Die Ursachen der Arbeitslosigkeit
Die Ursachen der Arbeitslosigkeit
Servus Leute,
was ist die Ursache für die Arbeitslosigkeit?
Die Geschäfte im Handel laufen gut, die Handelskonzerne machen Gewinne und trotzdem gibt es Arbeitslosigkeit, wie wir das von den Medien erfahren können.
Meine Meinung: immer tiefer fortschreitende Automatisierungstechnik der Produktionsprozesse und Geschäftsabwicklungsprozesse (in vielen Bereichen).
was ist die Ursache für die Arbeitslosigkeit?
Die Geschäfte im Handel laufen gut, die Handelskonzerne machen Gewinne und trotzdem gibt es Arbeitslosigkeit, wie wir das von den Medien erfahren können.
Meine Meinung: immer tiefer fortschreitende Automatisierungstechnik der Produktionsprozesse und Geschäftsabwicklungsprozesse (in vielen Bereichen).
Re: Die Ursachen der Arbeitslosigkeit
Das ist mit ein Grund. Ich konnte dies bei Daimler-Benz selber in Augenschein nehmen als ich die Produktiuon besichtigte und dann nach 7 Jahren erneut wieder. Beim zweiten Mal waren noch weit mehr Roboter installiert als vorher. Ein weiterer Grund ist die Verlegung der Produktion ins Ausland.spectator hat geschrieben:Servus Leute,
was ist die Ursache für die Arbeitslosigkeit?
Die Geschäfte im Handel laufen gut, die Handelskonzerne machen Gewinne und trotzdem gibt es Arbeitslosigkeit, wie wir das von den Medien erfahren können.
Meine Meinung: immer tiefer fortschreitende Automatisierungstechnik der Produktionsprozesse und Geschäftsabwicklungsprozesse (in vielen Bereichen).
ich war auch 2 Jahre im Stuttgarter-Raum in einem Daimler-Benz Werk beschäftigt und betreute dort die automatisierte Mess- und Regelungstechnik an Prüfständen für neu entwickelte Verbrennungsmotoren. Mittlerweile sind die Arbeitsplätze dort abgebaut worden, weil die immer bessere Automatisierung dazu führte, dass immer weniger Arbeitskräfte nötig waren, um sie Prüfprozesse zu überwachen.Edi hat geschrieben:Das ist mit ein Grund. Ich konnte dies bei Daimler-Benz selber in Augenschein nehmen als ich die Produktiuon besichtigte und dann nach 7 Jahren erneut wieder. Beim zweiten Mal waren noch weit mehr Roboter installiert als vorher.
ja, aber ich glaube nicht, dass das auf die Dauer gut geht. Irgendwann merken die Leute in Osteuropa, dass sie eigentlich ausgenutzt werden und irgendwann – ich meine in ca. 10-20 Jahren – werden auch dort die Lebenskosten so hoch sein, dass die Forderungen nach mehr Lohn nicht mehr lange auf sich warten lassen. Was machen die deutschen Firmen dann? – gehen sie dann noch weiter – nach China z.B.? Lohnt sich das dann noch, wenn auch dort der Lebensstandard höher wird und somit auch die Lohnkosten steigen werden?Edi hat geschrieben:Ein weiterer Grund ist die Verlegung der Produktion ins Ausland.
Ich glaube wir müssen (in Deutschland) wieder lernen mit weniger auszukommen, so, dass die Lohnkosten auch sinken könnten und die Produktionsstätte nicht in den Osten (Ausland) verlagert werden müssten. Gutes Beispiel gibt Porsche in Leipzig oder AMD in Dresden.
