Neues vom Großen Bruder

Aktuelle Themen aus Politik, Gesellschaft, Weltgeschehen.
Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Maurus »

martin v. tours hat geschrieben:Das Thema der "Reichsdeutschen" ist mir als Österreicher ziemlich Wurscht , interessanter finde ich schon den Hinweis, das die Sanktionen gegen Russland von Amerika gegen den Willen der Europäer durchgesetzt wurden.
Keineswegs:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sanktionen-138.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 47856.html

usw.

Caviteño
Beiträge: 12684
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Caviteño »

Maurus hat geschrieben:
martin v. tours hat geschrieben:Das Thema der "Reichsdeutschen" ist mir als Österreicher ziemlich Wurscht , interessanter finde ich schon den Hinweis, das die Sanktionen gegen Russland von Amerika gegen den Willen der Europäer durchgesetzt wurden.
Keineswegs:

http://www.tagesschau.de/wirtschaft/sanktionen-138.html

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 47856.html

usw.
Maurus, das wird wohl nicht zur Kenntnis genommen werden, wenn der Vizepräsident der USA etwas anderes behauptet. Die Vorstellung, daß die USA ihre europ. Vasallen nach Lust und Laune springen lassen, wird durch die Äußerung doch nur bestätigt. Dann stimmt sie und muß nicht mehr hinterfragt werden.

Zum Zeitablauf hier eine weitere Zusammenstellung:
Der Europäische Rat hat zudem am 6. März 214 einen Dreistufenplan für Sanktionen gegen Russland beschlossen. Der Plan sieht auf der ersten Stufe die sofortige Einstellung der Gespräche über Visaerleichterungen sowie über ein neues EU-Russland-Abkommen vor. Zudem wird die Entscheidung der europäischen Mitglieder der G8 und der EU-Organe unterstützt, bis auf weiteres ihre Beteiligung an den Vorbereitungen des G8-Gipfels auszusetzen. Dies sind tatsächlich, wie in den Medien nun vielfach beklagt, zunächst nur „leichte Sanktionen“.
Bedeutsamer, obwohl bislang nur als Drohung formuliert, sind die Stufen 2 und 3. Sofern nicht „in den nächsten Tagen“ Verhandlungen aufgenommen werden und diese innerhalb eines begrenzten zeitlichen Rahmens zu Ergebnissen in Richtung einer Deeskalation der Krise führen, hat die EU auf der zweiten Stufe Reiseverbote, das Einfrieren von Vermögenswerten und die Absage des für Juni geplanten EU-Russland-Gipfels als Beispiele für weitere Maßnahmen angeführt. Auf der dritten Stufe sollen dann erforderlichenfalls weiterreichende Wirtschaftssanktionen folgen, die von der EU bislang nicht im Einzelnen spezifiziert wurden.

Ebenfalls am 6. März 214 hat US-Präsident Obama eine Executive Order erlassen, die das Einfrieren von Vermögenswerten und Einreiseverbote gegenüber bestimmten Personen vorsieht, die zur problematischen Situation in der Ukraine beitragen bzw. beigetragen haben. Eine entsprechende Liste der hiervon betroffenen Personen soll in Kürze veröffentlicht werden. Es steht zu erwarten, dass diese US-Liste der obengenannten EU-Personenliste ähneln und insbesondere den Exstaatspräsidenten Janukowitsch und seine ehemalige Führungsclique erfassen wird. Es ist derzeit unklar, ob darüber hinaus auf der Liste auch russische Staatsbürger genannt werden sollen. Die Executive Order betrifft jedenfalls nur Vermögenswerte, die sich unter US-Jurisdiktion befinden, d.h., sie beansprucht (anders als etwa bestimmte US-Sanktionen gegen den Iran) keine extraterritoriale Wirkung.
Zudem werden in den USA, deren wirtschaftliche Abhängigkeit insbesondere von russischen Öl- und Gaslieferungen im Vergleich zur EU geringer ist, Sanktionen gegen die russische Erdölindustrie und das russische Finanzsystem diskutiert. Hinsichtlich der Reichweite dieser Sanktionen besteht derzeit im US-Kongress aber offenbar noch keine Einigkeit. Die stärkste Unterstützung finden die vorgenannten Sanktionen im von den Republikanern dominierten Repräsentantenhaus. Demgegenüber bevorzugen die Obama-Administration und, in geringerem Umfang, auch der von den Demokraten kontrollierte Senat einen gemäßigteren Ansatz.
http://www.exportmanager-online.de/arch ... frankreich

Auch in kann mich entsinnen, daß die Sanktionen zeitgleich beschlossen wurden. Daß die EU hier langsamer agiert als die USA ist ihrer Struktur geschuldet. Soweit ich mich erinnere kamen die härtesten Widerstände gegen Sanktionen nicht aus D. als größtem Handelspartner oder von den von russischen Gas abhängigen Ost-EU-Staaten kamen, sondern von den kleineren Ländern - allen voran GR und Zypern. Sie wollten Entschädigungen für ihre Einnahmeausfälle aushandeln:
Auch das Euro-Krisenland Zypern könnte im Fall von Wirtschaftssanktionen gegen Russland zurückgeworfen werden. „Wenn Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt würden, hätte das äußerst negative Auswirkungen auf unser Anpassungsprogramm, das wir mit der Troika vereinbart haben“, sagte Zyperns Präsident Nikos Anastasiadis dem Handelsblatt. „Es würde all die Fortschritte gefährden, die wir seit einem Jahr mühsam erreicht haben.“
Russische Unternehmen haben aus Steuergründen Milliardensummen nach Zypern transferiert. Zudem hat Russland Zypern hohe Kredite gegeben. Anastasiadis forderte daher, die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten sollten bei Entscheidungen über Strafmaßnahmen „den Schaden berücksichtigen, den sowohl die EU selbst als auch die Wirtschaft unserer Länder aufgrund solcher Sanktionen erleiden würden“.
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 126-4.html

