Mit brennender Sorge - Wer glaubt, zittert nicht!

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otto
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Mit brennender Sorge - Wer glaubt, zittert nicht!

Beitrag von otto »

Mit brennender Sorge

Leider musste ich in letzter Zeit vermehrt die Erfahrung machen, dass sich in unseren Kirchen Angst ausbreitet. Viele Christen sehen ängstlich auf die Reichen und Mächtigen, so mancher Pfarrer Predigt im Sinne des Zeitgeistes, kaum ein Pfarrer erhebt das Wort gegen den „Raubtier Kapitalismus“ und fordert ein gerechteres Wirtschaftssystem. Nur in sehr wenigen Kirchen wird für die Schwachen und Arbeitslosen ein Gebet gesprochen. Die „Linientreue“ und die „Anpassung an den Zeitgeist“ greifen immer weiter um sich, und dringen immer tiefer in die katholische Kirche ein.
Mit brennender Sorge müssen wir den Impulstext (Das Soziale neu denken für eine langfristig angelegte Reform)
Der Kommission der dt. katholischen Bischöfe zur Kenntnis nehmen.

„Wer glaubt, zittert nicht"

„Wer glaubt, muss widerstehen" - Papst Johannes XXIII. hat es einmal so ausgedrückt: „Wer glaubt, zittert nicht". Damit trifft er die Ermutigung Jesus im Evangelium zum furchtlosen Bekenntnis. Und ihm hat man dieses kühne Wort abgenommen, denn er hat in einer geängstigten Welt Hoffnung ausgestrahlt. Sonst sind wir aber eher Anfänger im Vertrauen und müssen es immer wieder neu lernen, zu glauben, dass Gott unser Vater ist, dem wir uns mit unseren lebenslangen Erfahrungen anvertrauen dürfen.
Das heißt nicht, dass einem die Menschen dann nichts antun könnten, - die getöteten Glaubenszeugen zeigen ja das Gegenteil. Sondern das heißt. dass Gott zu dem steht, der sich zu ihm bekennt und dass dessen ganzes Leben in Gott geborgen ist auch in allen widrigen Umständen. In allen Unsicherheiten und Ängsten will uns Jesus Stehvermögen geben, wenn wir unseren Glauben nicht im Herzen verstecken, sondern offen bekennen.


Das 10. Kapitel des Matthäus-Evangeliums ermutigt uns dazu, furchtlos Jesus Wort auszurichten und nicht ängstlich die Auseinandersetzung zu meiden, sondern notfalls die Stirn zu bieten und Farbe zu bekennen. Denn, so meinte einmal Adolf Kolping - ein Seliggesprochener: „Wer sich bloß defensiv verhält, hat in der Regel die Partie von vorneherein schon halb verloren."

In jener Zeit sprach Jesus zu den Aposteln:
Fürchtet euch nicht vor den Menschen! Denn nichts ist verhüllt, was nicht enthüllt wird, und nichts ist verborgen, was nicht bekannt wird.
Was ich euch im Dunkeln sage, davon redet am hellen Tag, und was man euch ins Ohr flüstert, das verkündet von den Dächern.
Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten,
die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem,
der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.
Verkauft man nicht zwei Spatzen für ein paar Pfennig?
Und doch fällt keiner von ihnen zur Erde ohne den Willen eueres Vaters.
Bei euch aber sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt.
Fürchtet euch also nicht! Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.
Wer sich nun vor den Menschen zu mir bekennt,
zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater im Himmel bekennen.
Wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen. (Mt 10,26-33)


Zeugen gegen Mitläufermentalität

Der dreimalige Zuruf „Fürchtet euch nicht" gibt den Grundton an, mit dem das Evangelium die Gemeinde zu einem furchtlosen Christusbekenntnis ermutigt. Solches Glaubenszeugnis ist selbstverständlich nie einfach. Es braucht dazu persönliche und öffentliche Zivilcourage, - den Mut, zur eigenen Überzeugung zu stehen und den eigenen Weg zu gehen; sich dem Trend der öffentlichen Meinung zu widersetzen.
„Soll ich mitlaufen, mit schreien, mitziehen?“. „Nein, das tue ich nicht; es sei denn dass man mich mit Gewalt zwingt, aber innerlich folge ich nicht."


