Der israelische Einsatz im Libanon am 13.07.2006

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Beurteilt werden soll auch, wie gut die Streitkräfte auf die Offensive vorbereitet waren. Israel müsse ermitteln, wo es versagt habe, "weil wir uns auf die nächste Runde vorbereiten müssen", sagte Perez am Sonntag vor dem Kabinett.
(Quelle: orf.at)

Also ist der Waffenstillstand nur ein wilkommener Vorwand Kräfte zu bündeln und zur Neuplanung.
Und ich denke mal der nächste Kriegsgrund kommt schon zum richtigen Zeitpunkt und wenns die dreckigen Zehen sind die sich Olmerts Großmutter beim Besuch in Beirut holt.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Die "Irish Times" hat letzte Woche in einem Leitartikel die Politik Israels als "Massenmord" bezeichnet. Man stelle sich eine solche Aussage einmal in der FAZ oder SZ vor ...

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WiTaimre
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Beitrag von WiTaimre »

@Stephen Dedalus,
wozu sollte man es sich in der FAZ oder so vorstellen?
Es handelt sich doch um Ansichten, die offenbar schon bei manchen feststehen, wenn auch nur der Name Staat Israel faellt - aber manche sind jetzt wohl "so recht in ihrem Element", gelle?

@Fiore Graz,
kannst Du Dir irgendeinen Staat vorstellen, der nicht vorbereitet auf eine Entwaffnungs-Expedition geht?
Die Feindlichkeit der Hizbollah stellte sich doch nicht eben erst am 12.Juli heraus, sondern Staat Israel hat ziemlich lange still zugewartet, ob vielleicht der Staat Libanon seinen Teil der Abmachungen haelt, die zu hindern, Grenzuebergriffe auf das Leben der Buerger Galilaeas zu machen.

Mal generell
- ich komm mir hier schon vor, als verteidige ich automatisch alles, was im Staate Israel geschieht - warum sollte man, denn es sind doch Menschen, also passiert von allem alles mal, es handelt sich noch nicht um einen von G0TT schon vorgefilterten Garten Eden.
Aber was hier in den Foren manche so aeussern, entbehrt derartig jedes Interesses an Kenntnis der vorliegenden Umstaende, dass einem ja zur Zeit nur sowas moeglich ist.

Ist es jetzt ein Zeitpunkt um zu jubeln, dass nun bereits der "grosse-boese-Grass" noch eilig mitteilt, er sei auch in einer SS-Panzer-Division gewesen, "ein ganz klein bisschen" - - - ?

Und wenn Ihr fertig seid mit Jubeln ueber Staat Israels restliche Entehrung vor deutscher Oeffentlichkeit, bitte: wie soll's weitergehn, nach Eurer Sicht?

Kommt Ihr dann auch zu den Judaica wie mir und macht mich "alle" hier in Bundesrepublik (oder wen anders in Oesterreich, was weiss ich), weil doch alle 1-Pack sind?
Bezieht Ihr ins Gestatten des Plattmachen Staat Israels durch irgendwelche, die sich unzutreffend Muslime nennen, also auch die 25 Nicht-Juden-Israelis des Landes dort ein (dass man die mit vernichtten oder "ins Meer treiben" koenne), wie es die Hizbolla (und Arafat's und Jassin's Israeli-Abschussquoten-Wettbewerbe) es schon taten und tun, denen es egal ist, wen's trifft - Hauptsache, man wird beruehmt?

Und bitte:
warum soll sich nun auch katholisches Volk vorneweg mit dem Ruhm beschmutzen, auch draufzuhauen, nachdem es Hochhuths und solche ungerechterweise so hinzudrehen verlangten, dass die Shoah, die von brutalen Neuheiden ersonnen, kalkuliert und an Juden, Polen, Russen, Sinti, Roma, Katholiken und aufrechten Christen oder wenigstes anstaendigen Despotismus-Gegnern vollbracht wurde, von der kath.Kirche zu verhindern gewesen waere?

Ihr kapiert nicht, dass im Libanon auch allen einheimischen Christen dort die Verjagung oder Zwangs-Apostasie durch diese Hizbollah droht?
Sie verlangen einen rein-neo-shiitischen Staat und arbeiten hektisch daran, das ist nicht heimlich: sie veroeffentliches es staendig selber, dass das ihr Ziel sei.

Noch sind 7 von 10 dort nicht Neo-Shiiten der Hizbollah Gefolge und 4 von 10 nicht Muslime, sondern zumeist "Maroniten", mit Rom unierte orientale und uebrigens bitter arme Christen.
Deren Patriarch war auf auf der Beerdigung des Hl.Vaters Johannes Paul II und traute der Kirche, und in Rom wuerde man ihnen gerne beistehn. Aber wuerde die Schweizer Garde oder ein Aufruf zur Milde genuegen, die Hizbolla da zu stoppen?

Was ist das Geheimnis solch fast wonnevollen Kesseltreibens?

