Ukraine

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Tritonus
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Re: Ukraine

Beitrag von Tritonus »

Unabhängig davon, was Mons. Schlegl sonst so sagt, sind seine Kommentare unter diesem Artikel der konzentrierte Schwachsinn. Vielleicht hat jemand seinen Account gehackt. Da reiht sich Satz an Satz im folgenden Stil:
Die Moral ist in den meisten Fällen, was Ehe und Familie, häusliche Gewalt gegen Frauen, Alkoholismus und Abtreibung betrifft, zum Teil schlechter als der schlechte Zustand bei uns!
Was genau sagt denn die Formulierung "in den meisten Fällen zum Teil" aus? --- Richtig: Etwa so viel wie "Ich habe nicht die geringste Ahnung, wieviel, aber irgend so ein Gefühl".
Leider hat sich in Russland seit dem Ende der Sowjetunion NICHT VIEL GEÄNDERT.
Das zeugt von völliger Ahnungslosigkeit, und das auch noch dummdreist in Großbuchstaben. (Erinnert mich inhaltlich auch an den Teil der 68er, der damals steif und fest behauptete, dass wir nach wie vor in einem faschistischen Staat leben.) Wenn er auf so einem dümmlichen Satz auch noch eine Argumentation aufbaut, kann er sich nur blamieren.

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overkott
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Re: Ukraine

Beitrag von overkott »

Die USA und die EU müssen die Aufteilung der Intessensphären in der Ukraine aktiv gestalten. Die Ukraine hat jetzt die Chance, ihre Westintegration voranzutreiben oder zu verkrimsen. Für den Aufbau West braucht die Westukraine eine wirtschaftliche Perspektive.

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Yeti
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Re: Ukraine

Beitrag von Yeti »

Wenzel hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Krim: Katholiken in Angst und viele packen Koffer
Ängste existieren im Besonderen innerhalb der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche. Sie hat in Russland keinen legalen Status, und am Wochenende kam es bereits zu Priesterentführungen.
Ich empfehle allen die Kommentare von Mons. Schlegl zu dem verlinkten Artikel.
Mons. Schlegl ist sicherlich auch gut aus erster Hand über Vorgänge in Russland und Ukraine informiert. Allerdings ist seine Sicht ein wenig schwarz/weiß gefärbt - gute Katholiken/böse Orthodoxie/böse Russen ........
Ist doch ein guter Ausgleich zu dem russisch-orthodoxen Agitprop hier.
#gottmensch statt #gutmensch

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overkott
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Re: Ukraine

Beitrag von overkott »

Der braune Sumpf ist dazu auch keine Alternative.

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lutherbeck
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Re: Ukraine

Beitrag von lutherbeck »

overkott hat geschrieben:Die USA und die EU müssen die Aufteilung der Intessensphären in der Ukraine aktiv gestalten. Die Ukraine hat jetzt die Chance, ihre Westintegration voranzutreiben oder zu verkrimsen. Für den Aufbau West braucht die Westukraine eine wirtschaftliche Perspektive.
Die Russen werden das nicht zulassen - entweder die Urkraine "verkrimst" - oder sie rückt "freiwillig" wieder näher an Wladimir heran.

Eine Westintegration werden die Russen mit allen Mitteln verhindern - denn das hieße ja irgendwann auch EU und / oder NATO!

Genau das aber werden die Russen um jeden Preis verhindern...

Solange das nicht geklärt ist, werden sie die Ukraine destabilisieren - und weder EU noch NATO werden ein Gebiet aufnehmen, daß am Beginn einer Balkanisierung steht; und genau darauf setzt Wladimir!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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overkott
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Re: Ukraine

Beitrag von overkott »

lutherbeck hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die USA und die EU müssen die Aufteilung der Intessensphären in der Ukraine aktiv gestalten. Die Ukraine hat jetzt die Chance, ihre Westintegration voranzutreiben oder zu verkrimsen. Für den Aufbau West braucht die Westukraine eine wirtschaftliche Perspektive.
Die Russen werden das nicht zulassen - entweder die Urkraine "verkrimst" - oder sie rückt "freiwillig" wieder näher an Wladimir heran.

Eine Westintegration werden die Russen mit allen Mitteln verhindern - denn das hieße ja irgendwann auch EU und / oder NATO!

Genau das aber werden die Russen um jeden Preis verhindern...

Solange das nicht geklärt ist, werden sie die Ukraine destabilisieren - und weder EU noch NATO werden ein Gebiet aufnehmen, daß am Beginn einer Balkanisierung steht; und genau darauf setzt Wladimir!
Das Referendum an diesem Sonntag kann man mit der Neugliederung Osteuropas nur bedingt vergleichen. Bei der Krim handelt es sich auch nicht um das Saarland. Statt der Kanzlerin den schwarzen Peter zuzuschieben, sollte Obama mit der EU dafür sorgen, dass die Ukraine als Partner nicht schlechter gestellt ist als die Türkei.