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11314
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Edi »

Zwar nichts Neues, aber eine gute Zusammenfassung:

https://www.youtube.com/watch?v=UexTJRB9Hg#t=391
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Caviteño
Beiträge: 12684
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Caviteño »

Nicht nur westliche Geheimdienste sammeln Passagierdaten wie man jetzt erfahren konnte:
Die Swiss liefert ab kommendem April systematisch sensible Informationen über ihre Passagiere an die russischen Behörden. Die Airline will nicht nur bei Flügen nach, sondern auch über Russland detaillierte Angaben von sämtlichen Fluggästen direkt nach Moskau senden - eine rechtliche Grundlage dafür fehlt.
Gemäss Recherchen der «SonntagsZeitung» geht es um Reisepassdetails wie Name, Geschlecht, Geburtsdatum und Passnummer. Aber auch die Aufenthaltsadresse am Zielort soll an das Transportministerium in Moskau fliessen. Laut offiziellen Angaben werden die Daten in Russland fünf Jahre lang gespeichert und zu Anti-Terror-Zwecken mit Polizei- und Geheimdienstdatenbanken abgeglichen.
(...)
Doch der Datenhunger Moskaus ist damit noch nicht gestillt. Hinter den Kulissen fordert Russland auch alle Angaben, die bei der Buchung anfallen. Darunter würden E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Essenswünsche und Kreditkartendetails der Passagiere fallen.
Laut zuverlässigen Quellen droht Moskau der Swiss mit einem Lande- und Überflugverbot, falls diese sich den Datenlieferungen längerfristig widersetzt. Die Airline streitet dies zwar ab, das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) ist unter dem Druck im Hintergrund aber bereits eingeknickt. So hat der Bund Moskau Verhandlungen über ein Spezialabkommen zur Weitergabe von noch weiterreichenden Fluggastdaten angeboten.
(Hervorhebung von mir)

http://www.derbund.ch/wirtschaft/untern ... y/2549387

Es ist kaum vorstellbar, daß andere Fluggesellschaften nicht das gleiche tun (müssen) - die Swiss ist eine Tochter der Lufthansa. Es würde mich auch nicht wundern, wenn ein reger Datenaustausch mit den "befreundeten Diensten" stattfindet, zumal die Daten ziemlich genau denen entsprechen, die auch die USA anfordern....

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Peregrin »

Caviteño hat geschrieben:Nicht nur westliche Geheimdienste sammeln Passagierdaten wie man jetzt erfahren konnte:
Die Swiss liefert ab kommendem April systematisch sensible Informationen über ihre Passagiere an die russischen Behörden. Die Airline will nicht nur bei Flügen nach, sondern auch über Russland detaillierte Angaben von sämtlichen Fluggästen direkt nach Moskau senden - eine rechtliche Grundlage dafür fehlt
....
Auch beim Abbau der Schweizer Souveränität sind die USA und ihr Vasall Deutschland voranmarschiert.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11314
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Edi »

Die sog. westlichen Werte. Ich sage das deswegen, weil man von den Gaucks, Merkels, den grünen Gutmenschen nichts zu dem Thema hört, ausser Bedauern von Merkel. Wehe aber, wenn das in Rußland geschehen und bekannt geworden wäre.
Die Polen haben im übrigen gegen Geldzahlung die CIA-Gefängisse in ihrem Land zugelassen. Wer weiß, warum sie heute so sehr auf Seiten der USA stehen, was die Ukraine und andere Dinge anbelangt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/c ... 7646.html
Zuletzt geändert von Edi am Mittwoch 10. Dezember 2014, 22:10, insgesamt 1-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Christian
Beiträge: 1799
Registriert: Donnerstag 23. Oktober 2003, 13:27
Wohnort: duisburg

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Christian »

Viel schlimmer als besetztes Land geben wir denen auch noch die Basis für Mord, Krieg und Folter. Rußland hat seine Truppen nach der Wiedervereinigung aus Deutschland abgezogen aber die westlichen Besatzer sind hier und betreiben ihr schmutziges Geschäft.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11314
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Edi »

Eigentlich nichts Neues, hat schon Herr Oetker gewusst:

http://www.neopresse.com/politik/usa/st ... emokratie/
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Maurus »

Christian hat geschrieben:Viel schlimmer als besetztes Land geben wir denen auch noch die Basis für Mord, Krieg und Folter. Rußland hat seine Truppen nach der Wiedervereinigung aus Deutschland abgezogen aber die westlichen Besatzer sind hier und betreiben ihr schmutziges Geschäft.
Die Bundesrepublik wollte ja auch in der NATO bleiben, und nicht in den verbleichenden Warschauer Pakt wechseln oder blockfrei werden. Soviel Genauigkeit muss schon sein. Die Militärpräsenz ist gewollt (in anderen Nato-Staaten ist auch deutsches Militär präsent) und Teil der Bündnisstrategie der NATO. Für alles, was in diesem Zusammenhang geschieht, in die Bundesrepublik (bzw ihre Repräsentanten) politisch verantwortlich.