Wo ist Euer Eifer, die Lebensrechte der Nepalnesen zu retten, jetzt gleichzeitig, waehrend die Roten Garden Rotchinas bereits deren Hauptstadt Katmandu schwerstens bedraengen?
- Wieviel betet Ihr grad fuer Taiwan, das letzte Restchen China, das noch nicht maoistisch regiert wird, wohin Peking aber seine Raketen schon ausrichtet und erwartete, die Bundesrepublik werde ihnen weitere liefern?
- Was ist mit Tibet im Moment, wohin eilig massenhaft Han-Chinesen umgesiedelt werden?
- Was ist mit dem Pandschab, dass hier im Dorf Asylbewerber sich dort ihres Lebens nicht mehr sicher fuehlen?
- Wo ist Euer Eifer fuer Ghanesen und Nigerianer in diesen selben Tagen?

Ach ja, von all denen wurden hierzulande noch keine paar Millionen ausgerottet, also sollen die es selber machen - aber wir hier, im deutschsprachigen Europa moechten "das" erstmal "gruendlich abschliessen" - und dazu braucht man nun endlich mal auch die Verschuldung von Katholiken?
- Irland, au ja? - - -

Wisst Ihr,
ich vermisse in der Tonart vieler Foren-Beitraege
- nicht nur hier - sowas wie bruederliche Besorgnis,
den Bruder Mensch wie auch sich selber
vor Verschuldung durch Ungerechtigkeit und Hass zu behueten.

Steckt dahinter schon soviel Heidenangst, wie ich sie bei denen bemerke, die geraedezu danach jankern, dass dieser aktuelle Entwaffnungsfeldzug sich zum Ende der Welt auswachsen solle, einfach "um das dumme Gefuehl endlich bestaetigt zu bekommen"?

Aber dann sollen daran wenigstens die Juden schuld sein?
Welche - ich? - Du? - Die Kirche, die sich "das wahre Israel" nennt?
"Tochter Zion, freue dich" und "Komm o komm Emanuel, mach frei DEIN armes Israel" singt man doch im christlichen Advent.

Ihr koennt lesen und schreiben, also ist Euch gewiss mal das Wort Propaganda begegnet, und da waehlt hier so mancher Besorgte anscheinend, dass die objektivste Sicht aus dem Propaganda-Sender einer militanten Privat-Vereinigung zu beziehen sei, etwa dem "Leuchtturm".

Doch wenn die "Letzten Tage" der Welt anbraechen, (gesetzt den Fall, da das ja schon immer jeden Moment eintreten konnte, also auch heute nicht weniger oder mehr wahrscheinlich ist)
- was soll denn Glaeubigen - oder in den Augen von Frommen - damit schon gross passieren?
Jeder Mensch wird G0TT schauen, ER wird einem jeden einzeln Recht sprechen
- und alle irdisch vorlaeufigen Leiden werden behoben, "erhebt Eure Haeupter, denn es naht die Einloesung (gegebener Verheissungen)!"
- "Der Tod wird fuerder nichtmehr sein, noch Trauer und Traenen". - So aehnlich erwarten wir das doch alle, der Lehre nach.

Dann wird man doch selber dabeistehn, und sehen, wie G0TT Sein Volk Israel sammelt und ER zu jedem Einzelnen Sein Mitwissen aeussert, und ebenso wird es Christen, Muslimen, Noachiten, und ueberhaupt allen gehn, jeder kommt doch auch individuell dran, keiner wird ueberfahren und pauschal wegsortiert zum Ort, den er in der Kommeden Welt bewohnen soll, nahe zu G0TT oder ferne.

Waere das fuer solche, die das Ereignis nun (mal wieder) ganz in der Naehe vermuten, ausgerechnet der Zeitpunkt, nun auch den Ruf der um Gerechtigkeit, Mass, Tapferkeit und Fuersorglichkeit fuer die Armen bemuehten Christen zu ramponieren?

Und: Muesst Ihr Euch beschaemen lassen von einer Zeitung wie FAZ, wenn sie da nicht leichtfertig den Begriff Massenmord inflationiert fuer einen an sich verstaendlichen Entwaffnungsfeldzug gegen feige Private, die Staedte und Doerfer eines Landes, in welchem auch Kinder leben, vom Ausland her bombardieren, aber sich selbst hinter Frauen und Kindern verstecken, die sie dann anstacheln, auch mit zu hassen?

Formuliert Euch - Ihr wisst selber, wer - doch mal ein bisschen wuerdiger des Titels "kreuzgang" dieses Forums hier!
Freut Euch weniger hoehnisch, wenn Euer Menschenbruder mal stolpert und versuendigt sich auch - sogar wenn es - wie alle andern auch mal - ein Israeli waere. Wir sollten schon wegen G0TTES Ehre stets erstmal abwarten, was ist, um keinen zu Unrecht zu verdaechtigen.

mfG WiT

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Der Erzbischof von York, Dr. John Sentamu, hat angesichts des Krieges im Libanon in diesem Jahr auf einen Urlaub mit seiner Familie in Österreich verzichtet, sich stattdessen sein Haupt geschert und eine Woche lang in einem Zelt in der Kathedrale von York gefastet und gebetet.

