Lifestyle-Lieblingstroll, der nicht einmal seinen eigenen Anmeldenamen ohne trendy fashionable Anglizismen hinkriegt, ist gerade aufgewacht.

Vielleicht lieferst Du noch den Hauch einer Begründung für Deinen fundierten Beitrag nach, wenn Du Dich etwas besser fühlst.
Vielleicht gibst Du mal genauer an, in welchen ex-sowjetischen Ländern Du die Beobachtungen gemacht hast (und welche Beobachtungen das genau sind), aus denen Du Deine verallgemeinerte These abgeleitet hast. Sind Usbekistan und Tadschikistan diese Grundlage oder nur ein plakatives Beispiel für eine These, die ihre Begründung anderswo hat?

Benutzeravatar
lifestylekatholik
Beiträge: 8702
Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Ukraine

Beitrag von lifestylekatholik »

Tritonus hat geschrieben:trendy fashionable Anglizismen
8) :breitgrins:
Tritonus hat geschrieben:Vielleicht lieferst Du noch den Hauch einer Begründung für Deinen fundierten Beitrag
Mein Beitrag war nicht "fundiert", jedenfalls nicht in dem Sinne, dass er eine fundierte Begründung geliefert hätte.

Die Begründung darzustellen verschlingt mehr Zeit und Platz, als es mir Wert ist. Aber vielleicht reicht’s auch ganz kurz: Es ging um die baltischen und übrigen slawischen Sprachen in Ex-Ostblock-Ländern. Dass sich die Esten oder Litauer oder (Nicht-SU-Nachfolgestaaten) Polen oder Tschechen von ihren eigenen kulturellen Wurzeln abschnitten, ist offensichtlicher Nonsens.

Aber auch für Usbeken und Tadschicken ist es Nonsens, dass sie sich damit ist "kulturelle Niemandsland" beförderten, weil sie ja zugleich mit der Ablehnung der sowjetischen und russischen die Wiederentdeckung anderer kultureller Wurzeln betreiben, nämlich die türkische und die persische/islamische (Rudakikult usw.). Das ist der Anschluss an bedeutende und hochstehende Kulturen. Da von "kulturellem Niemandsland" zu sprechen, finde ich doch ziemlich erstaunlich. Das gilt im Prinzip durch bis hinten in die äußere Mongolei.

Und dann müsste tatsächlich hinterfragt werden, wo es denn diese sagenhafte "flächendeckende Ablehnung" des Russischen überhaupt gibt und welche Leute das sind.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Tritonus
Beiträge: 1451
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 03:03

Re: Ukraine

Beitrag von Tritonus »

lifestylekatholik hat geschrieben:Aber auch für Usbeken und Tadschicken ist es Nonsens, dass sie sich damit ist "kulturelle Niemandsland" beförderten, weil sie ja zugleich mit der Ablehnung der sowjetischen und russischen die Wiederentdeckung anderer kultureller Wurzeln betreiben, nämlich die türkische und die persische/islamische (Rudakikult usw.). Das ist der Anschluss an bedeutende und hochstehende Kulturen. Da von "kulturellem Niemandsland" zu sprechen, finde ich doch ziemlich erstaunlich. Das gilt im Prinzip durch bis hinten in die äußere Mongolei.

Und dann müsste tatsächlich hinterfragt werden, wo es denn diese sagenhafte "flächendeckende Ablehnung" des Russischen überhaupt gibt und welche Leute das sind.
Ich bestreite nicht die eigene (seit sehr langer Zeit bestehende) Kultur der Länder längs der Seidenstraße. Diese Kultur hat sich nur, mindestens im 20.Jhd., auch anderer Ausdrucksmittel als der eigenen Sprache, und zwar vorwiegend der russischen Sprache bedient. Diese Sprache ist in diesen Ländern heute auch da noch unverzichtbar, wo es um Wissenschaft und Technik geht.

Inwieweit heute die Ablehnung des Russischen wirklich flächendeckend ist, kann ich auch nicht beurteilen. (Die Formulierung stammt ursprünglich auch nicht von mir, sondern aus einem Vorgängerposting, wenn ich mich nicht irre.)

Eine mögliche staatlich-repressive Vorgehensweise, die diese Ablehnung eindrucksvoll demonstriert, kann man seit 1995 im heutigen EU-Mitgliedsstaat Lettland bewundern: Dort hat man diejenigen Bewohner, die nicht den amtlich erwünschten Enthusiasmus für die offizielle Staatssprache -- Lettisch, insgesamt 2,2 Millionen Sprecher, d.h. fast so viele Sprecher wie Zentralripuarisch (= "Kölsch") -- aufbringen konnten, kurzerhand ausgebürgert.

Von den etwa 2 Millionen Einwohnern Lettlands gehören zur Zeit immer noch knapp 300.000 Personen in die Kategorie der sogenannten "Nicht-Staatsbürger", d.h. sie genießen, obwohl sie zum Teil schon in x-ter Generation im Land leben, ähnliche Rechte wie Staatenlose, insbesondere kein Wahlrecht, keine Reisefreiheit innerhalb der EU, und sie dürfen nicht im Staatsdienst arbeiten. Zu diesen 300.000 "Nicht-Staatsbürgern" zählen überwiegend russische, aber auch weißrussische, ukrainische und polnische Muttersprachler.

In den letzten Jahren erlebte Lettland deshalb immer mal wieder kritische Anfragen und Mahnungen seitens des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. (Na ja, Hauptsache, sie haben jetzt auch den Euro ...)

Gesperrt Vorheriges ThemaNächstes Thema