Benutzeravatar
Peregrin
Beiträge: 5422
Registriert: Donnerstag 12. Oktober 2006, 16:49

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:Für alles, was in diesem Zusammenhang geschieht, in die Bundesrepublik (bzw ihre Repräsentanten) politisch verantwortlich.
Fragt sich nur, wem.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Caviteño
Beiträge: 12684
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Caviteño »

Da kann einem schon ein Schauer über den Rücken laufen: In Aachen wurde ein software entwickelt, die anhand einer Sprachaufzeichnung von wenigen Minuten Dauer ein Persönlichkeitsprofil des Menschen erstellen kann. Psychologen müssen dafür mehrere Tage die Person "auseinandernehmen":
Gratzel und sein Team müssen den Menschen, dessen Profil sie anfertigen, gar nicht kennen. Sie müssen ihn nur ein paar Minuten sprechen hören. Das ist bahnbrechend und bietet einen Haufen Möglichkeiten, die Funktionsweise unserer Gesellschaft auf den Kopf zu stellen.
(...)
Ich hatte vor dem Treffen gefragt, ob es möglich sei, dass auch meine Sprache analysiert werde. Das war es. Man hatte mich gebeten, eine knappe Viertelstunde lang mit einer Computerstimme zu telefonieren und Fragen zu beantworten wie: „Beschreiben Sie einen typischen Sonntag“, „Beschreiben Sie ein besonders schönes Erlebnis, das Sie in den letzten Wochen hatten“ oder „Welche Sorgen hatten Sie in den vergangenen Wochen?“. Psyware hat meine 1531 gesprochenen Wörter aufgezeichnet und durch das Analyseprogramm mit dem Namen „Precire“ gejagt. Jetzt legt Gratzel das Ergebnis vor.
Die einzelnen Abschnitte in meiner Auswertung tragen Überschriften wie: „Wortverwendungshäufigkeiten“, „Verwendung von Wortarten“, „Ihr persönliches Sprachprofil“, „Eigene Antriebsquellen“, „Typische Persönlichkeitseigenschaften“ oder „Widerstandskraft bei Belastungen“.
Zur Anwendung:
Privatleute können die Dienstleistung von Psyware nicht kaufen. Nur Firmen - Banken, Versicherer, die Polizei oder eine große Online-Partnerbörse haben schon zugegriffen. Die Unternehmensberatung Kienbaum ist ebenfalls Kunde, die Krankenkasse DAK, die Hotelgruppe Accor oder IBM. Und der Personaldienstleister Randstad verkündet: „Diese junge Technologie schafft völlig neue Möglichkeiten für den Personalbereich.“
Zeig uns, wie du sprichst, und wir sagen deinem Chef, wer du bist: „Wir können alles beantworten, was von unseren Kunden gewünscht wird“, versichert Gratzel. Fragestellungen, die sie an ihn herantragen, sind zum Beispiel: „Wie einsatzbereit ist dieser Bewerber?“, „Was verrät die Sprache eines Kunden über ihn?“, „Wie risikobereit ist ein bestimmter Börsenmakler?“, „Ist dieser Krankenversicherte depressiv?“, „Lügt dieser Versicherte, wenn er eine bestimmte Schadensmeldung absetzt?“
Eine Online-Partnerbörse wird demnächst folgenden Service anbieten: Bewerber müssen kein Persönlichkeitsprofil mehr von sich anlegen, um möglichst passende Partnervorschläge zu bekommen, sondern „sie müssen nur noch drei Fragen am Telefon beantworten.
Weltweit führend:
Neu ist das nicht, das gibt Gratzel gerne zu. James Pennebaker, ein klinischer Psychologe von der University of Texas, untersuchte schon Anfang der achtziger Jahre, was der Schreibstil von Traumapatienten über ihre mögliche Genesung aussagte. Und die University of Arizona und die Harvard University forschen seit vielen Jahren im Bereich der formalquantitativen Sprachanalyse.
Aber Gratzel sagt, dass Psyware alles, was die Amerikaner machen, in den Schatten stelle: „Pennebaker forscht sozusagen am Motorenprüfstand. Und wir bauen Formel-1-Autos.“ Gratzel zufolge gibt es keine zweite Firma auf der Welt, die die formalquantitative Analyse von Sprache zur Entschlüsselung der Psyche verwendet.
Das Ziel:
Sein Ziel aber ist kein geringeres, als Maschinen dieses Wissen einzupflanzen. Sie sollen verstehen lernen, wie der Mensch funktioniert. Bis jetzt, sagt Gratzel, sei der Aufenthalt des Menschen in der digitalen Welt „kalt, nicht vergleichbar mit einem Abend im Biergarten“. Aber das soll sich ändern. Gratzel will den digitalen Geräten begreiflich machen, was der Abend im Biergarten in uns Menschen auslöst. Pflegeroboter oder selbstfahrende Autos sollen so künftig verstehen, wie wir uns fühlen, wenn wir ihnen Befehle geben.
Sie sollen es erkennen, falls wir gerade ängstlich, unsicher oder aufgeregt sind. Und ihr Handeln dann daran anpassen. „Sie sollen nicht nur unsere Sprache, sondern auch unsere Emotionen verstehen lernen“, sagt Gratzel, „sie sollen herausfinden können, wie es uns Menschen geht.“
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft ... ageIndex_2

Selbstfahrende Autos, kollaborative Roboter und Pflegeroboter, die die psychische Verfaßtheit ihres Patienten erkennen können - schöne neue Welt.... :aengstlich:

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11314
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Edi »

Zwar nicht vom großen Bruder, aber doch von seinem Dackel:

https://www.youtube.com/watch?v=JlkxaOSI6Y
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Juergen »

„Wat is ne Relaisstation? Da stelle wa' uns ma ganz dumm…“

https://www.youtube.com/v/CQ3wZ8lGiL0
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Edi
Beiträge: 11314
Registriert: Montag 12. Januar 2004, 18:16

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Edi »

Juergen hat geschrieben:„Wat is ne Relaisstation? Da stelle wa' uns ma ganz dumm…“

https://www.youtube.com/v/CQ3wZ8lGiL0
Unter Merkel ist Deutschland weitgehend zu einer Filiale der USA verkommen. Schon aus dem Grund müsste Merkel dringend weg. Ich weiß zwar nicht ob sie wie Gauck Mitglied der Atlantikbrücke ist, aber das muss man ja auch nicht sein, um weitgehend das zu machen, was Obama vorgibt.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

Raphael

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Raphael »

Neues vom Friedensnobelpreisträger: :|
dpa hat geschrieben:Obama: Keine Entschuldigung bei Hiroshima-Besuch

US-Präsident Barack Obama wird sich nach eigenen Worten
bei seinem bevorstehenden Besuch im japanischen Hiroshima nicht für
den Atombombenabwurf der USA auf die Stadt 1945 entschuldigen. In
einem am Montag ausgestrahlten Interview des japanischen
Fernsehsenders NHK anwortete Obama auf die Frage, ob seine Botschaft
auch eine Entschuldigung enthalten werde, dass dies nicht der Fall
sei.

