Hat Baden-Powell (Gründer der Pfadfinderbewegung) geirrt ?

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Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Hat Baden-Powell (Gründer der Pfadfinderbewegung) geirrt ?

Beitrag von Pit »

Hallo "Kreuzgängler",

wenn ich hier manche Beiträge über die "verlotterten", "verwahrlosten" Jugendlichen in Deutschland lese, die - wenn ich den Beiträgen glauben schenken darf, sowieso keinen Anstand haben, mit jedem/jeder sofort `rumvögeln und dergleichen mehr, dann stellen sich mir zwei Fragen:

1. Trifft das allgemein auf die Jugendlichen in Deutschland zu - oder sind es - wenn es auch sehr bedauerlich ist - immer noch Ausnahmen, die so auftreten?
2. Hat Lord Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung, mit seiner "Pfadfindermethode" (gute Infos dazu auf wikipedia!) sich pädagogisch geirrt ?

Gruß, Pit
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Martin O
Beiträge: 192
Registriert: Dienstag 7. Oktober 2003, 21:53

Beitrag von Martin O »

Hallo Pit,

obwohl ich selbst Pfadfinder gewesen bin, habe ich keinen Schimmer, auf welche Ideen von Baden-Powell du hinauswillst. Könntest du dich evtl. genauer äußern?

Gruß
Martin
Demokratie ist die schlechteste Staatsform - abzüglich aller übrigen (Winston Churchill)

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Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Hallo Martin,

das kann ich gerne machen.
Ich dachte dabei z.B. an die drei "Grundsätze" des Versprechens, die B.P. im Sinn hatte
- Verantwortung vor Gott (also der eigenen Religion),
- Verantwortung vor dem Nächsten (einschließich des Einsatzes für Frieden und Völkerverständigung etc.) und
- Verantwortung gegenüber sich selbst

sowie an die pädagogischen Ideen, die er hatte:
- Kleingruppensystem,
- Übernahme von Verantwortung auch seitens der Kinder und Jugendlichen,
- "learning by doing" (also Lernen durch Erfahrung)
etc.

Gruß und Gut Pfad,

Pit

In welchem Verband warst Du denn ?
Martin O hat geschrieben:Hallo Pit,

obwohl ich selbst Pfadfinder gewesen bin, habe ich keinen Schimmer, auf welche Ideen von Baden-Powell du hinauswillst. Könntest du dich evtl. genauer äußern?

Gruß
Martin
carpe diem - Nutze den Tag !

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Walter
Moderator
Beiträge: 1506
Registriert: Mittwoch 25. Januar 2006, 13:56

Re: Hat Baden-Powell (Gründer der Pfadfinderbewegung) geirrt

Beitrag von Walter »

Pit hat geschrieben:Hallo "Kreuzgängler",

wenn ich hier manche Beiträge über die "verlotterten", "verwahrlosten" Jugendlichen in Deutschland lese, die - wenn ich den Beiträgen glauben schenken darf, sowieso keinen Anstand haben, mit jedem/jeder sofort `rumvögeln und dergleichen mehr, dann stellen sich mir zwei Fragen:

1. Trifft das allgemein auf die Jugendlichen in Deutschland zu - oder sind es - wenn es auch sehr bedauerlich ist - immer noch Ausnahmen, die so auftreten?
2. Hat Lord Robert Baden-Powell, Gründer der Pfadfinderbewegung, mit seiner "Pfadfindermethode" (gute Infos dazu auf wikipedia!) sich pädagogisch geirrt ?

Gruß, Pit
Gut Pfad Pit!

Zu 1:
Als Lehrer habe ich bisher mehr "verlotterten", "verwahrlosten" Eltern als Jugendliche kennengelernt (letztere eigentlich nur in Kombination mit erstgenannten).

Zu 2:
Persönlich halte ich Baden-Powells "Erziehung zur Selbsterziehung" für das beste pädagogische Konzept überhaupt.

Die Frage ist (wieder in Bezug auf die Jugend allgemein): Wo wird es überhaupt angewendet?
Ich denke, nicht einmal in einem Bruchteil der deutschen Pfadfindergruppen (da wird meistens statt dessen lieber "Jugendpflege" betrieben). Außerhalb der Pfadfinderbewegung schon gar nicht, und die steht im Vergleich zum europäischen Ausland auch eher auf schwachen Füßen.

Die Überschrift "Hat BP geirrt?" halte ich deshalb für vollkommen falsch für dieses eigentlich recht spannende Thema.
γενηθήτω το θέλημά σου·

Martin O
Beiträge: 192
Registriert: Dienstag 7. Oktober 2003, 21:53

Beitrag von Martin O »

Auch Gut Pfad!

Das Konzept ist nach wie vor zeitgemäß, vielleicht besser als jedes andere; insofern stimme ich Walter völlig zu, doch liegt meiner Meinung nach das Problem darin, dass ein solches Konzept Freiwilligkeit braucht. Ein Jugendlicher, der keinen Grund sieht, sich irgendwo einzufügen, wird auch in einer Pfadfindergruppe nicht integriert werden können.
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Perpetua
Beiträge: 22
Registriert: Freitag 3. Februar 2006, 15:28

Beitrag von Perpetua »

Wie viele Jugendliche sind denn überhaupt bei den Pfadfindern? Ihr könnt doch das Konzept nicht einfach auf alle übertragen, die mit Pfadfindern nie in Berührung gekommen sind. Woher sollten sie sowas denn haben?
Du für mich, wie so groß ist die Liebe
Du für mich, Deine Arme so weit.
Du am Kreuz, das ist mehr, als ich fassen kann,
eine Quelle der Gnade - und so ziehst Du mich an.
(Kathi Stimmer-Salzeder)

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Robert Ketelhohn
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Wohnort: Velten in der Mark
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich hatte früher viel Kontakt mit dem Fähnlein Fieselschweif. Der-
zeit sind meine Kinder dabei, vor allem Larissa sehr intensiv.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Robert,

"Fähnlein Fieselschweif" ? Ich wusste garnicht, daß Du in Entenhausen wohnst.

Aber mal Scherz beiseite:
Ohne es nur auf die reine Pfadfinder- (Jugend)arbeit zu beschränken, interessiert es mich schon, inwieweit man - auch an heutigen Schulen - die pädagogischen Ideen evtl. umsetzen kann/könnte, die Baden-Powell so vorschwebten. Also z.B. das - möglichst eigenverantwortliche - Arbeiten in Kleingruppen etc.

Übrigens:
Welchem Pfadfinder-Verband gehören Deine Kinder denn an ?

Gruß und Gut Pfad,

Pit
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ich hatte früher viel Kontakt mit dem Fähnlein Fieselschweif. Der-
zeit sind meine Kinder dabei, vor allem Larissa sehr intensiv.
carpe diem - Nutze den Tag !

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