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Maurus
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Re: Ukraine

Beitrag von Maurus »

lutherbeck hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die USA und die EU müssen die Aufteilung der Intessensphären in der Ukraine aktiv gestalten. Die Ukraine hat jetzt die Chance, ihre Westintegration voranzutreiben oder zu verkrimsen. Für den Aufbau West braucht die Westukraine eine wirtschaftliche Perspektive.
Die Russen werden das nicht zulassen - entweder die Urkraine "verkrimst" - oder sie rückt "freiwillig" wieder näher an Wladimir heran.

Eine Westintegration werden die Russen mit allen Mitteln verhindern - denn das hieße ja irgendwann auch EU und / oder NATO!

Genau das aber werden die Russen um jeden Preis verhindern...

Solange das nicht geklärt ist, werden sie die Ukraine destabilisieren - und weder EU noch NATO werden ein Gebiet aufnehmen, daß am Beginn einer Balkanisierung steht; und genau darauf setzt Wladimir!
Westintegration zum Preise der Krim könnte aber eine Lösung sein, wenn es Putin tatsächlich nur um den Schwarzmeerhafen ging. Denn dass das Truppenstatut irgendwann ausgelaufen wäre, wenn die Ukraine Nato-Mitglied geworden wäre, ist wohl klar. Falls Putin aber nun testen will, wie weit er gehen kann, wird die Sache doch noch ungemütlich(er).

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Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tritonus hat geschrieben:Ich hätte ihm auch geholfen.
Ich auch. Mit einem Tritt in den Hintern.
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Florianklaus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Krim: Katholiken in Angst und viele packen Koffer
Ängste existieren im Besonderen innerhalb der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche. Sie hat in Russland keinen legalen Status, und am Wochenende kam es bereits zu Priesterentführungen.
Ich empfehle allen die Kommentare von Mons. Schlegl zu dem verlinkten Artikel.
Noch eine Wiederholung: der UNA-UNSO- und Swoboda-verbandelte „griechisch-katholische“ Ustascha-Pfarrer aus der Diözese Czernowitz-Kolomea:

http://www.youtube.com/v/XPQ5wNueYYI?version=3&hl=de_DE
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Biermeier betreibt im übrigen übelste Ustascha-
Propaganda, wie die ganze Paneuropasekte.

Pfui Teufel.
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Tritonus hat geschrieben:Unabhängig davon, was Mons. Schlegl sonst so sagt, sind seine Kommentare unter diesem Artikel der konzentrierte Schwachsinn. Vielleicht hat jemand seinen Account gehackt. Da reiht sich Satz an Satz im folgenden Stil:
Die Moral ist in den meisten Fällen, was Ehe und Familie, häusliche Gewalt gegen Frauen, Alkoholismus und Abtreibung betrifft, zum Teil schlechter als der schlechte Zustand bei uns!
Was genau sagt denn die Formulierung "in den meisten Fällen zum Teil" aus? --- Richtig: Etwa so viel wie "Ich habe nicht die geringste Ahnung, wieviel, aber irgend so ein Gefühl".
Leider hat sich in Russland seit dem Ende der Sowjetunion NICHT VIEL GEÄNDERT.
Das zeugt von völliger Ahnungslosigkeit, und das auch noch dummdreist in Großbuchstaben. (Erinnert mich inhaltlich auch an den Teil der 68er, der damals steif und fest behauptete, dass wir nach wie vor in einem faschistischen Staat leben.) Wenn er auf so einem dümmlichen Satz auch noch eine Argumentation aufbaut, kann er sich nur blamieren.
:klatsch: :klatsch: :klatsch:
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

overkott hat geschrieben:Die USA und die EU müssen die Aufteilung der Intessensphären in der Ukraine aktiv gestalten. Die Ukraine hat jetzt die Chance, ihre Westintegration voranzutreiben oder zu verkrimsen. Für den Aufbau West braucht die Westukraine eine wirtschaftliche Perspektive.
Ja, Visa verteilen – und dann ab nach Deutschland, wir brauchen ja so viele Klofrauen und Diskotürsteher. :/ :roll: :vogel:

Im Ernst: Der Weg besteht in enger Anbindung an Rußland, Schritte in Richtung föderativen Staatsaufbaus, Autonomiestatus für Galizien, Ausbau zur Sonderwirtschaftszone mit West-Assoziierung, Ausbau des Tourismussektors, dazu massive Förderung der Infrastruktur.
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:
Wenzel hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Krim: Katholiken in Angst und viele packen Koffer
Ängste existieren im Besonderen innerhalb der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche. Sie hat in Rußland keinen legalen Status, und am Wochenende kam es bereits zu Priesterentführungen.
Ich empfehle allen die Kommentare von Mons. Schlegl zu dem verlinkten Artikel.
Mons. Schlegl ist sicherlich auch gut aus erster Hand über Vorgänge in Russland und Ukraine informiert. Allerdings ist seine Sicht ein wenig schwarz/weiß gefärbt - gute Katholiken/böse Orthodoxie/böse Russen ........
Ist doch ein guter Ausgleich zu dem russisch-orthodoxen Agitprop hier.
Nein, das ist aberwitzige Haßpropaganda, die geistig im 18. Jht. stecken geblieben ist.
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

lutherbeck hat geschrieben:Die Russen ...