Es sei Aufgabe von Historikern, die Entscheidungen der damaligen
Führer zu bewerten, sagte Obama laut der japanischsprachigen
Übersetzung. Er besucht Hiroshima am Freitag im Anschluss an den
Gipfel der sieben großen Industrienationen (G7) als erster
amtierender US-Präsident.
Wieso es den Historikern vorbehalten sein solle, die Entscheidungen der damaligen Führer zu bewerten, führt der Führer des westlichen Welt wohlweislich nicht weiter aus.

Ich bin wahrlich kein Befürworter der brandt'schen Ostpolitik, aber da ist mir dessen Kniefall in Warschau schon deutlich sympathischer, weil angemessener! :ja:

Caviteño
Beiträge: 12684
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Caviteño »

Raphael hat geschrieben:
Ich bin wahrlich kein Befürworter der brandt'schen Ostpolitik, aber da ist mir dessen Kniefall in Warschau schon deutlich sympathischer, weil angemessener! :ja:
Na ja, nach meiner Kenntnis hat D. auch Polen überfallen. Da war ein Kniefall "angemessen" - im Verhältnis USA - Japan war das wohl ein wenig anders.
Daß die USA nach der verlustreichen Eroberung von Okinawa kein Interesse daran haben konnten, direkt in Japan zu landen und dort erneut in heftige Kämpfe verwickelt zu werden, kann man ihnen auch kaum vorwerfen.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Protasius »

Caviteño hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Ich bin wahrlich kein Befürworter der brandt'schen Ostpolitik, aber da ist mir dessen Kniefall in Warschau schon deutlich sympathischer, weil angemessener! :ja:
Na ja, nach meiner Kenntnis hat D. auch Polen überfallen. Da war ein Kniefall "angemessen" - im Verhältnis USA - Japan war das wohl ein wenig anders.
Daß die USA nach der verlustreichen Eroberung von Okinawa kein Interesse daran haben konnten, direkt in Japan zu landen und dort erneut in heftige Kämpfe verwickelt zu werden, kann man ihnen auch kaum vorwerfen.
Das ändert aber nichts daran, daß die USA bislang die einzige Nation sind, die Atombomben gegen Zivilbevölkerung eingesetzt hat.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Siard
Beiträge: 8547
Registriert: Dienstag 25. August 2009, 22:31
Wohnort: Die Allzeit Getreue

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Siard »

Caviteño hat geschrieben:Daß die USA nach der verlustreichen Eroberung von Okinawa kein Interesse daran haben konnten, direkt in Japan zu landen und dort erneut in heftige Kämpfe verwickelt zu werden, kann man ihnen auch kaum vorwerfen.
Doch, man kann – schließlich war es wieder ein reiner Terrorangriff gegen die Zivilbevölkerung. Bei Unterlegenen nennt man so was Kriegsverbrechen.

Raphael

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Raphael »

Siard hat geschrieben:
Caviteño hat geschrieben:Daß die USA nach der verlustreichen Eroberung von Okinawa kein Interesse daran haben konnten, direkt in Japan zu landen und dort erneut in heftige Kämpfe verwickelt zu werden, kann man ihnen auch kaum vorwerfen.
Doch, man kann – schließlich war es wieder ein reiner Terrorangriff gegen die Zivilbevölkerung. Bei Unterlegenen nennt man so was Kriegsverbrechen.
Zustimmung! :daumen-rauf:
Es stellt sich doch immer die Frage der Angemessenheit einer militärischen Aktion und zwar nicht nur - wie Obama wahrheitswidrig behauptet - für die damaligen Führer der Nationen und die (heutigen) Historiker.

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3475
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von martin v. tours »

Um die Überlegenheit dieser neuen Bombe zu demonstrieren . hätte man sie auch über einem dünn besiedelten Gebiet abwerfen können, verbunden mit der Botschaft: "Schaut euch das mal an -wir geben euch eine Woche Bedenkzeit, dann fliegt die nächste Bombe auf eine Stadt".
Ausserdem waren die Japaner, soweit ich weiss, schon dabei aufzugeben. Wollten aber die Amerikaner nicht. Da hat man doch soviel Zeit und Geld in die Atombombe investiert und dann könnte man sie nicht mal mehr am lebenden Objekt austesten.

Warum man die Bomben ausgerechnet in zwei, militärisch völlig unbedeutende, Städte geworfen hat, die, zufällig, den höchsten Christenanteil in Japan hatten und warum eine Bombe, zufällig, Trinity (Dreifaltigkeit) genannt wurde, weiss niemand. (Vermutlich wieder nur ein Schlumpfungsalarm.)
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Torsten
Beiträge: 6479
Registriert: Dienstag 17. Februar 2004, 02:23

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Torsten »

Raphael hat geschrieben:Neues vom Friedensnobelpreisträger: :|
dpa hat geschrieben:Obama: Keine Entschuldigung bei Hiroshima-Besuch

Ich bin wahrlich kein Befürworter der brandt'schen Ostpolitik, aber da ist mir dessen Kniefall in Warschau schon deutlich sympathischer, weil angemessener! :ja:

Der Große Bruder hat eben nicht die Größe für solch ein Symbol. Und das liegt nicht an Obama. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es jemals einen US-Präsidenten geben wird, der die Japaner für die Atombombenabwürfe um Entschuldigung und Vergebung bittet. Das liegt nicht in seiner Macht. Dazu bräuchte es einen radikalen Bruch in der US-Geschichte, ähnlich der Niederlage Deutschlands und der Ideologie des Nationalsozialismus.