Solange es im Ausland zu produzieren billiger ist, als in Deutschland, werden die Firmen auch im Ausland produzieren.spectator hat geschrieben:ja, aber ich glaube nicht, dass das auf die Dauer gut geht. Irgendwann merken die Leute in Osteuropa, dass sie eigentlich ausgenutzt werden und irgendwann – ich meine in ca. 10-20 Jahren – werden auch dort die Lebenskosten so hoch sein, dass die Forderungen nach mehr Lohn nicht mehr lange auf sich warten lassen. Was machen die deutschen Firmen dann? – gehen sie dann noch weiter – nach China z.B.? Lohnt sich das dann noch, wenn auch dort der Lebensstandard höher wird und somit auch die Lohnkosten steigen werden?
Aber Du hast Recht, das Ausland wird auch langsam teurer.
Ich habe das selbst miterlebt, als ich in einem Betrieb arbeitete, der eine Reihe von Produkten importierte. Zuerst aus Japan, als die zu teuer wurden aus Taiwan, dann aus China und teilweise aus Malaysia oder anderen "Entwicklungsländern". Die Produkte aus letzgenannten Ländern waren damals (ich weiß nicht ob das heute noch so ist) aufgrund des Status "Entwicklungsland" dann in Dtl. zollfrei; das spart auch nochmal ein paar Prozent...
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Ich weiß z.B. nicht, ob ein OPEL-Astra, der im polnischen Gliwice (Gleiwitz) hergestellt wurde billiger in Deutschland ist, als ein vergleichbares Model, dass in Deutschland hergestellt wurde?Juergen hat geschrieben:Solange es im Ausland zu produzieren billiger ist, als in Deutschland, werden die Firmen auch im Ausland produzieren.
Wenn die dort hergestellten Autos nicht billiger sind (Kaufpreis), als die aus Deutschland, dann ist das aber reine Leuteverarschung und OPEL macht nur Gewinne.
- Robert Ketelhohn
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spectator hat geschrieben:Meine Meinung: immer tiefer fortschreitende Automatisierungstechnik der Produktionsprozesse und Geschäftsabwicklungsprozesse (in vielen Bereichen).
Nein, das halte ich für völlig falsch. Durch Automatisierung erübrigen sich manche Tätigkeiten, dafür werden andere geschaffen. Wenn Automatisierung die Produktivität steigert, ist das eine Wertschöpfung, die der ganzen Volkswirtschaft zugute kommt und eher Arbeitsplätze schafft als vernichtet.
Edis Hinweis auf Produktionsverlagerung ins Ausland kommt der Sache schon näher. Noch gravierender ist die „Verlagerung“ von Kapital aus dem produktiven Sektor in den spekulativen. Das ist das eigentliche Problem. Statt Gewinne zu reinvestieren, werden Profite herausgepreßt, allzu oft auf Kosten der Substanz der Unternehmen. Aber der Vorstand kann so die Großaktionäre befriedigen und weiter seine Millionengehälter beziehen.
Darum plant ein moderner Vorstandsvorsitzender eines deutschen Industriekonzerns auch maximal bis zum Zeitpunkt seines Ruhestandsbeginns.
Edis Hinweis auf Produktionsverlagerung ins Ausland kommt der Sache schon näher. Noch gravierender ist die „Verlagerung“ von Kapital aus dem produktiven Sektor in den spekulativen. Das ist das eigentliche Problem. Statt Gewinne zu reinvestieren, werden Profite herausgepreßt, allzu oft auf Kosten der Substanz der Unternehmen. Aber der Vorstand kann so die Großaktionäre befriedigen und weiter seine Millionengehälter beziehen.
Darum plant ein moderner Vorstandsvorsitzender eines deutschen Industriekonzerns auch maximal bis zum Zeitpunkt seines Ruhestandsbeginns.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Nee, Robert. Du sprichst vermutlich nicht aus Erfahrung, Du sprichst wie ein Manager, der noch nie in der Produktion körperlich tätig war.Robert Ketelhohn hat geschrieben:spectator hat geschrieben: Meine Meinung: immer tiefer fortschreitende Automatisierungstechnik der Produktionsprozesse und Geschäftsabwicklungsprozesse (in vielen Bereichen).Nein, das halte ich für völlig falsch. Durch Automatisierung erübrigen sich manche Tätigkeiten, dafür werden andere geschaffen. Wenn Automatisierung die Produktivität steigert, ist das eine Wertschöpfung, die der ganzen Volkswirtschaft zugute kommt und eher Arbeitsplätze schafft als vernichtet.
