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Bitte kein Feuerwerk zu Silvester --- Oder wie?

Verfasst: Donnerstag 30. Dezember 2004, 23:13
von Juergen
WDR Videotext S. 455
Silvester-Benefiz-Gala für Flutopfer

Das WDR Fernsehn strahlt die ursprünglich geplate Silversterpary mit den Bläck Föös aus der Kölnarene aufgrund der aktuellen Ereignisse als Benefiz-Gala aus. Während der Sendung werden Spenden für die Flutopfer gesammelt.

Prominente nehmen die Anrufe der Zuschauer entgegen. Der WDR verzichtet auf die Übertragung des Kölner Silvesterfeuerwerks. Stattdessen wird der "dicke Pitter", die größte Glocke des Kölner Doms, das Neue Jahr einläuten....
Ich dachte, der "dicke Pitter" würde immer immer das Neue Jahr einläuten... :roll:

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Eine Google-New-Suche nach "Silvesterfeuerwerk" ergab u.a.

Silvesterfeuerwerk in Graz abgesagt --- Kleine Zeitung --- Traditionelles Feuerwerk auf dem Schloßberg wird als Zeichen des Mitgefühls mit den Flutopfern abgesagt. Bürgermeister Nagl ruft ...

St. Galler Tagblatt - 29. Dez. 2004 --- Aus Solidarität mit den Opfern der Flut sagt Dornbirn das offzielle Silvester-feuerwerk ab. Die umgerechnet 7500 Franken, die das ...

Spenden statt Silvesterfeuerwerk
Der Standard --- ... In Oberösterreich schlossen sich am Mittwoch Politiker dem Appell des deutschen Außenministers Joschka Fischer an, auf das Silvesterfeuerwerk zu verzichten ...

...
...

Und dabei machen wir ein recht betroffenes Gesicht und dann wird alles [Punkt]

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 13:11
von Geronimo
Böller und Spenden - siehe hier:

http://de.news.yahoo.com/041231/12/4cvga.html

Mein ich auch ...

Geronimo

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 13:45
von Juergen
Ich werde auch kein Feuerwerk zünden, da ich einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt habe und genug Feuerwerk zu sehen bekomme. :ja:

Etwas knallen werde ich aber: mit dem Korken der Champagnerflasche...

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 14:22
von Andi
Neulich hab ich am Radio gehört daß sich die Böllerindustre beschwert hat, daß die Politiker Spenden stätt Feuerwerke anpreisen, weil die eigentlich 96 Mio. €uro Umsatz machen wollten.

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 14:29
von Juergen
Andi hat geschrieben:Neulich hab ich am Radio gehört daß sich die Böllerindustre beschwert hat, daß die Politiker Spenden stätt Feuerwerke anpreisen, weil die eigentlich 96 Mio. €uro Umsatz machen wollten.
Lies mal den Text, den Geronimo verlinkt hat.

Und der Sprecher der "Böllerindustrie" hat recht.

Warum um alles in der Welt, soll eine Branche hier belastet werden?

Warum wird nicht auch gesagt:
- Spenden statt Bier!
- Spenden statt Wein!
- Spenden statt Party-Eintrittspreise!
- Spenden statt Urlaubmachen!
- Spenden statt Wohnung heizen!
- Spenden statt Duschen!
- Spenden statt Licht einschalten!
- Spenden statt im Internet surfen!
- Spenden statt SMS schreiben!
- Spenden statt Auto fahren!
- Spenden statt einen "kath. Treffpunkt im Internet" betreiben!
- Spenden statt.......

Wie wäre es mit einer öffentlichen Diskussion um das Thema:
- "Verzicht auf Parteispenden zugunsten der Flutopfer"
- "Verzicht auf einen Urlaubstag zugunsten der Flutopfer"
- "Verzicht auf einen Feierstag zugunsten der Flutopfer"
- "Verzicht auf Gewerkschaftsbeiträge zugunsten der Flutopfer"
- ....

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 15:32
von Reinhard Gonaus
Juergen hat geschrieben:(...)

Warum wird nicht auch gesagt:
- Spenden statt Bier!
- Spenden statt Wein!
- Spenden statt Party-Eintrittspreise!
- Spenden statt Urlaubmachen!
- Spenden statt Wohnung heizen!
- Spenden statt Duschen!
- Spenden statt Licht einschalten!
- Spenden statt im Internet surfen!
- Spenden statt SMS schreiben!
- Spenden statt Auto fahren!
- Spenden statt einen "kath. Treffpunkt im Internet" betreiben!
- Spenden statt.......

Wie wäre es mit einer öffentlichen Diskussion um das Thema:
- "Verzicht auf Parteispenden zugunsten der Flutopfer"
- "Verzicht auf einen Urlaubstag zugunsten der Flutopfer"
- "Verzicht auf einen Feierstag zugunsten der Flutopfer"
- "Verzicht auf Gewerkschaftsbeiträge zugunsten der Flutopfer"
- ....
Na ja, mach doch!
Kann nicht jeder, der ein Zeichen setzen will, eines setzen, das er für angebracht hält und einen entsprechenden Vorschlag machen?