Caviteño
Beiträge: 12684
Registriert: Sonntag 14. März 2010, 02:31
Wohnort: Diözesen Imus und Essen

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Caviteño »

Es ist immer leicht, aus heutiger Sicht etwas zu be- bzw. zu verurteilen und es dabei vermeintlich "besser" zu machen. Damals bestanden wohl nur folgende Handlungsoptionen:

1. eine totale Blockade Japans, um Japan von Rohstoff- und Nahrungsmittellieferungen abzuschneiden;
2. weitere Luftangriffe, um die Industrie zu zerstören und -wenn möglich- den Widerstandswillen zu brechen;
3. eine Invasion.

Ob eine dieser Optionen zu geringeren Verlusten geführt hätte, darf wohl bezweifelt werden.
Doch trotz der aussichtslosen Lage war der japanische Widerstand auf jeder der Pazifikinseln, welche die Amerikaner erobern mussten, fanatisch. Auf Okinawa allein fielen von April bis Juni 1945 mehr als 11 Amerikaner. Zwei Facetten des Kampfes entsetzten die amerikanische Militärführung: zum einen der Einsatz der zum Selbstopfer bereiten Kamikaze-Piloten, zum anderen ein ähnlicher Geist bei vielen Zivilisten, die es vorzuziehen schienen, von Klippen zu springen oder andere Arten des Selbstmordes zu verüben, als die Besetzung durch die Amerikaner zu akzeptieren. Der britische Historiker Max Hastings schreibt zum Kampf um Okinawa: «Die Japaner erreichten scheinbar ihr Ziel: Die amerikanische Führung würde erkennen müssen, wie unglaublich teuer sie eine Invasion Japans zu stehen kommen würde. Die Konsequenzen würden indessen ganz anders sein als von Tokio beabsichtigt.»
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/be ... g-ld.84513

Selbst nach dem Abwurf der Atombombe war nicht sicher, daß Japan kapitulieren würde:
Es ist vielsagend, dass zahlreiche führende japanische Militärs auch nach den Atombombenabwürfen und dem Kriegseintritt der Sowjetunion am Tag von Nagasaki weiterkämpfen wollten. Ein ungewöhnliches Eingreifen Kaiser Hirohitos, der sich erstmals überhaupt, mit fast zaghaften Worten – «Die Situation hat sich nicht notwendigerweise zum Vorteil Japans gewandelt» – in einer Radioansprache an die japanische Bevölkerung wandte und das Unaussprechliche, die Kapitulation, verkündete, setzte dem Grauen des langen Krieges in Asien ein Ende.
http://www.nzz.ch/international/asien-u ... n-ld.84522
Die Nachricht von der Zerstörung Nagasakis löste bei Japans Regierung Bestürzung aus. Man fürchtete, die Vereinigten Staaten würden eine dritte Bombe auf Tokio werfen. Ein abgeschossener B-29-Pilot gab diesen Gerüchten Nahrung. Am 12. August trafen tatsächlich weitere Atombombenteile auf Tinian ein, die bis zum 17. August einsetzbar gemacht werden sollten.
Nach zwölfstündiger ergebnisloser Beratung des Kriegskabinetts, bei der sich die Positionen des Außenministers und der Militärs unversöhnlich gegenüberstanden, bat Premierminister Suzuki Kantarō, der bis dahin nicht in die Debatte eingegriffen hatte, den Tennō am 1. August 1945 um seine Entscheidung. Hirohito sprach erstmals ein Machtwort und entschied um 2: Uhr morgens, die Potsdamer Erklärung sei anzunehmen. Mit dem Zusatz, man verstehe diese so, dass der Tennō seine souveränen Rechte behalten könne, wurde dieser Beschluss den Alliierten übermittelt.
Die Vereinigten Staaten erklärten daraufhin, man werde die Autorität des Tennōs dem alliierten Besatzungskommando unterstellen, sobald die Kapitulation erklärt sei. Die japanische Erklärung wurde also nicht als solche gewertet. Dies wurde in Japan am 12. August bekannt. Die japanischen Generäle riefen daraufhin ihre Soldaten auf, zu millionenfachem Selbstmord bereit zu sein, um die Invasoren „ins Meer zu treiben“.
Am 14. August entschied Hirohito erneut zu kapitulieren, um die Nation zu retten und den Japanern weiteres Leid zu ersparen. Er selbst werde seine Untertanen um Verständnis dafür bitten. Um zu verhindern, dass dessen Rede im Rundfunk ausgestrahlt werden konnte, versuchten jüngere Offiziere, beispielsweise Hatanaka Kenji, einen Staatsstreich. Nachdem der Kommandeur Tokios, General Tanaka, sie mit einer langen Rede besänftigt hatte, begingen er und die Anführer der Revolte Suizid nach dem traditionellen Harakiri.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombe ... Kriegsende

Ob der dem heutigen Zeitgeist entsprechende Abwurf einer Atombombe über ein dünn besiedeltem Gebiet zu einer Kapitulation geführt hätte, darf daher bezweifelt werden. Die Kenntnis über die verheerende Wirkung dieser Waffe war bei den Japanern doch überhaupt nicht vorhanden. Ob die Zerstörung einer Bergregion den Tenno zum Eingreifen und zur Kapitulation bewegt hätten, ist ungewiß. Es war offensichtlich nicht so, daß Japan sich schon geschlagen sah. Man glaubte, daß die USA nicht in der Lage oder willens seien, Japan - wie D. - nach einer Invasion zu besetzen.