Ich habe 10 Jahre im Elektromaschinenbau gearbeitet und angefangen damit habe ich Anfang der ´70 Jahre. Kleine Elektromotoren die damals noch per Hand gewickelt wurden, werden heute nur noch vom Automaten gewickelt. Die Wartung der Automaten, die übrigens keinen Lohn verlangen , übernimmt ein Mitarbeiter und da die Automaten immer besser und zufälliger funktionieren, reicht es, wenn ein Mitarbeiter, der noch vor 10 Jahren 20 Automaten betreute, kann heute die doppelte Anzahl der Automaten betreuen.
Vor ca. 20 Jahren war ich mit 2 anderen Mitarbeitern in einer kleineren Telefonzentrale beschäftigt, die noch mit elektromechanischen Relais funktionierte. Heute braucht diese Zentrale keinen Mitarbeiter, weil sie auf elektronische-digitale Nachrichtenübertragung umgestellt wurde und ein Techniker kommt dort nur in Einsatz, wenn eine Störung vorliegt oder 2 mal im Jahr wenn Wartungsarbeiten durchgeführt werden müssen. Glaube mir, von solchen Beispielen gibt es hunderte.
Das stimmt natürlich auch.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Edis Hinweis auf Produktionsverlagerung ins Ausland kommt der Sache schon näher. Noch gravierender ist die „Verlagerung“ von Kapital aus dem produktiven Sektor in den spekulativen. Das ist das eigentliche Problem. Statt Gewinne zu reinvestieren, werden Profite herausgepreßt, allzu oft auf Kosten der Substanz der Unternehmen. Aber der Vorstand kann so die Großaktionäre befriedigen und weiter seine Millionengehälter beziehen.
Dazu kommt noch der s.g. Optimierungswahn: überall dort, wo man Arbeitskräfte durch Automatisierung ersetzen kann, wird es gemacht, weil oft entspringen diese Ideen einfach nur der Kreativität der Manager.
Da hast Du vermutlich Recht.spectator hat geschrieben:Ich habe 10 Jahre im Elektromaschinenbau gearbeitet und angefangen damit habe ich Anfang der ´70 Jahre. Kleine Elektromotoren die damals noch per Hand gewickelt wurden, werden heute nur noch vom Automaten gewickelt. Die Wartung der Automaten, die übrigens keinen Lohn verlangen , übernimmt ein Mitarbeiter und da die Automaten immer besser und zufälliger funktionieren, reicht es, wenn ein Mitarbeiter, der noch vor 10 Jahren 20 Automaten betreute, kann heute die doppelte Anzahl der Automaten betreuen.
Es stellt sich aber die Frage, was passiert wäre, wenn die Firma nicht auf Automaten umgestellt hätte.
Solche "was - wäre - wenn - Fragen" sind zwar müßig und man kann nur spekulieren, was passiert wäre,
doch in diesem Fall vermute ich, daß über kurz oder lang die Firma hätte komplett die Produktion einstellen müssen, da sie aufgrund der Lohnkosten ihre Produkte nicht mehr hätte wettbewerbsfähig anbieten können.
Freilich, wenn auch alle Wettbewerber auf Automaten verzichtet hätten,.....
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Das Automatisieren stellen sich - so glaube ich - viele Leute doch recht einfach vor:
Man kauft einen Automaten und schmeißt dafür 5 Arbeitskräfte raus. Die Automaten kosten keinen Lohn und sind im Endeffekt billiger.
So einfach ist das aber nicht.