Die einzige Furcht, die uns umtreiben sollte, ist die Gottesfurcht. Viele Lebenserfahrungen zeigen, dass die Deutschen eben nicht alle unwissend in den „Raubtier-Kapitalismus“ hineingeschlittert sind, und dem Kapitalismus machtlos gegenüberstehen. Es braucht ein wenig mehr Vernunft und Zivilcourage. Das Deutsche Volk muss nicht aus lauter „Helden" bestehen, um das „kapitalistische“ Unheil zu verhindern. „Es muss nur aus simplen, aber politisch vernünftig denkenden und entschlossen handelnden bzw. einfach an ihrem Ort stehen bleibenden Staatsbürgern bestehen. Der Widerstand wird dann von selbst entstehen. In jedem Beamten, der sich weigert, aberwitzige oder unsoziale Anordnungen auszuführen; in jedem Professor und Lehrer, der nach wie vor bei der zuvor von ihm erkannten Wahrheit und der sozialen Gerechtigkeit bleibt; in jedem Pfarrer, der fortfährt, das unverkrümmte Evangelium zu verkündigen, und für die christliche Gerechtigkeit eintritt; und in jedem schlichten Mann, der nach wie vor zu seinem eigenen und zum gemeinsam verbrieften Recht stehen müsste." .

(2 Tim 1,7): „Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit".


Aber die kritischen Fragen sind dennoch nicht aus der Welt geschafft: Warum gibt es so wenige aufrechte Christen? Warum wird nicht in jedem deutschen Gotteshaus für die obdachlosen und armen gebetet? Warum erhob sich nicht einhelliger Protest, als die ALHI auf Sozialhilfe Niveau abgesenkt wurde? Es gibt zuviel Rücksicht auf das eigene Haus der Kirche, das man nicht gefährden will. Denn wer protestiert oder prophetisch redet und handelt, steht in ständiger Auseinandersetzung und darf den Widerspruch nicht fürchten. „Wer glaubt, muss widerstehen"

Glaubenszeugnis heute

Wer aber im Unverbindlichen stehen bleiben möchte, wird vom Evangelium auf ein klares Bekenntnis hin angesprochen: „Wer mich vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich vor meinem Vater im Himmel verleugnen."

Wir haben mächtig gelagerte Herausforderungen an Glaube und Kirche zu bewältigen. In einer Zeit lautloser Resignation, schleichenden Auszugs und der immer deutlicher werdenden sozialen Ungerechtigkeiten sind viele kopfscheu geworden. Sie wollen nicht als Christen erkannt werden. Sie fürchten sich vor dem Trend der öffentlichen Meinung. Sie scheuen Konflikte, wo die moralischen Grundlagen und Werte schwinden. Sie halten sich neutral, um sich nicht festlegen zu müssen. - Glauben ohne Furcht kann man sich nicht selbst geben oder einreden und keiner hat ihn auf Lebenszeit. Das Vertrauen, „Fürchtet euch nicht" zu wagen, ist nicht leicht, weil vieles, was wir sehen und erleben, dagegen spricht. Aber es gibt auch heute Menschen, die in Jesus die Mitte ihres Lebens gefunden haben. Die Wahrmachen, was im 1. Petrusbrief steht (3.14f.): „Fürchtet euch nicht und lasst euch nicht erschrecken, sondern haltet in eurem Herzen Christus, den Herrn, heilig! Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen, der nach der Hoffnung fragt, die euch erfüllt! Aber antwortet bescheiden und ehrfürchtig, denn ihr habt ein reines Gewissen".
So entdecken wir am „Herrn" eine Sorglosigkeit, die den Blick für die Wirklichkeit nicht verliert. Jesus machte sich keine Illusionen, trotz der scheinbar naiven Beispiele von den Spatzen und den Haaren auf dem Kopf, als wäre das Leben harmlos und als wären alle Leute so nett. An ihm sehen wir eine Leid Erfahrung, die auch in der letzten Konsequenz des Sterbens die Umklammerung Gottes nicht aufgibt.

Es Ist auch nicht weltfremd und naiv, wenn das Evangelium dreimal ermuntert Fürchtet euch nicht"! Nur so lässt sich die Gelassenheit eines Johannes XXIII. erklären

„Wer glaubt, zittert nicht".

Nicht die brutale Welt hat das letzte Wort, sondern Gott der ins Gelobte Land der Gerechtigkeit führt.

Er erfüllt den Zuspruch der Bergpredigt (Mt 5,11): „Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein."
Da wo ein Menschenleben keinen Pfennig mehr wert ist, zeigt Jesus, dass wir mehr wert sind, als alle Spatzen zusammen. Solcher Glaube an Gott und an Jesus Christus mag unserem Leben Halt und klare Richtung geben.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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otto
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Joseph Kardinal Ratzinger zittert nicht

Beitrag von otto »

Im Gegensatz zu so mancher bischöflichen Kommission bietet Joseph Kardinal Ratzinger den Mächtigen die Stirn, der im Glauben überzeugend auftretende Präfekt der Glaubenskongregation „zittert nicht“


Joseph Kardinal Ratzinger hat deutliche Kritik an den Äußerungen von Bundespräsident Johannes Rau geübt, in denen dieser das muslimische Kopftuch und die Ordenskleidung beziehungsweise das Kreuz gleich gesetzt hatte. Solche „merkwürdige Belehrung“ diene letztlich nicht dem friedlichen Zusammenleben der Menschen und der Toleranz. Der Präfekt der Glaubenskongregation wies auch den Vorschlag deutlich zurück, nach dem die Ausübung der Religion auf den privaten Bereich beschränkt werden solle. Ein friedliches Zusammenleben der Menschen bedürfe einer öffentlich gelebten Wertordnung, die die Politik selbst nicht hervorbringen könne. Auf eine solche öffentlich lebendige Wertordnung müsse die Politik vielmehr zurückgreifen und darauf aufbauen können. Wenn der christliche Glaube, der eine solche an Frieden und Versöhnung orientierte Wertordnung begründet, aus der Öffentlichkeit verbannt werde, beraube sich die Politik und die Gesellschaft einer ihrer wesentlichen Quellen für ein friedliches Zusammenleben.

Zumindest "ROM" ist nicht auf (Macht)linie, und mahnt eine öffentlich lebendige Wertordnung an.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

Petra
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Beitrag von Petra »

Quelle zu Ottos Beitrag

(Gleich beim ersten Mal richtig geraten..... ;) )

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otto
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Ich bin die Quelle meines Beitrages

Beitrag von otto »

Petra hat geschrieben:Quelle zu Ottos Beitrag

(Gleich beim ersten Mal richtig geraten..... ;) )
Na ja Petra ein bisschen bist Du auf den Irrweg geraten.

Meine Quelle ist mein Bruder, der mich auf diese Meldung im

Bistum Regensburg
hinwies.

Aber die eigentliche Quelle ist wohl Joseph Kardinal Ratzinger, nachdem mein Beitrag kaum mit dem Beitrag des Bistums Regensburg identisch ist, verzichtete ich auf eine explizite Quellangabe. Indem ich nur den Sachverhalt der von Joseph Kardinal Ratzinger gehaltenen Predigt als Kernaussage wiedergab.

Ansonsten bin ich die Quelle meines Beitrages.
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

Petra
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Beitrag von Petra »

Entschuldige bitte, da habe ich wirklich etwas geschludert.

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otto
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Johannes Paul II und Joseph Kardinal Ratzinger zittern nicht

Beitrag von otto »

Im Gegensatz zu so mancher bischöflichen Kommission stellt sich auch der Diener der Diener Gottes, seine Heiligkeit Papst Johannes Paul II. den Mächtigen entgegen, der im Glauben überzeugend auftretende Pontifex Maximus „zittert nicht“ vor den Mächtigen der Welt

Papst Johannes Paul II. hat in seiner Neujahrsansprache 2004 eine friedliche und gerechte Gesellschaftsordnung eingefordert. In der nicht die Reichen auf Kosten der Armen Leben dürfen. Weder Reiche Länder noch Reiche Menschen. Nur im gerechten teilen der Ressourcen ist eine friedliche Weltordnung möglich, so der Papst.

(Auch wenn das von Interessierter Seite und Medien nicht so interpretiert wurde, leider wird der Papst nach meinen Endfinden oft unvollständig oder gar fehlerhaft übersetzt, und interpretiert. Nach meiner subjektiven Endfindung versuchen manche Medien die Botschaften des Papstes zu filtern oder zu verstümmeln. Aus diesem Grund vertraue ich nur noch den Originalübersetzungen des Vatikans)

Kaum zu glauben mit welcher Glaubensstärke dieser Papst „Das Wort Gottes“ verkündet und einfordert. Er war ein entschiedener Gegner des Kommunismus genauso wie er jetzt den Kapitalismus, in seinen auswüchsen zum Raubtier-Kapitalismus widerspricht und verurteilt. Für mich ist Papst Johannes Paul II. bereits zu Lebzeiten ein Heiliger.

An Papst Johannes Paul II. und an Joseph Kardinal Ratzinger könnten sich so manche bischöfliche Kommissionen ein Beispiel nehmen, diese „zittern nicht“ vor den Mächtigen. Leider habe ich das subjektive Endfinden einige deutsche Bischöfe und deren Kommissionen kennen diese Furchtlosigkeit im Glauben nicht, sie schmeicheln den Mächtigen und reden ihnen nach dem Mund.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Deutschen Bischöfe ein ganz anderes Problem umtreiben sollte:

Der akute Priestermangel

Ich denke so mancher Priester, ist schon heute in seiner Lauheit im Glauben kaum zu überbieten. Da wird das „Wort Gottes“ (Frohe Botschaft) zur „Frohmachenden Botschaft“ die Predigten sind dermaßen Zeitgeist getränkt das der Zeitgeist buchstäblich aus ihnen heraustrieft. Ihre Gottesdienste gleichen mehr einer Theateraufführung eines Laientheaters, als einer würdevollen Danksagung. Die Christen über 40 fühlen sich in deren Eucharistie fremd und unbehaglich. Die einzigen die sie nach meiner Erfahrung begeistern sind Zeitgeist-Christen unterschiedlicher Gemeindegruppen. Allerdings ist deren Glauben nach meiner Lebenserfahrung nur stark, wenn sie gerade gute Zeiten durchleben und ihnen die „Frohmachende Botschaft“ nicht störend in ihr Gewissen spricht. Sobald die Zeiten stürmischer werden drohen sie unterzugehen, die „Frohmachende Botschaft“ trägt nicht in schweren Zeiten.
Dann versuchen diese Priester mit immer mehr greifbaren Symbolen den verloren gegangen wahren Glauben zu ersetzen. Nur diese Symbole tragen nicht und wenn sie sich noch so inflationär vermehren. Das einzige das durch die schweren Zeiten eines Menschenlebens trägt, ist der feste Glaube an Gott. Symbole oder die „Frohmachende Botschaft“ können diesen nie ersetzen.

Das Papstes und Joseph Kardinal Ratzinger Leben es vor, sie zittern nicht vor dem Zeitgeist und nicht vor dem Weltgeist, das muss das Ziel sein. Priester die Glauben die ihren festen Glauben 100 %ig Leben und ihren Gemeinden verkünden, auch dann und gerade dann wenn ihnen der Zeitgeist in Orkanstärke ins Gesicht bläst.
Die Ausbildung guter Priester ist die Hauptaufgabe der Bischöfe, und nicht die Einsetzung von Kommissionen.

„Wer glaubt zittert nicht“
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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Ich glaube, und ich zittere trotzdem manchmal.
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Ralf

Beitrag von Ralf »

Heute im Hohen Dom zu Köln habe ich sogar während des Pontifikalamtes gezittert.

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otto
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Beitrag von otto »

cathol01 hat geschrieben:Ich glaube, und ich zittere trotzdem manchmal.
Warum? :kratz:
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

»Jos 1,1 Und es begab sich nach dem Tode Moses, des Knechtes des Herrn, daß der Herr zu Josua, dem Sohne Nuns, dem Diener Moses, sprach: 2 Mein Knecht Mose ist gestorben; so mache dich nun auf, ziehe über diesen Jordan, du und dieses ganze Volk, in das Land, das ich ihnen gegeben habe, den Kindern Israel! 3 Jeden Ort, darauf eure Fußsohlen treten, habe ich euch gegeben, wie ich Mose versprochen habe. 4 Von der Wüste und diesem Libanon an bis zum großen Strom Euphrat, das ganze Land der Hetiter, und bis zu dem großen Meer, wo die Sonne untergeht, soll euer Gebiet sein. 5 Niemand soll vor dir bestehen dein Leben lang; wie ich mit Mose gewesen bin, also will ich auch mit dir sein; ich will dich nicht loslassen und gar nicht verlassen. 6 Sei stark und fest! Denn du sollst diesem Volk das Land zum Erbe austeilen, das zu geben ich ihren Vätern geschworen habe. 7 Sei du nur stark und sehr fest, daß du darauf achtest, zu tun nach dem ganzen Gesetz, das dir mein Knecht Mose befohlen hat; weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, auf daß du allenthalben weislich handeln mögest, wo du hingehst! 8 Dieses Gesetzbuch soll nicht von deinem Munde weichen, sondern forsche darin Tag und Nacht, auf daß du achtgebest, zu tun nach allem, was darin geschrieben steht; denn alsdann wird dir dein Weg gelingen, und dann wirst du weislich handeln! 9 Habe ich dir nicht geboten, daß du stark und fest sein sollst? Sei unerschrocken und unverzagt; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir überall, wohin du gehst.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Gast

Beitrag von Gast »

Ralf hat geschrieben:Heute im Hohen Dom zu Köln habe ich sogar während des Pontifikalamtes gezittert.
Ich erinnere mich an eine Frühmesse in unserem Münster während meiner Sturm- und Drangjahre. Wir waren ein gutes Dutzend junger Leute, die unmittelbar von einer Fasnachtsveranstaltung der katholischen Jugend kamen und dort eben bis kurz vor sieben Uhr morgens ausgehalten hatten, weil es sich ja eh nicht mehr lohnte, nach Hause zu gehen. Es war saukalt, auch im Münster (inzwischen haben die da längst eine moderne Heizung), wir froren, zitterten und klapperten mit den Zähnen. Damals erklomm der Priester auch während der Frühmesse noch die Kanzel (inzwischen gibt's auch die Frühmesse nicht mehr), und während wir, direkt unter der Kanzel zitterten und mit den Zähnen klapperten, fielen von oben die Worte auf uns herab: "Wer aber glaubt braucht nicht zu zittern", woraufhin mein Banknachbar zähneklappernd jammerte, dass er jetzt aber Glaubenszweifel bekäme... Auch mich haben "Worte von der Kanzel" selten so getroffen, sogar mein Lachanfall ging in Zähneklappern unter.

Margarete

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

Margarete G. hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Heute im Hohen Dom zu Köln habe ich sogar während des Pontifikalamtes gezittert.
Ich erinnere mich an eine Frühmesse in unserem Münster während meiner Sturm- und Drangjahre. Wir waren ein gutes Dutzend junger Leute, die unmittelbar von einer Fasnachtsveranstaltung der katholischen Jugend kamen und dort eben bis kurz vor sieben Uhr morgens ausgehalten hatten, weil es sich ja eh nicht mehr lohnte, nach Hause zu gehen. Es war saukalt, auch im Münster (inzwischen haben die da längst eine moderne Heizung), wir froren, zitterten und klapperten mit den Zähnen. Damals erklomm der Priester auch während der Frühmesse noch die Kanzel (inzwischen gibt's auch die Frühmesse nicht mehr), und während wir, direkt unter der Kanzel zitterten und mit den Zähnen klapperten, fielen von oben die Worte auf uns herab: "Wer aber glaubt braucht nicht zu zittern", woraufhin mein Banknachbar zähneklappernd jammerte, dass er jetzt aber Glaubenszweifel bekäme... Auch mich haben "Worte von der Kanzel" selten so getroffen, sogar mein Lachanfall ging in Zähneklappern unter.

Margarete
Keine Frühmesse mehr, dafür eine moderne Heizung. Das sagt sicherlich auch etwas aus. Und was?
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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otto
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Beitrag von otto »

Erich Dumfarth hat geschrieben:
Margarete G. hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Heute im Hohen Dom zu Köln habe ich sogar während des Pontifikalamtes gezittert.
Ich erinnere mich an eine Frühmesse in unserem Münster während meiner Sturm- und Drangjahre. Wir waren ein gutes Dutzend junger Leute, die unmittelbar von einer Fasnachtsveranstaltung der katholischen Jugend kamen und dort eben bis kurz vor sieben Uhr morgens ausgehalten hatten, weil es sich ja eh nicht mehr lohnte, nach Hause zu gehen. Es war saukalt, auch im Münster (inzwischen haben die da längst eine moderne Heizung), wir froren, zitterten und klapperten mit den Zähnen. Damals erklomm der Priester auch während der Frühmesse noch die Kanzel (inzwischen gibt's auch die Frühmesse nicht mehr), und während wir, direkt unter der Kanzel zitterten und mit den Zähnen klapperten, fielen von oben die Worte auf uns herab: "Wer aber glaubt braucht nicht zu zittern", woraufhin mein Banknachbar zähneklappernd jammerte, dass er jetzt aber Glaubenszweifel bekäme... Auch mich haben "Worte von der Kanzel" selten so getroffen, sogar mein Lachanfall ging in Zähneklappern unter.

Margarete
Keine Frühmesse mehr, dafür eine moderne Heizung. Das sagt sicherlich auch etwas aus. Und was?
Dass die Bequemlichkeit mancher Christen zugenommen hat?
"Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." Matthäus 16,24

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