Insofern kann man davon ausgehen, daß der Krieg in Asien noch lange gedauert und vielen Menschen das Leben gekostet hätte.

Benutzeravatar
guatuso
Beiträge: 974
Registriert: Freitag 1. März 2013, 23:33
Wohnort: Costa Rica

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von guatuso »

Caviteño hat geschrieben:Es ist immer leicht, aus heutiger Sicht etwas zu be- bzw. zu verurteilen und es dabei vermeintlich "besser" zu machen. Damals bestanden wohl nur folgende Handlungsoptionen:

1. eine totale Blockade Japans, um Japan von Rohstoff- und Nahrungsmittellieferungen abzuschneiden;
2. weitere Luftangriffe, um die Industrie zu zerstören und -wenn möglich- den Widerstandswillen zu brechen;
3. eine Invasion.

Ob eine dieser Optionen zu geringeren Verlusten geführt hätte, darf wohl bezweifelt werden.
Doch trotz der aussichtslosen Lage war der japanische Widerstand auf jeder der Pazifikinseln, welche die Amerikaner erobern mussten, fanatisch. Auf Okinawa allein fielen von April bis Juni 1945 mehr als 11 Amerikaner. Zwei Facetten des Kampfes entsetzten die amerikanische Militärführung: zum einen der Einsatz der zum Selbstopfer bereiten Kamikaze-Piloten, zum anderen ein ähnlicher Geist bei vielen Zivilisten, die es vorzuziehen schienen, von Klippen zu springen oder andere Arten des Selbstmordes zu verüben, als die Besetzung durch die Amerikaner zu akzeptieren. Der britische Historiker Max Hastings schreibt zum Kampf um Okinawa: «Die Japaner erreichten scheinbar ihr Ziel: Die amerikanische Führung würde erkennen müssen, wie unglaublich teuer sie eine Invasion Japans zu stehen kommen würde. Die Konsequenzen würden indessen ganz anders sein als von Tokio beabsichtigt.»
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/be ... g-ld.84513

Selbst nach dem Abwurf der Atombombe war nicht sicher, daß Japan kapitulieren würde:
Es ist vielsagend, dass zahlreiche führende japanische Militärs auch nach den Atombombenabwürfen und dem Kriegseintritt der Sowjetunion am Tag von Nagasaki weiterkämpfen wollten. Ein ungewöhnliches Eingreifen Kaiser Hirohitos, der sich erstmals überhaupt, mit fast zaghaften Worten – «Die Situation hat sich nicht notwendigerweise zum Vorteil Japans gewandelt» – in einer Radioansprache an die japanische Bevölkerung wandte und das Unaussprechliche, die Kapitulation, verkündete, setzte dem Grauen des langen Krieges in Asien ein Ende.
http://www.nzz.ch/international/asien-u ... n-ld.84522
Die Nachricht von der Zerstörung Nagasakis löste bei Japans Regierung Bestürzung aus. Man fürchtete, die Vereinigten Staaten würden eine dritte Bombe auf Tokio werfen. Ein abgeschossener B-29-Pilot gab diesen Gerüchten Nahrung. Am 12. August trafen tatsächlich weitere Atombombenteile auf Tinian ein, die bis zum 17. August einsetzbar gemacht werden sollten.
Nach zwölfstündiger ergebnisloser Beratung des Kriegskabinetts, bei der sich die Positionen des Außenministers und der Militärs unversöhnlich gegenüberstanden, bat Premierminister Suzuki Kantarō, der bis dahin nicht in die Debatte eingegriffen hatte, den Tennō am 1. August 1945 um seine Entscheidung. Hirohito sprach erstmals ein Machtwort und entschied um 2: Uhr morgens, die Potsdamer Erklärung sei anzunehmen. Mit dem Zusatz, man verstehe diese so, dass der Tennō seine souveränen Rechte behalten könne, wurde dieser Beschluss den Alliierten übermittelt.
Die Vereinigten Staaten erklärten daraufhin, man werde die Autorität des Tennōs dem alliierten Besatzungskommando unterstellen, sobald die Kapitulation erklärt sei. Die japanische Erklärung wurde also nicht als solche gewertet. Dies wurde in Japan am 12. August bekannt. Die japanischen Generäle riefen daraufhin ihre Soldaten auf, zu millionenfachem Selbstmord bereit zu sein, um die Invasoren „ins Meer zu treiben“.
Am 14. August entschied Hirohito erneut zu kapitulieren, um die Nation zu retten und den Japanern weiteres Leid zu ersparen. Er selbst werde seine Untertanen um Verständnis dafür bitten. Um zu verhindern, dass dessen Rede im Rundfunk ausgestrahlt werden konnte, versuchten jüngere Offiziere, beispielsweise Hatanaka Kenji, einen Staatsstreich. Nachdem der Kommandeur Tokios, General Tanaka, sie mit einer langen Rede besänftigt hatte, begingen er und die Anführer der Revolte Suizid nach dem traditionellen Harakiri.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atombombe ... Kriegsende

Ob der dem heutigen Zeitgeist entsprechende Abwurf einer Atombombe über ein dünn besiedeltem Gebiet zu einer Kapitulation geführt hätte, darf daher bezweifelt werden. Die Kenntnis über die verheerende Wirkung dieser Waffe war bei den Japanern doch überhaupt nicht vorhanden. Ob die Zerstörung einer Bergregion den Tenno zum Eingreifen und zur Kapitulation bewegt hätten, ist ungewiß. Es war offensichtlich nicht so, daß Japan sich schon geschlagen sah. Man glaubte, daß die USA nicht in der Lage oder willens seien, Japan - wie D. - nach einer Invasion zu besetzen.