1) Automaten bekommt man nicht im Supermarkt, sondern es sind meist Spezialanfertigungen, die in der Anschaffung immens teuer sind. Bis man Geld durch Lohnkosteneinsparungen wieder ausgeglichen hat, vergehen oft viele Jahre. Keiner weiß, wie sich die Wirtschaft entwickelt und ob sich die Automaten überhaupt irgendwann irgendwann "Geld erwirtschaften". Es besteht auch die Gefahr, daß vorher sich der Bedarf so ändert, daß es ein Kauf war, der dann später ungenutzt in der Ecke steht.
2) Automaten bauen sich nicht selber. In dem Betrieb, der den Automaten bestellt, fällt ein Arbeitsplatz weg, aber in einem anderen Betrieb, der den Automaten herstellt, wird möglicherweise einer geschaffen, oder zumindest gesichert.
3) Die Folgekosten bei den Automaten sind auch nicht zu unterschätzen. Vielfach sind die "alten Werkzeuge" mit denen bisher produziert wurde, nicht mehr zu gebrauchen und es müssen neue gefertigt werden. Ggf. müsse dafür neue Leute eingestellt werden.
etc.
etc.
Einfach pauschal zu sagen: Automaten vernichten Arbeitsplätze greift insgesamt zu kurz.
Gruß Jürgen
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das mag sein, aber es ist leichter den Arbeitskräften zu erklären, dass eine Firma geschlossen wird, weil die Produktion unrentabel geworden ist (das verstehen auch die entlassenen Mitarbeiter), als die Mitarbeiter auf die Strasse schicken, mit der Begründung, dass man sie durch Automatisierung ersetzt – auch wenn dieser Schritt notwendig war/ist.Juergen hat geschrieben: Da hast Du vermutlich Recht.
Es stellt sich aber die Frage, was passiert wäre, wenn die Firma nicht auf Automaten umgestellt hätte.
Solche "was - wäre - wenn - Fragen" sind zwar müßig und man kann nur spekulieren, was passiert wäre,
doch in diesem Fall vermute ich, daß über kurz oder lang die Firma hätte komplett die Produktion einstellen müssen, da sie aufgrund der Lohnkosten ihre Produkte nicht mehr hätte wettbewerbsfähig anbieten können.
entweder das, oder die Gewinne – den Überschuss - aus dieser Automatisierung an das Arbeitsamt oder andere Sozialeinrichtungen weiterzuleiten, um die Arbeitslosen zu unterstützen.Juergen hat geschrieben:Freilich, wenn auch alle Wettbewerber auf Automaten verzichtet hätten,.....
das ist auch wieder richtig, aber als ich im Sondermaschinenbau beschäftigt war, haben wir CNC gesteuerte Automaten hergestellt, die mit ihrer Schnelligkeit 10 Arbeiter ersetzt haben, die die gleiche Menge mit einfachen Drehmaschinen herstellen konnten.Juergen hat geschrieben:1) Automaten bekommt man nicht im Supermarkt, sondern es sind meist Spezialanfertigungen, die in der Anschaffung immens teuer sind. Bis man Geld durch Lohnkosteneinsparungen wieder ausgeglichen hat, vergehen oft viele Jahre.
... na, da bin ich mir nicht so sicher, was die Zukunft bring. Es wird immer Spezialisten geben, die die Automaten entwickeln und die Produktion derer planen müssen, es sind aber hochqualifizierte Spezialisten, von denen es nicht viele gibt. Was ist aber mit den einfachen Facharbeitern? – die finden dann keinen Job mehr.Juergen hat geschrieben:2) Automaten bauen sich nicht selber.
Das klingt jetzt zynisch:spectator hat geschrieben:... na, da bin ich mir nicht so sicher, was die Zukunft bring. Es wird immer Spezialisten geben, die die Automaten entwickeln und die Produktion derer planen müssen, es sind aber hochqualifizierte Spezialisten, von denen es nicht viele gibt. Was ist aber mit den einfachen Facharbeitern? – die finden dann keinen Job mehr.Juergen hat geschrieben:2) Automaten bauen sich nicht selber.