Archbishop fasts and prays

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

@Fiore Graz,
kannst Du Dir irgendeinen Staat vorstellen, der nicht vorbereitet auf eine Entwaffnungs-Expedition geht?
Die Feindlichkeit der Hizbollah stellte sich doch nicht eben erst am 12.Juli heraus, sondern Staat Israel hat ziemlich lange still zugewartet, ob vielleicht der Staat Libanon seinen Teil der Abmachungen haelt, die zu hindern, Grenzuebergriffe auf das Leben der Buerger Galilaeas zu machen.
Der Angriff hatte nichts mit einem "Grenzübergriff" zu tun, zuminddest nicht von libanesischer Seite, der Grenzübegriff war eindeutig seitens der Israelis, demzufolge war das keine Entführung sondern eine legitime Inhaftierung.
Das die Hizbollah feindlich ist stellt niemand in abrede, das die Israelis feindlich gesonnen sind von euch schon.
Und was das zuwarten betrifft, der Staat Israel hat in 60 Jahren das Völkerrecht so oft gebrochen und mit Füßen getreten das sie eigentlich muxmäuschenstill in einer Ecke sitzen müssten, anstatt Kriegspläne zu schmieden wie und wann man wieder nen "gerechtfertigten" Angriff starten kann. Vielleicht lassen sie diesmal gleich eine ganze Kompanie vor Beirut "entführen".

LG
Fiore
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miriam
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israel

Beitrag von miriam »

mir ist nicht klar, wie du darauf kommst
ich fahre auf der strasse, von der die beiden soldaten entfuehrt und auf der die 8 soldaten getoetet wurden, mindestens zweimal pro tag
wenn das, was du schreibst richtig ist, dann fahre ich seit jahren auf libanesischem territorium zur arbeit
wenn du dich vom grenzverlauf ueberzeugen willst, bist du herzlich eingeladen
melde dich bloss vorher an (damit wir den grenzzaun entsprechend versetzen koennen)

shalom
miriam

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ihr habt noch Straßen? Im südlichen Libanon gibt es kaum noch welche. Und die Weltgemeinschaft soll es jetzt wieder richten, nachdem Israel sich mal so richtig ausgetobt hat ...

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FioreGraz
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Re: israel

Beitrag von FioreGraz »

miriam hat geschrieben:mir ist nicht klar, wie du darauf kommst
ich fahre auf der strasse, von der die beiden soldaten entfuehrt und auf der die 8 soldaten getoetet wurden, mindestens zweimal pro tag
wenn das, was du schreibst richtig ist, dann fahre ich seit jahren auf libanesischem territorium zur arbeit
wenn du dich vom grenzverlauf ueberzeugen willst, bist du herzlich eingeladen
melde dich bloss vorher an (damit wir den grenzzaun entsprechend versetzen koennen)

shalom
miriam
Ach nein, habt ihr den Teil vom Libanon auch schon anektiert? Aita el Schaab liegt meines erachtens noch auf libanesischen Hoheitsgebiet. Auch wenn das von Israel bestritten wurde meldeten alle großen Argenturen den Entführungsort. Erst im Nachinein wurde der Ort einfach "vergessen" oder es wurde plötzlich ein israelischer Ort genannt.
Auch wenn es die israelische REgierung ist, ne fiese Lüge bleibt es trotzdem.

LG
Fiore
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Robert Ketelhohn
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Re: israel

Beitrag von Robert Ketelhohn »

miriam hat geschrieben:ich fahre auf der strasse, von der die beiden soldaten entfuehrt und auf der die 8 soldaten getoetet wurden, mindestens zweimal pro tag
Ach was. Ist die Hisb-ullah bis nach Haifa vorgedrungen? Alle Achtung.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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FioreGraz
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Re: israel

Beitrag von FioreGraz »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
miriam hat geschrieben:ich fahre auf der strasse, von der die beiden soldaten entfuehrt und auf der die 8 soldaten getoetet wurden, mindestens zweimal pro tag
Ach was. Ist die Hisb-ullah bis nach Haifa vorgedrungen? Alle Achtung.
:mrgreen:
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Edi
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Beitrag von Edi »


miriam
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Re: israel

Beitrag von miriam »

FioreGraz hat geschrieben:
miriam hat geschrieben:mir ist nicht klar, wie du darauf kommst
ich fahre auf der strasse, von der die beiden soldaten entfuehrt und auf der die 8 soldaten getoetet wurden, mindestens zweimal pro tag
wenn das, was du schreibst richtig ist, dann fahre ich seit jahren auf libanesischem territorium zur arbeit
wenn du dich vom grenzverlauf ueberzeugen willst, bist du herzlich eingeladen
melde dich bloss vorher an (damit wir den grenzzaun entsprechend versetzen koennen)

shalom
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Ach nein, habt ihr den Teil vom Libanon auch schon anektiert? Aita el Schaab liegt meines erachtens noch auf libanesischen Hoheitsgebiet. Auch wenn das von Israel bestritten wurde meldeten alle großen Argenturen den Entführungsort. Erst im Nachinein wurde der Ort einfach "vergessen" oder es wurde plötzlich ein israelischer Ort genannt.
Auch wenn es die israelische REgierung ist, ne fiese Lüge bleibt es trotzdem.

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wenn's dir gut tut es zu glauben, dann glaub's
seelig die glaubenden ...............

miriam

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Re: israel

Beitrag von miriam »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
miriam hat geschrieben:ich fahre auf der strasse, von der die beiden soldaten entfuehrt und auf der die 8 soldaten getoetet wurden, mindestens zweimal pro tag
Ach was. Ist die Hisb-ullah bis nach Haifa vorgedrungen? Alle Achtung.
sei wann wohne ich in haifa ?
miriam

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

wenn's dir gut tut es zu glauben, dann glaub's
seelig die glaubenden ...............

miriam
Ich weiß die ganze Welt ist im unrecht nur die israelisuche Militärzensur hat recht.
Verzeih

LG
Fiore
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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Peter Scholl-Latour schrieb noch anno 2000 über den quasi-autonomen Hisbollah-Teilstaat im Südlibanon:
Peter Scholl-Latour, ''An der Grenze zum Heiligen Krieg'' (29. Oktober 2000), hat geschrieben:"Ein schiitischer Gottesstaat "en miniature" ist hier entstanden, und er hat sich zur Verblüffung aller Experten als äußerst tolerant erwiesen. Keine maronitische oder orthodoxe Kirche wurde geschändet, und sogar die christlichen Heiligenstatuen am Wegrand sind unversehrt. Unter der Leitung der religiösen "Schuyukh" wurde ein durch und durch soziales System gegründet, das sich der Bedürftigen, Waisen und Alten fürsorglich annimmt."
Das ist relevant für die ganzen Protestanten, die hier blindlings für den Zionistenstaat Partei ergreifen. Zitiert nach Peter Scholl-Latour, "Der Fluch des Neuen Jahrtausends", S. 359.

Man könnte ja mal parallel dazu die angeblichen Christenverfolgungen im Iran untersuchen.

Petra
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Beitrag von Petra »

Nietenolaf hat geschrieben:Das ist relevant für die ganzen Protestanten, die hier blindlings für den Zionistenstaat Partei ergreifen.
Wer das liest, könnte meinen, du bezeichnest dich als römisch-katholisch :D

Übrigens fürs Protokoll: Katholiken, die die Vorgänge in Nahost um den "Zionistenstaat" aus einer anderen Perspektive sehen (manche würden sagen: sachlicher sehen), schreiben in anderen Foren. (Bis auf Gelegenheitsgäste, deren Beiträge gelegentlich auch schnell gelöscht werden.)

:(

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Erich
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Beitrag von Erich »

Bis auf Gelegenheitsgäste, deren Beiträge gelegentlich auch schnell gelöscht werden.

könntest Du eine Begründung für die Löschung meines Kommentars geben?

Danke
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

Petra
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Beitrag von Petra »

Erich hat geschrieben:Bis auf Gelegenheitsgäste, deren Beiträge gelegentlich auch schnell gelöscht werden.

könntest Du eine Begründung für die Löschung meines Kommentars geben?

Danke
Darf ich den Mod-Kollegen bitten, den Ruf einer Dame zu retten?

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prim_ass
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Beitrag von prim_ass »

Nietenolaf hat geschrieben:Peter Scholl-Latour schrieb noch anno 2000 über den quasi-autonomen Hisbollah-Teilstaat im Südlibanon:
Peter Scholl-Latour, ''An der Grenze zum Heiligen Krieg'' (29. Oktober 2000), hat geschrieben:"Ein schiitischer Gottesstaat "en miniature" ist hier entstanden, und er hat sich zur Verblüffung aller Experten als äußerst tolerant erwiesen. Keine maronitische oder orthodoxe Kirche wurde geschändet, und sogar die christlichen Heiligenstatuen am Wegrand sind unversehrt. Unter der Leitung der religiösen "Schuyukh" wurde ein durch und durch soziales System gegründet, das sich der Bedürftigen, Waisen und Alten fürsorglich annimmt."
Das ist relevant für die ganzen Protestanten, die hier blindlings für den Zionistenstaat Partei ergreifen. Zitiert nach Peter Scholl-Latour, "Der Fluch des Neuen Jahrtausends", S. 359.

Man könnte ja mal parallel dazu die angeblichen Christenverfolgungen im Iran untersuchen.
Peter Scholl-Latour kann ich nur empfehlen, wenn man mal quergedachte und unbequeme Analysen der Themen Westl. Imperialismus/ Nahost und Islam aus einem anderem unabhängigem Blickwinkel erörtert haben will.
Falls ich aber länger ausbleibe, sollst du wissen, wie man sich im Hauswesen Gottes verhalten muss, das heißt in der Kirche des lebendigen Gottes, die die Säule und das Fundament der Wahrheit ist.

1.Tim 3:15

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Eben. Ich brachte das Zitat nur als Beispiel für jene, die meinten, die Hisbollah würde ja auch Christen meucheln, und daher verstünde es sich von selbst, daß wir den israelischen Angriff auf den Libanon gutzuheißen hätten. Christen seien beim Abrücken der Israelis im Jahre 2000 vor den Greueln der Hisbollah geflohen. Ja, es sind wohl jene geflohen, die in der israelischen "südlibanesischen Armee" gedient haben. Hier noch was vom selben Autor, aus dem selben Artikel:
ibid. hat geschrieben:"In dieser Zone hatte Israel eine "südlibanesische Armee" von etwa 1500 Mann rekrutiert, in der auch Muslime dienten. Diese Söldner hatten teilweise wegen ihrer Grausamkeit gegen gefangene Partisanen einen schlimmen Ruf erworben. Aber soweit es sich nicht um berüchtigte Folterknechte handelte, sind die Angehörigen dieser pro-zionistischen Miliz keiner rabiaten Rachejustiz zum Opfer gefallen. Die durch die Mullahs verhängten Strafen - oft nur Geldbeträge oder einige Monate Gefängnis - waren so mild, daß viele Soldaten dieser sogenannten "Lahad-Armee", die überstürzt mit ihren Familien nach Galiläa geflüchtet waren, die riskante Rückkehr in ihre Heimat angetreten haben."
Das ist "unsachlich", Petra? Vielleicht spielst Du nur auf meine Wortwahl ("Zionistenstaat") an. Du siehst bei Scholl-Latour aber nichts anderes. Also beruhige Dich. Erichs von irgendwem gelöschter Kommentar war nun wiederum tatsächlich ein eher unsachlicher Heuler.

Petra
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Beitrag von Petra »

Nietenolaf,dein erster Beitrag liest sich, als sei die Hisbollah die Caritas. Mit dem einzigen Ziel Wohlstand für den ganzen Nahen Osten zu bringen. Ungedachtet der Religion des einzelnen Menschen. (M.W. haben sie noch immer andere Ziele als die orientalische Variante der italienischen Mamma auf Staatsebene umzusetzen.)

Das hatte Erich mit seinem Beitrag andeuten wollen.

(Nun kann man natürlich verlangen, dass jeder, der mitschreibt, erst mal die vorherigen Seiten ausfürhlich studiert, um die Beiträge im Kontext richtig einzuordnen. Aber wer macht das schon immer?)

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Cosimo
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Beitrag von Cosimo »

als sei die Hisbollah die Caritas.



In einer gewissen Weise könnte man durchaus , die näheren Umstände in der Betrachtung freilich nicht außer Acht lassend, zu diesem Schluß gelangen, denn gerade jetzt nach dem Überfall erweist sich Hezbullah für viele, in die zum Trümmermeer gewordene Heimat, Zurückkehrende erneut als erster sowie tatkräftigster Helfer in großer Not. Die militärische Abteilung der Bewegung ist ja ohnehin nur eine von vielen.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Nietenolaf hat geschrieben:Peter Scholl-Latour schrieb noch anno 2000 über den quasi-autonomen Hisbollah-Teilstaat im Südlibanon:
Peter Scholl-Latour, ''An der Grenze zum Heiligen Krieg'' (29. Oktober 2000), hat geschrieben:"Ein schiitischer Gottesstaat "en miniature" ist hier entstanden, und er hat sich zur Verblüffung aller Experten als äußerst tolerant erwiesen. Keine maronitische oder orthodoxe Kirche wurde geschändet, und sogar die christlichen Heiligenstatuen am Wegrand sind unversehrt. Unter der Leitung der religiösen "Schuyukh" wurde ein durch und durch soziales System gegründet, das sich der Bedürftigen, Waisen und Alten fürsorglich annimmt."
Das ist relevant für die ganzen Protestanten, die hier blindlings für den Zionistenstaat Partei ergreifen. Zitiert nach Peter Scholl-Latour, "Der Fluch des Neuen Jahrtausends", S. 359.

Man könnte ja mal parallel dazu die angeblichen Christenverfolgungen im Iran untersuchen.


Das ist aber nur, weil die Christen im Libanon ja Verbündete gegen Israel sind. Maroniten und überhaupt alle 4 Mio Libanesen sind nicht sehr gut auf die Zionisten zu sprechen.
(Jetzt wollen manche Juden und Neocons den alten Plans Ben Gurions wiederbeleben, im Libanon einen Maronitenstaat zu gründen, das wird aber wohl nicht funktionieren, da wie gesagt Christen und Muslime im Vorderen Orient gegen die Juden zusammenhalten)

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Nietenolaf
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Beitrag von Nietenolaf »

Petra hat geschrieben:...dein erster Beitrag liest sich, als sei die Hisbollah die Caritas.
Darauf wollte ich eigentlich keinen Schwerpunkt legen, sondern darauf, daß die Hisbollah gar keine Christen schikaniert, wie hier diverse Male behauptet wurde. Ich schrieb "Protestanten" nicht, weil ich römisch-katholisch wäre, sondern weil ich diese völlig verdrehte Gleichsetzung des biblischen Israel mit dem zionistischen [sit venia verbo] Staatsgebilde im Nahen Osten aus irgendeinem Grunde immer bei Protestanten antreffe.

Was die Hisbollah als "Caritas" betrifft, so mußt Du Dich einfach mal in die Menschen auf der anderen Seite des Propagandawalls hineinversetzen. Natürlich ist die Hisbollah eine Art Caritas; es geht ihr um eine Konsolidierung von moslemischer Gläubiger, um die Stärkung und den Rückhalt der Ihren, das heißt: der Schiiten im Nahen Osten. Wenn einer ihrer Programmpunkte die Vernichtung Israels ist, so kann man m.E. nicht den Schluß ziehen, den Erich im gelöschten Beitrag zog: nämlich als sei das ganze tatsächlich "caritative" Wirken einzig dazu da, möglichst gut gegen Israel Krieg führen zu können. Das wäre sträflich oberflächlich. Christen hielten auch zusammen, unterstützten sich, zu allen Zeiten, und hatten mitunter gar keine so friedlichen Ambitionen, wie meinethalben die "Befreiung" des Heiligen Lands. Dieser "schiitische Gottesstaat" im Libanon, oder auch z.B. der Iran selbst, sind nicht einfach nur Gewächse des Terrors. Wer so spricht, ist befangen, und nicht "sachlich", wie Du oben meinst.

Uwe Schmidt hat geschrieben:Das ist aber nur, weil die Christen im Libanon ja Verbündete gegen Israel sind. Maroniten und überhaupt alle 4 Mio Libanesen sind nicht sehr gut auf die Zionisten zu sprechen.
Das denke ich nicht. Denke an die sogenannte "südlibanesische Armee". Das waren maronitische Milizen im Dienste Israels. Das Massaker von Sabra und Schatila (1982), das unter direkter Anwesenheit der israelischen Armee ablief, geht auf deren Konto. Trotzdem gab es, wie oben zitiert, keine monströse Rache weder an Christen, noch an den ehemaligen Söldnern dieser Armee. Mehr noch, ihr Anführer Elie Hobeiqa hatte später sogar einen Ministerposten in der libanesischen Regierung inne.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Nietenolaf hat geschrieben: Ich schrieb "Protestanten" nicht, weil ich römisch-katholisch wäre, sondern weil ich diese völlig verdrehte Gleichsetzung des biblischen Israel mit dem zionistischen [sit venia verbo] Staatsgebilde im Nahen Osten aus irgendeinem Grunde immer bei Protestanten antreffe.
Damit weist du auf eine ganz wichtige Sache hin, dass heutige Israel ist nicht das Israel der Propheten, denn der heutige jüdische Glaube ist ein ganz anderer. Er ist talmudisch. Wenn heute hohe kath. Würdenträger davon reden, die (heutigen) Juden seien unsere älteren Brüder im Glauben, so ist das objektiv falsch. Paulus sagt Israel ist teilweise verworfen (nachzulesen in Römer 11), allerdings wird ganz Israel eines Tages den Messias erkennen. Nach meinem Verständmis der Evangelien, wäre es, wie auch die Worte des Herrn bezeugen, gar nicht zur Vernichtung Jerusalems und zum jüdischen Krieg samt der Zerstreuung der Juden in die ganze Welt gekommen, wenn die Juden in ihrer Mehrheit damals den Messias angenommen hätten. Somit wäre das Nahostproblem heute gar nicht existent.

(Nebenbei: Es gibt aber auch einige Protestanten, die aber unterscheiden und sich die Mühe gemacht haben, das AT etwas anders zu lesen.)

Ich schrieb zu dem Thema schon in einem andern Forum folgendes:

Die Glaubensväter, die auch unsere sind, wie Abraham, Mose und die Propheten sind freilich tot, während die Synagoge die Christen etwa im Jahre 100 verflucht hat. Das kann man in jedem guten Kirchengeschichtsbuch nachlesen. Damals gab es von christlicher Seite noch keine Judenverfolgung, eher umgekehrt.

Im Achtzehnbittengebet (Schmone Esre) werden in der Bitte 12 die Nichtjuden auch entsprechend angegangen: "Den Verleumdern sei keine Hoffnung, und alle Ruchlosen mögen im Augenblick untergehen, alle mögen sie rasch ausgerottet werden, und die Trotzigen schnell entwurzle, zerschmettre, wirf nieder und demütige sie schnell in unseren Tagen. Gelobt seist du Ewiger, der du die Feinde zerbrichst und die Trotzigen demütigst."

Man hat dieses Gebet nur immer mal wieder abgeflacht um die Härten zu mildern, jedoch wird es oder ein ähnliches bei den orthodoxen Juden in Israel heute wieder so wie im Mittelalter deutlich gesprochen. Christen werden als Götzendiener angesehen, schon aus dem einen Grunde, weil wir angeblich 3 Götter (Vater, Sohn und heiligen Geist) haben.

Ich zitiere mal aus dem Buch von Israel Shahak: Jüdische Geschichte, jüdische Religion:
"Der wichtigste Abschnitt des Wochentagsgebetes, das "Achtzehngebet" enthält einen speziellen Fluch, der sich ursprünglich gegen Christen, zum Christentum konvertierte Juden und andere jüdische Häretiker richtete: "Und mögen die Abtrünnigen keine Hoffnung haben und die Christen sofort zugrundegehen". Diese Formel geht auf das Ende des 1. Jahrhunderts zurück, als die Christen noch eine kleine, verfolgte Sekte waren. Einige Zeit vor dem 14. Jahrhundert wurde sie abgeschwächt in "Und mögen die Abtrünnigen keine Hoffnung haben und alle Häretiker sofort zugrunde gehen" und nach zusätzlichem Druck in "Und mögen die Denunzianten keine Hoffnung haben und alle Häretiker sofort zugrunde gehen" geändert. Nach der Gründung Israels kehrte sich der Prozeß um, und viele neu gedruckte Gebetsbücher enthielten wieder die zweite Formel, die auch viele Lehrer in religiösen israelischen Schulen vorschreiben. Nach 1967 übernahmen viele dem Gusch Emunim nahestehenden Gemeinden wieder die erste Version (bis dahin nur verbal und nicht in gedruckter Form) und beten heute täglích, daß die Christen "sofort untergehen mögen".

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:Nietenolaf, dein erster Beitrag liest sich, als sei die Hisbollah die Caritas.
Zu einem wesentlichen Teil ist sie das – mutatis mutandis – tatsächlich,
Petra. Ganz ähnlich wie die Hamas in Palästina. Es scheint überhaupt
hierzulande ein beträchtliches Informationsdefizit bezüglich der Ver-
hältnisse im Orient zu bestehen. Die Hisb-ullah ist ja keineswegs etwa
eine im Untergrund operierende „Terrororganisation“, auch nicht nur
kämpfende Truppe.

Um das Verhältnis von bewaffnetem und politischem Arm verständ-
licher zu machen, kann man vielleicht auf das Verhältnis von Sinn
Fein und IRA in Nordirland hinweisen. Im Unterschied zur IRA ope-
riert die bewaffnete Hisb-ullah jedoch überwiegend nicht im Unter-
grund, sondern bildet faktisch die Streitkräfte eines beträchtlichen
Anteils der libanesischen Bevölkerung.

Vor allem aber kommt gegenüber dem irischen Beispiel das Element
der Sozialfürsorge und Volksbildung hinzu. Hier könnte man zum
Vergleich die Geschichte der einstigen türkischen „Wohlfahrtspartei“
von Erbakan heranziehen, die auch zuerst eine Sozial- und Bildungs-
organisation und dann erst politische Partei war (allerdings keinen be-
waffneten Arm hatte).
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nietenolaf hat geschrieben:
Uwe Schmidt hat geschrieben:Das ist aber nur, weil die Christen im Libanon ja Verbündete gegen Israel sind. Maroniten und überhaupt alle 4 Mio Libanesen sind nicht sehr gut auf die Zionisten zu sprechen.
Das denke ich nicht. Denke an die sogenannte "südlibanesische Armee". Das waren maronitische Milizen im Dienste Israels. Das Massaker von Sabra und Schatila (1982), das unter direkter Anwesenheit der israelischen Armee ablief, geht auf deren Konto. Trotzdem gab es, wie oben zitiert, keine monströse Rache weder an Christen, noch an den ehemaligen Söldnern dieser Armee. Mehr noch, ihr Anführer Elie Hobeiqa hatte später sogar einen Ministerposten in der libanesischen Regierung inne.
Sabra und Schatila, das war nicht die „Südlibanesische Armee“, ein reines Geschöpf Israels, sondern Einheiten der „Forces Libanaises“, die später unter Samir Dschadscha (oder wie immer man ihn exakt ausspricht) gegen den christlichen Präsidenten Michel Aun und die reguläre libanesische Armee kämpften.

Es gibt also sehr unterschiedliche Positionen innerhalb der christlichen Gemeinschaften des Libanon. Dschadscha wurde ja voriges Jahr aus dem Gefängnis entlassen, und auch Aun ist aus dem Exil heimgekehrt. Beide haben ihre Anhänger. Aun hat bemerkenswerter Weise kürzlich sogar ein Bündnis mit der Hisb-ullah geschlossen. Die israelische Aggression dürfte jedenfalls, da hat Uwe sicher Recht, einen erheblichen Anteil der bisher eher israelfreundlichen Richtung unter den Christen gegen die Zionisten aufgebracht haben.

Andererseits gibt es immer noch Christen, die meinen, eher mit Hilfe Israels alte Positionen gegen die Muslime verteidigen zu können, wie ja auch neulich das Beispiel des mit den Israelis Tee trinkenden libanesischen Generals gezeigt hat. Jedoch wurde dieser General nicht umsonst sofort und demonstrativ abgesetzt und inhaftiert.
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Christian
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Beitrag von Christian »

Edi hat geschrieben:
Christen werden als Götzendiener angesehen, schon aus dem einen Grunde, weil wir angeblich 3 Götter (Vater, Sohn und heiligen Geist) haben.
Das ist auch einer der Lügen die Mohamed vom Judentum übernahm als er den Koran schrieb :
Sure 5,116 : O Jesus , Sohn Marias, warst du es , der zu den Menschen sagte : Nehmt euch neben Gott mich und meine Mutter zu Göttern? .......
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es scheint überhaupt
hierzulande ein beträchtliches Informationsdefizit bezüglich der Ver-
hältnisse im Orient zu bestehen.
Die Hisbollah schießt durch ununiformierte Kämpfer Raketen, die sie aus dem Iran bezieht, auf israelische Wohngebiete. Das ist alles, was man zur militärischen Beurteilung der Verhältnisse wissen muß. Eure Informationen drehen sich darum, welche unglücklichen Lebensumstände die Hisbollah-Kämpfer zu feigen Mördern gemacht haben. Das ist für Psychologen und Sozialwissenschaftler sicherlich interessant, aber wenn unschuldige Leben verteidigt werden müssen, ist anderes drängender.
Im Unterschied zur IRA ope-
riert die bewaffnete Hisb-ullah jedoch überwiegend nicht im Unter-
grund, sondern bildet faktisch die Streitkräfte eines beträchtlichen
Anteils der libanesischen Bevölkerung.
Quatsch. Streitkräfte tragen Uniformen. Hisbollah-Kämpfer geben sich nicht zu erkennen. Sie sehen aus wie jeder andere Zivilist, und wenn ihnen danach ist, gehen sie in eine Schule und feuern von dort Raketen ab. Dann verschwinden sie wieder hinter ihren menschlichen Schutzschilden. Wenn das nicht Untergrund ist, ich weiß nicht, was sonst.
Die israelische Aggression dürfte jedenfalls, da hat Uwe sicher Recht, einen erheblichen Anteil der bisher eher israelfreundlichen Richtung unter den Christen gegen die Zionisten aufgebracht haben.
Kurzsichtig. Der Zionistenstaat ist demokratisch und garantiert die religiöse Freiheit. In der Welt, die sich die islamofaschistische Bewegung wünscht, bleibt für Juden und Christen nur die Unterwerfung als dhimmis (und für alle anderen -- Hindus, Buddhisten, Atheisten -- Zwangskonversion oder Exekution). Karitativ gerieren sich diese Gruppierungen nur so lange, wie sie noch nicht die Macht errungen haben, um ihre eigentlichen Ziele durchzusetzen. In der Hinsicht würde ich sie lieber mit der NSDAP als mit der IRA vergleichen. Was sie tun, wenn sie an der Macht sind, sehen wir an den Taliban und den iranischen Mullahs. Umspringen muß man mit dieser genau wie mit der letzten Welle der Faschisten, aber es gibt nach wie vor zu viele, die Appeasement für möglich halten. Offenbar müssen die Irren noch weitaus mehr Menschen ermorden -- auch in Europa, auch in Deutschland -- bis die letzten Chamberlains aufwachen.

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holzi
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Beitrag von holzi »

Hier in Telepolis noch eine Hintergrundanalyse der Hisbollah, dazu auch eine Studie der Forschungsstelle Dritte Welt an der LMU München

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Erich
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Beitrag von Erich »

Nietenolaf hat geschrieben:....weil ich diese völlig verdrehte Gleichsetzung des biblischen Israel mit dem zionistischen [sit venia verbo] Staatsgebilde im Nahen Osten aus irgendeinem Grunde immer bei Protestanten antreffe.
Du scheinst – in Gegensatz zu den Protestanten – eben die Bibel nicht gelesen zu haben. Also schlag sie auf und les mal Ezechiel Kap. 37

18 Wenn die Söhne deines Volkes dich fragen: Willst du uns nicht erklären, was du damit meinst?<,
19 so antworte ihnen: >So spricht der allmächtige Herr: Seht, ich werde das Holz Josefs, das in der Hand Efraims ist, und das der Stämme Israel, seiner Verbündeten, nehmen und sie zum Holz Judas fügen und sie so zu einem einzigen Holz machen, so daß sie ein Ganzes in meiner Hand bilden.<
20 Du sollst die Hölzer, auf die du geschrieben hast, vor ihren Augen in deiner Hand halten
21 und ihnen sagen: >So spricht der allmächtige Herr: Seht, ich werde die Söhne Israels aus den Völkern, wohin sie zogen, wegholen und sie von allen Seiten her sammeln und in ihr Land zurückbringen.
22 Ich werde sie zu einem einzigen Volk machen im Land, auf Israels Bergen. Ein König soll über sie alle herrschen. Sie sollen nicht länger zwei Völker und nicht mehr in zwei Reiche geteilt sein.<


Also: Gott wird sein Volk in das Land zurück bringen, das er Abraham gegeben hat. Dann werden sie nicht mehr geteilt sein – wie z.Z. Christi in Samariter und Juden, sondern nur noch ein Volk sein. Schau nach Israel und Du siehst heute die Erfüllung dieser Verheißung.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Erich
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Beitrag von Erich »

Pelikan hat geschrieben: In der Hinsicht würde ich sie lieber mit der NSDAP als mit der IRA vergleichen.
Amen!
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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