Insofern kann man davon ausgehen, daß der Krieg in Asien noch lange gedauert und vielen Menschen das Leben gekostet hätte.
Wenn ich das so lese, dann muss ich schon sagen, es war von den USA fast edel ,mal eben zwei Bomben auf Staedte zu werfen, um den Restbevoelkerung das lange Leiden und weitere Tote zu ersparen. Das Motiv, nun haben wir die Bombe, nun probieren wir sie auch am lebenden Objekt aus, war mit Sicherheit niemals im Spiel. Aber natuerlich nicht, auf so Gedanken kommen Strategen niemals, die denken immer nur, wie verhindern wir die Opferzahlen.
Respekt, ich habe nie gedacht dass die USA so Menschenfreundlich handeln koennen.

Das erinnert mich an die ca. 5 Tote, als die USA Panama-City bombardierten, um ihren Freund Norega, damals Praesident Panamas, aufzufordern, doch mal die USA zu besuchen. Auch da handelte man aus Menschenliebe, denn wieviel Tote haette es gegeben, wenn es zu einer Invasion gekommen waere? (Dass abgesehen davon, dass danach niemals ein Aufschrei der Empoerung ueber die Welt zog, anders als bei den Zwillingstuermen, ist ja verstaendlich, denn da handelten die friedlichen Weltbeschuetzer USA , und dort die bosen Terroristen. Ein Himmelweiter Unterschied, darueber haben sich dann aber die toten Panamesen so richtig herzlich gefreut, diese Latinos im dreckigen Hinterhof Amerikas!)

Man kann ja noch weiter in die Geschichte zurueck gehen, und mal all die Angriffskriege der USA aufzaehlen, die mit Sicherheit aus grosser seelischer Not unternommen wurden, bis hin zu Saetzen wie "Ab sofort wird die USA eine aggressivere Ausenpolitik betreiben". Das sind ja nur Ausrutscher.

Zwei Bomben, um Japan (und den USA) Not und Tote und Leid zu ersparen.
Wie Gnadenschuesse bei einem Pferd oder bei Hinrichtungen.
Verstehe.

RomanesEuntDomus
Beiträge: 1299
Registriert: Montag 6. Juli 2015, 11:36

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von RomanesEuntDomus »

guatuso hat geschrieben:... das lange Leiden und weitere Tote zu ersparen. ...
Das Märchen, das wir schon in unseren Kindertagen so lange zu hören bekamen, bis wir es glaubten, nämlich daß der Abwurf der zwei Atombomben die japanische Kapitulation und damit das Kriegsende erzwungen hätte, wird heute trotzdem immer lauter bezweifelt.

http://archive.boston.com/bostonglobe/i ... er/?page=1
The public view that the atomic bomb was the decisive event that ended World War II is not supported by the facts. ...
... it was the Soviet entry into the Pacific conflict, not Hiroshima and Nagasaki, that forced Japan’s surrender.
(Die Feuerstürme in Tokio und in anderen japanischen Städten, die durch konventionelle Bomben ausgelöst wurden, waren stärker als die in den Atomzielen Hiroshima und Nagasaki. Der Großteil der japanischen Städte war sowieso schon komplett zerstört, mit Ausnahme der paar Sahnestückchen, die man sich als potentielle Atomziele und Testobjekte aufgehoben hatte.)

Ebenso wie der Bombardements auf Dresden und anderswo mit Zigtausenden von toten Zivilisten nicht kriegsentscheidend, sondern nur ganz ordinäre Verbrechen an der Zivilbevölkerung waren und niemandem Leid und weitere Tote erspart haben, war die Zerstörung zweier japanischer Städte nicht kriegsentscheidend. Kriegsentscheidend waren allein die Armeen, die sich (zum Beispiel im Falle Deutschlands) von Osten auf die Oder und von Westen auf den Rhein zubewegten.

Benutzeravatar
guatuso
Beiträge: 974
Registriert: Freitag 1. März 2013, 23:33
Wohnort: Costa Rica

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von guatuso »

RomanesEuntDomus hat geschrieben:
guatuso hat geschrieben:... das lange Leiden und weitere Tote zu ersparen. ...
Das Märchen, das wir schon in unseren Kindertagen so lange zu hören bekamen, bis wir es glaubten, nämlich daß der Abwurf der zwei Atombomben die japanische Kapitulation und damit das Kriegsende erzwungen hätte, wird heute trotzdem immer lauter bezweifelt.

http://archive.boston.com/bostonglobe/i ... er/?page=1
The public view that the atomic bomb was the decisive event that ended World War II is not supported by the facts. ...
... it was the Soviet entry into the Pacific conflict, not Hiroshima and Nagasaki, that forced Japan’s surrender.
(Die Feuerstürme in Tokio und in anderen japanischen Städten, die durch konventionelle Bomben ausgelöst wurden, waren stärker als die in den Atomzielen Hiroshima und Nagasaki. Der Großteil der japanischen Städte war sowieso schon komplett zerstört, mit Ausnahme der paar Sahnestückchen, die man sich als potentielle Atomziele und Testobjekte aufgehoben hatte.)