Ist es für die Betroffenen ein Unterschied, ob sie als Akademiker arbeitslos sind, oder ob sie als Facharbeiter arbeitslos sind, oder ob sie als Ungelernter arbeitslos sind?
Robert schrieb ja schon:
Für den betroffenen Facharbeiter, der arbeitslos wird, ist es natürlich hart - ja vielfach sogar eine Katastrophe.Durch Automatisierung erübrigen sich manche Tätigkeiten, dafür werden andere geschaffen.
Für den Akademiker, der dann einen Job findet, trifft das Gegenteil zu.
Gruß Jürgen
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Nein, das wollte ich damit nicht sagen, sondern, dass auch bei der Entwicklung und Betreuung der Arbeitsprozesse und Produktion der Automaten selbst, zukünftig immer weniger Menschen benötigt werden – wodurch die Arbeitslosigkeit noch weiter steigen wird.Juergen hat geschrieben:Das klingt jetzt zynisch:spectator hat geschrieben:... na, da bin ich mir nicht so sicher, was die Zukunft bring. Es wird immer Spezialisten geben, die die Automaten entwickeln und die Produktion derer planen müssen, es sind aber hochqualifizierte Spezialisten, von denen es nicht viele gibt. Was ist aber mit den einfachen Facharbeitern? – die finden dann keinen Job mehr.Juergen hat geschrieben:2) Automaten bauen sich nicht selber.
Ist es für die Betroffenen ein Unterschied, ob sie als Akademiker arbeitslos sind, oder ob sie als Facharbeiter arbeitslos sind, oder ob sie als Ungelernter arbeitslos sind?
Das mag wohl stimmen.spectator hat geschrieben:..., sondern, dass auch bei der Entwicklung und Betreuung der Arbeitsprozesse und Produktion der Automaten selbst, zukünftig immer weniger Menschen benötigt werden
Ich bin mir nicht sicher, ob der Schluß stimmt.wodurch die Arbeitslosigkeit noch weiter steigen wird.
Möglicherweise werden allein durch den Bau eines Automaten mehr Arbeitsplätze geschaffen, als verloren gehen.
Es ist ja nicht nur der Bau alleine, auch die Zulieferbetriebe: angefangen vom Hersteller der kleinsten Schraube über die Schmiermittelliefranten bis hin zu Hochtechnologiebetrieben, die die Hardware herstellen und Softwareentwicklern.
Um einen solchen Schluß zu wagen, wie Du ihn anstellst, müßten gesamtwirtschaftlich alle Betriebe und Branchen im Auge behalten werden, die auch nur im entferntesten damit zu tun haben.
Es greift zu kurz, wenn man sagt:
Guckt her! Hier wurde eine CNC-Drehautmat angeschafft, jetzt fallen 10 Arbeitsplätze weg. Der Betrieb, der den Automaten hergestellt hat, hat keinen eingestellt, also ist die Bilanz negativ.
Gruß Jürgen
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aus meiner Erfahrung kann ich das nicht bestätigen.Juergen hat geschrieben:Möglicherweise werden allein durch den Bau eines Automaten mehr Arbeitsplätze geschaffen, als verloren gehen.
ja, die werden aber solange gebraucht, wie lange es Kaufkräfte geben wird.Juergen hat geschrieben:Es ist ja nicht nur der Bau alleine, auch die Zulieferbetriebe: angefangen vom Hersteller der kleinsten Schraube über die Schmiermittelliefranten bis hin zu Hochtechnologiebetrieben, die die Hardware herstellen und Softwareentwicklern.
das wäre jedoch das Ende der Marktwirtschaft - vermute ich. Das wäre ein Zustand wie im Kommunismus, wo nicht nur die Produktion überwacht wurde, wo aber auch der Wettbewerb und somit die Durchführung der Automatisierung kontrolliert werden könnte (ob das wiederum so schlecht wäre, weiß ich nicht...?).Juergen hat geschrieben:Um einen solchen Schluß zu wagen, wie Du ihn anstellst, müßten gesamtwirtschaftlich alle Betriebe und Branchen im Auge behalten werden, die auch nur im entferntesten damit zu tun haben.