Solange das nicht geklärt ist, werden sie die Ukraine destabilisieren
Denk noch mal genau nach, wer hier destabilisiert hat.
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Yeti
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Re: Ukraine

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Biermeier betreibt im übrigen übelste Ustascha-
Propaganda, wie die ganze Paneuropasekte.

Pfui Teufel.
Und du redest wie Tito. Und wohin kam der wohl? Bild
Und ich dachte, dass es keinen Klerikalfaschismus mehr gäbe. Aus dem Osten kommt das Licht, aber manchmal auch viel Schatten.
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Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Maurus hat geschrieben:Westintegration zum Preise der Krim könnte aber eine Lösung sein, wenn es Putin tatsächlich nur um den Schwarzmeerhafen ging. Denn dass das Truppenstatut irgendwann ausgelaufen wäre, wenn die Ukraine Nato-Mitglied geworden wäre, ist wohl klar. Falls Putin aber nun testen will, wie weit er gehen kann, wird die Sache doch noch ungemütlich(er).
Manche weigern sich schlicht, mal was zu lesen, was mehr als drei Zeilen lang ist. Ich versuche es trotzdem noch einmal:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Heute früh hat Beatrix von Storch auf Facebook einen insgesamt recht guten Artikel von Alexander Gauland referenziert, dessen Eingangssatz (»Die Ukraine ist ein tief gespaltenes Land. Mitte des 17. Jahrhundert teilten es Polen und Russen unter sich.«) ich zum Anlaß für einen längeren historischen Abriß genommen habe, welchen ich auch hier wiedergeben möchte:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Halten zu Gnaden, Frau von Storch, aber ich muß widersprechen. Die Aussage, mit welcher der Artikel anhebt, »Mitte des 17. Jahrhundert« hätten »Polen und Russen« die Ukraine »unter sich« geteilt, ist vollkommen ahistorisch. Es gab damals keine „Ukraine“.

Zentrale Gebiete des heutigen ukrainischen Staats mit Kiew als Mittelpunkt sind (neben und nach Nowgorod im heutigen Rußland) die eigentliche Wiege des ostslawischen Reichs der Rus, dessen Blüte mit seiner „Taufe“ 988 einen starken Aufschwung nahm.

Die durch Erbfolgeregelungen bedingte Zersplitterung im 12. Jht. ermöglichte die mongolische Invasion im 13. Jht., durch welche die Teilfürstentümer der Goldenen Horde untertan und tributpflichtig wurden. Die Führungsrolle innerhalb der Rus ging von Kiew zunächst an Wladimir-Susdal, später an Moskau über.

Im 14. Jht. traten Tatarenchanate (Kasan, Krim) die Nachfolge der zerfallenden Goldenen Horde an. Im Westen eignete sich Litauen weite Gebiete an (zunächst im wesentlichen, was heute Weißrußland ist, dann weit über Kiew hinaus ausgreifend, ohne jedoch dort dauerhaft seine Herrschaft festigen zu können). Im Norden verselbständigten und konsolidierten sich allmählich die dortigen Teilfürstentümer der Rus, ausgehend von Wladimir-Susdal, dessen Führungsrolle dann von Moskau übernommen wurde, nachdem der Metropolit der russischen Kirche seinen Sitz von Wladimir nach Moskau verlegt hatte.

Ab dieser Zeit bildeten sich allmählich die drei Zweige des ostslawischen Volkstums heraus, welche man hernach „Großrussen“, „Kleinrussen“ und „Weißrussen“ nennen sollte. Weite Teile des nachmaligen „Kleinrußland“ blieben jedoch zunächst mehr oder weniger herrschaftsfreies Gebiet: von Kiew nach Süden bis nahe ans Schwarze Meer und nach Osten weit in die dortigen Steppen hinein.

Die Tataren des Krimchanats errichteten keine wirkliche, dauerhafte Herrschaft nach Norden hin, sondern unternahmen vor allem immer wieder Raubzüge, die eine bäuerliche Siedlung erschwerten. Begünstigt durch die Unterwerfung des Tatarenchanats von Kasan im Nordosten durch Moskau (Iwan IV. den Schrecklichen) konnten sich in jenen mehr oder weniger herrschaftsfreien Räumen zwischen dem inzwischen mit Polen vereinten Litauen, dem Moskauer Großrußland, der tatarischen Schwarzmeerküste und der östlichen Steppe die Kosaken als Ordnungsmacht und Verteidiger der lokalen Bevölkerung etablieren: die Saporoger Kosaken im Gebiet der heutigen östlichen Ukraine, die Donkosaken weiter im Osten (heute Rußland), von wo aus sie Hauptträger der russischen Eroberung und Erschließung sowohl Sibiriens als auch des Kaukasus wurden.

Im polnisch-litauischen Herrschaftsbereich kam es immer wieder zu Aufständen gegen die Unterdrückung der orthodoxen kleinrussischen Bevölkerung durch die polnische Krone und polnische Magnaten, bis 1654 die Erhebung der Saporoger Kosaken unter dem Hetman Bogdan Chmelnitzkij das linksufrige Kleinrußland (östlich des Dnjepr) mit Kiew, Tschernigow, Sumy und Poltawa dauerhaft zum Nachfolgestaat der alten Rus zurückkehren ließ, dem Moskauer Zarentum.

