Freimaurer

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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Die Kongregation für die Glaubenslehre hat geschrieben: Diese Kongregation ist in der Lage zu antworten, daß diesem Umstand das gleiche Kriterium der Redaktion zugrunde liegt wie für andere Vereinigungen, die gleichfalls nicht erwähnt wurden, weil sie in breitere Kategorien eingegliedert sind.
Hm, interessant. Um welche andere Vereinigungen handelt es sich und - was noch interessanter ist - was sind die "breiteren Kategorien" (in categoriis latius patentibus includebandur)?

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Rotary, Lions und ähnliche sind sozusagen maurerische Vorfeldorganisationen und Rekrutierungsclubs und jedenfalls Gründungen von Freimaurern.
Nun, nicht jede Gründung eines Freimaurers ist damit sofort eine "Vorfeldorganisation" der Logen. Wenn dem so wäre, dann wäre wegen der äußerst aktiven Freimaurer vieles eine "Vorfeldorganisation".

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Tacitus hat geschrieben:Für die Große Landesloge der Freimaurerei von Deutschland ist - wenn man auf ihrer Homepage hier unter "Beiträge" nachsieht, Christsein nahezu eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in einer Loge.
Erst recht in Britannien und Skandinavien, denn die dortigen Staatskirchen sind in den höheren Rängen ganz überwiegend mit Schürzenbrüdern besetzt. Nur hat da die formale Zugehörigkeit wenig mit dem Glauben zu tun. Der „Gott“ der Freimaurer ist nicht der Gott der Christen.


Es ist schon faszinierend zu sehen, wie sich das Verhältnis Kirche/Staat in Europa ausdrückt: Die britisch-deutsche Freimaurerei hält den Gottesglauben ja sehr hoch (auch wenn es natürlich nicht der christliche Gott ist) und einen entsprechend engen Schulterschluss zwischen Kirche und Staat haben wir in Großbritannien, Skandinavien und Deutschland. Ganz anders in den romanischen Ländern, wo der Grand Orient de France und seine italienischen, spanischen und portugiesischen seit 1877 offen gottfeindlichen Dépendancen ihre laizistischen Vorstellungen in den einzelnen Republiken verankert haben. Auch hier sieht man wieder, wer in Wahrheit den Gang der Dinge bestimmt.
Zuletzt geändert von Uwe Schmidt am Dienstag 22. November 2005, 01:09, insgesamt 1-mal geändert.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Tacitus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Rotary, Lions und ähnliche sind sozusagen maurerische Vorfeldorganisationen und Rekrutierungsclubs und jedenfalls Gründungen von Freimaurern.
Nun, nicht jede Gründung eines Freimaurers ist damit sofort eine "Vorfeldorganisation" der Logen. Wenn dem so wäre, dann wäre wegen der äußerst aktiven Freimaurer vieles eine "Vorfeldorganisation".


Sicher, aber Rotary und Lions haben doch in etwa dieselbe Philosophie und Weltanschauung wie die Freimaurer, oder? Also Toleranz und keine Religion darf für sich das Wahrheitsmonopol beanspruchen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Es ist schon faszinierend zu sehen, wie sich das Verhältnis Kirche/Staat in Europa ausdrückt: Die britisch-deutsche Freimaurerei hält den Gottesglauben ja sehr hoch (auch wenn es natürlich nicht der christliche Gott ist) und einen entsprechend engen Schulterschluss zwischen Kirche und Staat haben wir in Großbritannien, Skandinavien und Deutschland. Ganz anders in den romanischen Ländern, wo der Grand Orient de France und seine italienischen, spanischen und portugiesischen seit 1877 offen gottfeindlichen Dépendancen ihre laizistischen Vorstellungen in den einzelnen Republiken verankert haben. Auch hier sieht man wieder, wer in Wahrheit den Gang der Dinge bestimmt.
Das kommt daher, dass es in der Freimaurerei zwei große Traditionslinien gibt: Die Johannesmaurerei (mit Hochgraden, insgesamt 33 Stufen)-fraanzösisch schottische Linie: antiklerikal
Und die Andreasmaurer: lediglich 3 Stufen eher protestantisch geprägt.

Jedenfalls kann man wie Robert schon anmerkte, sagen der GBAW ist nicht der JHWH des AT/NT.
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Also die paar Freimaurer, die sich im Vatikan eingenistet haben sollen (der oberste soll SILVESTRINI sein), sollen ja alle dem schottischen Ritus angehören. Und gerade der soll antiklerikal sein?
Zur Zeit der südamerikanischen Republikengründen waren viele, viele Kardinale und sonstige Kleriker in den Freimaurerlogen des nordamerikanisch-schottischen Ritus.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Aus dem Buch "Masoneria" von Erzbischof Józef Sebastian PELCZAR, Krakau 1914 (ich paraphrasiere)
Die Freimaurerei ist ein kosmopolitischer Bund, der die Schranken zwischen den einzelnen Völkern aufheben möchte, aber nicht wie die Kirche (die einen Glauben, eine Ethik und einen Gottesdienst für alle Völker möchte), sondern auf der Grundlage der Menschenrechte und des Menschenkultes. Zwar gehöre nach ihrem Verständnis auch die Vaterlandsliebe zu den hervorragendsten Pflichten des Freimaurers, jedoch gehe die Liebe zur Menschheit vor. Daher ein Motto der frz. Logen NI DIEU, NI PATRIE. Nach Aussage der ital. Freimaurerei ist der Vatikan der Sitz der Lüge, der Tyrannei und des Fanatismus, auf der Peterskuppel soll die Freimaurerfahne wehen, Papst und Kirche sind Krebs im Herzen des italienischen Vaterlandes...Schon VINDICE, einer der hervorragendsten Leute der ALTA VENTA, hatte den Carbonari folgenden Rat gegeben: "Das beste Stilett, das man der Kirche eintreiben könnte, ist die Sittenverderbnis. Dann frisch zur Tat, bis zum erfolgreichen Ende! Versucht, die Priester von ihrer Arbeit, vom Gottesdienst und der Tugend abzubringen und seine Gedanken mit anderen Dingen zu füllen!" Ähnliche Verhaltensregeln finden wir in der Instruktion der Alta Venta von 1819: "Wenn ihr die Herrschaft auf der Hure Babylon (=Rom/Vatikan) erlangen wollt, dann muss die Geistlichkeit unter eurer Fahne gehen und dabei glauben, unter dem Banner der Apostelschlüssel zu schreiten! Wenn ihr die Tyrannen und Unterdrücker mit der Wurzel ausrotten wollt, dann legt eure Netze aus wie Simon Bar-Yôna, aber in die Sakristeien, Priesterseminare und Klöster, nicht in die Meerestiefe. Und wenn ihr nicht allzu forsch vorgeht, dann garantieren wir euch einen reicheren Fang als den des Simon Petrus!"
Besonders verderblich ist der Eid, den jeder Adept bei Annahme eines neuen Grades ablegen muss und der ihn zu absoluter Geheimhaltung verpflichtet, und das unter Androhung der schlimmsten Strafen. In Amerika lautet ein solches Ritual: "Du hast wie ein moralischer und weiser Mann vorzugehen, damit niemand von den dir nahestehenden Personen und Freunden merkt, was in der Loge vor sich geht." Neuerdings wurde der Eid in vielen Logen durch eine Gelöbnis abgelöst.
Freidenker- und Karbonariergesellschaften sind Vorbauten der Freimaurerei und von ihr gegründet.
Hauptsächlich gehandelt wird durch Nichtschätzung der Religion, der Geistlichkeit, der Pflichten und der gesellschaftlichen Ordnung, Zerrüttung der Herzen durch Aufwühlung niederer Instinkte, Sittenverderbnis, schlüpfige Theatervorstellungen, Pornographie und Freudenhäuser.
Noch in seinem Brief an Nubius vom 9.Aug.1848 empfahl der Karbonarier Vindice die Demoralisierung: "Der Katholizismus wie auch die Monarchien fürchten nicht einmal das schärfste Stilett; aber man kann diese beiden Pfeiler der Gesellschaftsordnung durch Sittenverderbnis abreißen. Wir werden also niemals damit aufhören....zerstört die Herzen und es wird keine Katholiken mehr geben."

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Linus
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Beitrag von Linus »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Also die paar Freimaurer, die sich im Vatikan eingenistet haben sollen (der oberste soll SILVESTRINI sein), sollen ja alle dem schottischen Ritus angehören. Und gerade der soll antiklerikal sein?
Zur Zeit der südamerikanischen Republikengründen waren viele, viele Kardinale und sonstige Kleriker in den Freimaurerlogen des nordamerikanisch-schottischen Ritus.
Warum nicht? Ziel der Freimaurerei ist die "Eine Welt Religion". Neben den 2 von mir genannten Hauptströmungen gibt es eine vielzahl an Untergruppierungen, die ich nicht kenne.
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Im Zeitalter der grenzenlosen Beliebigkeit zerfließen die Grenzen zwischen Freund & Feind.

Völker, Nationen, Kulturen und Religionen werden in der süßen, warmen Kotze der Humanität zersetzt. Nährlösung für den großen Parasiten. Triumph der Aufklärung.

Das freut den Widersacher, die alte Schlange.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Weiter aus dem Buch von Erzbischof Pelczar:
Man unterscheidet die innere von der äußeren Freimaurerei. Die innere=symbolische geht bis zum 3. Grad, dem "Meistergrad", und wird auch St.-Johannes- oder "blaue" Maurerei genannt (St. Johann der Täufer ist der Patron der Freimaurer, die ja im späten Mittelalter alle kath. waren; "blau" ist die Farbe der Wände in den niederen Logen).
Die höhere Maurerei dagegen (auch "Kapitelmaurerei", "schottische", "rote" oder "philosophische" genannt) beginnt aber dem 4. Grad. Diese höheren Grade unterstehen wiederum dem Grand Orient (im frz. Ritus) bzw. dem Supreme Council (im schottischen Ritus) bzw. der "höchsten Autorität" (im Misraim-Ritus; Misraim="beide Ägypten": Ober- und Unterägypten). An deren Spitze steht jeweils der Großmeister.
Neben dem engl. Ritus existiert auch ein irischer mit 15 Graden.
Der schottische hat 30 Grade in der Schweiz und nur 25 in Deutschland (=ältere Version).
Bei den Templern gibt es wiederum 25 Grade, bei den Rosenkreuzern 7. Das amerikanische System wurde durch den Juden Stefan Morin reformiert und hat 7 Grade.
Auf dem Antifreimaurerkongress 1896 in Trient überwog die Meinung, dass es keine übergeordnete Instanz über all diesen Sekten und Riten gebe.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

James Anderson, ein protestantischer Geistlicher, verfasste im Jahre 1717 die so genannten "Alten Pflichten" als Zusammenfassung und Grundlage maurerischer Arbeit und maurerischen Lebens. Sie sind noch heute für Brüder-Freimaurer verbindlich. Daraus:
James Anderson (Die alten Pflichten, 1717) hat geschrieben:I. Von Gott und der Religion
Der Maurer ist als Maurer verpflichtet, dem Sittengesetz zu gehorchen; und wenn er die Kunst recht versteht, wird er weder ein engstirniger Gottesleugner, noch ein bindungsloser Freigeist sein. In alten Zeiten waren die Maurer in jedem Land zwar verpflichtet, der Religion anzugehören, die in ihrem Lande oder Volke galt, heute jedoch hält man es für ratsamer, sie nur zu der Religion zu verpflichten, in der alle Menschen Übereinstimmen, und jedem seine besonderen Überzeugungen selbst zu belassen. Sie sollen also gute und redliche Männer sein, von Ehre und Anstand, ohne Rücksicht auf ihr Bekenntnis oder darauf, welche Überzeugungen sie sonst vertreten mögen. So wird die Freimaurerei zu einer Stätte der Einigung und zu einem Mittel, wahre Freundschaft unter Menschen zu stiften, die einander sonst ständig fremd geblieben wären.
Quelle

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

James Anderson hat geschrieben:… zu der Religion zu verpflichten, in der alle Menschen übereinstimmen … wird die Freimaurerei zu einer Stätte der Einigung …
Welteinheitsreligion. Die Gegenkirche.
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Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Die Bibel als freimaurerisches Symbol neben Zirkel und Winkelmaß.
Bibel, Winkelmass und Zirkel
Dieses «Dreigestirn» ist das Logo der internationalen Freimaurerei. Ist die Freimaurerei Religion oder Religionsersatz? Weder noch. Sie verlangt von ihren Mitgliedern kein Glaubensbekenntnis und bemüht sich, Männer verschiedener Religionen im Sinne der Toleranz zu vereinen. Die Freimaurerloge ist der Treffpunkt fühlender Menschen, die die Kraft des Glaubens bei gemeinsamen Arbeiten erleben möchten. Die Bibel ist das Symbol für das Wahre, Schöne, Gute und Erhabene. Dabei geht es uns nicht um den buchstäblichen Inhalt, sondern um die Erkenntnis: Gott lebt im Menschen. Das Winkelmass ist das Sinnbild für Ordnung und Gesetz. Das Winkelmass vergegenwärtigt, dass Ordnung und Gesetz die ersten Bedingungen zur Freiheit sind. Der Zirkel, schliesslich, ist das Sinnbild der Mässigung und der umfassenden Liebe. Die eine Spitze des Zirkels ist fest im Herzen verankert, während die andere die endlose Kreislinie zieht und alle Menschen einschliesst.
Quelle

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Man kann gewisse Formen der Freimaurerei durchaus zu den Denominationen des Protestantismus zählen. Die Feimauererei ist zweifellos eine Ersatzreligion und die Gegenkirche der Aufklärung.

Der Mensch, das "Maß aller Dinge" steht im Mittelpunkt; Luzifer, alias Prometheus, lassen grüßen.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Übrigens muß auf dem "Altar" neben Zirkel und Winkelmaß nicht unbedingt eine aufgeschlagene Bibel liegen (Joh 1;1).

Ein anderes "heiliges" Buch tut es auch, z.B. Koran.

Gewisse Franzosen hatten vor etlichen Jahren mal Ärger mit der Großmutter in London bekommen, weil sie partout darauf bestanden hatten, ein Buch mit leeren Seiten auf den Altar zu legen. Die Großmutter erklärte sie daraufhin für irregulär.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Gewisse Franzosen hatten vor etlichen Jahren mal Ärger mit der Großmutter in London bekommen, weil sie partout darauf bestanden hatten, ein Buch mit leeren Seiten auf den Altar zu legen. Die Großmutter erklärte sie daraufhin für irregulär.
klingt nur allzu logisch, sollen ja die letzten drei Hochgrade (31.-33) die Bindung an jede Autorität ablegen (was sich im Umwerfen des Stuhles des Meisters, der Bibel und des Altares zeigen soll). Stünde nichts mehr in dem Buch geschrieben, ist es auch unlogisch. (Ungeschriebenes zu missachten fällt schwer)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Raphael

Beitrag von Raphael »

@ Linus
Linus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Gewisse Franzosen hatten vor etlichen Jahren mal Ärger mit der Großmutter in London bekommen, weil sie partout darauf bestanden hatten, ein Buch mit leeren Seiten auf den Altar zu legen. Die Großmutter erklärte sie daraufhin für irregulär.
klingt nur allzu logisch, sollen ja die letzten drei Hochgrade (31.-33) die Bindung an jede Autorität ablegen (was sich im Umwerfen des Stuhles des Meisters, der Bibel und des Altares zeigen soll). Stünde nichts mehr in dem Buch geschrieben, ist es auch unlogisch. (Ungeschriebenes zu missachten fällt schwer)
Die Ablehnung der Authorität hat eine interessante Parallele zu Scientology: Als Operierender Thetan des obersten Grades ist man auch niemandem mehr Rechenschaft schuldig; und "clear" ist man sowieso .......

GsJC
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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Linus hat geschrieben:
klingt nur allzu logisch, sollen ja die letzten drei Hochgrade (31.-33) die Bindung an jede Autorität ablegen (was sich im Umwerfen des Stuhles des Meisters, der Bibel und des Altares zeigen soll). Stünde nichts mehr in dem Buch geschrieben, ist es auch unlogisch. (Ungeschriebenes zu missachten fällt schwer)
Das große Umschmeißen beginnt schon im 30. Grad.

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Ewald Mrnka hat geschrieben:Man kann gewisse Formen der Freimaurerei durchaus zu den Denominationen des Protestantismus zählen.
wie bitte ???

Da muss ich unsere evangelischen Glaubensbrüder schon in Schutz nehmen.

Sag mir, welche Freimaurerloge bekennt sich ausdrücklich zur Evangelischen Allianz?

Sag mir, welche evangelische Denomination erklärt ihre Zugehörigkeit zu einer Loge?

Gruß Andreas
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Joh 10,10

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Linus
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Beitrag von Linus »

Ewald Mrnka hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
klingt nur allzu logisch, sollen ja die letzten drei Hochgrade (31.-33) die Bindung an jede Autorität ablegen (was sich im Umwerfen des Stuhles des Meisters, der Bibel und des Altares zeigen soll). Stünde nichts mehr in dem Buch geschrieben, ist es auch unlogisch. (Ungeschriebenes zu missachten fällt schwer)
Das große Umschmeißen beginnt schon im 30. Grad.
wär mir neu.
Übrigens Anekdote von SE Card. Schönborn; Zitat:" Meinen Vater [Hochgradfreimaurer im 30. Grad des ASAR] durfte ich vor seinem Tod in die letzten drei Grade persönlich einführen: Beichte, Krankensalbung und Kommunion." :D
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Tacitus hat geschrieben:James Anderson, ein protestantischer Geistlicher, verfasste im Jahre 1717 die so genannten "Alten Pflichten" als Zusammenfassung und Grundlage maurerischer Arbeit und maurerischen Lebens. Sie sind noch heute für Brüder-Freimaurer verbindlich. Daraus:
James Anderson (Die alten Pflichten, 1717) hat geschrieben:I. Von Gott und der Religion
Der Maurer ist als Maurer verpflichtet, dem Sittengesetz zu gehorchen; und wenn er die Kunst recht versteht, wird er weder ein engstirniger Gottesleugner, noch ein bindungsloser Freigeist sein. In alten Zeiten waren die Maurer in jedem Land zwar verpflichtet, der Religion anzugehören, die in ihrem Lande oder Volke galt, heute jedoch hält man es für ratsamer, sie nur zu der Religion zu verpflichten, in der alle Menschen Übereinstimmen, und jedem seine besonderen Überzeugungen selbst zu belassen. Sie sollen also gute und redliche Männer sein, von Ehre und Anstand, ohne Rücksicht auf ihr Bekenntnis oder darauf, welche Überzeugungen sie sonst vertreten mögen. So wird die Freimaurerei zu einer Stätte der Einigung und zu einem Mittel, wahre Freundschaft unter Menschen zu stiften, die einander sonst ständig fremd geblieben wären.
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Ja, aber grade "die Religion, in der alle übereinstimmen" ist Gift für das Christentum, das ja gerade ein Bekenntnis zu Christus als Gott fordert und womit eben nicht alle übereinstimmen!

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Raphael hat geschrieben:@ Linus
Linus hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Gewisse Franzosen hatten vor etlichen Jahren mal Ärger mit der Großmutter in London bekommen, weil sie partout darauf bestanden hatten, ein Buch mit leeren Seiten auf den Altar zu legen. Die Großmutter erklärte sie daraufhin für irregulär.
klingt nur allzu logisch, sollen ja die letzten drei Hochgrade (31.-33) die Bindung an jede Autorität ablegen (was sich im Umwerfen des Stuhles des Meisters, der Bibel und des Altares zeigen soll). Stünde nichts mehr in dem Buch geschrieben, ist es auch unlogisch. (Ungeschriebenes zu missachten fällt schwer)
Die Ablehnung der Authorität hat eine interessante Parallele zu Scientology: Als Operierender Thetan des obersten Grades ist man auch niemandem mehr Rechenschaft schuldig; und "clear" ist man sowieso .......

GsJC
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Logisch, an der Spitze braucht man ja auch niemandem mehr zu gehorchen, auch nicht dem größten Baumeister aller Welten. Nur in den niederen Graden, da wird hündischer Gehorsam eingefordert, sonst gibt es Sanktionen.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Andreas01 hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Man kann gewisse Formen der Freimaurerei durchaus zu den Denominationen des Protestantismus zählen.
wie bitte ???

Da muss ich unsere evangelischen Glaubensbrüder schon in Schutz nehmen.

Sag mir, welche Freimaurerloge bekennt sich ausdrücklich zur Evangelischen Allianz?

Sag mir, welche evangelische Denomination erklärt ihre Zugehörigkeit zu einer Loge?

Gruß Andreas



Ach komm schon, aufklärerischer Protestantismus und Freimaurerei sind von Anfang an Hand in Hand gegangen, das ist doch bekannt.
(Bei Evangelikalen gilt Freimaurerei allerdings als Teufelszeug, dem man bei der Lebensübergabe an Christus entsagen muss)

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Natürlich harmonieren die meisten Protestanten (aber auch Linkskatholiken & Modernisten) bestens mit den Freimauerern.

Der Protestantismus ist der Humus, auf dem derlei wundervolle Entwürfe von Humanität überhaupt aufgehen und gedeihen konnte.

Für die "katholischen" Bischöfe im deutschen Sprachraum, diese wahrhaft getreuen & guten Hirten, ist die Ringparabel spätestens seit Vauzwei zum kategorisch-theologischen Imperativ geworden.

Und zum Abschluß für ganz liebe, blauäugige Gutmenschen:
Es gibt Freimaurer mit und ohne Schurz; man kann schließlich auch überzeugter Kommunist sein, ohne daß man eingeschriebenes Parteimitglied ist.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Sehr richtig, nicht umsonst wurde die erste Loge 1717 in London genau 200 Jahre nach dem Luther-Aufstand gegründet. Das ist alles eine Linie der Rebellion gegen die religiöse Weltgestaltung.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Sehr richtig, nicht umsonst wurde die erste Loge 1717 in London genau 200 Jahre nach dem Luther-Aufstand gegründet. Das ist alles eine Linie der Rebellion gegen die religiöse Weltgestaltung.
Wobei klar ist, daß Logen schon lange vor 1717 bestanden. Aber nach 1717 ging die Post richtig ab.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Halllo Uwe,

anders gesagt:
Die evangelisch-landeskirchlichen Christen sind Freimaurer oder symptisieren mit den Freimaurern!
Dafür müsste es doch Beweise geben, oder ?

Gruß, Pit
Uwe Schmidt hat geschrieben:
Andreas01 hat geschrieben:
Ewald Mrnka hat geschrieben:Man kann gewisse Formen der Freimaurerei durchaus zu den Denominationen des Protestantismus zählen.
wie bitte ???

Da muss ich unsere evangelischen Glaubensbrüder schon in Schutz nehmen.

Sag mir, welche Freimaurerloge bekennt sich ausdrücklich zur Evangelischen Allianz?

Sag mir, welche evangelische Denomination erklärt ihre Zugehörigkeit zu einer Loge?

Gruß Andreas



Ach komm schon, aufklärerischer Protestantismus und Freimaurerei sind von Anfang an Hand in Hand gegangen, das ist doch bekannt.
(Bei Evangelikalen gilt Freimaurerei allerdings als Teufelszeug, dem man bei der Lebensübergabe an Christus entsagen muss)
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Also der preußische (protestantische) Adel ist vermutlich fest in Freimaurerhand, von Weizsäcker ist das ja bekannt. Ich glaube aber nicht, dass Huber und andere hohe EKD-Funktionäre alle in der Loge sind, das ist auch heute gar nicht mehr nötig, es ist eher der aufklärerische Geist, der sie beseelt.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Also der preußische (protestantische) Adel ist vermutlich fest in Freimaurerhand, von Weizsäcker ist das ja bekannt. Ich glaube aber nicht, dass Huber und andere hohe EKD-Funktionäre alle in der Loge sind, das ist auch heute gar nicht mehr nötig, es ist eher der aufklärerische Geist, der sie beseelt.
Genau, die Hubers, Lehmanns, Merkels und wie sie alle heißen, sind allesamt das, was man als "Maurer ohne Schurz" bezeichnet. Freimauerer dem Geiste nach.

In den gut 200 Jahren ihres mehr oder weniger offenen Wirkens haben die Freimauerer auf ganzer Linie gesiegt. Ihre geistige Einstellung hat das allgemeine Bewußtsein durchdrungen. Auch die Vauzwei-Kirche ist schon lange durch den Geist der Logen infiltriert.

Wenn die Leute "Nathan", "Aufklärung" & "Vorurteile" hören, dann bekommen sie glasige Augen und der kritische Verstand (falls überhaupt jemals vorhanden) ist ausgeschaltet.

Die selbstmörderische Ideologie der Aufklärung, Religion & Dogma der Freimauererei, definiert seit 1945 unangefochten und unhinterfragbar die öffentliche und die VERÖFFENTLICHTE Meinung der westlichen Welt. Wer political correct sein will, der muß, ob wohldefiniert oder unausgesprochen-unbewußt, freimauerrische Bewußtseinsinhalte internalisiert haben.

Ganz schlicht: Unsere Volkspädagogik vermittelt freimaurerisches Gedankengut.

Ich empfehle Linkskatholiken und Modernisten, den Pits & Co., die das anders zu sehen meinen, neuere freimaurerische Literatur zu lesen. Sie werden ihre Einstellungen und Haltungen dort wiederfinden.

Tacitus
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Beitrag von Tacitus »

Nur weil etwas von der Freimaurerei vertreten wird, ist es deshalb schon verwerflich. Dies ist ein unerlaubtes ad-hominem Argument.
Wenn die "Vauzwo"-Katholiken behaupteten, dieses oder jenes kommt von der Pius-Bruderschaft und ist allein deshalb verwerflich, würdest Du Dich doch auch - zurecht - echaufieren, Ewald.
Zuletzt geändert von Tacitus am Freitag 2. Dezember 2005, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Ewald Mrnka
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Beitrag von Ewald Mrnka »

Tacitus hat geschrieben:Nur weil etwas von der Freimaurerei vertreten wird, ist es deshalb noch nicht verwerflich. Dies ist ein unerlaubtes ad-hominem Argument.
Wenn die "Vauzwo"-Katholiken behaupteten, dieses oder jenes kommt von der Pius-Bruderschaft und ist allein deshalb verwerflich, würdest Du Dich doch auch - zurecht - echaufieren, Ewald.
Nein, lieber Tacitus, nicht alles, was die Freimauerer predigen ist an sich schon verwerflich. Auch böse Buben sagen bisweilen Wahrheiten; sogar die bösen...................lagen manchmal richtig.

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