ja, aber leider aus Erfahrung weiß ich, dass man eher die Mitarbeiter zur Überstunden motiviert, als das man neue einstellt.Juergen hat geschrieben:Es greift zu kurz, wenn man sagt:
Guckt her! Hier wurde eine CNC-Drehautmat angeschafft, jetzt fallen 10 Arbeitsplätze weg. Der Betrieb, der den Automaten hergestellt hat, hat keinen eingestellt, also ist die Bilanz negativ.
Wenn ich sehe, wie schnell neue Technologien entwickelt werden, kommt mir die Zukunft ziemlich unheimlich vor (z.B. neue Speichermedien)
Am Ende bleibt wahrscheinlich de Chef alleine mit einem Haufen Geld und seinen Produkten, die von Maschinen und Robotern hergestellt wurden und die er niemandem Verkaufen kann, weil keiner das Geld verdienen wird, um seine Produkte kaufen zu können. Wenn dann dieser Chef den Gewinn an die Arbeitslosen verteilt, so dass sich dadurch Kaufkraft bilden kann, dann kann sich der Kreis wieder schließen. Das klingt ziemlich absurd, aber nicht unmöglich, oder?
Hoffen wir, dass das alles nicht einen ähnlichen Verlauf annimmt, wie im „Terminator I“ Film .
Tatsache ist jedenfalls, dass die Produktivität von Jahr zu Jahr steigt. Dass auch Arbeitsplätze in den Firmen entstehen, die neue schnellere Maschinen erfinden und bauen, ist klar und dass diese Firmen die Maschinen auch ins Ausland verkaufen und damit u.U. auch neue Arbeitsplätze schaffen werden, ist auch klar.
Aber kompensiert das alles jene verloren gegangenen Arbeitsplätze bei den Firmen, die die schnelleren Maschinen oder Roboter einsetzen? Mir scheint das unter dem Strich meist nicht der Fall zu sein.
Aber kompensiert das alles jene verloren gegangenen Arbeitsplätze bei den Firmen, die die schnelleren Maschinen oder Roboter einsetzen? Mir scheint das unter dem Strich meist nicht der Fall zu sein.
Also höhere Produktivität alleine führt langfristig nicht zu höherer Arbeitslosigkeit sondern zu niedrigeren Preisen und besseren Produkten.
Wenn Produktivitätswachstum zu höherer Arbeitslosigkeit führen würde müssten eigentlich alle Menschen in den Industrieländern arbeitslos sein (und nicht wie heute 10%). Denn der Anstieg der Produktivität der letzten 150 Jahre war extrem hoch.
Wenn Produktivitätswachstum zu höherer Arbeitslosigkeit führen würde müssten eigentlich alle Menschen in den Industrieländern arbeitslos sein (und nicht wie heute 10%). Denn der Anstieg der Produktivität der letzten 150 Jahre war extrem hoch.
Hier ging es nicht um Kontrolle oder Überwachung oder Kommunismus.spectator hat geschrieben:das wäre jedoch das Ende der Marktwirtschaft - vermute ich. Das wäre ein Zustand wie im Kommunismus, wo nicht nur die Produktion überwacht wurde, wo aber auch der Wettbewerb und somit die Durchführung der Automatisierung kontrolliert werden könnte (ob das wiederum so schlecht wäre, weiß ich nicht...?).Juergen hat geschrieben:Um einen solchen Schluß zu wagen, wie Du ihn anstellst, müßten gesamtwirtschaftlich alle Betriebe und Branchen im Auge behalten werden, die auch nur im entferntesten damit zu tun haben.
Ich meint nur, daß man bei der Berechnung, ob die Automatisation "unterm Strich" Arbeitsplätze schafft oder abschafft nicht auf ein oder zwei Betriebe gucken darf, sondern auf alle Bereiche, die mit der Automatisation in Verbindung stehen.