Im Zuge der „Polnischen Teilungen“ unter Preußen, Österreich und Rußland Ende des 18. Jht.s fielen neben Litauen und Weißrußland auch Wolhynien und Podolien (also das rechtsufrige Kleinrußland) an das Großrussische Reich der Zaren, womit das Gebiet der alten Rus weitgehend wieder vereint war; lediglich Galizien kam zu Österreich und blieb damit außerhalb.

Im Lauf des 19. Jht.s kam es, wie überall in Europa, auch in den kleinrussischen Gebieten Rußlands sowie in Galizien zu einem „nationalen Erwachen“, es begann eine eigene Litteratur in kleinrussischer Mundart zu entstehen, man erfand seitens der Nationalisten für die theoretisch eigene, neu erfundene Nation und ihre Sprache den Begriff „ukrainisch“ und „Ukraine“, was historisch eigentlich „Grenzland, Mark“ bedeutet und eher unbestimmt auf verschiedene Gebiete angewandt worden war, hauptsächlich auf die Grenzregionen hin zum „Wilden Feld“, den südlichen und weiten östlichen Tatarengebieten. Zur Bezeichnung eines Volkstums ist das Wort weder passend noch schön; aber es ging wohl darum, jeden Bezug auf Rußland (und die alte Rus) zu tilgen.

Wie auch immer, die Nationalisten waren längst keine Mehrheit. Es waren erst die Bedingungen des I. Weltkriegs und der Oktoberrevolution, welche im Jahr 1918 für einige Monate eine sich als unabhängig bezeichnende „Ukraine“ unter dem nationalistischen Großherrn Skoropadskyj ermöglichte. Dieses Staatsgebilde war jedoch faktisch nichts als eine Satrapie der deutschen Armee und wurde – unter gewaltsamer Unterdrückung des widerwilligen Volks – nur durch diese kurzfristig am Leben erhalten.

Ihre Grenzen waren einigermaßen zufällig und hauptsächlich von der militärischen Situation diktiert, unabhängig von Volkstum und Sprache. In groben Zügen haben die damaligen Grenzen aber diejenigen der nachmaligen „Ukrainischen SSR“ innerhalb der UdSSR bestimmt, was jedoch faktisch nicht von großem Belang war, weil das föderative Prinzip in der UdSSR nur Schein war und man gemeinsam in einem russisch geprägtem Staatsverband lebte, wie zuvor im Zarenreich.

So war es auch für die Gegenden an der Schwarzmeerküste samt der Krim – die niemals zu Kleinrußland zählten, sondern, erst ab Ende des 18. Jth.s von den Tataren zurückgewonnen, „Neurußland“ hießen und überwiegend von Großrußland aus besiedelt worden waren, namentlich in den Städten – kein Problem, zur Ukrainischen SSR zu gehören, lebte man doch letztlich gemeinsam in Gesamtrußland. Ein Problem war lediglich das von Stalin im II. Weltkrieg von Polen wieder abgetrennte und der Sowjetunion angeschlossene Galizien mit seinem ausgeprägten „ukrainischen“ Nationalismus, welcher, zunächst gegen Österreich und dann gegen das Polentum erwachsen, sich nun in aller Schärfe gegen alles Russische wandte.

Hinsichtlich des Volkstums sind aber die Grenzen sowohl innerhalb der heutigen „Ukraine“ als auch von der Ukraine nach Großrußland und Weißrußland fließend. Das alteingesessene Volk ist in Belgorod dasselbe wie in Charkow, in Donjezk dasselbe wie in Rostow am Don.

Wenn einer in Donjezk offiziell als „ethnischer Ukrainer“ gilt, sein Nachbar aber als „ethnischer Russe“ – bzw. sie sich bei der letzten Volkszählung so deklariert haben –, dann hat das Gründe wie etwa den, daß vom einen schon die Großeltern im Raum Donjezk ansässig waren, die des andern aber zum Beispiel während der Sowjetzeit aus dem Rostower Gebiet zugezogen sind. „Ethnisch“ sind beide Familien völlig identisch, bloß stammt die eine von jenseits der heutigen, damals nicht existenten Grenze.

Anders sieht es natürlich aus, wenn der Zugezogene meinetwegen aus Wladimir stammt oder Sankt Petersburg. Das ist wie ein Hamburger oder Hannoveraner in Bayern. Und der Großrusse aus Nischnij Nowgorod in Schitomir ist wie vielleicht ein Münchner in Nimwegen. Damit soll gesagt sein, daß die Zahlen über Ethnien, jedenfalls soweit sie Groß-, Weiß- und Kleinrussen in der heutigen „Ukraine“ betreffen, „ethnisch“ wenig bedeuten, ebenso wie die Grenzen zu den Nachbarstaaten, namentlich zu Großrußland, historisch-zufällig sind und nicht „ethnisch“ bedingt.