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 15:40
von Angelika
Juergen hat geschrieben:Und der Sprecher der "Böllerindustrie" hat recht.

Warum um alles in der Welt, soll eine Branche hier belastet werden?
Hätte man zum Verzicht auf etwas anderes aufgerufen, würden diese Branchenvertrter Beschwerde einlegen. Egal wie man es macht, einer meckert immer ... :roll:

Gruß
Angelika

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 15:47
von Juergen
Angelika hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Und der Sprecher der "Böllerindustrie" hat recht.

Warum um alles in der Welt, soll eine Branche hier belastet werden?
Hätte man zum Verzicht auf etwas anderes aufgerufen, würden diese Branchenvertrter Beschwerde einlegen. Egal wie man es macht, einer meckert immer ... :roll:
Außer:
Die Politiker würden dazu aufrufen, die Mitgliedsbeiträge der Parteien und die Parteispenden besser den Flutopfern zukommen zu lassen. 8)

Aber wer sägt schon gerne an dem Ast, auf dem er sitzt?

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 18:18
von Engele
Juergen hat geschrieben:Ich werde auch kein Feuerwerk zünden, da ich einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt habe und genug Feuerwerk zu sehen bekomme. :ja:

Etwas knallen werde ich aber: mit dem Korken der Champagnerflasche...
Wie wäre es mit: "Spenden statt Champagner"?

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 18:50
von Junia
Juergen hat geschrieben:
Außer:
Die Politiker würden dazu aufrufen, die Mitgliedsbeiträge der Parteien und die Parteispenden besser den Flutopfern zukommen zu lassen. 8)

Aber wer sägt schon gerne an dem Ast, auf dem er sitzt?
Bei uns gibt es den Vorschlag eines Parteiobmannes, ein Fünftel des veranschlagten Geldes, die für das Jubiläumsjahr 2005 gedacht sind, der Flutkatastrophe zur Verfügung zu stellen und dafür etwas bescheidener zu feiern.

junia

Verfasst: Freitag 31. Dezember 2004, 23:55
von Juergen
Engele hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ich werde auch kein Feuerwerk zünden, da ich einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt habe und genug Feuerwerk zu sehen bekomme. :ja:

Etwas knallen werde ich aber: mit dem Korken der Champagnerflasche...
Wie wäre es mit: "Spenden statt Champagner"?
Gut, dann lasse ich den Champagner stehen, trinke gleich ein Glas Sekt und den Champagner gibt's morgen :mrgreen:

Verfasst: Samstag 1. Januar 2005, 06:33
von Uwe Schmidt
Also wir hatten über eine halbe Stunde zu tun, bis wir unsere Böller für 12 Euro verschossen hatten - ob sich das gelohnt hätte, die 12 Euro zu spenden?
Übrigens hat das indische Fernsehen schon um 10h00 ein Feuerwerk übertragen: wenn díe das machen, dann können wir das doch erst recht, oder? Oder ist das dort nur so, weil die Umgekommenen nur ihre gerechte Karmastrafe erlitten haben? Das könnte natürlich auch sein.

Verfasst: Samstag 1. Januar 2005, 11:50
von Juergen
Uwe Schmidt hat geschrieben:Übrigens hat das indische Fernsehen schon um 10h00 ein Feuerwerk übertragen: wenn díe das machen, dann können wir das doch erst recht, oder?
Aber es doch so einfach Fernstehenden ein "schlechtes Gewissen" einzureden, und jene, die nicht böllern, können dann mit geschwellter Brust rumlaufen und zeigen, was sie für mitfühlende Menschen sind; natürlich darf der Stolz nach außen nur in begrenztem Maße gezeigt werden, daß man ja gleichzeitig eine betroffene Miene aufsetzen muß.


Aber man kann schon heilfroh sein, daß das Beben noch im alten Jahr stattgefunden hat. -- Wäre doch tragisch, wenn es erst am 2. Januar gerummelt hätte.
All das viele Geld, daß man dann verschossen und verböllert hätte, wäre dann nicht mehr "abgreifbar".


Nebenbei:
ich hatte heute Nacht nicht den Eindruck, daß weniger geböllert wurde und weniger Feuerwerk verschossen wurde -- eher das Gegenteil.

Verfasst: Mittwoch 5. Januar 2005, 14:21
von Ewald Mrnka
Die armen Deutschen spenden ja schon über die hohen Steuern und Abgaben. Sie sollten sich nicht den Spaß an Champagner, Tabak,Raketen, Gewerkschaftsbeiträgen u.dergl. vermiesen lassen. Ich selbst spende ausschließlich direkt. Ich gebe Armen, die mir begegnen oder deren Not ich kenne, Geld. Hilfsorganisationen bekommen von mir grundsätzlich nichts. Professionelles Helfen ist ja mittlerweile zu einer sehr ergiebigen Einnahmequelle geworden. Im überreifen Spätkapitalismus wird alles vermarktet.