Gruß Jürgen
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Solange die Industrieländer ihre Produkte noch an andere Länder verkaufen können und also neue ausländische Märkte erschliessen, wird das dadurch kompensiert, natürlich auch durch einen erhöhten inländischen Konsum. Aber das alles hat auch seine Grenzen.anselm hat geschrieben:Also höhere Produktivität alleine führt langfristig nicht zu höherer Arbeitslosigkeit sondern zu niedrigeren Preisen und besseren Produkten.
Wenn Produktivitätswachstum zu höherer Arbeitslosigkeit führen würde müssten eigentlich alle Menschen in den Industrieländern arbeitslos sein (und nicht wie heute 10%). Denn der Anstieg der Produktivität der letzten 150 Jahre war extrem hoch.
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Re: Die Ursachen der Arbeitslosigkeit
spectator hat geschrieben:Servus Leute,
was ist die Ursache für die Arbeitslosigkeit?
Die Geschäfte im Handel laufen gut, die Handelskonzerne machen Gewinne und trotzdem gibt es Arbeitslosigkeit, wie wir das von den Medien erfahren können.
Meine Meinung: immer tiefer fortschreitende Automatisierungstechnik der Produktionsprozesse und Geschäftsabwicklungsprozesse (in vielen Bereichen).
Ich würde auch sagen, manuelle Arbeit wird immer weniger gebraucht, intellektuelle dafür umso mehr. Und da damit viele, viele überfordert sind, treten sie den Weg in die permanente Arbeitslosigkeit an.
Man muss aber auch bedenken, dass bestimmte liberale Kreise einen Bodensatz von 10% Arbeitslosigkeit durchaus für wirtschaftsbelebend halten, da die übrigen Arbeitnehmer, die noch in Arbeit stehen, aus ständiger Furcht vor Arbeitsplatzverlust besser arbeiten und sich mehr anstrengen. Natürlich ergibt sich aus dieser Situation auch ein bequemes Druckmittel in der Hand der Arbeitgeber, da man angesichts der Drohkulisse der Arbeitslosigkeit viel besser Lohnsenkung u.a. durchsetzen kann.
Re: Die Ursachen der Arbeitslosigkeit
Der drohenden Arbeitslosigkeit steht die Insolvenz des Unternehmers gegenüber - so wie dem gesunden Leib der Kranke gegenüber steht. Daraus entsteht erst die Motivation zur Leistung, oder zur Nutzung der Talente, die Gott uns geschenkt hat. Warum sollte ein Mensch sich anstrengen, wenn Faulheit nicht zu Nachteilen führt? Ist nicht eine natürliche Motivation besser als eine autorär-staatlich verordnete?Uwe Schmidt hat geschrieben:Man muss aber auch bedenken, dass bestimmte liberale Kreise einen Bodensatz von 10% Arbeitslosigkeit durchaus für wirtschaftsbelebend halten, da die übrigen Arbeitnehmer, die noch in Arbeit stehen, aus ständiger Furcht vor Arbeitsplatzverlust besser arbeiten und sich mehr anstrengen. Natürlich ergibt sich aus dieser Situation auch ein bequemes Druckmittel in der Hand der Arbeitgeber, da man angesichts der Drohkulisse der Arbeitslosigkeit viel besser Lohnsenkung u.a. durchsetzen kann.
Dem Druckmittel der Lohnsenkung steht das Druckmittel des Preisvergleiches gegenüber. Das hält sich die Waage. Es ist einfach nicht einsichtig, warum die nichtselbständige Arbeit der selbständigen in irgendeiner Weise der Vorzug gegeben werden sollte. Wer sich heute (z.B. aus der Arbeitslosigkeit heraus) selbständig macht, hat keinen Insolvenzschutz, keine preiswerte gesetzliche Krankenversicherung, keine Rentenversicherung, keinen Kündigungsschutz. Diese Ungerechtigkeit ist himmelschreiend.