Eine „ethnisch saubere“ Trennung ist auch an keiner Grenze möglich. Das wäre das alte Elend der aus dem Nationalismus des 19. Jht.s überall geborenen „ethnischen“ Trennungen und anschließenden „Säuberungen“, die vor allem im 20. Jht. unsägliches Elend über Europa gebracht haben.

Es wäre darum bei weitem das Beste und Natürlichste gewesen, wären auch nach 1991 Groß-, Weiß- und Kleinrußland in einem gemeinsamen Staat beisammen geblieben (und auch, ergänze ich, der Transkaukasus und Kasachstan). Nachdem das Unglück damals aber nun einmal geschehen ist, läßt es sich ohne größere Verwerfungen und Kriegsgefahr nicht revidieren. Wenigstens aber sollte man allseits einsehen, daß die drei „Rußländer“ ihrer Herkunft, Geschichte, Sprache und Kultur nach, aber auch hinsichtlich ihrer heutigen ethnischen Wirklichkeit und wirtschaftlichen Verflechtung aufs engste zusammengehören und miteinander eine primäre Staatengemeinschaft bilden sollten.

Eins dieser „Rußländer“ da herauszubrechen, würde die ganze Gemeinschaft der Erben der alten Rus verletzen und allen Gliedern Schaden zufügen, zuallererst aber träfe dies den herausgebrochenen Teil selbst ins Mark und raubte ihm seine Wurzeln und seine Identität.
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Re: Ukraine

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:
Wenzel hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Krim: Katholiken in Angst und viele packen Koffer
Ängste existieren im Besonderen innerhalb der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche. Sie hat in Rußland keinen legalen Status, und am Wochenende kam es bereits zu Priesterentführungen.
Ich empfehle allen die Kommentare von Mons. Schlegl zu dem verlinkten Artikel.
Mons. Schlegl ist sicherlich auch gut aus erster Hand über Vorgänge in Russland und Ukraine informiert. Allerdings ist seine Sicht ein wenig schwarz/weiß gefärbt - gute Katholiken/böse Orthodoxie/böse Russen ........
Ist doch ein guter Ausgleich zu dem russisch-orthodoxen Agitprop hier.
Nein, das ist aberwitzige Haßpropaganda, die geistig im 18. Jht. stecken geblieben ist.
Prima, dann ist das schon weiter als die Steinzeit der Klerikalfaschisten.
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Yeti hat geschrieben:Und ich dachte, daß es keinen Klerikalfaschismus mehr gäbe.
Fahr nach Galizien, da findest du so viel davon, daß man nicht so viel fressen kann, wie man kotzen möchte. Obwohl … dir wird es wahrscheinlich gefallen.
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Re: Ukraine

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Die USA und die EU müssen die Aufteilung der Intessensphären in der Ukraine aktiv gestalten. Die Ukraine hat jetzt die Chance, ihre Westintegration voranzutreiben oder zu verkrimsen. Für den Aufbau West braucht die Westukraine eine wirtschaftliche Perspektive.
Ja, Visa verteilen – und dann ab nach Deutschland, wir brauchen ja so viele Klofrauen und Diskotürsteher. :/ :roll: :vogel:

Im Ernst: Der Weg besteht in enger Anbindung an Rußland, Schritte in Richtung föderativen Staatsaufbaus, Autonomiestatus für Galizien, Ausbau zur Sonderwirtschaftszone mit West-Assoziierung, Ausbau des Tourismussektors, dazu massive Förderung der Infrastruktur.
Warst du mal in Russland? Weißt du wirklich, wie's dort aussieht? Was exportiert denn Russland außer Rohstoffen und Waffen? Wie kann ein solch reiches Land wie Russland so dermaßen kaputt sein? Und an ein solches Land sollen andere Länder sich anbinden?
#gottmensch statt #gutmensch

