Kreuzgang

Hallo, gestern sah ich im Fernsehen (und heute las isch es in der Zeitung), dass ein Arzt bei einem Mann, der nur noch seine Augen bewegen konnte, auf dessen dringenden Wunsch (er hatte sogar vor Gericht geklagt, sterben zu dürfen, aber verloren), die Sauerstoffzufuhr abgestellt, nachdem er ihm eine Betäubung gegeben hatte. Nach einer halben Stunde war er gestorben.
Er litt seit 40 Jahren an Muskelschwund und wurde seit 10 Jahren künstlich beatmet.

Der Lebenszwang hat in unserer Zivilisation schon Zustände erzeugt, die einer Folterung nicht nachstehen. Ich werde nicht zulassen, dass man mich in hilflosem Zustand in ein katholisches Krankenhaus verfrachtet.
Wenn Gott mich zu sich ruft, dann soll er mich haben. Und da sollen keine Gutmenschen mit aller Technik sich dagegen stemmen dürfen!

Völlig richtig. Dabei hilft eine Patientenverfügung, die ich mir aus dem Internet runtergeladen und meinen Wünschen entsprechend geändert habe.

http://www.janolaw.de

Pierre

Frohe Weihnachten, Pierre,

aber achte darauf, wenn du etwas aus dem Internet herunterlädst, nicht an einem Druckfehler zu sterben.

Mein Tipp: Frag einen guten Anwalt.

Mach nicht nur eine Patientenverfügung, sondern auch auch eine Generalvollmacht.

Lass die Unterschriften unter beide von einem Notar beglaubigen und sorg dafür, dass beides in die richtigen Hände gerät.

Und mach ein sinnvolles Testament.

Ach ja, und freu dich am Leben! Meine Empfehlung: Trink mit deiner Frau einen guten Riesling. Einen Elsässer. Einen Sporren aus Riquewihr. Denn wie heisst es so richtig:

Zu Tann im Rangen,
zu Guebwiller in den Wangen
und zu Turckheim im Brand
wächst der beste Wein im Land.
Aber gegen den Reicheweirer Sporren
haben sie alle das Rennen verloren.

sofaklecks, der letzeres wissen muss, weil er es ausprobiert hat, den Sporren in der Auberge d'Ill.