Re: Die Ursachen der Arbeitslosigkeit
Es ist die Gier. Sonst nichts.spectator hat geschrieben:was ist die Ursache für die Arbeitslosigkeit?
Nur: Wenn eine Autofirma im Ausland produziert, weil es dort billiger ist, weil die Arbeiter es sich höchstens leisten können, mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren, im Inland aber Arbeitsplätze verloren gehen, wer soll auf Dauer die Autos kaufen?Juergen hat geschrieben:Solange es im Ausland zu produzieren billiger ist, als in Deutschland, werden die Firmen auch im Ausland produzieren.spectator hat geschrieben:ja, aber ich glaube nicht, dass das auf die Dauer gut geht. Irgendwann merken die Leute in Osteuropa, dass sie eigentlich ausgenutzt werden und irgendwann – ich meine in ca. 10-20 Jahren – werden auch dort die Lebenskosten so hoch sein, dass die Forderungen nach mehr Lohn nicht mehr lange auf sich warten lassen. Was machen die deutschen Firmen dann? – gehen sie dann noch weiter – nach China z.B.? Lohnt sich das dann noch, wenn auch dort der Lebensstandard höher wird und somit auch die Lohnkosten steigen werden?
Eine siignifikante Auseinanderentwicklung zwischen Löhnen und Preisen kann es eigentlich garnicht geben. Die Löhne bestimmen zu einem großen Teil die Preise.
Die Löhne (und die Produktivität) zwischen z.B. Polen und Deutschland werden sich über die Zeit stark annähern. Dann können sich auch polnische Arbeiter die von ihnen für das Ausland gebauten Autos leisten. Der Preisvorteil ist aber derzeit vor allem in Deutschland zu spüren. Ein Vorteil, der bei der Diskussion über hohe Arbeitslosigkeit häufig übersehen wird.
Die Löhne (und die Produktivität) zwischen z.B. Polen und Deutschland werden sich über die Zeit stark annähern. Dann können sich auch polnische Arbeiter die von ihnen für das Ausland gebauten Autos leisten. Der Preisvorteil ist aber derzeit vor allem in Deutschland zu spüren. Ein Vorteil, der bei der Diskussion über hohe Arbeitslosigkeit häufig übersehen wird.
Vor ca. 50 Jahren standen am Fließband Menschen und schweißten Autoteile zusammen, heute übernehmen das Schweißen und Lackieren die Roboter:
Wenn es nur noch Automaten, Roboter etc. in den Produktionen gibt, dann müßte man sich Gedanken über neue Gesellschaftssysteme machen.spectator hat geschrieben:...werden die Menschen dann alle arbeitslos sein?
Vielleicht ein Gesellschaftssystem in dem die Menschen gar nicht mehr arbeiten brauchen..........Schlaraffenland?
Gruß Jürgen
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eben!Juergen hat geschrieben:Wenn es nur noch Automaten, Roboter etc. in den Produktionen gibt, dann müßte man sich Gedanken über neue Gesellschaftssysteme machen.spectator hat geschrieben:...werden die Menschen dann alle arbeitslos sein?
Aber in einer freien Marktwirtschaft kann ich mir das nicht vorstellen.
Die Automatisierung finde ich faszinierend, aber auch beunruhigend.
- Robert Ketelhohn
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Spectator hat geschrieben:Du sprichst wie ein Manager, der noch nie in der Produktion körperlich tätig war
Ganz im Gegenteil, mein Guter. Bei deinen Beispielen verkennst du auch, daß die Automaten ebenfalls produziert werden müssen. Und überhaupt erst mal entwickelt. Software brauchen sie auch. Dazu CSV nach GAMP. Etc. Wenn du bloß an das Fließband denkst, das es nicht mehr gibt, dann siehst du weggefallene Arbeitsplätze. Du übersiehst aber, daß ganz neue Bereiche entstanden sind.
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