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Re: Ukraine

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Yeti hat geschrieben:Und ich dachte, daß es keinen Klerikalfaschismus mehr gäbe.
Fahr nach Galizien, da findest du so viel davon, daß man nicht so viel fressen kann, wie man kotzen möchte. Obwohl … dir wird es wahrscheinlich gefallen.
Ach du meinst das:
Die Patriarchen von Moskau (Alexej und Kyrill) habe sogar versucht auf Papst Benedikt XVI, sowie Papst Franziskus Druck auszuüben, die griechisch katholische Kirche der Ukraine fallen zulassen, um eine Voraussetzung für ein Zusammentreffen zwischen dem Papst und dem russischen Patriarchen zu schaffen. Inzwischen hat Konstantinopel die Bischöfe und Theologen der griechisch katholischen Kirche als Gesprächspartner in gemischt katholischen/orthodoxen Kommissionen anerkannt, wie ich in Wien selbst erlebt habe!
Leider hat sich in Russland seit dem Ende der Sowjetunion NICHT VIEL GEÄNDERT. Wo bleiben aber jetzt die User, welche zuvor in einem katholischen Forum "prorussische Kommentare" abgegeben haben? Jetzt ist Schweigen im Walde, ist das nicht merkwürdig? (...) Hauptsache der Westen ist schuld und Putin ist der Gute. Bei der Ukraine glaube ich doch eher mal Katholiken und Kirchenvertreter vor Ort als irgendwelche Schreiberling, die dies aus der Distanz beobachten. In der Ukraine war auch kein Putsch, dort hat das Volk gezeigt, was es von einer Diktatur hält, nämlich nicht viel und das spricht für die Ukraine! (...) Der faschistoide Putin kann für Christen keine Orientierungsgröße sein. Und es ist bitter zu sehen, dass die russische Orthodoxie sich zu Handlangern des gottlosen Putinsystems hat erniedrigen lassen. Die orthodoxe Kirchenführung stürzt ihre Gläubigen in die Sünde, wenn sie mit Putin gemeinsame Sache macht. Sie muss sich fragen lassen, ob sie es mit Jesus Christus hält oder mit Putin. (...) Ähnlich, fast gleich agierte die Mehrheit der Serben, nicht nur durch politische, militärische Unterstützung aus Belgrad, ebenso mit Unterstützung der serbisch-orthodoxen Kirche, in Kroatien, durch Schaffung eines de-facto Staates/Regimes, benannt: Republik "Serbische Krajina". Aus der Wehrgrenze/Militärgrenze (wo orthodoxe Bevölkerung durch Flucht & durch Habsburg gegen die Osmanen als Wehrbauern angesiedelt wurde, mit extra Privilegien (gegen den katholischen kroatischen Adel erhalten) ausgestattet, machte Herr Milosevic paar Jahrhunderte später eine Heimholung ins Reich während des Kroatiens-Krieges. Überdeckt wurde dieses durch die Staatsflagge Ex-Jugoslawiens mit dem kommunistischen roten Stern: Jugoslawien war immer das Symbol für ein orthodoxes Großserbien. Genauso agieren die Leute auf der Krim, wo auch die Sowjetflagge zu sehen war, nach dem Motto: die Gebiete der Ex-Sowjetunion sind ewig gleich der von Russland. (...)
Klar, die Katholiken dort haben doch wohl das Recht, sich gegen eine drohende ethnisch-religiöse Säuberung zu wehren.
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Re: Ukraine

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:massive Förderung der Infrastruktur.
Aber bitte auch in Russland. Bild
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Robert Ketelhohn
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Re: Ukraine

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Für kommunikationsunfähige Kretins ist dieses Forum nicht geeignet.
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Torsten
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Re: Ukraine

Beitrag von Torsten »

dlf hat geschrieben:Grünen-Politiker: Putin ist ein Verbrecher und ein Lügner

Werner Schulz im Gespräch mit Dirk-Oliver Heckmann

Dirk-Oliver Heckmann: Zugeschaltet ist uns Werner Schulz von Bündnis 90/Die Grünen. Er sitzt im Auswärtigen Ausschuss des Europaparlaments. Schönen guten Tag, Herr Schulz.
Werner Schulz: Schönen guten Tag.
Heckmann: EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ist sich sicher, auch Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn ebenfalls: Die Krim, die ist verloren. Sehen Sie das auch so?
Schulz: Ich finde das schon ungeheuerlich, wenn man das so sagt.
Das habe ich heute früh im Radio auch gehört:"Die Krim ist verloren." Für wen oder was ist die Krim verloren? Befinden sich die Europaparlamentarier, allen voran Martin Schulz, mit Russland im Krieg um die Krim? Oder wie?
Es ist ungeheuerlich, was Martin Schulz und Co. hier an Denken durchblicken lassen. Irgendwelche "Lösungen" sind von denen nicht zu erwarten, sie machen die Krise ja. Diese Menschen müssten weg, raus aus der Verantwortung, um die Krise zu bewältigen.

Christian
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Re: Ukraine

Beitrag von Christian »

Ich sehe es folgendermaßen :
- seit einiger Zeit wird gezielt gegen Rußland gehetzt. Rußland wird mangelnde politische Freiheit vorgeworfen, "der Westen" schickt seine 3. Reihe nach Sotschi, weil Rußland , im Gegensatz zum "Westen", keine Legalisierung der Homosexualität vorantreibt.
- kein außenpolitisches Versprechen seit 1990 des "Westens" gegenüber Rußland ist eingehalten worden (Natoerweiterung, Lybien, Raketenschirm usw.)
- persönliche Attacken gegenüber Putin (Hitlervergleiche, Sowjetverherrlicher..) erinnern an die Hetze vor 100 Jahren Stichwort : Hunnenkönig
- in Länder die direkt an Rußland grenzen wird gezielt eine antirussische Opposition seitens des "Westens" finanziert und aufgepeitscht. Die Nato breitet sich aus und kreist Rußland immer mehr ein. (Man beachte die Gemetzel der USA in Südamerika als sich Freiheitsbewegungen gegen Amerikas Diktaturen dort erhoben)

Mein Fazit : Rußland fühlt sich zurecht bedroht. Moralisch ist der Westen tot und seine "Ideale" aus Neid und Gier scheuen selbst vor einen letzten Krieg nicht zurück.Ich würde mir, als patriotischer deutscher wünschen, wenn wir uns auf die Seite Rußland schlagen würden.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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overkott
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Re: Ukraine

Beitrag von overkott »

Keine PDS-Nase würde es anders sehen.