Ebenso wie der Bombardements auf Dresden und anderswo mit Zigtausenden von toten Zivilisten nicht kriegsentscheidend, sondern nur ganz ordinäre Verbrechen an der Zivilbevölkerung waren und niemandem Leid und weitere Tote erspart haben, war die Zerstörung zweier japanischer Städte nicht kriegsentscheidend. Kriegsentscheidend waren allein die Armeen, die sich (zum Beispiel im Falle Deutschlands) von Osten auf die Oder und von Westen auf den Rhein zubewegten.
Genau so sehe ich es auch.
Spaetestens als mir als kleiner Junge meine Mutter erzaehlt hatte, was sie an Feuerstuermen durchlitt, an Phospor und brennenden Menschen, war mir klar, hier ging es nicht um ein rasches Ende ,hier ging es um Terror, Terror und nochmals Terror und Hass. Alles andere wurde drumherum schoen geschrieben.
Die USA, also die Politiker, werden sich niemals entschuldigen. Sie sind zu eingenommen von sich.

Benutzeravatar
holzi
Beiträge: 7879
Registriert: Montag 28. November 2005, 15:00
Wohnort: Regensburg

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von holzi »

guatuso hat geschrieben:
RomanesEuntDomus hat geschrieben:[...]
Ebenso wie der Bombardements auf Dresden und anderswo mit Zigtausenden von toten Zivilisten nicht kriegsentscheidend, sondern nur ganz ordinäre Verbrechen an der Zivilbevölkerung waren und niemandem Leid und weitere Tote erspart haben, war die Zerstörung zweier japanischer Städte nicht kriegsentscheidend. Kriegsentscheidend waren allein die Armeen, die sich (zum Beispiel im Falle Deutschlands) von Osten auf die Oder und von Westen auf den Rhein zubewegten.
Genau so sehe ich es auch.
Spaetestens als mir als kleiner Junge meine Mutter erzaehlt hatte, was sie an Feuerstuermen durchlitt, an Phospor und brennenden Menschen, war mir klar, hier ging es nicht um ein rasches Ende ,hier ging es um Terror, Terror und nochmals Terror und Hass. Alles andere wurde drumherum schoen geschrieben.
Die USA, also die Politiker, werden sich niemals entschuldigen. Sie sind zu eingenommen von sich.
Sieger begehen keine Kriegsverbrechen, das tun nur die Verlierer!

Raphael

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Raphael »

holzi hat geschrieben:Sieger begehen keine Kriegsverbrechen, das tun nur die Verlierer!
Diese wichtige Erkenntis sollte man immer im Hinterkopf haben! :maske:

Benutzeravatar
overkott
Beiträge: 19634
Registriert: Donnerstag 8. Juni 2006, 11:25

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von overkott »

Caviteño hat geschrieben:Es ist immer leicht, aus heutiger Sicht etwas zu be- bzw. zu verurteilen und es dabei vermeintlich "besser" zu machen. Damals bestanden wohl nur folgende Handlungsoptionen:

1. eine totale Blockade Japans, um Japan von Rohstoff- und Nahrungsmittellieferungen abzuschneiden;
2. weitere Luftangriffe, um die Industrie zu zerstören und -wenn möglich- den Widerstandswillen zu brechen;
3. eine Invasion.

Ob eine dieser Optionen zu geringeren Verlusten geführt hätte, darf wohl bezweifelt werden.
Doch trotz der aussichtslosen Lage war der japanische Widerstand auf jeder der Pazifikinseln, welche die Amerikaner erobern mussten, fanatisch. Auf Okinawa allein fielen von April bis Juni 1945 mehr als 11 000 Amerikaner.
Die Geschichte der politischen Gewalt ist lang. Sie endete leider nicht mit dem Zweiten Weltkrieg, nicht einmal mit der Zerstörung von Hiros[c]hima und Nagasaki. Der Bürgerkrieg in Syrien ist dafür ein trauriges Beispiel.

Die Zahl der gefallenen Soldaten und Zivilopfer ist ein umstrittenes Symbol für Schrecken und Leid. Ob auf Okinawa mehr als 11.000 Amerikaner fielen oder 7.400 spielt für den Abwurf der Atombombe eine untergeordnete Rolle. Schließlich setzten die Amerikaner die Atombombe Gott sei Dank in Vietnam nicht mehr ein, obwohl die USA allein im Kriegsjahr 1968 der Statistik nach in den eigenen Reihen 16.600 Gefallene zu beklagen hatten - im Übrigen ein statistischer Hinweis darauf, warum es 1968 zu den weltweit wirkenden Studentenunruhen kam. Der Grund für den Abwurf war wahrscheinlich der Stand der technischen Entwicklung und der Wille, die vermeintliche Wunderwaffe zum Einsatz zu bringen.

Wenn sich Japaner und Amerikaner in Hiroschima zur Versöhnung die Hand reichen und gemeinsam gegen Krieg aufstehen sowie gegen die Proliferation von Nuklearwaffen, dann ist das ein wichtiges politisches Zeichen.

Raphael

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Raphael »


Benutzeravatar
Juergen
Beiträge: 26999
Registriert: Mittwoch 1. Oktober 2003, 21:43

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Juergen »

Raphael hat geschrieben:Wer hätte das gedacht? :emil:

US-Geheimdienst stoppte Aixtron-Übernahme
…Die geplatzte Übernahme des Putzlappenherstellers Blitzundblank bekommt eine überraschende Wendung. Nach Informationen des Handelsblatts aus deutschen Geheimdienstkreisen intervenierten amerikanische Geheimdienste beim Kanzleramt, um den Deal mit den Chinesen zu verhindern. Die Amerikaner präsentierten Ermittlungsergebnisse, wonach Produkte von Blitzundblank auch militärisch genutzt werden können…
:narr:
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Benutzeravatar
Niels
Beiträge: 24027
Registriert: Donnerstag 2. Oktober 2003, 11:13

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Niels »

Die können auch in "Flüchtlings"heimen paramilitärisch genutzt werden. :tuete:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Raphael

Re: Neues vom Großen Bruder

Beitrag von Raphael »

Nix ist unmöglich im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: :emil:
Angehörige von Orlando-Opfern verklagen soziale Netzwerke

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema