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Bayern, du hast es besser.
Verfasst: Donnerstag 9. März 2006, 23:15
von Tacitus
Auf
kreuz net konnte man heute folgendes lesen:
Deutschland. Papst Benedikt XVI. beschert den bayerischen Schülern einen zusätzlichen Ferientag. Das gab das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus bekannt. Statt am 12. September werden die Schulen in Bayern erst am 13. mit dem Unterricht beginnen. Grund: Der Heilige Vater wird vom 10. bis zum 15. September mehrer Städte seiner ehemaligen Heimat besuchen, darunter München, Regensburg, Altötting und seinen Geburtsort Marktl am Inn.
Heute wurde auch bekanntgegeben, was Insider schon längst wussten: Bayern legt seit mehreren Jahrzehnten als erstes und bisher einziges Bundesland einen ausgeglichenen Haushalt vor. Und das soll auch so bleiben.
Gott mit dir, du Land der Bayern!
Verfasst: Donnerstag 9. März 2006, 23:26
von asderrix
Gott mit dir, du Land der Bayern!
Irgendwie müsst ihr ja auch entschädigt werden dafür das ihr den Ede bekommen habt.

Verfasst: Samstag 11. März 2006, 00:01
von Ewald Mrnka
Wenn ich mal, was leider zu selten vorkommt, in Bayern bin und wieder in den hohen Norden muß, dann bin ich stets ein wenig traurig.
In Bayern hat man mehr vom Leben - das kann ich jedenfalls für mich sagen.
Lieber Tacitus, Du hast das Glück in Bayern zu leben. Der liebe Gott hat es gut mit Dir gemeint.
Gott bewahre sein Bayernland vor allen Deutschen nördlich des Weißwurstäquators und sonstigen Fremden (mit Ausnahme von wohlerzogenen, zahlenden Touristen (Gästen)).
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2006, 20:41
von Knecht Ruprecht
Welch ein Zufall.
2007 ist ein Homoaufmarsch am Geburtsort des Papstes geplant.
Na hoffentlich fühlen sich die Christen vor Ort in ihrer öffentlichen Ordnung gestört.
Verfasst: Donnerstag 4. Mai 2006, 23:24
von Eldar
Na hoffentlich fühlen sich die Christen vor Ort in ihrer öffentlichen Ordnung gestört.
Bis dahin zieht wohl schon die hälfte Christen selbst mit.

Verfasst: Samstag 6. Mai 2006, 19:56
von Tacitus
Jaja, die Bayern sind wieder Meister!

Verfasst: Sonntag 7. Mai 2006, 00:42
von Martin O
Verfasst: Sonntag 7. Mai 2006, 19:44
von Irene
Bayern ist Meister
Verfasst: Sonntag 7. Mai 2006, 20:09
von Yeti
Ich bin zwar kein "Frrangge" aber ich kann den Verein eigentlich auch nicht leiden. Die Löwen wär'n mir lieber, aber wie's aussieht steigen die eh auf. Wenn ich die Wahl für meinen zukünftigen Arbeitsplatz hätte - Bayern wär sofort in der ersten Wahl. Allerdings nicht in Oberfranken (hey ich bin Katholik!); das bayerische Schwaben fiel wohl auch weg, als geborener Badener hab ich eine gewisse Distanz zu allem Schwäbischen...Oberbayern wär' mir das liebste. Aber allem Anschein nach wird's mich eher in die gegenteilige Himmelsrichtung ziehen.
Gruß, Yeti
Re: Bayern ist Meister
Verfasst: Montag 8. Mai 2006, 06:26
von Irene
Yeti hat geschrieben:Ich bin zwar kein "Frrangge" aber ich kann den Verein eigentlich auch nicht leiden. Die Löwen wär'n mir lieber, aber wie's aussieht steigen die eh auf. Wenn ich die Wahl für meinen zukünftigen Arbeitsplatz hätte - Bayern wär sofort in der ersten Wahl. Allerdings nicht in Oberfranken (hey ich bin Katholik!); das bayerische Schwaben fiel wohl auch weg, als geborener Badener hab ich eine gewisse Distanz zu allem Schwäbischen...Oberbayern wär' mir das liebste. Aber allem Anschein nach wird's mich eher in die gegenteilige Himmelsrichtung ziehen.
Gruß, Yeti
Ich habe in Oberbayern gelebt und gearbeitet, da wo Oberbayern am oberbayerischsten und am esoterischsten ist, nämlich im Einzugsgebiet der Zugspitze.
:ikb_whistling:
Re: Bayern ist Meister
Verfasst: Montag 8. Mai 2006, 16:10
von Yeti
Irene hat geschrieben:Yeti hat geschrieben:Ich bin zwar kein "Frrangge" aber ich kann den Verein eigentlich auch nicht leiden. Die Löwen wär'n mir lieber, aber wie's aussieht steigen die eh auf. Wenn ich die Wahl für meinen zukünftigen Arbeitsplatz hätte - Bayern wär sofort in der ersten Wahl. Allerdings nicht in Oberfranken (hey ich bin Katholik!); das bayerische Schwaben fiel wohl auch weg, als geborener Badener hab ich eine gewisse Distanz zu allem Schwäbischen...Oberbayern wär' mir das liebste. Aber allem Anschein nach wird's mich eher in die gegenteilige Himmelsrichtung ziehen.
Gruß, Yeti
Ich habe in Oberbayern gelebt und gearbeitet, da wo Oberbayern am oberbayerischsten und am esoterischsten ist, nämlich im Einzugsgebiet der Zugspitze.
:ikb_whistling:
Hallo Irene, wieso esoterisch? Gibt's da auch so ne Sektentante wie bei uns im Schwarzwald (Uriella - Fiat Lux)?
Gruß, Yeti
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 11:12
von Irene
In Bayern ist es doch schöner als in Berlin! Sag ichs doch!
Re: Bayern ist Meister
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 11:15
von Irene
Yeti hat geschrieben:
Hallo Irene, wieso esoterisch? Gibt's da auch so ne Sektentante wie bei uns im Schwarzwald (Uriella - Fiat Lux)?
Gruß, Yeti
Da wo ich war, ist jede ihre eigene Sektentante und jeder sein eigener Sektenguru.
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 13:42
von Granuaile
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Welch ein Zufall.
2007 ist ein Homoaufmarsch am Geburtsort des Papstes geplant.
.....
Na hoffentlich fühlen sich die Christen vor Ort in ihrer öffentlichen Ordnung gestört.
Wo liegt das Problem? Meines Wissens hat der Papst nur wenige Jahre in Marktl gelebt. Sein Geburtsort ist demnach von untergeordneter Bedeutung. Also sollte sich auch die provokative Wirkung eines "Homoaufmarsches" in Marktl in Grenzen halten. Im übrigen steht Marktl nicht im Eigentum der Römisch-katholischen Kirche. Genau wie die Katholiken ihre Fronleichnamsprozession durch Marktl führen dürfen, sollte das gleiche Recht auf einen Aufmarsch auch Schwulen- und Lesbenverbänden zustehen.
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 15:16
von Ewald Mrnka
Irene hat geschrieben:
In Bayern ist es doch schöner als in Berlin! Sag ichs doch!
Ich liebe Bayern, aber es gibt gestandenere Mannsbilder als diesen Gummilöwen.
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 15:28
von Irene
Ewald Mrnka hat geschrieben:Irene hat geschrieben:
In Bayern ist es doch schöner als in Berlin! Sag ichs doch!
Ich liebe Bayern, aber es gibt gestandenere Mannsbilder als diesen Gummilöwen.
Tja, aber Edi ist der Landesfürst, da beißt keine Maus einen Faden ab

.
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 15:45
von Ewald Mrnka
Irene hat geschrieben:Ewald Mrnka hat geschrieben:Irene hat geschrieben:
In Bayern ist es doch schöner als in Berlin! Sag ichs doch!
Ich liebe Bayern, aber es gibt gestandenere Mannsbilder als diesen Gummilöwen.