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Torsten
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Re: Ukraine

Beitrag von Torsten »

telepolis hat geschrieben:"Der Osten" in deutschen Politikerköpfen
Arno Klönne 18.03.2014

[...] Wenn eine deutsche Politikerin, in parlamentarischer Opposition befindlich zur Bundesregierung, der Bundeskanzlerin vorwirft, diese verfahre zu gnädig um mit dem "Brandstifter" in Moskau, muss das nicht einer näheren Beschäftigung mit den Verhältnissen in der Ukraine, auf der Krim und in Russland entspringen, auch nicht dem Studium geopolitischer Konflikte. Als leitendes Motiv ist naheliegend: Es soll für die eigene Partei Aufmerksamkeit erzielt werden, Anerkennung als "wertorientierte", überall Menschenrechte einklagende Kraft, die gegenwärtige Regierung so übertrumpfend. Für den Blick auf konkrete Folgen einer "harten" Russlandpolitik für die Menschen in dem umstrittenen Terrain lässt eine solche Deklaration möglicherweise gar keine Zeit, Politikauftritte stehen unter Tagesdruck.
Katrin Göring-Eckardt. "Überflüssig sei ihre Rede", las ich in irgendeiner Leserkommentarspalte. Die ganze Partei ist in ihrer derzeitigen Verfasstheit überflüssig. Das aggressive Auftreten von Göring-Eckardt gegenüber der anderen (der einzigen) Oppositionspartei ist mir bisher nicht nur beim Thema Ukraine aufgefallen. Vielleicht fällt ihr das selber nicht auf, vielleicht ist es ihr egal, aber mit diesem ihrem Verhalten macht sie einfach einen dummen Eindruck. Da habe ich doch heute etwas gelesen:
kath.net hat geschrieben:Die wahre Umkehr und die als gute Menschen geschminkten Heuchler

„‚Sorgt für das Recht! Helft den Unterdrückten! Verschafft den Waisen Recht, tretet ein für die Witwen!’ (V. 17). Sich um den Nächsten kümmern: um den Kranken, den Armen, den Bedürftigen, den Unwissenden. Das ist der Prüfstein. Die Heuchler verstehen es nicht, dies zu tun, sie können nicht, weil sie so sehr von sich selbst erfüllt sind, dass sie blind für die anderen sind.
Die Heuchler sind so sehr von sich selbst erfüllt, mit dem finden und verteidigen ihrer Rolle, der Tagespolitik, dem Kampf gegen andere Parteien, dass sie unfähig sind, Interesse zu zeigen - für das Thema, für die Menschen, die es betrifft. Das trifft auf Göring-Eckardt (aber nicht nur die) so zu, wie, ja, wie die Faust aufs Auge passt. Bei der Frau habt ihr ein leuchtendes Beispiel für das, vor dem der Papst hier warnt.

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Maurus
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Re: Ukraine

Beitrag von Maurus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Westintegration zum Preise der Krim könnte aber eine Lösung sein, wenn es Putin tatsächlich nur um den Schwarzmeerhafen ging. Denn dass das Truppenstatut irgendwann ausgelaufen wäre, wenn die Ukraine Nato-Mitglied geworden wäre, ist wohl klar. Falls Putin aber nun testen will, wie weit er gehen kann, wird die Sache doch noch ungemütlich(er).
Manche weigern sich schlicht, mal was zu lesen, was mehr als drei Zeilen lang ist.


...und wieder andere lesen schlicht nicht jeden Tag hier. Auf jeden Fall aber vielen Dank für den historischen Kurzabriss, inwiefern sich das Gesagte aber mit dem beißt, was ich gesagt habe, ist mir nicht ganz klar. Falls wegen der Zerissenheit der Ukraine eine Westintegration nicht möglich ist, dann ist es eine Ostanbindung genauso wenig. Da selbst du in einem vorigen Beitrag eine Sonderwirtschaftszone mit West-Assoziierung ins Spiel gebracht hast, kann ich nicht ganz nachvollziehen, was du an meiner Äußerung auszusetzen hast.

Tritonus
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Re: Ukraine

Beitrag von Tritonus »

Das ( https://www.boell.de/de/214/2/2/euro ... ngehorsams ) hatte ich bisher vollkommen übersehen! :ikb_shy:

Die grünen Polittechnologen sind schon seit Februar "besorgt". Auf der Webseite der überwiegend steuerfinanzierten Heinrich-Böll-Stiftung appellieren sie an die Medien, bei der Berichterstattung und Kommentierung der Ereignisse in der Ukraine "vorsichtig" zu sein:
[...] sind wir besorgt [ :breitgrins: ] über eine unerfreuliche Erscheinung in zu vielen internationalen Medienberichten über die jüngsten Ereignisse in der Ukraine. In etlichen Reportagen und Kommentaren wird in der einen oder anderen Weise die Rolle, der Stellenwert und der Einfluss ukrainischer Rechtsradikaler in Kiew überbewertet bzw. fehlinterpretiert.
[...]
Angesichts dieser Risiken bitten wir Kommentatoren, etwa solche aus dem linken Spektrum, bei ihrer berechtigten Kritik des radikal ethnonationalistischen Lagers im EuroMaidan vorsichtig zu sein, da entsprechende Texte leicht von Moskaus „Polittechnologen“ instrumentalisiert werden können, um Putins geopolitische Projekte umzusetzen.
[...]
( https://www.boell.de/de/214/2/2/euro ... ngehorsams ; Hervorhebungen von mir.)
Offenbar wurde dieser Aufruf im Inland weitgehend befolgt, und sogar bis in die Foren hinein wirken die grünen Drohnen. Und falls es ein Forum geben sollte, in dem man Grüne aus bestimmten Gründen nicht so besonders ernst nimmt -- ich kenne so eins --, übernehmen eben deren blasse Abziehbilder von der Früher-war-alles-schöner-bunter-und-irgendwie-besser-Fraktion stellvertretend für sie die Rolle der nützlichen Idioten und Hilfstruppen.

Dass es in dieser Sache für die freundlichen Zensurfetischisten ein Happy End gibt, bezweifle ich allerdings stark, denn ich sehe gerade täglich, dass selbst politisch weitgehend Desinteressierte aufwachen und plötzlich mächtig sauer werden.

Christian
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Re: Ukraine

Beitrag von Christian »

Tritonus hat geschrieben:Das ( https://www.boell.de/de/214/2/2/euro ... ngehorsams ) hatte ich bisher vollkommen übersehen! :ikb_shy:

Die grünen Polittechnologen sind schon seit Februar "besorgt".
Ich bin besorgt, wenn die grünen Polittechnologen in die nähe von Kindern kommen.
Zitat aus obigen Link :
Wir sind eine Gruppe von Sozial- und Geisteswissenschaftlern, die sich mit ukrainischer nationaler Identität befassen
Aber uns Deutschen wird seitens der Grünen jede nationale Identität abgesprochen. Lächerlich diese Partei deren Jugendorganisation auf die deutsche Fahne pisst hier
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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martin v. tours
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Re: Ukraine

Beitrag von martin v. tours »

link zum Wahlbeobachter Stadler
http://www.gloria.tv/?media=583998
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Torsten
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Re: Ukraine

Beitrag von Torsten »

Tritonus hat geschrieben:Das ( https://www.boell.de/de/214/2/2/euro ... ngehorsams ) hatte ich bisher vollkommen übersehen! :ikb_shy:

Die grünen Polittechnologen sind schon seit Februar "besorgt".
http://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich-Böll-Stiftung
Die Fusion der Einzelstiftungen zur neuen Heinrich-Böll-Stiftung wurde auf einer Bundesversammlung von Bündnis 9/Die Grünen im März 1996 in Mainz in die Wege geleitet.[5] „Geschlechterdemokratie“ und „Migration“ wurden als „Gemeinschaftsaufgaben“ in der Satzung verankert. Die gemeinsame Verpflichtung, sich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen einzusetzen, wurde ebenfalls berücksichtigt.[2]
http://de.wikipedia.org/wiki/Geschlechterdemokratie

Geschlechterdemokratie ist ein dem Gender Mainstreaming verwandter Begriff. Er bezeichnet die Absicht, demokratische Verhältnisse zwischen Frauen und Männern in der Gesellschaft als Ganzer wie auch konkret in Unternehmen und Organisationen herzustellen. Um dies zu erreichen werden u.a. Gendertrainings durchgeführt, die das Bewusstsein für Ungleichheiten schärfen und Wege zur Demokratisierung der Geschlechterverhältnisse aufzeigen sollen. Der Begriff Geschlechterdemokratie wurde u.a. von der Berliner Soziologin Halina Bendkowski entwickelt und geprägt.[1]
http://de.wikipedia.org/wiki/Halina_Bendkowski

Halina Bendkowski (* 28. Juli 1949 in Gliwice, Polen) ist eine Journalistin, Herausgeberin, Politikerin und Aktivistin der Feministinnen- und Lesbenszene. Sie lebt zusammen mit ihrer Lebenspartnerin US-amerikanischer Abstammung in Berlin und in New York City.
Da kann man schöne Theorien spinnen. Ausgehend von den Planungen und der Einflussnahme eines gewissen Geheimdienstes im Auftrag von etwas noch verborgenerem, die totale Macht und Kontrolle auszuüben über Menschen, bis die nicht mehr wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind, und alle nur noch - das aber ganz demokratisch und geschlechtergerecht - den Dollars etc. hinterherhecheln und damit denen, die sie drucken. Und ganz am Anfang dieser Geschichte sitzt der Leibhaftige persönlich und ergötzt sich bspw. an der Heuchelei und Dummheit einer Katrin Göring-Eckardt.

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lutherbeck
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Re: Ukraine

Beitrag von lutherbeck »

Leute, macht mal halblang - eine weitere Stufe wird gezündet:
"Der Konflikt um die Krim werde nicht mehr politisch, sondern militärisch ausgetragen."
aus:

http://news.google.de/news/url?sr=1&ct2 ... 9491477596

Krieg in Europa - am Beginn des 21. Jahrhunderts...

:achselzuck:
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".

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