Tja, aber Edi ist der Landesfürst, da beißt keine Maus einen Faden ab

.
Bayern hätte einen stärkeren Landesfürsten verdient. Zumindest einen standhafteren.
Aber was nicht ist, das kann noch werden.
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 22:21
von Robert Ketelhohn
Bayerische Landesfürsten … o je. Die tickten ja oft nicht ganz sauber.
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 22:47
von Knecht Ruprecht
Gibt es vielleicht Untersuchungen, die ein Vergleich ziehenm zwischen Bayern heute und "damals" als es noch keine Zeit gab und Bayern ein suveräner Staat war?
Verfasst: Freitag 12. Mai 2006, 23:39
von Robert Ketelhohn
Du meinst Herzog Tassilos frühe Zeit?
Verfasst: Samstag 13. Mai 2006, 10:21
von Tacitus
Keine Scherze, bitte! Bayern ist heute noch souverän. Und ich möchte jetzt niemanden lachen hören, klar?!
Denkt an den MP Streibl, der im Zusammenhang der Wiedervereinigung daran dachte, die Bundesrepublik zu verlassen. Ich wäre dabei gewesen.
Übrigens, Robert, Tassilos Zeit, Agilolfinger und so. Wie sah es denn damals in Brandenburg aus? Wir Bayern waren schon dekadent geworden, als die Preußen noch auf den Bäumen hockten.
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 13:39
von Martin O
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bayerische Landesfürsten … o je. Die tickten ja oft nicht ganz sauber.
Preußische leider auch - und deren Spinnereien haben auf Dauer mehr Schaden angerichtet (die Ausgaben von Ludwig II. für Neuschwanstein dürften Amis und Japaner wieder nach Bayern gebracht haben; Willis Kriegsspiele haben sich immer noch nicht rentiert.)
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 14:33
von Stephen Dedalus
Martin O hat geschrieben:
Preußische leider auch - und deren Spinnereien haben auf Dauer mehr Schaden angerichtet (die Ausgaben von Ludwig II. für Neuschwanstein dürften Amis und Japaner wieder nach Bayern gebracht haben; Willis Kriegsspiele haben sich immer noch nicht rentiert.)
Was Du hier als "Willis Kriegsspiele" bezeichnest, war kein Ergebnis der Politik preußischer Landesfürsten, sondern des deutschen Kaiserreiches, und da waren nicht nur die Bayern, sondern eine ganz menge anderer deutscher Staaten mit von der Partie. Irgendwelche angebliche Verirrungen der Preußentums für die Miseren der deutschen Geschichte verantwortlich zu machen, hat leider mit der historischen Wahrheit über Preußen nichts zu tun, sagt aber umso mehr über den dauerhaften Erfolg der anglo-amerikanischen Siegerpropaganda nach dem Zweiten Weltkrieg, derer sich die 68er und angeblich "kritische" Kreise auch heute noch allzu gerne bedienen.
Gruß
Stephen D.
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 15:45
von Tacitus
Potzblitz, da ist wohl ein Preuße in London, wa?
Ich muss Dir aber recht geben: das Preußentum für die deutsche Malaise verantwortlich zu machen, hm, das ist wohl nur ein Teil der Wahrheit. Wo aber liegen die anderen Teile rum?
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 16:20
von Robert Ketelhohn
Da ist zwar was dran, Stephen Dedalus, an der Siegerpropaganda,
aber Martins Einwand ist doch berechtigt. Die „preußische“ Geschich-
te ist eine einzige Geschichte kriegerischer Aggression, ausgenommen
die Zeit Friedrich Wilhelms IV. Aber gerade gegen den standen ja
die „Liberalen“ auf.
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 16:50
von Stephen Dedalus
Tacitus hat geschrieben:Potzblitz, da ist wohl ein Preuße in London, wa?
Aber jawohl!
Die anderen Teile - tja, Geschichte ist immer höchst komplex, und deren gibt es viele. Wie heißt es Fontane so schön: Ein weites Feld!
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 16:57
von Martin O
Stephen Dedalus hat geschrieben:Martin O hat geschrieben:
Preußische leider auch - und deren Spinnereien haben auf Dauer mehr Schaden angerichtet (die Ausgaben von Ludwig II. für Neuschwanstein dürften Amis und Japaner wieder nach Bayern gebracht haben; Willis Kriegsspiele haben sich immer noch nicht rentiert.)
Was Du hier als "Willis Kriegsspiele" bezeichnest, war kein Ergebnis der Politik preußischer Landesfürsten, sondern des deutschen Kaiserreiches, und da waren nicht nur die Bayern, sondern eine ganz menge anderer deutscher Staaten mit von der Partie. Irgendwelche angebliche Verirrungen der Preußentums für die Miseren der deutschen Geschichte verantwortlich zu machen, hat leider mit der historischen Wahrheit über Preußen nichts zu tun, sagt aber umso mehr über den dauerhaften Erfolg der anglo-amerikanischen Siegerpropaganda nach dem Zweiten Weltkrieg, derer sich die 68er und angeblich "kritische" Kreise auch heute noch allzu gerne bedienen.
Gruß
Stephen D.
Ich habe nicht behauptet, dass "die Preußen" an allem Schuld waren, aber wenn man Wilhelms II. Reden anschaut und das europäische Bündnissystem nach dem Tod Bismarcks mit dem zu Beginn des 1. Weltkriegs vergleicht, so zeigt sich sehr deutlich, dass außenpolitisch einiges falsch gelaufen ist. Nachdem damals der Kaiser - und nur er ! - die Reichsregierung ernannt hat, war er auch dafür verantwortlich. Natürlich hatte Preußen auch gute Herrscher - Bayern übrigens auch.
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 17:00
von Linus
Stephen Dedalus hat geschrieben:Tacitus hat geschrieben:Potzblitz, da ist wohl ein Preuße in London, wa?
Aber jawohl!
Da gehören sie auch hin.
Linus, "Deutschland hört in Bayern auf"

Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 17:09
von Stephen Dedalus
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Da ist zwar was dran, Stephen Dedalus, an der Siegerpropaganda,
aber Martins Einwand ist doch berechtigt. Die „preußische“ Geschich-
te ist eine einzige Geschichte kriegerischer Aggression, ausgenommen
die Zeit Friedrich Wilhelms IV. Aber gerade gegen den standen ja
die „Liberalen“ auf.
Ich würde knallhart dagegen argumentieren. Natürlich ist es richtig, daß ein gut Teil des preußischen Staatswesens auf das Militär ausgerichtet war, das Militär sozusagen die "Leitkultur" des preußischen Staates bestimmte. Allerdings wäre hier auch wieder zu differenzieren und zu bewerten, inwieweit sich dies wirklich so sehr von der Kultur anderer europäischer Mächte des 18. und 19. Jahrhunderts unterschied.
Man kann historisch genauso nachweisen, daß die Misere der deutschen Politik hauptsächlich in dem Augenblick begann, als unter Wilhelm die Prinzipien der preußischen und bismarckschen Politik verlassen wurden. Nicht die "preußischen Tugenden" waren das Problem, sondern deren Pervertierung oder Ignorieren im späten Kaiserreich.
Die Siegerpropaganda hat sinnlos einfach Einzelaspekte angeblicher preußischer Identität wie den Militarismus oder eine "Kultur des Gehorsams" herausgegriffen und damit die absurde direkte Linie von Friedrich dem Großen über Bismarck zu Hitler untermauert.
Natürlich gab es problematische Aspekte der preußischen Geschichte, dies will ich gewiß nicht leugnen, aber Preußen für die beiden Weltkriege verantwortlich zu machen (oder gar für Hitler), ist grober historischer Unfug.
Genau genommen hatte Wilhelm I. recht, als er am Tag der Kaiserproklamation in Versailles 1871 meinte, damit sei die preußische Geschichte beendet.
Gruß
SD
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 17:14
von Stephen Dedalus
Linus hat geschrieben:Stephen Dedalus hat geschrieben:Tacitus hat geschrieben:Potzblitz, da ist wohl ein Preuße in London, wa?
Aber jawohl!
Da gehören sie auch hin.
Linus, "Deutschland hört in Bayern auf"

Klar, bevor man nach Bayern zieht, ist London sicher die bessere Wahl. Irgendwie - preußischer!
Verabschiede mich jetzt zum Evensong.
SD
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 22:52
von Robert Ketelhohn
Friedrich von Hohenzollern, als Träger des usurpierten Königstitels
der II. dieses Namens, hat fast sein ganzes Leben lang nur Angriffs-
kriege geführt. Einer der schlimmsten Aggressoren der neueren Ge-
schichte, der die Ordnung Europas völlig durcheinandergeworfen
hat. (Nebenbei: Die bayerischen „Könige“ hatten ihre Krone noch
nicht einmal usurpiert, sondern als Judaslohn von einem andern Ag-
gressor erhalten.
Verfasst: Sonntag 14. Mai 2006, 23:29
von Yeti
Tacitus hat geschrieben:Potzblitz, da ist wohl ein Preuße in London, wa?
Noch nie was von der Linie "Sachsen-Coburg-Gotha" und vom "Haus Hannover"gehört? Dadurch war der "böse Willi" ja Neffe von Queen Victoria. Und bevor die Kriegsschuldfrage bez. des Ersten Weltkrieges erörtert wird: die Pläne dazu lagen schon in den Schubladen jeder Nation bereit, schliesslich waren auch Großbritannien und Frankreich nie in ihrer Geschichte pazifistische Nationen - sie sind es auch heute nicht. England aber preußisch? Na ja, einige Dinge erinneran ja schon dran (und zwar positiv); das ordentliche "in-der-Schlange-stehen", vielleicht auch die (manchmal oberflächliche) Freundlichkeit. Meine Verlobte meint immer, daß man in Geschäften in England zwar freundlicher zu den Kunden ist, aber in Deutschland bekommt man dafür schneller dasjenige, weswegen man überhaupt in den Laden gekommen ist. In anderen Bereichen sieht's dagegen gar net preußisch aus, wenn ich nur an die Fahrpläne des ÖPNV dort denke...die hängen ja z.T. nur als Lesestoff für den wartenden Fahrgast aus; sprich: wenn dort eine Zeit angegeben ist, kann es gut sein, daß der Bus entweder 10 Minuten früher kommt oder später. Und er wartet natürlich nicht. Andererseits ärgern sich auch die Wenigsten dort darüber (was eine Mentalitätsfrage sein dürfte), was wiederum wohl dazu führt, daß sich nix verändert. Ich bewundere die stoische Haltung der Leute dort manchmal wirklich, wenn was nicht so klappt. Aber wenn was ständig nicht klappt fange ich manchmal an diese Haltung für ein simples Phlegma zu halten. Und wenn's um Bayern oder England geht (Großbritannien wär nochmal was anderes, die Schotten und Waliser sind ja nochmal anders drauf), würde ich was die Lebensqualität angeht und ich mir's aussuchen könnte (was wirklich illusorisch ist) immer Bayern wählen. Ich hab in Deutschland noch wenig Städte kennengelernt, in denen es so gefährlich war, am Abend draussen spazierenzugehen, daß man es lieber bleiben lassen sollte. In England gibt's einen Haufen solcher Städte...ich hab's erlebt und werd's auch noch in unserem künftigen Wohnsitz Peterborough erleben. Die Leute sagen, daran sei der gnadenlose "Thatcherismus" schuld, der die Gesellschaft so in arm und reich gespalten habe. Ich habe es viele Engländer selbst mit Bedauern sagen hören, daß sich ihr Land den USA angepasst habe - nicht nur in der Kriminalität. Deshalb also, wenn ich wählen könnte - Bayern, ganz klar. Eine Sache möchte ich aber hervorheben, was mir ganz positiv an England aufgefallen ist: wenn man einfach nur in Ruhe gelassen werden will, ist das dort viel leichter als hier. Ob einem das gefällt, dürfte allerdings auch eine Frage des Typs sein...
Gruß, Yeti